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Sächsische Volkszeitung : 12.01.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193001123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300112
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300112
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-01
- Tag 1930-01-12
-
Monat
1930-01
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 12.01.1930
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Aum !^eN -er heMaen kVamttie Ein soziales Vorbild ' Wer nur immer sich mit den sozialen Einrichtungen der ftirche beschäftigt, kann unmöglich am Feste „Der hl. Familie 8«sus, Maria und Joseph" vorübevgehen. Seine Feier am konntag in der Oktav von Epiphanie lenkt unsere Blicke aus die sozialen Gegenwartswerte. die das Fest in seiner Geschichte und Liturgie bietet. Kein Geringerer, als Papst Leo XIII., hat in seinem Apostolischen Schreiben vom 14. Juni 18S2 nachgemiesen, wie sehr jede Familie es bedarf, sich unter den Schuh der hl. Familie zu stellen. Sein Schreiben, „Neminem fugit" gilt als eines der schönsten, die mir von Leo Xlll. haben. Jedoch mar es nur ver saht im Rahmen sezner vielen sozialen Rundschreiben und Pracht« die Einführung des Festes noch nicht, wohl aber fordert Leo XIII. darin auf, die Familien möchten sich der hl. Familie weihen. Seine Worte: . . . „Durch den Rat seiner Vorsehung hat Gott die heilige Familie so gestellt, das; die einzelnen Christen, Unter >vas immer für Lebensbedingungen sie leben, und wo immer sie wohnen, bei einiger Aufmerksamkeit, leicht eine An regung und einen dringenden Ansporn finden können, nach dem Beispiele dieser Familie jegliche Art Tugend zu üben", gebe» besonders jenen, die da in dürftigen Verhältnissen durch das Leben gehen müssen, eine eindringliche Lehre, in die Schule bei Jesu, Maria und Joseph zu gehen, bei der ja auch Dürftig keit herrschte. An die Adligen wendet sich Leo XIII. folgendermaßen: „Die von vornehmer Geburt sind, mögen von der hl. Familie, die selbst aus königlichem Blute stammte, lernen, wie sie sich bei geringem Besitz an Glücksgütern beherrsche» und in Trübsalcn die wahre Würde beivahren sollen". Ist es nicht, als ob Leo XIII. den pekuniären Untergang so mancher Familie aus kaiserlichem und königlichem Blut vorausgesehen hätte: man erinnere sich nur an die Armut, unter der Kaiser Karl von Oesterreich starb. Den reichen Adeligen aber gibt er die Mahnung: „Die Ober reich sind, mögen am Leben der hl. Familie erkennen, daß der Ausübung der Tugenden eine höhere Stelle zukommt als den Reichtümern". Welch Mene, Tekel, Phares für soviele, auch der Neureichen, sich nicht ans den Reichtum zu verlassen, stmd nur ihm zu huldigen: an die Stelle der Tugend den Genuß «u setzen und dadurch für viele ein Acrgcrnis zu werden! Klingt hier ist Leas Warten nicht die Mahnung fein dusch, den Reichtum zu Werken der Barmherzigkeit mitzuvcrwenoen, ihn sozial ausreichend zu benützen? Herrlich drückt sich das soziale Mitempfinden mit den Handwerkern und Arbeitern, den kleinen Leuten usw. aus, )venn er schreibt: „Die Handwerker und alle jene, welche in der finge bescheidener Familienverhältnisse leben und unter nieder- drückenden Bedingungen so hart herumgewirbelt werden, mögen wohl einen Grund finden, falls sie nur auf jene hochheiligen Mitaenossen ihrer häuslichen Verhältnisse schauen, ivarum sie in ihrer eigenen Lage, in die sie gestellt sind, sich eher freuen, 'als sich niederbeugen lassen sollen. Gemeinsam teilen sie doch irrit der hl. Familie die Arbeiten, tragen mit ihr die täglichen Kargen des Lebens: auch Joseph mußte mit seinem Lohne für j>en Lebensbedarf haushälterisch umgehen: ja diese Hände eines Kl. Joseph betätigten sich deshalb in handwerklichen Verrich- hungen!" ! Dieses letzte, so anschaulich gezeichnete Bild der Arbeiten HNd Nöte der hl. Familie, sollte man öfters unserer Generation Aller Berufe vor Augen halten: es dürfte so manchen, der -immer unzufrieden ist, doch mit Beschämung erfüllen. Daher N'iirde es wohl auch angebracht sein, das ganze Breve in ge treuer. aber freier, sinngemäßer Uebersetzung weiteren Kreisen zugänglich zu machen. Hier konnten nur kurze Ausschnitte gegeben werden, und es sei betont, daß das Rundschreiben noch viele beherzigenswerte Motive für die Nachfolge der hl. Familie bietet. Geschichte ist bedeutsam, daß lange vor Abfassung dieses )reves, gerade werktätige Vereine die hl. Familie zu ihrem Aatrone erwählten und dies schon sehr früh. In Ländern, in >enen die harte Arbeit, fern vom häuslichen Herde, die Fami- sienbande zu lockern drohte, haben die dortigen Bischöfe früh- zeitig ihr Augenmerk auf die Verehrung und die Nachahmung «er Tugenden der hl. Familie gerichtet und ihre Diözesanen .dazu angeleitet. So ermähnt Leo XIII. diese Tatsache schon «für das 17. Jahrhundert ln Italien, Frankreich und Belgien. Von dort verbreitete sich die Verehrung der hl. Familie über ganz Europa und kam, wohl durch Auswanderer, über den Ozean nach Amerika und Kanada, wo sie sich überall der besten Aufnahme erfreute und zu hoher Blüte gelangte. Es ist bekannt, daß die Kirche mit der Einführung neuer Feste sehr vorsichtig zu Werke geht und es bedarf immer der Bitten zahlreicher Bischöfe und Kardinäle aus allen Ländern des Erdkreises, bis die Kirche ein Fest zur Feier für den ganzen Erdkreis ausdehnt. Bei unserem Feste ist bemerkenswert, daß gerade kirchliche Vereinigungen zu Ehren der hl. Familie immer wieder baten, ein Fest der HI. Familie einzuführen. Jedoch lange, sehr lange mußten die Bittsteller warten. Da kam der Weltkrieg, der, wie kein Ereignis vorher, die Fami lien zerriß, die Familienbande ganz zu vernichten drohte und aus Tausenden von Familien die christlickxen Tugenden ver bannte. Jetzt führte Papst Benedikt XV. das Fest der hl. Familie Jesus. Maria und Joseph mit eigenem Brevier und eigener Messe als Fest — „Duplex maius, höheres Doppelfest" für den ganzen katholischen Erdkreis «in. Die katholische Familie sollte sich an der HI. Familie orientieren und wieder den Weg zu echt christlichen Familientugenden finden. Die Wegweisung ist In der Liturgie des Festes ebenso schön und eindrucksvoll wie Naä)ahmung erweckend ge,zeichnet. Wir sehen hier vom Brevier ab und nehmen nur die Meßliturgie. Der Eingang der Messe wendet sich an die Eltern: „Vor Freude soll der Vater dos Gerechten jubeln, freuen sollen sich dein Vater und deine Mutter, und jubeln soll, die dich gebar!" (Ps. 83, 2—3.) Welch eine Mahnung an die Eltern unserer Zeit! Vor lauier Sorgen vermeinen sie, daß Ehen ohne Kinder, oder doch nur mit einem Kinde, anzustrebcn seien. Vom Standpunkt des Materialismus aus, mögen sie ja recht haben, anders urteilt Gott, anders muß hierin die Kirche, die Gottes Ordnung als Hüterin seiner Gesetze bestimmt hat, die Eltern belehren: dos Kind ist ein Geschenk des Himmels und muß als solches aus Gotres Hand angenommen werden, selbst wenn es für die Eltern übergroße wirtschaftliche Sorgen bringen sollte. Man nenne diese Auffassung nicht mittelalter lich, nicht altväterlich und weltfremd. Gott ermahnt zur Freude bei der Geburt eines Kindes, selbst eines zukünftigen Sorgen kindes: und weiß als der Allweise. in wieweit er den Eltern Sorge bescheren darf, ohne sie zu erdrücken. Hierin wäre für so manche Eltern mehr Gottvertrauen am Platze und die Zu rückstellung ihrer egozentrischen Auffassung, das würde Gott zur Ehre, der Familie aber zum Segen gereichen. Hierher ge hört auch die Mahnung des Traktus: „Brand- und Sühne- opfer hast du nicht gefordert: da sprach ich: Sieh, da bin ich sHebr. 10,5). In der Vuchrolle steht von mir geschrieben, daß ich deinen Willen tue. o Gott! sHebr. 10,7). Die Erfüllung des Willens Gottes erfordert von der Familie oft die größten Opfer: wer sie freiwillig bringt, ist glücklich: wer nicht, vermag mit allen Sorgen diesen Opfern nicht auszuweichen und dringt sie gezwungen. Das Kirchengebet eignet sich für die Familie trefflich als tägliches Morgengebet: „Herr Jesus Christus, du warst Maria und Joseph untertan und hast das häusliche Leben durch unsagbare Tugenden geheiligt: laß auf die Fürsprache beider deine heilige Familie uns Beispiel und Belehrung sein, auf daß wir zur ewigen Gemeinschaft mit ihr gelangen . . . " Dieser Flehruf bitiet um Gehorsam für die Kinder, um die Gnade besonders, das Wort des hl. Paulus: „Einer trage des andern Last", zu erfüllen. Es erbittet aber auch die Stattdes gnaden, die beim Ehesakrament erteilt wurden, im Ehelcben fruchtbar zu machen für die Ewigkeit. Die Epistel ist entnommen dem Briefe des Hl. Paulus an dis Kolosser s3, 12—17). Dort mahnt der Apostel zur Ein tracht unter den Christen: um wie viel mehr ist diese Eintracht bei der Wurzel des Staates und der Kirche nötig, bei der Familie! Erbarmen. Güte, Demut. Bescheidenheit, Geduld soll .die einzelnen Familiengliedcr zieren: sie sollen sie so üben, daß sie gewissermaßen ihr Scelenkleid dorstellen. Wo die genannten Tugenden, so besonders die Demut herrscht, da ist es auch um die Eintracht gut bestellt. Die Demut beivahrt vor der Sucht zu kritisieren: und dadurch wird in vielen Häusern auch der Friede mit den Mitbewohnern gewahrt, dem Neide und der Mißgunst die Türe verschlossen, dagegen der tätigen Hilfs- I bereitschast geöffnet. Gerade letztere ist es, die sozial aus- Alllag ln Rußland Wer sich «inen Begriff von der entsetzlichen und freudlosen Oede und entseelten Welt machen will, zu der di« Gewalthaber in Moskau hundert Millionen und mehr Menschen verdammen, der lasse nachfolgende Zeilen aus einem Brief, der dieser Tage in Reval aus Petersburg eingetroffen und im „R e o a l« r B o t e n" veröffentlicht worden ist, auf sich wirken. Ein Grauen über die satanische Willkür im Lande, dessen Führer dem Volk weißmachen wollen, daß sie ihm das „Paradies auf Erden" schaffen und ihm tatsächlich ein Inferno, aus dem es kein Entrinnen gibt, bereiten. „Danke für die Grüße und die freilich sehr spärlichen Nach richten, aus denen ich aber sehe, daß Ihr wenigstens gesund seid. Seid Ihr wirklich in der Kultur noch soweit zurück, daß Ihr Weihnachtswünsche und Neujahrs grüße (oder umgekehrt) oustauscht? Bei uns ist das alles abgcschafst als unnützer Krempel — im vorigen Jahre hieß es noch das Fest des grünen Baumes", aber in diesem Jahre gibt es über. Haupt keine Bäume und was dazu gehört — Verkäufer und Käufer werden abgestrast werden, wie im Radio gemeldet wurde. Auch kann die Familie jetzt ja niemals zusammen sein durch die Pjatidnewka, d. h. jeder 5. Tag ist frei — und da kommt cs denn, daß, wenn der Vater zu Hause ist, die Kin- der in der Schule sind, oder die Kinder sind zu Hause und die Mutier im Dienst — alle Magazine, d. h. Kooperativ« (andere gibt es nicht mehr) sind an den Sonntagen offen, nur von den Angestellten hat jeder der Reihe nach feinen freien Tag. Bei W. fehlen täglich 5, am anderen Tage wieder fünf andere, dadurch kommt die Arbeit natürlich nicht vorwärts, und sie hat an ihrem freien Tage den ganzen Tag über ihrer Arbeit zu Hause zu sitzen, dadurch ist sie natürlich elend und übermüdet, tut sie es nicht, dann kann sie die Arbeit nicht einholen. Zum Ausschlafen kommt niemand mehr, weil immer jemand im Haus, um S oder gar um 8 Uhr im Dienst sein muß und daher alle beim Aufstehen stört, besonders in den überfüllten Wobnunaen. wo okt 8 Primusse Pt Lleiche» Zeit t. der Küche rauschen. ' Wir können wohl von Glück sagen, doch wer weiß, wie lange, das Leben wird immer komplizierter. — Bitte, wenn du R. schreibst, dann lege ihr eine kleine Prise Saat „Loben scanüsus" hinein im kleinen flachen Umschlag, wie Saat verkauft wird — bei uns sind alle Samenhandlungen ge schlossen, schreib darauf (innen) Blumensaat und Namen — so was muß doch ankommen. Auf Sirup, Gewürz und Zucker müssen wir verzichten, das ist nicht zu haben — gut, wenn wir unsere Fleischportion 1200 Gramm für alle — alle 5 Tage bekommen." Und das nennt man Leben? 8—m. Theodor Kenkfchel Zur Hundertjahrfeier seines Geburtstages. Von Franz RöSler. Schuldirektor. Ter V e r k e h r s v e r e i u zu Schirgiswalds läßt zu Beginn des Jahres 1030 ein schmuckes Werb eüta tt binausgebc», das das wohlgelungene Bildnis des einheimischen Musitküustlers Theodor Hentschel an der Spitze trägt. Hcntschel ist S ch ir g i s wa ld e r Qrtskiud. Sein Geburtshaus steht am mste- reu Markte. Die Stadt wird es sich angelegen sein lassen, den hun dertjährigen Geburtslag ihres Sohnes gebührend zu feiern. Un streitig gehört Hentschel, dessen Name leider heute schon so gilt wie vergessen war, zu den hervorragendsten Toudichlern der Obcriausitz. Di« Beschaffung von einwandfreiem Qucllenmaterial zur Bearbei tung seines Lebensbildes stieß aus ungeahnte Schwierigkeiten. Tie Angabe» in Riemauns Musiklexikon sind spärlich, da der Komponist zur Zeit der Herausgabe „och lebte. Im Geburtsort selbst waren nur die Geburtsdaten des Tondichters, seine Eltern und das Ge burtshaus ans -dem Kirchenbuchs zu erfahren, Erst auf Grund einer kleinen Lebcnsskizze Hentschelz. die in einigen Blättern erschien, lichtete sich der Schleier über das Lebensbild des Komponisten. Durch Vermittlung einer Schirgismalder Familie meldeten sich zwei Töch ter HentschelS, die noch heute in Honnef am Rhein leben. Ihnen danken wir das Bildnis HentschelS, sowie Nachrichten aus dem Lebe» Pres Vaters. Besonders wertvoll« Hinweis« auf Quellen verschaffte eine Zuschrift von Rcgierungsrat Dr. Purliher, der he» Kpmpontstztz gekannt W Nicht v«rMe>t. s«lu möge aber auch Keine Reichszuschiisfe für den Talsperrenbau Ans Berlin wird gemeldet: Der Reichstag halte bei der letztjährigen Etatberatung in einer Entschließung die Reichs«? regierung ersucht, zur Vorbereitung künftiger Zuschüsse füst Talsperren, di« zur 'Vermeidung neuer Unglückssäiie im Gebiet« der Hochivasserkatastrophe im östlichen Erzgebirge gebaut werden müssen, das erforderliche Material zu beschaffen und' die Verhandiungen mit dem Lande Sachsen aufznnehmen bezwe sortzusetzen. In der jetzt vorliegenden Antwort der Reichs» regierung auf diese Entschließung heißt es: Für di« im Unwettergebiete des östlichen Erzgebirges vom Lande Sachsen zum Schutze gegen Hochwasserschäden geplanten' Talsperrenbouten konnten in dem .Haushalt 1929 des Reichsz verkehrsministerinms schon aus grundsätzlichen Erwägungen keine Reichszuschüsse vorgesehen werden. Solche Zu« schlisse hätten nur dann in Betracht gezogen iverdcn können? wenn diese Bauten geeignet waren, die dem Reiche durch di« Reichsverfassung übertragenen Aufgaben an den Reichswassex» straßen unmittelbar oder doch weingslens mittclimr zu fördern? Das ist nicht der Fall, denn die geplanten Talsperren sollen in Wasserläufen errichtet werden, die nicht im Eigentum und i>( der Verwaltung des Reiches stehen und deren Niederschlagsz gebiet zu klein ist, als daß die Wasserwirtsclxist der Talsperrest ans die Wasserführung, in die diese Wasserlüuse münden, einen bemerkbaren Einfluß auszuüben vermag. So gehört die sinan«' zielle Förderung dieser Talsperrenbouten nicht zu den verlas«' sungsinäßigen Aufgaben des Reiches. Außerhalb dieser Au» gaben, einen einzelnen Lande bei der Erfüllung seiner Oblie genheiten an den in der Landesverwallung befindlichen Wassers lausen eine besonders, Unterstützung seitens des Reiches zuteil werden zu lasten, verbietet sich schon wegen der hierdurch zu erwartenden zahlreichen unberechtigten Berufungen anderes Länder. Auch bann es nicht vertreten werden, für diese Zn>eck« Reichsmittel aufzuwenden, solange das Reich sich durch sein« Finanznot gezwungen sieht, in der Erfüllung seiner verfassungst mäßigen Aufgaben an den Reichswasserstraßen sich Zurückhal tung bis zur äußersten Grenze des noch Vertretbaren aufzuJ erlegen, wie es gegenwärtig und für absehbare Zeit tatsächliche der Fall ist. gleichend das Schönste erreicht. Die Demut paart sich aber auch niit der Bescheidenheit, und diese Hilst zu einer weiterest Forderung: zur Liebe. Dringend mahnt der Avostel: „Singf Gott mit Dankbarkeit in eueren Herzen!" Was soll da^ anders heißen als beten, das Tanbgcbet gemeinsam üben! W( Dankbarkeit gelten Gott vorhanden ist, da sieht man auch di^ großen und kleinen Leiden seiner Mitmenschen und dar dank bare Herz sinnt auf Abhilfe! Wie Vieles, wie Großes köunl» in sozialer Beziehung geleistet werden, würde die Mahnung de» Epistel befolgt. Sie tritt dem Egoismus entgegen und verlangt auch das Gute für Gott zu tun: „A lies, was ihr tut. Ist Wort oder Tat. tut alles im Namen des Herrn Jesus Christus und dankt Gott dem Vater durch Jesus Christus unseren Herrn!" Also die guk^ Meinung, immer wieder die gute Meinung! Sie sckafit ein reines Herz, das nicht sich, den Stolz, die Ueberhebung unk» nur zeitlichen Lohn sucht, sondern alles dem Herrn schenkt? Sie verzichtet auch bei der Erziehung der Kinder auf die eigenen Vorteile und schenkt gern ein Kind dem Dienste des Herrn? und sei dieser Dienst auch nur der, einer einfachen Schwester, oder eines einfachen Bruders. In den Augen Gottes ist es eint Gabe, die allerreichston Lohn bringt für Zeit und Ewigkeit: Wo in einer Familie der Epistel des Hl. Paulus nachgelebt? nachgehandelt wird, da mag man über das .Haus die Inschrift setzen „Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen!" Im Evangelium begegnen wir der hl. Familie aus ihrer Wallfahrt nach Jerusalem: begleiten sie dorthin und ist den Tempel, suchen und finden mit Maria und Joseph den Heiland. Glaubt ihr. daß Jesus sich habe ahne Gebet finden lassen? Gewiß nicht! Lernen wir vom Evangelium, dem Got tesdienst andächtig beizuwohnen, bitten wir den Heiland, daß er sich finden lasse von uns, von so vielen, ach so vielen, di» weit ah von ihm sind! Sogen wir den Kindern nicht nur. si« sollen zur Kirche gehen, nein, begleiten wir sie dorthin. Unser Beispiel wird ein Kapitel sein, das tamend'ällia Zinsen trägt Vieles könnte im Staate, in der Familie anders sein, wollten Herr Mar M e u d » e r in E b e in uitz . der den erneu Aimon ml Inaugrisniahme der Huuderllabrseier des Geburtstages Hcm'eße s gegeben bat. Lebensbild. Theodor Hentschel wurde am W, März lWO ,> Seist'.ms.u-usr geboren. Sei» Vater war der Kaiimian» Bernbars Hein.scbei, dessen Eltern aus Nirdorf in Bödme» nach Schiraiswa'.se nbei» siedelte». Tie Mutter Henstebels bien T.'erena o-e Tammer r.r Knabe besuchte die OrtSsclui.e und erhielt vom K»m:oi S t o» auch Unterricht in Klavier und Geize. Als nennia. rioer Knabe trat er in das K a pellk n a b e n - I n u i I n t in T r esde n ein. In» folge seiner hervorragenden nmsikaliieben Pegalmmi laus er rsteimch als All sollst Verwendung. Hentickel erhielt nicht nur konenlost Er stellung iin Konvikt, sondern auch weitgehende AusbiiSung in 'Munk. Seine Lebrer »rare» u. a. 0! eißiger und E > ieacell i? Von Dresden a»S besuchte Hcntschel das K o » i e r oalori u m z u Prag kl8.',0—1858). wo er dem Studium :e' Klarste,Pie.s. des Gesanges uns der Komposition oblag. Im Ja »re 18.'>I verheiratete er sich mit Pauline Angüße Heutscbel i» TelstmiswaGe. Nachdem er lauge Zeit als Pianist ko»,ersten und :.u:er anderen, in den Euterpa-Kouzerten in Leipzig große Erst'.ge er ringen konnte, fand er 1855 zunächst in Halle Anstellung am Theater, wurde aber sebon im nächsten Ia.me als Munt- u»s olwr- direklor nach Leipzig au das Sladlibeater berufen. Hier hat er vier Jabre lang gewirkt und sieb eine» Namen zu >ch.iisen verstanden. Auch seine erste Oper. ..Matrose und Sän ger", erstand hier <I8n7st Im Jabre I'M erniei! er einen Ruf »ach Breme» als erster Kapcllmeiüer. eine Siebung, in der er in.l großem Erfolge drei Jahrzehnte laug listig war. Unter seiner lang jährige» Leitung bl übte die Oger i» der Haistestasi. Me.were Opern, die Hentschel komponierte und zur Ausführung brackue er rangen großen Eriolg nug »ahmrii von hier aus de» Weg über Deutschlands Bühne». Einen durchschlagenden Erfolg errang e> m.t seiner Oper „L an ,zclo t" und später auch mit der Oper T e s Königs Schwert". In» Jabre 1891 folgte er einem Ruie nach Hamburgs Hier war ihm kein langes Wirken vergönni. Tclio» im solgeudcu Jahre raffte rhu eine Luugeuculzüiidung hinweg (10. Dezember 1892). Hentschelz Hauptbedeutung liegt aus dem Gebiete der Direktion Stätigkeit. Ti« schier unfehlbare Sicherheit, di«^
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