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mnk on 4 881S23 NM aus. >res zehnjährigen R«. herausgegeben. in September >rgan des Verboukez «irtschaftliche Lag« Hai lechtert. So stieg di« onkursverfahrens m» smonat. wobei AI An, wurden. Der gleich« 83 Konkursaiilrcin«. entfielen 12 a»i di« Maschinen-Indusirie, das Handelsgewerb«. »zeigen vermehrte sich 1. Die Zahl der An kens ist in dem A«. ^ahl der Arbeitsuchen, -Industrie 27 600 sin, nitzstoffgewerbe 11W SOO), im Baugenvich« elgewerbe 8806 siM), ie bei der Sächsischen ben hinsichtlich ihre« ahnen. — Die Wagen- emüer gegenüber deni n. — Der sächsisch« «mber von 166.1, ans tzsteueraufkommen iss caanaen. Es betrng gust 48.7 und im Tep. die Geschäfte au d« Symnasiums er geplanten SeiiuM deren sportlichen »ich «fliehen Deranstaltung bsicht der Schulleitung hultcchnischen Gründen sollten im gerbst M> S Schulsportscsi Iler lzatten sich zu den igesunden. In sieben den I. Platz, um bi« Durchsch niMs eist. i nnin reicht. Ein Haudhrll- chule bildet« den un«f< hrer mid Schiller « ung zusammengüf.is- rklickkeit. Der Gesell- iieSgarteu«" stattsimd, rn und Gästen. Di« ^ n und nnierhaltendv,, Breitling und Leitung lbienmtS Kilian Lei-, ektor Engkert an st, daf> sich die CetÄ Der trächtigste Scküt ich betwr, Erwerb »ich der Wiener Stoch«. Inmgen des Anstalt?. — Es folgten in biui« angloser und oit scbk stebhardt anaesagt rmz Eugenius" den r „Margarethe' von Leis zum Portuig gcr Talent« aus Ter schwierigen Keincrt. bersekimdaner Lo5, m. Ai>m ersien Mal« lieber zur Laute, di« Bortmgsausdrucl g«. rinmuerin Anueinari« isker veronstaste!« rjubilüums mit konzert, das Arien, ffänge brachte, sin mn sich wieder ein- gefärbten und von >me Erna Ficbuier- her zu den sehr wurde durch reichen für die sie mu Zu. irer Verpflichtungen r einige der Schii. Material ist. durch rd «ine vorzügliche zu beachtlicher Ent- waren «m weiteren i Leistungen zu ncr> tete Herbert Stock -!st- deS LebenS. Lebens- I- Verlag Kösel und «s«S Buch atmet den n Verlages, lieber m Verfasser selbst in Nrnidsunkvortmgen »Psychologie (wie sie zugrunde gelegt.... äher. als jede ander« inen, ist kein Fremd. ct«Ni Leben. Wie di« so nicht anders dem fchen' (S. 7). lind bie Lieblingsbcgriss« n, von der Judivi- iinflnnlgen Abschnii« gi«: „Der Weg der i Dingen der West', , der Sprache', „Die » ein Buch,, das n> Dr. Nbnr. L e r n, di« von der Delaeroze-Schule. Hellerau, herkoimnt. Auch die Schulbühn« trug zur Unterhaltung'bei.- in gtüßkni Kostüm und in ibrcm überstiegenen galanten SM traten MvliLreS Aiergruppeu auf (Inge Schöne und Annemarie Kern spielten di« „Preziosen'). Eine» kleinen urkomischen „Sketsch' spielt« mit eigenen Kulissen und starken mimisch-grotesken Talenten die P. P. Pfunds „Bunte Bühne". Die Vorführungen und künstlerischen Darbietungen wurden wirkungsvoll eingerahmt von zwei Konzertstücken des Schülerorche- sters. das sich unter der Leitung des Obersekundanerz Wenk neu bewährte. Das St.-Benno-Gpmnasium darf auf diesen wohlgelungc- neu Gcsellschastsobeich stolz sein. Im nächsten Jahr« wird da»» sicherlich ei» eigentliches, grohangelegteS Schulfest gefeiert werbe» können. zl. Gescheiterter Anleiheplan Freiberg, 21. Oktober. Die Stadtverordneten nahmen in ihrer letzten Sitzung Hegen 10 Stimmen eine Ratsvorlage an wegen Auf nahme eines vom Finanzministerium zu aewährcnden Darlehens vo» 250 000 M. für einen Anbau an das Gymnasiolgebäude. — Darauf beschäftigte sich das Kollegium mit einer weiteren Naisvor- läge, welche die Ausnahme einer Anleihe von 500 000 M. zur Deckung des Fehlbetrages im städtischen Hmishaltplau vorsalh. Die Nalsvorlage wurde gegen 2 Stimmen abgelebtst. — Die Rats- Vorlage aus Aufnahme einer Anleilie von 500 000 M. war unvermeid lich nachdem die Stadtverordneten zwar den Hausitaliplan angenom men. aber olle Dcckungsvorschläge des Rates abgelebtst hatten. Ein« Auieihe, bei der ein größerer Teil rn barem Geld« ausgezahli wer de» soll, ist ohne Disagio nicht zu erlangen. So erklären sich die ver hältnismäßig schweren Bedingungen der Anleihe. An diesen Be dingungen ist die Aufnahme der Anleihe bei den Stadtverordneten gcicheilcrt. Der Rat nrird jetzt aus die ersten Dcckungsvorschläge durch Siclier- und Tariserböhunge» zurückgrcisen müssen und ein« andere kleinere Anleihe Vorschlägen. Die Kreditwürdigkeit der Stadt wird iiilgcuds angczweiielt. Das Neinvcrmögen der Stadt heit sich seit 1921 lim rund 1 Million Mark erhöht. Es beträgt heute nach Ab- — zug aller Schulden rund 10'-1 Millionen. : Tie Heerstraße künftig Einheitsstraße. Die unter dem 18 Dezember 1926 und 28. Mürz 1927 veröffentlicht« Zwei teilung der Carola-Allee und Georg-Allee ist aufgehoben worden. Die Georg Allee zwischen Hammerweg und Oxpelstraße sowie die Carola-Allee zwisclien Königsbrücker und Oppelstraße sowie die Carola-Allee zwischen Königsbrücker - Ltiaße und der ehemaligen Grenadierkaserne 101 bilden nun mehr eine Fahrstraße. Radfahrer haben auf der Carola-Allee den an der Südseite angelegten Radfahrweg in beiden Fahrt richtungen zu benutzen. : Das Ende eines Handtaschendiebes. Der Handtaschen- dieb Felix Frendemann aus Freital, der, wie berichtet, in der Rächt zum Donnerstag aus der Bergstraße in Dresden einem Hausmädchen die Handtasche mit über 50 NM. entriß und bei feiner Flucht dreimal aus einer Pistole auf die Verfolger schoß, ist seinen Verletzungen, die er sich durch einen Schuß in die rechte Schläfe beibrachte. im Krankenhaus Friedrichstadt erlegen. S. Sächsische Zeppelin-Gedenkmünze. Anläßlich des gelungenen Ltzeltflugcs des Luftschiffes L. A. 127 hat die Staatliche Cäelffische Münze in Mulde» Hütten eine Erimierungsme'daill« geprägt. Sie Wurde vom Miinzaraveur Fritz Hörn leim in Dresden entwarfen und tu Stahl geschnitten. s. Der Manteltarif der sächsischen Textilindustrie. Wie uns ge meldet wird, Hai eine Konferenz der sächsischen Textilgewcrkscha steil Geschlossen, von der Kündigung des Mmiteltarifs abzuschcn Er läuft daher automatisch weiter von Monat zu Monat. Tic Bestim mungen über die Arbeitszeit gelten noch bis Ende o. I-, der Lohn- tlirif bis zum nächsten Frühjahr. I.«iprig und Umgebung Der plaudernde Stadtverordnete Leipzig, 21. Oktober. Bekaiintiich Hallen di« Leipziger Siadt- tirmmieie» ihren Kollegen Amtsgerieh:srat und Laiidtagsabgeord- >>eic„ Dr. Wallncr (Auswerllcr) aus zwei Monate von ihren Sit- zvnstcn ausgeschlossen, weil er Mitteilungen aus einer vertraulichen Sitzung in Vorträgen und in der Presse mitgeteilt halte. Dr. Wall- ncr klagte aus Aufl>ebuii.g des Beschlusses der Stadtverordneten beim !tzm>mllimgsg«richt der Krcislwupiinannschnt Leipzig, wurde aber eb ge wiesen. J>n der Begründung heißt cs, durch Wallners Vcr- Lssntlichungen sei die Möglichkeit der Gefährdung des Gemeinde- krcdits und eine Beunruhigung der Ocssentlichkcit gegeben. Sowohl olmktiv als auch subicktiv liege ein Pcrschusdep vor. Dr. Will »er will Revision Heini Oberverw-istungsf.ericht einlegcn. 1 Folgenschwerer Ausummeiistoß. Am Sonnlag in den Abend stunden fuhren aus der Staatsstraße Dtalimeln-Lützsehena in der Nuüe des Sportplatzes Stahmeln zivei Motorradfahrer auseinander. Tie Maschine» waren mit je zivei Personen beseht, die sämtlich mit mstw oder weniger schwere» Verletzungen in das Krankenbaus St. Gcwg eingelicsert wurden. Die Verunglückten sind ein 31 Jahre ober Dachdecker Kurt Schmidt aus der Kirchbcrgstraßc in Möckern, «i» 2l Jahre alter Schneider Paul Hupet aus Lützschena, ein 25 Jaluc alter Dachdecker Paul Bescl aus Leipzig-Reudnitz und eine 18 Jahre alt« Gertrud Bergmann aus Lützschena. Die polizeilichen Ermittlungen über die Schuldfrage sind noch im Elan ge. ) Tragischer Tod. Sonnabend »acht verunglückte in der Bran. deuburger Straße ein 22 Jabre alter Bäckerlehrling mit seinem Motorrad beim Rehmen einer Kurve. Er wurde mit einem schweren Cchädelbriich in das Israelitische Krankenhaus eingelicsert, wo er kurz oarans verstarb. — Sonnabend vormittag wurde der 23 Jahre olle Arbeiter Asthur Friedrich in einem Paiinsdorscr Walzwerk von der Walz Maschine erfaßt und so schwer verletzt, daß der Tod ans der Stelle eintrat. . ' ) Die Untersuchung der Baalsdorfer Mordwaffe. Nach der Baalcdorscr Mordtat vom 16. vor. Monats waren di« zum Rkorde verwcndeien Waffen, ein Trounnelrevolvcr und ein Dvlchmcsser, in eimiu Slraßcngralnn ausgesunden worden. Die Untersuchung des Neoolvers l»i> nunmehr ein überraschendes Ergebnis gezeitigt. Und -war ist fcstgestelli worden, daß di« Hülsen der Ei«schosse Platzpatro nen mit der Bezeichnung RWS 320 (Rhein.-Wesisälische Sprengstoff» A G Nürnberg) stnd. In dr« Platzpatronen sind Bleigeschosse «in- ge'ctz! worden, wodurch sic zu scharfen Patronen umgewandelt wur. de».' Die zum Teil sehr sorgfältig« und geschickte Zubereitung der ossc läßt den Schluß zn, daß der Hersteller mit der Bearbeitung v^i Mciall vertraut ist und Hebung im Handhaben der Feile besitzt. Solche Patronen werden l>au Pt sächlich zu Start- und Schreckschüssen verwandt. Nicht feststellbar ist, wo sie verkauft wurden. Sachdien liche Mitteilungen erbittet die Krim iualabt ei King Leipzig. Mit einem lettischen Dampfer trafen am Freitag re in Brunsbüttel «in. vier Polen und sieben blinde Pastagiere in Brunsbüttel «in, vier Polen und drei Finnen. Im Kaiser-Wilhelm-Kanal wurden die blinden Pasta giere, als sie — ourch Hunger getrieben — die Speisekammer auibrechen wollten, von einem Schiffsoffizier bemerkt. Es han delt sich um junge Leut« im Alter von 19 bis 21 Jahren. Sie wurden in Vrunebüttelkoog an Land gebracht, um mit Schiffen, die nach Polen oder Finnland fahren, wieder abaeschoben zu werden. Nach der Weiterfahrt des Dampfers erzählten sie. daß sich auf dem Schiffe noch fünf weiter« blinde Passa gier« befänden. Konkursbeschwerde -er Sklareks Das Geschäft sei nicht überschuldet — Das Strafverfahren gegen Schnet-er ' '' > /'I Z> Berlin. 21. Oktober. Wie erinnerlich, hatte der Magistrat einige Tage nach dem Bckanntwerden der Sklarek-Afsäre beim Amtsgericht Berlin- Mitte Antrag gestellt, über das Vermögen der K. V. E. und der drei Inhaber den Konkurs zu verhängen. Diesem Antrag wurde vom Gericht auch stattgegeben. Gestern hat nun Rechts anwalt Dr. Julius Meyer l, der zusammen mit Dr. Alsberg die drei Brüder Sklarek vertritt, im Namen seiner Man danten gegen den Konkursbeschluß des Amtsgerichts Beschwerde eingelegt. Die Beschwerde wird damit begründet, daß der Kon kurs vom Amtsgericht Berlin-Mitte auch über das persön liche Vermögen der drei Brüder verhängt sei, obwohl das Gericht hierfür nicht zuständig sei, da die Brüder ihren Wohnsitz nicht im Bereich des Amtsgerichts Berlin-Mitte hätten. Nach 8 71 der Konkursordnung hätte das Amtsgericht lediglich über die offene Handelsgesellschaft in der Kommandanten straße und die übrigen dort domizilierenden Firmen den Kon kurs verhängen können. Weiterhin beschweren sich die Brüder Sklarek darüber, daß das Amtsgericht überhaupt dem Kon kurs stattgegeben habe, obwohl von einer Ueberschuldung ihrer Firma keine Red« sein könne. Nach Ansicht der Sklareks hätten ihre Liegenschaften, der Rennstall, die außenstehenden For derungen, die Warenvorräte usw. einen Wert, dervie Passiven übersteige.. Es wird in der Beschwerde auch beantragt, den für die Auktion des Rennstalles angesehten Ter min zu verschieben, bis das Landgericht über die Konkurs beschwerde von Rechtsanwalt Meyer eine Entscheidung gefällt habe. Der Anwalt beruft sich dabei auf ein« Entscheidung des Kammergerichts, in der gesagt wird, daß ein Amtsgericht nur dann den Konkurs eröffnen könne, wenn der Schuldner in seinem Bereich wohne. Es muß daher abgewartete werden, ob die Beschwerdeinstanz sich die Entscheidung des Knmmergerichts zu eigen machen wird. In diesem Falle müßte vom Amtsgericht Berlin-Mitte der Konkurs Uber das persönliche Vermögen der Sklareks auf gehoben werden, und der Magistrat müßte erneut bei dem zuständigen Amtsgericht Charlottcnburg die Konkursver hängung beantragen Auch Gaebel vor dem Slaalsariwalk Die Alarek-Untersuchung hat insofern eine wesentliche Aus dehnung erfahren, als auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft der aus der K. P. D. ausgeschlossene Stadtrat Gaebel als Be schuldigter durch Kriminalkommissar Seyffert am Sonnabend vormittag vernommen worden ist. Die Vernehmungen, die zur Zeit noch andauern, erstrecken sich gleichfalls wie bei Bürger meister Schneider auf die Frage, ob sich Gaebel der passiven Bestechung schuldig gemacht und im Zusammenhang mit seinen Dienstobliegenheiten irgendwelche Zuwendungen der Ge brüder Sklarek empfangen hat. Stadtrat Gaebel war es bekannt lich, der die Verlängerung des Monopolvertrages mit den Sklareks ohne Misten der Stadtverordnetenversammlung bis zum Jahre 1935 hinaus abgeschlossen hatte und der weiterhin > Auffichtsratsvorsitzender der Berliner Anschaffungsgesellschaft ist die gleichfalls umfangreiche Lieferungsverträge mit der K. «. E. hat. Die Vernehmung, die Kriminalkommissar Eeiffrrt a« gestrigen Sonnabend auf Veranlassung von Staatsamoaltfchasts- rat Dr. Weißend erg vorgenommen hat, zog sich bis in di« Abendstunden hin. Stadtrat Gaebel, der vor dom Kriminal kommissar eine eingehende Darstellung gab, wie es zu dem Ab schluß und der Verlängerung der Sklarek-Verträge gekommen sei, bestritt auf das entschiedenste daß er zu der von ihm vorgenvmmenen Unterzeichnung üstd dem Abschluß der Ver träge durch irgendwelche persönlichen Zuwendungen der Ge brüder Sklarek bestimmt worden sei. In der Disziplinaruntersuchung gegen die Etadtbankdlrek» toren Hosfmann, Schmitt und Schröder durch den Kommissar, Oberregierungsrat Tapolski, ist di« persönlich« Ver nehmung der drei Beamten, besonder» de» Direktor» Schmitt, im wesentlichen abgeschlossen. Es müssen nur noch einige Punkte, di« man bei der bisherigen Vernehmung zurückgestellt hatte, geklärt werden. Zwischendurch werden jetzt bereits Zeu gen zu den Einlastungen der drei Ctadtbankdirektoren gehört, und zwar ander« Mitglieder der Stadtbank und besonders des Kreditausschustes, zu besten Obliegenheiten di« Bewilli gung der Kredit« der Sklareks gehört«. Für Ctadtbankdirektor Schmitt will besten Verteidiger, der der Anficht ist, daß di« Untersuchung in diesem Falle nach einer Woche erledigt sein kann, die Aufhebung der Suspendierung beantragen, weil er der Ueberzeugung ist, daß di« bisherig« Untersuchung di« dem An- geschuldigten in dem Erösfnungsbeschluß zur Last gelegten Pflichtwidrigkriten im Amte nicht bestätigt, sondern das Degen- teil bewiesen Hab«. Zu der am Mittwoch stattfindenden Bezirksversammlung in Neukölln ist von der kommunistischen Fraktion ein Antrag «ingebracht worden, durch den das Bezirksamt ersucht werden soll, sofort das Disziplinarverfahren gegen Siadtrat Radtke, den Stellvertreter des Bürgermeisters, zu beantragen. In dem Antrag wird betont, daß, obgleich Stadtrat Radtke im Neu köllner Sklarek-Untersuchungsaurschuß erklärt habe, persönlich mit den Sklareks nie das mindeste zu tun gehabt zu haben, sich hinterher herausgestellt habe, daß auch er zu den Kunden der Sklareks gehörte. Es sei ferner in diesem Ausschuß und in der Oesfentlichkeit behauptet worden, daß Stadtrat Radtke einen Beamten strafversetzt Hab«, weil dieser sich geweigert habe« solle, eine Zahlungsanweisung an die Sklareks durchgehen zu lasten, da die dafür vorgesehene War« noch nicht geliefert war. Etadtrat Radtke soll auch sonst nach den kommunistischen Be< Hauptungen Zuwendungen von den Sklarek» angenommen haben. * Gegen den Bürgermeister des Bezirksamts Berlin-Mitte, Schneider, ist nunmehr das offizielle Strafverfahren rtngeleitet worden. Schneider hat am Sonnabend in Moabit di« Auf stellung seiner Bankkonten sowie die Quittungen der an ihn von den Sklareks gelieferten Anzüge vorgelegt. Oirmnitr. Ivicstsu. ?Isuen Der Oehme-Prozeh Chemnitz, 21. Oktober. Im Prozeß gegen Oehme wurde om Süiinabendvormitlag die Zeugenvernehmuiig fortgesetzt, die die wirtsciiostlichen und finanziellen Verhältnisse des Angeklag ten zur Sprache bringen sollten. Zunächst laßt sich der schon vernommene Zeuge Poxdorser jun. »och einmal Uber die Gelb lage zwischen Oehme und seinem Vater aus. Er ^bestritt die in einigen Zeitungen enthaltenen Angaben, daß die Schuldenlast seines Vaters 80 000 RM. betrogen habe. Der Zeuge mochte ferner noch weitere Angaben über die Zeit, zu der er sich in der Fabrik aufgchaiten habe, um zu beweisen, daß er oder sein Vater für die Brandlegung nicht in Frag« kommen könnten. Der Zeuge Pox-dürsrr sen. gab ebenfalls noch einmal die Er klärung ab. daß er völlig unschuldig an der Brandlegung sei oder jemanden damit beauftragt habe. Der Vorsitzende forderte dann zunächst den Angeklagten auf, sich zu dieser Ver mutung zu äußern, daß sein Bruder Martin den Brand angelegt haben könnte. Der Angeklagte erklärte, daß sein Bruder zunächst in seinem Betriebe besckiäfligt war Er Hab" ihn 1920 bestohlen, worauf er dem Bruder verboten hotte, die Fabrik wieder zu betreten. Martin Oehme, der weiterhin nicht gut tat, wurde nach Süd-Amerika geschickt. Von dort ans setzte sich Martin Oehme mit seinem Bruder wieder in geschäftliäze Verbindung, der ihm von Deutschland aus auch Waren im Werte von über 20 000 RM. nach Südamerika geschickt, dafür aber kein Geld erhalten hatte. Dadurch wurde die Feindschaft noch größer. Martin Oehme soll dann wiederholt in Deutschland aufgetreten sein und auch geäußert haben, daß er seinem Bruder noch eins auswischen werde. Kurze Zeit vor dem Brande soll Martin Oehme wieder in Krumhermersdorf gesehen worden fein. Der Angeklagte nahm daher an, daß sein Bruder aus Roche den Brand angelegt haben könnte. Dann wurde der Zeuge Bennewitz aus Weimar ver nommen, der durch sein« verstorbene Schwester mit Martin Oehme bekanntgewvrden war und wiederholt in Krumhermers dorf war. Bei diesen Zusammenkünften sollen Pläne über Brandlegung und die Vergiftung des Vaters des Angeklagten besprochen worden sein. Der Zeug« will sich, als er von diesen Plänen hörte, von Martin Oehme zurückgezogen leiden, hat aber im Auftrag« seiner Schwester sich mit Martin Oehme in Leipzig getroffen und diesem ein Paket nbcrbracht. in dem sich Strychnin befand. Der Zeug« will ober später erfahren hoben, daß in diesem Pakete Gift ivar. Als er dann in der Zeitung vom Tote der Frau Salzer, der Schwiegermutter des Angeklagten, gelesen hatte, sei ihm der Gedanke gekommen, cs Könne hier ei» Verbrechen vorliegen. Der Zeuge der zunächst unvereidigt wernommen wurde, wird noch kurzer Beratung des Gerichtshofes, dann doch noch vereidigt. Die nächste Zeugin ist Frau Bennewitz, die Ehefrau des vorgenannten Zeugen. Diese hotte von den Plänen nur Bruch stücke gehör», aber an den Besprechungen niemals teilgenommcn. — Die Verteidigung stellte dann den Antrag auf Ladung von zwei weiteren Zeugen für die Tatsache, daß der Bruder des Angeklagten, Martin Oehme. kurze Zeit vor dem Brand« in Deutschland gesehen morden sei. h. Zahlungseinstellung. Di« Elite-Diamont-Wcrke A-G., Sieg mar, haben am Sonnabend ihre Zahlungen ei »gestellt. Di« Zalilimys- einstcllung ist darai^L zurückzuführen, daß die Opel merk« im Einver nehmen mit der General Motor Corporation beschlossen haben, sich an der Produktion der Elite-Werke, deren Aktienniaiorität bekannt lich im vorigen Jahr« an di« Opelwerke übergegangen war, nicht wei ter zu beteiligen. H. Chronik -er Unfälle. Ein LebenSnnttelhändler in Anna be rg fuhr ans der unbeleuchteten Straße nach Königswald« gegen einen Baum und kam zum Sturz. Der Verunglückte erlag den er littenen schweren Verletzungen bald darauf im Krankenhaus. — Vor gestern nacht war in Elsterberg einem Plauen er Motorradfahrer vor einer Gastwirtschaft sein Fahrzeug gestohlen worden, mit dem zwei junge Leut« nach Mehlteuer fuhren, Ilnterivegs stießen sie gegen einen Baum und verunglückten schwer. Sie wurden in das Land- krank enhaus in Greiz cingeliefert. 51U5 der l.3ULitr Die WasserverhSttnifie in Zittau Marienthal. 21. Oktober. Dtit diesem Thema beschäftigte sich das Marienthaler Gemeindeverordneten-Kollegium. Ncgie- rungsrat Johne erwähnte das Grohpro-jekt am Kotlmar zur Versorgung der Amtshouptmannschoften Zittau und Löbau. Dieses muhte fallengelassen werden, weil viele Gemeinden bereits Gemeindewasserleitungen besitzen. Die Amtshauptmannsckast Zittau hat auf. Dittersbachcr Flur ein Gebiet (Tal und Seiten lehnen) in Aussicht. Der offene Wasserlauf am Quellengeb'ct ergibt ohne jede tiefere Schürfung vier Sokundciiiiter. Herr Gleits mann, Dresden, der Begutachter der Amtshaupt. Mannschaft Zittau, verspricht sich infolge der günstigen Boden- löge bei eingehender Schürfung bis zu zehn Sekundenlitcr. Di« kürzeste Zuleitung von Dittersbach her wäre entlang der Kloster- strahe über den „Bergfrieden". Das zweite Projekt käme auf eine Gruppenversorgung zu. Das Wasser liefe durch Dittersbach über die Bernstädter Straße auf Kiesdorfer Flur, um in di« Ostritzer Leitung cinzumiinden. Von Ostritz-Altstadt würden versorgt Erunau (Krankenhaus). Selzünfeld, Rcutnitz und Marien, thol mit Königshoin. Hochbehälier wären dann vonnöten. Beide Projekte kämen der Gemeinde ungefähr auf 120 000 RM. zu stehen. I. Notlandeplatz Zittau. Ein Teil des früheren Exerzier platzes bei Großporitsch ist nunmehr endgültig vom Mcichsver- kchrsministerium als ,.N o t la n de p ia tz Zittau" an erkannt und in die amtliche Liste der deutschen Notlandeplätz« ausgenommen worden. Das Kennzeiclzen des No i lande Platzes, der Name „Zittau", wird in zehn Meter großen Buchstaben an geeigneter Stelle angebracht werden. l. Ihren Betrieb eingestellt haben nach dem Leuibaer Bafalt- werk nunmehr auch die Ostritzer Basaltwcrke W. Rudolph. ES besteht jedoch Hoffnung, daß der Betrieb in kurzer Zeit wieder ausgenommen werden kann. I. Arbeit mit Musik. Auf der Eisenbahnstreck« zwischen Rodibor und Ne schwitz wird schon länger« Zeit gebaut. Der Sand, auf dem die Gleise liegen, wird sortgeschafft und d-ofür werden die Schienen, wie auf den Hauptstrecken, auf Steinschotter gelegt. Am Donnerstag nachmittag stand, wie aus Bautzen gemeldet wird, wieder ein Güterzug auf der Strecke in der Nähe der Bautzcner Landstraße. Er hatte Schot ter gebracht. An dem Zuge hatte auch eine Musikkapelle Auf stellung genommen und ließ recht eifrig ihre Weisen ertönen. Daß die Musik der Arbeit keinen Ülbbruch tat, sondern sie sogar flinker von der Hand gehen ließ, war daran zu sehen, daß kein Arbeiter trotzdem sein« Augen von der Arbeit ab- und „seiner Kapelle" zuwondte. Aus welclzem Grund« di« Arbeiter „mit Musik" arbeiten wollten, war nicht zu erfahren. Doch zeigt dieser Fall wie viele andere, daß noch recht gesunder Humor im Volke steckt. 1° ' > ' . -Ü V . ' .- V'