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Sächsische Volkszeitung : 06.10.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192910065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19291006
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19291006
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-10
- Tag 1929-10-06
-
Monat
1929-10
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.10.1929
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der > Sächsischer Jentrumsparleilag 8. Oktober. Sitzung vm» würfe vorzn. »gestaltet irck wir-. Ferner -e», daß de« S genommen >n fast keine« in Preußen, Marktlaoe bt. anacmenkiien Grundstc-ler- 0 Hektar zur Aste bis Z»m ektar soll der »her gcstinidet IM t-Muftiim am Die Magaune, ioche vom biS- zstraße in den Platz überncsie. en- am glcicken rundst einftgmig tober 102« doS ber 1929. kann snternationolen en werden. -ium der 7'Nler. ilcn lasse», daß UNg ieben: In wel> ,nd Eftwerbe in ifle als nm ->< nnd -eutlicksteiz ,nd variährisieir Dresden 17041 deren Zabl ein« egcnwärüge Ae» stütfteu nm über I, 1929: 2'>M Zabl der Kurz« >5 gczäbft. deren . da im Verlauft vuvdcn. tätigt, van denen Bei NatÜands- >se kreschäil! t^ t« geben. ssbeam!en nabend die': ft: ntinnen in Duz» auptvcrsa»i-»!»»g en eröffnet. Der >ene„ und siii'Ä aem neuen Sfto!« keinrung de, Lei- ende Stellen <u,s> .Aufsicht SbemOe» zende des He eds, »zeitliche» Siros, clrt zu cntnelmmi Besoldunosruftrei im vergangenen vngen fanden am i-ge nnd internen mposante» lilang- blendend und in», is an die Greii.un icsenbastcr Men», e Zhklopeiimavern üsikcrnatur leiicnkt zu de» fenrnnlkn t und scbwelg: in st und donnert es, dämonie, zur Lin, nstiger Gläiibiokeit »gt sich einer sliir> bt Josef Penibaur g« einer markanten -Ist- ttung der roman- und Stil, das is> Das Alter ist mit hat nie etnms ge machen. Wae ist garnicht zu reden! uferner Zeit, dech n ganzen Zenine» >re aufwiegt, lind i n gab in ihrem ie offenbarte dit gen in herrlichste! er, die wahre und ie denen „Die Lie- ed", „Hexenliedh ren? Nun. wenn Sängerin für tuest .'rt hinreichend be> -er Sigrid Onegi» hre Stimnie edetstt ine Kiinstlerin von ren Zuhörern Kost, .t? Das ist langst der Mnsililiiililtcr m bewundern nnd sich an gmibegna« Die Begeisterung zen. Und so nnlstte hen. Erstk lästig i» lIer. -ist-, Am Sonntag, den 13- Oktober, hält dir Sächsisch« Zentrums- pirtei einen außerordentlichen Parteitag ab. Gleichzeitig veranstal- Irn die sächsischen Windthorftbunde einen Landesjugendtag. Das Gr- sümtPrograinm der Tagung, di« in de» Räumen des Hotels „Drei Kaden", Marienstratze, stattfindet, ist folgendes: 9 Uhr vorm.: Landrsjugendtag. Aussprache über txch Thema: „Unsere Stellung zum Staat." Il Uhr vorm.: Sitzung des Lqndcsvorstandcs. 2 Ukr nachm.: LandeSpartcitag. — Tagesordnung: 1. Tic sächsische» jiomiiiunalwahle». 2- Tic politische Lage im Reich. A. Zusummcnarbeit mit der Ingend. Zur Beachtung! Die Verhandlungen des Lan-eLpartei- tages finden im oberen Saale (1. Etage), die des Landesjiigcndiages im Bankeiizinimcr »nd die des Landcsvorstan-es im Renncrzimnicr stei-c Erdgeschoß) des Hotels „Drei Raben" statt. l,eis»rig unck Umgebung Beschlüsse -es Rates Der Grund- und Gewerbesteuerzuschlag aus ISO Prozent seslgesetzt. Leipzig. 5. Oktober. Zu den Beschlüssen der Stadtver ordneten zum Hausholtplan wurde durch den Rat, soweit nicht schon früher dagegen Einspruch erhoben war, erneut Stellung genommen. Es hat sich ein Ausgleich finden lassen, so daß der Haushalt plan in Einnahmen und Ausgaben abschließt. Um dieses Ergebnis zu erreichen, war es notwendig, die Grund steuer- und Gewevbesteucrzuschlöge auf 150 Prozent festzusetzen, sowie von den einmaligen Ausgaben 650 OOO RM. zu streichen. Der neue Ersatzsen-er Leipzig, 5. Oktober. Bon der Oberpostdirektion wird mit- getcili: Zur Verbesserung der Rundfunkverhättnisse in Mittel deutschland wird demnächst ein .Ersatzsender ausgestellt. Die Weilen darin sind bereits soweit fortgeschritten, das; in der Mt vom 2. zum 3. d. M. mit den Abstimmungsversuchen kgouueii werden konnte. Es ist damit zu rechnen, falls nicht MMhergesehene Zwiscl>ensäll« eintrelen, -daß der neue Ersatz- sendcr anfangs nächster Woche den Sendedetrieb anfnchmen ' MM. Der Andrang zu -en höheren Schulen Angesichts -cs außerordentlichen Sehüleran-rangcs Z» den M-eren Schulen, auf den das Voftsbildungsministcrium bereits wie- deilwlt hingewiesen hat, sehen sich nunmehr, wie die Blätter melde», Londcöarbeitsamt und öffentliche Ncrufsbcratungsstelle» zu beson deren Maßnahmen veranlaßt. Es ist eine Verschärfung der Schisscr- auslese vorgesehen, bei -er -ie Gutachten der Grundschullehrer be sonders berücksichtigt werden sollen. Die össeuilicheu Bcrufs- bcraiungSstelle,, sollen die Ellern bcl -er Auswahl der Schule be raten und Schülern, -ie einen an-eren Bildungswog eiuscklagcu wollen, mit Ratschlägen zur Celle stehen. Es tvir- sich dabei ins besondere um weniger begabte, aber sonst durckmu? leistuugSsühigc Kinder handeln, die auf diese Weise vor Enftäufchuugcn und Opfern bewahrt werden sollen. - ) Ein Unglück koimnt selten allein. In Leipzig-Groß- zsckocher in der Vuttcrgaffc scheuten die zwei Pferde eines Ge wirres, aiS der Kutscher den Wagen besteigen wollte. Die Pferde hcsen nach der linken Straßenseite »nd rissen eine Radfahrer!» um, bic in schwerverletztem Zustande »ach dem Krankenhause gebracht werden mußte. — Auf -er Straße Zeitz —Leipzig erlitt das Koftcnsuhriverk des Landwirts Schladitz eine» Raddruck;. Schladitz würbe »o» seinem eigene» Wagen überfahren und getötet. Als mau die Oüi-r des Verunglückten unter dci» Wagen hcrvorbolen wollt», ßckr ein MotorraLfabrer in scharfem Tempo in die zahlreiche Mcn- sämniu'nge hinein, die sich anläßlich des Unfalles angeseammclt hatte. Tabci wurde einem Manne die Hand fast völlig abgerissen. Eine ordere Person erlitt ebenfalls Verletzungen, während der Motorrad- jckrcr mit unbedeutenden Wunden davonkam. ) Lager- und Magazinbrand. Am Frcitagvormittag kurz nach Ist Uhr :var in einem der Leipziger Schncllpresscn-Fabrik gehörige» Noeozin Feuer ausgebrochen, das sich über 90 Quadratmeter ans- dcbw!. Ter Cachickm-cn ist nichi bedeutend, da nur alles Material tenübiet wurde. Die Entstehungsursache des Brandes ist noch nicht <!<->>», »ehgestellt. so Jahre sächsische Justiz Die Jubelfeier -es Oberlan-esgerichks Dresden Dresden, 6. Oktober. Zur Feier des 50jährigen Bestehens des Säckchschen Oberlandesgerichts fand am Doiinerslag in den Räumen des Dresdner Ausstellungs-Palastes «in Festessen unter dem Vorsitze des Fustizministers Oberlandesgerichtspräsident Tr. Manusfeld statt, an dem alle Mitglieder dieses Gerichtes und der Staatsanwaltsckwst beim Oberlandesgericht, mit Gene ralstaatsanwalt Schlegel an der Spitze teil,,ah,neu. Unter de» zahlreichen Ehrengästen befanden sich: Reichsgerichtspräsi den > Dr. B umke mit Oberreichsamvalt Dr. Werner, Wirt schaftsminister Dr. Krug v. Nidda und v. Falkenstein als Bertreter der sächsischen Staatsregierung, der Präsident des Sächsischen Oberverwaltungsgerichts Dr. Streit, die Ministe rialdirektoren Tr. Hüttner und Dr. Rauschenkach, ferner als Bertreter der sächsischen Ncchtsanwaltschast der Vor sitzende der Sächsischen Aiiwaliskammer Rechtsanwalt Dr. Schilde und die Rechtsanwälte Fustizrat Dr. Hertel, Fustlzrat Dr. Naeser, Dr. Suppes und Dr. Moritz, sowie Rechtsanwalt Pros. Tr. Breit, Landgerichtspräsident Dr. Köhler, Amtsgericht-Präsident Dr. Mahn, Oberstaats anwalt Dr. Viermetz, der Präsident der Handels- und In dustrickammer Dresden, Geh. Kommerzienrat Schleich, der Präsident der Gewerbekammer Dresden Witzschel, der frühere Oberlandesgerichtspräsident Exzellenz Dr. Gcßler und der frühere Generalstaalsanwalt Dr. Gras Vitzthum v. Eckstädt. Iustizminister Oberlandesgerichtc-präsidcnt Dr. Mannsfeld gedachte zunächst in warm empfundenen Worten des dahin geschiedenen Reichsaußcnministers Tr. Strcsemann. Zu Ehren des Berstorbcneu erhob sich die Festversammluug von den Plätzen. In seiner Begrüßungsansprache führte Dr. Mannsfeld u. a. aus: Der 1. Oktober 1879 sei in erster Linie für das an diesem Tage ins Leben getretene Reichsgericht von Bedeutung gewesen. Für die sächsische Iustiz Hab« er den Uebergang der höchsten richterlichen Rechtssprechung von dem Obcr- appellationsgericht auf das Obcrlandesgericht bedeutet. Das Ober appellationsgericht habie sich zeit seines 44!ährigen Bestehens eines ganz hesonderen Ansehens erfreut. Dieses Ansehen sich zu erhalten, ha'be sich das Oberlandesgericht van vornherein als Ausgabe gestellt. Das Oberlande-gericht könne mit berechtig tem Stolz ans die vergangenen 50 Jahre zurückblickcn. Man spreche jetzt von der Notwendigkeit einer grundlegenden Reform der Rechtspflege. Er wolle auf diese Frage nicht näher ein- gchcn. nnr ein Moment hervorheben. Man möge auf dem Boden des rechtlichen Verfahrens Vorschriften treffen, welche nm» will und wie man will. Sic würden sich nur dann als brauchlior eriveiseu, wenn sic non den rechten Richter persönlichkeiten gehandhabt werden. Nur solche Männer würden, mögen sich die Zeiten wandeln wie sie wollen, auf dem Boden von Sitte und Recht das ivahrc Recht, gestützt aus die Rechtsordnung, allezeit zu finden vermögen. Im Namen der Richler des Oberlandcsgerichts crwidcrle ihm Seuatspräsident Dr. Weise und svrach ihm in warmen Worten den tiefgefühlten Dank oller Mitglieder des Gerichts für sein unermüdliches hingebungsvolles Wirken als Präsiden! des Oberlandesgerichtes aus. In Vertretung des Herrn Ministerpräsidenten, ber durch wichtige Verhandlungen in Berlin an der Teilnahme verhindert war. überbracbte Herr Wirtschaftsminister Dr. Krug v. Nidda die Glückwünsche der Slaatsregierung und führte u. a. aus: Wir dürfen stolz sein aus die Dienste, die der Gerichtshof der Allgemeinheit und insonderheit der sächsischen Bevölkerung geleistet hat. Seine Aufgaben sind nicht seilen besonders schwie rig und verantwortungsvoll gewesen. Gerade d>e Gesetzgebung der letzten Jahre, z. B. die Krlegsgesetzgebung und die Aus- mertungsgesetzgebung, hat ihn wiederholt vor völlig neue sach liche Fragen gestellt. Mit Genugtuung können wir sesttzellen, daß der Gerichtshof stets den an ihn gestellten Anforderungen in vollem Umfange gerecht geworden ist. Auch in Zukunsi wird das Oberlande-gericht den ihm gestellten Ausgaben voll gerecht werden, wenn für jedes Mitglied des Gerichtshofs unverrück bar bleibt das Ziel idealen Richtertums, die ivahrhaft gerechte Urteilfindung. Im Namen des Sächsischen Oberverwallungsgerichis be glückwünschte dessen Präsident Dr. Streit das Oberlandes gericht, indem er die reiche wechselseitige Desruchiung der Recht- sprechung der beide» sächsischen Gerichtshöfe hervorhob. Ihn, schloß sich der Vorsitzende der Sächsischen Amvaltskammer, Rechtsanwalt Dr. Schilde an, der mit Warten wärmster An erkennung für die Rechtsprechung des Oberianöesgerichts und sur seine oerstündnisvolle Würdigung auch aller die Rechts anwaltschaft betreffenden Fragen die Glückwünsche der säch. fischen Rechtsamvälte übermittelte. Die Glückwünsche des Reichsgerichts überbrachte Reichs gerichtspräsident Dr. Bumk e. Unter Hinweis auf die 50-Iahr. scier des Reichsgerichts gedachte er der vier großen Faktoren der Rechtspflege: Gesetzgebung, Vernxiltung, Rechtsprechung und Rechtswissenschaft. Erst ein Rückblick ans die verschiedenartigen Zustände in Rechtsprechung und Gesetzgebung der einzelnen deutschen Länder vor dem 1. Oktober 1879 lasse erkennen, daß dieser Tag sich nur so günstig auswirken konnte, weil die größten Bundesstaaten die Vorarbeit aeleistet hatten. Eine solche Auswirkung war nur möglich, weil diese Staaten durch ihre Gesetzgebung, Berwaltnng und Rechtsprechung ein Funda ment gelegt hatten, auf dem das Reich aulbauen konnte, weil sie sich Richter herangezogen hatten, die das Reich sofort über nehmen und denen es die schwierige Aufgabe der Vereinheit lichung des deutschen Rechts übertragen konnte. Dr. Binnb« erinnerte dann daran, daß ihm -er gegenwärtige sächsfsckM Iustizminister im Rcichsral als treuester Helfer zur Seite ge standen habe.. Wenn man aus die Feier im Reichsgericht sich die vorhergehenden Tagungen des Richtervereins und des An- waltvereins, die alle im Zeichen des 1 Oktober 1879 stände», zurückblicke, müsse man erfreut sein über das Echo und di« gerechte Würdigung der Justiz in der Oefsentlichkeit. Niemand könne leugnen, daß unser ganzes (tzemcinschastsleben in Wirt schaft, Handel und Wandel, Kunst und Wissenschaft überhaupt nur gedeihen könne, weil rechtlicke Beziehungen sie unter einander verknüpft. Alan kabe das Gefühl, daß wenigstens in diesen Tagen einmal das Kleinod des deutschen Rechts, von ollem Staube gereiniat. wieder rein und klar und hell strahle. Der Gewinn dieser Tage werde umsoweniger vergehen, je fester die Juristen sich die eigene Verantwortung vor Augen hielten. Nach herzliclum Begrüßungswortcn des früheren Ober- landcsgcrichtsvräsidenten Exzellenz Dr. Geßler sprach schließlich noch der Präsiden! der Handels- und Industriekammer Dresden Geh. Kommerzienrat Schleich dem Oberlandesgerichle Dank und Anerkennung lür seine den Bedürftiisleu des Wirtschafts lebens immer einsichtsvoll gereckt werdenden Rechtsprechung orig. — Ei„ geselliges Beisammensein aller Teilnehmer bildete dann den Abschluß der würdigen Feier. Okemnitr. lvicksu, ?Isuen BrandNNkung? Schneeberg. 5. OKIobcr. Das im Nosentalgäßchen gelegene den Bockmannschcn Erben gehörig« Vierfamilienmohnhaus brannte am Freitaguachmitlag bis auf die Grundmauern nieder. Das Mobiler wurde größenteils gerettet. Aus dem Umstände, daß das Gebäude am 11. d. M. zivangsversteigert iverden sollte, schließt mau auf Brandstiftung. h. Tragischer Tod. Der als Beifahrer auf -cm Anhänger eines Lastkraftwagens mitsakrcude Arbeiter Oskar Müller i» Tanna i. V. stürzte aus uuhekanuter Ursache vom Wagen und wurde so unglücklich übenabreu, -aß -er Tod aus der Stelle eiutrat. Er hintcrläßt eine Frau mit fünf Kin-eru. tz. Alisliindischer Besuch. In An nab erg weilten am Wocken- anfang i»el,rcr<- ausländische Gäste. Es handcfte sich um Direktoren einer größeren Haiidclsgcsellschast von der Insel Java sHollän- -lsch-Iiidieu), die in gcichäsilicher Augelegeiiheli bei der dortigen AEG- verhandelten und hierbei die modernen Einrichtungen dieses Fabrikbctricbcs sonne verschiedene Sehenswürdigkeiten der Pöhl- bcrgstad! in Augenschein nahmen. tz. Wegen Veruntreuung verhaftet. Der bei einem Rechts anwalt in Plauen tätige 42 Jahre alte Bürovorsteher Paul Kießling ist wegen Veruntreuung van etwa 90000 NAH verhaftet und der Staatsanwaltschaft zngcsiihrt worden. Texlttausslellung in Greiz Greiz, 1. Oftolu'r Aus Anlaß des hundertste» Semesters der höheren Wehschule in Greiz findet bis 19. O'tober in den Räume» der Wcbschiile eine Ausstclluna statt, an der sich amb die führenden Firmen der deutschen Kunstleidenin-mirie reg« beteiligen. D«r Vor sitzende des Wchschulvcreftis wies in seiner Erönnungsansvrachc darviif hin, daß seht auch im Greizer Industriegebiet, das biseer ausschließlich Wolle verarbeitete, iu Zukunft Kunstseide verard o.t wirb. Der Eröffnung der Ausstellung, die mit den ueuekeu Web maschinen beschick! ist. wohnte ein Vertreter -er thüringischen Regie rung bei. Mensch rmler Menschen Roman von Victor Hugo. tI34. Fortsetzung.» lind zufrieden mit der Antwort, mit der er selber seine Frag« bauüworlet hatte, fuhr er fort, Iran Valjean klarzumachen, wie er olle,, ans Herz gewachsen sei. Er sprach lang« und schloß dann: „Sie haben das Herz mcin«s Großvaters erobert, Sie gefal le» il»» sehr. Können Si« Whist spielen? In dem Fall« würden Sie ih» vollends enlzücken. Si« sollen Eosette an den Tagen, wo ich im Iiistch>alast besckMlgt bin, spazierenMr»»: dann geben Si« ihr den Ar», wie damals, als Sie noch imch dem Iardin du Luxembourg mit ibr kam«». Wir stich fest entschloss«», uns des Lebens zu freuen, tmü Sie soll«» an unserem Glück teilncbmen. Merken Ci« sich das, Vater! Heute frühstücken Sic -och mit uns?" „Herr Baron", antwortete Jean Naljean, „ich habe Ihnen etwas mitzuteilen: Ich b-in cin ehe,»öliger Galeerensklave." Wie cs Tön« gibt, die zu hoch sin-, als daß si« zur akustischen Valunelmiimlg gelangen könnien, so gibt es auch für den Verstau en» Oftcnze, über die hinaus er nichts mehr mahrul»,mt. Die Worie: ,Ick tun ein ehemaliger Galeerensklave!" hört« Marius nicht. Ta bemerkt« er, daß der Mann, der mit ihn, sprach, entsetzlich Vers,örl uxir Elanz mit den Gc-aicke» a„ sein Esil'ick besihäsligt, >var es ibi» bis zu diesem Augenblick entgangen, wie schrecklich blaß Jean Aaste,m aussah. Dieser lxmd das schtvorze Tuch ob, das uni seinen rechten Arm Kejckil,i,,gen tvar, nahm -ie um seine .Hand gerollte Leimvand ab, legte seinen Daumen bloß und .zeigte ihn Minus. „Ich habe nichts an der .Hand", sagt« er. Marius sah den Daumen an. Er >var gesund. Jean Baljeon sprach weiter: „Es >var notwendig, daß ich wich von der Iliftcrzeichming der lick,,,, en scruhicft. Ich habe dies« Verwundung fingiert, um mich nickt einer Fälschung schuldig zu mache», um Ihren Hciratskou- trakt nickt der Eft fahr einer lliigiiftigkeitseickläruug auszusetzcn, um nichi» „nftrschrcibcn zu müsse». „Was soll das heißen", stammelte Marius. „Tas soll heissen", antwortete Jean Valjcan, „baß ich im Äncht!>:„ft gewesen bin." ..Sie bringen noch von SinnenI" schrie MaroB voll Ent- lchen aus. „Herr Baron", sagte Jean Valjean, „ick; liabe neunzehn Jahre gesessen: wegen eines Diebstahls. Nachher h>» ick; zu leben «-läng lichem Zucht-Hause verurteilt tvorde». Wieder wegen eines Dieb stahls. Also Nückso-il. Gegeuivärtig bin ich bannbrüchig." Mochte Marius sich noch; so sehr gegen die Wirklichkeit sträu ben, sich noch so ablehnend gegen den Augenschein verhalten: schließ lich mußte er sich doch überzeugen lassen. Er fing an zu begreifen, rmd begriff, wie -ies in solchen Fällen zu geschehen Pflegt, zuvtet. Ein gräßlicher Gedanke blitzte in ibm auf und verursachte ilmi das größte Entsetzen; er glaubte, daß ihm selber großes Unheil bcvor- stche. „Sagen Sie die ganze Wahrheit!" ries er. „Sagen Sic alles! Sie sin- Coseitcz Vater!" Und er trat nrit einer Bewegung -cs höchsten Abschcues einig« Schritte zurück. Jean Valjcan richtete sich so majcstäiisch empor, daß er weit über sein gewöhnliches Maß zu ragen schien. „Es ist n-otwen-ig, ^>as> Sie meinen Worten i» dieser Hinsicht Glauben bcimessen, uiib obgleich die Justiz unserem«» nicht Zum Schwur zuläßt..." Hier schwieg er; dann fuhr er mit fcierlickvw Bestimmtheit fort, indem er die Silben langsam un- mit NackHruck arli-kulierie: „Sie werden mir glauben. Ich Eoscttes Vater? Nein, nicht vor Gott, Herr Baron Poutmercy. Ich bin ei» Baucrnsobn aus Faverolles. Ich verdiente mein Brot alz Banmputzcr. Ich heiße nicht Fauchclevent, sondern Jean Baljean. Zivi schon niir und Co lette lxstebt keine Berwandisckiaft Beruhigen Sie sich also." Marius stammelte: „Wer beweist nnr..." „Ich. Wenn ich es sag«, muß es wahr sein." Marius sah ivn an. Er sah schmcrmüiig und gefaßt aus. Ein Mann mit einer solchen ruhige» Haftung nx>r keiner Lüge fälsig. Plan fühlte, das; aus dieser Grabesstille nur di« Wahrheit Ipnvor- gchen konnte. „Ich glaube Ihnen", sagte MariuS. Jean Valjcan neigte -en Kops, als wolle er andeute», das; er Notiz nciuue von MariuS' Erklärung und suhr fori: „Von beul« a» spielt Eosette keine Rolle mehr in meinem Leben: unsere Weg« geben von nun an auscinan-er. In Zukunft gehe ich Si« nichts mehr an. Sie ist Fmu Pontmcrcy. Was die scchshun-ertlauseitzd Franken beirisst, so erwähnen Sie den Punkt nicht; ich will aber Ihrem Eftd-anke.» enlgege,,kommen. Das Gel- Habe ich sür Eosette au-sbcwahrt. W>« ich dazu gekommen bin, ist Nebensache. Ich gebe das Eftld ab. Mehr darf nieman- von mir ver langen. Ilm diese Wicdcrcrsialtuiia Z» vervollständigen, gebe ich meinen wahre,, Name» au. Auch dies gehl nur noch au. Mir liegt daran, daß Si« wisse», wer ich bi»." lind Jean Baljean sah MariuS in die Augen. Die Aufregung, in die Jean Paljcans Erklärung MariuS ver setzte, machte diese» unfähig, seine Eft-aiikcu zu sammeln. Tas -Schick sal sendet uns eben bisweilen Clürme, -ie unser Inneres mächtig aufwühle». „Aber wozu jagen Sie mir eig-en-tlich d-icS altes? Sic kennten Ihr Getxim-nis für sich behalten. Sie sind nxdcr denunziert, »och i» Gefahr, wieder eingefange» zu werden. Sie Imbcn einen Grund, das; Sie mir freiwillig eine Enibüllung machen. Fahre,; Sie fort. Si« haben mir noch etwas z» sage». Wie kommen Sic zu diesem Ge ständnis? Was bezwecken Sic damit?" „Nun ja, der Grüns ist ei» recht seltsamer. Aus Gewisse». Hastigkeit. Sehe» Sie, das Unglück ist, daß ick; da einen Faden im Herzen bade, -er mied sestbält. Besonders wenn man oft wird, sind dergleichen Fäde-n reckft haftbar. Hätte ick; de,, betreffende» Faden losmachen, entzweireißen, dev Knoten aufmachen oder zerschneiden, Iveit weg gehen können, so mar ich gerettet, so brauchte ich bloß ab- zureiscn. Wozu sind die Diligencen in -er Rnc du Bvulov da? Nun ibr glücklich seid, hafte ich gesaql, mache ich, das; ick sorikomme. Ich habe versucht, -en Felde» zu zerreißen, habe daran gerissen, aber er Hai sich gewehrt, er ist nickt eiitzweigegaiigeu. und mein Herz zerrte er mit sich. Da habe ich cingeschen, daß ich auderSwo nickt leben kann. Sie frage» mich, Nmrum ick; gesprochen habe? Ich bin nicht denunziert, ich werbe nicht verfolgt, sagen Sie. Dock;, ich bin denun ziert, ich werde verfolgt! Von nun»? Von mir! Ich selber verlege mir den Weg, ich selbst schleppe und Hetze mick; in die Verdammnis. Wenn man sich aber selbst gepackt hält, gibt eS kein Entrinnen." Er packle seine» Manlel mit der Faust. „Sölie» Sie dies« Hand an", fuhr er fort. „Finden Sie nicht, daß sie das Tuch so< festbä-lt, das; c? nickt loskommcu kann. DaS Gewissen aber hafte den Mc„s<hcu »ock viel fester. Ala» muß, wenn man glücklick sein will, Herr Baron, nicht wissen, was die Pflicht ist; sonst stellt sie uuerbiftlich« Ansprüche. Mau könnte glauben, sie bestraft einen, >r»eil mau sie kennt; aber nein! Sie belohnt eine», den» in der Höfte, in die sie einen stürzt, süblt man Gottes Odem. Hat man fick, um ihr zu gclwrche», gemartert, so hat „mir Frieden mit sich selbst." tFortsetzung folgt.)
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