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Wetter-Vorhersage Tiere und Pflanzen als Wetterpropheten Gegen alle Vernunft schwört man noch heute auf dem flachen Sande wie im Gebirge aus den Hundertjährige» Kalen der und di« alten Bauernregeln. Zwei der alten Weisheiten habe auch ich immer bestätigt gefunden. Die eine lautet: Donncrts ün Mai, ist der April vorbei; die andere: Kräht der Wickel auf dem Mist, so ändert sichs Wetter oder — es bleibt wie's ist! Die Prophetie war von jeher ein undankbares Geschäft. Die Wettervorhersage vollends ist eine Kunst, die trotz oller Fortschritte der meteorologischen Wissenschaft, der Vervollkommnung der Hilfs mittel und der synoptischen Wetterkarten, trotz der genaueren Wolkenbeobachtungen, trotz der Errichtung und Wirksamkeit der serologischen Stationen uiw. noch immer nicht aus die wünschens werte Höhe in bezug auf Leistungsfähigkeit und Sicherheit gekommen ist. Gelehrte aller Nationen haben ihre Zeit der wichtigen Frage gewidmet, um eine möglichst genaue Vorausbestimmung des Wet ters zu finden, welche Zeichen nun die untrüglichsten seien. Was Howard schon im 18- Jahrhundert an Wolkcntheorien ausstellt«, was Goethe, den an allem interessierten Naturforscher, zu seinem Gedichte „Howards Ehrengcdächtnis" begeisterte, was danach Granger wciterverfolgte, das hat auch Ouervein und andere ver anlaßt, sich gerade der Wolkenbeobachtung tiefer zu widmen, so daß heute tatsächlich nicht nur Wissenschaftler, sondern auch zahl reiche Laien aus den Wolke» des Himmels, aus Luftdruck- und Feuchligkcitsverhältnisscn mit einiger Bestimmtheit das Weiter der nächsten Zeit vorauszusagen vermögen. Und wenn's einmal nicht zu- Irifft, so trösten sic sich mit dem alten Ersahrungssatze — daß Aus nahmen die Regel bestätigen. Man braucht aber gar kein Wolkcnguckcr zu sein, um ebenfalls mit einiger Sicherheit feststellen zu können, „wies Wetter wird". Nicht an Einzelerscheinungen, sondern an der Summe der Be obachtungen, von denen im folgenden einige herausgcgrisfcn seien. Schon von alters her hat man Tiere und Pflanze» zu den Wetterpropheten gerechnet, und wenn heute versucht wird, ihre Brauchbarkeit als Wetterkünder zu bestreiten, so geschieht ihnen einfach unrecht. Wer sie richtig zu beobachten lernt, wird bald manche gute Prognose stellen und daran seine Freude l>aben, auch wenn er ihr keinen hohen wissenschaftlichen Wert beimißt. Daran ändert auch die Tatsache nichts, daß die neuere Forschung als die treibende Kraft beim Ver halten der Tiere nicht die Witterung, sondern den Hunger scstgcstcllt hat. Die Nutzanwendung für den Menschen bleibt die gleiche. Wenn die Schwalbe», um eines der bekanntesten Bei spiele anzusllhren, tief am Erdboden hinfliegcn, was allenthalben als Anzeichen für baldigen Regen gedeutet wird, so beruht das darauf, daß die wassevdampsreiche Luft durch ihre Schwer« die kler- ne» Kcrbticrchc» in die tieferen Schichten gedrückt hat, wo ihnen »um die Schwalben »achstelle» müssen, wenn sie ihren Hunger stillen wollen. Bei schönem Wetter dagegen erheben sich auch die In sekten zu größerer Höhe, so daß unsere Hauslieblinge ihnen eben falls in die höheren Regionen nachsteigcn müssen. Bei schlech- t e m Wetter sicht man die Fische springen, weil sic nach den auf das Wasser herabgcdrücktcn, darüber hinschwebendcn Beutctier- chen schnappen. Die Spinne webt ihre Netze nur. wenn schönes Wetter zu erwarten ist, bei schlechtem geht ihr ohnehin kein Opfer ins Garn Wen» Spinnen, die sich ein hängendes Netz Herstellen, ihre Arbeit einstcllen und untätig im Netz sitzen, dann kann man sich darauf gefaßt machen, daß regnerisches Wetter eintritt, bzw. daß im Winter Schnee kommt. Die Winkelspinne verkriecht sich in diesem Falle in eine Röhre, die sie in ihrem Gewebe angelegt hat. Kann man jedoch mit dem Bevorstchen eines schönen und heiteren Wetters rechnen, so sind die Spinnen recht fleißig in ihrer Arbeit. Spinnen sie sehr lange Fäden, so soll es längere Zeit schön bleiben. Im Winter bedeutet das eifrige Arbeite» der Spinne den Eintritt der Kälteperiodc. Die höchsten Hausen wölbt der Maulwurf bei schlechtem Wetter, da in diesem Falle die ihm zur Nahrung dienenden Kleintier« tiefer ins Erdreich gehen. Alle diese Be obachtungen, die Beispiele können beliebig vcrmchut werden) leh ren uns: nicht die genannten Tiere sind die Wetterpropheten, son dern die Insekten, die Kerfen, also die Bcutetiere. die mit ge ringer Widerstandskraft gegen den Regen ausgestattct sind und einen feinen Instinkt für Wetterveränderungen haben. Sie, die der Regen Niederschlagen würde, nähern sich aus Gründen der Selbstcrhaltnng der Erde oder verkriechen sich in ihr. Auch bei größeren Tiere» hat sich ein sicherer Instinkt für die Gefahren der Witterung hcraus- gcbildet. Manche tragen z. V. alle Zeichen der Erregung und Un ruhe zur Schau, wenn schwere Gewitter im Anzüge sind. Die Schäfer, durch ihr Leben im Freien und jahrelang« Erfahrung mit den Wctteranzcichcn vertraut, mache» sich die Feuchligkcitsempsiud- lichkeit der Wolle ihrer Schutzbefohlene» zunutze. Bei zunehmender Luftfeuchtigkeit werden die hygroskopischen Fellhaare weich und fühlen sich kühl an. Je nach dem Winde und de,, Wolke» weiß der Schäfer dann ziemlich genau, was ihm der kommende Tag bringt. Gerade den hygroskopischen, also feuchtigkeitsempfindliche» Eigenschaften verdanken auch die Pflanzen ihren Ruf als Wetterpropheten. Senkt die Roßkastanie ihre Blätter, als woll ten sic wie die Finger einer Hand eine Prise nehmen, dann kann man mit ziemlicher Bestimmtheit aus Regen rechnen; liegen die Blätter dagegen ausgcbrcitet, so wird cs sonnig und schön bleiben. Ebenso breiten sich die Fiederblättchen der Robinie, die bei uns fälschlich immer Akazie genannt wird, wagrccht aus, wenn schö nes, ja, sie steigen nach oben, wenn andauernd schönes und heißes Wetter von Bestand ist, aber sie klappen nach unten, nach der Erde zusammen, wen» Regen zu erwarten ist. Dieses Verhalten erklärt sich zweckmäßig so: bei regnerischem Wetter sichern sich die Blätter vor Verletzungen durch die aufschlagenden Tropfen, indem sie nach unten zusammcnklappen, den Rege» also nicht auftreffen, sondern abriesc!» lassen. Bei normalem schönen Wetter läßt der Lichthungcr die Pflanze so ausbrciten, daß sic die größtmögliche Ausnutzung der ausfallenden Sonnenstrahlen erzielen (wobei man beachten wolle, daß das Licht'bcdürsnis der verschiedenen Pflanzen sehr verschieden ist), und bei anormalem Sonnenbrand schützen sich die Blätter vor übermäßiger Ausdunstung, indem sie durch ihr Zusammcnklappen nach oben de» sengenden Strahlen das pralle Ausfallen wehren. fteiprig und Umgebung Vergünstigungen -er Kerbskmefse Leipzig, 9. August. Auf den ausländischen Eisen bahnen und deutschen und ausländischen Schisfahrtslinien werden zur kommenden Leipziger Herbstmesse vom 25. bis 31. August fol gende Fahrpreis- und Frachtermäßigungen gewährt: Eine 25proz. Fahrpreisermäßigung für Hin- und Rückfahrt bzw. 50proz. Ermäßigung für die Rückfahrt genieße» die Besucher der Leipziger Messe auf den bulgarischen, estnischen, grie chischen, jugoslawischen, lettischen, litauischen, österreichischen, rumä nischen, schweizerischen, tschechoslowakischen, türkischen und ungari- chen Eicnbahnen. Aus den sranzösien Bahne» werden um 20 Proz. ermäßigt« Hin- und Rückfahrkarten ausgegeben, während in Italien für Aussteller und Besucher «ine 30proz, Ermäßigung» eingeräumt wird. Von der Stettiner Dampfer-Eompagnie, der Seedienststrecke Swinemündc—Zoppot—Pillau—Memel, der Erste» Donau-Dampf- schissahrtsgescllschast, dem Scrviciul Maritim Roman, Bukarest, der ungarischen Fluß- und Sceschisfabrtsgesellschaft sowie auf den Adria-Passagicrlinien der Dnbrovacka Parabrodska Plovidba A. D-, Dubrovnik, und der Jadranska Plovidba D. D. Susak, wird eine 10- bis 50proz, Fahrpreisermäßigung gewährt. Frachtver günstigungen in Form einer frachtfreien Rückbeförderung genießen die Ausstellungsgüter der Leipziger Herbstmesse auf den italienischen, jugoslawische», österreichischen, schweizerischen und tür kischen Babnen sowie aus den Linien der Ersten Donau-Dampf- schiffahrts A.-G. Tarifpottttk -er Leipziger Straßenbahn Leipzig, 9, August. Die Einnahmen der Großen Leipziger Straßenbahnen gehen rapid zurück. Im Juni 1929 hat das Unter nehmen 2 455 941 Mark eingenommen; im Mai dieses Jahres wa ren cs 2 613979 Mark. Der Rückgang ist aber nicht nur in Geld ausgedrückt sestzustellen: Die Straßenbahn hat im Juni 1929 ins gesamt 9 338 029 zahlende Fahrgäste befördert, im Mai des gleichen Jahres 9 773 782; in den VergleichSmonatcn des VorjalircS, als noch billigere Tarife bestanden, waren die Zahlen der beförderten Fahrgäste im Juni 11124 943 und im Mai 11162 935. Dieser Rückgang ist so, daß man ihn getrost katastrophal nennen darf, und es wird die vornehmste Ausgabe der Stadtverwaltung sein, hier Wandlung zu schassen. ) Streik der Leipziger Musikarbeitcr. Nachdem Schlichtungs- Verhandlungen um eine Lohnerhöhung in der Leipziger Musikindu- Mensch unter Menschen Roman von Victor Hugo. !86. Fortsetzung.! „Er wartet, wo ich ihn hinbcstcllt habe?" „Ja." „Gut!" sagte Jondrette. Leblane war sehr blaß. Es tvar augenselpnnlich, daß er seine gefährliche Lage begriff, aber während er den Kops langsam und er. staunt »ach allen Seiten wandte, zeigte sein Gesicht keine Spur von Furcht. Er hatte sich hinter den Tisch, wie hinter einen improvisier te» Wall zurückgezogen, und während er noch eben nichts als ein harmloser alter Herr zu sein schien, stand er jetzt in der Positur eines kampfbereiten Athleten, di« Stuhllehne m der gewaltigen Faust und mit drohender Miene. Dieser Greis, der einer so fürchterlichen Gefahr so entschlossen und kühn entgegcntrot, gehörte offenbar zu jenen Menschen, für die der Mut ebenso selbstverständlich und einfach ist, wie ihr« Herzcns- güte, und Marius war stolz auf ihn. Ist doch der Vater der Ge liebten nie «in Frenid«r für uns- Drei von den vier angeblichen Ofensetzern halten aus dem Haufen Eisenwcrkzeuge, der eine ein« Blechschere, der zweite eine Zange, der dritte einen Hammer genommen und sich, ohne ein Wort zu sprechen, quer vor die Tür gestellt. Der vierte, ein Alter mit weißen Haaren, war sitzengcbliebcn, lmtte aber seine schläfrige Har tung aufgegeben und die Augen geöffnet. Neben ihm saß jetzt Frau Jondrette. Marius glaubte jetzt, binnen wenigen Sekunden werde der Zeitpunkt eintreten, wo er sich in die Sache einmischen mußte, und hob schon, di« Hand am Hahn, das Tcrzerol empor nach der Decke und dem Flur hin. Nach dem Gespräch mit dem Knüttelträger wandte sich Jon- drctte wieder zu Leblane hin und wiederholte seine Frage mit dem ihm eigenen leisen, unterdrückten, fürchterlichen Lachen. „Sie erkennen mich also nicht?" Leblane sah ihn fest an und antwortete: „Nein." Nun trat Jondrette bis an den Tisch heran, beugte sich mit verschränkten Armen über das Tolglicht, bis sein von Grimm ver. zcrrtcs Naubticrgesicht Lcblancs ruhevolles Antlitz beinah berührte und schrie: „Ich heiße nicht Jabantou! Ich heiße nicht Jondrette! Mein Name ist Thenardier. Ich bin der Gastwirt aus Monlsermeil. Haben Sie's gehört? Thcnardicrl Erkennen Sie mich jetzt?" Eine leichte, kaum bemerkbare Nöte stieg in Lcblancs Stirn, und ohne daß seine Stimme zitterte oder lauter wurde, sagte er mit seiner gewohnten Seelenruhe: „Noch immer nicht." Diese Antwort hörte Marius nicht mehr. Verstört, fast be sinnungslos, wie versteinert stand er da. Als Jondrette sagte: „Mein Name ist Thenardicr!" zitterte Marius an allen Gliedern und lehnte sich an die Wand, als Bare ihm eine Stahlklinge durch das Herz gefahren. Dann sank der Arm, der den Signalschuß ab- scuern sollte, langsam herab, und in dem Augenblick, wo Jondrette „Habe» Sie's gehört! Thenardier!" wiederholt«, hätten Marius' kraftlose Finger beinahe dag Tcrzerol fallen lassen. Nicht Leblane hatten Jondrettes Worte erschüttert, sondern Marius in die höchste Bestürzung versetzt. Was bedeutete nicht alles dieser Name für ihn! Einen Kultus, der mit dem Andenken seines hochverehrten Vaters aufs innigste verknüpft war. lind nun. wo er den fo lang« und sehnsuchtsvoll Gesuchten vor sich sah. nun war der Manu, dem er so gern die höchsten Opfer gebracht hätte, ein Bandit, ein ruchloser Verbrecher, der augenscheinlich sich eben anschickte, ein frevelhafte? Attentat — wahrscheinlich einen Mord — zu begehen, lind an wem? Großer Gott! Welch bitterer Hohn des Schicksals! Jetzt stand er vor dP furchtbaren Wahl, ob er den Retter seines Vaters den» Henker überliefern oder den Vater des Mädchens, das er leiden schaftlich liebte, sollte umkommen lassen, lind keine Zeit sich zu be sinnen! Die Knie drohten ihm den Dienst zu versagen, und er fühlte sich einer Ohnmacht nahe. Währenddem raste Thenardicr mit wildem Triumphe vor dem Tische hin und her. Mit «inemmal nahm er den Leuchter in die Faust und stampfte ihn so heftig auf den Kaminsims, daß der Docht beinah «rlosch und der geschmolzen« Talg an die Wand spritzte. Tann wandte er sich wieder zu Leblane hin und verhöhnte ihn: „Futschikato! Reingcsallen! Im Wurschtkcssel!" lind während er wieder auf und ab rannte, jubelte «c mit Heller Schadenfreude: „Also finde ich Sie endlich wieder, Herr Philanthrop, Herr Millionär mit dem schäbigen Nock, Herr Puppcnverschenker! Alter Alsanz! Also, Sie erkennen mich nicht? Net». Sie sind nicht der jenige, der vor acht Jahren, Weihnachten 1823, nach Montsermeil in meiner Herberge «ingekchrt ist! Sie haben nicht das Kind der Fantin«, die Lerche, aus meinem Hause wcggesührt! Sie trugeu keinen gelben Rock! Bewahre! Kein Bündel mit Kleidungsstücken in der Hand, wie jetzt eben! Sag' mol, Frau, das ist ein« Schrulle von ihm, daß er überall Bündel mit alten Strümpfen hinbringt, die Im einzelnen ist dieser Vorgang freilich weit verwickelter, alSMGM in den paar Sätzen darstcllt. Jedenfalls sind außerordentlich »iek» Pflanzen derart stark feuchtigkeitsempfindlich, daß die Beobachtung! der Auswirkung dieser Eigenschaft sie schon zu einer Zeit zu Wette« Propheten gestempelt hat, wo man von den inneren Vorgängen d«I Gewächse noch keine Ahnung hatte. Hierher gehört die berühmt gi^ wordene „Rose von Jericho", die weder eine Rose noch auH Jericho ist, sondern ein unserem Hirtentäschel vcrivondtes Holzigels Sträuchlcin der Arabischen und Libysche» Wüste; der Storch schnabel, aus dessen^ Samcngranen wir uns als Jungen schon ein primitives Hygroskop gebaut haben, der überall verbreitet« Löwenzahn, dessen Somenslugschirm bei kommendem Regen eng geschlossen, bei sonnigem Wetter aber weit ansgebreitct ist: hierher gehören zahlreiche andere Flugsamcn tragend« Gewächse) ferner pflanzliche Organe, wie die Grannen der Gerste und des Hafers. Das Länger- und Kürzerwerden der Seile beruht ebenfalls auf den Ouellen der Kapillarräume und diese Tatsache macht man sich bei Herstellung der bekannten Schcrzartikel zur Wettervoraus sage wie der „Wetterjungsrau" zunutze, wie die hygroskopische Eigen schaft der Darmseite bei den beliebten Wetterhäuschen ausgenutzs wird, aus denen bei feuchtem Wetter der Mann, bei schönem di« Frau heraustritt. Licht, Sonne und Feuchtigkeit (von anderen Ursachen, di» noch zu Ncizbcwcgungcn der Pflanzcnorgane führen können, sei hie» abgesehen) also sind cs, die auf die Gewächse cinwirkcn und die bei der größeren Empfindlichkeit der Pflanzen für di« Witterungsve» änderungcn diesen den Ruf alz Wetterpropheten eingetragen haben) Wenn aber ein auf die Dummheit spekulierender Kops die sogenannt^ Nowacks W e t t e r p sla n z e als ein Künder schlagender Wet^, ter, Erdbeben, vulkanischer Ausbrüche usw. anpreist, so ist das —- gelinde gesagt — grober Unfug. Das aber soll den Natur freund nickt verdrießen, die soliden und ehrlichen pflanzliche!»! Wetterpropheten recht gründlich zu beobachten. Er wird viel Freud», daran haben! strie ergebnislos verlaufen sind, haben die betroffenen Arbeiter be schlossen, in den Streik zu treten. ) Mit dem Kraftrad In die Pleiße gestürzt. An der Ein mündung des Schlößchenivcges in die Primavestistraße in Goh lis ereignete sich am Donnerstagmittag ein schwerer Verkehrs, Unfall. Ein Liescr-Kraftdreirad geriet aus der Fahrtrichtung durchbrach einen Zaun und stürzte in die Pleiße mitsamt dens Führer. Beide, Rad und Cheuffeur, konnten durch die Feuer, wehr geborgen werden; der Mann wurde in bewußtlosem Zits stände dem Krankenhaus zugcführt. — Aus einem an der Eck» der Hoser und Stötteritzer Straße gelegenen Neubau verlor de» mit Einsetzen von Fenstern beschäftigte Glaser Alfred Lose do^ Gleichgewicht und stürzte aus der Höhe des 1. Stockwerks iq die Tiefe. Er zog sich schwere Kopf-, Arm- und innere VeH letzungen zu. — In Görna stieß der Kuhmelkcr K. au^ Nössige mit seinem Motorrad, auf dessen Soziussitz eih anderer junger Mann Platz genommen hatte, mit einem Pferde» geschirr zusammen K. stürzte aus die Straße und erlitt schwer« Verletzungen an den Beinen und im Gesicht, u. a. einen Rasens beinbruch. Er mußte nach Meißen ins Krankenhaus geschafft werden. Der Mitfahrer kam unverletzt davon. so Jahre RofenIhal-PorzeHan Geh. Kommerzienrat Dr.-Ing. h. c. Philipp Rosenthaft der Gründer und Generaldirektor der bekannten Porzellanfabrifi PH. Rosenthal u. Co.. A.-G., begeht in diesem Monat sein 50jähriges Berussjubiläum. Geheimrat Nosenthal ist Präs« dialmitglied des Reichsvevbandes der Deutschen Industrie, Vor^ - Orsms l-svcior Vier wichtige Verwendungsmöglichkeiten: Lsl ÜOlMvlldrLllä Ist Treme Leobor ein wundervoll kühlende» Mittel gegen schmerzhaftes Brennen der Haut. L«t lL80ttv2»lledvll verhindert Crem« Leobor, dick «ifgestriche* schmerzhafte» Anschwellen und Juckreiz. -tL LllävNMlorlLßS leistet Treme Lcodor mit ihrem dezenten Blüte» geruch vorzügliche Dienste. Lvt rvlvll LttllÜvll und unschöner Hautfarbe verleiht die lchneeig-weltz« Creme Leodor den Händen und dem Gesicht jenen matten Teint, wir er d«r vornehmen Dame erwünscht Ist. Tube S0 Pf. und 1.— Mk., di« dazugehörig- Leodor Sets« S.ück bv Pf. 2n allen LHIorodont-Derkaufrstellen zu haben. gute, alte, mildtätige Seele! Sind Sic denn Strumpfwirker. Her» Millionär, daß Sie die Leute mit alte» Sachen beglücken, die Sies nicht verkaufen können? Nein, so ein verlogener Mucker! Alw, Sie erkennen mich'nicht? Na, ein Glück, daß ich Sic kenne; ick bade Sie den Augenblick wiedcrcrkannt, wo Sie Ihre Nase hier herem- gesteckt haben. Na, jetzt sollen Sie aber sehen, daß cs einem nicht immer ungestraft hingeht, wenn man sich in die Häuser schleicht, als Lumpenmatz verkleidet, die Leute hinlcrgcht, den Freigebige» spielt, ihnen ihren Broterwerb nimmt, und im Walde de» Knüliel gegen sie schwingt. Damit ist's nicht abgemacht, daß mau uachbcr, wenn die Leute ruiniert sind, sie mit einem zu weiten Ucberziche» und ein paar elenden Decken abspcisen will, Sie alter Spitzbube, Sie Kinderdieb!" Er hielt inn« und schien «ine Weile mit sich selber zu spreche». Sein« Wut verschwand mit eincmmal. sozusagen wie die Nbone, die plötzlich au einer Stelle unter der Erde wcitcrsiießt. Diesen Monolog beendelc er aber, indem er mit der Faust aus den Tisch schlug und wieder laut sprach: „Mit einem so einfältigen, gutmütigen Gcsichi!" Und zu Leblane gewendet: „Damals haben Sie über mich gelacht! Sic sind a» alle» meinem Unglück schuld. Sic haben für fünfzehnhundert Franken ei» Mädchen bekommen, das ganz gewiß reicher Leuth. Kind war, dir mir schon viel Geld eingcbracht hatte, und aus der ich noch mehr herausgeschlagen hätte, so viel, daß ich sorgenfrei hätte leben kö»1 ne». Tie hätte mich für alle meine Verluste emschädigt, für das Vermöge», dos ich in der verdammte» Herberge ans Bein gebunden habe. Andere hielten große Gelage bei mir, und ich wurde dabei zum Bettler. O ich wünschte, all der Wein, den ich ihnen cinge-, schenkt habe, wäre zu Gift geworden! Aber das ist nun Nebensache. Nickt wahr, ich bin Ihnen komisch vorgekommcn, als Sic mit de« Lerche abgezogen sind. Sie halten Ihren Knüttel und waren de» Stärkere. Jetzt kann ich Ihnen aber das vergelten. Heule lmbe ich! alle Trümpfe in der H<md, Sie sind in der Klemme, guter Mann. Nein, was ich mich jecke! Wie er sich hat nasführen lassenl Ich habe ihm wcisgemacht, ich wäre Schauspieler, mein Ha»swir> wollte morgen sein Geld l>aben! Der Dämlack weiß nicht mal, dah die Mieten am 8. Januar, nicht am 4. Februar sättig sind. Unü vier erbärmlich« Louisdor bringt mir der alte Gauner, hat nicht s« viel Courage i» der Tasche, daß er sich die runde Hundert ab- knöpfen kann. Und wie er aus meine Cchweisivedclei reingesallen ist! Das hat mir Spaß gemacht. Ich dachte bei mir; Du Trottrll Jetzt katzbuckle ich; heute abend fetze ich dir die Kaldaunen aus den» Leibe." IFortsctzung solgt.)