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Sächsische Volkszeitung : 23.01.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193001239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300123
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300123
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-01
- Tag 1930-01-23
-
Monat
1930-01
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 23.01.1930
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) 85 Jahre alte Zwillinge. Tie Zwillingsbrüder Theodor und Reinhard Krüger, die in Pcgnu geboren sind, feiern am Mittwoch ihren 85. Geburtstag. Ter eine Bruder. Theodor Krüger, wohnt in Leipzig, der andere, Reinhard Krüger, in Gera. Beide erfreu»« sich noch der besten Gesundheit, wenn auch Reinhard Krüger nicht mehr so flink aus den Beinen ist, wie er sich selbst und seine Freunde ihm das wünschen möchten. ) Todcssturz aus der Treppe. Der im Hause Lternwarten- straßc 65 wohnende Schlosser Karl Richard Hä nt sch kam aus der Treppe zu Fall und. stürzte die Stufen hinunter. Er zog sich einen Schädelbruch zu, an dessen Folgen er verstarb. Tie Leiche wiMe nach dem Institut für gerichtliche Medizin gebracht. ) Bctricbsciiischröiikilng in den Menselwitier Kohleiiwcrkcn. Auf einigen .ttobleuneiken des Mcusitwitzer Industriegebiets sind Feierschichten eingelegt worden. Auch sind vereinzelt Ärbeitcrkün- digungcn vorgenomu.-e,, worden, so ist in einem Rositzcr Werk über 100 Arbeitern gekündigt worden. (Ziemnitr. Lvicksu. flauen Drei Kinder vom Aulo überfahren Chemnitz, 22. Januar. An der Kreuzung der Markus- und Gießersttaße wurden zwei etnxr vier und fünf Jahre alte Mädchen von einem Personenkraftwagen überfahren und mit- geschleist. Die Kinder wollten hinter einem Kohlenwagen die Fahrbahn überschreiten und liefen dabei in das Auto hinein. Beide wurden mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus ge schasst. — Fast zu gleicher Zeit wurde auf der Marienberger Straße ein vierjähriger Knabe von einem Personenauto ersaht und überfahren. Auch er wurde schwer verletzt, so dah sich seine Ueberführung in ein Krankenhaus notwendig machte. h Verhaftung einer kommunistischen Stadtverordneten. Di« kommunistische Chemnitzer Stadtvcro-dncle. die Textilarbeiterin Erna Knotb, ist unter der Beschuldigung in Untersuchungshaft genommen worden bei dem Hartmaunsöorscr Aufruhr den Führer des Chemnihcr Polizcikommandos tätlich angegrisfcn und am Halse gewürgt zu haben. h. Feuer in der Fernsprechzentrale. Am Montagabend in der 12 Stunde war in der Obervostdirc'tion an der Reichsslraßc in der Selbstwählerzentrale vermutlich durch «inen elektrischen Fehler ein Tisch und ein Teil der Sclbstwähleranlage in Brand geraten. Die Feuerwehr konnte zwar den Brand sehr rasch unterdrücken, doch sind durch das Feuer 250 Teilnehmer von, Fernsprechverkehr ab- geschnitten worben. Die Wiedersiistandsctzungsarbeiten wurden so fort ausgenommen. h. Ter Stand der Papageienkrankheit In Glaucha». In das Glauchaucr- Stadtkrankcnlxrus wurden insgesamt 17 Patienten unter dem Verdacht der Papageienkrankheit eingcliefert. Drei von ihnen sind — wie bereits gemeldet — gestorben. Ein Kranker konnte als gesund entlassen werde», so das; noch 13 Personen !m Kranken hause liegen, von denen zwei hohes Fieber kaben, während das Be suchen der übrigen zu Besorgnissen keinen Anlaß gibt. Kur eiet I.su5i1r 1. Jubiläum der Landwirtschaftlichen Schule Großenhain. In Gegenwart einer onschnlichcn Festversammlung und in An wesenheit von Vertretern der staatlichen und städtischen Behör den beging die Landwirtschaftliche Schul« Großenhain am Sonnabend und Sonntag ihr 25jühriges Jubiläum. Die Fest rede hielt der gegenwärtige Rektor Dr. Eckert. Erster BUrger- meisten Hutop üdercichte namens der Stadt Großenhain mit herzlichen Glückwünschen der Schule eine Geldspende. l. Sachsens ergiebigste Kuh. Tie Kuh „Suse", gcb. am 30. Oktober 1919 im Landwirtschaftsbetriebe des Sächsischen Wirt- schaftsministeriums auf dem Rittergut« Adelsdorf b. Großen- Hain, hält im Freistaat Sachsen den M! lchrekord. Sic erbrachte eine Jahresleistung von 12310 Kilogramm Milch mit 3,25 Prozent Jett, gleich 101,11 Kilogramm Fett. Auch eine Stallgesährtin der „Suse", die Kuh „Kahbach", geb. am 26. Februar 1022, wurde kontrolliert. Sie schließt ebenfalls mit der sehr hohen Leistung von 11016 Kilogramm Milch mit 3.N6 Prozent Fett gleich 103,18 Kilo gramm Fett ab. Sie siebt damit in dem eigentliche» Fettertrag mit der Kuh „Suse" aus gleicher Höbe. l. Verkehrsunfall. In S obla u>o verunglückte der Motorrad fahrer Sa ring aus S ch i r g > s wa l d e, der durch einen un glücklichen Zufall in Sohland bei Ortsl.-Nr. 158 an einen Baum subr und so unglücklich, stürzte, daß er lcesinnungsloS liegen blieb. Er erlitt innere Verletzungen. Saring wurde mittels Auto in die elterliche Wohnung nach Schirgiswalde und daraufhin nach der Heilanstalt Callenberg gebracht. JsabeUa von Aegypten Kaiser Karls des Fünften erste Jugenttiebe. ^ Von Achim von Arnim. (2. Fortsetzung.) «Sieh nur. Bella" fuhr die Alte fort, „eS ist auch keine Klei- «sgkeN, was dir bevorsteht: denk nur, Prinz Karl ist gestern vor diesem Gartenhaus« mit seinem Lehrer Cenrio vorbeigerittcn und Kat gefragt, wie es käme, daß eS so verschlossen und verfallen aus- sähe. Ccnrio hat ihm erzählt, wie die Gespenster all« Käufer und Meter abgeschreckl Ritten, alles, wie d» cs weißt: wie dein, Vater einen, der sich durchaus hier »iedersirssen wollte, mit Ruten ge hauen; die vielen Eulen, die er in einer Kammer eingesperrt hatte und sie einem andern um den Kopf fliegen ließ, nun, du weißt alles: der Prinz aber, statt daß er dadurch geschreckt worden, schwur, daß er ganz allein eine Nacht tu diesem Hause schlafen und di« Geister bald vertreiben wolle. Was sangen wir nun an? Es kann sede Nacht geschehen, daß er in dies HauS kommt, und seine Leute werden die Ausgänge sicher so besehen, daß keiner von den Unser» heraus- oder hereinkann." „Hör, Braka." sprach Bella, „den Prinzen möchte ich doch gern sehen, ich habe so viel von ihm gehört, wie schön er ist und wie edel, wie er sichte» und rette» kann." „Du denkst nun schon wieder an de» Prinzen und nicht an Unsere Not," subr Braka fort: „Rist du wohl Geschick, das Gespenst zu spielen? Das könnte dich retten!" „Wsiirui» nicht," meinte Bella, „aber wie soll jch's ansaugen?" Und las weite' i»'ihrem Buch«. „Sieh, Kind," sprach die All«, „er kann in keinem ander» Zim mer schlafen als in dem schlrmrzon mit den goldenen Leisten, neben Welchem das gclieime Kämmerlein deines Vaters versteckt ist, denn die andern Zimmer Riben alle mehr Eingänge, oa ist es ihm nicht so sicher, auch steht mir in diesem eine Bettstelle. Nun sieh, wen» du merkst daß er stille, daß er eingcschlafen. so schleich aus der Kam mer heraus, leg dich zu ihn: ins Bette, uiro ich schwör dir, daß er vor Angst davonläust und nie wieder kommt: sollte er aber Mut be halte» und dich sesthalten. sieh, so kostet es dir sa nur eine Lüg«, daß du aus Liebe zu ihm cingedrnnaen, und dein Glück ist vielleicht gemockrt." 25 Jahre „Cacilia" Kamenz Die Jubelfeier Am Feste der Heiligen Fabian und Sebastian — also am 20. Januar — konnte der Cäcilienverein zn Kamenz aus sein 25jährigcs Bestehen zurückblicke». Er beging diese Feier nach Inhalt und äußerem Rabmen in einer der Bedeutung dieser Vereinigung und ihrer hohen Aufgabe entsprechende» Form. Scho» vordem lxttte sich in der zweiten Hälfte des vorigen Jahr hunderts. als die Pflege des Kirchcngesangcs, der Musica sacra, einen neue» Ausschwung »ahm. in Kamenz im Jahre 1877 ein Ber lin mit demselben Zweck gebildet. Dieser durste das Recht bean spruchen, daß er der erst« in Sachsen mit solcher Zielsetzung gewesen ist. Mit dem Weggänge des Kantors Lübeck 1888 löste sich der Kirchcnchor nach elfjährigem Bestehe» auf, und erst nach 17 Jahren — 1905 — kam er wieder zu neuem Leben auf Anregung des gegenwärtigen Chorleiters. 25 Jahre Kirchcnchor — 25 Jahre Kulturarbeit ans kirchcn- musikalischcm Esibielel^Wsichrlich Grund aenng zu feiern! Unter die sem Gesichtspunkte hatte die „Cäcilia" zu einer eindrucksvollen Feier am Sonntag geladen, an der die katholische Gemeind« und ihre Vereine, sowie viele auswärtige Gäste — unter ihnen eine Fah- ueiidepulatio» des Brudervcrein-s zu Seufteiibcrg — de» regsten An teil »ahmen. Schon vormittags zum Festgottcsdicnstc hatten sich fast alle eingesunden, so daß die Kirche bis auf den letzten Platz besetzt war. Der frühere Präses des Vereins. Herr Erzpriesler Sauer (Nalbitz), zelebrier!« unter Assistenz der Ortsgcisllichkcit das Hoch amt und hielt zugleich auch die Festpredigt, der er die Worte des Sonntags-Introitus „Jubilate Deo!" zugrundelegte. Singet dem Herrn ein neues Lied, daß es cmporsteig« zum Throne des Allerhöchsten, sich erhebe wie Weihrauch und erfülle Priester und Gemeinde, als Gebet «indringe in Herz und Seele und die Gläubigen zur Andacht bewege und begeistere für alles Göttliche, Schöne und Hehre. In mustergültiger Weise saug der starke Kirchcnchor die vier stimmige F-Dur-Messe von Filcke mit Orgelbegleitung und feier liche Ändachtsstimmnng beseelte die gläubige Gemeinde; auch nach mittags. als die Glocken abermals zur kirchmmusikalischen Andacht riesen. Den Auftakt bildete Präludium und Fuge von Earl Frey, sicher und flott gespielt vom Chormeister, Herrn Kantor Westlich. Den weiteren Gaben wie „Kyrie, Sanktus und Venediktus" aus der Engclnicsse — vatikanischer Choral — „Kyrie ans der Missa „O sacrum couvivium" von Frey, „Jubilate Deo" von Aiblinger — beide teils fünf- teils vierstimmige gemischte Chöre — „Zur heili gen Cäcilia", zweistimmiger Frauenchor mit Orgelbegleitung von Piel, „Ave verum" von Mozart, gesungen von Fräulein Wenz- kowski und dem gemischten Chor „Wahrer Leib, sei uns gegrüßt" von Goller schloß sich der sakramentale Segen mit dem Tantum ergo von Bruckner an, mit dessen Nachspiel und Fuge, sauber gespielt von Herrn Lehrer Scbröer, der auch die sämtliche Orgelbegleitung ausgeführt hatte, der NachmiltagSgottesdienst sein Ende »ahm. Die weltliche Feier fand in de» festlich dekorierten Räu men von „Stadt Dresden" statt und wurde mit der Ouvertüre von Adams, gespielt von Mitgliedern der Stadtkapelle. eingclettet. Da nach begrüßte der gegenwärtige Präsis des Vereins, Herr Pfarrer Räde, alle Gäste ans nah und fern — unter ihnen Herr Gras Stollberg zu Stollberg auf Brauua mit Gemahlin, mehrere Herren Geistlich« und Lehrer — und verlas eine große Anzahl Glückwunschschreiben, u. a. einen Brie! des hochwürdigsten Herrn Bischofs, der verhindert war. an der Jubelfeier persönlich teil- znnehmen. In dem Schreiben gibt der hochwürdigste Herr Bischof seiner Freude über die vorbildliche Tätigkeit des Cävilienvercins und seines verdienstvollen Leiters Ausdruck. — Nach dem Gloria „Von Stern zu Sterne» rauscht Gesang", ein« polyphone, im moder nen Stile gehaltene, teils eboraliter bearbeitete, ziemlich schwierige Komposition des jungen Tonkünstlers Otto Seifert, hielt -er Diözesanpräscs, Herr Dr. Köhler (Bautzen), einen Fcstvor- trag „lieber die Bedeutung der katholischen Kirchenmusik". In eindrucksvoller Weise beleuchtete er diese von den älteste« Zel ten bis i» die Gegenwart, wies »ach. wie jedes Zeitalter seine eigene Musik hatte, streifte den gregorianischen Choral und die litur gischen Gesänge in der Muttersprache und ließ die Frage offen, was die Gottesdienste ohne unsere .Kircbcnchör« in der Jetztzeit wären. Mit Recht hob er die opferfreudige Tätigkeit der Sänger und Diri genten in den Cäcilienverein«» hervor und beglückwünschte den Jnbclvercin namens des Diözcsaiwcrbandcs- Nach dem Vortrag« der Phantasie ans der Oper „Martha" gab der Chormeister einen Rückblick über die Tätigkeit des Vereins in dem verflossenen Viertcljalirhimdert. Aus Lcni umfangreichen Berichte war zu ersehen, daß die „Cäcilia" die Kirchenmusik aflenR halben nach den kirchlichen Vorschriften zur Ehre Gottes, zur eigene» und der Gemeinde Erbauung gepflegt und gesördert hal. Neben dem kirchlichen Gesang — in lateinischer und deutscher Sprache — ließ sich der Verein auch die Pflege des weltlichen angelegen sei» und hat überall unterstützend eingegrisscn. wenn die „Cäciliancr" ge rufen wurden. Seit dem Jahre 1926 gehört er dem Diözcsanver- bandc der katholische» Kirchenchöre im Bistum Meißen und seit 1928 dem Bezirksverein „Nordlausitz", der gebildet wird ans den Cäcilicnvercincn Bautzen. Bischofswerda, Hainitz, SchirgiSwckde Es schloß sich die Ehrung derjenigen Mitglieder a». die dem Verein bereits seit seiner 1905 erfolgten Gründung zugebörcn. Besonders geehrt wurde der Chormcister. Herr Kantor Westlich, als Begründer und Dirigent durch «in Dankschreiben des Bischöf lichen Ordinariats, dem sich der Verein mit eine», sinnigen Geschenke zugescllte. das vom Vorsitzenden. Herrn Obcrpostsckretür Wenk, .feierlich überreicht wunde. Gegenstand besonderer Vcrebrung war auch der bcjahrke. aber noch „jugendliche" Sänger, Herr Tuchmacher Reinhold Engel, der bereits bei der ersten Gründung im Jahre 1877 dabei war und bis jetzt Ire» ausgeliallen hat als Vor bild diejenige», die sich „zu alt" zum Singen fühlen. Mit seinen 78 fahren besucht er noch regelmäßig die llebimgSstundcn. — Wei tere Auszeichnungen in Form von kunstvollen Bildern erhielten di« Jubilarinnen Frau Kantor Westlich, Fra» W e » zkowski, Frau Handlos und Fräulein Rim vier und als langjähriges Vorstandsmitglied Herr Schleiscrmcister Bcilcl Ihnen allen sprach der Herr Präses den tiefempfundenen Tank aus und knüpft« daran die Bitte, weiterhin der Cäciliensache Iren zn bleiben. Dieser Dank galt auch ganz besonders Herrn Lcbrcr Scbröer, der in selbstloser Weise dem Verein und dem Dirigenten »inner zur Hand gewesen ist. Namens der Ausgezeichneten dankte der Chormcister und versprach, ihre Kräfte der Musica sacra seruerbin zn widme». Herr Pfarrer Sauer ließ cs sich nicht nehmen, de» Verein persön lich zu beglückwünschen und ihnen siincn Dank auszusprechcn. Eben falls brachte der Bezirtsvornbende. Herr Lehrer Seifert (Hai- nitz), dem Jubclverein leine Wünsche dar. Eine angenehme Neberraschuug für die Festteflnebmcr war das Auftreten von Fräulein Weigman» (Berlins, die in Verhinde rung einer Sängerin licbenswürdsiierweisi ciiigcsprungen war und in Kamenz keine Unbekannte ist. Sic sang mit ihrem warme», in allen Lagen leicht ansprechenden Sorpran drei Lieder von Hildach, Wolf und Abt und erntete daflir eine herrliche Btumcnspcndc und enormen Beifall, wie überhaupt alle Darbietungen mit großem Bei fall ausgenommen wurden. Noch einmal betrat der Chor das Podium und ersang sich mit den beiden gcmiscbien Chöre» „In der Waldkapctle" von Vo»e und „Mein Lied" von lllhmann. das der Verein bei seinem ersten Stif tungsfeste im Jahre 1905 gesungen batte, di« Palme des Ticges, die der Verein die ganzen Jabrc hindurch zur größeren Cbre de« Musica sacra getragen und weiterhin hoebgchalten wird. Das verbürgt nicht zuletzt der Dirigent mit seinen uncnlwcgten Getreuen. Möge die bisherige Opsirsrcudiakei! und Liebe zur oute,, Sache weiter anhalten, damit der Verein nach Jahr und Tag das goldene Jubiläum feiern kann, was in den müualiw'ii „iw schriftlichen Wünschen mehrfach zum Ausdruck gekommen ist. Darum auch noch an dieser Slelle ei» Vivat. creScat. sloreat in aeteruum! Persoiialveräiidcrmigkii bei der Rcichöwkhr. Oberst List, Abt.-Lciler sin Neichswehriinnisieriui», ist zum 1. Februar 1930 zum Kommandeur der Jnsantcrieichulc cruanut worden. Oberstleutnant Schwarznecker voni Neichswebrmiiiisteriui» wurde zu,» Kommando!« des 3. Ball, des In-Ncg. 11, Oberstleutnant Chrig, Koiniiiandeue des 3. Vati. d. Jnf.-Reg. 10, zum Kommandautcn von Dresden er nannt. Ferner wurde» ernannt die Maiore von de,, Hagen, Rcichs- wehrmiuistcrium, zum Kommandeur des 3. Ball. Jus.-Neg. 10; Major Dohne,. Neiter-Ncg. 9. zum Kommandeur der Nachrichten- Abt. 4. Mit deni 31. Januar 1930 scheide» aus: Gencralleutnant von Falkenhauscn, Kommandeur der Infanterie-Schule; Oberst Krohn, Kommandant von Dresden: Oberstleutnant von Wilncki, Kommandeur des 3. Batl Jnf.-Reg. 11: Major Wrcde, Jnsaiucrie- Schule. — Mit dem 1. Februar 1930 werde» versitzt: Oberstleut nant Fahnert, Kommandeur der Mchncknen-Abt. 4. in de» Stab des Grnppenkvminaiidos 1: die Majore von Bolb, Stab de? Art.» Führers 1, zur Jnsanterieschulc; Agricola, Jnf.-Reg. 10. si, de» Stab des Gruppcukommaudos 1: svolttmann, Jnfauterieschule, in das ReichSwehrmsilisteriui»: die Hauptleule von Erdmaimsüorff (Werner), Inf-Reg. 10, zur Jufautericschule: Schmidt, Jnf.-Reg. 12, in das Reichswcliriiiiiiisterium: Keiner. Art-Reg. 12, in den Stab des Art-Führers 1. Gras von Oriola, Art.'Reg. 1. in das Art.-Reg. 2; Oberstabsarzt Tr. Passauer. Sanitäts-Abt. 3, in die SanilätS-Abt. 1, Sanitätsstassel Leipzig. „Ja, Alte", sagt« Bella und las weiter, „wie du meinst, du mußt das »erstehen, ich weiß nichts davon." „Aber sag niir nur. wo Lu das Buch herbekommcn hast", fragt« die Alt« weiter, „tvenn ich mit dir ernsthafte Sachen red«, dockst du an nichts als an das Buch." „Ich Hab es aus des Vaters Kammer geholt", sagte Bella, „es liegen da noch mehrere, nimm dir auch eins " „Wenn du es erlaubst", sagte di« Alte, „so gehe ich gern ein- mak hinein, ich habe mich immer gefürchtet, es dir zu sage», ich wußte nicht, ob dein Vater es nicht verboten." „Gel, nur", sagte Bella, ,du wirst sonst nicht viel finden." Die Sllt« ging mit einer gescheiten Neugierde, an der Türe bat sie Bella, den schivarzen Hund wcqzurufcn, der immer vor der Kaminertür« lag und niemand als Bella emzulassen Befehl hatte. Bella rief ihn zu sich, und die Alte ging ohne Auscntlmlt in die Kammer. Als sie drin war. lochte Bella, wies den Hund wieder zur Kaminertür und versteckte sich, »m den Schreck der Alten zu sehen; es war ein Prinzessinnenspaß, aber sie war auch liebenSwür- dig wie eine Prinzeß und tvar von je wie eine Prinzeß verehrt worden. Nicht lange nachher wollte die Alte mit einem große» Kräuterbündel und mit einem Sacke zur Türe hiiiauslrctcu, aber der schwarz« Hund machte ihr ein Paar feurige Auge» und zeigte die Zähne; sic trat erschrocken zurück und ries nach Bella in großer Angst. Zu gleicher Zeit hörte sie ei» nngewohnles Getrappel von Pferden vor der Türe. Menschen, welche über den Hof kamen, und Bella flüchete sich erschreckt mit dem Licht und den Speisen und mit dem Hunde zur Alten in die Kammer, die sic verschlossen, nm dort in aller Stille abzuworten, ob dies der Prinz gewesen sei, der seinen Kampf gegen die Gespenster ausfcchten wollte. Sie hatten sich nickt geirrt, es war -Karl, der künftige Beherrscher einer Welt, in der die Sonne nie untcrgeht, in der ersten Frische des vollenden den Wuchses, der in das verlassene Zimmer kam. Bella konnte ihn durch ei» verstecktes Türloch recht deutlich sehe», ihr war nie so etivaz vorgekomincn; sie hatte »ur braune Zigeuner gesehen, lustig und heftig; dieser aber trat so großmütig einher, so sanft i» geübter Kraft, sie wußte, daß er es tvar. der künftige Herrscher, noch ehe ihn seine Begleiter als Prinz gegrüßt. Sein Hochmut entzückte sie, mit dem er Cenrio zurückwics, der die Wette ziiriicknchinen wollt«, weil er bclmuptcte, der Prinz habe durch seine Anwesenheit bewährt, daß er sie wirklich ausfülr- ren wolle. Der Prinz n>arf aber rasch sein schwarzsaminetnes Starett ans den Tisch, breitet« seinen Regenmantel über di« Bett stelle und befahl Cenrio, auf di« Umgebung des Hauses zu tvachcn u,ck> ihm «in paar brennende Kerzen zurückzulassen, er sei müde. Cenrio empfahl ihm, das Zeichen mit ocr Pistole nicht zu vergessen, 'wen» er jemand bedürfte; oder im Fall diese versagte, dabei besah er das Schloß, so würde sein Rufe» schon genügen, da er einen Soldaten unter dem Fenster ausstellen und selbst in der Nähe wachen würde. Der Prinz meinte, er möchte sich das Wachen und Be- wache» ersparen, in seinem Panzerhemde, mit gutem Degen bewaff net, sollte ihm so leich »jemand gefährlich werden; die Ammen märchen von Geister» schreckten ihn aber nicht mehr. Cenrio verließ das Zimmer Der Prinz stützte sich auf die Hand und lallte ein Lied, um tvach zu bleiben; dann streckte er sich auss Bett und sang wieder, indem er einschlummerte; da das Bette der Kammer gegenüberstand, könnt» Bella ihn deutlich sehen und die Worte vernehmen: Kvtzun, lieblich schwarze Nacht, lind drücke schießende Sterne. Wie Siegel deiner Macht. Als Zeichen meiner Ferne. In meine muMce Brust. Daß aller Funken Lust. Aus künftigen Kronen geschmiedet. Mich wecke, de» Dienen ermüdet. » Sie sitzt aus dunklem Tbron. Ihr ruhet auf wolkigem Kissen Die ewig schimmernde Krön'. — O möcht' ich die Liebliche küssen! Und machte der Venus Stern Die einzige Nacht mich zum Herrn, Dann kann!' ich die Erde umwalle». Mit allen Kronen. — mit allen. „Ter ist einmal ungeduldig, daß er zur Regierung komme", sagte die Alte mit leiser Stimme zu Bella. Seine Augen sänke» nieder und sein Haupt. Cr war eingcschlafen, und Bella starrt« noch immer zu ihm hin »nd konnte sich nicht satt sehen; die Alte aber hatte" schon ihre» Anschlag gesaßt. Die Waffen, Degen und Pistole, lagen vor den, Bette des Prinzen, die sollte Bella erst leise holen und dann den Geist spielen und sich zu ihm legen; aber um mit Mühe beredete sie das Mädchen dazu, Schuh und Strümps« auSzuziehen, damit sie nirgends anstoßen möge, und mußte sie fast zur Kammcrtür binausstoßc», die sie vorsichtig nur anlcgle. um che den Rückzug zu sichern. (Fortsetzung folgt.)
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