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Demokratie „Moderne Staaten können auf die Dauer nur getragen werden von der Mitarbeit der Verantwortung der gesamten Staatsbürgerschnst. Dia Diktatur verlangt Gehorsam. sie ist für Kinder und Unreife, die Demokratie erzieht und überzeugt, sie ist für Kameraden und Mitbürger." m. o. So schreibt der derzeitige deutsche Reichstags- Präsident Lobe in einer kurzen Abhandlung „Diktatur und Demokratie" in einem von Otto Forst de Bat taglia herausgcgebenen höchst beachtlichen und zeit gemäßen Werke „Prozeß der D i k t a t-u r" (Amathea- Verlag, Wien). In dieser Neuerscheinung wird das Pro blem der Diktatur von den verschiedensten Blickrichtungen aus offen und kritisch angcfastt. Neben Löbe kommen u. a. zu Worte: Englielmo Ferrerro, Friedrich Muckermann 8. 1., Emile Bandervelde, Albert Einstein, Ludwig Bernhard, Jules Sazierwein, Walther von Molo, die vom Historischen, Lhrisilichen, Sozialpolitischen, Wissenschaftlichen, Wirt schaftlichen. Außenpolitischen und Literarisch-Geistigen aus an diese schwierige Zeitsrage Herangehen. Neben diesen allgemeinen Aspekten der Diktatur werden auch deren kon krete Erscheinungsformen in den bedeutenderen euro päischen Staaten, so in Italien, Spanien. Jugoslawien, Ungarn und Polen, von sachkundigen Autoren behandelt. Das Buch wird auf diese Weise zu einem Mosaik, das in seinem Schlustbild de Battaglias seine Tendenzlosigkeit nochmals ausdrücklich herausstellt. Es will — mm mit den Worten des Herausgebers zu sprechen — „statt einer nur für den engen Bereich unserer eigenen Ueberzeugung geltenden Antwort das Material zum objektiven Urteil darbieten". Dementsprechend abwägend ist das abschließende Urteil des Herausgebers, das sich wie folgt zufammenfassen läßt: Die örtlich und zeitlich begrenzte Existenzberechtigung der Diktatur ist nicht zu leugnen, ebensowenig die Möglichkeit positiver Erfolge der Diktatur. Trostalledem aber bleibt die Diktatur — vom demokra tischen Blickfeld aus gesehen — ein Kind der Ille« lf a l i t ä t. Sie gleicht, wie Battaglia sagt, darin dem Hochverrat — mit dem sie in ihren Anfängen stets (?) formell zusammenfällt — daß ihr gescheiterter Versuch das hart bestrafte Verbrechen, ihr Gelingen hochgepriesene alriotische Leistung ist. Das Buch schließt mit dem frei- p rechenden Urteil eines imaginären Gerichtshofes, der in dem Prozeß der Diktatur zu befinden hat. Und die Begründung: „Uns ziemt es weder, die Diktatur blind zu verfechten, noch kritiklos sie zu lobpreisen. Sie hat formell das Recht gebeugt, und es wäre frevelhaft, jedem dazu den Freibrief zu erteilen, wenn wir die Gewalt schlechthin billigten. Allein es liegt ein N o t st a n d vor, unwider st e h l i ch e r Zwang zum Zwang, Not zu nötigen. Strafausschließung nach sämtlichen Kodifikationen. Ich spreche frei!" sS. 413.) Wird man der Angeklagten Ovationen bereiten? Werden sich Presse und Publikum entrüsten? So fragt Battaglia vorsichtig. Sein Buch ist jedenfalls für uns kei nerlei Grund zur Entrüstung. Im Gegenteil: Wer die Demokratie aufrichtig will, der hat allen Grund dazu, recht oft und recht tief über Wesen und Ursprung der Diktatur nachzudenken, und die konkreten staatsrechtlichen Fälle der Diktatur in einzelnen Ländern eifrig zu studieren. Man braucht nicht soweit zu gehen, wie es Battaglia in seinem SchlußresunG tut, und den hochverräterischen Sturz einer demokratischen Verfassung nach dem Vorbild des Mussolini- Marsches auf Rom als einzigen Weg zur Diktatur anzu- sehen, ebensowenig wie es richtig wäre, den Begriff der Diktatur naturnotwendig mit dem Gedanken an die Herrschaft des politischen Extremismus zu verbinden. Zwischen Demokratie und Diktatur gibt es schließlich mannigfache Nuancen, und wenn man sich über den Stand punkt der Gegenwart erhebt, und die große politische Ent wicklungslinie aus einer weiteren Perspektive betrachtet, dann wird man in der Polarität Livischen Diktatur und UN- Diktatur Demokratie eine organische Lebenskraft der politischen Ent wicklung schlechthin erkennen. So erhält Battaglias Fest stellung einen Sinn: „Wir mögen theoretisch die Gewalt und mit ihr die Diktatur verdammen, oder ihr stete Dauer wünschen. Praktisch gelingt es weder sie auszuschalten, noch sie zu verewigen." Oder mit anderen Worten: Diktato rischen Tendenzen kann man mit Donnern und Blitzen nicht wirksam begegnen. Man mag von den demokratischen Idealen noch so sehr überzeugt sein, in praxi ist der Demo» kratie auf die Dauer nicht zu helfen, wenn die Einsicht und der Einfluß der verantwortlichen Hüter der Demokratie nicht hinreicht, eine allzu starke Diskrepanz zwischen den Idealen und der konkreten Erscheinungsform der Demo» kratie zu verhüten. Wenn heute diese Feststellung teilweise eine gewisse Nervosität auslösen sollte, so wäre das für den Wert un serer Demokratie kein besonders gutes Omen. Man mag mit Löbe an eine gewisse sozial-ethische Minderwertigkeit der Diktatur glauben, oder mit Walther von Molo der Meinung sein, daß sich deutscher Geist und Diktatur nicht nur nicht vertragen, sondern ausschließen. Damit ist der gegenwärtigen Erscheinungsform unserer Demokratie kei. neswegs ein Freibrief erteilt, die psychologischen Zusammen hänge, die jeder Staatsform zugrunde liegen, völlig außer Acht zu lassen. Selbst Löbe, ein sicher unverdächtiger Zeuge, macht in seinem oben erwähnten Zitat eine wesentliche Einschränkung: ..Moderne Staaten können auk di« Dauer nur getragen werden von der Mitarbeit und der Verantwortung der gesamten Staatsbürgerschaft". Dieser Satz ist unmißverständlich. Dieses „auf die Dauer" ent spricht einer ernsten und schwerwiegenden Voraussetzung: Die Mitarbeit und der Mut zur Verantwor- tung bei dem Eros der Staatsbürgerschaft tstdieconckitiasinsquanonderDemokratie. Im Parlament und in den Parteien muß sich dieser Mut zur Verantwortung und der Wille zur Mitarbeit wieder spiegeln. Erst diese Kräfte geben der oben skizzierten Po larität des politischen Geschehens ihre entscheidende Rich tung. So gesehen, kann der Gedanke an die Möglichkeit der Diktatur sehr wohl zum ordnenden Regulativ des demo kratischen Staates werden. Vielleicht sieht man klarer, wenn man Löbes Zitat umkehrt: Eine Demokratie, dienichterziehtundnichtllberzeugtistauf die Dauer unmöglich. Diese Einsicht sollten alle Parteien, die sich als Organe der Demokratie fühlen, sich bei jeder politischen Entscheidung gegenwärtig halten. Auch Friedrich Muckermann stellt in seinem Beitrag zu vorliegendem Buche die Forderung aus nach der richtig verstandenen Demokratie. Er bezieht sich dabei auf eine Rede Seipels, der als Eckpfeiler der Demo kratie das Verantwortungsgefühl und Ver antwortungsbewußtsein bezeichnet und ergän zend betont, daß die Verantwortlichkeit vox einen: Parla ment oder vor einem Staatsgerichtshos für das Wesen der richtig verstandenen Demokratie nicht genüge. Die Ver antwortlichkeit vor dem Gewissen müsse hin zukommen und auch diese führe erst zum Ziel, „wenn man sich verantwortlich weiß vor einer Macht, die absolut genug ist. um die Verantwortung irgend eines Menschen zur Gel tung zu bringen unter allen Umständen. Ob ein Parla ment in einer Ministerverantwortlichkeitsfrage ein Urteil füllt oder nicht, ob sich die Geschichte mit den Taten eines Menschen beschäftigt oder nicht, das Schicksal der Völker ist am besten aufgehoben in den Händen derer, die sich ver antwortlich wissen vor Gott." Hier stoßen wir auf die K e r n f r a g e d e r D e m o k r a t i e. Dieser klaren Einsicht gegenüber verfängt es auch nicht, wenn Wick- hamSteed in demselben Buche in seinem Beitrag „Diktatur und liberale Weltanschauung" einen Wider spruch konstruiert zwischen „organisierter Religion", sagen wir kurz: Kirche und Demokratie, ja. wenn er Religion 100 Jahre «»abhängiges Griechenland. Am 25. März ha! das griechische Volk die hundertste Wiederkehr des TagcS gefeiert, an dem durch das sogenannte Londoner Protokoll Griechenland von der Türkenherrschast frei und zum selbständigen Staat erklärt wurde. Unser Bild zeigt: Blick aus die griechische Hauptstadt Athen mit der Akropolis im Hintergründe. und Kirche in Parallele setzt zur Diktatur, insofern, als elftere seiner Meinung nach den Einzelnen der Notwendig keit eigenen Urteils enthebe. (S. 82.) Damit verfällt Steed der irrigen Ausfassung, als ob die Demokratie, die an sich berechtigter Weise das Schwergewicht des poli tischen Geschehens stark zu Gunsten des Individuums ver schiebt, ohne eine besondere moralische Verankerung dieses Individuums und mit ihm der demokratischen Regierungs form auskommen könne. Beweist nicht der Nieder- gangdespolitischenLiberaltsmusin Europa, den auch Wickham Steed ofsen zugibt (Seite 85), das Ge genteil? Wenn die Demokratie von Dauer sein soll, und das ist eine einfache Forderung der politischen Ethik, dann muß sie an die Stelle der äußerlich-organisatorischen Bindungen, wie sie die Diktatur kennt, andere inner lich-moralische Bindungen setzen. Das liberal- individualistische- Denken bedeutet an sich keine innere Bindung an die Gemeinschaft. Es kann u. E. die sozial- ethischen Forderungen nach Gemeinschaft und Verantwort lichkeitsgefühl nichi in dem gleichen Maße erfüllen, wie das religiös-kirchliche Leben, das nur nach der Meinung Wickham Steeds einen „bequemen Ausweg" aus der Ber. antwortung bedeutet, in Wahrheit aber durch freiwillig übernommene Bindungen, also durch freiwillige Ueber- nähme von Verantwortungen das Individuum aus der Isolierung des bloßen Liberalismus befreit. Friedrich Muckermann betont in dieser Hinsicht mit Recht: „Es ist eine Folge nicht nur der Einsicht in die heutigen Verhält nisse, sondern in die Grundlagen alles Politischen über haupt, wenn wir von den modernen Demokraten verlan gen, daß sie jene Mächte wieder anerkennen, die berufen sind, mit der Religion auch die Tugend zu pflegen. Daher unsere Forderung: Europa muß dir Kirchenpolitik der Periode des aufklärerischen Liberalis mus liquidieren. Es muß jene europäische Eeistesmacht, die die Mutter der Kultur dieses Erdteiles gewesen ist, t« ihre alten Rechte wieder entsetzen." (Seite 79 f.) Löbe sicht, wie das obige Zitat zeigt, ein Charak teristikum der Diktatur darin, daß sie Gehorsam ver langt. Das ist nur bedingt richtig. Auch die Demokratie verlangt Gehorsam. Aber während die Diktatur jederzeit Kirche und Sektenwesen Vor dem Volksverein Dresden-Neustadt hielt Dr. Alger- Nissen, der Leiter der Volk-Zvereins-Zentrale M.Gladbach, zcstern seinen zweiten Vortrag über Schwarmgeister«: und Sekte»- e s e ». Er gab einleitend einen ausgezeichneten Neberbiick über die Antwicklung des Christentums vom Mittelalter zur Neuzeit, aus der lieh die Entfaltung des Scklenwesenö erst erklärt. Zwei Aufgaben feien der Kirche von Christus gesetzt worden: die Einzelsecle zu hei ligen und die Gemeinschaft, die ganze nicnichliche Gesellschaft dem Vesetze Gottes »nterzuordncn. In der Zeit der Katakomben Habs sich die Kirche nur der ersten Aufgabe widmen können, ihr Symbol fei damals der gute Hirt gewesen. Nach der Befreiung durch Con- ftantin nimmt die Kirche erfolgreich auch die zweite Aufgabe in An- griff. Ihr Symbol ist nun der CbriituS König. Am Ende dieser Entwicklung steht die christozentrisch geordnete Kultur des Mittel alters. Ter Grundzng dieser Kultur ist nicht etwa, daß di« Men schen von Sunden frei waren, sondern das; sie sich der Zünde be wußt waren und immer wieder danach 'strebten, mit dem Gesetze GolteS in Einklang zu komme» Im Gegensatz oazn wist der moderne Mensch sich selbst sein Giitengesetz gebe», moderne Kultur ist antyropozentrisch. Begonnen dat die Entwicklung zu diesem modernen Ideal bi» mit der Refor mation. die den Bruch der Menschyeit mit der Kirche bedeutet. Die Reformatoren waren gewiß religiöse Menschen, die golt- und chri- stnSglänbig waren Aber iyr Versuch, die Kirche «nszuschalte», eine direkte Verbindung zwischen dein Euizeimenschen und Goti herzn- steste», hat notwendigerweise dazu geführt. daß die Menichheit schließlich auch mit Christus und mit Gott brach. Der Bruch mit Thristus erfolgt i,n Rationalismus, dessen Träger das Freiniaurer- tnm ist. Der Rationalismus hat wcnigitenS noch einen vagen Got- teSbeguij; der Bruch mit Gott eriolgt erst im Materialismus, der nicht i» der Vernunft, ionder» in den Sinne» die letzte Richtschnur der Wahrheit sieht. Mit den Sinnen aber kann der Mensch nur die Materie erkennen, er leugnet alles Geistige, also auch Gott DaS Ende ist schließlich der Zerfall de? menichlichen Gemeinschaft im 19 Jahrhundert, der sich auSdrückt in der Entwicklung der sozialen Gegensätze, also in der Unterdrückung der «ine» Bevölkernngsichicht tznrch die andere und durch den moderne» Nationalismus, der an Stelle des Begriffs der einigen Ebrisienbeit den H-. ß zwischen den Völkern setzt. Im Familienleben wird dieser Zerfall gekennzeichnet durch den Geburtenrückgang nny die Zunahme der Zahl der Ehe scheidungen. Pius XI. hat dieser Entwickknng den Gedanke» der Katholi schen 'Aktion und den Gedanke» des Festes Christus König entgegen gesetzt. Papst und Kirche sind überzeugt, daß die Entwicklung der Menschheit in den letzten Jahrhunderten »nz nicht zum Pessimis mus verleiten darf. Tie Zeichen hänfen sich, daß aus diesen, letzien Zerfall der Gemeinschaft der Wille zu einer neuen Ge meinschaft emporwüchst. Tie Innigkeit des katholischen Glau- benSlebens. die nach den, Kriege gerade auch in Deutschland eine Wiedergeburt erlebt hat, ist ein Zeichen dafür. Ein weiteres Zeichen ist das Streben nach neuen Gemeinschastsiormen. das sich in unserer Jugend zeigt. Ein positiv zu deutendes Zeichen sind schließlich auch die Sekten, wenn wir auch die Jntüiner dieser ehrlich strebenden Mensche» bedauern müssen. § DaS erste Kennzeichen per modernen Sekten ist ein besonders stark ausgeprägtes G c m e i n i cti a s t S i d e a l. Dieses Gemcin- scbaitsidea! sühn gewiß oil zu einem musterhaften Leben, es ist aber .ein Irrtum, wenn die Sekten annetimcn. daß sie an: Grund dieser innige» Czemeinschaft die Gemeinde der von Christus Auserwählten feie». Denn nicbt als Gemeinde der AiiSerwähltcn hat Christus feine Kirche gegründet, sondern gerade auch die Schwachen sollten i» diese Kirche einbezogen werde», um sie durch die Gemeinschait zu stütze» und ihnen immer neue Gelegenheit zur Bekehrung zu geben. — DaS zweite Kennzeichen aller Selten ist die immer wieder betonte Berufung ans di« Bibel. Sie behaupten, daß die Katholiken die Bibel nicht lesen und nicht lcscn dürfen. DaS ist »»richtig. Die Kirche wünscht daß ihre Gläubigen s>« Bibel lese», aber sie wünicht auch, daß sie sie lesen mit de» von ibr gegebene,: Hinweise» Dle Bibel ist in der Sprache und s«n VorsteUnngSiorin«,, einer vergan genen Zeit geschrieben, die sür de» heutigen Menschen nicht immer ohne weiteres verständlich sind Daß der Wortlaut der Bibel allein nicht zur Erkenntnis der Wahrheit auSreicht. beweist ja die Tatsache daß mehr als 600 Sekten entstände» sind, von denen jede behauptet, die Bibel recht anslestcn zu können. Die Kirche will, daß Sie Bibel verstanden wird im Sinns der Tradition, und sie allein ist die Trägerin dieser Tradition. Der Protestantismus ist entstanden im 16. Jahrhundert. dis modernen Sekten zum großen Teil erst im 10. Jahrhundert Sie alle wären übcrbauvi Nicht in dcn,B.'sttz der Bibel gelangt, wen» die Kirche dicstn Brief Gostes an kue Menieb- heil nicht durch die Jahrhunderte hindurch treu bewahrt hätte. — Dr. Algermissen schloß mit einer Ermunterung, eie posniveu Wen« der Sekienbcwegiiiig auch im Katholizismus immer wieder lebendig zu machen, vor allen, christlichen Gemc'nichgitcii"» und tätige Näch stenliebe z» psle-kcn Ter Vortrag wurde mst lebhaftem Beiiali ausgenommen. Tie Versammlung, die Herr von W oIiki leitete, zeigte einen sehr gute» Bestich Kaplan Schmitz, der Diözc'anoeiä'äitS'ührer des VolkSoereinS für das katholische Deutschland schloß die Versamm- liiiig mit Worten des DankeS an Redner und Zuhörer. P. Andreas Haincrle ch. Wie das Nedemploristenkoileg i>> Filipnsdorf ^Böhmen) drahtet, ist heute lSvnnabend. 29 März> P Andreas Hamsrle gestorben. Diese Nachricht wird Sie zahlreiche» sächsischen Wailsahrer nach Filippsdori besonders sch'ner.zlich lreiien. Die Beerdigung ist aui Dienstag. 1 Avril, vormittags angesetzt. R. i. p. Schriftsteller Georg Irrgang in Dresden vollendet am 31. d. Ni. das 70. Lebensjahr. Jrrgangs Name ist weil über Dresden hinaus, wohl im ganzen Lande bekannt. Aus Klein- Naundorf bei Radeburg stammend. emviii'g Frrgang an: Dresd ner Realgnmnasium lAiinenschniel seine Schii.'.nlduna um sich später in Leip-ig iltilosorbischen. geschichtlichen und literarischen Studien zu nndinen. Dann war er kuve Zen ichr:ilnelleriich tätig, um im Februar 1^9 in die Schristleituna des Dresdner 'Anzeigers rinzutreten. dner hat er 36 Fahre hindurch den lokalen Teil geleitet und sich außerdem als Thearerkriiiker betätigt. Seine Bernisan-sübung hat ihn mit allen Schichten der Bevölkerung znsannnengeführt und sein liebenswürdiges persönliches Wesen schus ihm ungezählte Freunde. Auch in den Dienst des Gemeinwohls stellte er oit seine Feder, aus der viele Festspiele. Prologe und andere schöngeistige Schopiunge» hervorgingen. Auch seit seinem Rücktritt von verantwortlicher Stelle Fst Frrgang. der sich großer Geistes- und Körperfrisch« erfreut, noch schriftstellerisch tätig. Für Ansehen und Hebung seines Beruisstandes ist der Siebzigjährige stets energisch ein- getreten Viele angesehene Pereine und Körperschaften er nannten Flrgang zu ihrem Ehrenmitglieds. In weiten Kreisen wird man gewiß gern seiner am Montact glückivünschenü gedenken.