Volltext Seite (XML)
rr. September l«r« »«««er rr« s Sächsische Doikszeilung Das Leben -es Kl. Wenzel Zu seinem 1VW jährigen Todeslage am 28. Seplember Unser Nachbarland Böhnwn begeht dies«? Jahr in festlicher Weise die Feier des tOOOsährinen Todestages des heiligen Wenzel. De,, Nustakt der Feierlichkeiten bildete di« Einweihung dez neuen Si.-Vcits-Domes auf dem Hrabschin in Prag am 12. Mai dieses Jahres. Der heilige Wenzel liest an derselben Stelle die erste Pra ger St.-Veits-Kirche errichten. und Kaiser Karl der Vierte legte am 2t. November 13-14 den Grundstein zur heutigen Kathedrale. Fast sechs Jahrhunderte — allerdings mit langen Unterbrechungen — lmbc» an diesem gewaltigen Kunstwerke gescbassen, und das Jahr des Wenzcljnbilänms hat die glückliche Vollendung gebracht. — In dieser Woche wird die Jahrtanscndfeier ihren Höhepunkt und Ab schluß erreichen. Am Todestage selbst, am 28. September, ist eine große offizielle Huldigung von Vertretern der Negierung, Behörden, Militär und Schulen vor dem Reiterstandbild«: des Heilige» ans dem Wcnzclsplahe geplant. Die Feier zu Ehren des lrciligen Wenzel wird am Sonntag, den 29. September, in einer großen «u<i>aristi- scheu DankcSkundgebung ihren Ausklang finden. Unser Heimatland Sachsen hat allen Grund, auch des lOOO- sährigen Todestages des böhmischen Herzogs Wenzel zu gedenken. Gehörten doch große Teile des heutigen Sachsen — die Oberlau sitz und ein Teil WestsachsemS — jahrhundertelang zu Böh men. Gemeinsame kulturelle, politische und wirtschaftliche Inter essen verbanden oft beide Länder im Lause der Geschichte. Vor allen: aber gilt für uns Katholiken die Verehrung dem Herzog Wenzel als einem heiligmäßigen, katholischen Fürsten, der als M ä r t p r e r gestorben ist und der bis zur Glanbensspaltung des 10. Jahrhunderts auch ans sächsischem Boden große Verehrung genossen hat. Dem Leben. Wirken und Sterben des heiligen Wenzel seien folgende Zeilen gewidmet. Das Leben des heiligen Wenzel fällt in eine Zeit, anS der uns sehr wenige zuverlässige Geschichtsguellen erlxillen sind. Die Chronisten, die der Zeit Wenzels am nächsten stehen, bringen nur einzelne gelegentliche Bemerkungen über das Leben des Heiligen. Selbst der Prager Domdekan Eosmas sgcstorbcn 1125), der Balcr der böhmischen Eteschichtsschreibung, begnügt sich mit einige» wenigen Angaben. Um so mehr sind aber bald nach dem Tode beS he!"-en Wenzel Viten oder Lebensbeschreibungen und Legenden enistandcn, die nach dem Muster der mittelalterlichen Hciligen- bcscl'reibungcn sein Lebe» mit reichem, legcndcnhaslcm Beiwerk aus- gcscl'inückt und öadurch das wirkliche, historisch getreue Lebensbild verdunkelt haben. Es ist das besondere Verdienst des Prager deutschen Kirchen- Historikers Professor Dr. Naeglc. in seiner gncllcnmäßigen und kritischen Llearbeitung des ältesten Teiles der böhmischen Kirchcn- geschicbte auch vom heiligen Wenzel und seiner Zeit ein möglichst klares und getreues Lebens- und Zeitbild gegeben zu habe». Did ältesten, geschichtlich nachweisbaren Bewohner Böhmens waren die deutschen Volksslämme der Markomannen und Langobarden, die zum größten Teile wieder abnmnderlcn »nd nur in wenigen Resten zu- rückl'ücben. In der zweiten Hälfte des sechsten Jahrhunderts umn- dciten die slawischen Tschechen ei». Böhmen bildete vorerst keinm cinlieitlichcn Nationalstaat, sondern es nmr in viele Fürsten tümer ansgeteili. Dem ersten christlichen Herzog Spitigniew gelang es. ein cinhcitlicl>cs Landcssürslentum mit dem Sitze in Prag zu schassen. Die ersten sichere» Spure» über die Einführung des christlichen Glaubens in Böhmen geben ans das Jahr 815- zurück. In diesem Jahre ließen sich am Oklavtage von Epiphanie, am 13. Januar, vierzehn böhmische Für sten mit ihren Gesolgsmannen in Rcgensburg taufen. Inwieweit das Christentum bis zur Zeit Wenzels Fuß faßte, läßt sich im ein zelnen nicht Nachweise», jedcnsalls batte er sich zu seiner Zeit noch mit einem starken heidnischen Elcmcnle auseinanderzusetzen. Der erste, mit Namen bekannte christliche Herzog ist Spitigniew, der Enkel des hl. Wenzel. Ein großer Teil der tschechische» Ge- schlchlslileralnr nennt als ersten christliche» Fürsten Boriwos, den Großvater Wenzels. Diese» soll nach einer späteren Legenden- bilimng der bl. Mctbod (ch 817) gelaust haben. Die neueren Ge schichtsforscher und mit ihnen die bedeutendsten slawischen Sprach- yollüMsche Küste Von Mariarose Fuchs. In der blagblauen Ferne taucht am Nachmittag ein Kämpfer auf. Seine Silhouette steht gerade in der Mitte des weit gespannten Halbkreises, den das Meer gegen den wenig be wölkten Himmel zeichnet. Kaum sichtbar in seiner Be wegung schreibt er einen dicken Rauchstrich. Das Meer ist heute von einem tiefen und leuchtenden Blaugrün, und seine dem Strande leise sich hebenden und niederschlagenden Welle» haben blendend weiße Schaum kronen: der Sand des Strandes erscheint dagegen hell braun. Man sieht nichts als Sand und Meer. Und jetzt, den Blick immer von neuem magnetisch an sich ziehend, den schmalen, dunklen Strich des Dampfers. fern, auf der Scheidungslinie zwischen Wasser und Himmel. Selten kommen Menschen hierher. Der langgestreckt« Strand weih nichts von dem bunten, drängenden Treilwn der südlicher gelegenen holländischen Badeorte. Zandvoort und Scheveningen. Keine Hotels stehen am Strand. Di« nächste Ortschaft liegt fast eine Wegstunde landeinwärts. Hier sieht man stundenlang keine anderen Lebervesen als die schimmernden, großen Möven, die mit gelassenen Flügelschlägen von den Dünen zum Meer und vom Meere zu den Dünen mit scharf spähendem Blick schweben. Nur ab und zu kommen Radfahrer. Sie fahren, Mann und Frau oder Mann und Kind, dicht hintereinander am Rande des Wassers entlang auf oem festen Sand, den das jetzt wieder langsam ansteigende Meer vor rvenigen Stun den noch weit überspülte. Zur Stunde des zurückebbewden Meeres aber kommen die „Schelpcnfischer" mit ihren zwei- rädr.gen, hochgestellten Karren. Si« wollen die heran- ae-schwemmten Muscheln aufsammalu. gelehrten habe» diese Ansicht als unhaltbar zurückgewiesen. Dos Christen!,n„ ist 1» Böhmen von deutschen Priestern, wahrscheinlich von Regcnsbnrq aus, cingesührl worden. Böhme» gehörte bis zur Errichtung des Bistums Prag im Jahre 973 kirchlich zu Negens- burg. Zur Zeit Wenzels bestand i» Böhmen ein starker Gegensatz zwischen Christentum und Heioeninm, zwischen Deutschen und Tschechen. lieber die A b st a n, in » » q des bl. Wenzel sieht fest, daß er der älteste Sohn des Herzogs Wratislaw l. und dessen Gemah lin Drahomira war. Für das Gcbnrisjahr fehlen zuverlässige Quellenangaben. Am meisten wird das Jahr 908 als Gebnrlsjahr angenommen. Wenzels Mutter Drahomira entstammte einem sla wischen Fürstcngeschlcchte der Liutizcn, auch Hcvcller genannt, nach dem Flusse Havel in der heutigen Mark Brandenburg. Ihre Ab stammung läßt ans heidnische Heck,,»fl schließen. Ans den Quelle» geht aber deutlich hervor, daß Drahomira später das Ebristentum annahm. Soviel über ihr Lebe» bekannt ist, haben in ibr heidnische Ideen mit den christlichen Anschauungen beständig um das Ucber- gewicht gestritten. Die Wenzelsblographien beschuldige,, Drahomira der größten Verbrechen lieber die Jugendzeit des hl. Wenzel erfahren wir aus den Cleschichlsqiiellen. daß er schon als kleines Kind gelaust wurde und daß ihm der Bischof von Regensburg im siebenten Lebensjahre unter feierlichen kirchlich» Zeremonie» die Haare abschnitt — ei» Ge brauch, wie er auch von anderen Fürstcnkindern des Mittelalters bekannt ist. Als Knabe erhielt Wenzel eine gediegene Erziehung an der Lateinschule zu B »drisch. einem landessürsllichcn Burg- Platz« nordwestlich von Prag. Die Schule wurde von deutschen Pricstcrn geleitet. Die Lebensbeschreibungen über den bl. Wen zel sind voll des Lobes über seine hervorragende Begabung und seinen großen Lerneifer. Stach dem damalige» allgemeine,, Stand der Lateinschulen ist Wenzel in de» Ansangsgründen der Wissen schaften, in der Kenntnis der lateinischen Svrache und dem Lesen der heiligen Schriften nnierrichtet worden. Vor allem aber betonen die Quellen, daß er schon frühzeitig einen tugendhaften Lebenswandel geführt habe und mit großen, Eifer den kirch lichen Vorschriften nackgekommen sei. Wenzel ivar noch unmündig als sein Vater Wratislaw starb. Die Mutier Drahoimra übernahm für ihn bis zu seiner Volljährig keit di« Regierung. Innige Beziehungen bestände,, zwischen Wenzel und seiner Großmutter Ludmilla. Beide waren von tiefer Reli giosität beseelt und förderten nach beste» Kräften die Ausbreitung des christlichen Glaubens. Ludmilla übte aus ihren ältesten Enkel eine» bedeutenden erzieherischen Einfluß aus. Die große Anhäng lichkeit Wenzels an seine Großmutter erregte Neid und Eiiersucht der Drahomira, die um ibr« Rcgcnticlmft fürchtete und sich in ihren Rechte» benachteiligt fühlte. Dazu kam noch, daß gewisse Hoskreise dem christlichen Glanbon feindlich gesinnt Ware» und Drahomira in ihrer Herrschsucht bestärkten. Ludmilla zog sich in edelmütiger Ge sinnung auf die Burg Tetin. südwestlich von Prag bei der Stadt Vera»», zurück und widmete sich dort ganz dem Dienste der christ lichen Nächstenliebe »nd ihrer Selbstheiligiing. Dort tvnrde sie durch Anstiftc» ihrer Schwiegertochter Drahomira von Adelige» am 1<>. Sepie»,der 920 mit einem Strick« erdrosselt. Di« Kirche verebr! Ludmilla mit vollem Reckt als heilige Mürthrin. In welchem Jahre Wenzel die Regierung übernahm, läßt sich nicht genau bestimmen. Zunächst lmtte er sich gegen eine starke Gegenpartei zu wehren, die sich »m Drahomira und ihre verbreche rischen Ratgeber gruppierte. Der Tatkraft Wenzels gelang eS, seine Gegner von der Regierung ansznsclmltc». Besonderen Eifer zeigte Wenzel in der Gründung neuer Kirchen auf allen Burgen des Landes. In größerer Zahl rief er christliche Priester ans Baher» und Schnmben »ach Böhmen „nd suckle engen Anschluß an die Regens burger Kirche. In politischer Beziehung anerkannie er die Ober hoheit dez Dcnlsehe» Reiches „nd wahrte dem deutschen Könige stets die Treue. „Der hl. Wenzel Hai infolge seiner ans der staatliche» »nd kirchliche» Verbindung mit dem Deutschen Reiche be ruhenden Friedenspolitik mehr als irgend ein anderer der böhmische,, Langsam, mit tief einsinJndan Hufen, stapft das vor den Karren gespannte, braune Pferd durch den Sand. In dem flirrenden Licht Ves Mittags, das. gütig wär mend, jetzt im Spätsommer nichts mehr von der Unbarm herzigkeit des brennend heißen Hochsommers hat, wird man wunschlos. Nicht leidlos. Aber die niederdrückende Last ruheraübender (bedanken verliert ihre Schwere. Die weite, unbeschreibbar blaue Glocke des Himmels überwölbt jede Qual. Jede Demütigung. Nimmt jeder unerfüllbaren Söhnsucht den Wunden einspritzenden Stachel. Man sieht nicht länger in die enge Begrenztheit des Ich. Man blickt in die Grenzenlosigkeit des Himmels. Schwingt mit beben den Pulsen in diese Weite ein. Man atmet in tiefster Be glückung etwas von dem Frieden anderer Reiche. Ertastet den Sinn aller versagten Wünsche, faltet vor allem Ge schehen betend die Hände. Der alles überwölbende Hori zont wird nicht mehr vielfältig überschnitten und verdeckt non Erscheinungen des Alltags. Man steht, in aller mensch lichen Winzigkeit, hineingereckt in das himmlische Blau. Steht auf dem warmen, weichen, nachgiebigen Sand, wie ein bloßfüßiges Kind mit sanft eingeschmiegten Sohlen auf den gütig gebreiteten Händen der Mutter steht. Umstrahlt von Wärme und Licht. Muß denn nicht letzten Endes sich alles glätten, alles befrieden? Gestern und vorgestern und noch fünf Tage zurück zürnte das Meer unter dem dichtoerhaiigenen Himmel. Auf tiefem, aus dem Grunde gewühltem Braun der Wasser ritt der Well^ischäum über die Wogen bis weit zum Horizont, bis dorthin, wo jetzt die immer unschärfer werbenden Kon turen des Dampfers stehen. Auf den Strand geschleudert endeten fiinfzackig« Seesterne, verzückten kleine, durchsichtig« Fische, reckten Krabben reglose, scherenbewehrte Beine aus dem Sand. Muscheln in märchenhaft gelben, hellvioletten, blauen, und bernftei»farbigen Schalen lagen unübersehbar Herzoge, soweit es auf ihn ankam, zu einer rnlng-fricdkichen ,,„d ge- dcihlich-kuliurcllcn Entwicklung seines Volkes beigetragen." (Naezte.) Die Gegner ves hl. Wenzel ivaren mit seiner Regierungs- weise „nzusrieden und schürten von neuem U»r»i>e. Es kam nnter den Unruhestiftern zu einer förmlichen Verschwörung mit der Ab sicht, Wenzel gc,valtsam zu beseitigen. Den Verschworenen gelang es. für ihren Plan auch Bolcsiaw. den jüngere,, Bruder Wen zels zu gewinnen, de,- vo„ Alt-Bunzlan ans ein Teiisürslenii,,» ver waltete. I» gewissenloser Weise sächrien sic de» Ehrgeiz und die Herrschaft des Boie-law und versvrachen ihm, zur Alleinherrsclxist zu verhelfen. Eine Reihe von Beweggründe» führte zum zweiten Mord im böhmischen Fürstenhanse, die Naegi« sehr treffend zusam menfaß!: „Der hl. Wenzel ist gefalle» als Opfer der weitverbreiteten llnznfnevenhcit unter dein Adel seines Landes und der begierig noch dem Throne strebenden Herrschsucht scincs Bruders Bolcsiaw, aber auch als Opfer seiner treue,, Anhänglichkeit a» das Deutsche Reich und an die deutsche Kirche und ,»» seines christlichen Glaubens- und Tugeiidlcbcns willen." Als Ort der entsetzliche,. Tat imtte» sich die Verschworenen Alt-B,i»zla„ (gegenüber der Stadt Brandeis a,l der Elbe) ausgesucht. Boleslaw lud seinen Brnscr Wenzel zur Feier des Patroziniums d«r Alt-Bn»zla»er Kirche, di« den hl. Kosmas u,td Damian (27. September) geweiht nmr. ein Wenzel ließ sich be wegen, über Nacht zu bleibe» und dem CKistmahl beiznmohnen. Während er in der Zwischenzeit sich i», Burghöfe am Reiter- n,ch Wasfcnspiei zu Pferde ergötzte, wurde er vor de,, meuchlerischen Anschlägen des Bruders genmrnt. Er schenkte diesen Warnungen je doch kein Gehör. Die Verschworene,, lmlte» die Absicht, Wenzel schon während des Mahles zu löten. Dreimal erhoben sie sich von ihren Sitze», fiele» aber immer wieder aut ihre Stühle zurück und ivaren nicht imstande, den tödlichen Stoß aiiszntührc». Während der Nacht versammelten sich die Verschworene» noch einmal, auch Boles law mar dabei. Es wurde endgültig beschlossen, in der FrSIx des folgenden Tages se» Herzog, wenn er seiner Gewohnheit gemäß sich zur Mette in die Kirche begebe, z» ermorde». Der erste, der ihm ans dem Wege zur Kirche begegnete, ivar sein Bruder. Mit freund lichen Worten redete er Boleslaw an. um ihm für seine Ctastsrennd» sckaft zu danke». „Heute will ich dir noch besser dienen", zag plötz lich sein Schwert uns verletzte Wenzel am Kopie. Wenzel packte den Angreifer mit starker Hand und »mrs ihn z» Boden. Unterdessen er schiene» die Miiverschmorene» und überwältigten Wenzel. Von deren Woft'en getroffen, sank er entseelt am Tore der Kirche nieder. Nicht Boleslaw bat seinem Bruder den Todesstoß versetzt, wie «> zumeist die bildlichen Darstellungen zeigen, sonder,, die Verschwo. reuen. Noch rohere Knechte kamen hinzu und hieben den Leichnam in Stücke. Die Mutter Drahomira. di« ebensailz in Alt-Bunzlau anwesend ivar, hörte von dem entsetzlichen Verbrechen. Unter laute», Wehklagen warf sie sich auf de,, entseelten Leib, sammelte die ab- gehauciien Glieder und ließ de» Leich,,an, in der .Kirche aiifbahren. Sie koiinie aber nicht die Beisetzung abnmrten. d«, die Verschworenen auch ihr nach dem Leben trachteten und Boleslaw zu ihrer Ermor dung veranlasse,, wollte». De» Verfolgern entzog sie sich durch oi« Flucht. Nach dcn ältesten Quellen ist Drahomira keine unmittel bare Schuld an dem genmilsamcn Tode des hl. Wenzel beiznmessen, wie dies weitere Legende» darzustelle» suche». Die Ermordung g»> schal, am 28. September 929. Wenzel wurde gleich nach seinem Tode als Märt» rer und Heiliger verehrt. Seine Ciebeine wurden »ach Prag überführt und i» cuier besondere,, Kapelle, der bentigen Wenzelskapclle des Prager Domes, beigesetzt, die zu den ersten Kunst sch ätze« Böh m e „ s gehört. Möge der tOOOjühnge Todestag dem hl. Wenzel die ih„, ge bührende Verehrung und Huldigung bringen, die er als heiliger Märihrer »nd überze,ignngstreuer, katholischer Fürst in der Tat verdient. Dr. Franz Scbwarzbach, Pfarrer. Velüv Lädov: Ldloroäont weit Seite an Solle. Bor den Weilen her, ihnen entgegen und, wie Kinder im Spiele, den Heranbrausenden mit lo henden Alendungen ausweichend, tummelten sich Hunderte von nahrungssuchenden Strandläufern. ihre Schreie in die Schreie der niedrig dahinstreichenden Möven mischend. Und immer weiter, immer näher den schützenden Dünen zu leckten die schaumumflockten Zungen des Meeres in kreisen den Bogen über den Strand. Alles war Kampf, war Zer störung. Und heute die gütige, ruhende Stille, in deren Herz schlag sich alle gejagten Gedanken entspannen wie vor großem, lichtübertautem Altäre. Man steht, steht, nimmt und schweigt. Der Dampfer tvrschwand in der bin schlauen Ferne. Nur ein schmaler, wolkenhafter Streif deutet die Richtung der Fahrt. lieber die Abteikirche zu Grüssa» in Schlesien spricht am nächsten Dienstag, den 24. d. M., abends 8 Uhr. im Saale der Rausmannschaft der Kunsthistoriker dieses Bencdik. tinerkloslcrs, P. Nikolaus Frhr. v. L u t t e r o t t i. Als Eister- zienserklosler im 13. Jahrhundert gegründet, wurde die Kirche In den gleick»en Jahren (1728-35) wie die Dresdner Frauen kirche als zweiiürmige reich bewegte Anlage von einem unde- kannten Meister der österreichischen Schule erbaut. Die Grund, rißgeslaltung wie der Ausbau sind einfach und übersichtlich, doch ist im einzelnen die gerade Linie und der rechte Winkel durch,veg vermieden, wodurch ein ungemein reizvolles Gesamt bild sich ergibt. Eine reich« Innenausstattung unterstreicht di« architektonisch«« Vorzüge in bemerkenswerter Weise. Mit Rück sicht aus die hervorragende Stellung Grüssaus als bedeutendster Barockbau Ostdeutschlands dürste dieser Vortrag in d«r Stadt August» d«s Starken ganz besonder« Beachtung verdienen.