Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 06.10.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192910065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19291006
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19291006
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-10
- Tag 1929-10-06
-
Monat
1929-10
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.10.1929
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Vreden unä Umgebung ^Graf Zeppelin" über Dresden Aus griedrichshasen wird mitgeteilt. das, das Lustschiss «Gras Zeppelin" bei seiner Schlesiens«!,« am Monlaq Dresden überfliegen wird, und zwar wahrscheinlich bereits in den zeitigen Morgenstunden zwischen 6 und 7 llhr. Zur Lan-rvirlschattlichen Woche Dom 6. bis 11. Qktober stobt die sächsische Landcshaupistabt !m Zeichen dcr Deutschen Landwirtschaftlichen Woche. Die jacbsiichen Landwirte babcn dem Ruse in überaus nroßer Zahl Folge acleistet. da aus dieser Tannin, besonders wichtin« Genenwatts- sraaen der sächsischen Lanknoirtschast bcbaudcl! werden Mit Rücksicht mis die Taaung der Deutsche» Landwirlschasts-Gescllschaft, dev rund 40 060 deutsche Landwirte als Mitalieder anaebören. bat der Bor stand der Laridwirlschastskanmier beschlossen, die sonst alljäbrlich im Januar staitfindende „Sächsische Landwirtschastliche Woche" im Ja- miar I!>'!0 arr?fallen zu lassen. Bo» den zablrcich angesehten Jachverlamnilunnen während die ser Woche erwähne» wir: Am Montaa, 7. Qktober, hält der Verein deutscher K o r b w e! d e n z ü ch t e r vonnittaas 10 Ubr ini Hotel „Drei Naben". Drcsdcn-A.. Maricnstras.e 18/20. eine Versammlung ab, in der außer einer eingehenden Behandlung der Sortcnsrage «ine Aussprache über den Ausfall der Wcidenrutenernte und die zu erwartende Preisbildung stattfindcn soll. Am Dienstag, 8. Dkl ober, Versammlungen der Düngrrabtcilung. der Obst- und Weinbauabtei lung. der Keräteabteilung, ferner Versammlung zur Förderung der Landarbeit und gem«!nsame Versammlung der Pferdezucht- und Rin- drrzuchtabtcilungen. Am Mittinoch, 9. Oktober, tagt die Schaszucht- obteilung. die Betriebsabteilung: ferner finden statt Versammlungen zur Förderung der Hauswirtschaft, der Schwcinezuchlabtetlnng, der Futtcrabtcilung. der Saatzuchtabtcilung und eine öffentlich« Ver sammlung deutscher Imker. Am Donnerstag, den 10. Oktober, tagt die Versammlung der Ackerbau- und der allgemeine» Tierzuchlablei- lung. In der Hauptversammlung am Freitag, 11. Oktober, berichten Dr. Schindler (Berlin) über „Stand und Entwick- lungSaussichten der Oualttütscrzeugung in der deutschen Landwirt schaft" und Dr Horn» (Wiesbaden) über „Absatz und Preisbil dung für landwirtschastliche Qualitätserzeugnisse in Dänemark und in de,, Niederlanden". Tie angeführten Versammlungen sind sämtlich auch für Nicht- mitgliodcr der Dcutsclnm Landwirttchasts-Gesellschast bcsuchsl'rci. Die Landwirtschastskammer legt Wert daraus mitzuteilen, das; ein mög lichst'zahlreicher Besuch sächsischer Landivirte nur von Nutzen sein kann. Ausbau -er Skaakslehranfkalk für Gartenbau Dresden, 5. Oktober. Der Ausbau der Höheren Staats kehranstalt für Gartenbau ist im letzten Fahr planmäßig fort- gesnhrt morden. Während bei der Gründung der Stoatslehr- anstalt nur «in Gebäude belegt wurde, sind jetzt drei vor handen. Fm .Hauptgebäude befinden sich neben den Vestwal- tungsräumen die Abteilung Obst- und Gemüsebau, Gärtnerische Botanik und Pflanzcn.züchtung und die Abteilung Allgemeine Botanik, .Hauptstellc für gärlnerischen Pflanzenschutz. Das zweite (Gebäude enthält drei große Zeichensäle und die Abtei lung Gartenkunst. Hierzu gehören Unterrichts-, Modell- und Lichtpansräume. Fn diesem Gebäude ist ferner auch noch der große Voriragssaal sür 250 Personen untcrgebracht, Ter künst lerisch ausgcstatlcte Raum ist unter andern, mit einem Wand teppich der Bildwirkcrei Schloß Pillnitz lOriginalarbeit, säch sischer Staatsteppich) verschönt. Während diese beiden Gebäude einstöckig sind, ist das dritte, die ehemalige Hofnnischerei. dreigeschossig für die Staots- lehranslalt ausgebaul worden. Fm ersten Stock befindet sich die Chemische Abteilung mit Laboratorium und Hörsaal und die Stelle für Obst- und Gemiiscverwcrtung. Diese ist bedeutend ausgebaut worden und hat neben neuzeitlichen Maschinen und Geräten noch «inen Hörsaal und weitere Bersuchsräume im zweiten Stockwerk erhalten. Das Obergeschoß enthält Aus stellungssäle und einen Raum für Blumenschmuckkunst. Fn den Ausstellungsräumen werden laufend Cchülerarbeiten und Lehrmittel von den Abteilungen Erwcrhsgartenba» und Garten kunst gezeigt. Ein Schaufenster gibt Gelegenheit, wechselnd ver schiedene Bindekunstarbeiten, Obst- und Gemüse in Verkaufs- ncrpackung u. a. zu zeigen. Auch die Außenbetriebe haben sich erweitert. An lagen rings um die Anstalt und Weinbergsgelande sind hinzu- gekomnen. Weitere Räumlichkeiten, die in einem Seiten gebäude entstehen, sind zurzeit noch im Bau. : Gewerbesteuer. Die Unternehmer der In der Stadt Dres den und im Gutsbezirk Albertstadt gelegenen Gewerbebetrieb«, In denen Arbeitnehmer beschäftigt werden, haben dem Stadt- stcueramt bis spätestens 20. Oktober 1928 unaufgefordert die in ihrem Betriebe nach dem Stand« vom 10. Oktober 1S2S de- schäftigten Arbeitnehmer anzuzeigen. : Städtisch« Markthallen. Rach Mitteilung der Marktver- ivaltung werden die 8 städtischen Markthallen von Montag, den 14. Oktober 1929 bis zum Frühjahr 1930 nicht mehr um 0 Uhr, sondern um 7 Uhr für den Verkauf geöffnet. An den übrigen Ocfsnungszeiten ändert sich nichts. : Platzkonzert. Anläßlich des 60jährigen Bestehens deS Deut schen Musiker-Verbandes, Ortsgruppe Dresden, findet am kommende» Sonntag, den 6 Oktober, vormittags von 11 bis 12 Ubr aus dem Dbcaiervlatz ein Masscu-Platzkonzcrl statt, zu dessen Leitung sich Herr Musikdircklor M Feiereis in liebenswürdiger Weise bereit erklärt bat. Bei ungünstiger Witterung wird das Kon zert aut Mittwoch,, den 9. Oktober, mittags von 12 bis 1 Ubr ver legt. Programm: 1. Große Felisansare. C Siriegser 2 Tann- bäuserounertnre. R. Waoner. 8. Der »erklungene Don, Lied, A. Snl- livan, 4. Fantasie a. Walküre. R. Wagner. 5. Florentiner Marsch. : Im Zirkus Krone finden am Sonnabend und Sonntag wie der se 2 Vorstellungen statt, von denen die Nachmittagsvorstellung um 8 Ubr baiwisächlich als Kinder- und Familien Vor stellung nedackt ist Z» di«'er zahlen alle Kinder unter 12 Jahren nur die Hälfte der .Kassenpreise aus sämtlichen Plätzen Ilebrincns besteht auch die gleich'« Beroünsfignng inr d!« Besichtigung des Zoo logischen Parks, welcher täglich von 9 Ubr vormittags bis zum Ein tritt der Dunkelheit unuiiierhrachcn geöfiues ist. : Fiirsorgewesen. Am 3. Oktober 1929 ist das mit dem Niertcijahresbeoinn auf die Stadt übergeaangene Heim des Nereins iiir Mütter- und Eäuglinasfürsorae. Hermsdorfer Straße 16, von Herrn Stadirat Dr. Richter für das städtische Fugendamt übernommen worden Damit bat die Tätigkeit des Vereins, der seit dem Fahre 1997 unter seinem rührigen und umsichtigen Vorsitzenden Herrn Dr. med. Nahmmacher ans dem Gebiete des Mutter- und Sänglingsschiitzes außerordentlich viel Gutes geleistet hat. ihr Ende erreicht. Das Heim, das Platz für 45 Pflegekinder und 2k, Schwangere und Mütter bietet, wird vom städtischen Jugendamt nach den kür die städtischen Heime geltenden Derwalinngsgrundsätzen weitergeführt. Ausnahmen vermittelt die Müttefiberatnngs-Hauptstelle des Jugendamtes, LandbauSstraße 7, Trdg., Hof. Die Ausstellung ..Merkkunst und Kirche" im Staatlichen Kunstgewerbemuseum, Eliasstraße 84 (nicht wie in Nummer 225 irrtümlich angegeben, im Museum der Kunstgewerbc-Akademie), ist außer Montags täafich 10—8 Uhr, Sonntags 10—4 Uhr geöffnet. Für jeden hunstverständioen Katholiken ist es Pflicht, die Ausstellung zu besuchen, die bis 27. Oktober, nachmittags 4 Uhr. der Oeif'entlichheit zugängig ist. Gegen den S. November Beschlüsse d«S GesamtmlnifteeiumS Dresden, 8. Oktober. (St. K.) DaS Gefamttnlnisterimn hat in seiner Sitzung vom 4. Oktober 1929 beschlossen, dem Landtag« Gesetzentwürfe vorzu. legen, durch dir das Schlack,tvichversicherungsgesetz irmyestaltct mb das Gesetz über die Londeskulturrentenbank äbgeändert wird. Ferne, soll di« Zustimmung des Landtags dazu beantragt werden, daß dem 9. November der Charakter des gesetzlichen Feiertags genommen wird. Hierzu ist zu bemerken, daß der 9. November in fast keinen, anderen deutschen Lande, insbesondere mich nicht in Preußen, Bahern und Thüringen, gesetzlicher Feiertag ist. Da die Landwirtschaft bei der gegenwärtigen Marktlage Ke. sonders große Schwierigkeiten hat. ihre Erzeugnisse zu angcmetz'enen Preisen abzusehcn, wist da? Gesamtministcrium den 8. Grundsteuer- termin den londwirtschaftlichen Betrieben unter 50 Hck'ar zur einen Hälfte bis zum 15. November, zur anderen Hälfte ln? zum 15, Dezember stunden. Den Betrieben über 50 Hektar soll der 8. Grundstcuertcrnnn zur Hälfte bis zrnn 15. November gestundet werden. SSM Am Sw mrtei eine« , ,en die s-chfist ümtprogran», Haben", Mar 9 Uhr I Thema: „Un 1t Uhr 2 Uhr 1. Tic sächsisc I. Ziisnmmc» Zur 3 tage? finden im Vanlcttzi (Heide Erdges Abee.akl'- - - Sie -konnten koch soviel sMM,uienn Sie immer' , „öie ^Mut-oerlicheMschung -trEeri uMen- 4 Koynntikßk link 4 KriLi einer sM mischen! Oa§ ganzeMM-PM kallir ein er kostet- " SSM! Deutsches Ky^tene-Museum Dresden, 5. Oktober. Das Deutsche Hygiene-Mnftnm am Liugnerplatz wind am 8. Oktober bezogen werden. Die Magazine, Büros und Werkstätten sind im Laufe der setzten Woche vom bis herigen Heim des Hygiene-Museums ans der Zirkusstraße in den Neubau des Deutschen Htzgiene-MuscumS am Liugnerplatz übcrnsie, delt und nehmen ihre Arbeit voll auf. Bor zwei Jabren am gleichen Tage, am 8. Oktober 1927, fand bekanntlich die Grundsteinlegung des Museums statt, genau ein Jahr später, am 8. Oktober 19W daS Richtfest und wiederum ein Jahr später, am 8, Oktober 1929. kann der Neubau des Museums, das den Mittelpunkt der Internationalen Hygiene-Ausstellung Dresden 1980 bilden soll, bezogen werden. -» Reichspräsident von Hindenburg hat dem Präsidium der Fuhr, nationalen Hygiene-Ausstellung Dresden 1980 Mitteilen lasten, daß er bereit ist, das Ehrenpräsidium zu übernehmen. LZun-erkprozenNqe Sreioerung -er Arbettsloslqkett Vom Arbeitsamt Dresden wird uns neichrieben: In wel chem Ilmsange die Anßcnberusc, iäandel. Industrie und Etz:,»erbe kt diesem Jahre weniger aufnahmefähig sür Arbeitskräfte als um di« gleiche Zeit des Vorjahres sind, ergibt sich au, besten „nd deutlichsten aus einer Gegenüberstellung der gegenwärtigen und vorjährigen Zahlen: Anfang Oktober 1923 waren beim Arbeitsamt Dresden 17 941 Arbeitsuchende gemeldet.: in diesem Jahre aber weist deren Zabl ein« Steigerung um über 1ÖO Prozent aus: denn der gegenwärtige Ve sta,,d betrögt 84 667. Ebenso ist die Zahl der Unterstützten um ist,er 100 Prozent höher als in, Vorjahre: 1928: 10 251, 1929 : 2^70, Eine bisher noch nie beohackicte Steigerung hat die Zahl der stinz« arbcftcr erfahren. 1928 wurde» Ende Sep'ember 155 gezählt. >rm Zahl aber bis jetzt um rd. 1900 Prozent gestiegen ist. da ftn Dci'n»st dieser Vericbtswoche 3087 Kurzarbeiter unterstützt wurden. Vermittlungen wurden in dieser Woche 8800 getätigt, von denA aber 50 Prozent nur kurzfristig« Ausbissen betrafen. Bei Nottz-uös- arbciten waren nur noch 1450 langfristig Arbeitslose beschä l!.! tq diese Arbeiten fast alle zum grössten Teil zu Ende geben. Taairnq sächsischer Slrafvollzugsbeamlen Dresden, 5. Oktober. Am Freitag und Sonnabend bist! ttr Landesverband der StraftwllzugSbcamten und -beamtftine» in TuS« den seinen diesjährigen Verbandstag ab. Die Hauptvcriamml'.'ng wurde am Freitagvormittag im Stadtivaldschlößchen eröffne!, Vorsitzende Hugo Müller begrüßte die Erschienenen »nd litt ». a. aus. daß die Beamtenschaft geschloffen hinter dem neue» Drei« Vollzug stehe Der Redner forderte vor allem Anerkennung d-, Lü ftungen der Beamten durch die Möglichkeit, in leitende Siesten <ust> znrückcn. Nenmann-Ebemnitz sprach sodann über ..Nnfsichtt-tzo'mtee» schaff uud Strafvollzug in Sachsen" und der Vorsitzende des Nc äst, Hundes Hornig über „Siclliingnahme zum neuzeitlichen Such Vollzug im Reiche", Wie aus dem Etzstchäftshericht zu enlnelnmn »>ar, hat der Verband vor allem in der Frage der Beioldunosi 'onn und der Einrichtung von Ausbildungslehrgängen im vergammm, Jahre umfangreiche Arbeit geleistet. Die Verhandlungen fanden cm Sonnabend mit der Beratung zahlreicher Anträge »nd intmicn Fragen ihr Ende. l,ei Der Gr, Leipzi ordneten zr schon srnhe genommen. Ha»,haltpl> dlejes Erg' steucr- und sowie von ! Leipz geteilt: Zu kustchtand Arbeiten d Aacht vom begonnen MMherg« ^ lender an - Mw. Der! A»go bölere» S< dciboi! Hs» Lande, arsn deren Maß knieteje voi sonders b dcr„:nngss raten »nd wollen, m! lw sondere Kinder ha bctvahrt n ) E -sä o ch c jäirns, a hchn nach die i» sä werden n, ffohicnsich wurde voi die Lciäw sub r cin ' Iä:nn:eng Tabu n» ordere P scü'rcr „ü Eva Bonheur (Erstaufführung im Dresdner Albertthcater.) Hermann Hepermons, das ist ein gut klingender Name, Ein Hcyermans wurde als Dramatiker vor dein Kriege beinahe einmal Mode mit seinem auf äußerste realistische Cs- sekte eingestellten Drama „Die Hoffnung auf Segen", in dem der Atheismus gepredigt wurde. Viel besser waren aber sein« kleinen Sachen, mit denen er öfters m den Feuilletons der deutschen Tageszeitungen vertreten ,vor. Von diesem Namen hätten also Eingeweihte immerhin etwas erwartet. Uno jetzt serviert man uns einen Hcycrmans. der dos kaum noch origi nelle Thema vom HauskrrellZ zum soundsovielsten Male abwan delt, mit der literarischen Geste verbindet, künstlicher Scnlim Vi talität huldigt und auch vor Geschmacklosigkeiten nicht zuriich- schreckt Es ist Kanin ein Verdienst, dieses Stück nach Deutsch land importiert zu haben. Zwei Personen sind drin, denen man anmerkt, daß ihr Erfinder etnias non der Komödienschreiberei versteht. Das ist die Titelheldin Eva Boncour, eine schmutzig-geizige, boshafte, rachsüchtige Grotcskfigur und Fasz>er, der gütige, seelenruhige Mensch, den nichts aus der Fassung bringen Hann. Bei ihnen spürt man Ansätze zu feinerer Charakterisierung. Aber was diese Personen tun und treiben, das ist nur für holländische Magen berechnet, die in dieser Beziehung derbe Kost gewöhnt sind. Zuerst sieht die gon.ze Sache aus wie ein richtiges Grotesk- Lustspiel. Bald aber wird einem das Gczeteke des Drachens dock zu viel und die Nachsicht und Freundlichkeit der Frau Fosper erscheint selbst dem naivsten Beschauer des grausamen Spiels allzu unmäßig iibertrielwn. Dann kommt die obligate Ber.'lcknng Mieps. der Tochter des Hauses, mit dem Musiker Sturm, der nichts mehr lzaßt als die Armut. Man ist einen Augenblick gespannt, wohinaus diese seltsame Voraussetzung will. Aber man mcrltt's nicht. Und als der Hausdrachen om Geburtstage der Cäppiegermama den Bräutigam als Lause jungen tituliert, wogegen niemand ernstlich protestiert, hat man das Gefühl, es sei nur korrekt, daß der junge Mann die Ge sellschaft verlasse. Aber .Hcpeimans iveiß das Iresser, Fm .8, Akt überrascht er uns nämlich mit der Entdeckung, daß Sturm cin Schuft ist. dienn'il er sich schon drei Tage nicht sehen ließ. Nun scheints sich zur Tragödie zu wenden, die auch mit schwerem Geschütz heraufzieht, allerdings immer lieblich unter brochen durch die Tiraden der Elia. Nu» kommt nämlich — wie der Blitz au heiterem Himmel die Entlobung und, ivas das Schönste ist, die Tragödie kehrt sich zur Gemütlichkeit. Diese herrlichen Menschen ivevden nämlich ihr Leben mit Eva Bonheur, die sic um Hob und Gut gebracht hat, fortsetzen, ja es ist sogar Aussicht vorhanden, daß noch ein viertes Lebewesen an diesem Idyll wird teilnehmen dürfen. Wäre nicht der Name Hcyermans im Spiel, so würde man meinen, es solle einem Dillettanten der Weg zur Bühne geöffnet werden, einem Dichter ling. der kaum eine Ahnung hat. wie sich Personen auf der Bühne zeigen, der ohne logische Nolivendigkeit „Handlungen" erfindet, die vor Langenieile strotzen und dem man mit einem gehörig langen Rotstift Gefallen getan hätte. Um diese Komö die der Lieblosigkeit zu schreien, bedurfte es anderer Mittel, über die Hei)ermans, wenigstens noch deutschem Geschmack nicht verfügt. Wenn das Publikum die Sache freundlich ausnahm, so ist das erstens der netten Aufführung und zweitens einer beinahe klassisch anmutenden Voraussetzungslosigkeit zu danken. (Man beachte: der stärkste komische Eindruck waren di« Warte Evos: „Reden Sie keine Makulatur!") Rose Rubner. zum ersten Male in Dresden auf der Bühne, gab den Drachen mit ge höriger Uelnrtreibung »nd stimmlichem „Ehrgeiz". Man fand sie urkomisch. Iähnig war der seelcnvergnügte Jasper. Alice Weyhmuth die jugendliche Mama, zu denen sich als allerliebstes vom Heiteren zum Tragischen bestimmtes Töch- terchen Anni Wilkc gesellte. Studt mimte mit Todes verachtung den „Charakter" des Sturm und Decker eine Füll- pcrson. Der Abend war aber dennoch glatt verloren, denn nur mit „Ansätzen" kann man auf dem Theater nicht viel mackzen. Zck- Palmenqarte». Ein dicht besetzter Saal. Also schon äußerlich cin großer Abend. Auch die Begeisterung außergewöhnlich. Joses P emkaur laß am Flügel. Er gehört z» den prominenten Künst lern, di« dj§ hypnofisebc Macht besitze», den .Zuhörern das Blut hei. ßer durch die Adern schießen zu lassen. Ein Niesenprogramm. Nicht an ZaP der Werke. Aber an den Ausmaßen. Nur Ehopin und Liszt waren vertreten. Von den« erstcrcn die Balladen in F-Dur und F-Moll, die Fantasie in F-Moll und die As-Dur-Polonais« (Werk 5-8), von dem andere» Sposalizio (nach dem Bilde: Vermählung der Maria mit Joseph'von Raffael), 2 Legende» (die Pogelpredigt des heiligen Franz von Assisi — der heilig« Franziskus von Paula aus den Woge» schreitend) und Fantasia ouasi Sonata. Mag sein, daß sämtliche Werke mit Ausnahme von Sposalizio Manzstücke für Pia- nistisch« Virtuosen sind. Für Pembaur sind sie jedoch wertvoller. Er umkleidet sie mit einem tiesinnerlichcn Musikertum. Sie wachsen zu farbenreicher Bildhaftigkeit Sie sonnen sich zu imposante» stk>nc>> gcmälben. Joses Pembaur ist unstreitig Virtuos, blendend mO km« reißend in der Technik, in den Kraftsteigerungen bis an die Grenzen des Möglichen emporwachsend, die Struktur zu ricsenliastcr Moini. Mentalität ausbauend und die Steigerungen wie Zyklopen mauern austürmend. Aber seine echt« und urwüchsige Musikcrnatur icbcnkt ihnen Poesie von den zarteste» Pastellsarben bis zu den sem'.aßen Leuchtfarben. Das Schwarz-Weiß-Jnstrumcnt singt und schwelg: l»:!> schwärmt unter seinen Händen, aber ebenso braust und donnert ei, leuchtet im tausenden von Farbtönen. wirH zur Dämonie, zur An. foule der Freude und zum kristallenen Quell inbrünstiger Gläubigkeit und göttlicher Verehrung. Das Virtuosentum beugt sich einer itär. keren Macht: der geistigen Größe. Und dies« erhebt Josef Pembcuit zu bestechender Persönlichkeit, gibt ihm das Gepräge einer marbmicn Künstlernatur. -Ist- Sigrid Onegin im Vereinshaus. Ausrottung der romon. tischen Musiker und ihrer Werke mit Stumpf und Stil, das isi das Streben der jüngsten Tonsetzerrichtung. Das Alter isi mit der Revolution erledigt. Es taugt nichts. Hat nie etwas go taucht. Nur wir Neuen verstehen „Musik" zu machen. Was ist Wagner. ,vas Beeihoven? Don Mendelssohn gornicht zu redenl Vielleicht empfindet man aber in nicht allzuserner Zeit. öcH ein einziges seiner „Lieder ohne Worte" einen ganzen Zciune» der atonalen Verstandes- und Fabrikationsware aufwiegt. Und seine Lieder mit Worten? Sigrid Onegin gab in ihrem Liederabend einigen blühendes Leben. Sie offenbarte fit musikalischen Schönheiten dieser Tonschöpfungen in herrlichster Weise. Haben unsere zeitgenössischen Tonsetzer, die wahre und echte Musst, verschenken wollen. Lieder, die sie denen „Die Lie« bcnde schreibst, „Venetianisches Gondellied", „Hexe,,lick", „Italien" als Gegengewicht hinstellen können? Nun. wenn eine mit edelster und reifster Kunst beglückte Sängerin sür diese „abgetane" Musch «intritt, dann ist ihr Wert hinreichend be« wiesen. Und was soll man sonst noch über Sigrid Onegii» schreiben? Daß sie herrlich schön singt, daß ihre Stimme edelst«! Kultur In den Konzertsaal trägt, daß sie eine Künstlerin voi Großformat und erster Klasse ist. das; sie ihren Zuhörern Kos!> bastketten in verschwenderischer Fülle schenkt? Das ist lüncill im Ucberfluss« gesagt worden, darum kann der Musiki,rilüicr auch einmal Zuhörer sein, kann dies« Frau bewundern und sich von ihrer Kunst bestricken lassen, kann sich an gottbegn»' detem Künstlertum erbauen und erfreuen. Die Begeisterung des dicht besetzten Saales konnte kaum Grenzen. Und so mW die Sängerin eine Zugabe an die andere reihen. Erstklosiiq >» der Begleitung wiederum Franz Dorsmü11er. —lsi-. seu-ii, >ei M . v» dwniwo "(st» <r» le» il^i, ihn voll Justiz»« Ar,,, ,vi Mi, ich und Su Vuitt! tulxiü 1 Robrne <>„k Gr >->zäi ? derslöri *8 ihm Antje,„ D Min, legst sc dicht c stak: „ nichts 3»ch,i' Ichc»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)