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>!W»W!!!!>!!!!!>!i»W em Liie«^iri8cneir ff. 0. Illoi»t»ck. tf»ok N»'tck^<Irut'k ^r. 885. Der 8«clisid stammelt, Hüll die Unenälletikelt Lebt duecli den Umkreis itirer (lekUd, aacd Dein liotiea üob. o 8odn, «er KIn led. vaü IcL mied »oct, >» <IIe dudet ckrttozek Lin seltsamer, sin ergreifender, »lies msnsckllcbs Denken tief aufwulilender und rciglsieb besänftigender Akkord webt um die Lage des Osterfestes. Ist die pfingst- ksier von dem verscliwsnderiseben ludel clor waeksn klatur umbüllt, ist sie llie Krfüllung und endlicks Le stätigung langen Warlens »ul Sonne, Must und Limmsls- dläue, so gibt die Ostsr/.eil ein Lild von Leben uncl Lod, ist Sebnsuekt naelc Liebt und Kampf mit der Finsternis, ist erlmbener Oründonnerstag, sclimor^.sekwsrer Karfrei tag und »lies übcrstrablende .Vuferstsbung. Ist im gött lichen Oescbeben riugleicb -Vbglan/ menscklicbsn Kr- ledsn». So konnte der Kleister klattbies genannt Orüns- wald die gewaltige 8cbmer/ekstass der Kreurigung seines Iseniieimsr -KItnres neben die ücbtclurckflulste Verklä rung des -Vuferslebungskildes stellen, da sie einander tiek bedingen und lbr Nebeneinander die letzte künsllsriseks und religiöse Wirkung übsrlmupt erst auslöst. Denn wes -wäre di« Krsebütisruncr durcb diesen kurcbtbaren Lod, kolbte ibin nickt der Lriumpb <>er Oeborwindung, die «wigg Lluckt in die klajestät des Leistes, Diese /knti- tks.ss, dieses menscblicb-güttlicbe Zusammen von Sturs cind /knfstisg umscblieüt gleiebnisbaft in einzigartiger Weise alle Kümmernis und allen lubsl des llerrsns. Lieber jedem Kalvnria blaut der ewige Himmel und nur sesliscltv Verkümmerung vergib! über dem Leidensweg die St^rnenweite der göttlicben Liebe. Dieses Lksma klingt denn aneb in der deutsebsn Osierdlcbtung seit den lrübestsn Lagen immer wieder auf und findet okt sr- sebütterndsn /Vusdruek in seiner rugleieb scbmerrlicben und erlösungsslidieren Hingabe an dis letzten Dings. Wie es ln allen Kireben ruir I'assionsrelt in den Versen des Nikolaus Deeius erklingt: >11 KNn-1 «wNLt, wir ver/^pn: LrlEw viek unser, o Wie seliwanker L.feu am sicbsren Liebenstamm so rankt sieb die Verragtbsit des kienseben in die reinen Spbaren der Krlösung, siegt die Klarbeit des Osterglau- bens über alle Wirrnis der Liefe. klickt nur in geistlicken Liedern wird dieser Lecianks lebendig, kk'ic- sollte er aueb nielit alle Herren de- berrseben, alle Veidtültnissg irgendwie übsrlickten, da dock dem klensebenberren tticbls so eigenlümlick ist als dis Ebnung jener boberen VVirkllcbkeit,, der alle ru- str'dxM. Lebt das unstillbare Osterverlangon niclrt aueb in den ganr welllieli klingenden Versen Waltbers v c> n tl i- t' V o g eIweide : t'ns bat «Iv7 Wintsr vkccLtl umlp diu 5iul dvide nu v»t, «f-st«-n' t« kttmr ct'ir regele i-eiiLi. ^tu'-iac vt'rdntyn «intern rit.. wd >!!« «ür, »o een» !rd tkm ob. .lall !>iii lcv«.-l!t i«t !»o breit unrl ko «it.. «reiü gvt, er !oL oek <Iem meieo ,Iov et-rit, ' so !Lk lek dluomeo. kt» rite nu lb. Lcblugt aus diesen Versen des Vogelweiders die 8sbn- sucbt nack der Osterteisr der KI a t u r in Kellen Klam men aut, so finden sieb dock aueb in der Lassions- und ^uferstekungsdiebtung nickt wenig Werks, dis in künst- leriscb vollendeter Lorm liefe Deriebungen rwiseben dem religiösen Inbalt der Osterreit und ibrem Widsrspisl in der natüi lieben LI m w e I t darrustellen wissen. WokI keiner lu>i «liese wnnderliare Dusilirität inniger ru gestal ten vermocbt, als ,ler u,n löltll in Kaiserswertk bei Düssel dorf gekorene Oraf Lriedriek von 8pee, der als .Lesuil >Iie edcnso kübne wie kormseböne „Lrutrnaektigall" bsr-rusgab und in seinem „Lraurgesang von der klot Olirisli am Oelberg im Oarten" eine geraderu mvstiseb anmulende Verbindung von göttlicksm und irdisoksm Leid clarstvllle. Durcl, die Drabmsscke Vertonung sind einige lyrisebs Partien dieser Diebtung beute nock All gemeingut der deutsebsn Ktilturwelt. Den meisten aber dürfte das IL wuvtsein vsrlorengegangen sein, in diesen Versen sine aus urkntkoliscbem Oeistssledsn stammende Di'btnng vor sieb ru baden. ttsi lttillm kkrvekt. rar vr»r«v ein Summ »irk eulul rv ^1»e«n; ILtl nrvkm IN Lf'kl. WL» fjio 0LLQ l.-tL lllN Mil ^Us5"N Ivin ^un^DK !'IlN. von 8il.Len nlloinikr. vtin 0«lü^Li.sn, in l?roü«'f kuvld««' to4, im O.-rLdsv »us kr.lvn. vsiv.r clor likd»; 6ott.vs«otuL, poin llausti or lirrtt in >rm«n, vipl un'1 blamier a.1« <1er Zkon. vin 8l«in vt- mttetlt srd.vrwvn ../Xoli. V.-upf. !ip!>ktL-r Vni.vr mvü», un.l m»U <>pn Kstlrli ipk trinken? llncl liLQQ nit rn6»r» »»m, me^» 3o«1 nlt livL vvrftinkevk 2u Oott ieb tirU, e«rukvu rw^r, rbus tivltn l o'1oril»Lii'loil; i«r. HUI noek I'ro8t vorliLiidvn. Osr kcküno d!on will untnreolin, /ür I^eili oit melir ^'lieinen^ MLN tivret in «len Allsten. 6is wil.len Nor »ueli trnuron mit mir ln Steinen untl ln LlUlten." 8olckerlsi Diebtung ist in ibrer kindlieb-frommen Hingabe an 8ebliebtksit und 8ebünlteil niebt ru übsr- trsklen. klickt ru überdiston aueb in ibrem geistigen Os- balt, ibrer umfassenden Weile. Das eben ist die Külls dieser religiösen Kunst, dab sie die ganre Welt in ikr Llickkeld bannt, dab sie neben leidvolle Lrausr den 6Ianr dar Lloklnung, das siegende I.icbt der /Vufoistsbung und Debsrwindung stellt. Wie es in dem uralten .Ostsrgvsang' — Lbrist ist erstanden — beiüt: KI« ^lnxsv llrei dkilisre k'rauvn ru ittor^6N6 in clom 'snu^pn. o^ -ior von clem I'o'i erstunLlon ist. Lz rioleison! Zs.Lri», roinv, Du Im8l xkr lieik »pwgint ui»b un.-L-rn ll-rron ^08um 6l>rist, lior von ilem I'o'i orstaLtlen ist. L^riolvisonl U.'vr'iL. (in rnrtp. Du l>i8t l'in lro^on^nrtv, <lvn Oott ?ellivr lr«!7.i«>rpt mit dem. «lor von ,Iir ^oboren ward. Lz riolvisonl Ist in dieser früben Diebtung die scböns Verdunden- keit von Leib und 8eels noeb dtirek keinerlei wie immer geartete 8pekulalion rerrisssn, ist Osist und Leib, ist Himmel und Krde noeb in wunderbarer Harmonie geeint, so tritt mit dem Zerfall der Ootik dock aueb kier eins Wendung ein. dis ru einer Verarmung oknsgleieben lükrt. Die geistige Dürre der folgenden Lakrkundsrts unterdrickt erst wieder dis religiöse Inbrunst des grollen Lisdsrdicbtsrs Paulus Osrbard. der dis Kaden deut- scber Diebtung dort aukgreist, wo kartes 8cbieksa> sie aus den Llöndsn der Klation soblug. Zur einst so sslkstvsr- ständlicbsn /VII-Kinbeil sinciet aber aucb Oerbard niebt wieder rurüek. aueb in seinen sebönen und naturnaken Versen lebt der unselige Zwiespalt eines Volkes, das in dem Willen ru snlkörpsrlicktsr Ueingeistigksit vergibt, ^okl. ^olkx. V. Oo«1Ke. XrLod 6vm ktoickstlruck ^r. 892. prleilKlck v. LcklUve. IsLok äsm lrvioliKtll'uok ^sr. 917. dab dis 8cköpfung rweier Klemente, des Leibes und ücr 8eele, ru ikreu Zwecken sicü, bediente. Wie deullicb wird dieser Zwiespalt an dem innigen Liede des Paulus Osrbard: I§LU1 i-ulivo »IIs V^Lltloi', Viok. ilullkLtien. At.lilt mit! k'Ll ! . Ilir advr, moino kiimon. rtuk. aul. ikir 8oIIl bozrinusn. VL« eurvm Setiüsilor wolil^elLllt. liiftt du. 8oimo, bliedvn? Dio III tlul itipti vLNtrif-llp,,. ilip ^'.t< lit. .Itk l u»:«'^ k'Liml. I'ultr lun .»in a.u.iff' Sonuon Ist diese Diebtung nickt gerade als ein Oslerlied a,i- ruspreebsn, so lebt doeb darin sin wundersam inniger Olaubensgeist, die tiefe i-iebsrbeil des ^utersieliciugs glaudens, wenn aueb dis einrigartige Kinbejt des Web bildss, wie 8pse sie formte, irgendwie rorsprungen ist Und dock Kat in wenigen die Liebe rur 8eböpsuug Lottes so bell gebrannt, wie in Paulus Oerbard, der wulZls, cl.eü ,ssin Krlüser lebt' und gerade desbalk singen durfte ,Oeü aus, mein Herr, und sucbe Krsud' Diese Kreuds aber sncbl das Herr niemals starker als ln den Lagen naek der Passion, in der Oslerreit der er waebenden klatur. Wenn /Vuferstebungsglocken über dar Land fluten und erste Katrcken an den Wviclenbüscbvn seidig flimmern, cVnsmonen. klnbliebeiien und frülrs klummeln dis Orädsn rarlfarbig übsrsprenkvln. dann regt sieb aucb in der eleicbgülligslen Urust sin wunder licke« Dumorsn. In die dunkslsls Keks dringt ein >Vb glanr von der /Vuksrslebiing des Herrn und wäre es nur von ibrem Widerspisl in der klatur Klit feinem Humor und lackelndsm Krnst bat Ooslbs diese seltsame Wl:u- nis des llerrens in dem Oste, spariorgang seines Laust gsrsicbnet: Vom vks dkfrolt sinil Strom Ulltl Nüokv ilurcli l!t>8 b'rUtiliii'.r^ tiol'ip«. t>, lobolltien lllit-k; im ?a!s ^rUnel Iloslimntst-ulOt k . . . Ostern ist da» Lest nsuerstebendsn Lebens, des aus dem Orabs erstellenden Heilandes, der aus dom Winter schlaf erwachenden Klatur, des von neuer Lebenskraft durcbströmtsn Klensebsn. 8cbon die alten Oermansn feierten das Lest des KIsuwercien» der klatur mit man cherlei bsilerflskendsm Drauek, und als das Obristsnturn singskükrt wurde, vsrmiscklen sieb kegieiliicksrwsiss um den gemeinsamen Orundgeclnnken alte und neue 8ittsn und Osdraucks ru einem groben Oanrsn, das sick in rei cher 8xmbolik dis auf unsre Lage vielfach erkalten Kat. klur ist ru beklagen, daü der innewobnsnde 8inn, je län ger je mekr, immer stärker schwindet. Das ist um so bedauerlicher, als aueb das Osterfest, Lknliek dem Weik- nacktsfest, mit seinen 8itlsn eekt deulsclt ist. klickt um sonst Kat Ooetks in seinen „Laust" den schönen Oster- spariergang eingssügl, in den Laust, der seklecktkin den deutsebsn klenscken, dis dsulscbs 8ssle mit dem uner müdlichen 8treden und dem unentwegten Kampf dis rum inneren 8isge der Delreiung und geistigen ^Vuferstskung darstsllt. klack tisker Vsrrweiflung uncl eklem Ledsns- üderdrub rufen dort dis Osterglocken Laust ru neuem Leben auf, und bei dem folgenden Osterspariergang ergebt sied ein neuer klensck in neu erstandener klatur. Diese Ostsrspisods stskt s^indolish am Anfangs des giganti schen Dramas, denn nun mub Laust dis dunkelste Kar woche «eins» Lebens durckmaokvn, dis aber mit Krlösung und cVuferstsbung der 8etzle endet. „Wer immer strebend sick dsmükt, den können wir erlösen", Leben ist 8trs- bsn, und wer nie den Drang rum Leben verliert, dein mub endlich Krlüsung und'geistige /Vuferstebung werden, aucb auf den schlimmsten Winter mub der liebe Lrübling und das schöne Ostern einmal folgen. Das ist der Ostsrgsdanks, — siegreiches, neues Leben. Den Olaudsn daran bringen auch alle die schönen Oster- dräuclie rinn /Vusdruek. Das bei uns verbreitetste Oster- s/mbol und -gesebonk ist wob! das Osterei. Kalt und Kaki, käst wie ein Oebilcle des öden Winters, siebt äuber- lick das Ki aus. .äkor in sieb birgt es eins gewalnge Lebenskraft, dis durcb geringe Vlübe an das krobs und belle 8onnenlickt als Küken gekrackt werden kann. Wer siebt das dem kleinen Ding an? 80 ist das Ki Zeihen von Lruckldarkeil und verborgenem, aber erwachendem Leben. Dies anrucleuten, bestreicht man es aueb vielfach mit bunter, lebkafler Larke. Die Klenscbsn aber essen am Osterfeste von diesen lebenskräftigen Liern reckt viel, um dadurch dis Lebenskraft aueb in sieb überrufübren. In manchen Legenden ist der Draucb gang und gäbe, die 8ckalsn der gegessenen Lier im /Veker ru vergraben, um dadurch eins ergiebigere L.rnts rn errislen. Derselbe Oe- danks woknt der 8itts irnio. beim ersten pflügen !m labr sin Ki auf den ^cksr rn legen, das dann vom Pfluge rsr- «cknitten wird, so dsb die Lebenskraft in den Loden üdorströmsn kann. Dis Ostereier werden für die Kinder vom freundlichen Osterbasen gelegt. Klan weiü niebt recht, wie man diese lZskauptung erklären soll. /Xm meisten Wakrscbeinliek- keit Kat die /Vnnabme kür sieb, dis da sagt, der Hase bade rur Osterrsit 8cbonung und lasse sieb clsslialb. ob- wokl sonst sekeu, jetrt rablrsieb in der Xäke von Ort schaften seksn. Dies, sein ungswöbnliekes /Xuftroten, ru- sammsn mit der klotwsncligkoit, daü die wunclerkrüftigen Ostereier nickt wie gewöbnlicb von llübnern gelegt sein dürfen, mackon dis Kntstskung der Osterkasentabsl mögliek. 8tärkeres 8inndild der wiedersrwacbtsn klatur ist das Wasser, das sick aus den Lesseln dos grimmen Winters befreit bat. „Vom L.ise befreit sind 8>röme und packe", und wie flüssige lugend und Lebenskraft sprudeln und stürrsn sie einber Daker das Oslerwasser in mancher sebönen 8itts, in Dekereinstimmung damit aucb das