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Sächsische Volkszeitung : 11.10.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192910117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19291011
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19291011
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-10
- Tag 1929-10-11
-
Monat
1929-10
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.10.1929
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»,«mer ras SächsttÄe Bolkszeitung 1>. vkkober >92» ich nicht ein An- )arstelluiig heute doch befürchten, morgen schon der Rothermere hat ^ einer vierzehn- inficht wohl auch he Wirtschaft — auszunehmen — ihrt, daß gerade rufgebürdet hat. «spannung aller zu vermeiden, nsten Lage des chten der Arbei. beitslosigkeit zß deutschen Land, t die Rede sein e Wirtschaft alz uns, die wir die itwirtschaft aus öchst eigenartig msbaiik en, 8. Oktober, ir Internationale mtlich in Baden« aber, daß sie in erringen gewesen einzutreten, daß :d. Es sind dies ng. Der Wider« London ist be- ven ig Aus« rg bereit zu sein zu machen. ß hier die Nach« ubund habe aus enden des Ausz > Platz man auch nd sie unmittel- len. k e einen"gHß eH runter auch Jus lawleu o, 9. Oktober, sie neuen V a«, , zum Bonus itz azuranitsch, rn Sernetsch, ordnete Popo« ncister von Spa« er frühere Land« 9. Oktober. veröffentlichte en gegen den den südslawischen tzartikel hat der Zuschrift zugchea i in Belgrad, in habe durch Der« lerverwaltungcn, n lasien, daß sich cst der serbischen ur in dem Fall, die Sprache de) rtersucht werden. ld strigen Nachmit- 'rheblich zurück- >r auf -em Feld- : bis auf minus soll ein. Heute reter die Kuppe herunter. Auch n der Nacht bis Botschaft in Ber« Bnsdorf restlos lotschaftspsörtuer alstab war, »er bt habe, die Ju li Diebstahl den «rjchaft bringen, etterwark« was Besserung stacht sehr kühl, icht ausgeschlos- ls heute. Wet- m Bestand, im dlichem Herbst« Sklarekrs Enthüllungen Ein zweiter Skandal? „Wir arbeite» nur mit Butt u. (so." Berlin, 10. Oktober. Unter te» bevorzugten Kunden soll auch der Berliner Oberbürgermeister geweten lein Ein dunkles Pelzgeschösl Berlin, 10. Oktober, Die Affäre Sklarek beginnt nunniebr eine Sensation ersten Ranges zu werden. Sklarek und sein Buchhalter Lehman,, belasten seht die höchsten Beamte» der Stadt Berlin.' Aufsehenerregend ist c^nc Erklärung Max Sklareks. die dieser heute seinem Ver- teioiger abgegeben hat. Er erklärte: „Meine Kunden vom Magistrat will man wissen? Da kann man gleich beim Oberbürgermeister Boß beginnen, dem ich für lausende Mark Waren geliefert habe." Der Buchhalter Lehmann hat ebenfalls der Behörde und seinem Rechtsanwalt mitgetcilt, daß auch Frau Oberbürgermeister B ü st bei der K V G. gelaust hat. Im vorige» Jahr bestellte sie sich einen Pelzmantel, wobei Mar und Leo Sklarek erklärten, daß sie durch gute Beziehungen zu einer der angesehendsten Ber liner Pelzsirmen in der Lage seien, den Mantel sehr billig herzustellen. Wie in den anderen Fällen gaben die Sklareks der Pelzfirma nach den Maßen, die sie übersandten den Aufr trag, aus besten Fellen einen Damenmantel her- zustclicn, der schließlich dann der Frau Oberbürgermeister Büß geliefert wurde. Der Sendung der Gebrüder Sklarek lag eine Rechnung in Höhe von 40» Mark bei, während nach An gabe Lehmanns die Gebrüder Sklarek der Pelzsirma 4000 Mark bezahlt haben, was angesichts der Qualität des Mantels auch als entsprechender Preis bezeichnet werden muß. Das Peinlichste an dieser unangenehmen Angelegenheit aber ist der Umstand, daß Frau Büß bzw. ihr Gatte bis zur Ver haftung der Sklareks die 40» Mark noch nicht bezahlt hatten. In den Geschäftsbüchern der K. V. G. findet sich nämlich kein Vermerk über den Eingang des Geldes und Lehmann behauptet, daß jede Einzahlung, gleichgültig ob sie über Postscheckamt, eine Bank oder i» bar erfolgte, durch seine Hände gehen mußte. Richtig ist auch die Tatsache, daß die Staatsanwaltschaft in den Geschäftsbüchern den Posten der Lie ferung des Pelzmantels gefunden hat. daß aber ein Zahlungs vermerk fehlt. , Weiter wird zu der Angelegenheit des Pelzta-ufes -noch be kannt, daß -die 400-Mark-Rechnung für den Pelz der Frau Vöst eine Angestellte der Kleidcrvertricbsgesellschaft ausgestellt halte. Als die Rechnung nicht beglichen wurde, habe die Angestellte ihren Chef yescagl, ob sie de» -Oberbürgermeister mahnen solle. Das wurde ihr von den Brüdern Sklarek verboten. An Oberbürgermeister Vsh, der zur Zeit in Amerika weilt und daher nicht in der Lage ist, z» de» grge» ihn erhobene,, Beschuldigungen Stellung zu nehmen, hat der Magistrat ein langes Kabeltelegramm gesandt, i„ dem der Julia» der erhobenen Beschuldigungen mitgeteilt wird. Weiter wird bekannt, dast der Stadtbankdircktor Schmitt wiederholt Jagdgast der Sklareks i» Waren war und im verga-ngc. neu Jahre fünf Wocl>en in -der Warencr Billa der Sklareks gewohnt habe. Im übrigen erklärte Mar Sklarek seinem Verteidiger noch, dast die drei Cta-dtbankdirektoren volltomine,, i-m Bilde gewesen scien. Wie der Nachtausgabe zu der Kundenliste mitgeteilt wird, sollen cttrxi 250 städtische Beamt«. Angestellte und Arbeiter unter den Kunden der Sklareks erinittelt worden sein. Das Blatt teilt auch mit, daß aller Voraltssicht nach in den nächsten Tagen nach eine Reihe anderer Personen in den Skandal verwickelt weiden würden. Es soll sich u. a, auch um eine in kaufmännischen Kreisen Berlins wohlbekannte Persönlichkeit handeln. DerMagtstra 1 stelltaus Grund einer Vereinbarung mit dem Ttaatöanwalt all« Vernehmungen und Ermittlungen Merkkunst und Kirche Zwei Dresdner Ausstellungen. (Schluß.) Im Gesamtbild der Ausstellung „Werkkunst und Kirche" in der Staatlichen Kunstakademie verfügt zweifellos Dresden über die ein heitlichste Linie. Die Gesamtgruppe München wirkt demgegenüber stilistisch bedeutend weniger geschlossen und entschieden. In der Be- hcrrschung des Technischen wird viel Gutes geboten. Reich vertreten ist — in einein gewisse» Gegensatz zum eigentlichen A-usstcllungs- tlmna — die religiöse Plastik. H. Panzers Bergpredigt, wohl ein« Par,ante des Reliefs an der Kanzel in Obermenzing bei München, und seine Pieta, die Kreuzigung »gruppe in Bronze von K. Nieder und der hl. Franziskus von V. Kraus werden in ihrer un-gesuchten, maßvoll stilisierende», aber keineswegs altertümclnden Art leicht A,illang finden Vor Ruth Schaumanns persönlichen, lyrischen Plastiken verlieft sich der Eindruck, dast es sich hier um eine mehr individuelle als kultisch-objektive Kunst lmndelt. Die kleinen Schnit zereien von Lang-Erbe», Oberammergau (Abteilung Wittmann) be mühen sich, >v!e uns scheint, zu bewußt und vergeblich um einen Volisiümlichen Stil. Wirkliche Volkskunst wird unter anderen Vor aussetzungen. Unter den Plaketten von H. Schwcgerle, der auch einige Kleinbronzen zeigt, befinden sich mehrere in der Fläcken-ver- teiluug fein abgewogene Lösungen. — In unmittelbarem Ausam- menGng mit der Frei- und Retiesplastik stehen die getriebenen Re liefs von K. Bauer (St. Michael für St. Anton in Augsburg) und L. Fucbs (Riadonna), di« in monumentalom »nd kleinem Format die große dekorative Wirkungssähigkeit einer wenig a»sgewertetc» Technik beweisen. In de» kleinen Metallarbeitcn von Döll-gast, Scbmid-Gciler, I. Schneider lschö» in der Form der Taufbecher) fällt «ine gennfse Stilunsicherheit auf. die stellenweise zu gesucht luodernen und doch nicht überzeugenden Formen führt. Den Gold- schmiedearbciten Mt I. M. Wllm einig« Goldmedaillen («in« Kopie nach Btt.zonz!!), «inen BischoisrM, ein Reliquienkrenz und einen Kelch bei. — An Paramenten kam nur ein« farbig doch fast zu ge- schmäcklcvische rosa Kasel mit schöne, handgeklöppelter Goldspitze von I. Eck-Döllgast zur Ausstellung. Der große gestickte Wand- hchang von W. Nupprecht, Aachen, (Kreuzigung), der im Rahmen der Münchener SstcheitsgemchnsHisi gezeigt wird, erinnert an rim« rin, nachdem sich dir Staatsanwaltschaft anf den Standpunkt ge stellt hat, daß ihre Untersuchungen durch die Magistratsennittlungen gestört werden. Bürgermeister Schvltz hat allen in der Sklarekaugc. legenheit zu vernehmenden Beamten die Aussagegeuch-mignng er teilt. Auf Veranlassung des preußischen Innenministers wird der Oberpräsidcut der Provinz Brandenburg, der als Disziplinar behörde in -dem Skiarckskandal für di« Stadtbeamlen in Frage kommt, den Oberrcgierungsrat Tapolski aus dein Preußischen Innenministerium als 11 nt e r s u ch u ng s k c> m m is sa r bestel len Die offizielle Bestätigung durch de» Oberprü-sidenten steht un mittelbar bevor. Der Sklarek-Skandal ist geeignet, der Berliner Stadt verwaltung einen ernsthaften Schlag zu versetzen. Er ist aber darüber hinaus auch geignet, unser ganzes öffentliches Leben zu diskreditieren. Es ist daher die Pflicht aller Ver antwortlichen, mit rücksichtsloser Energie alle Fälle nachzuprüfen, die in Verbindung mit der Sklarek- Affäre auftauchen. Diese Forderung muß im Interesse der Sauberkeit mit allem Nachdruck erhoben werden. Nichts schadet einem System mehr als Korruption, die Ansehen und Achtung untergräbt. Die st r e n g e U n t e r s u ch u n g, die dankenswerterweise von Bürgermeister Scholtz ein- geleitet worden ist, ist aber auch deshalb am Platze, damit Schuld und Unschuld getrennt wird. Denn Unschuldige dürfen mit Schuldigen nicht in einen Topf geworfen werden, und vor allen Dingen ist es n i ch t zu billigen, wenn in dieser ernsten Sachte mit dem Maßstab des partei politischen Geschäfts gemessen wird, wie das jetzt die Rechte gegen die sozialistische Linke tut, so daß der „Vorwärts" heute früh mit Recht von einem „Presseskandal" spricht. Es ist nötig, mit aller Schärfe und unerbittlicher Strenge alles aufzuhellen, was sich um den Fall Sklarek konzen triert, und durchzugreifen. Aber bitte: Sachlichkeit und Gerechtigkeit. Das Tempo berichtet von einem «igenariigcu Geschäft, v,is die Berliner V e r k e h r s - A. - G. mit einer Kicsfirma be treibe und daz in seinen finanziellen Umsängen „vielleicht nicht weit binter der Sklarek-Affäre zurückbleibt". Di« Firma heißt, »ach de,» Tempo, F. Buti u. Co. und hat ihr« Büros i-n Lich- tenberg. Sie hat das Monopol für die Lieferung von Material für Straßeubahubauteii. also Kies. Schotter u-sw., aber auch für die Durchführung der Bauten. Tatsache sei, daß andere Firmen bei Liescrungsangeboien an die Verkelns-A.-G. iminer dieselbe Ant wort hekamen: „Wir arbeiten nur mit Bult u. Co." Das Tempo schreibt weiter: „Was de» Skandal in seiner vol len Größe beleuchtet, ist die Tatsache, dast die Finna nickt nur daS Ausschließlichkeitsrecht hatte, sonder» dast direkt ihr zuliebe un5 um ihr Millionenverdicnsle zuzuschanzen. überflüssige S t ra st e n ba u t c n. Upibaulen und Gleisanlagen vorgenommen wurden. So hat die Firma dieses Jahr die Verlegung der nach Steglitz führenden Straßenbahnlinie vom Bahnhof Hanptsiraste bis Schloß Steglitz in die Mitte der Straß« durchgeführt. Nun weiß man aber, das; unter dieser Linie die l>»tcrgru»dbali»strecke Spittelmarkt-—Kleistpark—Steglitz führe» soll. ES wird sich nun der Fall ereignen — und cs ist nur einer von den vielen —, daß man nach einiger Zeit die Straßenbabnlinie wieder ansreißt, im» die Untergrundbahnlinie bauen zu können. Die Strastenbabnschie» »en we,de„ provisorisch seitwärts verlegt, um dann nach Voll endung des U-Bal,»-Baues wieder i» die Mitte der Straße gelegt zu werden. Die Strecke, um die es sieb handelt. ist etwa Kilometer lang. Das bedeutete für die Firma Butt u. Eo. eine» Auftrag in der Höhe von 1,5 Millionen. .Wie ist nun die Firma Butt u. Eo zu ihrer bevorzugte,, Stellung gelomnienl", sragt das Tempo weiter und schreibt dazu: „Bei der Pcrkebrs-A.-G. sitzt ein Direktor Ln» dicke: Geschästsiührer von Butt >,. Eo. ist auch ein Lüoicke. der Sohn des V c r k e l> r s d i re k t o r s. Die Firma Butt >var bis vor zcbn Jabre» ein „nbedentenoes Hans, de», ma„ kaum 10000 Mark kreditierte. Sie ist sei! der lieber,labme der Straßen bahn durch die Stadt grast geworden. Heute gebürt sie zu den reichsten Finnen der Branche. Bor kurzem imt Sic Stadt Butt und Eo. Nock eine» besondere» Liebesdienst durch die Uebernahme eines größeren Akticnpakeiez erwiesen. Herrn Tausends Goldzauber Er gewinnt unter gerichtlicher Kontrolle aus Blei Gold Ein Taschenspieler-Stück München, den IO. Oktober 1929. In der Presse waren Meldungen erschienen, daß es dem in München in Untersuchungshaft befindlichen sogenannten Gold macher Tausend gelungen sei, unter strenger Aussicht tat sächlich Gold herzustellen. Auf die vom Vertreter der Tele- graphen-Union eingezogenen Erkundigungen wurde seitens des Direktors des Hauptmünzamtes erklärt, daß die Versuche des Tausend auf Veranlassung des Staatsanwalts und des Unter suchungsrichters bei der Hauptmünzanstalt stattgcfundcn hätten, daß aber eine weitere Auskunft nicht erteilt werden könne. Auch der Untersuchungsrichter am Landgericht München, Dr. Corel!, hüllt sich über das Ergebnis der Versuche in Schweigen und verwies an den Verteidiger des Tausend. Justiziar Graf Pestalozza. Von diesem wurde nachstehende Erklärung abgegeben: Am 3. Oktober 1929 hat der seit Anfang Januar 1929 in Hast befindliche Franz Tausend dem Hauptmünzamt in München unter Kontrolle des Mllnzdirektors und eines zwei- ten Münzbeamten, sowie zwei besonders ausgewählter und er fahrener Polizcibcamten. sowie in Anwesenheit des Unter suchungsrichters und des Staatsanwalts nach vorheriger ein- Lehender körperlicher Untersuchung und genauer Durchsuchung !m Mitteltlter hoch bedeutsame Art des kirchlichen Wandschmuckes, deren man sich in praktische« Fällen der E^egenivart. »,chi zuletzt bei der Frage der Ausschmückung alter, unantastbarer Kirchenräume oster entsinnen sollte. — Ein ähnliches Aufgreisen älteren Brauches ist in den farbigen Fensterbikdche» von K. Wacherer (Ausführung: Süd deutsche Werkstätten für Mosa-il uns Glasmalerei, Solln) und K Hock zu erkennen; allerdings stößt man auck hier aus die schon mehrfach betonten Schwierigkeiten in der Zeichnung. Auf die Ein richtung einer Hauskapelle von G. Holzhauer: Hausaltar (mit allerdings recht problematisch erscheineide,,- Glasmosa-ikbildcrn, von W. Pütz?), Kni-ebank. Wandleuchten, und Ewig-Licht-Lampe sei wegen ihrer geschmackvollen und verständigen Einfachheit besonders hlngewicse» In dem von d«r O-esterreichischen Gesellschaft für christliche Kunst, Wien, zur Verfügung gestellten Material übcrwieg-t di» Plastik mit Arbeiten von Fr. Barwig j»n. (Madonna und Pieta in Holz), R, Fiala (drei Bronzegruppen), I. He„ (Pieta und Sa mariter, Bronze), A. Horti-g und M. Sir (Plaketten). Das meiste verrät gute Schulung, Mt sich ober in stark traditionellen Formen. Ter weinend« Christus von F Opitz (Holz) wirkt am fortgeschrit tenste», ohne iui Uebcrmaße „modern" zu sein. Es ist vielleicht gut, von hier einen kurze» Blick zu werfen ans den interessanten, wenn vielleicht auch Widerspruch erregenden Bronzekruzisixus von M. Grü- nert nick das Mariä-Himmelsahrts-Relics von H. Valwahsen im Dresdner Raum. Es sind weder auf der eine» noch auf der andere» Seit« besonders typische Beispiele: aber es ergibt sich immerhin ein erster allgemeiner Eindruck von der Gegensätzlichkeit im Wollen der religiösen Plastik unserer Zeit. — Ergänzt nnrd di« Wiener Abtei lung durch Emailarbeiten von E. Meier und Keramiken von H. Kirsch. Die Schweiz zeigt wohl ihr Bestes in Metallarheite», unter denen die von M. Durch (Luzern) durch Eigenart und Stilgefühl besonders hcrvorragen: Ci-borium. Altarleuchter (ei» Wort der Kri tik ist erlaubt: Di« Füße scheinen nicht gelungen), Weihwassern«säß, Custodia. A. Blöchlinger (St. Gallen). A. Schilling (Zürich) und A. Stockmann (Luzern) gehen weniger selbständige Wege. — Die Parmnentik ist vertrete» durch einen Ebormontel mit Stola (Seide init Applikationsstickerei) von A. Nächtiger ruck ei» Meßgeivand tu Seid« mit Wollstickerei von M Raville, diese» ebenso wie di« Kir- chenstchn« der gieichen Künstlerin i« der Darstellung reichlich un ruhig — Di« Keramik weist keine außergewöhnlichen Ersehetlunqen seiner Kleidungsstücke sein Vorfahren zur Herst cTIülz-U von Gold vorgeführt, wobei es ihm gelung, echtes und reines Gold in einer Menge herzustellen. die nach dem eidlich abgegebenen Gutachten des Münzdirektors in dem als Aus« gangsmatcrial verwendeten Blei und den sonstigen Zutaten un« möglich enthalten gewesen sein kann. Da Tausend seinerzeit unvermutet verhaftet wurde, also keinerlei Vorbereitungen für einen Fall der Verhaftung treffen konnte, da er außerdem seit, neun M maten in Haft ist, und da die Kontrolle unter Anwen«, düng aller erdenklichen Vorsicht und Aufmerksamkeit durchge führt wurde ist nach menschlichem Ermessen eine Täuschung ausgeschlossen. Tausend hat den Beweis erbracht, daß «r tatsächlich in der Lage ist, Gold herzustellen. Gegen die Auf» rechtcrhaltung des Haftbefehls ist nunmehr von der Verteidi gung Beschwerde beim Obersten Landesgericht in München ein gelegt worden. * » Der Direktor der Münchener Münze bat sich über die Ver suche Tausends nach dieser Erklärung des Verteidigers Pressever tretern gegenüber geäußert: Mau müsse zugcbe», daß das End ergebnis verblüssend sei und entschieden mehr Gold heranSdestilliert morde» sei, als in den Substanzen verbanden sei» könne. Barläu fig müsse er fick aber jeglicher Stellungnahme enlhalien, » sich Tausend nach wie vor energisch weigere, die Versuche ohne sein Beisein vornehmkn zu lassen. Es sei jedenfalls anssällig, daß bei auf, dagegen verdienen dl« plastischen Arbeiten von I. Büsser (St. Gallen), Medaille» Relief „Agnus dei". Tabernakel!ür. Beachtung. Auch H. von Blatt (Stans) erscheint in seiner Plastik stärker als in seiner Graphik. Schließlich ist noch des Zentrums im Westen zu gedenken: Köln. Nächst Dresden kann man vielleicht am ehesten frei den Er- Zeugnissen -des Kölner Instituts für religiöse Kunst von einem ge wissen (^stmtcbarakter sprechen. Er kommt zum Ansdruck in einer relativ starken Neigung zn-m Prnnkhaslen. manchmal auch Lauten und Forcierten, sei es in Farbe, Zeichnung oder Material. So ge hören der schwarze, rote und goldene Rauchmantel von R. Kühl» mann zu den reichste» Stücken unter den Paramenten der Ausstel lung, Sie sind von höchst geschmackvoller farbiger Wirkung. Ob frei- lich ein uniektonisches Uebersp-innen der Fläche mit figürlichem und ornamentalem Schmuck einer niehr tektonischen Auswcrttiitzi der Musterung oorzuziel^n ist, oder mngekobrt. nwrc erst noch zu ent scheiden; beide Lösungen erscheinen möglich. Befremdend ist nur stellenweise di« unharmonisch« Verbindung artfremder Farbe» und heterogener Ntatcrialie» (zum Beispiel bei der gestickten violetten Kasel von R. Kuhlmann). Neben einer schivarzen Kasel mit lw»d- gewebtem bunten Stab von Tb Traut ist noch ein Segensvelum von M. Wendel hervorzuheben. Ein« eigen« Aufgabe ist der Schmuck von Pallen, wofür einig« gute Proben vorliegcn. Die reifste Gold schmiedearbeit des Instituts ist eine Krankeupaten« in Silber von F, Mertens, ibrer Form nach bestiimut durch den Gebrauchszweck, ihrer Geslaltuug nach eine ganz individuelle Leistung. Als geschlossene Gruppe präsentieren sich die Metallarbeiten von A. Witt« G. m, b H., Aachen, zum größeren Teil nach Ent« würfen von Architekt R. B. Witt« (Dresden). Mt restloser Be. berrschung aller in Frage kommenden Techniken (Zellen schnielz, Goldemail, Gravur usw) folgt di« Ausführung den Intentionen des Entwerfers. Im Erdgeschoß des Kunstgewerbemusouiick ist zu-r Ergänzung der Werkk-unst noch Gebrauchsgraphtk »ich ein weniges an Architektur zur Ausstellung gekommen. Außergewöhnliches ist nicht .zu ver,zeichnen. Mt besonderer Rührigkeit setzt sich die schweize rische Lukas-Gesellschaft für kirchliche Kleingrapchik «in. di«, wie ihr Vorsitzender, Pfarrer Dr. Süß. auf der Tagung mittedlen komtte, gerade in dieser Hinsicht schon mancherlei Erfolg« buchen kann (aus. gestellt sind u«gleichwertig« Arbeiten von A. M. Nächtiger, H. Bi. schoss, P. M«mi«. X. Wanner, H. von Matt. WvkdpiMta. Akade-
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