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Sächsische Volkszeitung : 12.10.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192910127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19291012
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19291012
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-10
- Tag 1929-10-12
-
Monat
1929-10
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 12.10.1929
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htliche Entwicklung ve Rolle. Dafür ist Trotz wechselnder it sich die Art der agen seit der Flnr, , Seit der Mitte des schland gerodet nutz zs wird Sem Griin- lemeinen Wirtschaft, z hindrängcn. Tie r Frucktfolgen sind verbessert und di« en. Die Herab,»in. ßigen sckpveren ?,e>l en Tierzucht. . Br öder mann täbteilung begrüßt, und das Preisans. ?öln zur Beratung rat Dr. Grund, c „sächsischen Tier. imer" sprach Tier, über „Ansorüerun. nt nach den Ersah, t a. M. 192V". DK i zahlreichen Kraß, ark dezentralisierte Folg« gehabt, di« iesem Matze gesun- Zahl der im Reiche wohnheiten in der racke bis heute er. wieweit überhaupt wissen in Deutsch, nannten Qualität-» ne mit Verlust zu oiche möglich ist und eits vor dem Krießr der Errichtung von tz der Redner ossen, örcrschaft druckte mit i» Dresden n setzten Septciickcr. ncr seine 33jäb>i«» tprogramm beqrnßo inezker die zahl, auswärtigen Kolori er Bericht über Mck Dienst« der Hills- <stand ist zur ZE! )ilse" sind 1029 bis fiir städtische Wohl» staltungen dos Vcr- ndcsverbandstawwg ene große Bezirks. : Dienste der Hiliz. lrcich und verteilte» , 4 Lichtspielhärner, aber der Short, .'s- und Waldläufe», sehr großen Anzall getan worden, wo. . Nach diesem Ruck- Mannschaft gehackte ng« Job re schon i,n v und Mitbegrünlei id Seifert, B geehrt durch ließe» >cn. Eine 15iälir!§e fitzende der Dame», i, auch sie wurdcn Worte des Dantes Mitglieder» dar für sinken hatten Worte ichnetes Programm, erregten, ansgefntut : Ue-bungen, ansge. Folgenschwerer Zusammenfkoh Dresden. 11. Oktober. Am Donnerstag stieß an der Ein mündung der Haupt- und Albertstratze in den Albertplotz ein mit Mörtel beladener Lastkraftwagen mit einem Straßenbahn wagen zusammen. Letzterer wurde aus den Gleisen gehoben und am Vorderperron stark beschädigt. An dem Anhänger des Lastkraftwagens wurde eine Achse verbogen. Der Führer des Straßenbahnwagens erlitt leichte Quetschungen. Der gesamte Straßenbahnverkehr über die Carolabrücke kam infolge des Unsailcs auf die Dauer von nahezu einer Stunde ins Stocken. : Trauerkundgebung für Dr. Strcscinaun. Sonntag mittag veranstaltet tue Deutsche Nolkspartei Dresden im Gcwerbehause eine Gedenkfeier für den entschlafenen Reichsaußenmimster, zu der sie seine Dresdner Freunde in allen Parteien einlädt. Die Gedenkrede hält als persönlicher Freund des verstorbene» Staatsmannes Reichstags- abqeordneter Dr. Rudolf Schneider (Wachwih bei Dresden). Mit glieder der Staatstheater halben die künstlerische Mitwirkung an der Feier übernommen Bankier Marons Bestattung. In Anwesenheit zahlreicl)er Vertreter der Dresdner Bank- und Börsenwelt, der städtischen Mhärden. der Kunst, Wissenschaft, des Handels und der In dustrie, fanden am Donnerstag in der Halle des Krematoriums die Trauerfeierlichkeiten für den am Montag verstorbenen Ban kier Alfred Moron statt. Für die Angestellten des Bankhauses Voudi u. Maron sprach Prokurist Thiele, im Nomen der Börse Kommerzienrat Oßrvold. Die Trauerseier schloß mit Klängen aus Wagners „Nibelungen". : Kommunalpolilisch« Tagung in Dresden. Die Ortsgruppe Dresden des Deutschen Staatsbürgerinnen-Verbandcs (Allgemeiner Deutscher Frauenvcrcin 1865) veranstaltet am Sonnabend, 12. Ok- tober, und Sonntag, 13. Oktober, in Dresden im Saale der Produk tenbörse, Lüttichaustroße 34. eine kommunalpolitische Tagung aus überparteilicher Grundlage, bei der verschiedene aktuelle Themen heutiger kommunalpolitischcr Arbeit zur Sprache kommen Werden. Als Redner wurden u. a. gewonnen: Stadträtin Anna Ackermann (Leipzig), Dr. Hcrtba Kraus, Sialdlidirektorin (Köln), Rcichstagsabgeordnetc Dr. Doris Hertwig-Bünger (Oberlößmh), Dr. Else Ulich-Vcil. chem. Londtagsabgeordnete (Dresden), Stadt verordnete W. Petzenhoser (Dresden), fernerhin weibliche Stadtver ordnete aus verschiedenen Städten Sachsens. Für Sonnabendabend ist eine össentliehe Kundgebung „Die Frau in der Kommunalpolitik" vorgesehen. Am Sonntag früh 10.30 Uhr werben Neichsfinanzmini- sier a. D. Dr. Peter Reinhold (Dresden) über „Finanzausgleich zwisckc» Staat und Gemeinde" und anschließend Dr. Naumann (Dresden), Präsident des Sächsischen Gemeindetages, über „Kom munale Zeitsragen" sprechen. : 40 Jahre Möbelhaus Fietze. Das bekannte Möbelhaus Otto Flehe vorm. S. Gottlieb G. m. b. H-, DreSden-A., Gvunacr Straße 2. kann am 11. Oktober auf ein Mstchriges Bestehen zurück- biicke». Das Geschäft wunde am 11. Oktober 1889 gegründet nick gehört zu den ältesten Wohnungsansstattuugshäuscrn Dresdens. Durch das große Lager, in dem man stets Modernstes findet, hat sich die Firma im Lause der Jahre einen großen Kundenkreis erworben. Neue Durchgangsstratze im Müglitztal Dresden, 10. Oktober. In Lauen st ein, dem so gern ausgesuchten Bergstädtchen, ist man gegenwärtig mit den letzten Spatenstichen beschäftigt, die Tal st ratze, die bisher nur vom Bahnhof bis zum Postamt führte, als Durchgangsstratze sertig- zustellen. Sie durfte nock^Ende dieser Woche dem öffentliäien Verkehr übergeben werben. Damit ist eine ungemein wichtige Strotzenstrecke geschaffen worden, die wesentlich dazu beitragen wird, den an sich schon sehr stocken Fährbetrieb über Zinnwald pnd Teplitz beträchtlich zu entlasten. Der Verkehr von Dresden aus über Lauenstein nach dem Mückentiirmchen und Teplitz dürste sicherlich einen großen Aufschwung nehmen, wild dock) infolge der neugeschaffcnen Durchgangsstratze die rechts neben der weißen Muglitz läuft, ein an Naturschönheiten selten reiches Talgebiet erschlossen. Eine Fahrt durch das hoch gelegene Bergstädtchen mit seinen unübersichtlichen kurzen und gefährlichen Kurven wurde vielfach gemieten. Bei Anlegung dieser neuen Straße, die am Kurshaus Engadin vorübersührt, wo übrigens ein großer Parkplatz geschaffen worden ist, hat man aus den Fremdenverkehr allerlei Rücksicht genommen und zu gleich eine Promenade angelegt. Erholungsuchende bleiben daher vom Fahr- und Durchgangsverkehr unberührt. : Die biologischen Grundlagen der gärungskosen Früchte- Verwertung. In einer Bortragsveranstaitung der Sächsischen Laudeshauptstelle gegen den Alkoholismus, die mit Unter stützung des Dresdner Schulamtes am Dienstag, dem 15. Ok tober 5 Uhr nachmittags, im Dorfiihrungssaal der Polizei beamtenschule. Dresden-A. 1, Zirkusstraße 40, fiir die Lehrer- setxsit staltsindet, wird Professor Dr. R. Neubert über dieses Thema sprechen. Der Vortrog soll einführen in das Wesen der neuzeitlich« Früchteverwertung und wird unterstützt werden durch die Vorführung der Obstfilme „Etzt Obst! Obst ist gesund!" und „Flüssiges Obst". Der Besuch dieser Veranstaltung wird der Lehrerschaft warm empfohlen! Zur Finanzlage -er Gemeinden Eine Stellungnahme -es sächsischen Gemeindelages Dresden, 10. Oktober. Der Vorstand des sächsischen Gemeinde« tages hat in einer mehrstündigen Sitzung am 5. Oktober in ein gehender Weise Stellung gen-o-nmie» zu der durch einzelne Vorkomm nisse der letzten Zeit, die auch in der Presse Erörterung gesunden liaben, in de» Vordergrund gerückten Finanzlage der sächsische» Ge- meindcn. Er hat nach eingehender Aussprache die nachfolgende Ent schließung gefaßt: „Der Vorstand des sächsischen Oiemeindetages legt entschieden Verwahrung dagegen ein. daß Vorkommnisse in einzelne» Gemein den verallgemeinert und daraus Vorwürfe gegen die Finanzwirt- schaft der sächsischen Gemeinden überhaupt hergeleitet werden. Die Sparsamkeit, die die Spitzciiorganisationen wiederholt ihren Mitgliedern eingeschärft haben, wird im allgemeine» auch in den sächsischen Gemeinden geübt. D«r Vorstand des sächsischen Oiemeiivdetages muß ober darauf Hinweisen, wie alle sächsischen Gemeinden darunter leiden, daß ihnen trotz der von ihnen eingehaltenen Sparsamkeit zur Erfüllung ihrer ständig wachsenden Pslichlausgabcii nicht die notwendigen Deckungs- Mittel zur Verfügung stehen. Vor allem sind ihnen durch die Ueber- lragung der bei der Wirtschaftslage ständig wachsenden und über dies durch die Maßnahme» des Reiches gesteigerten Wohlfahrts lasten ans erlegt worden, die sich mit den jetzige» Einnahmen nicht decken können. Im besonderen muß daraus verwiesen werden, daß die Finanznot der sächsischen Gemeinden noch durch die besondere Wirtschaftslage Sachsens gesteigert wird. Weiterhin muß wiederholt betont werden, daß die Ursack-e der besonderen Finanznot der säch sischen Gemeinden auch in der sächsischen Steuergcsehgebimg liegt. Infolge der schlechte» Finanzlage der Gemeinden entsteht di« falsch« Meinung, daß auch ihre Vermögenslage schlecht lei. Das ist im allgemeinen keineswegs der Fall. Die meisten Ge meinden verfügen über ein angemessenes Gemeindevermögen. Ihre Vermögenslage rechtfertigt durckmus die Aufnahme von Gemeinde- kreditc», die überdies in der Regel zur Belebung der Wirtschaft not wendig sind. — Der sächsische Gemeindelag hat in wiederholten Kundgebungen auf die bcdenklicke Finanzlage der sächsischen Ge meinden und aus die daraus entstehenden Gefahren aufmerksam ge macht. Er muß erneut aus dies« Gefahren Hinweisen, di« für Gemein, den und Wirtschaft entstehen müssen, wenn den Gemeinden nicht die nötigen Deck»ngsmittel verfügbar sind. Er muß daher verlangen, daß bei der bevorstehenden Neu regelung des Finanzausgleichs und der Steuergesetzgebung im Reich und im Lande die Einnahmen der G einet »den nicht nur nicht verringert, sonder» entsprechend den ihnen ouferkegten Lasten und zur Angleichung an di« Lag« der nichtsächsischcn Gemeinden erhöht werden." Der Arbeilsmartzl ln Sachsen Facharbeitcrinnennmngel i„ der Textilindustrie. Wenn auch die absolute Höhe der Arbeitslosigkeit im Herbst 1029 den Vorjahrsstand bedeutend übcrtrisst, näuüich bei den männ lichen Haupluutcrstützuugsempsängeril der Arbeitslosenversicherung um 134 v. H. und bei den unterstützten Frauen um 54,5 v. H. am 30. 9. 1929, so läßt sich doch eine dem Vorjahre gleichartig« Entwick lung beobachten, für die besonders eine deutlich« Saisonbelebung der Textilindustrie kennzeichnend ist. Ter Unterschied der Bewegung zum Vorjahre liegt dagegen in einem stärkeren Beschäftigungsrück gang der Außcnberufe und der Metallindustrie im Herbst 1929. Zwei entgegengesetzt verlausende Entwickiungslinien heben sich zur Zeit deutlich von einander ab: Ei» Steigen de« Zahl der männlichen Arbeitslosen, das in der Arbeitslosenversicherung vom 26. 9, bis 3. 10. 19Ä1 2^3 v. H. betrug und am 3. 10. ein« Hob« von 70 820 erreichte und ein Sinken der Zahl der unterstützten Frauen, das in der Berichtswock>e mit 3.3 v. H. wesentlich stärker war als in der Vorwoche und am 3. 10. die Zabl von 39 000 erreichte. Ursache des Rückganges der weiblichen Arbeitslosen sind vor allem größere Ein stellungen in den Seidemvebercien. in der Stickerei- und Sprhen- sndustrie im Dogtlande, in de» Kammgarnsvinnercien Leipzigs, in den Baumwollspinnereien Zittaus Bei der Belebung der Spitzen industrie spricht nicht allein das einsetzend« Wintergeichäst mit, son dern auch die günstigere Mode sür Spitzen bewirkte ein« Vermehrung der Auftragseingänge. Di« Mcbrzabl der Einstellungen im S-Pmn- stossgcwerbe wird man jedoch als saisonbedingt und kurzfristig an- sehen müssen. Es ist ferner eine für die qcgcnwärtioc Zeit bemerkenswerte aber bebau erlickz« Erscheinung, daß »nt jeder stärkeren Belebung der Textilindustrie ein ausfallender Mangel an Faämrbeüskrästcn ein- tritt. Zur Zeit fehlt es beispielsweise an nualifizierten Facharbeitc- rinnen sür die Kammgarnspinnereien in Leipzig und die Seiden webereien in Zittau, an guten Stickern in Auerbach, an Zwirnerin. nen, Seidcnwickscriiincn und Ma'ckincnspnlerinncn fiir die Kunst, seidenindustrie in Annaberg, an Ninciipinncriniien und Fleycrinnen fiir die Baumwollspinnereien und an Jacnuarüwcbern sür di« Tischtuch- und Handluchweberei«» i» Zittau. Die Arbeitsämter sind bemüht, durch Umschuliingsmaßuahwcii den Bedarf zu decken : Ausländischer Besuch. Auf einer Studienreise durch Deutschland wird der argenlinisckie General Torranz o in Begleitung eines Houptmanns vom Reichsrvohrministerium am Sonntag in Dresden eintreffen. Er beabsichtigt, die Infanterie- Schule zu besichtigen und dann nach Prag rveiterzurcisen. : Der Wahloorschlag der SPD. In Dresden. Die SPD, hat nunmehr ihre Kandidatenliste für die Stadtverordne len- wahl am 17, November aufgestellt. Sie zeigt an der Spitze die Namen Richard Rösch, Clemens Dölitzsch, Klara Noack, Wil helm Franke, Alfred Sohla, : Versteigerung verfallener Pfänder. Am 17. und 18. und vom 21. bis mit 25. Oktober, kommen von 10 Uhr an ver- sallenc Pfänder zur Versteigerung, die vom 10. November bis 31. Dezember 1928 verpfändet worden sind, und zivar am 17. und 18. Oktober Uhren, Cchmucksachcn, goldene und silberne Gegen stände, an den folgenden Tagen Stoffe, Kleidungsstücke, Pelz sachen, Schuhe, Betten, Wüsche usw. Die Pfänder liege» von 8 Uhr an im Versteigerungsrckume, Hauptstraße 3, 1., Eingang Rathausgähchen, zur Ansicht aus. d, Besichtigung deö JugcndcrholungSheimeS Ottendorf (Sachs. Schweiz). Di« Gesellschaft Sächsischer Jugen>dcrholuugshcime hat uns um Ausnahme nachstehender Zeilen gebeten: Das Iugcndcrho- lungshcim Otteudors ist dank der Mitarbeit der Presse in der Oesfcnt- Uchkeit so bekannt geworden, daß unzählige Besucher nach Oßicndorf kommen, um das Heim zu besichtigen. Diese leblxiste Anteilnahme an dem neuen Werk ist überaus erfreulich. Ta jedoch der Hcimbctrieb empfindlich gcstöri wird, wenn täglich zu den verschiedensten Zeiten Besucher durch das Heim geführt werden, ist es notwendig, hierin ein« gewisse Beschränkung ciniretcn zu lasten. In Zukunft sind Be sichtigungen nur nach vorheriger Vereinbarung, und zwar nur Mittwochs Mischen 14 und 17 Uhr möglich. Die Gesellschaft bittet im Interesse eines geordneten Heimbetriebes aus diese in der Siche bearündei« Beschränkung Rücksicht zu nehme». d. Personalveränderungen Im Wehrkreis 4. Mit 30. Sep tember 1929 ausgeschiedcn: Hauptmann Demme, I. Schule: Mit 1 Oktober versetzt: Rittmeister Iai), R. R. 12, z, K. Schule: Oberarzt: Dr. Zimmermann, S. 3, i. d. S, 4, S. Staffel Dessau (Anhalt). s.eiprig unck Umgebung Die Verfehlungen im Wohnungsamk Leipzig, II. Oktober. Ter frühere Aiigeslcllii Slowig beim Städtischen Wohiiuugspilcgcamt, der bekanntlich wegen Bestechung in drei Fällen zu 14 Monaten Gefängnis verurteilt worden war, hatte gegen 25 städtische Beamte und einen ehemaligen Beamten Be schuldigungen erhoben. Daraufhin sübrte di« Staatsanwaltschaft t» 12 von diesen 26 Fällen ein Enuiltlungsversahren durch. In 11 Fallen kam ma» zur Emstcllung des Verfahrens; in eine«, Fake wurde der Angefchnldigte aus Antrag der Staatsanwaltschaft man gels Beweises außer Verfolgung gesetzt. Abgesehen von diesen 12 Fälle» IM die Staatsanwaltschaft „och 15 weitere Fülle geprüft, in denen mau entweder das ciugclcitcte Verfahren eingestellt «der ein solches ciuzulcitcu abgelehnt hat. In sämtliche» Fällen, die von der Ctaatsauwaltschast bearbeitet wurdcn. auch in denen, wo sie sich nicht näher mit der Sack« befaßte, l>at der Rat nachgeprüst, ob Be amte Verfehlungen begangen haben. In 15 Fällen ist man zu dem Ergebnis gekommen, daß kein Anlaß vorlag, ci» Ticiislstrawcrsichren einzulciie». In zwei Fälle» wurde das Dienststrasvcrfahren wie der eingestellt. In fünf Fällen wurden Strafen verhängt, und zwar zweimal Geldstrafen in Höbe eines Monatsgehaltes, einmal eint solche eines lmlben Monatsgehaltes, eimnai 100 Mark E>eldstrase; in einem Falle wurde aus Verweis erkannt. ) Aus b«m Leipziger Stadtparlamcnt. In der letzten Seadi- vcrorductcnsihnng wurden gemäß der Ratsvorlagc zur Erweiterung des Betrieles im Mütter- und Säuglingsheim Kleinmeusdorf 30 000 Mark einmalig und 47 300 Mark lausende DeiriebsmillcI be willigt. Bezüglich der Uebcrschreitnngcn beim Städlifcken Vieb- und Schlachthof nahm man von der Rnckänßernng des Rates ans die Be schlüsse der Stadtverordneten Kenntnis und verlangte weitere Rück- Lußernngen vom Rate bis spätestens 1. Dezember- lerlin S. 59. Hasen- auf dos Wieder- ichen Mufikbriesen »mmers eingehende icht sich bereits die »den Solisten fe ien Münchner Fest- mer sind Sonder- n Beiträgen wird Richtung enthüllt, en und Bestreb»»- r der Jetztzeit und n- und Auslandes verte liest man in " marschieren »ach lsikfachliteratnr, — > beschäftigt sich in ag. Daß man sich modernsten Mnsik- iehrt, zeigt „Unter iden-Baden 1920". ranz-Liszt-Feier in sind in Sonder- Auch des 70. lsie« usik in Hamburg, en" ergänzen den ch, Männe. Seit en gebe, iverdc ich ui Ich nachsühlen! >en?" fragt ans de« im Trauerzuge. - liegt." Donaureise 1S2S Don Dr. Friedrich Schreyvogl. VM/IX. Lürken-rama. Wir halten schon vor Novisad, dem „Neusatz" der Vor kriegszeit. Ihm gegenüber auf dem rechten Donauufer die Festung Peterwardein. Der Anblick ihrer Festungsmauer, die noch jahrhundertalte Spuren des An griffs der Türken, dann der Rückeroberung durch die Oesterreicher trägt, bringt auch dem heute Reisenden die unendliche, ja dämonische Kraft nahe, die vor Jahrhun derten der Türkenmacht innegrwohnt haben mochte. Jetzt empfinden wir erst Mohacs, das wir einige Stunden vor her gedankenlos als friedlichen Uferort gegrüßt haben, mit feinem richtigen historischen Klang. War doch Mohacs und das Jahr 1528 der Kontrapunkt für das große, nun zwei Jahrhunderte weiterrollende österreichische Türken drama. Welcher atemlose Anfang: Die Türkei ist zur asiatischen Großmacht aufgerückt und hat schon fast die ganze Valkanhalbinsel in Besitz genommen. Die Serben sind auf dem Amselfeld vernichtet worden, Bulgarien eine türkische Provinz, der Rückfall durch den Tatarensturm längst überwunden, nur an der Donckugrenze haben die Ungarn bisher heldenmütigen Widerstand geleistet. Nicht länger als bis mit Soliman lk.. den seine Landsleute den Prächtigen nennen, ein Monarch auf den Thron kommt, dem die Weltpolitik wieder wichtiger ist als sein Harem. Er hat die Johanniter glücklich bekriegt, jetzt schickt er einen Gesandten zu dem Ungarkönig Ludwig nach Budapest, verlangt Tribut. Ludwig ll., bei seinem Bolle wenig beliebt, von der Hofkamarilla befeindet, glaubt dennoch mit einer großen Geste antworten zu müssen: er läßt den Vezier, der so demütigende Botschaft bringt, ein fach hinrichten. Eesandtenmord. Nun hält sich Soliman nicht lange mehr mit Diplomatie auf. er rückt mit einem Heere von 300 000 Mann — einer für die damaliae Zeit ganz ungeheuerlichen Kriegsmacht — nach Norden. Die Ungarn sammeln sich, gottergeben des Untergangs gewiß, bei Mohacs. Sie werden mehr geschlachtet als besiegt, auch Ludwig ll. fällt. Was nützt es, daß im Sinne des noch unter Maximilian dem letzten Ritter geschloffenen Erb vertrags sogleich die Habsburger Anspruch auf die unga rische Krone erheben? Ganz Ungarn und Siebenbürgen wird in einem einzigen Ansturm erobert, 1529 sichen die Türken bereits vor Wien. Die Belagerung mißglückte, die türkische Sturzflut ebbt ein weniges ab, lahme Friedens schlüsse werden von endlosen Zänkereien zwischen Kaiser und Sultan um die ungarische Herrschaft abgelöst, wobei die Siebenbürger Fürsten bald mit dem Kaiser gegen die Türkei, bald mit dem Sultan gegen den Kaiser ihre Vor teile suchen und finden. Erst 1683 wird die große Entschei dung, die schon 1529 fällig schien, endgültig ausgetragen. Wieder rüstet Mohammed IV., ein zweiter Soliman, viele Hunderttausende. Es soll ein Hauptschlag nicht nur gegen den Kaiser, sondern gegen Europa werden. Jetzt zeigt die Türkengefahr plötzlich ihr wahres, furchtbares Gesicht. Bor der Nachricht: die Türken vor Wien! bekommt es sogar die französische Staatskanzlei, die es bisher als höchst erfreu lich empfunden hatte, daß der deutsche Kaiser von Konstan- tinopel her so fest an der Flanke gehemmt war, mit der Angst zu tun. Das Heer, das unter Karl von Lothringen Wien entsetzt, hat Hilfstruppen aus ganz Europa: sein vornehmster Hilfsfeldherr ist ein König: der ritterliche Johann Sobieski von Polen. Belagerung und Entsatz von Wien 1683 sind aber nicht nur dramatischer Höhepunkt der Türkengefahr, zugleich auch der Beginn des leidenschaft lichen österreichischen Gegenstoßes. Im Gefolge Karls von Lothringen kämpft auch — unansehnlich von Gestalt und kaum beachtet in der glänzenden Schar so vieler frem der Kavaliere — ein kleiner italienischer Prinz: Eugen von Savoyen. In der Schlacht vor Wien fängt er Feuer, er erkennt den großen Endkampf gegen den Islam als sein Lebensziel. Er bietet dem Kaiser seine Dienste an, ent wickelt strategisch« Gedanken voll Kraft und Schwuna. Vierzehn Jahre, nachdem das Türkenheer vor Wien ge schlagen wurde, gewinnt Eugen die Schlacht von Zenta, der 1699 der Frieden von Karlowitz folgt. Ungarn. Sieben bürgen, Kroatien und Slavonien ist von den Türken be- freit und gehört den Habsburgern. Oesterreich-Ungarn ist zur Großmacht geworden. Ein Jahrzehnt der Ruhe und Prinz Eugen, der Leopold l. und Josef l. zu den erfolg, reichsten Kaisern des Habsburgerhauses gemacht hat. be wegt nun auch Karl vi. zum Türkcnkrieg. Das Werk soll vollendet werden. Eugen siegt 1716 bei Peterwardein, 1717 kommt es zu jener Schlacht von Belgrad, die auch im deutschen Volkslied unsterblich weiterlebt. Prinz Eugenius, der edle Ritter, wollt' dem Kaiser wied'rum kriegen Stadt und Festung Delgerad... Alle Romantik der großen oster, reichischcn Eroberungszeit lebt in dem kleinen Lied. Der Friede von Passarowih, der nun folgt, rundet den öster reichischen Besitz verschwenderisch nach Süden ab, Serbien, das Banat, ein Teil der Walachei unterstehen jetzt den schwarz-Alhen Farben. 1736 stirbt Prinz Eugen, sogleich wendet sich die Geschichte zu einer elegischen Pointe: der alternde Karl VI. läßt sich zu einem vierten Krieg hin- reißcn, der schmählich mißlingt. Der Rückzug Oesterreichs von seinem geschichtlichen Gipfel beginnt. Das Banat, Walachei, Serbien, Belgrad, Orsova muffen zurückgegeben werden, indes sich zur selben Zeit Rußland, dessen türkische Kriege in bewegter Parallele zu Oesterreich ablaufen, weit -glücklicher behauptet. Das hat eine sehr tiefe völker psychologische Folge. Die christlichen Balkanvölker: Serben, Bulgaren, Griechen sehen der großen Auseinandersetzung Rußlands und Oesterreichs mit den Türken mit dem kalten Eigennutz des Dritten zu. um dessen Haut es eigentlich geht. Hier haben Dankbarkeit und historische Wertung keinen Platz. Einfach wer ist der stärkere Helfer? Ruß- land oder Oesterreich? Der Friede von Belgrad zeigt Oesterreich als Verlierer, das ist entscheidend für Oester reichs Zukunft als Balkanmacht. Der scheinbar unüber windliche Borltoß hat einen unheilbaren Bruch) so spielt
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