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Zur Berufung vr.Schreibers Der Wortlaut des Dekrets Das Dekret der hl. Konsistorialkongregation, durch das Bischof Dr. Schreiber zum Apostolischen Administra tor der Diözese Berlin berufen wird, hat folgenden Wort laut- Dekret der h>. Konsiftorial-jtongrcftatio» über di« Apostolische Administration von Berlin. Dann! dem Scclciiheilc der Glänbtzien des Gebietes, bas durch die Apostolische Bulle Pius' Vll. „De salute animarum" vom 16 Juli >821 der Bcrirxiliniiz des Bischofs von Breslau und krast Tul'dclenatio» dein Propst und Pfarrer von St. Hcdwiq in Berlin uulcrstcllt war, noch besser vornesor«t >r>erdc, hat der Heiltzzc Pater Popst Pi"s XI beschlossen, die Leituu« des genannten t^bietcs b,m>. der Dclegalnr eincni cigcncn vom Breslauer Ordinarius un- akluingigen Apostolischen Administrator zu übergeben. Taster erwählt mw bestimmt der Heilige Pater durch dieses Konsistorialdekret bis «wi Widerruf de,, liochwurdigste,, Herrn Dr. Christian Schreiber, Büches von Meisten, zum Apostolischen Administrator des genannten Gebietes mit allen Rechten, Privilegien und Vollmachten, die de» Residcntial-Bischösen zustehen. Cnlgegcnstchenbe Besinn,nungen sind aufgehoben. Gegeben zu R o m , im Palaste der hl. Kansiswrial-Kongrcgation an, lll. September 1929. b.8. ge.z.: Carolus Card. Perosi, Sccrclarius. gcz.: ch Fr. Raplmel C. Archiep. Thcssalo», Assessor. Aus dem Wortlaut dieses Dekretes geht hervor, das; der »eue Apostolische Administrator der Diözese Berlin mit allen R echten, Privilegien und Vollmachten aus- gestntlet ist. die den regierenden Bischöfen zu- slelien. Schon aus dieser Tatsache ergibt sich, das; Bischof Dr. Schreiber nach Konstituierung des neuen Bistums die Leitung dieser Diözese, die er seht als Administrator mit- vermaltet. als Bischof behalten wird. — Beachtung ver dient auch, das; der neue Administrator nicht der Erz diözese Breslau, sondern unmittelbar dem Heiligen Vater unterstellt wird. Ebenso klar ergibt sich aus dem Dekret, das; Bischof Dr. Schreiber den Titel und die Verwaltung der Diö zese Meißen bis zur Inthronisation des neuen Bischofs von Meißen beibehält. Ihm fällt also in den nächsten Monaten die schwere Aufgabe zu, zwei Diözesen gleichzeitig zu vermalten. Die Ernennung eines neuen Bischofs von Meißen ist, wie wir bereits gestern darleg ten, jedenfalls erst nach Konstituierung der Diözese Ber lin zu erwarten. Einige Blätter haben an die Nachricht van der Be rufung Bischof Dr. Schreibers zum Administrator der Tiözese Berlin die Vermutnng geknüpft, Dr. Schreiber werbe schon in den nächsten Tagen n a ch Verl i n ü b e r- siedeln. Diese Vermutung trifft nach unseren Infor mationen nicht zu. Es dürste vielmehr noch einige Zeit vergehen, ehe diese Uebersiedelung erfolgen kann. Van vielen Seiten erhalten wir Zuschriften, in denen l e b h a f t e s B e d a u e r n und a ufri cht igeTrauer über den kommenden Abschied Bischof Dr. Schreibers zum Ausdruck kommt. Wir betonen noch einmal gegen über ungenauen Darstellungen anderer Blätter, das; die ser Abschied nicht unmittelbar, sondern erst gegen Ende dunes Jahres erfolgen wird. Irrtümlich ist auch die An nahme, daß bei den zuständigen höchsten kirchlichen Stel len dw Gründe, die gegen eine Abberufung Dr. Schrei ben aus- der Meißener Diözese sprechen konnten, nicht zur Geltung gebracht morden sind. Das ist nach unseren Juso,,Nationen von zuständiger Stelle in aller Farm ge schehen. Wenn die Entscheidung des Heiligen Vaters trotzdem anders gefallen ist, so ist es nicht mehr als recht und billig, sich dem weiterscl>auenden Urteil des höchsten Priesters unserer Kircl>e zu beugen. Er wird bei der Neubesetzung des Meißener Bischofsstuhles die Lebens interessen unserer Diözese ebenso zu wahren wissen, wie das einst sein Vorgänger durch die Berufung Dr. Schrei bers in unsere Diözese getan hat. Befriedigung in Berlin Anläßlich der Berufung Bischof Dr. Schreibers zum Administrator der Diözese Berlin schreibt die „German i a": Wenn die Mahl des Heiligen Vaters bei der Besetzung des Berliner Bischofsstuhles gerade auf den Bischof von Meißen gefallen ist, so hat dabei sicher die bewährte Arbeit Dr. Schreibers am Ausbau der Meißener Diözese eine ent scheidende Rolle gespielt. Im Grunde sieht sich der erste Bischof von Berlin vor ganz ähnliche Aufgaben ae stellt, wie sie der erste Bischof von Meißen.vorfand. Freilich wachsen hier in der Retchshauptftadt unv ,n mreini neuen Bistum die Ausgabe» in höhere Dimensionen. Drau ßen in der Mark und in Pommern findet der neue Ber liner Bischof jene Probleme einer weitverzweigten Diaspora wieder, wie sie ganz ähnlich auch in Mestsachsen und Thüringen anzutreffen find. In der Weltstadt Berlin selbst aber häufen sich die Diasporanöte sächsischer Industrie, stüdte zu gigantischer Größe. Eine Lebensaufgabe also für den ersten Berliner Bischof, vor deren Dimensionen mensch licher Wille erschauern und verzagen könnte, eine Lebens aufgabe allerdings auch, die einen entschiedenen Kultur optimismus zum Einsatz auch der letzten Kräfte reizt. Wenn heute ein Bischof in Berlin seinen Einzug hält, bann mögen ihn wohl in vieler Hinsicht gleiche Gefühle be seelen, wie einst den Völkerapostel Paulus, als er den Aeropag in Athen bestieg, um dem griechischen Volke von „dem unbekannten Gotte" zu predigen. Diese Welt stadt Berlin hat vieles mit der untergehenden Antike gemein. Die Hedwigskirche, die neue Kathedralkirche de« Bistums, steht mitten im brandenden Geschäftsverkehr der City. Die Kontraste zwischen der Friedensstütte des Tabernakels und dem wirbelnden Leben der Umwelt scheinen stärker als die zwischen Tag und Nacht. Und doch kommt dieser Bischof in Berlin nicht in stocksremdes Land. Um die Kuvvel der Hedwigskirche rankt iich heut« «i« Die neue Diözese Berlin -Anläßlich der Berufung Dr. Christian Schreibers zum Administrator der neuen Diözese Berlin erscheint es als angezeigt, einige Angaben über den Umfang und di« Organisation des neuen Bistums zu wieder holen. In dem am 11. Juni 1929 Unterzeichneten Staatsverlrage zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Lande Preußen heim es: „Der bisher dem Bischof von Breslau mitunterstehcnde Dclega- turbezirli Berlin wird selbständiges Bistum, dessen Bischof und Kathedralkapitel bei St. Hedwig in Berlin ihren Sit; nehmen". Und ferner: „Das Kathedralkapitel in Berlin wird aus dem Propste, fünf residierenden und einem nicht residierenden Kapitular und vier Vikaren bestehen." Dafür wird die bisher dem Propste von St. Hedwig in Berlin im Metropolitankapitel von Breslau vorbehaltene Stelle aufgehoben. Das Bislum Berlin bildet mit dem Bistum Ermland. der Prälatur fbislier Administratur) Echneidemühl und mit dem Erzbismm Breslau zusammenknnftlg die Breslauer Kirchenproninz. Während gegen das durch den Vertrag mit der Kurie eben falls neugeschaffene Bislum Aachen von keiner Seile Bedenken geäußert wurde», haben bekanntlich die Konkordaisgegner mehrfach Einwendungen gegen die Errichtung - des Bistnins Berlin vorgebracht mit der Begründung, die Schaffung eines neue» Diasporablstums mit dein Bischofssitz in der Reichs-Haupt stadt geschehe aus einer vermeintlichen Prenngandaabsicht des Katholizismus und nicht so sehr wegen de> tatsächlich notwendig gewordenen Entlastung der großen Breslauer Diözese. Dabei wurde zu sehr der Umstand übersehen, daß die Zahl der Katho liken in Berlin und in dem Delegatupbezirk so sehr schon gewach sen mar. daß die Preußische Staatsregierung in ihrer Be gründung des Gesetzes zu dem Vertrag init der Kurie betauen konnte: „Den, kirchlichen Wunsche, diesen zugleich Brandenburg und Pommern umsassenden. an Ausdehnung und Seelenzahl eine 'Anzahl preußischer Bistümer überirefsenden Sprengel ld. i. Delegatnrbezlrk Berlin) in ein eigenes Bistum umgcwandelt zu sehen, kann die Berechtigung nicht abgesvrochen werden". Wobei übrigens erwähnt wurde, daß die Perselb stöndigung des Telegalnrbezirkes bereits in der Bulle „De, salnle" geivünschl und varbereitet worden war. Rach den' neuesten Feststellungen beträgt die Seelenzahl der Kalho- likcn in dem knnsligen Bislnni Berlin 608 080, wovon der Haupiieil. eliva 170 000. ans Berlin selbst enlsälll. An Geist lichen zählt die neue Diözese Berlin etwa 200. Die i n n e r e B e r walt u n g des Bistums ist gegen wärtig auf 12 Archpprcsbyterate sdie den Dekanaten in anderen Diözösen entsprechen) verteilt: die poinmerschen Archypres- bnterate Köslin. Slelii» u»c> Stralsund bilden das Kommissariat Stettin, das bisher einem besonderen fürstbischöflichen Kommis sar. dem Erzpricster von Stettin, unterstand. 'Alt- und Reuberlin haben 7. Brandenburg hat :l Archypresbytcrate. — Auf Berlin selbst entfallen 6 2 2 e e l s o r g e b e z i r n e : Alt-Berlin hat 1t P'arrcien und 9 Kuratien. 'Ren Berlin 20 Pfarreien und 14 Kuratien. Brandenburg zählt 2:! Pfarreien und 24 Kuratien, Pommern 10 Piarrcien uno 20 Kuratien. Im ganzen zählt also das Bislum Berlin trotz seiner räumlichen Ausdehnung nur 110 Serlsorgcbezirke. nämlich 79 Pfarreien uno 07 Kuralien-, aus dieser geringen Zahl idie Diözese Breslau z. B. hat über 790 Pfarreien, und. die Tuichschnillszaiil der Pfarreien oer preußischen Bistümer beträgt 100> spricht denlffch oer Dia spora ch a r o k t e r der neuen Diözese. Ziemlich vielfältig, wenn zu», großen Teil auch nur mit kleinen Niederlassungen, sind die männlichen und iveibl chen Erden in dem neuen Bislum M'rün venreien. ll männliche. Erven sdarunler 2 Bruder Erden! unterhalten insgesamt 10 Nie derlassungen. Bon den aeli' peinlichen Erden sind Sie Oolalen in Stettin, sämtliche andere nur m Berlin selbst vertreten lDomiiükancr Iranzisuaiier. Jesuiten. Kamillianer. Salva- lonauer und Hülrupe: und Sienler Minionarei. Tie Zahl der weiblichen Erden und Kongiegaiionen in den Bistümern beträgt 2^ mit insgesamt 10-- Riederiassniigen. die zumeist mit Kranken- hä'i-er». Kinderhort«». Erholungsheimen. Bewahrschulen uno anderen carilauoen Anstalten verbunden sind. Das kathvlische Pereinsleben ist. wie immer in der Diaspora, wo die Isolierung der einzelne» Glaubensgenossen größer und die Neigung zum Zusammenschluß entsprechend starker ist, ziemlich reich entiailet lind vieiiaitig gegliedert. 'Allein in Berlin werden 121 katholische Bereine geüchlk, dorunter neben Berufs . Studenten. eaiiiativen und geselligen Vereinen n. a. auch ein kalholischer Müüärverein 'Mauritius, ei» kniholischer Esperanto Kreis und der katholische „Märkische Wassersport". Kacholische Krankenhäuser gibt es im Bistums- bezirk t7. wovon allerdings der größte Teil sich in -Mali» selbst befindet, nämlich 10. darunter sehr groß, inustergülüge Anstal ten. wie das Hedwig Krankenhaus und das in diesem Jahre erst eeös-ncte. ganz inooer» eingerichtete El. Ioseis Kranken. Hans in Teinpeihos. Wenn auch die S ch u l v e r l> ä ! t n i s s e durch das Kou- kordal nicht berührt werden und somit die Errichtung des Bis- lums Berlin ohne Bedeutung für sie ist, so darf doch in diesem Zusammenhang vielleicht gezeigt werden, wie groß die Zahl der katholischen Schulen im Bereich des Tiö-eiangebietes gegen- ivärtig ist. In Berlin selbst gibt es Ol katholische Genieiii'e- schnsen, in Brandenburg 21 und in Pommern 10. 'Außerdem besieht in Berlin ei» von den Jesuiten geleileies slaailiches anerkanntes humanistisches Gymnasium. Ierner gibt es in der Reichshanpistadt an höhere» kalhoü sehen Schulen für Mäoche», die von Erdensschivestern geleite! werde»: I Lyzeen, ein Eker- lyzenm, eine realgymnasiale Sludienanstait und eine allgemeine Irauenschule. Der Kalholische deutsche Irauenbund unleihölt in Berlin ferner »och-eine soziale Irauenschnle. H. H. B. Donaureise 1S2S Don Dr. Friedrich Schroyvogl. II. Bratislava. Nahe dem Landungskai stehen Dutzende landesüblicher Fuhrwerke, die Kutscher in bunter slowakischer Tracht. Fremder Osten grüßt uns und mahnt deutlich, daß die erste, die deutsche Jugend der Donau zu Ende ist. Gönnen wir uns. ehe der neue Eindruck regiert, einen raschen Flug über die Fülle ihrer Erinnerungen hin. Welcher Bilderbogen! Der Passauer Dom und die bischöfliche Resi denz. Der Bergfried der Feste Bichlepstein. Der Iochen- stein und Schloß Ottensheim, Wilhcring und Linz. Grein und der Strudengau, Persenbeug, Pbbs und das österrei chische Esknrial: Melk. Die Wachau; Schönbühel, Agg- siein, Weiszenkirchen und Dürnstein; Höhepunkte einer stundenlangen Fahrt durch ein einziges Lnndschaftswunder von 'Berg. Fluß und Wald. Noch einmal gießt sie ihren Zauber über Klosterneuburg, über die Silhouette des Kahlenbergs und Leopoldsbergs, dann ist schon Wi«n da und Hainburg. Dann bereits die flachen Ufer östlicher Landschaft. Der kurze Rückblick hatte seinen besonderen, seinen dramaturgifchen Grund. Er vertieft den Gegensatz der neuen Landschaft 'zu ihrem westlichen; Nachbarland, die Türe in etwas «ganz anderes tut sich ans.' Auch geschichtlich stimmt das: in Preßbnrg war die Habsburgermacht wie in einem Angelpunkt verankert, sie tonnte sich hier entweder nach Osten gegen die Türken und die Siebenbürger Gegenkönige oder zurück nach Deutsch land wenden, wenn dort bayerische oder preußische Gefahr im Rücken drohte. Gerade über unserem Schiff mahnen die Ruinen des alten Schlosses und die Silhouette der Krö- nungskirche an große ungarische Reichstage. Hier wurden Tllrkenfeldzüge beraten, aber hierher ivar auch die junge Köniain Maria Tberelia. den kleinen Josef am Arm. aus Wien'geflüchtet, als sie die Truppen oes Bayern uno oes großen Fritz zugleich bedrohten. kKoriawur pro re-je n»8tro! haben die von Schönheit und Wehrlosigkeit ihrer Königin entflammten Ungarn gerufen, Maria Theresia ist mutig wie ein Mann den Krönungshügel hinangcsprengt und hat die historischen Schwerthiebe nach den vier Weltrichtungen getan. Jener Reichstag zu Preßburg war einer der letzten politischen Höhepunkte der Stadt. Aehnlich-wie in der deut schen Geschichte ruht auch in der ungarischen der Schwer punkt wechselnd in vielen Städten. Wie Aachen mit Speyer und Frankfurt, so muß sich auch Preßburg mit Gran und Budapest in die Würde einer Krönungsstadt teilen. Als 1807 mit der Krönung Franz Josephs Buda pest, die Hauptstadt, endgültig den Vorrang bekam, sind die übrigen Krönungsdome zu historischen Reliquien, Preßburg aber zu einer freundlichen Mittelstadt geworden, die bei den kunstverständigen Wienern durch die Altstadt mit ihren Varockbaute», bei dem minder hochgestimmten Volk durch seine „N uß - und Mohnbeugel" berühmt blieb, die ehedem, billig und gastlich, von keinem Durchrei senden als vielbedanktes Reisegeschenk für die Wiener Fa- mlie veraesien werden dursten . ... Auch ein so idyllisches Streiflicht verdeckt freilich nicht, daß die eigentliche Geschichte Preßburgs tragisch bleibt, nicht anders als der ganze geschichtliche Aufstieg und Niederbruch der Monarchie, deren Koflikte sich im kleineren Raum dieser Stadt noch einmal abspielten. In Preßburg wurden die großen nationalen Gegensätze der Doppelmonarchie'wie an einem Schulbeispiel deutlich. Eine deutsche und eine un garische Oberschichte kämpften um den Vorrang. Pozsony oder Preßburg war die äußerliche Fassung des Streites, in dessen Hitze die Streitenden ganz auf den Dritten ver gaßen, der inzwischen immer drohender heranwuchs. Kaum je von der Oberschichte richtig erkannt und eingeschätzt rückte der slowakische Bevölkerungsteil voran, wurde zunächst in die Eemeindestube zugelassen, drängte langsam zu kultu reller Betätigung vor. Widerstand konnte die unverbrauch ten slowakischen Elemente nicht brechen; er staute „ur ihre Kraft für die Zukunft. So stark, daß es nur den neuen Kampsboden nach dem Umsturz der Friedensverträge be durfte, um sogleich aus Preßburg wirklich Bratislava zu machen, weder die deutsche noch die magyarische Fllhrer- schichte, in gegenseitigem Kampf bis zur Entwurzelung ge- schwächt, ko,inte jetzt der jäh heranflutenden Slowakisch- rnng standhalte». Die Nutzanwendung auf die Monarchie und den falschen Kampf des deutschen und ungarischen Führervolkes gegeneinander ergibt sich hieraus von selbst. Hl. Politisches Streiflicht. — Irrwege künstlicher Berkchrspolitik. Das neue Bratislava hat nicht nur mit zäher Leiden schaft um seinen Sieg gekämpft, cs bemüht sich nun auch, diesen Sieg mit allen Kräften zu halten. Wo noch in der Stadt ein unbebauter Fleck Bodens war, ist er heute aus. genützt, in jedem Viertel wachsen buchstäblich ganze Hüuserzüge aus dem Boden. Arbeiterwohniingen, Villen des neuen Wohlstandes, Fabriksanlagen. Auch in der Politik versuchen die neuen Machthaber alles, um ihrer Schöpfung Dauer zu geben. Die neue Landesverfassung sicht einen eigenen slowakischen Landtag mit einem Lau- desprüsidenten vor, der in Bratislava residiert. Das er gibt einen Amtsstil, der den Slowaken tvielleicht mehr, als es den tatsächlichen Verhältnissen entspricht) das Ge fühl autonomer Freiheit und Bratislava das Gefühl einer wirklichen Hauptstadt läßt. Das scheint recht notwendig, in dem hochpolitischen Tiika Prozcß war erst vor kurzem wieder von jener slowakischen Geheimklansel die Rede, die das ganze Staatsgebände — bestünde sie wirklich — als einen richtigen Koloß a»f tönernen Füßen erscheinen ließe. Die Slowaken — so wird behauptet — haben sich nur auf 10 Jahre mit den Tschechen zum gemeinsamen Staate verbündet, also nur einen Wechsel auf kurze Sicht unterschrieben. Paßt es ihnen nicht, so wird die Com pagnie eben wieder aufaelöst. Zur Zeit bat lick freilich