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Atzender des Exportfördenrngsansschusfes des Reichsoerbondes Ger Deutschen Industrie un» Vorsitzender des Berbondes Kera- Wischer Werke. Ganz besondere Verdienste hat er sich um die Leipziger Messe erworben. Im Jahre 1915 gründete er die Zentralstelle für Interessenten der Leipziger Messe e. B. Dadurch machte er zum Houptträger der Leipziger Messe die Industrie selbst. Das Leipziger Metzamt verdankt ihm in erster Linie seine Begründung. Rosenthal ist seit Bestehen dieses Instituts stellvertretender Vorsitzender im Verwaltungsrat und Vorsitzender des Arbeitsausschusses des Leipziger Metzamts. In Anbetracht seiner Verdienste um die Messe findet die Feier seines Jubiläums während der Leipziger Herbstmesse statt. Wie wir hören, ist vom Metzamt ein besonderer Festakt hierfür vor- >esehen. Der Krebs» die unheilvollske Krankhelk Wie verheerend der Krebs auch heute »och unter den Vlensche» haust, geht aus den statistisch, erfaßten Todesursachen hervor, wie sie von große» Städten regelmäßig veröffentlicht wer- Aen. Da ist beispielsweise für Leipzig festgestellt, daß im Monat Juni 1929 in Leipzig insgesamt 635 Personen gestorben sind; in V9 dieser Todesfälle (bei 46 Männer» und 53 Frauen) ist Krebs «ls Todesursache angegeben. Im gleichen Monat des Vorjahres kamen auf 657 Todesfälle 87 an Krebs. Keine der anderen auf- gesührten Todesursachen reicht zahlenmäßig an de» Krebs heran: Lungentuberkulose 55, Lungenentzündung 40. organische Herzlei hen 46, Arterienverkalkung 40, Gehirnschlag 41, olle übrigen Krankheiten haben nur je wenige Todesopfer gefordert. — In Dresden starben in der letzten Iuliwoche 142 Personen, da von 15 im ersten Lebensjahre. Es starben an Kindbettsieber 2, Keuchhusten 1, Tuberkulose 12, Lungenentzündung 4, Krankheiten der Atmungsorgane 3, Krankheiten des Herzens 19, Gehirnschlag 13, Magen- und Darmkatarrh, Brechdurchfall 6, Krebs und bös artigen Neubildungen 2 2 und eines gewaltsamen Todes 10 Personen. vrrmnltr, lvicllsu. Plauen tz. BerkehrSunglück. Ein schwere» Verkehrsunglück ereignete sich auf der Staatsstraße Annaberg—Schwarzenberg. In der Ort schaft Mittweida-Diarkersbach fuhr der Aemcnlarbeiter M. Ullmann, aus einem Seitenweg kommend, einem aus der Richtung Anna berg kommenden Personenkraftwagen in die Flank«. Durch den Anprall wurde Ullmann vom Rade geworfen und erlitt so schwere Verletzungen, daß er bereits nach einer Stunde starb. Besonders traurig ist der Fall dadurch, datz Ullmann erst seit drei Wochen ver heiratet ist. 8 Chemnitz. (Katholischer Arbeiterverein.) Sonntag, den 11. August, abends 8 Uhr, letzte wichtige Versammlung vor unserem 25jühr. Jubiläum. Alle lieben Mitglieder von nah und fern sind herzlichst sowie dringend eingeladen. Werte Gäste willkommen. Die Versammlung findet im Wettinschlötzchen, Fürstenstratze 4g. statt. 8 Katholischer Gottesdienst in Schwarzenberg-Wildenau. Sonnabend Bcichtgelegenheit von 18—20 Uhr. Sonntag Frühmesse 714 Uhr, Pfarrgottesdienst um 9 Uhr, gemeinsame hl. Kommunion der Frauen und der Jungfrauenkongrcgation. Nachmittag 314 Uhr Kongregationsandacht und Versammlung der Iunhsraucnkongrcga- tion und des Jungfrauenvereines. Montag hl. Mcffe um 8 Uhr. Donnerstag —Fest Mariä Himmelfahrt — (ein gebotener Feier tag) Frühmesse 6 Uhr, Pfarrgottesdienst 9 Uhr, Sgensandacht 1914 Uhr. 5>U5 rief l.suLt1r Eine Kalle durch Dran- vernichte! Zittau, 9. August. In der Holzlagerhalle der Firma Hennig brach Donnerstag morgen Feuer aus. Die in der Neu- salzaer Stratze gelegene Holle ist durch den Brand vollständig vernichtet worden. Die Löscharbeiten waren durch Wassermangel stark behindert. Das Uebergreisen des Brandes auf die Nach bargebäude konnte durch die Wehr verhindert werden. Kurze Nachrichten d. Die Versteigerung im „Schloß Tausend". Die für Mitt woch früh angesetzte Versteigerung in Tausends Schloß, Tha. randt, war sehr gut besucht, auch viele Neugierige waren er- schienen. Die erzielten Preise waren verhältnismäßig hoch. Versteigert wurde sämtliches Inventar, darunter ein Flügel, Betten, Gemälde, Geweihe, Silber- und Glasgegen stände, Möbel. Oefen, Bodeeinrichtungen, Spiegel usw. Fraglich ist es, ob das Schloß selbst versteigert wird, da ein diesbezüglicher Antrag nur von den interessierten Hypothekengläubigern gestellt werden kann, die sich aber bis jetzt noch nicht geäußert haben. d. Deutscher Wandertag 1SSS. Der Verband deutscher Ge. birgs- und Wandervereine, dem gegenwärtig gegen 250 000 Mitglieder angehören, hält vom 30. August bis 2. Septencker in Königstein (Elbe) seine Hauptversammlung ab. Der Tagung voraus geht ein Tressen in Aussig am 29. August mit den Gcbirgsvereinen in der nördlichen Tschechoslowakei. Am 30. August werden die Teilnehmer mit Sonderdampfer von Salesel bis zum Tagungsort Königstein fahren, wo Empfang durch die Stadtvertretuirg und abends Zusammenkunft auf der Festung Königstein vorgesehen ist. Die Hauptversammlung be- ginnt am 31. August in Königstein. Mit der Versammlung sind besondere I ug e ndtag u nge n und Sitzungen für Wege- bezeichnung verbunden. d. Ein teurer Unfug. Bor mehreren Wochen wurde in Frei, berg von einem jungen Man» im Uebcrmut der Feuermelder in Tätigkeit gesetzt. Auf die Ermittlung des Täters >var eine Beloh. nung von 100 Mark ausgesetzt worden. Der Täter, der festgestellt wurde, wurde zunächst mit einer Oteldstrasc belegt und muß setzt dem Stadtrat auch die ausgezahlte Belohnung von 100 Mark und die Kosten des Ausrückens der Feuerwehr bezahlen. Heiniatfest der Sudctendeutschen- Am 17. und 18. August ver anstaltet der Bund der Deutschen in Böhme» in Zinnwald ein Heimatfest. Am Sonnabend den 17. August wird ein großer Fest abend und ein Höhenfcner veranstaltet, während am Sonntag den 18. August ein großangelegter Festzug durchgcsührt werden soll. Schadenfeuer Chemnitz, 9. August. Am Donnerstag morgen wurde die Feuerwehr alarmiert; in den Gießcreianlagen der Sächsischen Ma schinenfabrik Hartmann-Werk« in der Vapcrstraße waren, wahr- fcheinlich durch Selbstentzündung, ein größerer und ein kleinerer Schuppen in Brand geraten. Durch das darin lagernde Stroh schlugen die Flammen hoch auf, so daß Großseuer vermutet wurde. Die Feuerwehr, die mit zwei Zügen sehr bald zur Stelle nxir, konnte «in Uebergreisen des Brandes auf die umliegenden Kohlenhalden verhindern. Ein Schuppen ist vollkommen niedcrgebrannt. Gegen 9 Uhr konnte der größte Teil der Wehr wieder abrücken, da jede Gefahr beseitigt war. Waldheim, 9. August. Die Kinowerke Otto u. Zimmermann ^vuvden von einem schweren Schadenfeuer hein-gesucht. Der Feuer wehr gelang es nach angestrengtester Tätigkeit, dos Feuer auf sei nen Herd zu beschränken. Bei den Ausräumungsarbeitcn ereig nete sich im ersten Stockwerk eine starke Explosion, durch die stark« Verwüstungen angerichtet wurden und mehrere Feuerwehrleute Verletzungen erlitten. Es wird Brandstiftung vermutet. Werdau, 9. August. Während eines Gewitters schlug der Blitz in die elektrische Leitung der Spinnerei David Wild und setzte Wollvorräte in Brand. Di« Feuerwehr mußte den Brand mit drei Schlauchleitungen bekämpfe» und die Wollballen auf die Straße werfen, um sie dort zu löschen. Der Schaden ist erheblich. Meuselwitz, S. August. In einem leerstehenden Bassin des Eugen-Schachtes geriet dort lagernder Kohlenstaub in Brand und drohte, die umliegenden Getreidefelder in Brand zu setze». Dem schnellen Eingreifen der Feuerwehr gelang es jedoch, die Gefahr zu beseitigen. h. Zugentgleisung. Auf dem Bahnhof Schnxizerthal-Die- -ensdors entgleisten beim Rangieren eine Lokomotive und vier Gü- tenvagcn. Der Schaden konnte schnell behoben werden, und der Zug setzte seine Fahrt fort, entgleiste jedoch in Markersdorf zum zweiten Male mit mehreren Wagen. Durch den zweiten Unfall er litten mehrere Pcrsonenzüge Verspätungen von mehreren Stunden. Personen wurden nicht verletzt. h. Zuchtvieh- und Zugochsenmarkt in Annaberg. Die KreiS- direktion der Londwirtschastskammer für dos Erzgebirge veranstal tet Donnerstag den 15. August in Annaberg einen erzgebirgischen Zuchtvieh- und Zugochsennwrkt. Reise durch England Von Dr. Clemens Graf Podewils. Welch ein Genuß: die Autofahrt durch zivilisierte Länder! Die Eisenbahn fesselt den Reisenden an eine einzige, vorge schriebene Strecke; außerdem hindert uns der verschlossene Wagen, die Fensterscheibe oder gar der Platz in der finsteren Jnnenecke des Abteils an dem einen und wichtigsten, das den Schlüssel zum Erlebnis der Landschast bildet: dem inneren VA sttzergreifen. Sicher kann der Fußwanderer mit bestem Rechte von den Landen und Städten, die er durchzog, sagen: sie sind mein. Aber auch der andere im Automobil atmet die frei« Luft und mit ihr dringt die Landschaft im Duft der Linden alleen, im rhythmischen Borüberschwirren der Bäume und im bunten Farbenspiel von Hecken, Wiesen, Feldern und rotem Vieh in den Sinn; während sie den Menschen in der Eisen bahn fern und unerreichbar bleibt, wie Tieren im Käfig. Glücklich daher, wer von einem edlen Freunde im Auto mobil mitgenommen wird und von London nach Norden gen Schottland fährt. Als Pilot mit der Landkarte in der Hand kann er sich dabei nützlich erweisen und kommt zum doppelten Genuß: denn er weiß auch, was er sieht. Mögen sie im 18. Jahr hundert chnpsindsam gereist sein, heute reisen wir forschend und besinnlich. Die eigene Belehrung wird hierbei durch die Auto- mobil-Associaiion und den Royal Automobil-Club in England leicht gemacht und volkstümlich vermittelt. Man gibt die Reiseskizze London—Oxford—Bork Newcastle an und erhält den fertigen Reiseplan mit den Einzelentfernungen und einer kurzen Beschreibung der Sehenswürdigkeiten und der Bedeutung der Gegenden, die man zu durcheilen gedenkt. So kann man die Umwelt nicht nur schauen, sondern auch in ihrem historischen oder volkswirtschaftlichen Sinne entziffern. Weiße Landstraßen, die über das grüne Land verlaufen und di« Orte verknüpfen, find wie Adern oder Nerven des großen Erdenkör-ers, zu ihm gehörig. Anders jene schwarzen AnglücksfüNe bei -er Ernte Gotzwitz, 9. August. Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich auf dem hiesigen Rittergut, als ein Pferdeknecht das volle Fuder Roggen den Abhang hinabfuhr und oben auf der Fuhre verblieb, wodurch der Wagen nicht gebremst werden konnte. Die Pferde gingen durch, der Kutscher fiel vom Wagen herab und trug so schivere Verletzungen davon, daß an seinem Aus kommen gezweifelt wird. Es sind 7 Nippen gebrochen, die Wirbelsäule verletzt, wie auch die Lunge. — Am nächsten Tage kam auf demselben Gute ein Kutscher unter einen mit 50 Zent ner beladenen Wagen zu liege». Ihm wurden beide Beine überfahren, so daß er schwerverletzt darniederliegt. l. Roheitsakt eines Radfahrers. Der Steinarbeiter Hopfstock fuhr in Niedercunnersdorf mit seinem un beleuchteten Fahrrad den Kontoristen Alfred Wagner um. Als sich dieser über die Rücksichtslosigkeit entrüstete, schlug Hops stock ihm mit der Fahrradpumpe derart ins Gesicht, datz Wagner die Splitter der Brille in eine Auge drangen: er mußte sofort in eine Augenklinik gebracht werden. l. In letzter Zeit mehrfach vorgekommene Brände in der Lausitz, deren Entstehung ohne Ziveifel in vorsätzlicher Brandstiftung zu suchen ist, geben Veranlassung, erneut darauf hinzuweisen, daß die Brandversicherungskammer für die Ermittlung von Brandstiftern, Belohnungen bis zum Betrage von 10 000 Mark ausgesetzt lzat. Sachdienliche Angaben, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden, können bei den ört lichen Polizeiorganen oder direkt bei der Kriminalabteilung in Bautzen gemacht werden. Dresdner Schtachtviehmarkt Auftrieb: 18 Ochsen, 1 Bull«. 10 Kühe, 30 Fresser, 732 Kälber, 104 Schafe, 532 Schweine, zusammen 1427 Stück. Dar unter 30 Rinder ausländischer Herkunft. -Die Preis« betrugen nach amtlicher Feststellung für 50 Kg. Lebendgewicht in RM.: 1. Rin der: Ohne Geschäft. 2. Kälber: 1. —. 2. 84—89. 3. 73 bis 82, 4. 70—75. 3. Schafe: Ohne Geschäft. 4. Schweine: 1. 86-87, 2. 88—89, 3. 85—88. Geschäftsgang: Kälber mittel. Sckweine schlecht. Ueberstand: 22 Rinder (13 Ochsen, 1 Bulle, 8 Kühe), 76 Schafe, 80 Schwein«. geteerten mit den braunen Landrändern. Sie bleiben Fremd körper; sie gleiten wie dunkle Schlangen über Höhen und Täler in Windungen: Windungen, die sich beim Nahen strecken. Kein Zweifel, sie zerstören das Land; denn sie gehören zu deutlich und sichtbar zur Fremde der Stadt. Wer di« Fahrt von London durch ganz England bis zur schottischen Grenze noch unter dem frischen Eindruck deutscher Gegenden mit den langen Atemzügen ihrer freien Wälder und Berge unternimmt, dem wird zunächst die ununterbrochene Gleichheit ausfallen: das endlose Netz von Hecken, das über ganz England geworfen ist. Wer aber an diese Hecken gewöhnt ist, der wird viel Abwechslung in den verschiedenen Landstrichen finden. Er wird Weide- und Eetreidegegenden bemerken; er wird unterscheiden zwischen Teilen, die wirklich fast unbewohnt sind und solchen, in denen sich die Bauern- und Pachthöfe hinter Baumgruppen abseits der Straßen verstecken. Er wird auch feststellen, daß Parklandschaften einmal nur Baumkulissen ohne Wald bedeuten, während ein andermal Steintore mit alten eisernen Gittern den Durchblick auf lange Einfahrtstraßen in einen Schloßpark freigeben. Das Schloß selbst — und wir fuhren an zahllosen vorüber — bekommt man nie und von keiner Seite zu sehen; es bleibt stets in vornehmster Verborgen heit und Entfernung von der Landstraße. Je weiter wir aber nach Norden gelangen, desto länger werden die Wellen der Hügel, desto größer die von Hecken eingeschlossenen Flächen, bis sie in den ersten schottischen Moors durch niedere Steinmauern ersetzt werden; und die Baumgruppen wachsen zu kleinen Wal dungen an. Als wir in Port einfuhren, erhob sich plötzlich und unver mutet vor uns das Münster in den gelben Strahlen der Spät nachmittagsonne. Wer weiß vom Münster von Port? Den noch: es ist die drittgrößte Kirche der Welt und eine der höch sten Leistungen der Gotik. Am Abend des gleichen Tages er reichten wir aber Durham and, wenn man die Kathedrale von Durham aus den Jahren 1070-1100 gesehen hat, so wird man auch einer Meisterschöpfung wie der von Port nicht mehr ge recht; nicht etwa, «eil Durham für den nordwärts Reifende« * Durchgehender Personen, und Eepäckverkehr zwischen Reichspost und Reichsbahn. Da von den Benutzern des immer umfangreicher werdenden Kraftpostverkehrs, besonders aus dem großen Kreise der reisenden Kaiifleute. vielfach bedauert worden ist, daß zwischen Reichspost und Reichsbahn noch kein durch gehender Personen- und Eepäckabfertigungsdienst besteht, bat die Reicksvereinigung der Reisenden und Vertreter im EDA. beim Reichspostministerium eine derartige Einführung angeregt. Aus einem jetzt der Reichsvereinigung zugegangenen Bescheide der Reichspostministers geht u. a. hervor, daß die Einführung durch gehender Personen- und Gepäckabfertigung zwischen Eisenbahn und Krastpost im Rahmen der neuerdings vereinbarten Zu- sammenarbeit zwischen Reichsbahn und Reichspost auf dem Ge biete des Kraftfahrwesens zur Zeit der Prüfung unterlieg« Die Einrichtung werde jedoch nur für solche Derkehrsbezkehnnge» in Betracht kommen, bei denen es sich um c' -m Ilebergangs», verkehr von Bedeutung handele. Auch eine Kathederblüte In einer seiner letzten handelsrechtlichen Vorlesungen Hai nach dem Pfälzer Boten (17. 7.) Professor Mitte!» in Heidel berg zur Frage der Revisionspflrcht der Aufsichtsräte bemerkt» daß diese Arbeit große Sachkenntnis erfordere; deshalb sei ei« Zenirumsebgeordneter hierzu wohl kaum imstande: ein Zen. trumsabgeordueter könne zwar Brevier, aber keine Gesü)äfts- bücher lesen Das Auditorium, abgestoßen durch einen solch törichten „Witz", scharrte und bezeugte dadurch diesem wunderbar takt vollen Herrn Professor, daß es auf Flachheiten verzichten und nur etivas Wissenschaft hören möchte. Kathederblüten solclptl Art, so bemerkt die „Kölnische Bolkszeitung" (Nr. 503) zu diesem Vorgang, sind der untrügliche Beweis für -die Unbrauch barkeit eines Hochschullehrers. Ein Universitätslehrer muß einen weiten Horizont haben, muß in religiösen und politisäten Dingen eine gleichsam selbstverständliche Duldsamkeit besitze» und überhaupt jene Weite, di« den wirklichen Gelehrten und den Menschen von Takt kennzeichnet. Es kann nett werden, wenn die akademische Jugend in die Hände von Männern fällt, welche eine Borlesung zu wütenden Ausfällen gegen politisch» Parteien benutzen. Was da heute dem Zentrum passiert ist, kann morgen jeder anderen Partei trassieren. So bleibt also nachzuprüfen, wie Frieden st örer mattgesetzt werden können, die eine so höchst seltsame Auffassung vom akademischen Lehramt haben. der spätere Eindruck ist, der den früheren in den Schatten stellt«, sondern weil Durham Cathedra! das vollendete Werk einer früheren Epoche darstellt. Von denselben feierlichen Ausmaßen und wohl ein Vorbild für Porkminster verkörpert sie den romanischen Stil in der äußeren Gewalt nicht weniger als in der reichen Ausfüllung des Kircheninneren mit starken Säulen. Zwei breite Ecktllrm« streben zur Höhe, mit mehreren Reihen romanischer Fenster übereinander durchbrochen und in dem flachen Dache endend, während aus der Mitte, dem Kreuzungspunkte der beiden Schisse der überragende Mittelturm aufsteigt, der bereits An fänge der Gotik verrät. Durch die Breite des Hauptschiffes und die entsprechende Länge der Querschisfe gewinnt der Dom seinen eindrucksvollen Umfang. So steht die Kathedrale auf dem hohen Felsmassiv über der alten Stadt und dem ein geschnittenen Flußtale, zu dessen Tiefe sich ein Park hinabzieht-. Neben dem Eotteshause, nicht weniger festgegründet erhebt sich die alte Bischofsburg mit ihren dicken, uneinnehmbaren Mauern. In neuerer Zeit wurde sie in ein Universitäts-Lolleg« der Universität Durham verwandelt, während die Bischöfe ein Palais in der Umgebung bezogen haben. Durham hat heute seine Industrie und am nächsten Tag» bei der Ausfahrt mit dem Ziele Newcastle sahen wir noch ein mal eine jener eigenartigen Zusammenfügungen, die für die englische Landschast nicht weniger bezeichnend sind als für di« Eigenart des Zusammenlebens der Schichten im nationalen Leben: Zur Linken und zur Rechten am nahen Horizonte lagen die Rauchschwaden breit über Fabriken und Schornsteinen; von dem Rücken der Hügel folgten Rethen eintöniger, neugebauter grauer Arbeiterhäuser den städtischen Straßen herab in di« Stadt; unvermittelt brach die Stadt in das Heckenwiesenland ab. An di« äußersten Mauerrundungen eines Schloßparkes lehnt« sich der Garten des letzten Arbetterhauses und von der Felsen höhe überragte di« hohe Kathedrale Stadt, Felder, Nähe und Ferne. Alles schien abgegrenzt, nirgends überschritten sich di» Ge« aenlätz«.