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Sächsische Volkszeitung : 27.09.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192909272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290927
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290927
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-09
- Tag 1929-09-27
-
Monat
1929-09
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.09.1929
- Autor
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Im September 1VSV hatte die katholische NternWN Kreital« durch ihren Vorsitzenden Beschwerde geführt gegen dt« Einrichtung des Badens ohne Badeanzug und Badehose In der Schillerschule. Diese Einrichtung widerspricht einer einschlägigen Verordnung de» Sächsischen BolkSbildungsminffterium» vom 29. Januar 1928. Di« Beschwerde wurde zunächst von der Direktion der Schillerschul«, vom Schulrat Freital und vom Bezirksschulamt abgciviesen. Nach Wiederholung der Be. schwerde unter Hiniveis auf die Verordnung des Volksbildungs- Ministeriums ist wenigstens soviel erreicht worden, daß di« Schüler und Schülerinnen, deren Eltern am Nacktbaden An- stoß nehmen, mit Badehose oder Badeanzug bekleidet baden und das Brausebad der Schillerschule getrennt von den nacktboden- den Kindern benutzen können. An diese Beschiverde hat sich «ine Polemik In der Frel- taler Presse geknüpft, die der „FreitalerVolksz eitun g" Gelegenheit gegeben hat, wieder einmal ihren kulturellen Hoch stand zu zeigen. In ihrer Nummer vom 27. August schreibt sie: „Wir benutzen gern das Moralqeschrei dieser christlichen Väter, um an einigen Beispielen svon zahlosen anderen) zu zeigen, wie christliche Moral und christliches Sittenleben in Wirklich keit in den Neinkulturen aussehen. Wenn man das christliche Leben in den Klöstern etwas näher betrachtet, dann begreift man allerdings, die Scheu der Kirche vor dem Nackten!" —- Wer nun erwartet, dass die „Freitaler Volkszeitung" Beispiele über das Leben der Klöster der Gegenwart bringt, irrt sich. Aus der Gegenwart wird ein einziger Fall angeführt, in dem aber kein Ort und kein Name genannt wird, so daß dieser Fall überhaupt nicht nachgeprüft werden kann. Im übrigen zitiert die „Freitaler Volkszeitung" lediglich älteste Ladenhüter, so Skandalgeschichten aus der jedem Historiker ihrer „Zuver lässigkeit" nach , bekannten Zimmernschen Chronik. Für die meisten Geschichten werden keine Quellen genannt, so daß der Wahrheitsgehalt der ganzen lieblichen Zusammenstellung nicht nachgeprüst werden kann. Aber nehmen wir selbst einmal an, das Dutzend Fäll«, die die „Freitaler Volkszeitung" aufsührt, wären alle richtig, ivas k"'mte eitie solche kleine Anzahl von Verirrungen bedeuten angesichts einer Kirchengeschichte von 1900 Jahren? Gegen die kulturelle Gesamtleistung der Kirä>e besagen solche Verfehlungen einzelner garnichts. Die „Freitaler Volkszeitung" kommt mit ihrer Beweisführung ein wenig spät. Schon die Aufklärung des Ich Jahrhunderts hat versucht, mit solchem Schmutz „die infame Kirche zu vertilgen". Verschwunden aber ist die Auf klärung, und die Kirche steht nach wie vor unerschüttert. Sie wird auch dann noch uncrschüttert stehen, wenn „proletarisches Freidenkertum" und ähnliche Dinge als Verfallserscheinungen der europäischen Kultur nur noch historische Wertung erfahren werden, !>eiprig uncl Umgebung Lan-eskagunq -er christlichen Gewerkschaften Dresden, 26. September. Am Sonntag, den 29. September, findet in Bautzen die diesjährige Landestagnng dez Gcsamlver- bandcS der christlichen Gewerkschaften, LaNdcSverband Sachse», statt, sieben dem Bericht des Landcsgeschäftssnhrers wird die Landcs- «gung z» den Beschlüssen des Frankfurter Kongresses Stellung lchweu. Berichterstatter ist der Vorsitzende des Bundes der Hotel-, h'estaurant- und Eafo-Angesicllten, Herr Adolf Schaar, Leipzig. Verhängnisvolle Fahrten Leipzig, 26. September. Ci» Auto aus Westfalen, dessen Führer mit den Leipziger Verhältnissen nicht vertraut war und die Strafzcnbahncndstelle in der Eisenbahnstrasze als Fort setzung des Straszcnzngcs ansah, fuhr mit ziemlicher Geschwin digkeit in de» Bahnhof hinein und prallte an den Prellbock an. Das Auto wurde so schwer beschädigt, das; es abgeschleppt werden mutzte. Der Führer, ein Kaufmann ans Westfalen, er litt leichte Schnillnerletzunge» am Kinn, während der Mitfahrer, rin anderer Kaufmann, durch die Spliltcr erheblich verletzt wurde, so datz er der Poliltlinik zugeführt werden mutzte. Am Mittwochvormillag gegen 10 Uhr ereignete sich auf der Siacnsslratze Leipzig—Markranstädt ein schwerer Unfall eines Nadsahrers. Er hatte sich an dein Anhängewagen eines Last kraftwagens scstgehalten und lietz sich ziehen. Plötzlich rutschte er mit seinein Nade aus und geriet beim Sturz unter den Air- 'hängeivageii. Das linke Hinterrad ging über Kops und Hals hinweg, so datz der Tod aus der Stelle einlrat. Weiter wurde in Leipzig an, Mittwochvormiitag in der Nähe der Kreuzung Zitiauer und Taubeslratze die 61 Jahre alle WUive Alwine Angermann von einem Auto auf dem Fuß weg angefahrcn, wobei sie schwere Kopsverletzunge» und einen Oberschenkeibriich erlitt, Tie Wilive wurde in bedenklichem Zustand ins Krankenhaus überführt. Der Unfall trug sich wie «oMe» bl« SrrvtzentcheuMng passieren. en aber Gefahr, plsammenzustoken. Um diesen Zusam. «enstvtz «, vermeiden, brems»» da» «ln« Auto so stark, datz «» in» Schleuder« geriet, auf de» ^ ' ... - versetzte. Fußweg kam und so die Fra« s De» Es«Krecherpr,»eß v»r de« Lekp-l^, Schöffengericht. DaS Erweiterte Leipziger Schöffengericht hat «n Mittwoch di« Ver handlung gegen di« unter der Anklage des schweren Diebstahls im Rückfall und anderer Delikte stehenden acht polnischen Juden fort gesetzt. ES wurde, nachdem di« Angeklagten sich der Anklage gegen, über grundsätzlich dahin geäußert hatten, daß alles unwahr und gro. ßer Schwindel sei, rvas gegen st« vorgebracht sei, in dl« Zeugenver. nehmung elngetreten. Als erster Zeuge erschien der Juwelier Moritz Könner in Leipzig. Er ist dreimal von Einbrechern helmgesucht worden. Das erste Mal, im Jahre 1914, sind di« Täter mit reicher Beute unerkannt entkommen; Kairner war nach seiner Angabe durch den damaligen Einbruch ruiniert. Dann wurde im Jahre 1927 zweimal bei ihm eingebrochen. Ueber di« Taten selbst, di« den An- geklagten zur Last gelegt werden, ist aus der weiteren Zeugin Gretzschuchni (Waldstein oder Citrhn heißt sie auch) nichts her. auszuholen, da» Ergebnis ihrer Vernehmung war aber trotzdem be langreich, denn «S lieferte eiir« ausgezeichnete Schilderung des Mi lieus, in dem das Gesindel, nachdem es sich über die Grenze ge schmuggelt hat, in Berlin lebt. — Weiter wurde der Schneidermeister ^-MarkteWitz aus Berlin vernommen, der selbst schon in der glei. chen Angelegenheit ln Untersuchungshaft gesessen hat, und dessen Aussagen aber auch keine Beweise für di« Schuld der Angeklagten zu liefern vermSgrn. Die Verhandlung dauert an. ) Aufbrauchsfrlst für Frachtbriesvordrucke. Die am 39. September 1929 ablaufende Frist für die Verwendung der noch vorhandenen deutschen Frachtbriefe im Ausmaß von 420X297 Millimeter mit altern Ausdruck wirb nach der Ver ordnung des Reichsoevkehrsministers zur Eisenbahn-Verkehrs ordnung vom 9. September 1929 bis zum 31. März 1930 ver längert. Mit einer weiteren Verlängerung der Aufbrauchs- srist kann nicht gerechnet werden. ) Eingemeindungen. Aus Schkeuditz wird gemeldet: Die letzte Sitzung der Stadtverordneten beschloß die Einge meindung der Landgemeinben Papitz, Modelwitz und Altscher bitz. Nach der Eingemeindung wird die Großgemeinde Schkeu ditz 13 000 Einwohner zählen. Es wurde ferner beschlossen, eine Anleihe von 90 000 NM. zum Bau eines Wannen- und Brause bades im alten Wasserwerk auszunehmen. Qirmnitr. rvicksu. Kluuen Falsche Fährte Zwickau, 26. September. Die weiteren Erörterungen zur Aufklärung des Raubübersalls auf die Kassenboten eines Zwickauer Bergwerks haben ergeben, daß der frühere Schrift steller Richrath, der verdächtig erschien, am Naubüberfall be teiligt gewesen zu sein, als Täter ausscheidet. Es werden aber andere Spuren verfolgt. So ist inzwischen festgestellt worden, daß die Brüder Schyma in Leipzig mit einem angeblichen Rudolf Laufenberg zusammen gewohnt hatten. Der angebliche Lausen berg. der sich vermutlich einen falschen Namen zugelegt hatte, gab sich in einem Leipziger Gasthause als Ewald Laufcnberg aus und als ständigen Wohnort Zwickau. Aus ihn trifft die von dem dritten Räuber gegebene Beschreibung zu. Abkühlung im Vogtland Plauen, 26. September. Im Lause der Nacht ist im Vogt land eine bedeutende Abkühlung eingetreten. Während in Plauen Grad Wärme gemessen wurde, sind in Klin genthal bis 214 Grad Kälte zu verzeichnen gewesen. tz. 4249 Wohnuiigssucheiide in Plauen. Nach einer Zählung des Statistische» Annes der Stadt Plauen gab es ain 31. Mai dort 4249 Wohnungssuchende, davon allein 996 Brautpaare. tz. Mit der Einführung des Wintersahrplanes am 0. Okto ber 1929 wird die Bezeichnung des Haltepunktes Untersachscn- bcrg Bärenloch in Sachsenbcrg-Bärenloch, des Bahnhofes Uitter- sachsenberg-Georgenthal in Sachsenberg-Gcorgenthal und des Haltepunktes Untersachsen'iwrgGlaßentrempel in Sachsenberg- Gicißentrewpel geändert. Kki kl-KällUNgTKl-ANlchkitkN, Rheuma. Gicht, Ischias, Nerven- und Kopfschmerzen, Koben sich Togal - Tablette» hcrvorroaend bewährt, Lnut »vloiieller Beitäiigung anerkennen über 5010 Arzte die hernorragende Wirkung des Togal. In mehrere» hundert ärztlichen Berichten wird neben prompter Wirkung bcionders die Unschädlichkeit hcrvorgehoben! Togal kann daher mit vollem Benrnuen genommen werden! Gin Vernich überzeugt! Fragen Sie Ihren Arzt, du ollen Apotheken. Preis NM. 1.40. 0.46 Ckin. !2.6 74,Z ttcill acet. 8al. aci 100 Oollltsche SchlSgerelen Ehennn«, 26. September. Gestern abend kam eS im Thaki» HaeiS, wo ein« nationalsozialistische Versammlung «-gehalten wurde, zu' schweren Ausschreitungen. Im Saale hatten sich größere Trupp« von Kommunisten eingefunden, di« offenbar di« Parole hatte», die Versammlung zu sprengen. Die Polizei hatte deshalb den Saal chon vorher durch uniformierte und nichlunisormicrte Beau,!« be. etzcn kaffen- Nachdem zu Beginn des Vortrages ein Störungsversuch m Keim« erstickt worden war, setzten gegen 11 Uhr abends erneut Zwischenrufe ein, so daß der nationalsozialistische Versammlungs- leiter von seinem Hausröcht Gebrauch machen wollte. Nach kurzem Wortwechsel wurde ein BierglaS in den Saal geschleudert, was das Signal zu einer schweren Schlägerei, mit Biergläser», Tischen und Stühlen galb, die jedoch von der anwesenden Polizei rasch unter, drückt wurde. Die Polizei räumte den Saal und nahm mehrere Ver. Haftungen vor. Der i>» Lokal angerichtete Sckmdcn ist ziemlich be- deutend. Gegen 40 neue Stühle, Tische und Geschirr sind zertrüm mert worden. Auf der Straß« wund« die Polizei von der Menge mit Gejohle empfangen. Es sind mehrere Verletzungen vorgckommcn. Einer der Verletzten mußte ins Krankenhaus gebracht werde» Kur <Ier I-suritr Unterstützung für Su-eten-eutschp Zittau, 26. September In sächsischen Betrieben unwen der Grenze arbeiten bekanntlich viele tausend sudetendeuisch» Arbeiter, die auch Versicherungsbeiträge leisten, aber keine Ar- beitslosenunterstützuug erhalten können. Diesem Uebelstand soll nun nach einer Blättermeldung aus Prag durch eine Maßnahme des tschechoslowakischen Ministeriums für soziale Fürsorge ab« geholfen kverden. Die betreffenden Arbeiter sollen sich in Zu kunft in einer sudetendeutschen Gewerkschaft organisieren, durch deren Vermittlung sie im Falle der Arbeitslosigkeit di« Unterstützung und den Staatsbeiirag von Prag aus erhalten. Ungestörte Nachtruhe Löbau, 26. September. Die von der Stadt bei Siemens u. Halfke in Berlin bestellte Alarmanlage für unsere Frei willige Feuerwehr ist nunmehr fertiggcstellt und dem Betrieb übergeben worden. 27 Mann der Feuerwehr, die rund 100, Wchrleute, darunter 10 Manu Besatzung der Laudmotorspritze, sind durch Freileitungen an die Zentrale allgeschlossen, so :>aß bei e>nem Nachtseuer nicht mehr die gesamte Bevölkerung durch das Heulen der Feuersirene um die Nachtruhe gebracht wird. Die Sirene ertönt nachts nur noch bei Großseuer, um die ge> samte Feuerwehr herbeizurufen. l. Infanterie-Regiment 103, Bautzen. Die Bearbeitung der Regimentsgeschichte schreitet vorwärts. Sie könnte längs; vollendet sein, ivenn alle 103er Kameraden ihrer Pflicht nach, gekommen wären, dem Verfasser Unterlagen zur Verfügring zu stellen. Die Absicht, die Regimentsgeschichte im kommenden Frühsahr herauszugcben, kan» nur dann verwirklicht werde», wen» die alten 103er den Versasser viel mehr als bisher durch Ueberlassung von Material unterstützen. Die Regimeuis- gcschichie kann nur einmal geschrieben werden: ivas jetzt nicht erfaßt wird, geht der Allgemeinheit unrettbar verloren! Darum: Schicki sofort an den Versasser, Houptmann a. D. R. Monse, Bautzeli, Wilhelmstraße 16, alle Unterlagen, schreibt aus der Erinnerung kleine Erlebnisse, auch heiterer Art, Einzeltaten und ähnliches ans! Tst Jeschlendrahtscilbahn. Nach Mitteilungen tschechischer Blatter wird der Ba» der Drahtseilbahn auf de» Jcschkeu 1930 öe- giimcii Die Kosten beirage» 12 Millionen Kronen, mit 7 Million n beteiligt sich der Staat. Eine Bergfahrt soll 15 und eine Talfahrt 10 Krone» ^2 Mark bzw. 1,25 Mark) kosten. Gemeinde- und Diözesanverban- -er Cäcilienvereins und Kirchenchöre An der Ge » cralocrsa m in l u n g ln Bautzen am 29. Srp. tembcr nimmt auch der Gcncralpräses Prof. Dr. Wciumann, Nkgensl'nrg, teil. Er wird Gelegenheit nehmen, in der Festvcrsamm- lung zu sprechen. Die Eäctliancr von fern „nd nah werden cs be. grüßen, sich »m den Führer deS Verbandes scharen z» können. Für die auswärtigen Teilnehmer ist für Sonnabend ein Begrü- ßuugsabcud vorgesehen. Er findet im „Ratskeller" statt und beginnt um 8 Uhr. Die auswärtigen Teilnehmer aller Kirchcnchöre des Landes sind ans diese Veranstaltung hingewicsen und sind bestens dazu cingeladc». Der Schriftführer. VeraMworUich liir-Politik und Feuillelo : ldr, G, Desczpi: litc Loiaies und Sport: A. John: sür Anzeigen: A. Lenz, atte i» Dresden. polierslratze 17. Drink und Vertan: Germania A.-N., Filiale Dresden. des Herrn einen neuen künstlerischen Ausdruck finden konnte. Unvergessen sind im katholischen Volke die Andachtsübuugcn der Kirche, Jahrhundert um Jahrhundert gibt Künstlerhano dein Denken und Velen des Volkes neue Gestaltung. Der Meister, der dies neue Kunstwerk der Andacht schuf, ist selbst aus dem Volke geboren. Die Sprache seiner Bilder wird von den einfachen Menschen verstanden werden, deren Gotteshaus es künftig schmücken wird. Mag der Sonn- und Festtag die Gläubigen versammeln, inag der einzelne nach des Tages Last zu kurzem Gebet das Gotteshaus betreten, gerne werden sie dem Leidenswege ihres Heilands folgen. Wohl mancher, der die Bilder gesehen oder der erfahren, wie viel Mühe und Arbeit, wie viel Tennen und seelisches Sichvertiefen in ihnen verkörpert ist, wird den Wunsch haben, sie in bescheidener Nachbildung zu besitzen. Wer glaub!, die Bilder nur nach ihrem Kunstwerl, nicht auch als lebendiges Zeugnis christlichen Glaubens, werten zu sollen, der sei hingewicsen ans die geschlossene Zeichnung, das an alte Meister erinnernde, aber durchaus selbständige Kolorit, ouf den Wechsel zwischen Szene», die die Menge des Volkes und solche», die nur die Hauptpersonen zeigen. Auch iver Wissen schaft sucht, wird sie finden. Die Gewandung ist Iren nach Zeit und Stand gebildet, die Volkstppen sind echt, einzelne Köpfe unmittelbar antike» Bildwerken entlehnt. Vor allen, ist die Stimmung in Natur und Menschen so dargestellt, ivie es dem Leide» und der Trauer, der Verfolgung und dem Haß, der Gleichgültigkeit und der Schaulust'eittspricht, Noch ist Christus, auch in den Augen seiner Jünger, nicht Sieger, Die Schrecken des Augenblicks hoben übertäubt und verjagt, ivas an Hoff nung und Glauben keimte. Wie sich in der Natur Dämmerung und Finsternis iibee die Landschafl legen, so über die Herzen der Trauernden, Vergrämte Züge, rotgeweinte Auge», grgm- gcbeugle Haltung zeigen ihre Leelcnstimmung, Noch wissen sie nichts von Einmaus, noch ist Ostern ihnen sern. Es ist der Karfreitag, der hier ivahrhasl geschildert ist Den Kamps des Judentums jener Zeit gegen Christus scheu wir vor uns, es glaubt sich Sieger, Den Widerstand der römischen Staatsmacht gegen das Christentum sehen wir aufsteige». Wie oft nach werden die Pilatus und Arippa über Christus zu Gericht sitzen. Wie oft noch wird eine Geistesrichtung oder ein« Staatsmacht slauben, Christus als ihren,Feind bekämpfe» zu müssen, das Christentum vernichten zu können. Wie greifbar nahe stehen die Gedanken, die diese Bilder in uns anrcgen, unserer heutigen Zeit mit ihrem Kampf um die Geltung des Christentums, Wer mit christlicher Kunst christliche Gedanken in, Volke wach ruft und wach hält, dem gebührt unser Tank. K, Mgk. Religionshochschule Seitdem auf dem ersten Pcrbaudstag der Akademischen Boni« fatiuS-Einiguug i» Fulda der Plan der NcligiouShochschust der brei teren studentische» Oesseutlichkeit vorgelegt wurde, sind zwei Jahre erfolgreicher Aufangsarbcit verflossen, Ter Gedanke, der Rcligioiis- hochschule dem Laicnsttidonlen ein seinen wachiciidcn profanen- ivisseu.schastlichcii Kenntnissen ciilipreckendes religiöses Wissen und eine vertiefte religiös« Haltung zu vermittol», findet immer größeres Verständnis und Interesse in den jung-akademischen Kreisen und bei allen, die an der Iiuig-Alademistr-Seclsorgc interessiert sind. In einer eigene» Tenlichvist (herausgegcben von der Akademischen Boni- salius-Einignn-g Paderborn) ist Wesen, Ziel und Methode der Rcii- gionsiwelischularbcil niedcrgclcgt worden. In führenden katholischen Zeitungen und Zeitschriften kaben sich maßgebende Persönlichkeiten bejakeus und versprechend zu dein Plane geäußert, Es setzte auch sofort praktische Arbeit ein. die die siudeulischen Kreise i» Woche» und tturien mit der Arbeitsmethode der Religionshochschule bekannt machte. Im Jahre 1028 ualnncn an sechs Religionshochschulwochcn und sechs dreitägigen .Kurse» insgesamt 271 Studierende teil. In de» akademischen Frühjahrsserien dieses Jahre? beteiligten sich a» den Peraiistallungcn der Rcligionshocbschnlc in Essen, Paderborn, Saarbrücken, Mannheim, Elteringhanscn, Quadrath »nd Frankfurt schon 257 Studierende, Die Veranstaltungen der diesjährigen aka demischen Herbslfericn habe» ebenso bereits einen guten Ansang ge nommen. Unter anderen Worbe» und K»»scn wird in der Zeit vom ^0, September bis 6, Oktober eine Ncligionshochschulwochc in Eist ringhausen bei Wintcrbcrg <Wcstf,> staltsinden. Die Woche beginnt am Abend des erstgenannten und schließt am Morgen des letzt genannten Tages, Das Thema: :,Gebet,, Mvstik und Aszes« im Ehrislcntum," Vortragende sind Stndcntcn.scelsorgcr Dr. Grosche (Köln) »nd der Leiter der Religionshackschnle, Rektor H, Lutz (Elkertngl>ausc»). Di« Teilnahme ist Studenten und Studentinnen möglich, Unterkunst in Privatguartieren. Preis für Unterkunft und Verpflegung täglich 2,50 Mark, AnmcldungG richte man an Rektor H. Lutz. Eistringhausen bei Winterbcrg (Westfalen). — Alle katho lische» Siildcntcn und Studentinnen sind herzlich dazu cingcladen. Leipziger Sen-er Freitag, den 27. September: 12.00 Uhr: Scliollplattenkonzert. 13.00—14,00 Uhr: Scliallplattenkonzert. Dazwischen 13,15 Uhr: Presse- und Börsenbericht. 15,00 Uhr: BücherHunde der Frau. 16.00 Uhr: Dr, Arno Schirokauer, Leipzig: „Dichter auf Reisen" 10.30 Uhr: Romantische Musik, 18,05 Uhr: Sozialversicherungsrundfunk. 18.20 Uhr: Wettervoraussage und Zeitangabe, 18.30 Uhr: Bürgermeister Dr. Köhler, Zwenkau: „Entwicklung der deutschen Sclbstverivaltung", 18,55 Uhr: Arbeitsnachweis, 19.00 Uhr: Dr, Hermann Boeßneck, Leipzig, spricht über „Ideal »nd Wirklichkeit". 19.30 Uhr: Dr, Fritz Skowronnek liest Iagdgeschichten.^ 20,00 Uhr: Hermann-Löns-Stunoe. 21,00 Uhr: Iulius-KIengel-Feier. 22,00 Uhr: Zeitangabe. Wettervoraussage, Pressewricht und Sportsunk. Anschließend bis 24,00 Uhr: Unterl-altungsmusik. Kumor Das kleiner« Ucbel- „Denke, dir, HanS, die neue Nachbarin Irägt denselben Hut, wie ich," — „Du willst doch nicht etwa schon wieder eine» neuen Hut lnrbcii?" — „Billiger »uü bequemer als ein Wohnungstausch wäre das immerhin," Tempo! I» einem K'lciubahnzug, der wegen seiner Langsam, keil berüchtigt ist, kommt der Schaffner die Fahrkarlen zu konlrol» licrcn. Dabei sälli ihm auf, daß ei» sehr kleiner Junge eine volle Fahrkarte hat, „Sag mal, Kleiner," redet er ihn au, „uxnnm hast du den» keine Kiudcrkartc?" — „Ach, geh» Sie," erwidert der Knirps, „bis wir «»komme», bi» ich längst groß."
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