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«,«,»" 24» Sächsische Dolkszeitung rr ok«»»«r >«* Lage wMndci in den »in«, tatur des Aiacsäx,^ lifkan iondon, 21. Okiobcr. i in Allahaba- nuiöct, seien in einem ab«, ncken, von denen drei > Korrespondentenzu- ualigen Königs Aman »an Ulla-Hs, und Mo- von Kandahar Ten ! ruhig. Es wird tt- wieder ftei sein wird. rrokko Paris, 21. Oklober, akesch leben die Bor- «geschobenen sranzösi- ssranzöstsche Flugzeuge Gegen das Volksbegehren Sachsens SleUung im Kamps nm den Voungplan jungen zum Ei»M> lictzcndes sagen, daz ierium, sondern dmlh norden. Es ist dem ügbares Optionsrechi inanzministerium aus Reichskabinetts zum n, sind folgende: Dar nken nicht, die gegen hen Hand geradeaus l vorliegenden Fall« > olitischen Eiün- , daß nicht der letzt« «sitz der Ufa (Ingen- genwärtigen Äugen- :gierung im Kamps« atz die Oeffentlichleit lferenz" rcsdcn, 21. Oktober. Montag im Gesamt. eit längerer Zeit wie, nimcngctretcn, an der :r Tageszeitungen so- enzbüros teilnab-nen. sollen, eine ständige e stcherznstellen, sotten ie sollen als „Säch- : Einrichtung bilden, lei zusammenarbeitet. dakteur Pischel, Dres. gctväUt. die Teilnehmer der Villen der Regierung, «Ziehungen zu untri» ! deni Versuch dierh rigt« Kritik M un'.n- ehr sein, Mer die in. « für getrofsene Mas. egierung möchten zu- ebens zu bekäinpion, tsleben einzurännun, derung maßloser An- mg des Volkes unge- Ansfülhrungeu gaben über eine Reibe von tnnemninister N!ch- Fragen. Hinsicht- > Reich betonte er die ltung ausrechtzncrlkch a dne Maßnahmen der den die Eleschäfle der iden sind. Di« Ge. igcr im Sinne einer nden. Vor besonder« i Wachstum der Ge ber Gemcindegrcnzen m Falle »ersticht, die Scge zu beseitigen. 1 mir durch Landes- esprach dann der M- meindcn. Die Regie- Falles Glashütte in send eingehende Aus- wirtschaftlich« m Fronst Äanerntag Hai ein- vom Reichstag die ! der Deutsche» Grü> für Ernährung >ntb Maßnahmen zrrr Stüt- m. Irland. In Dublin lanischcn Heereslri- r auf, in die „Repu- losson sei, die Per- echen. Wetterwarle Irr, teils tvolkig. be> Fm späteren Ver,«is völkung. dabei jedoch nigen. Tmipcraturen dann, besonders iiti r und südlicher Rich- Kundgebung der Dolksparlei Leipzig, 21. Oktober. Die Arbeitsgemeinschaft der drei sächsischen Wahlkreis« der TeniMn Volkspartei hielt am Sonntag in Leipzig einen Landes- pcrtrctertag ab, der bereits vor 14 Tagen stattfindcn sollte, jedoch wegen des plötzlichen Todes des Parteiführers, Dr, Slresemann. verschoben werde» nmßte. Der Laudesvcrtretertag begann mit einer Kundgebung znm Gedächtnis Dr. Stresemanns. Der Laudesvor- spunde, Direktor Beck-Herrnhut, gab der Trauer um den Staats-- mann Strcscmann Ansdruck, die von Millionen und Mer Millionen in, In- und Auslande gefühlt nwrde, und würdigte >dann de» sebm«. m, Verlust, den die Deutsche Volkspartei durch den Tod tbrez Grün, der« und Führers erlitten habe. Der Redner gab dann eine,, kurzen llcbclblick über die Fahre Dr. Stresemanns in Sachsen, die ihn zum persönliche» Freund vieler Partcianhänger gemacht hätte». Di« An sprache wurde von den Versammlungsteilnehmern sichend augehört, „ach einer Pause wurde in die eigentliche Tagesordnung etngetreten. Zum Volksbegehren wurde eine vom 'La,«dtagsabgeord»etcn Diccknuum in, einstimmigen Auftrag des Landesvorst«»des vorgelegt« Entschließung einstimmig u„v ohne Aussprache angenommen, in der es heißt: In Ueberein- stininiung mit der Auffassung des verstorbenen Parteiführers Dr. Slresemann halten wir dem Boungplan gegenüber bis zun, endgülti gen Abschluß der Verhandlungen jene anch von, Herrn Reichspräsi denten geforderte Zurückhaltung für geboten, die von andere» Sei ten aus parteipolitischen Gründen bedauerlicherweise aufgegcbcn wor den ist. Das hohe außenpolitische Ziel der völligen Wieder herstellung der deutschen Souveränität, die Rhein- laudränmuug, kam» das deutsche Volk nur erreichen, wenn cs sich im Innern in Selbstzucht zu einer großen deutschen Front zusammen- schließt. Diese Front durchbricht das Volksbegehren, Ms den Volks kampf gegen dt« Kriegsschulldlügc und für die Herabsetzung der deut schen Trihntleistnngcn zum Gegenstand parteipolitischen Streites imrcht. Die deutsche Freiheit kann nicht durch Abstimmungen, sondern allein durch Opferwilligkeit und Einigkeit errungen Iverden. Das Volksbegehren durchbricht auch die Einigkeit des deutschen Bürger tums im Hinblick aus die am 17. November stattfindendcn Wahlen. Die Deutfche Volkspartei iveudet sich gegen alle Versuch«, die Landes- ustcrung, die im Auftrag des Reiches das Volksbegehren durchzu- fübun hat, dabei in den Kampf der Parteien hineinzuziehen. — Zinn §<i>l„ß der Entschließung heißt es, daß die Partei dem Reichspräsi- ienten besonderen Dank dafür schulde, daß er den „unmenschlichen und pevsöulichen Angriff" des 8 4 des Volksbegehrens i» seiner letz ten Kundgebung bedauert und verurteilt halb«. Die Partei erwarte, daß die erdrückende Mehrheit des deutschen Volkes dem Volksbegehren sernblcibt und ihm mit allen Mittel» outgegcutritt. Der letzte Punkt der Tagesordnung galt einer Aus sprach)« über die Bedeutung der bevorstehenden Ge «neinde wählen. Dar Referat hierzu erstattet« Oberbürgermeister Dr. Blüher- Drcsdcn. Bei den Welchen handle es sich um Eroberung der Rat. Häuser durch die morxistifchen Parteien. Diese Eroberung zu verhi». dern, müsse das Ziel jeder bürgerlichen Politik sein. Nach Möglich keit seien in Sachsen nicht Parteilistcn. sondern Einheitslisten mit der Front gegen links aufzustellen. Seien Einheitslistsn nicht zu er reichen, so feien wenigstens Liste „Verbindungen zu erstreben. — An di« Ausführungen Dr. Mähers schloß sich eine reg« Aussprache, in der besonders Berücksichtigung der Frauen, der Arbeitnehmer und der Jugend auf den Kandidatenliste» gefordert wurde. DemvkraNsche Anfrage Die demokratische Landiagsfraktio» hat folgende Anfrage an die Regierung im Landtag eingebracht: „Der leidensclxrftliche Kampf, der um das Hugendergsche Volksbegehren entbrannt ist. droht die wirkliche Sachlage zu verdunkeln. Der Aoungplan ist nicht als eine befriedigende, der deutsch)«,, Leistungsfähigkeit a»gepaßte endgültige Lösung des Reparationsproblems anzuscheii. Es muh erivartet werden, daß di« Reichsregiening ihre Bemühungen, wesentliche Erleich terungen der Repx,rationslast zu erreichen, auch nach der An nahme des Doungplanes unter Ausnützung der in ihm enthal tenen Revisionsmögllchkeiten unermüdlich fortsetzt. Anderer seits ist es aber eine Tatsache, daß der Poungplan gegenüber dem Daivesplan zumindestens für die nächsten Jahre eine Herab setzung der Zahlungen und damit eine Erleichterung bringt. Diese Erleichterung muß der gesamten Wirtschaft zugute kommen und ist für diese, namentlich auch für die schwer um di« Existenz ringende sächsische Industrie ein« unbedingte Notwendigkeit. Tritt die Erleichterung infolge der Ablehnung des Aoungplans nicht ein, so gerät das sächsische Wirtschaftsleben in «ine Krise, di« nicht zur Gesundung, sondern zur Vernichtung zahlreiche« selbständiger Existenzen in Industrie, Handel und Gewerbe, z» einer unheilvollen Steigerung der schon vorhandenen Erwerbs losigkeit und zu einer völligen Zerrüttung der Finanzen des Landes und der Gemeinden führen muh. Wir fragen deshalb die Regierung, ob sie diesen wirtschaftlichen Verhältnissen Rech nung tragen und ihr« Vertreter im Reichsrat anweise« will, dem Uoungplan zuzustimmen." Keine Disziplinarverfahren sSt. K.j Dem Vorsitzenden der Deutschnationale» Fraktion des Landtags ist auf seine Ansrage von der Negierung folgende Auskunft erteilt worden: „Es kann nach den Vorschriften der Neichsvcrfassung und der Auslegung, die sie in der Wissensci>crst und in der Recht sprechung gefunden habe», zweifelhaft sein, ob der Beamte, der sich an einen, vom Reichsminister des Innern zugelassene» Volksbegehren lediglich dadurch beteiligt, dah er sich in die Ein tragungsliste einträgt. Pflicht- und verfassungswidrig Handelt- Angesichts dieser Zweifel werden die sächsischen Ministerien -- übrigens in Uebereinstimmung mit der Haltung, die die Säch sisch)« Regierung im Jahre 1922 eingenommen hat — davon ab seh e n , einen der ihnen unterstehenden Beamten, der sich in di« Eintragungslisten für das Volksbegehren einträgt, weg««» Pflichtverletzung disziplinarisch zu verfolgen." » Dresden, 21. Oktober. Wie wir erfahren, haben sich ami Sonnabend in Dresden 689 und am Sonntag 916 Personen sütz das Bolksbeocbren eingezeichnet,' seit Beginn der Einzeichnung im ganzen 6200. Das Urteil gegen Kalsmann Bier Jahre Kerker Innsbruck, 19. Oktober. Die Geschworenen fällten im Prozeß gegen Halsmann fol genden Wahrspruch: Die ans Mord lautende Hauptfrage wurde mit sieben Za- «nd mit fünf Neinstimmen beantwortet, die aus Totschlag lautende Eventualsrag« mit acht Stimmen ja und vier Stim men nein. Der Gerichtshof verurteilte den Angeklagten nach dem Berdilt der Geschworenen zu vier Jahren Kerker. Zum dritten Male stand der Student Phila Halsmann vor den Innsbrucker Geschworenen. Angeklagt des ungeheuerlichen Verbrechens des Vatermordes. Weit über die Grenzen Oesterreichs hinaus hat der Gegenstand dieses Prozesses leiden schaftliche Erregung verursacht. Rekapitulieren wir den nackten Sachverhalt. Auf einem — wie alle Touristen, die den Weg kennen, be zeugen können — barn-'-'Gn Saumweg hat Vater Halsmann durch Absturz den Tod gefunden. Die Leiche wies schwerste Schüdclwunden auf. Und des Vater Halsmanns Sohn Philja. der einzige Begleiter des Vaters auf der Bergtour, wurde als bald als mutmaßlicher Mörder oerhastet. Der Pro.zcß gegen den des Batermordes angeklagten Philja H. gehört sowohl kri- mnwlistisch als auch kriminal-psychologisch zu den interessante sten Prozessen diöses Jahres. (Bedaucrlici>erwe»se hat sich aber sofort nach Beginn des Prozeßes ein Abgleiten der Prozeßbericht erstattung in rassegcgnerische Leidenschaft gezeigt.) In der ersten Verhandlung war die Verteidigung des An geklagten darauf eingestellt, daß ein Unglücks fall vor liegen müßte Die Sensation der zweiten Verhand lung lag darin, daß eine neue Verteidigung diejenige Behauptung, mit der die vormalige Verteidigung stand und fiel, di« Behauptung, daß Vater Haismann durch einen Un fall den Tod gefunden hat. fallen ließ. Di« neu« Verteidigung stellte die Th esc Anis, daß Vater dm Tod gefunden hat. fallen UeM Die neue Verieidigung stellte die Tlzese auf, daß Vater Hals mann zwar als Opser eines Mordes, eines Raubmorde* gefallen wäre, aber von fremder Hand, nicht durch Ver schulden seines Sohnes. Das Gericht hat sein Verdikt gefällt, aber es hat es »ich« vermocht, das Dunkel völlig ciujzuklüren, das über den Todes sturz Morduchair Halsmanns im Zillerthal gebreitet ist. lO Sechs Kaslenttassunqen in -er Vombenaffäre Berlin, 19. Oktober. Wie die Iustizpressestelle mitteilt, sind In der Vorunter suchungssache wegen der Sprengstoffattentate am gestrigen Sonnabend die gegen die Mitglieder der sogenannten Timm- Gruppe. Erich Timm, Herbert Mitlelsdorff, Kurt Roßteutscher, Heinrich Baud er und Willy Wilske, erlassenen Haft- befehle vom Untersuchungsrichter aufgehoben worden. Dem Untersuchungsrichter erscheint der gegen sie bestehend« Verdacht, an einer Verabredung zur Begehung von Sprengstoffattentaten beteiligt zu sein, nach den bisherigen eingehenden Ermittelun gen nicht mehr als so dringend, daß eine weitere Festhaltung noch geboten erscheint. Aus die von dem Verteidiger, Rechts anwalt Bloch, sür den Privatsekretär des Kapitäns Ehrhardt, H. P l a a s, gegen den ablehnenden Beschluß der S. Straf kammer des Landgerichts I eingelegte weitere Beschwerde hat der 3. Strafsenat das Kammergericht den gegen Plaar erlasse nen Haftbefehl aufgehoben. Gegen sämtliche in dieser Angelegenheit aus der Unter suchungshaft Entlassenen besteht, wie amtlich mitgeteilt wird, der Tatverdacht fort, und die Untersuchung nimmt ihren Fort gang. Zur Zeit befinden sich noch 14 Personen tn dieser Sache in Untersuchungshaft. Liaccona Tine lustige Radiogeschichte von R. O. Stahn. In unserer Erinnerung lebt noch jene kecke Attacke, durch di« ein paar Kommunisten den Bortrag eines rechts gerichteten Ge sinnungsgenoffen in der Berliner Funkstunde ausschalteten und selber eine rotflammende Programmrrde hielten. Ein ähnlicher Streich spielte sich vor einiger Zeit in einer mittelitalienischen Provinzstadt ab, zeichnete sich aber durch graziöse Leichtigkeit aus, die unser politikgetränkter, schwerfälliger Norden leider immer wieder vermißen läßt. Die Leitung der Sendestation hatte man einer Dame anver traut, die über Takt, Energie und, last not least, über ein an sprechendes Aeußere verfügte. Diese drei Eigenschaften waren nach Ansicht ihrer Arbeitgeber die unerläßliche Voraussetzung für die Fähigkeit, ein Sendeprogramm zusammenstellen zu können. Das ist gar keine einfache Geschichte. Das Programm muß abwechslungsreich sein, muß nach italienischem Geschmack einen zarten nationalen Anstrich haben und soll überdies mit einer gewissen Mondänität gewürzt werden. Ein« feste und liebenswürdige Hand gehört dazu, um all diesen Ansprüchen ge recht zu werden. Unsere Frau Direktor besaß sie; das konnte man schon nkerken, wenn sie vormittags aus der Schar der sich anbietenden Künstler, Dichter und Gelehrten ihre Auswahl traf. Läßt sich da eines Tages ein netter junger Mann von M Jahren, groß, braungebrant, mit gewaltiger Künstlermähn« bei ihr melden und stellt sich als der bekannte Dichter da Modena vor. Die Frau Direktor kennt einen Geistesheroen dieses Namen» nicht, aber sie lächelt liebenswürdig und ermuntert den Be- lucher, seine Bitte vorzutragen. .Lsrau Direktor, ich möchte heute mein Gedicht .ttnnnldnl nnto portas' rezitieren. Glü hende Vers«. Ich könnt« st« selbstverständlich im Klub der Intellektuellen vorlesen, vor Dichterlingen und Neugierigen Dieser Kreis ist mir aber zu beschränkt. Meinen .Hannibal' muß Europa hören. Ich will austreten vor einem unsichtbaren Publi, kum, das sich vo» den unendlichen Ebenen Rußlands bis zu den Bergen Schottlands meiner Stimme hiygibt. .Hannibal' muß heute in die Welt geschleudert werden." — „Das heutige Pro gramm ist bereits vor drei Wochen festgesetzt worden, und selbst wenn dies nicht der Fall wäre, könnte ich Ihren.Hannibal' doch nicht annehmen. Denn die Rezitation von Versen liebt man, — zur Zeit wenigstens, nicht . . „Dann laßen Sie mich wenigstens hoffen, gnädige Frau, daß ich in naher Zukunft .... Mein Herz und die Blumen meiner Gedanken biete ich Ihnen „Aber bedenken Sie doch, alle jungen Leute des hiesigen Gymnasiums würden mein Büro stürmen, wenn sie erfahren, daß Sie mir Verse gemacht haben." „Gnädige Frau, Sie verkennen mich; ich bin kein Schüler, kein Anfänger, ich bin der Dichter da Modena!" Eine wütende Verbeugung, ein Türenkrachen und der angehende d'Annunzio ist verschwunden. Frau Direktor fühlt einen kleinen Moment etwas von Sympathie für den braunen jungen Herrn (sie selber ist nämlich blond), doch fünf Minuten später hat sie, an dem ge wohnten laufenden Pensum sitzend, ihn wieder vergessen. Es ist Nachmittag. Das Tagesprogramm wird abgewickelt. Die Botanikerin Angelina Malcore, eine stolze alte Jungfer, plaüdert über Algen. Sie hat ihren Vortrag fast zu Ende ge bracht, da packt sie mit einem Male der Gedanke an das namen lose, ungeheure, unsichtbare Publikum, das sie hört, und erfüllt sie mit schrecklicher Angst. Die Schlußworte gurgelt st« nur noch, als ob sie einen Schiffbruch erlitte: „Und vor allem, wenn Si« ein« Seefahrt machen, vergessen Si« nicht di« schön« Familie der Algen des eingeschlechtlichen Systems!" ..Schön« Geschichten erzähl«. Sie Europa" mit diesen Worten dringen vier, fünf j«»ge Leut« i, den Eenderaum. Durch »tu »-schickte-, MaMeilchab«» g« die Lra» Direktor ta ihx Zimmer eingesperrt, und find im Augenblick die Herren de«! Schlachtfeldes. Der Geiger Semprandante hatte schon seinen Vogen gezückt nm Nummer 5 des Programms, die Ciaccona von Bach, ertöne, zu lassen, schon hatte er sein Haupt auf die Geige gelegt, al» eine rauhe Hand ihn am Halse packte und im Wirbel hinausstieß. „Raus, du schimmliger Affe", schreit der Dickter da Modena, »Europa hat keine Zeit für dich. Europa war... auf .Hannibal' und nicht auf di« .Eiacconä." Sich dem Mikrophon nähernd, steckt da Modena die Hand i, die Tasche, um das Manuskript herauszuholen. Ober, oh Schrecks es ist nicht drin. Während ganz Europa angstbibbernd auf Hannibal wartet, sucht er vergeblich nach seinem Geisteskind. Zum Unglück hat er auch noch ein schlechtes Gedächtnis, ist aber zum Ausgleich dafür mit einem vorzüglichen Mundwerk aus gestattet. Die Gelegenheit ist zu berauschend, er darf sie sich nicht entgehen lassen. Mit einer Stimme, die einem rauschenden Eießbach im Frühling gleicht, vor dem Mikrophon wild gestt-j kulierend, improvisiert der Dichter: „Ihr, die Ihr im Schatten des Abends steht, von den weite. Ebenen Rußlands, den baltischen Gestaden dis zu den Bergen Schottlands, Euch meiner Stimme hingebt, wisset, daß diese dunkle Stimme aus dem 26jährigen Herzen eines freien Dichters kommt, der die Sehnsucht hat, die alte Welt zu zerschlagen wie einen ver brauchten Tonkrug. Nein, das ist nicht die schwere, singend« Eiaccona, was Ihr jetzt hört. Ich wollt« Euch heute abend ein« neue Musik schenken, eine Musik der Leidenschaft, der Geistesblitze, die ihre eigene Schönheit hat. Das Vergnügen, vor so einem ge waltigen Publikum zu sprechen, ist meiner würdig. Ich Hab s ge wollt, beging einen kühne» Streich, riskiert« und riskierte frohe, Herzens, im Gefängnis zu enden. Altes Europa, ich will dir nur da, eine sagen: Kühnheit ist mein Recht, ich lache über dick über dein« alte Musik, über dein« Vorurteile. Wer von Euch ängstlichen Europäern, di« Ihr jetzt behaglich hingeflegelt „ Hag» fitzt, in her «ine« Hand hi- jchön hejchmiert« Stulle »nd der