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Me Ische «nv Tyrifius ln ve«ven-l Der Mann ,n sein« Braut nicht lieben, ohne zugleich die Kirche zu » und di« Braut kann den Mann nicht lieben, ohne zugleich ristu» zu lieben. Nicht selbstsüchtiges Genießen, sondern genseitiges Schenken, den Geliebten bereichern wollen — das ihre Liebe. Das alles ist nicht Gleichnis, sondern volle Wirk- Ichkeit. — Dies« Liebe übersieht auch nicht im andern das Kirchlein, das den König in sich birgt, oem alles lebt. Von hier aus wird auch bas Wesen der Jungfräulichkeit Verständlich. In ihr ist das bräutliche Verhältnis der Seele iu Christus ein unmittelbares. Der Frau erscheint Christus Im Gatten, die Jungsrau gibt sich ihm unmittelbar hin. Das Wesen der Jungfräulichkeit liegt nicht im Negativen, im Ver zicht an sich, sie ist vielmehr etwas Positives, ein Verzicht um Gottes willen, in der ungeteilten Hingabe an ein hohes Ziel, Für den einzelnen aber kommt es nur darauf an, welchen Be ruf er hat, d. h, wo Gott ihn haben will, in der Jungfräulich keit oder in der Ehe. Sittliche Pflichten in der Ehe. I. Die Treue. Aus dem Wesen der christlichen Ehe ergibt sich ihre Unauf löslichkeit von selbst. Aufgelöst kann nur werden, was noch existiert. Aber da der natürliche Ehevertrag in den übernatür lichen zwischen Christus und der Kirche aufgesogen ist, kann er ebensowenig wie dieser gelöst werden. Die Unauflöslichkeit der Ehe ist für uns so undiskutierbar wie ihre Einheit. Die Ehe als vollkommene Liebes-, Lebens- und Leibesgemeinschaft kann nur zwischen zwei Menschen bestehen und zwar für immer. Folgerungen: 1. Sorgfalt bei der Gattenwahl, Prüfung der körperlichen Befähigung (Gesundheitszeugnis!), der natürlichen Zuneigung, der Opsersähigkeit und Treue fähigkeit. 2. Pflege des Gemeinschaftsgedankens, Es gibt ln der Ehe einen Moment, wo man glaubt, nicht mehr zusam men leben zu können. Wird dieser Moment überwunden, dann beginnt der reifere und schönere Teil der Ehe. 3. Möglichste Erweiterung der Ehebasis. Eegen- fettige geistige Bereicherung und Gedankenaustausch. II. Der Wille zum Kinde. Das Glück der Ehe ist es, einander dienen zu dürfen mit fleib und Seele. Richtig erfaßt ist das Geschlechtliche in der Ehe Dienst am großen Schöpfungswerk, ein Gottesdienst. Hei lige Ehrfurcht vor dieser gewaltigen Größe mutz uns erfassen. Grundsatz: In der Ehe ist alles erlaubt, was der Natur »nd der Liebe entspricht. Keuschheit ist Einordnung in die Harmonie der Welt, in den heiligen Schöpserwillen, das Gesetz Gottes. 1. Natur. Man beruft sich heute immer auf die Natur, aber wo diese natürliche Pflichten auferlegt, will man sie korri gieren. Kalte Berechnung tritt in das Heiligste. Ist Natur- »reue in der Ehe möglich? Wir Deutsche leben in unnatür lichen Verhältnissen. Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot usw, — Aber, wenn jemand berechnet, daß es für mehr Kinder nicht reiche, dann fehlt in dieser Rechnung der wichtigste Faktor — Gott! Wir dürfen den Glauben nicht da aufstecken, wo er erst beginnen soll. — Unsere Voreltern aber hatten es vielfach nicht leichter als wir, aber sie hatten mehr Opscrsinn. — Ucber- belastung der Frau? Dr, Salmonson-Berlin sagt: „Die Ge burt ist in 95 von 100 Fällen eine Genesung der Natur", und Dr. Bumm sagt: „Die Frauen leiden mehr unter den Kin dern, die sie nicht haben, als unter denen, die sie haben". 2, Liebe. Rücksichtsvolle, opferbereite Liebe. Es gibt keine eheliche Pflicht, wo es kein Recht gibt auf der andern Seite. Das Recht hört auf, wo das Naturverbot dagegen steht, wo Leib oder Seele oder Leide abwehren. III. Christliches Hauswesen. Ber Mann hat die Sorge für die Familie. Die Frau muß sich wirtschaftlich sicher und geborgen fühlen. Vor allem aber muß ihn eheliche Ritterlichkeit beseelen. Kleine Reibungen müssen mit Humor ertragen werden. — Der Fra» aber kommen häusliche Tugenden zu. Der Mann muß eine Heimat, eine „Insel der Seligen" haben. — All diese Pflichten aber können die Eheleute nur erfüllen aus der Gnade des Sakramentes. Frömmigkeit allein garantiert die Güter der Ehe nicht. Aber wenn wir unsere Frömmigkeit auffassen als Selbstzucht und Gottesfurcht, wenn wir leben aus Gott und uns ganz durchformen lasten von ihm. dann wird es sich zeigen, daß die deutsche Sprache eine große Weisheit, offenbart, wenn sie den Bund zweier Menschen „Ehe' nennt. Denn „Ehe" und „ewig" ist ein Wort. So haben die Teilnehmer in diesen Tagen Ehe, Jung, sräulichkeit und Reinheit geschaut. Der göttliche Same der Erkenntnis ist in die Herzen gefallen. Gott gibt seine Gnade: aber am Menschen ist es, daß der Same aufgehc und Frucht werde durch die Tat! Damit so die Welt erneut werde in Christus! — als erster 1924 sllr die Echtheit der waela eingesetzt harre, zu erklären. Weit hat sie noch reisen müssen, die so zu Ehren gebrachte edle Frau, um sich endlich ihren ruhigen Platz zu erkämpfen. Zu Schiss durch den Panama-Kanal nach San Franziska und von da nach Neuyork. wo sie nun im Safe einer Bank wartet. Wartet, bis die Stunde gekommen ist. da eine Deputation d^r Stifter-Societät amerikanischer Katholiken aus Chicago, Washington und Neuyork sie Seiner Heiligkeit dem Papst zum fünfzigjährigen Priesterjubiläum nach Rom bringen wird — als eine Schenkung für den Vatikan. Seine Galerie wird die Gaeta fortan zieren und nun vielleicht noch mehr bewundert werden als ihre jüngere altberllhmte Schwester in der Petersburger Eremitage „Uitorno in prctrin'. Ueber dieses erquickliche Endergebnis hinaus, wonach das edle Bild Europa erhalten bleibt und das sogar — ein ein ziger und erster Fall — mit Hilfe Amerikas, wird die sechs- ährige Forschungsarbeit Professor A. Lüdkes weiter wirken und »chungsmethode sich zur Fülle der Beweise die Feststellung von siasfaels Pinselschrift mit Hilfe der Mikrophotographie gesellen. Denn wie jeder kleine Mensch seine Handschrift so hat jeder große Maler seinen eigenen Malduktus, seine Pinselschrift, die ihm eignet und die ihn verrät. 6arl hleiüaer. Kriegsbücher Die Osterschlacht bei Arras 1917 belzandcln dieBände 2 8 «nt» 29 der vom Rcichsarchio herausgegcbenen Schristsolge „Schlachten des Weltkrieges" (Verlag Gerhard Stalliiig, Oldcnburg/Verlin 1929). Das Gelände bei Arras, zwisckM Lens und Bullecourt, sah nach der Somme die zweite große deutsche Abwehrschlacht gegen eine ungeheuere seindlick)« Menschen- und vor allem Materialübermacht. Zwischen Pal- warum und Cantate des Jahres 1917 wankt hier im Artois die deutsch« Front unter den Hunderltausenden Schlägen der Gra- baten und den Mossenstürmen der siegessicheren Armeen der Vincrale Allenby und Horne. Fünfmal erwacht das Ringen Das Sed-iner Kleinlufischiss Vor be-eukfamen Entwicklungen im Luflschiffverlrehr? Dresden, 8. August. Mir lebhaftem Interesse *n>urde gestern, wie wir bereits meldeten, das Eintreffen des kleinen Luftschiffes DP.-N. 28 in Dresden begrüßt. Bei seinem Eintreffen über dem Hellerberg, überflog es in etwa 250 Meter Höhe den Flugplatz, kreuzte über der Stadt und lag dann am Ankermast auf dem Heller. Luftschiffkapitän Thomas., berichtete nach kurzer Be grüßung durch die Herren der Sächsischen Flughafenvertriebs gesellschaft über die Fahrt, die mit einer durchschnittlichen Ge schwindigkeit von 50 bis 60 Kilometer glatt von statten gegangen war und die guten Eigenschaften dieser Erstkonstruktion erneut erprobt hat. An dem Kielgerüst hängt die Kabine, die für fünf oder sechs Mann Raum bietet: in ihr sind die Steuervorrichtungen, deren Einfachheit überrascht, untergebracht. Ferner trügt die Kabine einen 80-PS-Siemcns-SH-!3-Motor, der bei einer Tourenzahl von 1600 dem Luftschiff eine Geschwin digkeit von hundert Stundenkilometer verleihen kann. Hinter dem Propeller befindet sich ein Luftschöpfer, durch den der Fahr- und Propellerwind Lust in das obenerwähnte Ballonett hineindrückt. Zwei Höhen- und zwei Seitensteuer geben dem Luftschiff eine große Manöverierfähigkeit. Das kleine Schiff hat einen Inhalt van 1800 Raummeter, ist etwa 40 Meter lang und hat einen Durchmesser von 10 Meter: es kann 600 Kilo gramm Nutzlast tragen. Nach der Besichtigung, an der auch Vertreter der Regie rung, der Behörden und der Presse teilnahmen, gab der Kapitän dann einige technische Erläuterungen: Be! der Konstruktion dieses Kleinluftschiffes hat man wieder auf das halb starre System zurückgegriffen, und man hofft, daß die weitere Ent wicklung des Prallustschiffes in absehbarer Zeit zu Erkennt nissen wird, die für den Luftschijfverkehr von außerordentlicher Bedeutung sein werden. Tos Charakteristisch« beim P ra I l u f t schi ff ist, daß seine Hülle durch den inneren Gasdruck — der größer sein muß. als der äußere Luftdruck — in ihrer Form erhalten werdeck muß Nun ist aber der Druck in einer solchen Hülle einer sort- währenden Äeränöerimg unterworfen: bei intensiver Sonnen- bestrahlung erwärmt sich das Gas derart, daß die Gefahr des Platzens besteht: ihr wird dadurch vorgebeugt, daß das Pralluft- schiff oben einen Sickzerheitsverschluß hat, durch den beim Ein treten zu großen Ueberdruckes Gas entweichen kann. Geht die Sonnenbestrahlung in ihrer Intensität zurück oder bewegt sich das Luftschiff in geringerer Höhe, so zieht sich das Gas zusam men; die Folge wäre eine schlaffe Hülle, die nicht mehr manövrierfähig wäre» Für diesen Fall hat man im Innern des Gasraumes ein Ballonett angebracht, das von außen her mit Lust aufgeblasen wird Dadurch wird dos umgebende Gas aus einandergepreßt und die Hülle strafft sich wieder. Steigert sich der Druck später wieder, so braucht man nur Luft — kein Gas mehr! — abzulassen. Der erste Nundflug über der sächsischen Landeshauptstadt am Abend gestaltete sich zu einem Erlebnis für groß und klein. Fast geräuschlos überquerte DP.-N. 28 die verschiedenen Stadt teile. überall lebhast begrüßt und bestaunt. Die Wendungen und Drehungen, der ruhige, sichere Flug, wurden genau versolgt und diskutiert. — Neben den Schwalben, die auf dem Landungsplatz neugierig den seltsamen Beherrscher der Luft umkreisten und die Steuerungsanlagen mit den ausgedehnten Stabilisierungsflächen bis zur Berührung musterten, crrcgre das Kleinlustschiff den lauten Jubel der Kinderwelt, der keine Strecke zu weit war, um cs so lange als möglich mit dem Auge verfolgen zu können. Für etwa 10 Tage hat nun Dresden ei» neues Wahrzeichen, das im übrigen eindrucksvoll für die Trumpf- Schokolade wirbt. Wie uns mitgeteilt wird, wird das Luftschiff in den nächsten Tagen vormittags und nachmittags kürzere Flüge in die Um gebung Dresdens ausführen, die auch eine Reihe van ostscich- sächsischen Städten berühren werden. vrr§rl«n und Umgebung Sozialpolitik -es Gefamkrakes Dresden, 8. August. In der Sitzung des Gesamt rat cs, deren Borsitz Bürgermeister Dr. Bührcr führte, und der 21 Ratsmitglieder beiwohnten, wurden den Stadtverordneten folgende Bewilligungen vorgeschlagen: 19 000 RM. zum Anbau einer Veranda für die städt. Krippe Gerokstraße 29; — 2850 NM. für die Verbreiterung der Konkordrenstraße vor dem Grundstück Nr. 43; — rd. 7000 RM. für die Wasscrgrabcnregnlicrung entlang dem Grundstück der 68. Volksschule im Stadtteil Lcubnitz-Ncnostra; — 1450 NM. zur Einrichtung eines Fahrradraumcs im Keller des' Neubaues Stadthaus Thcalcrstraße und 1400 NM. für die Aus stattung von dortige» Aufcnthaltsräumen mit eisernen Kleiderschrän ken, Stühlen, Tischen usw.; — 1190 RM. für die Anbringung von 2 Windfangtüren und Ausstellung eines Heizkörpers im Stadthause Lcuben; — 51100 NM. für di« Erneuerung der Kcsselanlage im städtischen Grundstück Scrrcstraße 4—6; — 9600 NM. für den Ein bau einer Warmwasserheizanlage im Stiftungsgrundstück Neitbahn- straße 34. — Der vom Hochbauamt vorgelcgte Gesamtbebauungs plan für den Stadtteil Stetzsch wurde genehmigt. Weiter wurden noch 19 Punkte erledigt. Der Dresdner Lan-esfahn-ungskag Dresden, 8. August. Anläßlich des Landessahndungs- tages sind im hiesigen Stadtgebiet von de» unisormierten Boll- zugsbeamten 224 Personen vorgesührt worden, von denen 74 Personen vorläufig festgenommen worden sind. Durch Beamte der Kriminalpolizei erfolgten 21 Vorführungen und Festnah, men, weiterhin In 21 Fällen Abstrafungen und Anzeigen. Die im Landgebiete eingesetzten Polizeistreifen haben insgesamt zehn Personen sestgenommen. Der Sächsische Heilstättenoerein für Lungenkranke gibt «ine mit wertvollen photographischen Aufnahmen reich/aus gestattete Werbeschrift heraus, die sich mit der herzlichen Bitte an die Allgemeinheit wendet, dem Verein beizutreten und ihm Mittel ?ür seine Zwecke zuzuführen. Die Schrift bringt in Beiträgen namhafter Vertreter der Aerztewelt, Beschreibungen der Heilstätten, die der Verein unterhält, sowie einen Artikel von Son.-Rat Dr. Gebser Uber die Behandlung der Lunge ntuber- kulose. Das kleine Werk ist mit zahlreichen Abbildungen ver sehen, die die vorbildlichen Einrichtungen und die entzückende Lage der Heilstätten in anschaulicher Weise schildern. IS»» - Folgenschwerer Fusammenslotz Dresden, 8. August. Ein ungemein heftiger Zusammenstoß zweier Personenkraftwagen ereignete sich am Mittwoch in der 8. (20.) Abendstunde in der inneren Neustadt an der Ecke der Haupt- und Heinrichstraße. Es betraf dies einen kleinen Hanomag und ein größeres geschlossenes Fahrzeug. Der ein« Wagen kam vom Albertplatz her in Richtung Augustuslbrücke, der andere aus der Altstadt über die MittelaNee der Haupt straße gefahren, um in die Heinrichstraße einzubiegen. Der Zusammenstoß ereignete sich etwa auf der Mitte der Fahrbahn. Durch den heftigen Anprall wurde der Hanomag, bei dem auch das rechte Vorder- und Hinterrod glatt abgerissen, wie ein Spiel zeug über die Fußbahn gegen die Ecke des dortigen Stadthauses geschleudert. Dessen Besitzer und Führer, ein in den dreißiger Jahren stehender Kaufmann aus Boxdorf erlitt bei dem Unfall je eine Kopf- und Knieverletzung. Er wurde in der im gleichen Hause befindlichen Wohlfahrtspolizeiwache mit Not- verbänden versehen und später nach seiner Wohnung gebracht. Infolge des Zusammenstoßes und während der sich notwendig machenden polizeilichen Feststellungen mußten die durch die Heinrichstraße führenden Straßenbahnlinien in beiden Fahrt richtungen für einige Zeit umgeleitet werden. Der so stark beschädigte Hanomag wurde später abgeschleppt. : Neue Karienverkaufsstellen. In tzcr Lebensmittel- uns Buchhandlung von Frau Anna Weise in Lausa, Dresdner Straße 63. und im Prinz-Hermann-Bad in Lausa-Weixdorf sind Verkaufsstellen für Karten und Uebergangshefte der Linie In- dustriegelünüe—Lausa eingerichtet worden. : Keine Verlängerung der Sommerferien in der H. M. N. Da mit dem geplanten Erweiterungsbau aer Höheren Mädchen schule Neustadt mit dreistufiger Studienanstalt, Weintrauben-- straße 1, noch nicht begonnen morden ist. tritt eine Verlängerung oer Sommerferien nicht ein. — Der Unterricht beginnt Montag, den 19. August 1929 vormittags 7.20 Uhr. : Die Wigman-Schule-Dresden eröffnet in Stuttgart ein neues Zweiginstitut für tänzerische und gymnastische Berufs- und Laienausbildung. Die Leitung dieses neuen Zweiginstitute» ist an Irene Strohm. diplomierte Lehrerin und bisherige Assistentin der Wigman-Schule, Dresden, übertragen morden. : Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold Dresden Mt seine Verfassiingsfeier am Freitag, den 9. August, 20 Uhr, vor dem neuen Rathause (Ringstraße) ab. um Arras zu gigantischer Größe, fünfmal zerschellt der Niesen- sturm englischer Divisionen an der Tapferkeit und Zähigkeit der deutschen Verteidiger. Die Karwoche diente der artilleristischen Vorbereitung. Am Ostermontag traten die Engländer zum Sturme an. An die 50 deutsche Divisionen wurden hier vor Arras zur Schlacke gebrannt. Bis in den Juni hinein ging das blutige Ringen von Hunderttausenden. Aber der Gegner kommt über seine Anfangserfolge nicht mehr wesentlich hinaus. Auf 28 Kilometer Breite hat die deutsche Front bis zu höchstens 8 Kilometer Tiefe nachgegeben. Die Verteidiger blieben die Sieger. Die deutschen Gesamtverluste betrugen bis Ende Mai etwa 85 000 Mann, die der Engländer noch vorsichtiger Schätzung das Doppelte. Namen wie Vimy-Höhe, Thölus, La Maison Blanche. Nocux, Gavrelle, Tilloy les Mofflaincs, Neuvilla- Vitasse, Monchy le Preux, Gnemappes und Bullecourt bezeich nen die Brennpunkte des furchtbaren Ringens, dos der Ver fasser Franz Behrmann, selbst ein Arraskämpfer, in den beiden Bänden in erschütternder Realistik vor unserem Auge entrollt. Die Darstellung beschränkt sich im wesentlichen aus die Kämpfe der Apriltage und bescheidet sich mit einer kurzen Skizze über den Fortgang der Schlacht bis in den Juni hinein. Sie hat alle Vorzüge, die die früheren Bände dieser Schrist- folge auszeichnen, beruht auf den amtlichen Qeuellen und wirs so zum dauernden Ehrenmal für olle, die bei Arras gekämpft uns geblutet haben. Die Bearbeitung im Reichsarchiv hat Archivrat Walther Brandt besorgt. Auch diese beiden Arrosbände sind mit künstlerischem Buchschmuck und gutem Kartenmoterial ausgestoitet (Preis Halbleinen Bond 6.50 RM., Halbleder 10 RM.). Die Verfassung des Deutschen Reiches vom 11. August 1919 mit Bildern und Skizzen", herausgcgebcn von D r. HaweI, Köln. (Gilde-Verlag. Köln.) (M. 1.30.) — Ein Volksbuch im beste» Sinne des Wortes zum Verfaffungstag am 11. August. Durch die geschickte Verflechtung des Wortlauts mit anschaulichen Bildern, Skizzen und interessanten Zahlengegenüberstellungen wird «8 er möglicht, jedem Deutschen das wertvoll« Gedankengut der Verfassung verständlich zu machen. Die Zusammenstellung der Bilder berschte- denster Darstcllungsart und abwechslungsreichsten Inhalts fesselt jeden, der das Buch zur Hand nimmt. In fast 200 bildliche» Dar stellungen ziehen die verschiedensten ErschcinungSsornic» deutschen Gemeinschaftslebens an unserem Auge vorüber: Reich und Länder, Reichspräsident und Reichstag, Gesetzgebung und Verwaltung, Ein- zehpcrsonen und Gemeinschaft, Religion, Bildung und Schute, Wirtschaft und Arbeit. Deutschlands Rcparationslastcn — Versailler Vertrag — Dawes-Plan — Noung-Plan, hcransgcgcbcn von Tr. Bernhard SPangenberg, Obcrrcgicrungsrat im sächsischen Finanzmini sterium. 101 Seiten Umfang, broschiert RM. 2,AI. Wilhelm Lim- pcrt, Verlag, Drcsdcn-Ä. 1. — Die Reparationssrage steht heute wieder im Mittelpunkt d«S össentlichen Interesses. Das Buch Dr. Spangcnbergs ermöglicht cs durch seine gemeinverständliche Dar stellung der deutschen Rcparationslastcn weitesten Kreisen, sich über diese wichtigste Tagessragc zu unterrichten. Das Schwergewicht des Buches liegt natürlich in den Kapiictn über den Verlaus der Pariser Konferenz und den Inhalt des Uonng-Plancs. Zugleich werden dann aber die Reparationsbestimmungeii des Versailler Vertrages und des Dawes-Plancs in guter, klarer Hcraushebuug der großen Zusammenhänge gegenübergestellt. Auf diese Weise wird es dem Leser ermöglicht, sich durch Vergleich des bisherigen Zustands mit den neuen Vorschtägcu des Boung-Plaiies ein eigenes sachliches Urteil zu bilden. Weltgeschichte in Anekdoten von A. v. Gl eiche n-Ruß« wur »i. 586 Seiten, Einband von Prof. E. Prätortus, gebunden in Ganzleinen M. 12 50. Max Hesscs Verlag. Berlin-Schöneberg 1. — Blitzartig und rascher als langatmige Darstellungen erhellt die Anekdote Vorgänge, Charaktere, ja ganze Epochen. So hat Gleichen- Rntzwurm in seiner Sammlung «In Weltbild gezeichnet, wie eS farbenreicher und funkelnder kaum zu finden ist. Die .Weltgeschichte in Anekdoten" ist ein Neisetagebuch in die Vergangenheit. Wir be gleiten den Weltmann und gewandten Plauderer, den gelehrten Kulturhistoriker und geistvollen Chronisten gleichsam in unbekannte» Land. Emsige Forscherarbeit von vielen Jahren, der man dir Freude am Sammeln humorvoller und seltsamer Dinge ansieht, hat hier «in schätzbares Material zusammengetragen. Die Mehrzahl der Leser wird das Fehlen von Quellenhinweiscn, die dem wissenschaft lich Interessierten fehlen, nicht vermissen. Alles in allem: ein eben so unterhaltendes wie vorzügliches Buch.