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Sächsische Volkszeitung : 09.10.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192910099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19291009
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19291009
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-10
- Tag 1929-10-09
-
Monat
1929-10
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 09.10.1929
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Sächsischer Jenlrumsparleikag Am Sonntag, d«n 13- Oktober. hält dir Sächfisch« Zentrums- Mtri rinrn außrrordrntlichrn Parteitag ab. Gleichzeitig vrranftal» trn dir sächfischrn Windthorftbunde rinrn Landröjugendtag. Das Ge samtprogramm drr Tagung, di« in drn Räumrn deS Hotels „Drei Raben", Marirnstrahe, ftattsindrt. ist folgendes: 9 Uhr vorm-: Landröjugendtag. Aussprach« über daS Thema: „Unsere Stellung zum Staat." 11 Uhr vorm.: Sitzung des Landesvorstandes. 2 Uhr nachm.: Landeöparteitag. — Tagesordnung: 1. Tie sächsischen ikommunalwahlcn. 2- Tie politisch« Lage im Reich. S. Zusammenarbeit mit der Jugend. Zur Beachtung! Di« Vcrlmndlungen des Landcspartei- tages finden im oberen Saale (1. Etage), dir des Londesjugendtages im Bankeltzimmcr und die des Landcsvorstandes im Rennerzimmer (beide Erdgeschoß) d«s Hotels „Drei Raben" statt. Echos) der Kirche zurückgekehrt. trotz des Terrors, -er ihnen beoorslehe, trotz der Verfolgungen, die sie vielleicht zu bestehen haben. Wer aber Gelegenheit l-abe, mit solchen Zurückgelrehrten in Berührung zu kommen, werde die große seelisä)e Wandlung dieser Menschen, die verhältnismäßig rasch« Läuterung ihrer inneren Lebensauffassung nicht leugnen können. Solche Mit glieder würden der Kirche nicht leicht wieder verloren gehen, sie würden auch nicht ihre schlechtesten Mitglieder sein. Die Slbsallhctze trage derart, wie man in kirchlichen Kreisen abschlie ßend betont, zur religiösen V e r t i e s u n g des kotholisäzen Gedankens bei. vr«5<Irn und Umgebung Dresden im Zeichen -er Landwirte Dresden, 8. Oktober. Die Hcrbsttagung der Deutsche» Landwirtschafts-Gesellschaft hält heule, wie wir bereits berichteten, eine Reihe öffentlicher Versammlungen ab. Wiederum soll von Dresden, dos bereits mehrfach den Ausgang wichtiger Entwicklungen in der Geschichte der Landwirtsckiaft bildete, ein Strom befruchtender Gedanken in die deutschen Lande gehen. Ten außerordentlich wichtige» Verhandlungen des Dienstags schließen sich im Lause der Woche folgende öffentliche Versammlun gen an: Am Donnerstag, 16. Oktober, Versammlung der Ackerbau- Abteilung im Stadt. Ausstellungspalast, Großer Saal, Lennüstroße, L Uhr: „Die intensive Grünlandwirtschaft in den Gebirgslagen 'Sach sens unter besonderer Berücksichtigung der Genossenschaftsweide»." Mit Lichtbildern. (Rittergutsbesitzer Dr. W cckc-Wieso.) „Wirt- schaslsbcschreibung einer mittelbäuerlichc» Wirtschaft in der sächsi sch» Obcrlausitz." (Gutsbesitzer K üch l e r - Schönau a. d. Eigen.) — Versammlung d«r Allgemeine» Tierzucht-Abteilung im Stadt. Ausstellungspalast, Großer Saal. 13 Uhr: „Die Förderung der säch sischen Tierzucht durch Staat und Landmirlsel^rslskammer." (Ober regierungsrat Dr. G ru n d ma n n°Dresden.) „Anforderungendes deutschen Fleischmarkles, insonderheit nach den Erfahrungen bei der MastuieHausstellung Franksuri a. M. 1929." (Ticrzuchtdirektor Dr. Wilsdorf-Berlin.) — Versammlung der Kolonial-Abteilung im Künstlerhaus, Großer Saal, Albrcchtstraße 6, 20.15 Uhr: „Die der zeitige» landwirtschaftlichen VerlMnisse in Südwest-Asrika." (Alb. Voigts, 1. Vorsitzender der Farmwirtschaftsgescllschaft und des Deutschen Bundes in Südwestafrika.) Am Freitag, 11. Oktober, findet die Hauptversammlung der DLG. im Großen Saale des Städt. Ausstcllungspalastes, Dresden, Lemiöstraße, Ecke Stübcl-Allce, 9 Uhr, statt. Vorträge: „Stand u?.d Entwicklnngsaussichten der Oualitätserzeugung ln der deutschen Landwirtschaft." (Dr. Sckindlcr-Bcrlin.) — „Absatz und- Preisbildung für lanlnvirischsilichc Qualitätserzeugnisse in Däne mark und in den Niederlanden." Mit Lichtbildern. (Dr. Horny» Wiesbaden.) Die Verhandlungen, die besonders auf di« sächsischen Verhält nisse Rücksicht nehmen, lassen einen guten Besuch besonders aus der sächsischen Landwirtschaft erhoffen. Dies um so mehr, als die Land- wirtschaftskammer für den Freistaat Sachsen ihre nächste Wintcr- lagung abgesagt hat und eine umfassende Beteiligung an der DLG-- Hcrbsttagung empfiehlt- * Dresden, 8. Oktober. Wenn die Deutsche Landwirtschafts- Gesellschaft auf die Tagesordnung ihrer Kolonial-Abteilung in der Dresdner Herbsttagung eine Behandlung der landwirt schaftlichen Verhältnisse in Südwest-Afrika gesetzt hat, so be ruht dies auf der Tatsache, daß in dem früheren deutschen Schutzgebiet von Südivest-Afrika. das seine ganze Wirtschasts- Befestigung aus dem 14. Jahrhundert sind erhalten. Das Städtchen hat etwas von dem Trutz der Nibclungenkämpse an sich. Der moderne Mensch vermag sehr wohl, cs sich als Kulisse dazu vorzustellen. End lich noch Wesel am Zusammenfluß von Rhein uyd Lippe. Im Innern der Stadt finden sich gut erhaltene Neste der ehemaligen Be festigung. Di« Willibrodi-Kirche gilt als dos bedeutendste gotisch« Bauwerk am Niederrhein Auch sonst ist mancher Bau ans alter Zeit erhalten. Im Oste» der Stadt liegt die Schill-Wiese mit eickem Denk, mal zu Erinnerung an di« elf preußischen Offiziere, die 1809 von den Franzosen erschossen wurden. Ter Niederrhein spielt in der Dichtung ein« bedeuteiche Nolle, köährend in Mitteldeutschland die .Heimatdichter sehr spärlich gesät find, finde» sich hier viele Autoren, die Volk und Natur ihrer Heimat recht eindringlich zn schildern verstehen. Obenan steht Joseph Laufs, lieber seine künstlerische Persönlichkeit gibt es verschiedene Ansichten. Tatsache ist, daß er als höfischer Dramatiker — er war Dramaturg am Wiesbadener Hofcheater — und auch als fruchtbarer Epiker öfters von der wabren Kunst obgewichen ist. Mer wer nic- derrbeinischrs Wese» in echtester Schilderung kenne,, lerne» will, der muß seine Heimatgeschichtei- lesen, di« seine unbestrittene Stärke sind. In ihnen wird der Niöderrheinlcr als derber, bedächtiger, schon an de» Holländer erinnernder Schwevblütler skizziert, dessen Leben zwischen kaustischem Humor und großer Empfindsamkeit di« Mitte hält. Ernst Muellenbach. Artur Rehbein, die prachtvolle Adele Ger hard und in manch» seiner Stofs« auch Rudolf Herzog vervollstän digen den Kreis dieser Dichter. Ihre niederrhcinifchen Bücher haben eins gemeinsam: die Liebe zu einem schönen, strengen Laich«, besten Bewohner ein so reiches Iunenleben führen. Franz Z ickler. Tie Volks Sing-Akadrmle veranstaltet Freitag, dkn 11. Oktober, abends 8 Uhr im VcrrinslMis, Zinzeiworsstraßr, ein Chorkonzert. Di« Veranstaltung bringt Lieder von Orlando di Lasso, Beethoven, Mozart, Rud. Ochs (ein Sohn des kürzlich verstorbenen bekannten Berliner Chordirigcnten Siegfried Ochs) und andere. Solistin: Elisa' Stünzner — Weiter« Veranstaltungen-. 27 Oktober: Konzert- fahrt nach Bautzen. — 7. Dezember: Künstlerisches Schallplatten konzert. — Februar: Konzert auf alten Instrumenten (Cembalo, Viola d'amour, Viola da gamba). — April: Frohsinn und Schwer mut von Häichcl, di« Tageszeiten von Telemann jür Soli, Chor und Orchester (Erstausführung). Christliche Gewerkschaftsarbeit 25 Jahre Orkskarkell -er christlichen Gewerkschaften Dresden, 8. Oktober. Das Ortskartell der christlichen Gewerk schaften in Dresden konnte geftern sein 26jähriges Bestehen feiern. Aus diesem Anlaß fand im Saale des Eldorado eine Feier statt, die einen guten Besuch ausivies. Als Ehrengäste nahmen an der Feier Vertreter des Arbeits- Ministeriums, des evangelischen Landeskonsistoriums, der Dresd ner Stadtverordneten und der katholischen und evangelischen Arbeitervereine Dresdens teil. Musikalisch Darbietungen und Vortrüge, die u. a. vom katholischen Gesellenverein Dresden und von der Sangesabteilung des Bundes der Hotel-, Restau rant- und Cafü-Angestellten bestritten wurden, umrahmten die Feier. Die Begrüßungsansprache hielt Gewerkschaftssekretär K. Waraczewski. Er gab der Genugtuung Ausdruck über die Aufmerksamkeit und die Anerkennung, die heute die christ liche Gewerkschaftsbewegung in der Oefsentlichkeit findet. Aus kleinsten Anfänczen heraus sei das Dresdner Ortskartell — wie die ganze christliche Gewerkschaftsbewegung — zu einer Organi sation erwachsen, die in gemeinschaftlicher Arbeit wichtige Fragen des Einzelberufs, aber auch Probleme, die die Gesamt heit betressen, zur Aussprack)« und Entscheidung bringt. Den Höhepunkt des Abends bildete die Festansprache des Gescliäftsführers des Gesamtverbandes der christlichen Gewerk- scl)aften Friedrich Balt rusch. Er gab einen Rückblick auf die verflossenen 25 Jahre in der christlichen Gewevkschasts- beivegung und legte Ziele und Tätigkeit dieser Gewerkschaften eingehend dar. Zunächst zog er eine klare Trennuygslinie ge genüber den freien Gcwerksck)aften, die politisch Zutreiber der Sozialdemokratie, kulturell Feinde der Religion seien. Dem gegenüber hätten sich die christlichen Gewerkschaften von vorn herein auf den Boden der christlichen Weltanschauung gestellt und parteipolitisch für neutral erklärt. Ihr Ziel sei in erster Linie, die Lohn- und Arbeitsbedingungen km Einvernehmen mit den Arbeitgebern, mit denen sie Gewerbesolidaritüt ver- binde, zu verbessern. Diel sei in den letzten 30 Jahren erreicht worden: Ver besserung der Unfall- und Invalidenversicherung. Säprffung des Arbeitsvermittlungs-Gesetzes und der Arbeitslosenversicherung, Der Achtstundentag sei da und werde nicht wieder aufgegebe» werden. Das Arbeitsrecht habe eine planmäßige Zusammen fassung erfahren, das Arbeitsschutz- und Berufsausbildung-, gesetz lägen dem Reichstag vor. Bei der Angestelltenversicherung sei Besserung der Leistung erzielt worden, ein Bergarbciter- gesetz stehe gegenwärtig zur Beratung. Durchgeführt sei das Schlichtungs- und Einigungswesen. Dos Schulwesen habe im Sinne der Arbeiterforderungen einen Ausbau erfahren, zumal im Fachschul- und Fortbilüungsschulwesen. Auch die Anerken nung der gewerkschaftlichen Arbeiter- und Angestelltenverbäuüe als rechtmäßige Standesvertretung seitens des Staates bedeut« einen Fortschritt. Das gleiche Wahlrecht Im Reich, in den Ländern und Kommunen habe der Arbeitersclzaft die politische Gleichberechti gung gegeben. Der stärkere Einfluß auf wirtschaftlichem Ge- diet fehle allerdings noch. Hier lägen die wichtigsten Zukunfts aufgaben. Wirtschaft sei nicht Privatsache, sondern.Sache aller. Ernsthaft müsse an der Durchsichtigmachung der Wirtschaft g«, arbeitet werden. Die christlichen Gewerksckiasten müßten um Einfluß Kämpfen bei den Handels-, Gewerbe- und Landwirt, schaftskommern. Ein künftiges Ziel sei die entsprechende Be- teiligung der Arbeiterschaft am Gewinn der Unternehmungen. Ucberhaupt müsse danach gestrebt werden, die Kaufkraft der Verbraucher zu heben. Nicht als Sturmbock gegen die Sozial demokratie hätten die christlichen Gewerkschaften zu arbeiten, sondern als geschlossene, zielbewußte Grucwe, die unter niich terner Erwägung der tatsächlichen Verhältnisse das eigene, christliche Wirtschaft s ideal zu verwirklichen trachtet. Kraft deutscher Arbeit verdankt, noch heute tausende von Deut schen tätig sind, die in engster Beziehung zur alten Heimat stehen So dürft« der Vortrag des ersten Vorsitzenden der Farm- wirtschaftsgcscllschaft und des Deutschen Bundes in Südwest- Asrika, Herrn Albert Voigts, der über seine Erfahrungen aus vierzigjähriger Arbeit berichten wird (Donnerstag, 10. Ok tober, 19 Uhr, im Großen Saal des Dresdner Künstlerhauses), nicht allein in den Kreisen der deutscl)en Landwirte, sondern auch in weiten städtischen Kreisen großen Anklang finden. Der Vortrag ist össentlich und der Zutritt jedermann unentgeltlich gestattet. Um -ie Revolurionsfelertage Die sozialdemokratische Presse tut sehr empört wegen der Ab sicht der Negierung, de» 9. November, der doch auch der Tag deut schen Zusammenbruches ist, seines Feiertagscharokters zu entkleiden. Die Beseitigung des Feiertags werde von den proletarischen Schichten „als ein Schlag ins Gesicht empfunden werden". Bei den kommenden Gemeindctvahlen werde man der Regierung Bänger die Quittung geben, die ihr gebühre. Mit dem Zorn der proletarischen Schichten dürfte cs nicht so weit her sein, zumal die Kommunisten bekanntlich den 9. November gar nicht anerkennen, sondern ihre russischen Feiertage vorziehcn. Auch werden vernünftige Arbeiter nur frei) sein, wenn ihnen kein Tagesverdienst entgeht. Lächerlich aber ist es. wen» die sozialistische Presse sich darüber entrüstet, daß di« Gegner sich ihrer Macht be dienen. Wie einst die Linke dem 1. Mai und dem 9. November gegen den schärfsten Widerspruch des Bürgertums den FciertagScharaktcr gegeben habe, so nimmt ihn jetzt die Rechte, nachdem sie die Macht errungen hat, wieder weg. Das Kabinett Vüuger ist sogar außer ordentlich rücksichtsvoll, daß es nicht auch die Aufhebung des I.Mai vorschlügt. Im übrigen hätten die Sozialdemokraten die für ihr Ansehen peinliche Aushebung des Revolutionsfeiertagez verhindern können, wenn sie nicht so engstirnig die Große Koalition abgclohnt hätten. » Dresden. 8. Oktober. Nachdem die Regierung, wie ge meldet, dem Landtage eine Vorlage aus Abschaffung des 9 No vembers als gesetzlicher Feiertag unterbreitet hatte, ist dem Landtage nunmehr noch ein deutschnationaler Antrag zugegan gen, der das Gleiche auch für den 1. Mai verlangt. Beide Vor lagen dürften den Landtag gleich nach seinem Wiederzusammen tritt Ende Oktober beschäftigen. : Das Oskar-Seyffert-Museum. Trcsden-N., Asterstraße 1 (beim Zirkus), ist von jetzt an Mittwochs und Sonnabends nachmittags geschlossen. Zur Berufung Leupotts Dresden, 8. Oktober. Gegen den rechtsstehenden neuen stell vertretenden Bezirksschulrat von Pirna. Lcupolt, lxüte bekannt lich der dortige Vczirkslchrervercin kurz nach seiner Berufung eine Entschließung gefaßt, die ein Zusammenarbeiten mit ihm in dürren Worten für unmöglich erklärte. Jetzt bat sich, wie wir höre», auch der Vorstand des Sächsischen Lebrervercins mit der Ernennung Leu, polts besaßt. Er erklärt, es sei ihm unverständlich, wie ein Mann, der die Grundlage der sächsischen S-chulgesetzgrbung in schärfster Weise össentlich bekämpft habe und der infolgedessen vom überwie genden Teil der Lehrerschaft mit berechtigtem Mißtraue» empfangen wird, nunmehr zum Berater der Lehrer in der Schularbeit l,atte be rufen werden können. Der Vorstand des Sächsischen Lehrervcreins habe beschlossen, beim VoltsbildungSmiinistcrium gegen die Berufung vorstellig zu werden. : P. Expedltus Schmidt O. F. M, der bekannte katholisch Literarhistoriker, hält auf Einladung der Dresdner Vereini gung katholischer Akademiker zur Pflege der katholischen Weli- ansckiauung am Sonnabend, den 12. Oktober, abends 8 Uhr im kleinen Saal der Kaufmannschaft. Ostraallee. einen ösfeniüchn Vortrag über „Faust und die christliche Gedanken welt". Alle Katholiken Dresdens sind zu dem Vortrag herz lich einaeladen : Der Neubau des Hygiene-Museums bezogen. Wie wir bereits berichteten, ist das Deutsche Hygiene-Museum am gestri gen Montag bezogen worden. Wie uns mitaeteilt wird, sind die Schausammlungen erst nach Eröffnung des Museums im Mai 1930 dem Publikum zugänglich. : Beschränkte Dienstzeit in der Staatskanzlei. Die Dienst- ränme der Staatskanzlei und des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten werden am 14. und 15. Oktober gründlich gereinigt. An diesen Togen können daher nur die dringlichsten Angelegenheiten, und zwar in der Zeit von 10 bis 12 Uhr. er ledigt werden. : Neuer Direktor des Landwirtschaftsbetriebes des sächsischen Staates. Wie wir iwren, ist an Stelle des vor einiger Zeit ousge- schiedenen Generaldirektors des Landwirtschaftsbetriebes dcz säcbsi- scheu Staates, Dr, Burg, der Landtvirt Kurt Böhme zum Generaldirektor ernannt worden. : Elsa BrandstrSms Vermählung mit Ministerialrat Mich Wie dem Telunion-Sachsendienst aus Stockholm gemeldet wird, steht die bekannte Schwedin Elsa Brandström, die sich im Weltkriege durch ihre Fürsorge für die deutschen Gefangenen in Sibirien große Verdienste erwarb, im Begriff, sich mit dein Ministerialrat Prof. Dr. Mich in Dresden zu vermähle». Dos Aufgebot ist bereits verkündet worden. Thraker und Musik Staatsoper. In einer, durch Hermann Kutzschbach mit mustkalischer Genauigkeit und gediegener Gewissenhaftigkeit betreuten Aufführung des „Fliegenden Holländers" ang Martin Kremer zum ersten Male den „Steuermann" mit timmlicher Frisch und Lebendigkeit. Mit bekannten Dar- 'tellern in den Hauptrollen fand die leidlich gut besuchte Dor- tellung warmen Beifall. —Ist— Dresdner Kammerorchester in der „KomSdie". Mit einer kleinen lokalen Sensation eröfsnete das Dresdner Kammer, oichester am Sonntag seine diesjährig« Spielzeit: Eva Plaschste v. d. Osten trat als Solistin aus. Es war eine Art Wiedersehensseier der zahlreichen Verehrer und Ver ehrerinnen mit der einst gefeierten Bühnensängerin. Die Künst lerin sang eine Arie aus „La Gioconda" von Ponchielli, dann drei Gesänge mit Kammerorchester von I. G. Mraczest. FreundliciMr Beisoll und reicher Blumenflor wurden ihr zuteil, obwohl die Stimme unverkennbar der Zeit starken Tribut Hot zollen müssen und ihr« früheren Reize nur noch ahnen ließ. Der lobenswerten Gepflogenheit der Orchester vereinigung gemäß bot dos Programm im ersten Teile ältere Musik: außer der genannten Arie von Ponchielli Mozarts Sinfonie Nr. 29, im zweiten Teile neuere Musik: Sere- na de Nr. 2 von Robert Fuchs und drei Gesänge für eine Eingstimme mit Kommerorchester von I. G. Mraczek. Die Serenade ist ein unproblematisches, sauber gearbeitetes Musi zierstück von reizender Klangwirkung. Mraczeks Gesänge über ragten sie turmhoch. Den Dichtungen von Wilh. Weigand (Hei liger Hain), Peter Hille sSchaumgeboren), W. Imperators (Am Strande) hat Mraczek eine meisterhafte musikalische Ausdeutung verliehen. Mit unfehlbarem Empfinden gibt er die den Dich tungen innewohnenden Gefühlswerte musikalisch wieder. Die Singstimme bewegt sich in weitgeschwungenen, sangbaren Linien. Die Harmonik ist modern, aufs feinste abgestimmt, trotz aller Kühnheit nirgends unschön klingend. Wundervoll klingt die instrumentale Einkleidung. Jedenfalls bedeuten dies« Gesänge «ine sehr wertvolle Bereicherung der nicht allzu reiche^ ein schlägigen Literatur. Dos Orchester, aus voller Höhe der Leistungsfähigkeit stehend, brachte alle Werke unter der straffen, feinfühligen Leitung Gustav Mraczeks zu wirkungsvollem Erklingen. —n. Palmengarten Dresden. Nicht allen Künstlern ist das Glück beschicken, sich eines gut besetzten Saales und eines so warmen Bei falls zu erfreuen, wie cs gestern Montagabend zwei jugendlichen Konzertierenden zuteil wurde. Aber cs ist zu begrüßen, wenn man ousstrcbsame Talent« durch Interesse und Anerkennung unterstützt. In diesem Sinne können Barbara Lallbauer, ein« Mezzo-Mti, stin, und Lotte Nötiger, ein« Pianistin, mit ihrem Erfolge im Konzertsaale recht wohl zufrieden sein. Di« iveiter Vorgeschrittene ist Lotte Nötiger. Sie brache 3 Orgelchoralvorspiele von Vach-Szauto, die Petrarca-Sonett« von Liszt, vier Studien „In Japan" von Szanto (durch die japanischen Harmonien von reizvoll« Wirksam keit) und das Cit-Moll-Scherzo von Chopin. Man lernt« in ihr ein« Pianistin von sicherer Technik, feinaibwägendcr Anschlagskultur und geschmackvoller Ausdrucksgestoltung kennen. Der weiteren Entwick lung dieser Künstlerin fleht man mit Zuversicht entgegen. In einer Arie von Gluck. Liedenr von Brahms und Hugo Wolf, Balladen von Schjeldcrup und Dracseke bekundet« Barbara Hallbauer gutes, klang- volles Stimmoterial, das aber infolge wenig günstiger Schulung durch den Sitz im Hals gehemmt wird und sich infolgedessen nicht zu voller Wirkung durchsetzen kann. Das ist bedauerlich. Aber es ist noch Zeit, hier Abhilfe zu schaffen. Zu dem reichen Beifall gesellte sich ein großer Blumcnsegen. —-Ist— Blihnenvolksbund, Kunstgemeinde Dresden. Jeden Diens tag und Mittwoch 8 Uhr abends im Planetarium: Kulturfilm. Am 8. und S. Oktober: „Im Lande des silbernen Löwen". - Nachdem wir den kleinen Mohamed Ali in die Schule begleitet und gleich ihm in den Basaren Ispahans die hohe Kunst der Kupferschmiede bewundert hoben, reisen wir mit der Kamel- Karawane noch Bender Abbas. Prächtige Landschaftsbildei wechseln mit den bleibenden Eindrücken herrlicher orientalisch! Kunst, wie -er Seidemveberei in Iescht und der Herstellung kostbarer Teppiche in Kirman. In Bender Mbas wird der Persische Golf erreicht, an dessen Usern die Perlenfischer«! unsere lebhafte Aufmerksamkeit erregt. Von hier geht es nach Ispa- Han zurück, wo eben eine große Karawane ausgerüstet wird, die auf immer in der Salzwüste verschwindet.
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