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Sächsische Volkszeitung : 04.10.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192910047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19291004
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19291004
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-10
- Tag 1929-10-04
-
Monat
1929-10
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.10.1929
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Die erste Primiz in Riesa Die Vor- und Frühgeschichte Sachsens Zur Tagung des Ostdeutschen Verbandes für Altertumsforschung. Wurzen, 3. Oktober. Vom 4. bis 6. Oktober wird eine außerordentliche Tagung des Ostdeutschen Verbandes in Wur zen staltsinden. Hier soll den Teilnekmern Gelegenheit ge boten werden, sich mit der Vor- und Frühgeschichte Sachsens vertraut zu machen, im besonderen aber die Ausgrabungen aus dem Burgivall bei Küllmichen, die in diesem Jahre zum letzten Male gezeigt werden können, unter sachkundiger Führung zu besuchen. Der am 8. September 1928 in Franksurt a. d. Oder be gründete Ostderilsclze Verband für Altertumsforschung bezweckt die Zusammcnsassung aller in Ostdeutschland bestehenden Kör per schoflen (Institute, Museen. Vereine usw.j. die sich mit vor geschichtlicher und frühgeschichllicher Forschung beschäftigen. Seine Ziele und Aufgaben decken sich mit denen der schon lange bestehenden Altertumsverbände für Nordwest- und Süd- wcstdeukschlanü und des 1929 begründeten Mitteldeutschen Ver bandes. Der Ostdeutsche Verband soll insbesondere archäolo gischen Untersuchungen, d. h. die Erforschung der aus dem Erd boden stammenden Altertümer der Vor- und Frühgeschichte Ost deutschlands dienen. Soweit es sich dabei um ostdeutsche Probleme handelt, erstreckt sich sein Arbeitsgebiet im Westen etwa bis an die Elbe lind Saale. Daher gehören auch sächsische, prov'i zial-sächsische, thüringische und mecklenburgische Körper schaften den, Ostdeutsch)«» Verbände an. ) Schwere Berkehrsunsälle. Am Mittwoclmbend liaben sich in Leipzig zwei schwere Verkehrsunfülle ereignet. In der De litzscher Straße wurde ein Tischlermeister von einem Viehtrans- porlauto überfahren. Er wurde schwerverletzt nach dem Kran kenhaus geschasst. — Ecke West- und Moritzstraße ist ein Last- kraftivagen niit einem Straßcnbahnivagen zusammengestoßen. Ein Slraßenbohnwagcnfiihrer und ein Polizeiwachtmeister wurden erheblich verletzt. ) Das Vismarckl>aus wird Kaffeehaus. Das bekannte Bis- nmrckhaus am Markt ist zu einem Preise von nahezu 2szs Mil lionen NM. an den Bäckermeister Gnont. dem Besitzer der gleichnamigen Konditorei in der Petersstraße, verkauft worden. Die Firma Witzlcben wird ihre Näume aufgcben, um einem Kaffeehaus Gnant Platz zu machen. Die Räume des Kaffee hauses Girant in der Petersstraße müssen in nächster Zeit an das Kaufhaus Althoff abgetreten werden. ) Landkraftposten. Ab 1, Oktober wurden bei de» Postämtern Döbeln, Osckah »nd Nochlitz Landkraft Posten eingerichtet, durch die 309 Orte und Einzelniedcrlassiingcn im Umkreis von Döbeln, Roß wein, Böhringen, Osckah, Dahlen, Mügeln, Ostra», Stauchitz, Strekla, Rochlitz, Eolditz, Gcitlwin, GcringSivalde, Lunzcnau »nd P«»ig werktäglich zweimal Postverbuidung erkalten. In den Land- orlc» werden Postanstalten eingerichtet, die auch die Postzustelliing besorgen. Oftrmnik. rvicksu, ?Isu<rn Das Schicksal des Zwickauer Museums Zwickau, 3. Oktober. Um die Zukunft des Zwickaner König- Albcrl-Muscums. das „ach seiner Neuordnung große Beachtung ge sunden bat und vielfach als vorbildlich geleitetes Provinzmuscnm bezeichnet wurde, tobt« seit Wochen in, Sladtverordnctenkollegiuni ei» lustiger Kamps. Ter Rat der Stadt batte vor längerer Zeit mit Rücksicht auf die angespannte Finanzlage der Slabt beschlossen, den M ii s e n m s b c t r i eb c i n z u s ch r ä n ke n und die Stelle des hauptamtliche» Leiters einznzieheu. Weitere Vcrlwndlnnge,, mit Mnscumsoirektor Dr. G » r! i t t führten zu einer Vcriuilttungsvor- lage, die im wesentlichen die Beibelwliung des hauplamllichc,, Lei ters, jedoch nur eine wochenweise Beschüsliguug innerhalb eines Monats, vorsah. Auch diese Vorlage fano im Stadlverordneten- kollegium keine Mehrheit. Nach lange» Verhandlungen »nd Sitzungen fiel am Dienstag endlich die Entscheidung. Sämtliche Anträge ivnkdcn abgelehnl, und auch der Pcrmittlungsvorscl'lag oes Rates fand kqjne Mehrheit. Damit bleibt der ursprüngliche Beschluß des Rates, die Stelle am 1. -April 1930 e! n z » z i e I, e n . beheben, so daß von diesem Zeitpunkt an der Mnicnmsbctrieb erbeblich eingeschränkt wird. Tödlich überfahren Pcnig, 3. Oktober. Von einem aus Richtung Chemnitz kommenden Personenauto wurde am Dienstagmittag ein eis Jahre alter Knabe in der Nähe der Pumpschänke überfahren. Der Knabe wollte die Straße überschreiten, hatte aber das herannahende Auto nicht bemerkt, ivnrde non einem Kotflügel ersaßt und an ein Haus geschlendert. Er erlitt schwere Kopf verletzungen, die seinen alsbaldigen Tod hcrbeifiihrtcn. Die größte Sorge einer katholischen Gemeinde, besonders einer Diasporagemeintde. ist die Sorg« um den priesterlich«» Nach wuchs, Wenn auch sonst all« Beruf« überfüllt sind, herrscht hier be ständig großer Mangel. Das hat leinen Grund in de» langen, kost spieligen Studien und Vorbereitungen, in den vielen Mühe,, und Opfern, die dem Priester auserlcgt sind, endlich in dem stetig tvach- sendcn Bedürfnis der Mission«,, nach Seelsorgern. Um so größer ist die Freud« und das Glück, >vem, ei» Kind der Gemeinde dieses große Ziel endlich erreicht hat und bis zum Priestertum« gelangt ist. Da wird die ganze Gemeind« zu einer einzigen Familie, um das groß« Fest einmütig zu begehen. Die allseits geachtete Familie des Herr» RcchniingssührerS Anton Roth, die z» den ältesten katholischen Familien i„ Riesa gehört und die sich hier sehr viele Freund« erworben hat, konnte darum di« ganze fall,»lisch« Gemeinde um sich schare» zur Feier der Primiz ihres Sohnes Johannes. Er hatte sich dem ältesten Ovdcn des Abendlandes, dem Bcnediktinerorden, angeschlossen und nach ehrenvollem Bestehen aller Studien und Prüfungen in der Abtei Secka» die heilige Priesterweihe empfang«». Run kam er alz Pater Benno zurück, um in seiner Heimat das erste heilige Meß opfer zu feiern. Schon am frühen Morgen erschien der Kirchenchor Cacilia in de« Wohnung der Eltern, um den Tag mit geistlichen Liedern einzu» leiten und den Primizianten in das Pfarrhaus .zu führen. Hier er warteten ihn die Fahnendcputatio»«,, und di« festlich gekleidete Ju gend in der Sclnile an eine,» besonders dafür hergerichtete» Altar«. Nun erschienen die geistliche,, Herren mit den Eltern. Es war ein seirrlichcr Auge »blick als Baier und Mutter aus der Füll« des froh- bewegte» „nd beglückte» Herzens ihrem Sohne den elterliche,, Segen erteilten. Dann bewegt« sich unter Glockengeläut die festlich« Prozession mit sliegcnden Fahne» und brennende» Kerzen durch den Pfarrhof in die wnuderschön geschmückte Kapelle, wo die ganze Gemciude in dichtgedrängte» Reihe,, nmrtcte. Kleine Mädchen streuen Blumen. Mächtig ertönt die Anrufung des heiligen Geistes, die Ansangsgebcte folge». Der Pfarrer gibt den Gefühlen der ganze» Gemeinde in einer ergreifenden Red« Ausdruck. Er schildert die vielen Mühen im Wecke- gang des Priesters und das große Glück »ach Erreichung des hohen Zieles für de» Primizianten, die Famili«, die Gemeinde und die Kirche. Unser Hiebet ist das Gebet schivachcr, sündiger Menschen. Wen» aber der junge Priester im Auftrag« Christi „Tut dies zu meinem Andenken" in der so überaus erhebende,, und altchrwüvdi- gen, weil apostolischen Weise der heilige,, Messe dasselbe tut, was Je sus beim letzte» Abendmahl getan hat, dann fühlen wir alle ans? Wünsche der Kriegsblinden Chemnitz, 3. Oktober, Der Bund erblindeter Krieger aus den, Freistaat Sachse» hielt am Sonntag lner eine stark besuchte Tagung ab. Die Fockernnge,, der Kriegsblinden gehen in der Hauptsache auf Arbeitsvermittlung für Heimarbeiter. Pslegcznkagcn, Erholungskuren vrlhopäüijcku Beihilfen. Ministerialrat Ni stau von der Hauptsürsorgestell« Dresden sowie die anwesenden Vertreter des Vcriorgnngsa-nitcs uuo des Obcrvcrsicherungsamtcs Chemnitz sagten im Rabnici, des Möglichen die Erfüllung der Wünsche der Kriegsblinden zu, die nicht als Fürsorgeempfänger angesehen iverden könnte». tz. Unfall eines Verkehrsflugzeugs. Auf dein Flugplatz in Plaue „ rwrunglücktc gestern ein Flugzeug der Nordiwl)- rischen Luftverkehrs-A. G. bei der Landung dadurch, daß cs durch einen heftigen Windstoß gegen das .Halleugebäude ge trieben wurde. Menschen wurden dabei nicht verletzt. Das Flugzeug wurde beschädigt. tz. Rathauswcihe i„ Wolkciistei». I» Anwesenheit von Amts- honptniam, Bcrgcr-Aunabcrg wurde am Montag das neue Na-tlmus in Wolkcnstciu mit einer schlichten Feier eiugcwciht. s. Socrmus' Ausweisung ausgehoben. Wie die Sächsisch- Böhmische Korrespondenz von unterrichteter Seite erfährt, hat die sächsische Regierung, entsprechend dem vor einigen Monaten gefaßten Ersuchen des Landtags an sic, die Ausweisung des kommunistischen „roten Geigers" Soermns ans Sachsen wieder aufgehoben. Die Ausweisung war bekanntlich von der Kreishauptmannschaft Dresden verfügt worden, nachdem Soer- inns wiederholt, seinen M'rsprechungen zuwider, bolschewistische Prozxiganda bei seinen Konzerten getrieben hatte. Vs!üs Lsdne: vdloroSont neue mit Allgewalt - jetzt steigt der Sohn Gottes selbst aus d«, Altar hernieder, um für uns Arme zu beten, um für uns Hililose sich selbst zu opfern. Wir scheu und verstehen, tvarum die Kircbe dcm Katholiken befiehlt, an jedem Sonntag der heiligen Messe beiznwol.» neu. Unsere Seelcnnot und die Liebe Christi sollen uns dies Gebot zum Lebensbedürfnis machen. Die erste heilige Messe oder Primiz des Paters Benno beginnt in der besonders feierlichen Form eines Hochamtes mit Assistenz »nd Leviten. Ein Ereignis für Riesa. Der Kirchcnchor Cäeilia über- frisst sich selbst in den Gesängen Ihm können wir an dieser Stelle ein besonderes Lob widmen. Dem lieben Primizianten merkte mag in alle» Einzelheiten di« treffliche Schulung der Benediktiner an. Nach dem sakramentalen Segen am Schluss« strömten di« Gläubigen zum Altar. Icker einzeln« erhielt der schönen Sitt« gemäß von, Pater Beuna d«„ Prlniizseg«,, und ei» Bild zum Andenken. Bei de« ganzen Feier erwies sich dte St.Barberakapelle. wie so oft, als nick zu klein, und jcder wünscht« Ähnlichst bald ein grösseres GöltettianS, Am Abend versanmxkle sich nochmals di« ganze Gemeinde nn Saale des Wettiner Hofes zur weltlichen Nachfeier, wobei alle Dr eine eine» edlen Wettstreit entfalteten, um die Würde und Freud« des Tages zum Ausdruck zu bringen. Der Pfarrer sprach von der engen Verhiiiidcnhcit des kaiholislhen Priesters mit dem Volk, o»z dem er hervorgegangen, wie gerade er imstande sei, hoch und nieder zu einer Volkssamilie zu verknüpfen. Ausgehend von d«r Pionierarbeit des Beuchiktinerordens, dem Deutschland und ganz Europa zum größten Teil ihre Kultur per. danken, konnte er die Priester aus dem Haus« Wettin aks Beispiel anführcn und auch seiner «ig«nen Schüler gedenken, von den«,, eine ganz« Anzahl im Bistum Meißen segensreich als Priester wirken. Auch der frühere Seelsorger von Riesa, der hochivürdige Herr Pfar. rer Karl Werner von Dresden-Pieschen, >var als früherer Lehre, des Primizianten herb ei geeilt, um Pater Benno und di« Familie Rolli und die ganze Gemeinde z» beglückwünschen. Besondere Verdienste um die Ausgestaltung des Abends halten sich Herr Kaplan Böhm und Fräulein Lehrerin Heinemann er worben. Die frohe Gemeinde konnte all den schönen Darbietungen mit jnhcludcm Beifall danken. Der Pfarrer schloß den harmoniscliet, Abend mit tiefem Dank an Gottes Güte und mit dem Ziel dcz gan ze,, Tages: „Alles zur größeren Ehre Gottes!" Pater Benno geht a» die Universität Graz, »n> dort noch ev zweites Studium zu beginn«». Er muß »ach dem Willen seiner Oberen sich für den Berus eines Ghmnasialohcrlehrers votzbereittn und dazu Germanistik und Geschichte studiere». Die Segenswünsche der ganzen Gemeinde begleiten ibu auf seinem ferneren Lebenswege. 5>UL cler l.3U5itr Grvhfeuer durch Kur-schltch Bautzen, 3. Oktober. Das den Vereinigten Vautzen-r Papierfabriken gehörige Rittergut Obergurig wurde heule früh 5 Uhr von einem schweren Schadenfeuer heimgesucht, wodurch das St illgebäude. der Futterboden sowie das benachbarte Woh»- gebäud" vollständig eingeäschert wurden. Auch große Holzvor räte sind den Flammen zum Opfer gefallen, während das Mobi liar größtenteils gerettet werden konnte. Als Brandnrsur!»' vermutet man Kurzschluß. Zahlreiche Feuerwehren »nt mehreren Motorspritzen waren an der Brandstätte tätig. l Ungetreuer Bürgermeister. Inncrl)«fb einer Woche lind in Sachsen drei ungetreue Bürgermeister entlarvt worden: nach Roth in Unlerheinsdors und Müller in Nickritz jetzt der Bürger meister Richter in N e u s a l za - S p re m b e rg. Er ist vom Amt einstiveilen suspendiert worden. Bei einer Kassenprninng sollen Unregelmäßigkeiten aufgedeckt worden sei». Weichen Umfang sie habe», steht noch nicht endgültig fest. l. Amtsantritt des neuen Bautzener Kreishauptmanns. Der zum Kreis'hauplman» von Bautzen ernannte Geheimrat Dr. Wacntig wird am 8. Oktober sein Amt übernehmen. l. Fahrt in den Tod. In Zittau stieß ein Motorrad mit einem Lastwagen zusammen, wobei beide Insasse» schwer ver unglückten. Der Elektriker Jäger aus Oberseifcrsdorf war sofort tot, während der Beifahrer erhebliche Verletzungen davon, trug. Gestern nachmittag wurde in Muskall (O.-L.). der Arbeiter Pohl, der mit seinem Fahrrad »ach Kruschivitz sniir, von einem Kraftwagen augefahren und vom Rade geschlendert. Beim Sturz trug er tödlich)« Verletzungen davon. Die Schuld frage ist noch ungeklärt. D. l>. man verständigte fick recht gut, aber aut die deutsche Frage er hielt mau nur eine holläudischc Antwort. Bis aus die Preise scheint der Krieg hier keinerlei Spuren Hinterlagen zu habe». Man kann die gleiche, bcinabc snimpssinnig auinutenoc Teilnahmslosigkeit dem Fremden gegenüber, die gleich« Langsamkeit i„ Handel und Wandel, aber auch dieselbe Sauberkeit wie vor dem Kriege beobachten. Und wenn man die Staaisbahn mit Ünen uralten Wagen und die-jedem Musen,» Ehre machende» Miniatnrlotonwtive» mit der goldig glän zenden Vakuum-Haube (Marke Kasseemübl«) sicht, da-»,, glaubt man, Anno >900 zu leben, Bcinabc wohl tut das! Der Schmuggel blicht hier sehr. Holland bat in Kassce, Tee und Tabakma,rc» staunen- erregend niedrige Preise! Essen »nd Trinlen im EKisthails (bis auf den Kasiee, Tasse 20 Pß!!> ist in Holland aber sehr teuer. Des wegen üdcrslnte» bolländischc Touristen Westseiten und Nbcinland, Währeno umgekehrt weuigcr Eigenliebe besteht. Franz Zickler. Die 8. Reichsschnliimsikwoche in Hannover nahm am 30 Sep tember prvgramniäßig ibren Anfang i„ dem geräumigen Kuppelbau der Stadtlnrlle. Die Redner batten bei der Größe der Ausmaße einen etwas schwierige,, Stand, daß man sie einwandsrci hörte. Ter Andrang ist über alle Erwartung groß. Weit über die Besnchsstärke 1100 der vorigen Tagung i» München. Im Mittelpunkte der Nor- träic und Beratungen steht der (5 borge so n g „n-d seine Veranke rung im S eh n I g e sa n g. Einen glänzenden musikalischen Fcsl- abcu. bereitete de» herbeigcströmlcn Scharen der Opcrndircktor Pro fessor Rud Krasselt von bicc mit vollendeter Darbietung des T M ül ttlavier-Konzertes. packend ansgelegt vo„ Meister W. Gicsc- king. In seltener Eindringlichkeit führte der Meister des Stabes daraus das Deutsche Regnici» von Brabms ans unter Mitwirkung von Enimp Lack und Karl Giebel. Die Ehör« (gestellt vom Han noverschen Lchrcrgcsangvcrci» mit seinem Fraucnchor und von der Hannoverschen Musikakadeinie) leistete,, ganz Vorzügliches in Ctiinmenlsaltnng und musikalischer Schulung. Ei» eindrucksvoller Abend, der so recht geeignet tvar, die Bedeutung dieser Arbeitswoche ins rechte Licht z» setzen. Ein zusammcnsasscnder Bericht folgt- —b— Viihncnvolksbund Dresden. Konzert Abende: Sonnabend, den 9. Oktober, und Sonntag, den 0. Oktober, abends Uhr. im Vercinshaus, Tiroler Männer-Sänger-Vereinigung „Wolken- steiner' ans Innsbruck, unter persönlicher Leitung des Kompo nisten Pros. P ö l l -Innsbruck. — Das dcutscki« Lied. u. a, Dichtungen des Minnesängers Osiv, v, Wolkenstein. kleu« vom kückrrmorkt Micktclangelo, „Sixtiiiadcrkc" und „Jüngstes Gericht", Einlei tung von Richard Hoffman», Verlag Dr. Benno Filscr, Augsburg, steif gebunden Preis 10 Mark. — Staunend steht die Welt vor der Kunst eines Michelangelo, der mit den Decken- und Wandgemälden in der Sirtinischen Kapelle sein Meisterwerk schuf. Es t>aud«lt sich hierbei nm -die Darstellung der Schöpfung und d«S Iü'ugsten Ge richtes, Bielsach sind die HauptschcnSwürdigkciten schon in Kunst- bücl>erii bcl>and«lt worden, aber in bnchtcchnischcr Hinsicht kann sich kcins messen an der Größe der Bilder und Ausführung nach Ori- ginalphotos von Pater Anderson i„> Rom. Man muß auch in Betracht ziehen, daß die Bilder viel« Risse anfweiscn, daß die Be sichtigung erschwert ist durch di« Höhe des Raumes, daß Kerzen- gualm und Weihrauch s!« im Lause der Zeilen yeschivärzt haben. Erwägt man dies alles, daun nimmt man voll Bewnud-erung dieses Buch zur Hand. Die Bilder sin» Knnstwerke an sich un» offen baren wie kein anderer Zhklus so cindcniig und klar Wcllansan-g »nd Wollende nach einer Inspiration, wie sie oben nur einem Michel angelo zu eigen war. Professor Dr. Hossmann, längst bekannt als ausgezeichneter Kunsthistoriker, schrieb «ine Erläuterung zu de» Bil dern, die sich fesselnd und genußreich zugleich liest. Dem Leser satten dabei viele neue Gedanken und Erklärungen aus, die man noch nir gends fand. Der Verlag, der sich in zehnjährigem Bestellen airs di« Höhe künstlerischer LeistnngSsähicckeit ausschwang, muß man für dieses ausgezeichnete Buch Dank wisse», 72 Teriseilen und 58 Bildtafeln vereinen sich zu einen, Ii,belh»i»»us christlicher Kunst in einem Buche, das jedem Kunstsreund ein wertvoller Schatz sei» wird. I. G- Rudolf Greinz, Versunkene Zeit. Ronmntische Liebes geschichten aus Tirol. (L. Staackmani, Perlag, Leipzig,) Von der allen Frische und dem riesigen 'Schwuiia in der Schreibweise, die den Tiroler Greinz von jeher auszeichncten. sind auch die Hand- lun-gen seiner drei letzten Novelle» begleitet. Das historische Tirol der hereinbrechenden „neuen Zeit" »nd zuletzt e!» Stück Mittelaller werden mobil gemacht- Tie Handlungen selbst find frei erfunden, weni-nstens in ihrer dichterischen AitSspinniing. Wie »er Untertitel verrät, ist in allen drei Erzählungen die romantische Lieb« das Tbenla. .Heiler teils, tragikomisch und tragisch teils wird sic i» der bekannten Art d«S immer näl^c an Rossegger he ran rück« »den Dich ters behandelt, dem ein erlesener Geschmack eigen ist- Am stbim- slcn und in der Schilderung gewalttätiger Eifersucht auch pnicbo- logisch sein ersaßt, dabei freilich immer ein bissel gegen Fordern»««» der Kultur scharmützclt, erscheint di« Liebe in der pocstevoit«» Novelle „Die Rose von Altspanr". Das Buch wird viele Freunde finden, Zck- Beo Grendek, „Geflügeltes und Gezeichnetes". Mit vie len Illustrationen, Verlag Rich. Pflaum, München. — Eine,,, Prei-K ausschrcibcn ist dieses originelle Werk, das in der Hauptsache .>! >»' sikcrworte karikaturistisch bestandest und Zeichner von Rang wie Geis, Gulbransson, Th- Th. Hein«, Henbner, Thöny, Wilk« ». a. vereinigt, zu verdanken. Es sind wirklich köstlich« Sachen in de», vom Verlag gut a»sg«statt«tc„ Bande enthalten und Freunde der Zci- chenkunst werden bei diesen lustige» Bildern auf ihre Rechnung kom men. Alexaedcr von Gleichcn-Rußwurm, der das Vorwort sclnib, macht auf den erzieherisch«,, Wert solcher Art der Karikatur ausmcrk- sam, indem mancher -die Klassiker wieder nachschlagen und ein neues lebendiges Gemlltsv«rhättnis zu ihnen finden wird. Zck. Neue Werke aus dem Paul-Aretz-Vcrlag. Der Paul-Arch- Verlag in Drcsden bringt in diesem Herbst «ine Reibe bedentsamec Neuerscheinungen in bereits traditionell gcwovden«r erstklassiger Ausstattung heraus. Die große dreibändige .Kultur- und Sitten geschichte der neuesten Zeit von Enrt Moreck ist soeben durch >is Erscheinen des dritten Bandes „Das Gen-ußlebe» des modernen Menschen" vollständig geworden. Ein« wertvolle Bereicherung der kiiltur- und sittengeschichtlichen Lileratur stellt die gleichfalls vor kurzem erschienen« Kultur- nick Sittengeschichte der Pariserin des be kannten-französischen Sozialtvi'ssenschasllers Octave Ilzann« dar. Noch in diese», Monat wird der Einbruch der Deutschen in Frankreich 1911, der 3. ittand der deutschen Ausgabe von Poincarös Memoire», erscheinen, der in der Form des Tagebuches die Erlebnisse der well' bewegenden erste» Kricgsnwnatc „von der andere» Seite ans" wie- dcrgibt. Ferner folge» Die Lebensgeschicht« Enrico Carusos, ge schrieben von seiner Gattin Dorothh und deren Schwester Torrance Gondard. Sensationelles Aufsehen dürsten vor allem die Memoiren Marschall Fachs errege», die Ratmiond Reconly „nlcr persön licher Redaktion des Marschalls sestgchallen hat. Das Werk tvar in Frankreich der stärkste Buchcrsolg der letztes Zeit, besonders iusolg« der Enthüllung«» über die Waffenstillstands- und Friedensverstiud- lting«,, und der scl>arscii Kritik am Vertrag von Versailles, den Joch aufs heftigste bekämpft hat.
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