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Nummer 16 — 29. Jahrgang Isrlckwnu 6mal wbckientt.mil de» Muttr. BrattSbeilage» .Die Wett" und der .«inderbeilage ..Zr-chmn,". »wie de» reclbcltage» .81. Nenno.Bta»' .llniertiattniig »nd Wtgen' .Die Wett der flran- ,?lerzltick>ri üiaiyeber' .Da» gute Bucb' .kkilmrimd. schau'. Monatticher Beziia-Vrel- tt MI. elittchl. vrttettbeld. XnjiUminimer X» g Sonnabend- >>. Tomttagnummer X« S Hauvttchriitteller^ Tr. w. D»Se,vk. DreLden. Sächsische Sonntag» den 19. Januar 19ZV Oerlaa-oeri Dre-dr» «»»eiaenvreile, Die ibeivattene I>e,il»eile !»> namUien. an,eiqen ».SieII»Nbett>ch» !t«> ck- Die N ettttettame,eile, -Nimm brctt I x ch-IU »n,einen anberbaib I'-rU,-»»>»>-,>edt«,r» 4«>ck dlePettlrettameieil» ibrie>«eb.:r»^ HSberer «ewntt ertttchi ebe ^erv'ückünnb an, Sie'ernn« iowi« itrMllnnn v. ?ln,»ib»„.i>Inttebnen ». n.Itt,,,,. n. Scknideneriatz, «etchgllllch« Dell Kran, Vungaro, Dreiden. ttolfssenuns »tteickialt-firNe, Druck ».Wrelaai «rrmania »i^i». >ür Nerlag „nd Drinkerei. Filiale DreSden.DreSden.«.!. VnliersirnkeN. .geinntt'.',c»2. PoMcheiNoiiio Dresden ?7WI ttanttonio «,ad«ba»e Dresden ittr NNI» Für christliche Politik und Kultur Dresse Medattion der Lackiülckien Volkdzeltuoy rSen-AUftad, I Patierttragc !'. nenir» Mt> nnS »IMS. Die Weihe der KKD-Ge-Schiniskirche Schöpserisches Gedenken Den Tag der Weihe der St. Bonisatiuskicche in Leipzig-Connewitz wird das ganze katholische Sachsen freudigen Herzens mitfeiern. Ist es doch eine Auszeich nung für unsere Diaspora-Diözese, daß gerade hier der Verband katholischer kaufinännischer Vereine Deutsch lands seinen Gefallenen eine Gedöchtniskirche gebaut hat. Mitten im Zeitalter der Notkirchen ein Vau von würdigen Formen und Ausmaßen, der sich neben de» anderen katholischen Kirchen Leipzigs wohl sehen lassen kaiil Die ganze Diözese hat Grund, dem Verband für dieses kostbare Geschenk, das einen neuen Stützpunkt ihrer Seelsorge bilden und ihr Ansel)e» mehren wird, ausrichtigen Dank zu sagen. Leipzig ist zum Standort der Kaufmanns-tz'redächt niskirche gewählt worden, weil es der Sitz der größten deutschen Messe ist. Merkwürdige Fügung, das; diese neue Kirche sich nun auf einem Boden erhebt, auf dem wie selten in einer Stadt die sozialen Gegensätze unfein anderprallen und rein nach materiellen Gesichtspunkten ausgetragen werden. Klassenkampf und Freidenkertum haben in Leipzig ein Hauptguartier. aber auch alle Spiel arten des Mammoilismus. Und in dieser Stadt wird nun etiir Kircbe errichtet, die Bekenntnis eines ganzen Stan des zur Religion ist. Bekenntnis eines Standes, dein man von jeher weltliche und materielle Gesinnung vor- geworten hat. Das ist ein anderer Kaufinannsgeist als der. dem jene von Christus aus dem Vorhof des Tempels vertriebenen Händler huldigten. Diese Kirche ist ein gro ßes Gebet, das ein ganzer Stand gemeinsam an den ' '-Schöpfer dieser Welt richtet. Ein Denkmal des G e - m e i n s ch a f t s g e i st e s. der erwächst auf dem Mutter doden der katholischen Religion. Die neue Kirche ist dem Gedenken an die im Weltkriege gefallenen katholische» ^ KaufIeute geweiht. Ein lebendiges Zeugnis bildet sie ^7 dsfür das; das Gemeinschaftsgefühl der katholischen . LSaufleute nicht aufhört mit dem Ende der materiellen ^ Existenz. Das; der Gedanke gegenseitiger Hilfe, der selbst- t», verständliche Folgerung wirklicher Gemeinschaft ist. sich l nicht erschöpft in Hilfsmaßnahmen dieser Welt, in Ver- k sichenmgen aller Art. Krankenkassen und Sterbegeldern. (gemeinsames Gebet der Glieder einer Gemeinschaft für ^die Verstorbenen dieser Gemeinschaft gilt diesen Men- ^ scheu des 20. Jahrhunderts noch nicht als lächerlich. Sie ^ knüpfen dort an, wo auch die Standesgemeinschaften des A Mittelalters ihren Anfang genommen haben: auch die tz Zünfte haben zunächst religiösen Charakter getragen. Und find zerfallen, als dieser religiöse Charakter ganz tL« geschwunden war. Dieser Glaube an das. was mehr ist als der Augenblick, macht die Stärke einer Bewegung ous So ist es eine der besten Bürgschaften für die Zu- kuüst des Verbandes KKB, daß er ein solches Bekennt- njtz religiöser Natur mitten in einer «religiösen Zeit ab- ^ Daß er seine Gemeinschaft bekennt auch mit denen. O^die dem Leibe nach gestorben sind, deren unsterbliche Seelen aber der Fürbitte der Lebenden bedürfen. Und daß er dieses Gedenken in eine Form kleidet, die wahr- bckst schöpferisch genannt zu werden verdient: die Ge- -dächtniskirche für die Gefallenen wird hineingeslellt in eine Diasporei-Pfarrei, dienstbar gemacht der Großstadt- Seelsorge. Die Fürbitte für die im Weltkrieg Gefallenen mahnt die auf gefährdetem Boden Lebenden, rettet See len für den Glauben, bildet einen neuen Brenn punkt christlichen Lebens. Katholisches Gemeinschaftsgefühl beschränkt sich nicht auf einen Stand, es ist lebendig in den Herzen aller Katholiken und umfaßt die ganze katholische Gemein schaft. Daß das Gemeinschaftsgefühl der katholischen Kaufleute nur ein Teil des großen katholischen Geinern- schaftsbewußtseins ist. das in Deutschland wirkt, beweist die Verlegung der Kirche in die notleidende Diaspora. Die Gemeinschaft setzt immer dort ihre Kräfte ein. wo die Not am größten ist. Mit Gaben aus dem ganzen Reiche ist diese Kirche gebaut worden, mit Recht ist St. Vonifatius zu ihrem Namenspatron gewühlt worden. Sie ist neben der Akademiker-Gedächtniskirche, neben der stillen, rühmenswerten Arbeit, die der Bonifutiusverein Jahr für Jahr in unserer Diözese leistet, ein neuer Be- rveis. daß man in den großen katholischen Provinzen Deutschlands die versprengten Glaubensbrüder in Sach sen nicht vergessen hat. Pfänder der Treue sind diese Gotteshäuser, die uns die Hilfe aus dem Reiche erst ermöglicht hat. Wir wollen diese Treue mit Treue ver gelten. und mit Glaubenseifer und Bekennermut in einer andersgesinnten Umwelt zu unserer katholischen Sache stehen. Anders haben auch die frominen Generationen der Vergangenheit ihre Dome und Kirchen nicht gebaut. Sie bauten langsamer, wie es dem zeitbestimmten Material ihrer Jahrhunderte entsprach. Alier der Geist war der gleiche: Glaubenskrast. Gemeinschaftsgefühl. Gottver trauen für die Zukunft. Diesen Z u kunftsgl a u b e n spricht inan ja gerade unserer Zeit gern ab. Gewiß, wenn ein Betrachter in späteren Jahren etwa das Schrift tum. auch das katholische Schrifttum unserer Tage mu stert, mag es ihm so erscheinen, als sei unsere Zeit mehr eine Zeit des Zweifelns als die des Glaubens gewesen Aber er wird dann doch auch andere Dinge sehen, wichtiger sind als Probleme in Büchern: auch die K§ Gedüchtniskirche gehört zu diesen Tatsachen. Ein Ko mann steckt sein Geld nicht in eine Sache, an deren Kunst er nicht glaubt. Die Feiern dieser Weihetage geh rasch vorüber. Aber denkwürdig bleibt, daß ein Stal dem man sonst gern materielle Gesinnung voriv.rft, katholischer Glaubenskrast und katholischem Gem« schaftsgefühl heraus in einer Zeit großer ivirtschaftlic Schwierigkeiten ein würdiges Gotteshaus nullen m Diaspora errichtet hat. zum G.'chichrnis dc.- GesiorbenK zur Mahnung an die Km. iigeu Eine , m.o'l, deÄ Gläubige nock in solchem G>-mc m,o u: immer Zeit cken bauen, har die Zukunü üu. ach. l)elL Ein Festtag sür Leipzigs KMMKei Freude und Dank Von Psarrcr Joses Rönsch. Leipzig Wie glücklichen Kindern, die unter dem lichtcr- geschmückten Weihnachtsbauin beim Gabentisch stehen, ergeht es den Mitgliedern der Seeisorgegemeinde Leip zig Connewitz. die am Sonnlaa den 1!>. Januar 1080 das Fest der Einweihung der Kauimanns-Gedächtniskicche St. Bonisatius feiern. Wahrhaft, ein Tag von geschicht licher Größe, ein Freudentag. hehr, sreuden- und gnaden reich! Dit hundertprozentiger Berechtigung gilt für Connewitz das Wort ans dein Evangelium der Kirchweih- inesse: „Heute ist diesem Hause Heil widerfahren." Barüber ist die Kirche nt ose Zeit, die Zeit der K j n o n c> t und K a t a k o m b e n a r m u t. da das heilige Meßopfer vor der Filmleinwand darge bracht werden mußte. Seit dem 28. Januar 1021 pilger- ten die Katholiken von Leipzig-Süd zu dieser absonder lichen Stätte an allen Sonn- und Festtagen: vom Jahre 1024 (Begründung des selbständigen Seelsorgeamtes) bis Ende 10A1 auch zur Werktagsmesse. Helfende, opferbrin gende und tätige Liebe und Mitarbeit der Gemeindeange hörigen babeu die für Stunden gemietete Gottesdienst stätte in dem zwar nicht kirchlichen, aber doch dezenten Saal des Lichtspieltheaters schön würdig ausgestattet, so daß mir die Feste des Kirchenjahres mit jreudiger Er hebung der Seelen gefeiert haben. Aber wenn wir auch, der Not gehorchend, an das Bethlel>em des Kinoraumes uns gewohnt halten, .-gnnal mir ja seit Anfang 1027 für die Werktagsmesse und für die Abendandachten eine traute Kapelle im Pfarrhausc (70 Personen fassend) unser eigen nannten, so hielt doch der Gedanke unsere Herzen in ständiger Wehmut und großer Sehnsucht: Dem Heiland im Sakramenw r-, Altares fehlt ein würdiges Ge.zeit, der Gmnemde )2 eigenes Haus der Gnadenipeiiduiig und des G.metesD Wt <v kam St. Bonnatins in Gestalt des 'Verbandes d4M> k atholi s ek e n k a u s m a u u : i ch e u 'S e r e : u : g ! gen Deutschlands und erbau:e ims m ..schlierpger B derliebe und DiasvoralüHsöoreilsclie'! das Vater- h a u s. Cr beschenkte uns nul einer S cb a p i a n g n e u « z e i t l i ch e r K i r ch e n b a u k u n s> . Ge der Stadt Leipzig zur Zierde gereichen wird Zn dem wuchtigen Denkmal, das er seine,, im Weiuniege geiaiteuen Brü dern und Helden gesetzt hat, in der mü -..llem Schmuck und allen religiöse» Kuitgegensländen sein und fertig ausgestalteten Pfarrkirche, die er als Slätle des Segens und der Ewigkeitsvorbereitung unserer Gemeinde zuge eignet hat. ist der Geist tätiger Nächstenliebe treuester Kameradschaft, versläuöinsnotlster Laienaposlolatsgesiii- nung für alle Zeiten verewigt. Wie einst ein edler Kauf mann Joseph von Arimathäa für des Heilands Ruhestätte Sorge trug, indem er dem Dulder von Golgatha sein eige nes Grab schenkte, so hat lebendigster .Katholizismus der Tat, wie ihn der Verband katholischer kaufmännischer Vereinigungen Deutschlands aus sein Banner geschrie ben und seil seinem Bestehen in praktischer Diaspora« Hilfe bewährt hat, eine Gipfelleistung vollbracht im Tem pelbau. dessen glücklicher Emp'äuger und Hüter nunmehr die Connewitzer Pfarrgemeiude ist Aus sreudersülltem Herzen stimmt die Gemeinde eine jubelndes Tedeum landamns an und dankt innigst und aufrichtig ihren gütigen Wohltätern üud> Erbauern der Kirche. Gott lohne es ihnen mit re'chslem Segen sür Zeit und Ewigkeit! St Boiusatius. Palron der Conue- witzer Pfarrgemeiude. schütze das Werk, das deinen Geist und Namen trägt! Ein Ehrentag sür Sen Verband Rückblick Don Bernhard Sidmann, Dorsthender des Berel»« Siausmanns Sedächlntsktrrh», S B. Die Anr«gm»a des KKV. Leipzig, eine .g,uis»itN»is-(Nd>ici>l> niskirche zu lxnicn, verdichtete sich >r»f de»! Einntttne de-- Rerdnst- deutschen Etaiies zu eineni Antrag <u> de» V e r l>» >i d s tn g 1!121 in Kassel: „Der 44 Verbandst«« in Kassel wolle beschüesien. das: zu bleibendem Gedächtnis der im Weltkriege gesaNene» Verbandsbri'i- der ein« Ka n fma n n s - Ged äch l n i s k i r ch e durch Umersuu- zung des Verbandes erbaut wird, z» weichem Zwecke jedes Ver- bandSmilglied bis 81. Dezember l!>24 eine,, cinmaiigen Sonöer- beitrag von 3 Reichsmark abzusübren bal. Die Kirche wird i» der größte» und bedeutendst--,, Messestadt Leipzig erbaut." Dieser Antrag sand bei den Vcrbandsdeiegicrten nur in seinem ideellen Teile, nämlich eine KausmaimS-Ekdächtniskirche zu bauen, allseitig« Zustimmung. Sehr viele VertxindsbrüSer batten dagegen bezüglich des pekuniäre» Teiles Bedenken. Das war verständlich; denn wir lebten im Sommer 1024 in der schwirr aßen Zeit der Deflation, wirtschaftlich schwerer« Zeiten gab es sür »ns ^Lebende vorher und nachher nicht. Man kann verstehen, das, es in dieser Situation vielen, na mentlich den verantwortlichen Berbandsinstaiizen. angst und bange wurde. Ueberall leere Kassen, überall leere Deutel, und doch dies« großzügigen Pläne, die auszuslihren nur möglich ivaren, wenn jede« Verbandsmitgiied mit einem Svnderbeiliug belastet wurde. Kannte man das bei der große» Am des MNieinandes, bei der großen S,e!lenio,ig!eü nverAuivt veianiworle»': M.l Mut und G o t t v e r I ra n e n beainworleie der Verband«»,« d cse Zeug« mi! einem giaüen Fa Dami! war. was den Vau der K rede anbe langt, beschlossen, was der Ea ui da'> saus sei",': (ieuiewei: c:n voc- bere::ender Ausschuß nir die KanSiwiisberalm.aen des Verbands. laues) beaniragt IiaNe nänflicb: zu b!eideiio>,u, hiniS der in, Weltkriege gefallenen Verbaiidsdrnder wird eise Ka: 'm>",»s. iNdüchlnislirche durch llntcrslüp.ing des Verbandes erd.:,.. Di« -Kirche wird in Leipzig erbaut. Die Mittel bier-ni, bis per vö. e van 120(00 ReichSinark. sind aliülizeir'g nri! de n S nd». e,:,a,g r-rs Verb<indsikUiS bis I!>27 ei,rzurieben ivnd uuai n, : 'in. n Somer- beilrag von l'> Psennig vro Viunal tu.' au» ,ae.:e:es Wenn dieser Beschluß wörtlich ausgeflii !! .'» ! 'i.le. näm. ließ, „bis ui-e Höin' von 1200,10 Zieiehsunukk iann ha.iie, da bezüg lich des inonotlicken Svnderbeilraaes eine Zei'sp>inne „bis auf weiteres" brschlo'ien »:r. ein Zeilplinkl seßgciegt werden müssen, von de», an d e'er Sonderbeitrag n.cl'l mebr erboven weide» otl. Tie Lage w,ir eigenartig. Für das VerbanöskauS nxrr keine feste Sinn,»«, dagegen aber der Zeitraum nir die Eckebung des Sonder» beilrages, nüuilich „bis 1027". deich,iosse» worden. Für die Jugend heime beioes »ichik, weder ein fester Zeitraum noch em fester Betrag. Dieser Zustand wurde bald als unhaltbar erkannt und dadurch be reinigt, daß später nur der Zeitraum sür drei Jahre für alle drei Souderheiiräge iestgelegt. dagegen die Begrenzung aus t-n. -Betrag von 120 000 Reichsmark für di« Kirche soilengeianen wurde In die sen drei Jahren ist der Betrag von 17b k>47 Reichsmark zusannnei». gekommen. Er wäre Häher gewesen, wenn nicht durch widrig» U«»