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Sächsische Volkszeitung : 20.07.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192907209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290720
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290720
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-07
- Tag 1929-07-20
-
Monat
1929-07
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 20.07.1929
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K.-' «Ä RE '.- ... - ..<7 1 ^ Leipziger Sender Sonnabend, den SO. Juli: 1L.VO Uhr: Schallplattenkonzert. Nach dem Nauener Zeitzeichen: Schallplattenkonzert. 13.45 Uhr: Glückwunschrus. 14.00 Uhr: Funkwerbenachrichten. Anschließend: Schallplattenkonzert. 15.00—15.50 Uhr: Bastelstunde für die Jugend. 16.00 Uhr: Funkschach. 16.30 Uhr: Kurkonzert aus Bad Dürrenberg a. S. 18.00 Uhr: Funkwerbenachrichten. 18.05 Uhr: Funslbastelstunde. 18.20 Uhr: Wettervoraussage und Zeitangabe. 18.55 Uhr: Arbeitsnachweis. 19.00 Uhr: Dr. Arno Schirokauer, Leipzig: Dichter auf Reisen. 1.: „Der Dichter und die Badereise." 19.30 Uhr: Professor Dr. Walter Hoffman», Leipzig: „Schund literatur." 20.00 Uhr: Mlitärkon,zert. 22.00 Uhr: Zeitangabe, Wettervoraussage, Pressebericht, Be kanntgabe des Sontagsprogramms und Sportsunk. Anschließend: Tanzmusik. Etwa um 22.30 Uhr: Meldungen von Bord des Lloyddampfers „Bremen". 6u5 «Irr l.su5>1r Unsall eines Pollzelskreifen-Krafkwagens Zittau, 19. Juli. Am Donnerstag in der siebenten Abend stunde trug sich auf der Staatsstraße z»visck»en Bautzen und Göda «in Unfall zu. Ein mit sechs Ekndarmeriebcamten der Gendarmerie- adteilung Zittau besetzter Streifenkraftwagen geriet beim Ueberfah- ren der Eisenbahngleis« am Bahnhof Rottwitz ins Schleudern, riß einen Baum um und stieß gegen eine Mauer. Das Polizeiauto wurde dabei erheblich beschädigt. Von der Besatzung erlitten ein Gendarmcriebeamter leichte, «in zweiter offenbar ernster« innere Ver letzungen Dieser mußte im Krankenauto des Bautzener Roten Kreu zes nach Zittau übergeführt werden. In Bautzen stieß Mittwoch» nachmittag auf der Inneren Lanenstraße am Eingänge der Kesselstraße ein Motorradfahrer mit einem Personenwagen aus Dresden zusammen, wobei der Kraft radfahrer znm Stürzen kam und einen Lteinbruch erlitt. Das Motor rad wurde stark beschädigt. An dem Personenkraftwagen entstand kein 'Dachschaden. Der Verletzte — der in Bautzen wohnende Kauf mann Fischer — wurde nach dem Stadtkrankentmuse gebracht. Der Vorgang lxttte sin« große Menschenmenge angclockt, die sich immer mehr vergrößerte, bis schließlich Fußsteige und Fahvdamm völlig mit Neugierigen angefüllt waren. Erst den Bemühungen einiger Poli- -eibeamte» gelang es, wenigstens den Fahrweg für den Verkehr frei zuhalten. l. DaS Dühlrngrundstüil in Bertsdorf, das durch Zwangs versteigerung verkauft wurde, ist von der Städte- und Staatsbank der Oberlausitz in Zittau für 34000 Mark erworben worden. l. Eine Erprefsergeschichte spielt gegenwärtig in Haine walde. Ein im industriellen Eetverbssebru stehender Einwohner erhielt einen anonymen Drohbrief mit der Aufforderung, zu bestimm ter Zeit an genau bczcichneter Oertlichkeit die Summe von 2000 Ddark in bar zu hinterlegen, widrigenfalls der Sohn des Briefcmp- sängers erschossen iverden würde. Der Bedrohte wendete sich an di« Polizei, die sich daraufhin am bestimmten Tage auf di« Lauer legt«, leider ohne Erfolg. Di« in aller Unauffälligkeit toeitechi» au- gestcllten Erhebungen ließen jedoch ein« Spur entdecken, die cs er möglichen wird, den Erpresser der gebührenden Straf« zuznführen. führn. Klrchennachrlchren Bautzen. Liebfrauenkirche: Samstag 6 Uhr Beichte. Sonn tag. 21. Juli, 7.30 Uhr hl. Messe. 9 Uhr Hochamt. 11 Uhr Schul- gottesdicnst, 1 Uhr wendische Vesper. Keine Christenlehre. — Woclzenmessen täglich 7 Uhr. — Kapelle der Franziskanerinnen: Sonntag 8 Uhr hl. Messe, 6 Uhr Segen. Wochenmessen täglich 7 Uhr. Schwarzenberg-Wilbenau. Sonntag, 21. Juli: Frühmesse 7.15 Uhr. Psorrgottesdienst um 9 Uhr, Segensandacht um 6 Uhr nachmittags. — BeichtgelcgenlM bei einem Ordenspriester ist Sonnabends von 6 Uhr abends an, sowie eine Stunde vor jedem Gottesdienst, auch die ganze Woche hindurch. An Wochentagen hl. Rtesse um 8 Uhr. Der Bahnübergang bei Eibau Vor kurzem hat die Reichsbahn ans di« Forderung der säckrsi. sehen Regierung hin mitgeteilt, daß vorläufig zur Sicherung des Bahnüberganges bei Eibou nichts unternommen werden kann. — Zu dieser sonderbaren Stellungnahme der Reichsbahn äußert sich im Dresdner Anzeiger (Nummer 325) der behördlich anerkannte sach verständig« für Kraftfahrzeuge, Diplomingenieur Neu Müller unter anderem solgendernmßen: Unmittelbar nach» dem schweren Unglück habe ich mir den ge fährlichen Bahnübergang angesehen. Ich stellt« fest, daß der Ueber- gang für den Wegebenutzer, der mit einem Fahrzeug von Eiban nach Neueibail fährt, nach links, also Richtung Leutersdorf praktisch über- Haupt nicht einsichtbar ist. Zunächst wird di« Oderwitz er Bahn überquert und dann steht der Wegbenutzer plötzlich nach wenigen Metern vor dem vorher nicht zu sehenden Bahnstrang. Selbst der kundig« Einheimisch« kann, wenn er im Schritt an den ihm bekann ten Uebcrgang lxranfähri, ihn nicht ohne Lebensgefahr überqueren, wenn in diesem Moment von Leutersdorf her ein Zug kommt. Der Zug kommt von links in einen, tiefen Einschnitt, er ist also durch das Bahnwärterhaus völlig verdeckt. Der Loko motivführer hat von seinem Stande vor dem ehemaligen größeren Bahiiwärterhause nach rechts hinüber ebenfalls keinerlei Einblick. Der Wcgebenuher glaubt den Weg durch den kurzen Einblick zwischen zlvei Häusern frei gesehen zu haben: bei ungünstigem Wind« kann er das Läutesignal des Zuges nicht hören. Während er sich so die acht Meter Entfernung zum Gleis heranheivegt, ist aber ein Zug von links, der vorher nicht zu scheu war. bereits heran, und eS ist fahr- technisch absolut n u möglich, für dies« kurz« Entfernung trotz langsamen Fahrens in jedem Fall« einen Znsammstoß oder ein Un glück durch Abbiegen zu vermeiden. Die Gcfabr von der Eibauer Seite ist fast genau so vor handen. Die Gleise kommen im Vogen heran und werden ebenfalls durch das Gebäude verdeckt. Das Unglück zeigt, daß Einhei mi. sehe trotz Kenntnis der Gefährlichkeit des Uebergauges ihr Leben lasten mußten, »veil außer dein fahrplanmäßigen Zuge unerwar tet ein Vorläufer kam. Es gibt msines Dafürhaltens keine Möglichkeit für die Reichsbahn, bei dieser enormen Gef.hrlichkeit ihre Schntzparagraphen anzuziehcn. Di« außerordentliche Entwicklung d»S Antovcrkcbrs fordert gebieterisch Ilbkehr von veralteten Vorrechten der Reichsbahn. Durch die am 1. Oktober 1928 in Kraft getreten« Eisenbahn» Bau- und Betriebsordnung sind bekanntlich Warnkreuze an den Etsenbahnnxgübergängen in Schienenhöhe an Stell« der bisher üblt» che» Warntafel,, eingesührt worden. Mit der Aufstellung dieser Warnkreuz« ist vor einiger Zeit begonnen worden. Seitdem lxrben verschiedene Tageszeitungen kritische Betrachtungen gebracht, aus denen hervorgeht, daß der Zweck der Warnkreuz« vielfach nicht be kannt ist, obgleich di« Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft es sich hat an gelegen sein lasten, die Oeffentlichkeit durch die Presse, sowie durch Anshmigbekanntinachungen über di« Bestimmung der Warnkreuz« zu unterrichten. Es wird hauptsächlich bemängelt, daß die Warn kreuze viel zu nah« am Gleise stehen, so daß es bei der kurzen Ent- fernung nicht möglich sei, ein Kraftfahrzeug rechtzeitig anzuhallen. Es »miß deshalb besonders darauf hingewiesen toerden, daß es nicht der Zweck dieser Warnkreuze ist, dem Kraftfahrzeugführer aus grö ßerer Entfernung einen kommenden Eisenbahn Übergang anzukündt» gen. Diese Liedeutting haben vielmehr di« von den Lanvesbchörden aufgestellten Warnungstafeln für den Kraftfahrzeugverkehr (Dreieck- tosrln). Dagegen bezeichnen die Warnkreuze di« Stelle, an der Fuhrwerke, einschließlich Kraftfahrzeug«, uird Tiere angehalten »ver. den mästen, wenn di« Schranken geschlossen sind oder ein Zug sich nähert. Damit die Wcgebenutzer auch an Ucbergängen ohne Sckiran» ken feststellen können, ob ein Zug herannaht, müssen die Warnkreuz« so aufgestellt sein, daß von ihnen ans die Bahnstrecke nach beider» Seiten hin genügend weit übersehe» »»erden kann. Im Bereiche der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft ist deshalb eine Regelentfcrinin- dcs Warnkreuzes von der ersten Schien« von 5 Meter angenommen, di« in einzelnen Fällen je nach den örtlichen Verhältnissen noch etwas kürzer oder länger sein kan». Ferner muß das Warnkreuz von dein heranfahrenden <Äraßenfahrzeug ans auf mindestens 50 Nieter Entfernung deutlich zu erkennen sein. Die beiden Warnzeichen er gänzen sich also in folgender Weise. Di« Dreiecktafel mit der Lokomotive oder dem Gatterzeichen kündigt an, das in 150 bis 250 Meier Entfernung ein Eisenbahn- Übergang liegt und fordert den Krastfahrzeugführer auf, lairgsamer und mit erhöhter Vorsicht zu fahren. Das Warnkreuz dagegen zeigt an, daß unmittelbar dahinter das Gleis liegt; es fordert ans, die Eiscnbahnstrecke zu beobachten und zu halten, wenn sich ein Zug nähert. Der Kraftfahrzeugführer, der sich an die Warntasel hält und von der Dreiecktafel ab die Fahrt genügend verlangsamt, wird immer in der Lage sein, das Fahrzeug an» Warnkreuz ans kürzeste Ent fernung anzuhalten. So ergibt sich aus dem Zusammenwirken bei der Warnzeichen für de»», der sie beachtet, ein sicherer Schutz vor der Gefahr, dom Eisenbahnzng überfahren zu werden. (ffrmnltr. lvlcksu. KIsuen Der Zwickauer Kaushallplarr Zwickau, 19. Juli. Der von den städtischen Kollegien für das Jahr 1928 festgestellt« HouShaltplan, der mit einem Fehlbetrag von 1269000 Reichsmark abschloß, hat sich einerseits durch bedeutend höhere Mehreinnahmen, andererseits durch erhebliche Minderaus gaben günstiger gestaltet. Der Fehlbetrag konnte ans 212 000 M. her- abgedrnckt »»erden. Der Houshaltplan für das Jahr 1929 schließt bekanntlich mit einem Fehlbeträge von rund 600000 Reichsmark ab. Zwickau, 19. Juli. Der Verbrecher, der ain 28. Juni die Be- Fefknahme eines Einbrechers amlcn des Gemeindeamtes in Neuschön, bürg bei Zwickau mit vorgehaltciienr Revolver genötigt hatte, »hin die Kasse mit 1300 Mark anszuhändigen. konnte in Berlin von der Kriminalpolizei in seinem Versteck überrascht und nach einer wilden Jagd verhaftet wer den- Es handelt sich um einen reisenden Einbrecher, der mit dem Motorrad „Geschäftsreisen" zu unternehmen pflegte. tz. Mit dem Kraftrad in die Talsperre geraten- Ein ans Langenbernsdorf gebürtiger Kraftradsahrer fuhr mit seiner Maschine auf die für die neue C r im mit scha u« r Talsperre be reits teilweise angestaute frühere Kleinbernsdorfer Straß«, geriet jedoch infolge Versagens der Bremsen in eine Untief« und kam im Wasser unter seine Maschine zu liegen, so daß er ertrunken wäre, wenn nicht sogleich mehrere Personen zu seiner Hilfe herbeigeeilt wären. h. Bauunfall. Der Bauarbeiter Emil Brunner aus Sach sen-erg stürzte beim Ausbau eines Hanses in Klingenthal etwa 3)4 Meter in die Tiefe, wodurch er so schivere Verletzungen er litt, daß er wenige Stunden später verschied. Maßnahmen gegen Wafsernvk Flöha, 19. Juli. Der Gemeinderot Hai in Anbetracht der er neut auftretenden Wasterverknappung eine Verordnung erlassen, ii» der er der Einwohnerschaft größte Sparsamkeit im Wasserverbrauch zur Pflicht »nacht. Die Leitung wird täglich von abends 7 Uhr biA früh 5 Ubr abgestellt. Heidenau, 19. Juli. Wegen erheblichen Rückganges de« Grundwa'sserspiegels erläßt der Stadtrat eine Verordnung, laut de» das Sprengen der öffentlichen Straßen, Plätze, Anlagen, Gärten und Höfe hei Straf« verboten ist. Werdau, 19. Juli. In Werdau hat sich infolge der durch den harten Winter entstandenen Rohrbrücke ein empfindlicher Wasser mangel eingestellt, zumal auch die Jndustriewasserleitung. di« di« In dustriebetrieb« mit Teichwasscr versorgt, lairge Zeit betriebsunsähch war. Bei anhaltender Trockenheit ist «ine wesentlich« Verschärfung der Lag« zu befürchten. h. Dir Schürsversuch« der Gemeind« Erkbach t. V. ans dem links der Straße »rach der Tannenmühl« erworbenen Grundstücke führten in einer Tief« von drei Meter auf ein gutes, eimvondfreieS Fels »nasser, das eine Menge von zwei bis drei Sekundenliter ergibt. Es wird durch elektrische Kraft dein Hanptrohr der alten Was serleitung zuqefüihrt. tz. Festgenominen« Motvrraddieb«. An, 15. Juli wunden ein 24 und ein 18 Jahre alter Arbeiter, beide aus Berlin-Britz in Cheinnih sestgenommen, »veil ft« versucht hatten, ein »vertvolleS Motorrad, das sie in Berlin gestohlen hatten, in einer Kraftfahrzeug- Handlung zu verkaufen. Am 11. Juli in den späten Abendstunden wurde aus einer verschlossenen Eiarage der Osworstadt und gegen Mitternacht vor einer Schvnkwirtschaft der inneren Stadt je ein Mo torrad gestohlen. Als Täter wurden gestern zwei hier wohnhafte 18 und 22 Jahre alte Arbeiter sestgenommen, die bereits als Ktaft- sahrzeugdiebe bekannt find. Katholische Jungarbeiter in Aegensburg Katholische Iunamänner aus dem werk tätigen Volke trafen sich am 13. und 14. Juli inRegens- bürg zu einer gemeinsamen Kundgebung für Kirche, Arbeiter bewegung und Vaterland. Der süddeutsche Verband katho lischer Arbeitervereine hat dieses Treffen veran staltet, um nach außen hin die neue Jugendbewegung inner halb der katholischen Arbeitervereine zu zeigen und seiner eigenen Standesbewegung die Kraft und Frische der Jugend zu geben. Auf einem Vegrüßungsabend im Velodrom gedachte Oberbürgermeister Dr. Hipp seiner sozialen Studentcnarbeit unter Führung Dr. Sonnen scheins und begrüßte besonders die begeisterungsfrohe Jugend, auf die man doch immer schon große Hoffnung setze. Und er glaube auch an die Jugend, wenn sie nur iminer die rich ten Führer habe und die richtigen Ideale. Die Gegner geben auch vor, Ideale zu haben, aber was sie da vor- weisen können, ist großenteils von den Idealen der Kirche noch iibriggeblieben bei ihnen. „Mit diesen kümmerlichen Resten «ideale. Darum gehen wir lieber mit Kolping und Ketteler und Leo XIll. über die Straße und durch das Leben als mit Kurt Eisner oder Liebknecht oder Rosa Luxemburg oder Lassalle, der einer adelige»» Dame wegen im Duell gestorben ist. Im Geiste des Christentums und der Vaterlandsliebe, katholische Jung arbeiter, marschieret .zu Hellen Scharen mit euren Führern,' denn euch gehört die Zukunft unseres geliebten deutschen Vater landes!" Abgeordneter Konrad begrüßte die Tagung im Namen der christlichen Gewerk schaften und betonte besonders die tiefere und ernste Be rufsauffassung des Arbeiters, wobei Glaube und Religion aus- schlaaaebend erscheinen. Am 9 Ahr bewegte sich ein Zug von etwa tausend Fackeln durch die Stadt, den nächtlichen Himmel hell er leuchtend, von dem sich schattenhaft die Domtürme abhoben und die wunderbarsten Linien und durchbrochenen Mauerwerke zur herrlichen Wirkung brachten. Der Bischof und einige Domherren erschienen am Dom portal. Jungarbeiter Ibel tritt vor und spricht das Bekennt nis zur Kirche. Mit kräftig erhobener Stimme spricht er von dem ärmsten Sohn der Kirche, der aber ihr treuestes Kind werden und bleiben will. Von der Arbeit in der Fabrik und vom Werktag des Lebens hören wir, aber von Christus dem Arbeiter und St. Joseph der Arbeit Patron, geht Heiligung und Erhebung aus. so daß für uns Jungarbeiter Arbeit und Glaube eine innere notwendige Einheit bedeuten. Mit Freude und Dank erwidert der Hochwürdigste Ober hirte, daß eine solche Feier der altehrwürdige Dom trotz der Jahrtausende seines Bestehens noch nicht gesehen hat. Ls sei aber doch eigentlich für die katholischen Jungarbeiter gar nicht notwendig gewesen, ein Bekenntnis zur Kirche in Worten ab zulegen. da ja die Organisation selbst ein Glaubens, bekenntnis der Tat sei. Die Fackeln brannten lichterloh und eg brauste das ..Großer Gott wir loben dich" aus den 1500 Kehlen der Jungarbeiter über den Platz. Am Sonntag morgen hielt der Bischof von Regens burg im Dom ein Pontifikalamt. Im Anschluß daran machte der bischöfliche Oberhirt von der Kanzel herab vor den katho lischen Jungarbeitern folgende grundsätzliche Ausführungen: Der Name „katholische Jungarbeiter" ist euer Pro gramm. Er enthält ein doppeltes: ein Bekenntnis zum Stand und zur Kirche. Zu», ersten: daß ihr als Arbeiter euer Beste» gebt, euere Kraft und euere Gesundheit. Ihr könnt nicht Geld und Gut geben, aber ist Leben und Seele nicht etwas Höheres als Geld und Gut? Warum ist die Arbeit weniger geschätzt als jene Gaben, die man auch opfern kann, ohne selbst dabei von sich etwas zu geben? Darum tut ihr recht, wenn ihr euch zusammenschließt. um euer AnrechtausAchtungund Gleichwertigkeit zu verlangen. Dieses Bestreben ist etwas Gutes und euer Stand ist geheiligt durch den Heiland selbst, der selbst gearbeitet und dadurch die Arbeit , nur jener, ver das nicht nur tn in der Tat, durch Flxiß und Pflicht- — und Wertschätzung. Darum tet ihr als katholische Jungarbeiter daran fest, daß ihr treu ! gewissenhaft euerer Arbeit dient und euere Pflicht erfüllt. Deshalb sollt ihr auch Verständnis haben für di« rende Wertschätzung Worten ist, sondern auch treue, hat Anspruch auf haltet »hr als katholisi und " , . st i anderen Stände und mit ihnen zur Volksgemein schaft werden. Nicht nur materielle Hebung eueres Standes wollt ihr ja erreichen, sondern auch dis innere Ausbildung und geistige Vertiefung. Ihr wollt euerer Arbeit auch eine Seel« einhauchen und dainit Gott dienen. Euer zweiter Programmpunkt ist das Bekenntnis zu euerem Glauben. Da möchte ich wünschen, daß ihr zu nächst Verständnis habt für den Glauben. Nur allzu viele fassen den Inhalt des Glaubens als geistlos und gedankenlos, als ziel- und zwecklos auf, so daß man es eigentlich nieinand verdenken könnte, wenn man so gar nichts mehr an seinein Glauben findet. Ihr müßt euch hineindenken in euren Glaube n.äN euch hineinbeten. Ohne dieses Verständ nis ist euer Leben zwecklos, und ohne diese innere Tiefe wird der Glaube leer und öd. Ihr sollt eueren Glauben auch vertei digen. Ihr müßt euch Eleichwertung erkämpfen für eueren Glauben und dürft nicht die Meinung aufkommen lassen, als ob inan erst dann ein richtiger Arbeiter wäre, wenn man seinem Herrgott Untreu geworden ist und mit seiner Kirche gebrochen hat. Erkämpft euch die Freiheit eueres Gewissens. Früher haben andere den Arbeiter geknechtet nach seiner leib- lichen Seite, jetzt wird er von seinen Standesgenossen Kirche steht nicht zum Kapitalismus, das wäre nicht nur die größt« Torhrkt der Kirche, sondern auch ganz gegen ihren Geist, über den derheilige Paulus schon geschrieben hat, das, nur ganz wenig« von den Besitzenden sich der Kirch« avschließen. Wir können auch nicht grundsätzlich zum Kapitalismus halten und di« Kirche hat. da der Kapitalismus im höchsten Ansehen stand, durch Leo XIll. und Bischof Kettel«» ihre Stellung argen deu Kapitalismus klar und deutlich ausgesoroche«. Mit der Mah nung. treu zur Kirch« und -um Stand« -u stehen, schloß der llsgoluug cklo llosttv vorckso g, i Im ln sktiomm mäüigon einen vrl lleverds » ln Vsrkolx nungen ir »min groll, cken zvti nüng trug Kamme erklärt Kat unläry vang «Ion unck ckivssl recktlicks» stellt aber laukon vü ckis ^nroij naek llage auk seine ausreickei» Qis I otris- svlbst ein >rlüenkeri vikos ^ns ckis kür cki >sr2oickni- mung sein gvstollten gaben übe» srkorckorlio! ^.nmolckun, nauer tübron. — »ngoküncki, snlkassnng nanntsn cz llosonck llei'Iinsr Ir Üer Verbal MäOigen -z Nacb vulck ston 38 >Vu Knsvvrkau: ft) Gallon - vVargngatt, 53 Kälion stbertragun 9 Kllon Dcn »ngsgeden. llrolZ-Rsrlir angornelckot Vis ve Verbäuks si ckon, cka in llvgolung II l)»s pol unä 81« vio t n cl u s t r doIung statistiscki ckieses lab ükkontliobt gerinxs 8t< plcebkadrii Vbvr cksm i goxonübsr vioclor um Kntvvioklu» dloidenckos >oi>i>t«q»rck«q lm 1923 -LvULr 1929 kedruar 1S2S KLu 1929 1929 -LQULr-Xprll 11 ßrumru^pril 1L IVovQ ä!v V krorvot 86L1 tzkLlrvvrLs iv t' 6»« »Mvl Aon, Kl oinrtsllllrc lisch vrese Nnlel»>»n IN Nktlenliurs« veutsck« t v. 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