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Sächsische Volkszeitung : 09.08.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192908098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290809
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290809
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-08
- Tag 1929-08-09
-
Monat
1929-08
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 09.08.1929
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Neue Gaunertricks Vv5 clrr I-aurikr Professor Marischs letzter Gang Bautzen, 8. August. Unter Anteilnahme weiter Kreise un serer Stadt wurde gestern nachmittag die sterbliche Hülle des am vergangenen Sonnabend verstorbenen Professor Mari scb zur letz, tr» Nutze bestattet. Nacktem in der Wohnung, Slieberstraße -10, die kirchliche Einsegnung vom Herrn Dompsarrer Scholastikus He tz u s ch k e — unter Assistenz der Herren Ordinariats-Assessor Letz- mann und Kaplan Noack — vorgenommen worden war, be wegte sich ein stattlicher Trauerzug durch die Straßen unserer Stadt nach dem friedlich-stillen Nikolaisriedhos. Unter den ernsten Klan, gen des Miserere wunde der schlichte Eichensarg zum Grabe ge tragen. Nach den vorgeschriebenen kirchlichen Gebeten entwarf der amtierende Geistlich« ei» Bild von dem LebcnSgange des Verstorbe nen, dem Worte des Trostes an die Hinterbliebenen folgten. Herr Studiendirektor Prof. Heidrich würdigte d!« Verdienste des trcuverdienlen Lebrers, der nahezu 30 Jahre lang als Iugendb-loner dm Katholischen Lehrerseminar tätig gewesen war. Als Zeichen der Verehrung und Dankbarkeit legte er namens der Lehrerschaft der Katholischen Oberschule einen Lorbeerkranz am Grabe des ehemali gen Mitarbeiters nieder. Der Vorsitzende des Katholischen Lehrer vereins Bauhen-Schirgisivalde, Herr Lehrer Rudolf Wagner, rief im Namen des Kath. Lchrerverbandes im Freistaat -Sachsen dem langjährigen, allzeit treuen Vercinsmitgliev herzliche Abschiedsworte nach. Ein letzter Grus; von Blumen ,var der äußere Ausdruck d«S Dankes, den die katholische Lehrerschaft Sachsens dem Heimgegan genen zollt. So schläft nun der teure Verstorbene — von allem E^oenleid befreit — an der Seile seines Vaters einem frohen Auf- er>ichungsmorg«n entgegen. —dr— Aus -er Unfallchronik Löbau, 8. August. Um einen Zusammenstoß mit einem aus einem Feldweg kommenden Motorradfahrer zu vermeiden, zog der Fllhrer eines Personenkrastwagens auf der Staatsstraße Bautzen- Löbau die Bremsen so stark an, daß der Blagen sich um seine eigene Achs« drehte und gegen einen Baum prallte. Der noch neue Wagen wurde vorn gänzlich zusammengedrückt und sing auch Feuer, das aber bald gelöscht werden konnte. Von den drei Insassen zogen sich zniei Schnittwunden zu, der Motorradfahrer wurde nur leicht verletzt. Göda, 8. August. Am Die-nstag mittag wurde ein achtjähriges Schulmädchen, das sich hier zu Besuch befindet, von einem aus Richtung Bautzen kommenden Motorrad überfahren. Das Kind wollte im letzten Augenblick vor dem Motorrad die Straße über queren. Das Mädchen erlitt mehrere komplizierte Beinbrüche und mußte ins Krankenhaus nach Bautzen gebracht werden. l. Das böse Gewissen. In Görlitz bat sich am Dienstag abend der Malermeister Lins Höft aus Maricnthal, bei Ostritz, der sich in den nächsten Tagen wegen eines Sittlichkcitsvcrbrechens vor Erricht verantworten sollte, auf eigenartige Weise das Leben ge nommen. Als der Führer eines Autos am Schützenhaus für kurze Zeit seinen Wagen verließ, schlich sich der Selbstmörder in das Auto und schoß sich eine Kugel in den Kopf, ohne daß jemand etwas merkte. Als später der Chauffeur in die Garage kam und Licht machte, bemerkte er zu seinem Schrecken einen im Tode liegenden Menschen in seinem Auto. Er benachrichtigte sofort die Polizei und die Cauitätskoloune vom Roten Kreuz, die den Selbstmörder nach dem Krankenhaus brachte, wo er jedoch kurze Zeit darauf sta r b. l. Schadenseuer. In Neusalza-Sproinberg brach) gestern mittag im Grundstück des Tischlermeisters Roitzsch ein Feuer aus, das das zweistöckige Gebäude, in dem sich die jetzt von der Firma Schönbach n. Wagner betriebene Tischlerei befindet, voll ständig einäsch)«rte. Da die Flammen bei den reichen Holzvor räten und Abfällen sich außerordentlich schnell aueüreiteten, konnte so gut wie garnichts gerettet werden. Die Brand ursache ich noch nicht ermittelt. : Oberst v. Tschirschky s. Gestern starb im Alter von 71 Jah ren Oberst a. D. Friedrich von Tschirschky und Bögen do r ff. Er wurde am 6. Januar 1858 in Dresden geboren und trat am 1. April 1677 aus dem Kadettenkorps als Fähnrich ins Schützen-(Füsilicr->Regimeut „Prinz Georg" Nr. 106 über. Im Jahre 1010 zum Oberst befördert, trat er am 18. April 1912 in den Ruhestand. Im Kriege stellte er sich dem Vatcrlaude erneut zur Verfügung und war nochmals mehrere Jahre Konimandant der Festung Königsteiu. Seinen einzigen Sohn verlor er im Felde beim Schützenrcgimcnt Prinz Georg. Jur Genfer Fahr! -er Skaatskapelle Wir gaben in der vorigen Nummer den Inhalt einer Ein gabe wieder, die der Bund sächsischer Staatsbeam ten wegen der Gastspielreise der Staatskapelle nach Genf an das Ministerium für Volksbildung gerichtet hat. Das Mi nisterium, dos inzwischen auch dem Bunde geantwortet hat, steht, wie wir erfahren, auf folgendem Standpunkt: Da die Mitglieder der Staatskapelle Beamten seien, so gälte auch für sic die allgemeine B e a m te n ps l i cht, die ganze Kraft und Persönlichkeit in den Dienst des Amtes zu stellen. Die Be hörde bestimme den Umfang des Amtes und habe das Recht, den Beamte» auch über den gewöhnlichen Umkreis seiner Pflichten hinaus in Anspruch zu nehmen, soweit dies keine unbillige Zumutung an den Beamten darstelle. Hier von könne im vorliegenden Falle ebensowenig die Rede sein wie wenn ein anderer Beamter aus besonderem Anlaß in das Ausland äbgeordnet werde. Es handle sich bei dem Genfer Gastspiel nicht um eine private Veranstaltung, sondern um ei» Unternehmen des Staates, das sowohl für den künstlerischen Ruf der Dresdner Oper, wie für die Geltung deutscher Kunst im Auslände von großer Be deutung sei. Wenn die Theater-verwaltung mit der Kapelle zunächst über die finanzielle Seite der Fahrt verhandelt habe, so sei dies in dem natürlichen Bestreben geschehen, den Zwang zur Erfüllung einer Dienstpflicht entbehrlich zu machen. Die von der Staalskapelle in finanzieller Hinsicht geäußerten Wünsche seien »»erfüllbar. Das Ministerium müsse die vom Berwal- tungs Kollegium der Staatstheater zugebilligten Bergütungs- sätze für durämus angemessen ansehen. zumal für eine preis werte Unterbringung der Kavellmitgliedcr in Genf gesorgt sei. Weitere Zugeständnisse könne das Ministerium weder dem Staate noch der übrige» Bcamtenschafi gegenüber verantworten. Bayrcuther Bühnenfestspiele 1930. Die Konzcrtdirektion F. Ries, Sccstr. 2l (Eiiuwilg Riugstr.), Verkaufsstelle der Eintritts karten zu oe„ Bayrcuther Vühneusestspiclen, hat den aussührlichen Dslruasvsrsirch am ArbeUsaml Dresden, 8. August. Mit einer ganz eigenartigen Betrugs angelegenheil hatte sich am Mittwoch das Dresdner Schöf fe nger ich i zu befassen. Angeklagt war der 42 Jahre alte frü here Kellner und jetzige Händler Mar Oskar Samuel aus Dres den, dem fortgesetzter Rücksallsbetrug in Tateinheit mit gewinusüch- tiger Urkundcnsttlschung zur Last gelegt wurde. Der Angeklagte, der arbeitslos geworden war, versucht« das Stadt. Arbeitsamt dadurch zu täusche», daß er gefälschte An- bzw. Abmeldungsbeschcinigungcn der Allgemeinen Orlskrankcnkasse Dresden vorlcgte. Samuel hatte 24 Fchliage an den nach den Vorschriften der Versicherung bestehen den 159 Arbeitstagen. Um sich dennoch in den Besitz der Arbeits losenversicherung zu setze», ließ sich der Angeklagte dazu Hinreitzen, gefälschte Formulare der Allgemeinen Ortskrankcnkassc vorzulegen, ebenso die Quittung über bezahlte Arbeitslosenversicherung vorzu- legen, für die er in Wirklichkeit nichts gezahlt hatte. Dem Gericht gegenüber verlegte sich Samuel auf hartnäckiges Leugnen. Er behauptete auch weiterhin, daß die entsprechenden Formulare nickt gefälscht worden seien, sondern tatsächlich von einem Arbeitgeber herrührtcn, bei dem er in Lohn und Brot gestanden hätte. Trotz aller Bemühungen nxir es aber den Behörden nicht möglich, den singicricn Arbeitgeber zu ermitteln. Er blieb eben unbekannt. Da? Gericht erkannte, da Samuel infolge seiner Vor strafen bereits als Nücksallsbetrügcr unter Anklage stand, wegen fortgesetzten Nücksallsbetrugs in Tateinheit mit gewinnsüchtiger Ur kundenfälschung 3 Monate Gefängnis. In diesem Zusammenhang ist ein ähnlicher Betrugsfall von Interesse, der aus Berlin gemeldet wird, und bei dem es leider nicht nur beim Versuch blieb. Ein umfangreiches Betrugsverfahren gegen den Kaufmann Christian Holtz, der sich in Untersuchungs haft befindet, beschäftigt gegenwärtig den Moabiter Untersuchungs richter. Holtz hat in einer ungeheuerlichen Weise die Erwerbs- l o se n fü r s o rg e gcbrandschatzt, und Z>var in einem Umfange, daß er fast 11- Jahre hindurch in Saus und Braus leben konnte. Er >var zeitweise bei 12 und mehr Bezirksämtern gleichzeitig als arbeitslos gemeldet. Er arbeitete mit falschen Papieren und war überall unter einem anderen Namen angegeben. Obwohl (krmnitr, ZÜvicksu, Klauen Streit um die Zrvlekauer Mul-enbriicke Zwickau, 8. August. Zwischen den Stadtverordneten und dem Rat ist es wegen der Muldenbrücke zu einem Konflikt ge kommen. Di« Stadtverordneten hatten mit knapper Mehrheit beschlossen, daß der Bau einer Muldenbrücke an oer Talstraße noch in diesem Jahre durchzuführen sei. Gegen diesen Beschluß hat nun der Rat Einspruch erhoben, da die Mittel im Haushalt plan nicht vorgesehen ivaren. Für 34VV0 RM. Wechsel gefälscht Aue, 8. August. Die Auer Stadtbank ist durch den Kühl maschinenvertreter Möckel aus Aue um rund 34000 RM. geschädigt worden. Möckel hat auf über 30 Wechseln die Unter schriften gefälscht, indem er Namen von zahlungsfähigen Ge schäftsleuten, zum größten Teil von auswärts, verivcndote. Möckel hat die Fälschungen in vollem Umfange eingestanden. Man erkannte die Fälschungen dadurch, daß ein großer Teil der Wechsel zu Protest ging, worauf weitere Nachforschungen an gestellt wurden, durch die der gesamte Betrag der Fälschungen festgestellt werden konnte. tz. An der Mähmaschine verunglückt. Ein gräßlicher Unglücks fall ereignete sich am Dienstag nachmittag in Neukirche». Dort war auf einem inmitten der Gemeinde liegenden Grundstück ein Gutsbesitzer mit dem Mähe» von Getreide beschäftigt. Als er mit der Mähmaschine wendete, kam «ine hei der Ernte mithelfende Frau der Maschine zu nahe und wurde am Fuße sehr schwer ver letzt. St« wurde sofort dem Erimmitschaucr Krankenhause zugcführt. Die Frau wird voraussichtlich eine dauernd« Schädigung ihrer Ge sundheit davontragcn. tz. Drei Kinder unter einem Auto. In Gößnitz bei Meerane liefen drei, einer Familie angehörende Kinder direkt in ein auf der Fahrt nach Meerane begriffenes Personenauto hinein. Zwei ser Kinder, die nach dem Krankenhaus in Schmölln gebracht wurden, sind erheblich verletzt worden: dem «inen wurde edas Bein zerschmettert. Dem Lenker des Autos trifft an dem bedauerlichen Unglücksfall keine Schuld. Spielplan sowie die näheren Bestimmungen über den Bezug von Eintrittskarten und den WohnungSnachwcis ausgehängt, Weitere Auskünfte daselbst bereitwilligst, Johann Strauß in Dresden, Johann Strauß, der vormalige Wiener Hofballnnisikdircktor in Wien, in Dresden durch seine Gast spiele bekannt und geschätzt, wird, vielen Wünschen entsprechend, auf der Rückreise nach Wien mit seinem Wiener Orchester hier noch drei Konzerte geben. Dieselben finden am 17. August abends 8 Uhr, am 18. August nackm. 4 Ubr und abends 7^ Uhr in dem schönen Garten des Linckcscke» Bades statt mit drei verschiedenen Programmen. Bei schlechten! Weiter im Saale. Der Verkauf hat begonnen bei F. Ries. Secstr. 21. Eintrittskarten im Vorverkaus M. 1.40 (sonst 1.75). Es empfiehlt sich, den Vorverkaus zu be nutzen. Der „Sächsische Muslkrvinke!" Klingenthal, 8. August. Die im Mittelpunkt der Iubi- läumsveranstallungen im Klingenthaler Bezirk stehende Ge werbe- und Industrie-Ausstellung bietet, wie wir bereits kurz meldeten, einen umfassenden Einblick in das gewerbliche Schas sen der Harmonikaindustrie im „Sächsischen Musikwinkel". Die vielen ausgestellten Instrumente legen beredtes Zeugnis ab von den Ansprüchen, die an das unscheinbare Volksmukinstrument gestellt werden. Vom einfachen Anhängselinstrument bis zur anspruchsvollsten Künstlerharmonika. Zahlreielze Sortimente und Zusammenstellungen in den verschiedenen Tonarten für die Orchesterbesetzung vervollständigen das Bild. Neben der Mundharmonika nimmt auch die Zieh- Harmonika einen breiten Raum der Ausstellung ein. Daß sich die Industrie auch der neuzeitlichen Entwicklung auf musi kalischem Gebiet angepaßt hat, zeigt die Ausstellung von elek trischen Klavieren, Sprechapparaten usw. Der Werdegang einer handgearbeiteten Geige wird in den einzelnen Ent stehungsstufen gezeigt. Eine Besonderheit der Ausstellung bilden die handgearbeiteten Instrumente eines Kunstgeigenbaners. Neben den S t r e i ch i n st r u m en te n fehlen auch die Zupf- instrumente nicht. Eine Abteilung „Aus vergangenen Tagen" erinnert an die Zeit der Spitzen- und Kammindustrie. Außerdem zeigt die Ausstellung ältere Modelle von Blas- und Zupfinstrumenten sowie alte Urkunden und Aufzeichnungen. er unverheiratet ist, war er stets «in verheirateter Mann mit meh reren Kindern gemeldet und bezog den Höchstsatz von 3 2 Mark wöchentlich. Ans diese Weise halte er ei» recht ansehnliches Einkommen, und seine Haupttätigkeit bestand darin, die Gelder ein zukassieren. Bei den weit auscinandcrliegcndcn Bezirksämtern, bei denen er überall unter anderem Namen ge,neidet >var, hatte er Mühe, stets rechtzeitig zum Stempeln und Kassieren zu kommen, und mußte sogar das Auto in Anspruch nehmen. Schließlich nxir Holtz so sorglos geworden, daß er bei den gefälschten Erwerbs- losenpapicrcn selbständig Aenderungen vornahm, wenn einzelne Taten nicht genau übereinstimmten. Das wurde schließlich bemerkt, und man hielt ihn an. Bei einer Haussuchung fand man noch 25 vorbereitete Anmeldungen für die Erwerbslosigkeit, die all« aus die verschiedenartigsten Persönlichkeiten lauteten. Der Unters»« chungsrichter ist augenblicklich eingehend damit beschäftigt, festzu- stellen. ob Holtz die Fälschungen selbst vorgcnommcn hat, oder ob er seine Papiere aus einer Fälscherwerkstatt bezogen hat. Mißbrauch -er Krankenkassen -urch ArbettsunwiNigr In einer ErinnerungSschrist des Neichsarbeitsministcriums, „Deutsche Sozialpolitik 1918—1928", die mit einem Vorwort des Arbeitsministers Wissel und Dr. Brauns eingeleitct wird, wird ei» erschreckendes Bild des Mißbrauches unserer teuren Krankenkassen gezeichnet. Es heißt dort, daß die Krankenzifser jetzt höher sei als vor dem Kriege, obwohl di« Hygieniker sestgestellt haben, daß der Gesiuidheilszustand des Volkes im allgemeinen des» s e r geworden ist. Die Krantcnziiser sei direkt abhängig von dem Beschäftigungsgrad auf dem Arbeitsmarkte. Das Auf und Nieder in der Wirtschaft mache die Krantenversicherung stellenweise zu einer K r i se n v e r s ich e ru n g. Die Mißbräuche zu beseitigen, sei bisher noch nicht möglich gewesen Von den .Krankenkassen werde immer noch berichtet, daß bei Nachuntersuchungen ein großer Teil der vorher von de» »ur allzu entgegenkommenden Acrzle» als an geblich arbeitsunfähig anerkannten Mitgliedern für völlig gesund er achtet werde. Verwaltung und Gesetzgebung müßicn dafür sorgen, daß die Krankenzifser mit der wahren Raiur der Dinge überein- stiinme. Mil -em gestohlenen Kraftrad in -en To- Klingenthal, 8. August. Zu dem gestern von uns berichteten Motorradunfall ist „och folgendes zu melden: Zwei junge Leute aus Neicheuberg, der 19 Jahre ali« N. Pehucrt und der 21 Jahre alt« I. Schars, hatten in Reichender!, ein DKW.-Motorrad gestohlen. Damit fuhren sie nach Greiz, wo sie das Rad stehen ließen und dies gegen ein D.-Rad, an dem sic die Erkennungszeichen änderten, ans gleiche Weise „einlauschten". Ans ihrer Weilerfahrt von Fal kenstein nach Neustadt begegneten sie einer Streife der Rodcwiscker Gcndariuerieabteilung im Kraftwagen. Die beiden Freunde mach ten schleunigst kehrt und machten sich dadurch den Gendarmen ver dächtig, die sofort die Verfolgung der beiden Motorradfahrer aufnah. men. In rasendem Temvo fuhren sie über Falkenstein, Elb erfeld, Auerbach, Hobengrün nach Iägersgrün. wo sie kurz vor dem Ort mit de», Rad au die eiserne Slraßcnbarriere stießen und ver unglückten. Ter Führer des Motorrades, der 19jährige Pehnert, ist entkommen, während sei» Soziusfahrer durch den Sturz einen Schädellruch erlitt und auf der Stelle toi liege» blieb. tz Der Glaserstrcik beendet. Der Streik der Glaser ln Zwickau hat nach den geführten Verhandlungen mit der Glaserttmnng zu einer Einigung geführt. Diese sieht eine Lohn erhöhung vor unter der Voraussetzung, daß die Arbeit sofort wieder ausgenommen wird. KV Jahre Postkarte In den nächsten Wochen feiert die Postkarte ihren 60. Ge burtstag. Die Idee stammt von dem damaligen Staatssekretär v. Stephan, der sich um das Postwesen große Verdienste er. worben hat und einer der Mitbegründer des modernen, völker verbindenden Postverkehrs überhaupt ivar. In seinem Wir kungsbereich konnte aber v. Stephan seinen Vorschlag nicht in die Tat umsetzen, die Berwirlichung erfolgte vielmehr zum ersten Male in Wien, wo zur selben Zeit die „Korrespondenz-Karte" in den Verkehr gebracht wurde. Dem Beispiele folgte man bald in Preußen und am 1. Oktober 1869 wurde sie zum ersten Male ausgegeben. Erst zwei Jahre nach ihrem Erscheinen hieß sie Postkarte. Zunächst mußte für Postkarten dasselbe Porto be zahlt werden wie für Briefe: erst später führte man einen ge staffelten Tarif ein. Im Jahre 1872 folgte dann die Drucksache und die Postkarte mit Rückantwort. Leipziger Sen-er Freitag, de,, 9. August: 12.00 Uhr: Schallplattenkonzert. Noch dem Nauener Zeitzeichen: Schallplattenkonzert. 13.45 Uhr: Glückivunschruf. 14.00 Uhr: Funkwerbenachrichten. 15.15 Uhr:: Stunde der Hausfrau mit Fuubwevbung und SclM- platten. 16.30 Uhr: Konzert. 18.20 Uhr: Wettervoraussage, Zeitangabe und Funkwerbenach- richten. 18.30 Uhr: Sind.-Rat Friebel, Lektor Mann: Englisch für Fort geschrittene. (Deutsch)« Welle, Berlin.) 18.55 Uhr: Arbeitsnachweis. 19.00 Uhr: Prof. Dr. Heinrich Schmidt, Jena: „Haeckel" (gest. 9. Aug. 1919). 19.30 Uhr: Dr. Arno Schirokauer, Leipzig: II.: „Der Dichter und die Alpen." 20.00 Uhr: Zeitgenössische deutsche Dichter: Wilhelm Schläfer: 33 Anekdoten. Einleitender Vortrag: Dr. Kurt Murtens. Sprecher: Karl Zimmcrmann, Dresden. 20.45 Uhr: Bunter Abend. Mitwirkende: Marga Kunad (Lieder zur Laute), Ferdinand Kollmaneck (Zithervirtuose, Erhard Siedel (Heitere Rezitationen). 22.00 Uhr: Zeitangabe, Wettervoraussage, Pressedienst und Sportsunk. Kumvr Auch ein Wunsch. „Frau, ist das eine Hitze! Ich wünschte, ich süße bis an den Hals im Wasser und mit dem Kops i., der Waldkneipe!" Das „As". Dreimal schon probt der Chormeister di« Stelle: doch noch iinmer singt Pietschmann aus Dresden statt des in der Partitur vorgezeichneten „As" ein „A". — „Singen Sie dock mal endlich richtig: „As!" ruft der Chormeister un geduldig und läßt neuerdings wiederholen. — Da wird'o dem Probeletter zu dumm. „Aaaaas!" brüllt er mit der Stimm« eines wütenden Löwen. — „Mir genn' Se »ich beleidchcn!" lächelt Zietschmann überlegen. Und singt wieder „A".
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