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Zur Kun-erljahrfeler -er sSchsifcherr Karmonika-Industrie Klingenthal I. Sa., 3. August. Aus Auloh der IVÜ.Iahr- frler der sächsischen Harmonika-Industrie, die vom 3.-11. August 1VLS in Klingenthal stattsindet, widmet der Reichswirtschostr. minister Dr. Curtius derselben folgendes Geleitwort: Die schweren Lasten, unter denen die deutsche Volkswirt- sthast zu leiden hat, zwingen dazu, den Export einheimischer Erzeugnisse mit aller Macht zu fördern und hierbei ständig aus eine Verbesserung der Qualität der Erzeugnisse Bedacht zu nehmen. In vorbildlicher Weise hat cs die deutsche Harmonika- Industrie verstanden, dieser Notwendigkeit Rechnung zn tragen Gehen doch ctwa"ßo Prozent der gesamten deutschen Harmonika- Produktion ins Ausland — eine Exportquote wie sie in dieser Höhe wohl kaum von einem anderen Industriezweig erreicht' rpird. Ein ivesentliäier Anreil an diesem Erfolge gebührt ! er sächsischen .Harmonika-Industrie. die in einem völlig abgeschlos senen Bezirk, dem LDervogtländischen Musikivinkel ansässig, heute auf einen 100jährigen Zeitraum ihres Bestehens zuriick- blickt. Von den von ihr verfertigten Musikinstrumenten hat insbesondere die Mundharmonika im In- und Ausland« viel Freude bereitet und sich viele Herzen erobert. Sie hat in Schule und Orckwster Eingang gesunden und hat als billiges, jeder mann leicht zugängliches Instrument zunr aktiven Musizieren ihren Platz auch neben den modernen Instrumenten für mecha nische Musik zu behaupten gemuht. Daneben sind es aber auch kulturpolitiselse Aufgaben, die die Harmonika-Industrie erfüllt, denn wie Musikinstrumente überlsaupt, so sind auch Mund- und Ziehharmonika mehr als andere Waren geeignet, kulturelle Beziehungen zwisck>e» den Absatzländern und der deutscher. Heimat zu lregründen. Möge die sächsisck>e Harmonika- Industrie mit den Klängen ihrer Erzeugnisse auch fernerhin erfolgreich den deutschen Namen und das Zeiä^n deutsäzen Ge- wecklws leistes und deutscher Qualitätsarbeit in die Welt hinaus tragen. gez, Curtius, Reichsrvirtschaftsminister. Die Benutzung -er Ferlen-Sonderzlige Im Bereiche der Reichsbahndirekkion Dresden sind in diesem Sommer bis jetzt 42 Sonderziige abgelassen worden, die 8V0ÜU Personen befördert haben. Hierzu werden noch neun Sonderziige kommen, die voraussichtlich 5000 Personen beför dern, so dah im ganzen in diesem Jahre von sächsischen Stationen bl Sonderziige mit 3b 000 Personen abgelassen worden sind. Aus diesen Zahlen geht hervor, dah die Benutzung der Ferien sonderzüge in diesein Jahre beinahe uni die Hälfte zurück- gegangen ist, denn im vorigen Jahre wurden insgesamt reich lich 60 000 Personen befördert. Dieser Rückgang ist dadurch zu erklären, dah die Fahrpreisermäßigung, die jetzt auf die Fcricn- sonderzugskarten gewährt wird, auherordentlich gering ist, so dah viele Fahrgäste der Eisenbahn darauf verzichten, überhaupt Noch einen Feriensonderzug zu benutzen. So kostet beispielsweise die Sonderzugskarte 3. Klasse von Dresden nach München uno zurück 36,40 NN!., während man bei der Benutzung eines fahr planmäßigen Personcnzugs im ganzen 40,40 RNt. also nur b RN! mehr aufzuwenden hat. Dafür hat man noch den Vorteil, nicht an bestimmte Züge und für die Rückfahrt nicht an eine bestimmte Route gebunden zu sein. Benutzt man jedoch mit der Sonderzugskartc für die Rückfahrt einen Schnellzug, so sind noch 5 RN!. Zuschlag zu entrichten. Es ist vielleicht die Absicht der Reichsbahn gewesen, durch die geringe Fahrpreisermäßigung gegenüber dem regulären Preise das Interesse an den Ferien sonderzügen herabzumindern, um durch die Benutzung der fahr planmäßigen Züge höhere Einnahmen zu erzielen. Diese Rech nung dürste doch wohl auf irrigen Voraussetzungen beruhen, denn cs wird infolge des geringen Entgegenkommens der Neichsiighn mancher überhaupt davon abgesehen hai>e», eine größere Reise zu unternehmen, deren Kosten er früher für sich und seine Familie vielleicht gerade noch erschwingen konnte. Hoffentlich zieht di« Reichsbahn aus dem Rückgang der Besol de rungszahlen die einzig richtige Folgerung und gewährt im kommenden Jahre wieder einen Rabatt, der zur Benutzung der ^ricnsondcrzüge mehr anreizt, als es diesmal der Fall gewesen s. Förderung der Bienenzucht! Die Bienenzucht weist in den letzten Jahren eine» crheblickwn Rückgang aus. Das be deutet, abgesehen von der Verminderung der Honigerzeugung, «in« Gefährdung des Obstbaues und der Samenzucht, denn ihr Ertrag ist stark von der Fremdbestäubung abhängig. Das säch sische Wirtschaftsministerium empfiehlt daher Erweiterung der Bienenweide, u. a. auch durch Bepflanzung von öffentlichen Plätzen, Anlagen, Straßen und Halden, soweit nicht Obstbäume in Frage kommen, mit Bicnennährpflanzcn (Ahorn) Akazien. Linden, Weiden usw.). Mensch unter Menschen Roman von Victor Hugo. <81. Fortsetzung.) Dieses Mal machte Iondrette die Tür definitiv zu, und MariuS hörte, wie er rasch de» Korridor entlang und die Treppe hinunter- «ing. In demselben Augenblicke schlug es ein Uhr aus dem nächsten Kirchturm. Trotz all seinem Hang zur Träumerei war Marius ei» el-arak- terfcstcr und energischer junger Mann. Seine einsiedlerischen Ge wohnheiten hatten ilm wohl verständnisvollem Mitleid zunänglicher gemacht und in demselben Maße seine Erregbarkeit herabgemindcrt; aber die Fähigkeit, über Nichtswürdigkeit sittliche Entrüstung zu sinpsindcu, nmr „„geschwächt geblieben. Er war wohlwollend wie er» Brahma»« und streng wie ein Richter. Er konnte Mitleid mit einer Kröte I>nbc», aber eine Nivcr zertrat er. Deshalb dachte er auch in bezug auf die Familie Iondrette: Das Gesindel muh un schädlich gemacht werben. Der Vater der jungen Dame, die er schwärmerisch liebt«, ja vielleicht sie selber, lief eine große Gefahr, und er tvar entschlossen, de» gefährlichen Pia» des Iondrette zu vereiteln. Nachdem der Mann wcggegangen tvar, beobachtete Marius noch eine Weile die Frau, di« eine Kcxhmaschine aus einer Ecke hcrvor- zog und in altem Eisen krauiie. Diese gute Olelegenheit benutzte er und stieg, so leise er konnte, von der Kommod« herab. Aber >vas nun? Die Bedrohten nmrncn, tvar unmöglich, da er ihre Adresse nicht kannte. Ans Herr» Leblanc am Abend au der Haustür nmete»? Daun hätten ihn Iondrette und dessen Spieß gesellen gesehen, und da die Gegend menschenleer und seine Gegner dir Stärkeren ivaren, konnten sie seine Absichten leicht genug ver eiteln, Glücklicherweise gab cs aber »och ein anderes Mittel, Lcblauc zü retten, kino cs fehlte auch nicht an Zeit, es anznwcndcn. Marius zog also seinen anständigen Nock an, band sich ein Tuch in» den Hals, setzte den Hut aus und ging ans, ohne mehr Ge räusch zu machen, als wem, er mit bloßen Füßen auf Moos spaziert wäre. Außerdem rumorte Frau Iondrette noch immer mit dem Eisenkram. Aus der Straße angclangt, wendete er seine Schrille nach der Rtie du Petlt-Bonqnier. Die Skeuerbelaslung -er Völker Interessante Statistik über vle Durchschnittseinkommen in den europäischen Staaten ' Wien (UNI ). Die Allgemeine österreichische Dodenkreditanslalt veröffentlicht im Rahmen einer Uebersicht über die all gemeine wirtsci-aftliche Lage eine interessante Statistik -er Volkseinkommen und Steuerbelastung in den euro päischen Staaten. In der Darstellung heißt es an be merkenswerten Stellen: Die Belastung des Volksein kommens mit öffentlichen Abgaben ist heute in vielen Staaten eine überaus drückende. Ein Vergleich der pro zentuellen Belastung in verschiedenen Staaten könnte zur Klärung mancher Probleme der Produktions-, Han dels- und Finanzpolitik beitragen. Die Gesamtsteuerlast Deutschlands betrug 1927 ohne Tawes-Lasten, Einfuhrzölle und Reinerträge der öffentlichen Erwerbsanstalten etwa 14 Milliarden Mark, hiervon ca. 9,5 Milliarden Mark Neichssteuereingünge. Hierzu kommen die Tawes-Laften mit 960 Millionen Mark. Die Zölle betrugen 1218,70 Millionen Mark. Man erhält also eine G e sa m t be l a st u n g durch Neiä)s-) Landes- und Geineindelasten, Dawes-Last und Zölle von 16,179 Milliarden Mark. Das Volkseinkommen Deutschlands für 1927 wurde zwischen 55 und 60 Milliar den geschätzt. Das Durchschnittseinkommen beträgt 900 Mark per Kopf. Für die Tschechoslowakei hat Finanzminister Dr. Englis das Volkseinkommen auf 60 Milliarden Kro nen veranschlagt, der frühere Handelsminister Doktor Hotowec auf 70 bis 76 Milliarden Kronen. Da in der Tschechoslowakei die Gesamtausgaben der öffentlichen Verwaltung für 1927 auf 15,50 Milliarden Kronen ver anschlagt wurden, ergibt sich eine Belastung des Volksein kommens von bloß 20 bis 26 Prozent. — lieber Frank reich und England besteht eine Anzahl von Schät zungen verschiedener Volkswirte. Hiernach dürste das britische Volkseinkommen 1927 etwa vier Milliarden Pfund Sterling betrageil haben. Nimmt man aber vor sichtshalber nur 3,80 Milliarden als Volkseinkommen an, so ergibt dies ein Durchschnittseinkommen per Kops von 86 Pfund 11 Schilling. Der Gesamtbetrag der zentralen und lokalen Abgaben wird für 1927/28 auf 881,40 Mil lionen angegeben. Somit würde sich die Belastung des Volkseinkommens auf 23 Prozent stellen. Das italienische Volkseinkommen wurde für 1927/1928 von Professor Giorgio Mortara ans 2200 Lire per Kopf berechnet. Die Steuerlast gibt derselbe Sach verständige auf 24 Prozent des Volkseinkommens an. — lieber das Schweizer Volkseinkommen hat Dr. Ju lius Wyler für 1924 Berechnungen angestellt, die zu einer Gesamthöhe von 8,55 Milliarden Frankeil gelangen. Auf den Kops würden somit 2180 Franken entfallen. Die Ein nahmen der Eidgenossenschaft und der Kantone (aus schließlich Einkommen aus Kapital) beliefen sich 1927 auf 792 Millionen Franken. Die Belastung des Volksein kommens durch öffentliche Abgaben betrug nach Wylec 8.7 Prozent. — Die SäMzungen des ungarischen Volkseinkommens schwanken zwischen 4000 Millionen Pengö (1!>26) und 5500 Millionen (1927'1928). Nach osfi- zielten Angaben ist die Steuerlast seit der Vorkriegszelk von 90,47 Pengö aus 141,45 Pengö per Kops gewachsen. Somit würde die Steuerbelastnng heute zwischen 21 und 24 Prozent des Volkseinkommens ausmachen, je nach der Höhe des zugrundegelegten Volkseinkommens. — Die SäMungen des polnischen Volkseinkommens lauteten bisher stets sehr tief. Battaglia nahm acht bis neun Milliarden an. Dies würde also 283 Zloty per Kopf ergeben. Zuletzt erschien eine Studie von Mieszaleskt, die das Volkseinkommen aus zwanzig Milliarden schätzt, somit auf 678 Zloty per Kopf. Die Steuerbelastimg wird mit zirka 14 Prozent angegeben. — Das österreichi - sche Volkseinkommen, scnveit es statistisch erfaßt wer den kann, wird von Dr. Hertz für 1926 auf 6678 Millionen Schilling oder auf rund 1000 Schilling per Kopf der Be völkerung veranschlagt. Die Belastung durch öffentlictie Abgaben aller Art stellte sich 1927 nach demselben Autor aus 29,30 Prozent. Aus diesen Zahlen ergibt sich für jene Staaten, dis vom Kriege betroffen wurden, daß die Belastung des Volkseinkommens durch öffentliche Abgaben sich unge fähr zwischen 25 und 30 Prozent bewegt. Die Unter schiede sind zwar beträchtlich, aber doch nicht so groß, als oft angenommen wird. Es steht jedenfalls fest, daß heute überall das V e s i tz e i n k o m m e n und die höhe ren Einkommen steuerlich sehr stark be lastet werden. Das deutsche Neichsfinanzministerium hat hierüber ein umfangreiches Material zusammen» gestellt, aus dem sich folgende Ziffern über die Belastung des gewerblichen Unternehmereinkommeus in den hohen Stufen ergeben: Ein Einkommen von 50 000 Mark be zahlt hiernach an Einkommensteuer in Deutschland 19,9 Prozent, in Großbritannien 15,7 Prozent, in Frankreich 20.7 Prozent, in Italien 23,0 Prozent, in der Tschecho slowakei 19,3 Prozent, in Belgien 25,1 Prozent, in Oester reich 24,2 Prozent, in Norwegen 13,9 Prozent, in de» Pereinigten Staaten 2,3 Prozent. Ein Einkommen von IW000 Mark bezahlt in Deutschland 25,1 Prozent, in Großbritannien 22,1 Prozent, in Frankreich 40,3 Pro zent, in Italien 25,6 Prozent, in der Tschechoslowakei 23,1 Prozent, in Belgien 31,1 Prozent, in Oesterreich 30.7 Prozent, in Norwegen 18,8 Prozent, in den Ver einigten Staaten 5,9 Prozent. Semeknde- un6 Vefrin5weLen Kötzschcnbroda. Sonntag den 4. August Portiunlulaablaß. Ein fremder Geistlicher ist amvecsiid. Früh '78 Ubr erste HI. Messe mit Predigt und Kommunion des Mäniier-Avostolates und Gesellen- vcreins. 1410 Uhr 2. hl. Messe und Predigt, nachmittags 3 Uhr Andacht der Ilingsraucii-Kongrcgalioii. Wochentags täglich früh 8 Uhr HI. Messe. Freitag abend X>8 Uhr Scgcnsandacki. Beicht- gelcgenheii vor jedem Gollesdicnst und Sonnabend ab 5 Uhr nach- niiiiags. — Montag den 5. August abends 8 Uhr Versammlung des Gcmcindevereins im Pcrcinszinimcre Borstraße 11- Biblischer Vortrag des Pfarrers. Moritzburg. (Scbloßkapcltc.) Sonntag den 4. August früh ^10 Uhr Gottesdienst mit Predig!. Schtvarzenberg-Wildena» (Pfarrhaus). Sonnabend Bcichb- gelegenhcit von 6 bis 8 Ubr abends. Sonntag Frühmesse 715 Uhr, Er befand sich schon in der Mitte dieser Stmße, an deren einer Seite sich eine sehr niedrige Mauer hinzog, und ging geräusch los über den Schnee dahin, als er plötzlich in seiner Nähe Mensche»- stimmen vernahm. Er wandle sich um, sah aber niemand, und bog sich über die Mauer, an der in der Tat gwci Menschen auf der ande ren Seite saßen und leise miteinander sprachen. „Da der Patron-Minette die Sache in die Hand genommen Hai/ sagt« der eine, der sich durch einen üppigen Haarwuchs aus- zcichncie, „kann's nicht fehlschlagcn." „Meinst du?" erwiderte der andere, cln Mann mit starkem Bart und einem Fez. „Fünfhundert Franken für scdcn und im schlimmsten Fall fünf, sechs Jahre, höchstens zehn." Ter Bärtige antworteie ctirms zögernd: „Ein hübsches Stück Geld! So was läßt man sich nicht gern entgehen." „Keine Möglichkeit, sage ich dir, daß die Sache schief geht. Wir kriegen eine» Wage» von Pater Dingsda." Darauf sprachen sic van einem Melodrama, daß sic sich am Mend zuvor in dem Thcalcr de ia Etaitc angesehen hatten. Marius setzle seinen Weg fori. Ihm wolllc scheinen, als stünden die dunklen Anspielungen der beiden sonderbaren und »iil-eimlichcn Gesellen in irgendeiner Beziehung zu dem ruchlose» Plane Iondrcitcs. Er wendete seine Schritte »ach der Vorstadt Caint-Marcca» und fragte im ersten besten Laven nach dem nächsten Polizciburcau. Man wies ihn nach der Rnc de Pontois« Rr. 14. Dorthin begab sich nun Marius. Als er an einem Bäckerladen vorbeikam, kansie er für zn>ei Sons Brot und verzehrte cs sofort, da er voranssah, daß an ein regelrcchics Mittagessen heute nicht mehr zu denken sei» würde. Unternwgs ließ er der Vorsehung Gerechtigkeit widerfahren. Er sagte sich, daß er Lcbtane am Vormittag »achgcsabren wäre, wenn er nicht vorher Iondrcttcs Tochter die fünf Franken gegeben hätte, und dann hätte er Iondreltc nicht belauscht und könnte nun nicht mehr der Ausführung des nichtswürdigcn Komplotts Vor beuge». Ruc de Pontois« Nr. 14 angekommen, fragte Marius nach dem Pokizeikommissar. „Der Herr Polizcikommissar ist nicht da", beschicd ihn ein Burcaudiencr; ,/>b«r Sie können den Inspektor sprechen, der ihn vertritt. Hot die Sache Eile?" ,Za!" sagte MariuS. Der Bureaudlcner führte chn ln das Arbeitszimmer des Po- vorher Beicktgelegenbeit, Psarigoltesdicnst mit gci»cinsamrr heil- Kommunion der Jünglinge und des MünncravostotateS um 9 Ilbr. Segeiisandacht um 2 Ubr. Um 3 Ubr Iüngliiigsvercin. Wochen tags bl. Messe 8 Ubr. Dienstag abends 8 Ubr Versammlung de> Francnvcrcins bei Mesners in Wilvcnau. Zipscndors yBez. Leipzig). Sonntags 7.30 Ubr tieittge Messe, 9 Uhr Hochamt, 2.30 Ubr Andacht. Wochentags heilige Messe um 7 Uhr. p Ter Pfarrkirche St- Joses in DreSden-Picschcn, Rcheseldcr Straße 59, ist von der HI. Pönttenliaiie der zuständige» päpstliche» Behörde in Rain, die Vergünstigung des sogenannten Partiniikula- Ahlasscs verliehe». Derselbe knua nächsten Sonntag, de» 4. Angnsh unter den bekannte» Bedingungen gewonnen werden. Die Gottes» diciislordiiiiiig ist folgende: Po» 6 ilbr ab Beichte, 7 Uhr hl. Mcss< mit Predigt, 9 Uhr Hochamt mit Predigt und Segen, nachin. 3 Ubr Betstunde mit sakramentalem Segen. lizcikonimissars. Hier stand hinter einem Gitter ei» Mann von hoher Statur an einen Ösen gcicbnt und hielt mit beiden Hände» die beiden Schöße seines lange» Reitrocks cmvor. Er hatte ein vier eckiges Gesiebt, du»»«, energisch gezeichnete Lippen, einen starke», grimmigen Backenbart und Augen mit durchdringendem, sozusagen visitierendem Buck. Der Mann sah nicht weniger bösartig und gcsälirüch aus als Iondreltc. Wenn man einer Dogge begegnet, ängstigt man sich bis weilen ebenso, als wenn man ans eine» Wolf stößt. „Nias wollen Sic?" fragte er kurz, ohne weitere Höslichkeils» sormcln. „Ich komme wegen einer Sache, die gchcimgchaltcn werde» muh." „Sprechen Sie." „Und die eine eilige Erledigmig erheischt." „Dann sprechen Sic schnell." Der zugleich ruhige und tmrschc Mau» flößte sowobl ,Jucht wie Zutrauen ein. Marius erzählte ihm also anssührilch den Pia», den Iondrellc auSgeheckt lxttle. Als er zum Schluß als Schauplatz des beabsichtigte» Verbrechens das Gorbeanschc Hans, Boulevard- de l'HvPital Nr. 50 und 52. nannte, hob der Polizeiinspeklor deif Kopf in die Höbe und fragte rnbig: „Also in de», Zimmer ganz hinten im Flur?" „Eianz richtig. Kenne» Sie d»S Hans?" Der Polizeiinspcltor schwieg ei» u>enig und antwortete dann, indem er sich den Absatz an der Osettösfiliiiig wärmte: „Selbstredend." Und mehr zn sich selber als zn Marius sagte er: „Da bat gewiß der Patron-Minette seine Hand im Spiel." „Das Wort tiabc ich gehört!" siel hier Marius lebhaft ein. Und er berichtete dem Inspektor das Gespräch, das er au der Mauer i» der Rnc du Petit-Banguicr bclausckt batte. „Ter mit de» starken Haaren wird Bruso» und der Bärtige Tcmi-Liard, genannt Dcnx-MilliaidS. sei»." Wieder senkte er die Augenlider und sann nach. „Was de» Vater Dingsda bciriiit, so kann ich mir iingcsähr denken, wer das ist. Schöne Bescherung! Da bade ich mir den Rock verbrannt. Die Oese» werden doch immer zn stark gebeizt Nr. 50 und 52. Das ehemalige Gvibcansche Haus. Die Bude kenne ich. Keine Möglichkeit, sich drinnen zu verstecken, ohne gesehen zu wer den. Die Herren würden dann einfach die Komödie abbcstcllen. Be scheidene Leute! Spielen nicht gern vor dem Publikum. Auf die Weise gcht's nicht. Ich will sic singen hören und dann sollen sie tanzen." (Fortsetzung folgt.)