Volltext Seite (XML)
beseitigt seien, genau das gleiche, was hierin und bezüglich ,,dtt Straßennamen setzt restlos in der italienischen Pro»., vliiz «ozen der Fall ist. Zum Schlug bemerkt die" , „Tribuna", Zzaß die Jlaliengcgner in Malta und London ich merken sollten, daß die Ausrottung der italienischen Sprache in Malta keine leichte Sache, besonders heute nicht, sei. Zwei Wochen später schreibt dieselbe „Tribuna" in Nr. 236 vom 3. Oktober in ihrem Leitartikel „llnittz Nölls krontiers" (Einheit der Grenzen), daß bis zum Brenner und Nevoso (Grenze gegen Jugoslawen) eine Einheit der Rasse, des Volkes, der Nation, des Staates, der Sprache, der Kultur, der Tradition und der Religion hergestellt werden müsse. Es habe niemals im Oberetschgebiet ein Minoritätenproblem gegeben, weil es ein Problem von mehreren hunderttausend Fremd stämmigen für eine geschlossene Volkseinheit von 40 Mil lionen nicht gebe! Macht sich das britische Imperium seinerseits in Malta diese „Weisheit" zu eigen, so brand markt die „Tribuna" vom 24. September dies unter der Ueberschrift „Knebelung der Malteser", und redet von einer Perfidie Lord Stricklands, während der von ihr zitierte „cSrrisrg ctella Sera" von stolzen Widerstand des maltesischen Jtalienertums registriert. Derneutral^ Leser, der an diesem Nebeneinander in der „TributiS"! eine p o l i t i s ch e E t h i k m i t doppeltem Boden erkennt, kommt aber aus dem Staunen gar nicht heraus, wenn er zum offiziösen „Eiornale d' Jtalia" greift. Auch dort findet man die gleiche Parallele der Minderheiten in Italien und in Malta, aber dashierverworfene Rezept wird im eigenen Lande nicht nur als Staats notwendigkeit, sondern als rechtliches und natio nale sJdeal verteidigt. Im „Eiornale. d'Jtalia" vom 19. September findet man eine geradezu geharnischte Verurteilung der maltesischen Regierungspolitik. Es heißt dort: „Die Negierung Lord Stricklands ist mehr als eine Diktatur. Sie hat Terror, Spionage und Korruption zu ihren Mitteln. Seine antiitalienische Politik enthüllt sich in einer brutalen Verletzung der elementarsten nationalen Rechte." Zum Schluß stellt das „Eiornale d'Jtalia" fest, daß trotz allem das Jtalienertum Maltas nicht zerstört lei, denn es sei mehr denn je am Leben. In der schweig samen Reaktion des Jtalienertums bestehe eine neue Lebenskraft. Wir glauben, daß das „Eiornale d'Jtalia" mit diesen Bemerkungen recht hat und hoffep, daß der minderheiten feindliche Kampf des englischen Gouverneurs von Malta fehlschlügt! Aber wie ganz anders ständen die römischen Blätter da, wenn nicht Lord Strickland ihnen erwidern könnte: „Aus Deinem Munde richte ich Dich!" Klatscht doch die hiesige Presse mehr oder minder laut zu allem Beifall, was in Neuitalien den zwangsweisen Fort schritt der Entnationalisierung der Minderheiten anzeigt, die sich in noch schnellerem Tempo als in Malta vollzieht. Darunter fällt natürlich nicht nur die Aus merzung der Muttersprache aus dem Schulunterricht und die Entfernung der deutschen und slawischen Sprache im Behördenverkehr und im Straßenbild, soirdern auch die verfeinerten Methoden einer Erfassung des Kleinkindes beim Erwachen des Selbstbewutztseins. lieber diese Verfahren gibt eingehenden Aufschluß ein Bericht des „Eiornale d'Jtalia" vom 11. Oktober: „7000 slowenische Kinder in den Asylen des wiedergewonnenen Italien". Der Triester Korrespondent des „Eiornale d'Jtalia" erzählt dort, wie in ungefähr 60 italienischen Kleinkinderheimen 906 Italiener, 1686 Slowenen, 245 Deutsche und 249 Kroaten zu Vollitalienern herangebildet werden. Wir bestreiten keineswegs, daß diese Kinder bewahrschulen in hygienischer und karitativer Beziehung in manchen Grenzgebieten gegen Jugoslawien viel Gutes leisten, aber es ist eine Beeinträchtigung der von der Natur und daher von Gott den Ellern gegebenen Rechte, wenn der Berichterstatter es lobt, daß an Kindern der Grenzzone von drei bis sechs Jahren diese Vorschulen an Stelle der Mutter die Kinder lehrt, italienisch zu plaudern, ihre ersten Wünsche in Italienisch auszudrücken und in Italienisch zu grüßen, zu spielen und zu beten. Gibt es etwa zweierlei Rechte der Muttersprache, ein stärkeres für die lateinischen Völker und ein schwächeres odergarkeinsfürdiegermanischenDölker? Oder verschiebt man die ganze Frage von dem Standpunkt des Rechtes auf den des freien Spiels der Kräfte, der völkischen Vitalität, die vielfach in den hiesigen Organen glorifiziert wird? Dann kann man sich nicht mehr über die Diktatur Ctricklands aufregen und müßte eigentlich die Franzosen als dumme Tröpfe betrachten, weil sie in Corsika dem italienischen Dialekt immer noch eine Freistatt ge währen. Aber auch über die Benachteiligung der Korsen hat die hiesige Presse schon gejammert. Jedem denkenden Leser und jedem Neutralen muß es längst ausgegangen sein, daß man sich eben hier in der Minderheitenfrage in einem eirculus vituosus bewegt. Die Leidtragen den dabei find natürlich nicht nur die deutsche unk slawische Minderheit im nördlichen Italien, sondern ebenso die Malteser und der Italiener in Tunis. Dieser zwingende Gedankenschluß wird auch durch das Eeltend- machen von Eonderfaktoren in Malta nicht entkräftet. Mitunter kann man nämlich hier lesen, daß die Engländer, da Malta weitab von Sizilien im Meere läge, gar keinen ausreichenden politischen Grund hätten, um das Eiland so zu entnationalisieren wie die Italiener ihre neuerworbenen Erenzprovinzen im Norden Italiens. Aber ob die neunzig Kilo meter Entfernung zwischen Malta und Sizilien eine ge nügend« strategische Sicherung für die britische Mittel meergeltung sind, das mag der Admiralstab in London ent scheiden. Eine Zeitlang war es auch beliebt, infolge der Unterstützung protestantischer Propaganda in Malta durch Stricklanü den Hauptakzent der maltesischen Frage auf die Religion zu legen. Die faschistische Kolonialzeitschrift „Oltremare" widmet in ihrem Septemberheft diesem Ma növer des englischen Gouverneurs und der recht mäßigen Abwehr dagegen seitens der Bischöfe und des Heiligen Stuhles einen längeren Artikel. Aber schon in der Einleitung nennt der Verfasser die Malteser einen „Vortrupp des Jtalienertums im Mittelmeer". Unzweifel haft führt Lord Strickland aber seinen Hauptstoß gegen das trotz aller wechselvollen Geschicke überwiegende italie nische Volkstum der Insel. Er greift somit Naturrechte dieser Bevölkerung an, eine verwerfliche Handlungsweise, deren Duldung eine politische Unklugheit der Labour- Reaieruna iit. Dark man aber wirklich hoffen, daß ein Entscheiimngskamps m China Feng marschiert auf Kanka« — Tfchtangkalschek in schwieriger Lage . - Peking, SO. Oktober. Das chinesische Kriegsministerium teilt mit, daß nach S7stündigem Kampfe zwischen den Truppen Tfchlangkaischeks und denen Fengs die Regierungstruppen gezwungen waren, Tschangtschau, das zwischen Hankau und Tientsin liegt, zu räumen. Tschangtschau wurde am Sonnabend von den Truppen Fengs besetzt. Die chinesischen Regierungstruppen haben mit der Räumung Hank aus begonnen. — Tokio. 20. Oktober. Die japanische Telegraphenagentur SeMbum Rengo teilt mit, daß die Kämpfe zwischen den Truppen Tschiangkaischeks und der Armee Fengs in der Nähe von Honkau noch nicht be endet sind. Sonnabend hoben die chinesischen Regierungstrup pen eine starke Offensive gegen die Fengtruppen eröffnet, die aber mißlang. Die Armee Fengs hat die Negierungstruppen vollkommen zurückgeschlagen, wobei sie große Verluste erlitten. Der Oberbefehlshaber der chinesischen Regierungstrup;>en, GeneralM asu u , der den Kampf gegen Generäl Feng leitete, wurde dabei getötet Die Fliegergeschwader des Generals Feng hoben Hankau bombardiert. Wie die japanischen amt lichen Kreise Mitteilen, besteht hier die Ansicht, daß es General Feng gelingen wird. Hankau zu besetzen. Das japanisch)« Kriegsministerium läßt die japanische Presse unterrichten, daß die Truppen des Generals Feng sehr gut ausgerüstet seien'und «Ine stark« Propaganda in den chln» fischen Regierung Struppen gegen di« Diktatur des MarläM' Tschiangkaischek trieben. Zur Sage in Afghanistan London, 21. Oktober. Der Kovrespondmt des Daily Telegraph in Allahabod mG'ch bei -er Einnahme der Zitadelle von Kabul seien in einem al«< schloffen«,i Raum sechs Leichen gefunden worden, von denen drei identifiziert werden konnten. ES waren dem Korrespondenten zu folge Abdul Majid Khan, ein Bruder des vormaligen Königs Aman Illlah, Hajatulla Khan, ein Halbbruder Aman Allahs, und Mo hammed Ilsmam. der vormalige Gouverneur von Kandahar Ten letzten Meldungen zufolge ist in Kabul alles ruhig. Es wird er wartet, daß die Straße nach Iellalabab bald wieder frei sein wird, Neue Kämpfe in Marokko V Paris, 21. Oktober. Nach einer Agen-turmelduna aus Marralefch leben die Vor stöße von Eingcborcnentrupps gegen die vorgeschobenen franM, sehen Vorposten ii» Grenzgebiet wieder auf. Französische Flugzeug, führten erfolgreiche Bombenabwürfe durch. Verlassen^dieses vom „Eiornale d'Jtalia" der Labour- Party ins Schuldbuch geschriebenen fehlerhaften Kurses die politischen Inspiratoren des römischen Blattes dazu be wegen würde, ohne Befürchtung wegen der Nord, grenze Italiens dort die kulturellen Frei heiten für die nationalen Minoritäten wieder einzuräumen? Reichskanzler und Volksbegehren - Nürnberg, 19. Oktober. Reichskanzler Müller sprach am Sonnabend in Nürnberg auf dem Eautag der Sozialdemokratie für Ober-, Mittel- und llnterfranken über die politische Lage. Er behandelte in seiner Red« u. a. auch das Volksbegehren, mit dem seine Urheber nur innerpolitische Ziele verfolgten. Daß die außenpoli tischen Forderungen undurchführbar seien, müßten die Macher wissen. Es sei bedauerlich, daß die Haltung der nationalistischen Opposition die deutsche Stellung gegen das Ausland schwäche, während eine vernünftige Opposition, wie die englischen Kon servativen z. B. sie der Regierung MacDonald machten, dem englischen Interesse nützlich sei. Die Auseinandersetzungen über den Poung-Plan, die das Volksbegehren in so starkem Matze provoziert habe, würden draußen vielfach den falschen Eindruck erwecken, als ob in Deutschland weite Kreise den Poung-Plan an sich befürworteten. Die Frage sei vielmehr nur, ob der Poung-Plan gegenüber dem Dawes-Plän das kleinere Hebel sei. Der Poung-Plan bedeute für Deutschland die schwerste Be lastung. Die letzt «Entscheidung über den Poung-Plan könne erst getroffen werden, wenn das Ergebnis der zur Zeit arbeitenden Kommissionen vorliege. Das besetzte Gebiet erkenne die frühere Räumung dankbar als Erfolg an. Die Räumung sei zugleich die Voraussetzung einer dauerhaften euro päischen Friedenspolitik. Hugenberg habe erklärt, aus dem Ol- mütz des Dawes-Vertrages muffe ein Königgrätz gemacht wer den. Bei dem Olmütz stimmte die Hälfte der Deutschnationalen mit Ja, Königgrätz erinnere mit Recht an den „deutschen Bruderkrieg". In Anbetracht dieses letzten Versuchs Hu- genbergs, Hitlers und des Stahlhelms, das kaputt zu schlagen, was vor zehn Jahren gerettet und seither aufgebaut wurde, wird die fränkische Sozialdemokratie auf dem Platze sein, und dem deutschen Volke Ruhe, Frieden und Arbeit sichern Helsen, Einberufung des Reichs-Diszlpllnarhofes Dem Neiehsgerichtspräsidenten Dr. Bunke ist eine, Klage der deutschnotionalen Fraktion des Preußischen Landtages gegen die preußische Regierung zugegongen, verbunden mit einem Anträge auf Erlaß einer einstweiligen Verfügung, daß sich das preußisäze Staatsministerium aller amtlichen Kund gebungen zum Volksbegehren und Anweisungen an die Beamten zu enthalten habe. Der Reichsgericht-Präsident hat zur Vor bereitung der Entscheidung des Staatsgcrichtshofes die Mit glieder des Reichsdisziplinarhofes telegraphisch zu einer Vor besprechung »ach Leipzig geladen. Eine Stimme aus Amerika Louisville (Kentucky), 21. Oktkober. „Courier Journal" bezeichnet das deutsche Volksbegehren als einen letzten Versuch der „Diehards", die deutsche Demokratie zu zerstören. Das Haager Abkommen sei den Reaktionären nur ein Vorwand, wie der erste Paragraph des Volksbegehrens deutlich zeige. Das Chaos sei ihre letzte Hoffnung, aber die Aussichten aus ein Ge lingen ihres Selbstmord-planes seien äußerst gering. Emelka im Reichsbesitz ^ Berlin, 21. Oktober. Die „Frankfurter Zeitung" bringt in ihrer Nr. 781 eine Münchener Meldung, wonach die Emelka in Reichsbesitz iibergegangen sei. In der Meldung heißt es, daß das Reich, das von früher her aus de» Phöbus-Eeschästen 10 Prozent der Emelka-Aktien besitzt, zunächst im vorigen Jahre einmal ver sucht habe, die Mehrheit der Emelka-Aktien zu erwerben. Der Beitrag sei aber daran gescheitert, daß der Haushaltsausschutz des Reichstages seine Zustimmung verweigerte. Was damals nicht gelang, soll jetzt offenbar noch einmal versucht werden. Der Erwerb des Emelka-Paktes durch die Commerz-Bank ist, wie das Blatt erklärt hat, tatsächlich nichts anderes als die Fassade eines Geschäftes, das zu den bereits vorhandenen 10 Prozent weitere 51 Prozent der Emelka-Aktien in die Hand des Reiches bringt. Die Reichsrcgierung. auf deren Veranlassung die Commerz- und Privatbank formell das Aktienpaket erworben hatte, habe auf dieses Paket eine einjährige Option genoimnen. Vom Reichsfinanzministerium wird hierzu fol gende Erklärung abgegeben: Die Mitteilungen des Frankfurter Blattes sind, abgesehen von geringen Einzelheiten, imwesent liehen richtig. Details können noch nicht Lekanntgegeben werden. Das ioll Im Haushaltsausschutz des Reichstages ge schehen. Auch über die endgültigen Beziehungen zum EmM- Konzern läßt sich heute noch nichts Abschließendes sagen, Laz Paket ist nicht durch bas Reichsfinanzministerium, sondern durch die Commerz- und Privatbank gekauft worden. Es ist dc»i Reichssinanzmlnisterium ein jederzeit verfügbares Optionsrcchi eingeräuyrt. Die Gründe, die das Reichssinanzministerium aus Grund eines einstimmigen Beschlusses des Rcichskabinetts zum Ankauf des Emelka-Paketes veranlaßt haben, sind folgende: Da- Reichssinanzministerium übersieht die Bedenken nicht, die gegen eine wirtschaftliche Betätigung der öffentlichen Hand geradeaus dem schwierigen Filmgebiet sprechen. Im vorliegenden FM mußte jedoch unter allen Umständen aus politischen Grün den zugegrisfen werden, um zu verhindern, daß nicht der letzt« Rest der deutschen Filmindustrie in den Besitz der Ufa (>)ugen< berg) überging. Der Zugriff war im gegenwärtigen Augen blick um so notwendiger, als die Ncichsregierung im Kamps« gegen das Volksbegehren verhüten mutzte, datz die Oesfenilichkeit einseitig unterrichtet wird. „Sächsische Presse-Konferenz Dresden, 21. Oktober. Auf Anregung der Regierung ist am Montag i<m Ge'amt, Ministerialgebäude Dresden zum ersten Mal« seit längerer Zen wie der eine größere Pressekonferenz ziisanmiengetreten, an der Vertreter der Dresdner und anderer sächsischer Tageszeitungen so wie der in Dresden arbeitenden Korrcspondcnzbüros teilnanueu. Derartige Pressekonferenzen, die dazu dienen sollen, eine ständige Fühlungnahme zwischen Regierung n»d Presse sicherzustellen, sollen von nun an häufiger als bisher stattfüiden, sie sollen als „Säch sisch e Pressekonferenz" ein« ständige Einrichtung bilden, die mit der Nachrichtenstelle der Staatskanzlci zusammenarbeitet. Zum Leiter dieser Pressekonferenzen wurde Redakteur Puschel, D- es- den, zum Schriftführer Dr. Fabian, Dresden, gewählt- Ministerpräsident Dr. Bünger hieß die Tcilushmcr der Pressekonferenz willkommen und betont« den Willen der Regierung, Mischen Regierung und Presse die besten Beziehungen zu unter- Halle». Diese Beziehungen sollten keineswegs dem Versuch die>4 bar gemacht werden, eine gesund« und berechtigt« Kritik zu iinüv bindcn. Zweck der Pressekonferenz solle vielmehr sein, über die in nere Einstellung der Regierung und die Gründe für getroffene Mas- nahmen Aufklärung zu geben. Presse und Regierung möchten zu- sanmieuarbeiten, um Auswüchse des Parteilebeus zu bekämpM, aber doch den Parteien den Platz im Staatsleben «inzuräumm, der ihnen naturgemäß zukommt. Durch Milderung maßloser An griffe könne di« Presse zur politischen Erziehung des Volkes unge mein vi^l beitragen. Fm Anschluß an diese grundsätzlichen Ausführungen gaben Mitglieder des Kabinetts einen Ueberblick über eine Reibe von Einzelfragen, die gegenwärtig aktuell sind. Innenminister Rich ter sprach über koinmunalp oli t i sehe Fragen. Hinsubt- lich 'der Stellung der Estmieinden zu Staat und Reich betonte er die Notwendigkeit, den Grundsatz der Selbstverwaltung ausrechtzucrlial- ten mid mrszubauen. In dieser Richtung lägen die Maßnahmen der Regierung, durch die eine Reibe von Gemeinden die Cleschäfte der unteren Vcrwaltun sbchhrde übertragen worden sind. Die G<- meindcausstcht vers 'he die Negierung tveniger im Sinne einer Ueberwachung als edier Beratung der Genreinden. Vor besonder« Aufgaben werde dos Laich gestellt durch das Wachstum der Ge meinden. daS notwendig zu einer Aenderung der Gemcindcgrcnzen sichre. Di« Regierung l-abe in jedem einzelnen Fall« versucht, di« bestehenden Schwierigkeiten aus gütlichem Weg« zu beseitigen. Zwangscingemcindungen dürsten grundsätzlich mir durch Landes- gesetz vorgenommen werden. — Ausführlich besprach dann der M- nister die finanziellen Schwierigkeiten der Gemeinden. Die Regie rung sei entschlossen, eine Wiederholung des Falles Glashütte in jedem Falle zu verhindern. Finanzminifier Weber machte anschließend eingehende Aus führungen über di« finanzielle und wirtschaftliche LageSachsens. Forderungen der „Grünen Fron!" Bamberg, 21. Oktober. Ein fränkischer Äauerntag ha! ein stimmig eine Entschließung ««faßt, in der vom Reichstag die schnellste Durchführung des Gesamtprogramms der Deutschen Grü nen Front verlangt und der Neichsminister für Ernährung nutz Lanwvirtschast ersucht >vird, beschleunigt alle Maßnahmen zur Stüt zung des Getreidcmarktes in di« Wege zu leiten. * Revolutionäre Propaganda in Irland. In Dublin fordert ein« Proklamation der „Neprcklikanisehen Heereslei tung" alle Irländer in nnlitärsähigem Alter aus, in die „Reim blikanische Armee" einzutreten, die entschlossen sei, die Per bindung mit dem britischen Reiche abzubrechen. W«lk«rber1ekr -er Dresdner Wetterwarte Witter»»,Seussichte»: Anfangs teils heiter, teils wolkig, be vorstehend« Nacht zeittveilig Frost möglich. Im spätere» Ver.aas von Süden und Südwestcn her verstärkte Bewölkung, dabei jedoch aber noch keine wesentlich)« NicdersehlagSneigungen. Temperaturen verhältnismäßig wenig verändert. Schwache, dann, besonders !>i> Gebirge. eiwoSHtmehwend« Winde aus östlich«! und südlicher Rich tung. ... I-