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Sächsische Volkszeitung : 24.01.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193001244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300124
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300124
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-01
- Tag 1930-01-24
-
Monat
1930-01
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 24.01.1930
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Bank onzulegen, da er persönlich gegen die Gros,banken uni» ihre Tendenzen eingestellt sei. Fischer errichtete sich daraushin bei Lag u. Martin! ein Konto, aus das er 2 600 R m. ein» zahlte. Am 2b. November vorigen Jahres kam er dann und bat die Pank, bei der er jetzt Kunde war. ihm 5000 Dollars einzuwechseln. die durchweg aus lOV-Dollar-Noten bestanden. Die Firma Latz u Martini hatte keinen Zweifel, datz das Geld echt sei. um so mehr als. wie das Bankgesckstift angibt, man sich über Noth. der Fischer empfohlen hatte, bei einem bekannten Berliner Industriellen und Philanthropen erkundigt hatte und eine glänzende Auskunft erhalten habe. Die 5000 Dollars gingen an die Deutsche Bank weiter, passierten dort anstandslos die Kontrolle und wurden am nächsten Tage an die Darmstädter Bank weitergeleitct. wo man aber ebenfalls die Fälschungen nicht erkannte. Don der Darmstädter Bank sind die Dollar noten dann an die National City Banc wcitergegeben worden. Am 1. Dezember vorigen Jahres hat Fischer dann weitere 200 Dollar und am ll. Dezember 19 000 Dollars bei der Firma Satz u. Martini eingewechselt und zwei Tage später immer das Geld erhalten, nachdem auch die Großbanken die Falsifikate als echt bezeichnet hatten. Erst durch die National City Banc wurde fest ge st eilt, datz es sich um Fäl» sch ungen handle und den deutsche» Bankunrernehmungen sofort entsprechende Mitteilungen gemacht. Leider konnte man damals nicht sofort öffentliche Warnungen erlassen, so datz Fischer und seine Hintermänner inzwischen Gelegenheit gehabt haben dürsten, auch anderswo Bankgeschäfte zu schädigen. Vrerden und Umgebung Gelösammlungen ln den Schulen Di« sächsische Negierung hat bekanntlich kürzlich die Vorschrif ten über össenlliche Gcldsammlunge» neu aesatzt. Nichtöffentliche Geldsaminlungcn bei Gelegenheiten von nichtöffentlichen Veranstal tungen der Schule» sind nur mit Gknchiiiigling der Schulleitung zu- lässig; solche Sanunlungcn dürfen nicht auf die Schülerschaft er streckt werden. Alle Gcldsaiumlunaen in Schulen und bei Veran staltungen der Schulen, soweit sie unlcr der Schülerschaft staltsinden sollen, bedürfe» der Gene h in igu » g des Ministeriums für Volks bildung oder des Wirlschastsmnustcriums. die nur in ganz besonde ren Ausnalunesiillcn erteilt werden wird. Diel« Bestimmungen gel ten auch für die Sammlung von Bestellungen, den Vertrieb von Gegenständen (z. B. Ansichtskarten. Lottericloseu. Druckschriften usw) und für die Werbung von Mitgliedern für Vereine unlcr der Schule, ichas.l- Der Mensch und die Nalur Dresden. 22. Januar. Die fortschreitende Mechanisierung und Technisierung unseres Zeitalter? eiurrieits. das austcroroentliche. unbcwusttc Anpassungs vermögen des Mcusche» andererseits an neue Verhältnisse lassen rbn, besonders de» Städter, gar nicht zur Einsicht in seine Abhän gigkeit von der Natur kommen. Cr lebt in dieser Beziehung in den Tag hinein, bis ibu — meist zu svät — die Erkenntnis überkounnt, hast er es zu büste,,. hat. mit der 'Natur sieb in Widerspruch gesetzt zu habe». In der Richtung als Mahner auszutreien machte sich Prof. Dr Kraft am Vortragsabend am 2l. Januar dez Deut schen Vereins für VolkShhgicnc zur Ausgabe. Die Stich proben, die er dazu dem tägliche,, Leben entnahm, gliederte» sich an die Dreiteilung des Tages, Ruhe, 'Arbeit und Erholung an. Ein Drittel innere? Leben-? verbringen wir im Schlanamn. Entspricht er den natürlichen Bedingungen, ohne die eine richtige Erholung im Schlafe nicht möglich ist. nach Lage. Gröstc. Lüstuiigsuiöglickkeit, Länudämpsuug? Gliedern sich ilun die übrigen Wohuräume entspre chend an in StorkwcrkSlage. Hniuuclsrichluug. Erreichbarkeit der Arbeitsstätte. Möglichkeit, in irische, freie Lust zu komme». Fragen, zehnfach schwerwiegend in der -seit der Wohnungsnot, der Zwaugs- wirlsehait an, Wolmungsuiarkt. Wieder drängt sich die Mietskaserne gegen die Siedlungsbau vor. — doppelt gefährlich in der Zeit sozia ler Not. ivo die Menschen zu'anmiengepsercht. ungeachtet der Schä den. die große Wolm- und Bchausuunsdiclne mit sich bringt. Der Redner streift daun die Gefahren der verpesteten Groß stadtluft. de? der mcnschlichen Reaktionszeit nicht angepaszie,, Ge- schnviiidio.keitsmahncs des Gros.stadtverlchrs auf dem Wege zur und von der 'Arbeitsstätte, die Einwirkung der Gestaltung dieser ans die Gesundheit und Lcistungssöhigkeit. Weiter wurde das Problem der durchgehenden Arbeitszeit mit ihrem Einfluss ans die Eruälirung be rührt, die Verlegung der Hauptmahlzeit auf den 'Abend, deren hastige Zubereitung, womöglich im Dampskochtopie. diese,» Vilamii,«- vernichtcr. — Die Verwendung de? letzlcn Tägcsdrittcls, der durch den achtstündigen Arbeitstag gewährleisteten Erlwlnngszcit wivd oft verkürzt durch Wartezeit aus Vahuhösen. weite Wege bei jeder Witterung, und wird oft unzwcckmäßig ausgcnutzt durch Wertung Ikesler und /Hurik Kreneks Oreslie Uraufführung im Neuen Theater in Leipzig. Krencks künstlerische Absicht, das damalige griechische Lebe» in Familie und Oefsenklichkeit in seiner nüchternen Alltäglichkeit und mwcrhülltcn Triebhaftigkeit zu saslen. Im Gegensatz zu der ins dobi» üblichen Auslassung im Sinne eines abgeklärten Klassi zismus. Das Volksleben jener Tage hat der Textdichter in den Mit telpunkt des Szenischen gestellt und damit de,» ganzen Werke sein besonderes künstlerisches Gesicht ausgeprägt. Gustav Brecher als »msikalischer Leiter, i» Verbindung mit Walther Brüg man» (Inszenierung), Oskar Sr »ad. Wien lBühncnbilder). Kon- rad Ne»< cr (Ghssangschörc) und vor allem not Erna Abend- roth (Tanzgnivpc und Bewegungschor), sowie mit Wilhelm Dobra (technische Einrichtung) lwbc» eine künstleriselz« Arbeit ge leistet, die durch ihre Gröstc und Geschlossenheit zu rücklpülloser sj„. erkeiiiiuiig zwingt. Die BilSer insbesondere tvaren von fesselnder Schönheit. — Tie Hauplsrage nach der dramatischen Gesamlwir- kung des aus Goethes ,.Iphigenie" bckannlen TcttinlwltcS kan» leider mit einem glatten diesbezüglichen Zugeständnisse nicht beant wortet werden. Bis zum blutigen (^schebnissc der gräßlichen Vor gänge !üb!t sich zivar der Zuschauer durch die völlig modern gehal tene Musik dramatisch getrieben. Die folgenden Ereignisse indes vollzieh,, siä, ans rci„ geistigen, Gebiet. Und damit tritt der alte Zwiespalt de? MioikoramaS aus zwiscl>e» Sprache und Musik, den auch «in Kreuel nicht zu -banne» gewußt bat- Dazu kommt noch eines: In dieser Musik, die in de» Jahren 1928 bis 1929 geschrieben wurde, bedient si<h der Komponist der atonalen Musik ausschließ lich Es muß zugegeben wenden. daß bis zu einer gewissen Grenze dieser Ine, gebotenen Mnsikart es gelingt. Seelisches zu stressen, es teilweise zu sasscu und wicderzugcbc». I» all diesen günstige» Fällen geht aber der Musik Krcncks die Krait der Ueberzeugung, dcS So-und-»ich!-a„ders doch »och ab. Da« Zwingende, das absolut Uebcrzeugendc fehlt fast ganz. Auch der musikalisch siudige Kops «iurs Krcnek koniilc nicht verhindern, das; im Laufe der vier volle» Um -en Rolsronlkämpserbun- Das Verbot bleibl bestehen Dresden, 23. Januar. Der Rechtsausschuß des Landtages beriet gestern über einen sozialsemokratischc» Antrag. Vereine und sonstige Körper- schaslen der Leibesübungen und Iugenpflcge durch eine Geletzesregelung von Gebühre» und Gierichlskosten zu be freien. Di« Regierung billigte grundsätzlich das Ziel deS Antrag?, empsahl aber, «inen anderen Weg als de» einer allgemeinen gesetz lichen Regelung. Obwohl der gesamte Ausschuß der Tendenz des Antrages zustimmte, wurde dieser doch, da gegen den hier vorge schlagenen Weg grundsätzlich Bedenken bestehen, gegen die sozialisti schen und kcmmllinistischc» Stimmen abgelehnt. Eine Eingabe des Verbandes der ärztlichen Privat klinik i n ha b e r Sachsens bittet für sachärztliche Kliniken um eine Befreiung von der Gewerbesteuer. Der Ausschuß beschloß, die Eingabe der Negierung zur Erwägung zu überweisen. Ein Antrag der Fraktion des Sächsischen Landvolks erstrebte eine Abänderung des Wassergesetzes, nach der die Auf gaben der Unterhaltung der Wasscrläufe und des Hochwasserschutzes vom Staate übernommen werden sollen. Nach Auffassung der An tragsteller habe» sich die Bestimmungen über die Unterhaltungs- gcnosscnschastcn nicht bewährt Viele Genossenschaften hätten bis her nichts geleistet und nur Verwaltungsaufwand verursacht. Die bisherige Verteilung der Lasten wirke sich ungerecht aus, so daß landwirtsclmstlichc Anlieger, an Wassersäulen vielfach nickst mehr in der Lage wären, die entsprechenden Kosten aufznbringen. Bereits jetzt betrage der Staalszuschuß für die Genossenschaften 60 Prozent. — Die Regierung erkannte gewisse Mißstände der bestehenden Rege lung an. aber sie trat entschieden für Beibehaltung der Genossen schaften ei». Ein großer Teil der Laste» würde allerdings schon jetzt von Staat und oienieindcn getragen, aber die Leistungen der Ge nossenschaften wären nicht so unbedeutend, daß Staat und Gemein den aus sie verzichten könnten. Die VerwaltungSkosien der Gtenossen» schäfte» wären in der Regel beselpeiden, allerdings sei die Zahl der Genosseiischastc» zu groß Von den bestehenden AI Unlerhallungs- genosscnsckiasten könnte eine große Zahl solcher, die sich nicht als lcistungssähig oder nötig erwiesen liaben. aufgehoben werden. — Abg. Neu (Soz.) ivaudle sich cbcusalls gegen den Antrag, bean tragte aber, das Wasiergcsetz von 1909 daraufhin »achzuprüsen, in wieweit eS sich infolge der Neuordnung des Wasscrschutzcs durch has Reich und durch di« bisher gesammelte» Erfahrungen als überholt erweise. — Der Antrag des Landvolkes wurde abgclchnl. dagegen der Anregung des Abg. Neu durch Annahme seines Antrages ent sprochen. Zu einem kommunistischen Antrag, der die Negierung ersucht, daS Verbot des Rotfrontkämpser blindes für Sachsen sofort aufzuheben, führte die Regierung aus, daß das Verbot auf Anregung der Reichsregleruua erfolgt sei, nachdem in Preußen der Rolsrontkämpferbund verboten worden war Di« Rechtsgrund lage für das Verbot bietet das Rcpublikschutzgesch 8 14 Abs 2. Ebenso bestätigen die Feststellungen der Polizei in Sachsen, wie meh rere Urlei'e des Reichsgerichts, daß »ach den gesetzlichen Vorschrif ten die Aushebung des Rotsroutkämpserbimdes geboten lvar. Der Antrag wurde gegen die Kommunifte» und Sozialisten, die sich aller dings noch endgültige Stclliingiiahine für die Vollsitzung vorbchiel« ten, abgelchnt. Ferner beriet der Ausschuß über einen Antrag des Unter» suchungsrichters des Reichsgerichts auf Geuchmigilug der Vorfüh rung des Abg. Reiiiier (.Komm ), gegen den ein Slrasoersahren bereits vor der Landtagswahl cingcleitct worden war, als er »och nicht unter dem Schutz der Immunität des Abgeordneten stand. Mit den Stimmen der Kommunisten. Sozialisten und Nationalsozialisten wurde indessen die Genehmigung abgclcbnt. Dagegen wurde di« Strafverfolgung des Abg Sindcrmauii (Komin.) auf Antrag der Oberslaatsaiiwaltschast Dresden, gegen den ein Strafverfahren wegen Aufruhrs eröffnet werden soll, genehmigt. im-d Ueberlchützung des SporlS mit seinen Gefahre» und durch „Entspannung" in Vergnügungsstätte». — Zum Schluffe befaßte sich Professor Kraft mii der WocheiieudSbetvcguiig. Lebhafter Beifall der zahlreiche» Zuhörer dankte dem Redner für seinen zeitgemäße», lehrreichen Vortrag. Dienstag, den 28. Januar, wird Frau Dr. med. Dorothea Dietrich-Haenel über „Die Hygiene der Wechseljahre" sprechen. : Christlicher Metallarbelterverband Deutschlands. Verwal tungsstelle Dresden. Am Sonnabend, den 25. Januar 1930, abends 7.30 Uhr. findet im Kolpingshaus, Dresden-A-, Käuf- scrslraße 4. die Generalversammlnng der Ortsgruppe statt. Der 2. Derbandsvorsitzende. Kollege Schmitz-Duisburg wird an wesend sein und den Stand des Verbandes und über die Lage der Metallarbeilerschaft Bericht erstatten. Der Vorstand erwar tet die Teilnahme aller Mitglieder an dieser wichtigen Ver sammlung Gäste, die uiiserm Verband in der Gesinnung nahe- stehen, sind willkommen. » : Vortragsabend in der Technischen Hochschule. Wie wir er fahren, Wirt- der !m Rahme» des .,EH!»a"-KursuS am Freitag, den 21. Januar 1930, skallsindcnde Vortrag dcS Herrn Pros. Dr Gro ll eliuS wegen Erkrankung anssallcn. An seiner Stelle spricht Herr Professor Dr. Hciduschka zur selben Zeit „lieber die stkr die Wirtschaft wichtigsten Waren Chinas". ; Die Klemichsche Handels-Schule In Dresden-A.. Moritz- straße 3, nimmt für das zu Ostern 1930 beginnende 65. Schul jahr Ausnah,ne» täglich vor in alle Abteilungen mit einfacherer und höherer Vorbildung für Kauflcnte, Geivelbetreibcnde, Be amte »sw.; für Frauen und schulfreie weibliche Besucher zur Vorbereitung für de» Kontor- und Kanzlcidienst und Zur Pflege der allgemeinen Ausbildung; für Lehrlinge und Fortbildungs- schulpslichtige beiderlei Geschlechts (Tagesvoll- und Lehrlings- schule) in zwei- und dreijährigen Kursen, deren Besuch von dem der Städtischen Berufsschule befreit. : Doppelte Verwertung vo„ Vrrsicheruugsmarkc». Das Land gericht Drcsocu verurteilte am 25. Sepie,über 1!>29 den früheren Verwaltnugsassistentcii der LaiideSversichcrungSauslalt Sachsen Penne»'itz wegen Ilrkuiideusülschuiig und Vergehens gegen die ReichSvcrsichennigsovdiiuiig (nochmaliger Verwendung bereits ent werteter Versichecungsuiarkc») zu 1ll> Jahren Zuchthaus und 1000 Mark Geldstrafe. Die wegen Beihilfe Mitangeklagten Tischlermei ster Richter und Geschäftsführer Klein erhielten je neun Monate Gcsängnis und 500 Mark Geldstrafe. I„. der Zeit von 1928 bis Februar 1929 waren auf diese Weise rund 14 000 Mark Versiehe- nmgsmarke,, doppelt verwendet worden, wobei das Eutwcrluug!- datuiu geschickt gefälscht wurde. Das Urteil, gegen das die Auge- klagte,, Klein und Richter Revision eingelegt hatte», beschäftigte gestern das Reichsgericht. Es wurde eines Formfehlers wegen Im Strafausmaß ausgehoben und die Sach« zu aiiderwelter Entschei dung an die Norinstanz zurückverwieien. Der Talsperrenbau im Oskerzqebirge Pirna, 23. Januar. Bekanntlich hat die Reichsregierung vor kurzem es abgelehnt, Nüttel sür den Talsperrenbau im Gottleuba- und Müglitztal zur Verfügung zu stellen. Die Ge meinden des betressenden Gebiets und alle Wirtschaftskreis« dort sind, nachdem auch die sächsische Regierung die Weiter verfolgung der Talsperrenbauptäne von der finanziellen Mit wirkung des Reiches abhängig macht, nunmehr aufs Höchsts erbittert. Die Lage des Gebietes ist wirtschaftlich katastrophal, und die Gemeinden stehen infolge der Arbeitslosigkeit, ivelche durch die aus den sonstigen Wiederansbauarbciten zurückgebliebenen fremden Arbeitskräften gewaltig erhöht ist und nachdem auch das gesainte Steueraufkommen In besorgniserregender Weise zurückgegangen ist. am Ende ihrer finanziellen Kraft. Es ist deshalb, wie'uns vom Verkchrsvcrband für die Sächsische Schweiz und östliches Erzgebirge mitgctellt wird, be schlossen worden am Mittwoch, den 29. Januar 1930. nachmit- togs 4 Uhr in den Tanncnsälen in Pirna eine Protest, versainml u n g abzuhallen. d Schwere Zuchthausstrafen wegen Raubmordversuchs. Am Abend des 4. November 1929 war auf den Schuhmacher Auerliach in Langenstricgis ein Raubmordversuch unternommen worden. Die Täler, zwei 20 und 22 Jahre alle Melker, hatten sich gestern vor dem Schwurgericht Freiberg zu verantworten. Der Angeklagte Rudolf Ferber wurde zu neun, Alfred Klose zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. d. Waldbroud zur Winterszeit. I», KorS Wald an der Bahnlinie A r n 8 d o r f —P i r »a entstand, llerniutlich durch Fnnkcnflng an? einer vorübersahrenden Lokomotive, in Abteilung 66 ein Waldbrand, bei dem eine Flache von etwa anderthalb Hektar ergriffen wurde. Den Flamme» sielen zumeist dürre? Gras, G)e- striipp und sicbeuiährige Anpflanzungen zum Opfer. An der Be kämpfung de-Z Waldbrandes beteiligte sich außer Waldarbeitern, Bahnpcrsonal und anderen Personen auch die Freiwillige Feuer wehr Arnsdorf. 8 Eine Denkschrift über die sächsische Polizei. Dem Land tag ist eine Denkschrift über die sächsische staatliche Polizei zuge- gangen, die im einzelne» die Gliederung der Schutzpolizei der Poli zeipräsidien Dresden, Leipzig und Ehemnitz und der Polizeidireklio- ne„ Planen und Zwickau zeigt. Ferner beschüstigt sich die Denk schrift mit der Gliederung der Landgendarmcri« in den fünf Kreis- hauptmannschasten und der Gliederung der Kriminalpolizei. Stunden, die das Werk in Anspruch nimmt, auch der bcstgcwiltte Zuhörer aus weite Strecken dem Eindruck erliegt, daß sich der Kom ponist in seine» durch die Atoualität gebotenen musikalischen Dar- slelluiigsnnttcl» wiederholt. Hinzu kommt, daß der Musikfreund sich innerlich von dieser Arg Neumusik nicht oder immer nur auf kurze Zeit seelisch ange- sprochcn fühlt, da es ihm auch bei dem besten Willen nicht gelingen will, den Geist dieser neuen Sprache eindeutig zu verstehen. Das will sagen; Die-s» dem musikalischen Zuhörer ruhende Empfiu- dungswelt. das musikalische 1l » t c r b e wu tz t s e! n, wird hier nicht erreicht. An dieser Musik interessiert zniar alles; aber sie reicht nicht in die Tiefe. Sie ist in hohem Grade geistreich .demzu folge interessant. Aber ihre geistige Struktur ist derart eigenartig, daß sic unverstanden bleiben muß all denen, die seelisch anders ein gestellt sind. Im Hinblick auf sein zur Zeit letztes Werk, den 20 Gesängen seines „RciscbucheS" darf der Musikfreund die Hoffnung haben, daß sich der zweiscllos hochbegabte, erst dreißigjährige Kom ponist weiterhin von der die Welt erobernden Musik seines „Ionny" noch »lehr ahwcndct. In dem Maße, als ihm dies gelingt, wird er als Tonkünstler sich verstanden fühlen Und darauf kommt cs an. Die in Anspruch genommenen ersten Kräfte der Städtischen Oper meistericu ihre durchweg unerhörten Schwierigkeiten, daß der Zuhörer nicht selten begreifen konnte, wie eine solche Gcsangs- »insik (?) rein musikalisch genommen, noch bcivaltigt werden kann. Karl August Neu mann (Orcst). Marga Dannenberg lElcktra), Ilse Kocgel (Iphigenie), Lotte Dörwald (.Klytämncstra). Ernst Ncubert (König), nicht zu vergessen der miluiNer äußerst schwierigen Chöre und der verschiedensten VolkS- darstcller — sic alle zeigten eine Hingabe an ihre Rolle», die rest los befriedigten. Dr. Hugo Löbmann. Leipzig. Die süuste Kammermusik des Gewand hauses stand im Zeichen der Biedermeierzeit. Vater Jo seph Haydn grüßte gar herzlich. Er trug zur Feier des TagcL den Zopf gar lieblich gepudert. Was hat er nur? Auf die schnurri ge» Zieraten des ersten Sdtzes in G-Moll setzt er daS Sldagio in E-Dtir. — lind was sür eins- — Unter seinen geschickten und feinen Händen wird alles zu Schmuck und Zier. Und wie das Meister Wollgaicht alles darlcgte und herumreichle als Herr des Hauses. Es lvar ein erfrischender, überaus ansprechender Abendzirkel. Und wie dankbar waren all« die ticuen Freunde des GicwaiidhaiiscS. Man llcsz einmal das Grübeln, das mühsellne Schreiten aus grobem Kies sein und genoß den Dust aus wohlgcpsleglcn Blumenbeeten in ruhigen, wohlige» Zügen. Man hatte einen lieben, willkommene» Glast gebeten. Lieder mit G>esühlSinhalteii vorzutragen. Auch hörte man die schelmischen Neckereien gern. Uno Frau Lotte Lconlzard aus Berlin fand so ganz den rechte» Ton zu dieser Gesühlsseligkeii- Umd daS Ernste, nachdenklich Slimmcude umgab sie mit der strahlenden Füll« ihres schiuicgsamen und doch auch vollauSladendeii Siug- organS. Die Erschienenen alle Ivare» aber auch so dankbar Tic trefflichen Musikanten spielten zum Schlüsse das uiwcrwcllliche Quintett von L- Bocherini mit einer Feinheit und beschau lichen Jnnigkeil. die an manchen Stellen zu Gedanken und Er- luäguugcu Anlaß gab, daß mau darüber zuweilen in ein bewegtes Spiel von Fragen und Antworten verfiel, auf das man gerade die sen Abend nicht gefaßt war. Musik ist nicht bloß Masse, nicht Mache. Am besten ist, man schweigt auch einmal und freut sich, daß man zwei noch gesunde Ohren hat. —b— Konservatorium zu Dresden. Anderer Verpflichtung halber hörte ich von der M u s i k a u f f ü h r u n g nur einige Werke aus der ziveiten Programmhalste. Instruineutalschüler von Helene Z i in m e r m a n n, Prof. Büttner. Adrian Nappoldi, Josef Kratina und Franz Schmidt, sowie ein Baritonist aus der Klaffe Albert Kluges zeigten in Wer- Ken von Chopin, Haydn und Hans Hermann nicht nur viel seitige. trefflich geschulte technische Fähigkeiten, sondern auch musikalisches Talent uiid starkes Empfinden für prägnante Aus« drucksgestaltung. Nutzer der obersten Chorklass« Büttners ivarcn an der Veranstaltung nach Schüler der Klassen Bergmann. Kluge, Kratina. Fräulein Nitzsche und Mary Wollen beteiligt. —Ist— Mozartvercin Dresden. Zweites Sinsoiiickonzcrt sür die Mit» ylieder Montag, am 27. Januar 1930, abends 7-30 Ilhr im Ver- einshauS. Mozarlabcnd zum 174. Geburtstag. Cassation G-Dur für Orchester (zun, ersten Male in Dresden). Motette „Ersullate" für Sopran und Olchcstcr (Susanne Heffe-SchellcnS). Flötcnkonzcrt D-Dur mit Orchester (Fritz Rücker, Staalsoper). Jupiter-Sinfonie. Leitung Erich Schneider, tzstiskkartcn für Nichtmiiglledec bei K Ries und Abendkasse. ,
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