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Nummer 15 29. Jahrgang Irlcheuu « ma! wdUientl, m» den Illiiltr. GlLttsbetlaqen .Dl« Leit'und der Kinderbellage „Frohmut". >owie den reulbetlaaen ,8t. Benno-BIatl' .llnierbalnmfl »nd Wissen'. .Die Welt der 8ra»'. .Aerztttlder Ratgeber' .Da» gute Ru»' .^Umrund. s»a»'. MonaUtcher Pe,„a»pr«t» 0 MI. etnl»i. Reltellgeld. linielnummer IO 4 Sonnabend. ». Sonntagnummer !»<> HalU»s»rttII,»er! Dr. <S. DeSczyk, Dresden. Sächsische Sonnabend, den 18. Januar 1930 «»rlaaSoe», Dresden »loreiatndretle. Die lae'vattene Pet«t,et!e OO S-tlamUlen. ameige» u. Stelle,we'uchc »Og. Die VelttreName,eile IN mm breit, l »vr Rnreiaen aukerluilb de» HerbretiungSgebieteS 40ts diePetitreklanieteile i.ttO.K. Rrieigeb.ttO^ ^mgalle bbberer «eivalt erliichl ede Ren>'l>ckmma aut i!!«ieru»a 'owic Srsülluna n. Nn,eigen-slu'lrisaen n. neittung n. Sckmdeneriatz. «et»li»tlt»er Teil Kra», <«»ngarl>. Dresden. «SetchäftSfteUe. Drnrt«.Vertag , «ennanta t iir «erlag »nd Drntterrt.Mttale Dresden. Dresden». I. ivolterstrafte lD. NerunUÄlOU.'. Bostl»elNonto Dresden »7oz. Ranttonko Gtadtbanr Dresden Rr «INI» Für chrtslliche Polilik und Kultur Nedakttan der Sä»stt»en VolkSzett,mg DreSden-Mtsiadt t. Polierllratze >7. Zernrui MIN und ?l0>^ Reichslag und »Neuer Plan* Die Entscheidung des Reichstages über die Kaager Beschlüsse sällt Ansang Februar Zusammenlrilk 2L. Januar Berlin, 17. Januar. Der Aektestenrat des Reichstages wird am Sonnabend, den 8l8. Januar, vormittags l«>30 Uhr zusainmentreten, weil die -Einberufung des Reichstages auf Donnerstag, den 2z. Januar, tzeplant ist. «> Wie der „Demokratische Zeitungsdieiist" berichtet, wird tie Neichsregicruug ImlO nach dem Abschluss der Haager Konferenz dem Reichstage «in Weißbuch über den Vsr- lauf bcr Verhandlungen vorlegen. Ferner werden auch mit möglichster Beschleunigung die abgeschlossenen Vertrage in Gcsetzessor m gebracht, um dann vom Reichstage ratifiziert zu werden. Es handelt sich dabei einmal, ähnlich wie beim Damesabkommen. um das Schlußprotokoll der Haager Kon ferenz, dem als Anlage die einzelnen Abkommen beigciiigt werden. Schließlich wird dem Reichstage auch noch der Noten- Wechsel nnterbreitct werden, der heute mit den einzelne» Re gierungen gepflogen worden ist. Während im Jahre 1921 das Hauptabkommen über die Reparationsleistungen zwischen der Neparationskommission und Deutschland beschlossen wurde. I-audelt es sich jetzt um eine» Vertrag zwischen Deutschland und den Gläubigermächten. Dieser Vertrag wird die allgemeinen Zahlungs bedingungen. wie sie i,n Poungplan vorgesehen sind und die grundsätzlichen Bestimmungen über Moratc>''ium. Revision tistv. enthalten Weiterhin werden neben den rein finanziellen Bestimmungen in dem Schlußprotokoll auch die Formulie rungen politischen Inhalt» cntl)«Iteu sein. u. a. die Erklärung über die Rheinlandräumung, sowie ein Abkommen zwilchen Deutschland und den Vesatzungsmächlen. — lieber den Er! a ß e i n e r A in n e st i e ist z-vilcip:» Deutschland und den Besatzimgsw.ächlen in Koblenz verhandelt worden. Endlich wird sich der Reichstag noch mit einem Abkommen über die Sach l i c s e r u ng« n zu beschäftigen haben, sowie Vit dem iiterirage über die Errichtung der Iniernatio - naIcn Van k. Die Reichstagsoerhandlungen über die j>)oungplaiig«setz« sollen so schnell wie möglich stattsinden. Es ist sicher anzuneh- men, daß die große Aussprache durch eine Rede des Neichs- außenministers Dr. Curtius eröffnet wird. Die Gesetze werden dann vom Auswärtigen Ausschuß weiterberaten. Da aber zu Abänderungsanträgen, von einigen Ausnahmen abgesehen, keine Möglichkeit vorhanden ist. nimmt man an. daß Sie Be ratung im Auswärtigen Ausschuß sich nicht lange hinziehen wird, so daß die Entscheidung über di« Aoungplangesetze durch den Reichstag zu Beginn des Monats Februar fallen würde. SPD. gegen Schacht Aenderung des Reichsdankgesetzes gefordert. Berlin. 17 Januar. Der Vorstand der sozialdemokratischen Reichs- tagsfraktlon gab über seine Sitzung am Donnerstag- nachmittag. an der auch der Reichskanzler teilnahm, folgenden Bericht au«: „Der Vorstand der sozialdemokratischen Reichslags'rok tion beschäftigte sich am Donncrstagnachmiltag mit der Lage, die durch das Auftreten des Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht im Haag entstanden ist. Es herrschte völlige Em- mntigkeit darüber, dos-, eine Nebenregierung der Reick-bank, nne sie von Dr. Schacht durch mißbräuchliche Ausnutzung der Unabhängigkeit dieses Institutes etabliert worden ist nicht er tragen werden kann. Der Frukt' nsvorstand erwartet vom Reichskabinett, daß eS sich nach l»«r Rückkehr der deutsck^n Delegation aus d«m Haag mit der Frage beschästigen wird, wie durch Aenderung des Reichsbankgesetzes die Freiheit der »ent scheu Gesetzgebung in bezug aus die ^-rsonalfragen der Reichs bank ausreichend erweitert werden kann. Mit der snstematiscl>en Drosselung der Kredite für die Gemeinden und der dadurch ständig wachsenden Be schüfttgungslosigkeit wird sich in den nächsten Tagen eine kombinierte Sitzung der Vorstände der Partei, der sozial demokratischen Reichstagsfraktion und des Allgemeinen Deut scheu Gewerksä)aftsbunves befassen " «, Dieser Beschluß n>ar zu envarten. Er wird die Beratung der Uoungplan Gesetze nicht grade erleichtern, da die Regierung auf dem Standpunkt steht, daß Aendcrungen des Reichsvank stabil» mit Rücksicht auf die Sicherheit der Währung nicht in Frage kommen. Weihe -er KKV. Gedächiniskirche Beginn Sonnabend O Leipzig. 17. Januar. ^ Morgen abend 19.30 Uhr beginnen die Feierlichkeiten an- Mlich der Einweihung der Kaufmannsgedächtniskirche für die Dekq^ken Verbandsmitglieder. An dieser Feier nehme» lucht «ur M Katholiken aller Leipztzzer Gemeinden teil, sondern auch .zahlreiche Mitglieder des Verbandes katholischer kauf männischer Vereine aus dem ganzen Reiche. Dies« Teilnehmer treffen zum Teil bereits heute abend in Leipzig ein. Morgen vormittag findet eine Sitzung des Verba"L>sausschusses und des Verbandsvorstandcs des Verbandes KKV. statt. Das Programm der feierlichen Einweihung der Kanf- inanusgedüchintskirche sieht im übrigen folgende Veranstaltun gen vor: SamStaß, den 18. Januar. 19.30 Uhr Gedächtnisfeier für die gefallenen Ver- /iandsmitglieocr und Einweihung dcS GcdächtiiisturmeS. Gemischte Chöre von Schubert. Viltoria. Palestrina, Sprechchörc, Rezitativ- l»en li a. Saktns von Ilse v. Stach. Gedächtnisrede deS Herr» Generalpräses Albrod. geistlichen Beirates des Verbandes KKV.. Esst,,. Sonntag, den 19. Januar. 930 Mir Feierliches Pontifikalamt, zelebriert vom H. H Biscbos Dr. Christian Schreiben. 12 Uhr ^Festakt im großen Saale der ..Friedrichshalleu'. Leipzig-Connewitz, Arandslraße 11/13, mit Ansprache de« hochwür- tinsten Herrn Bischofs Dr. Christian Schreiber. Festrede des Vor sitzenden des KKV-Kirchenbau-Ausschusses. Herrn Fabrikant I. Kraus. Witten. 15.30 Uhr Festessen Im großen Saale des Zoologischen Gartens, Pfaffendorscr Straß«. Montag, den 20- Januar. 6.30 Uhr eiest eS feierliches Reg ulem In der Gc- dächtniskirche für die gefallenen VerbandSbrüdcr. Das St. Be » noblatt, das der S. v. heute beiligt, bringt einen Festartikel von Bischof Dr. Schreiber, der die Weihe der Kausmanns-Gedäehtnistiirch« vornehin*» wird, und ei», Bild der Kirche. Das Polizeipräsidium Leipzig hat für Sonntag, den 19. d. Nt., Kuudgcbungcn und Umzüge unter freiem Himmel in de» südlich der Kaisertn-Äugusta-Straße gelegenen Stadtteilen sLeipzig-Eonnewitz, Leipzig-Lößnig, Leipzig-Dölitz, aus Grund von 8 12.3 Aus. 2 Reichsoersassung verboten, soweit Umzüge n'cht ausdrücklich polizeilich genehmigt worden sind. Das Ver bot ist erfolgt, damit Störungen bei den Einweihungs- feierlichkeiten der Kaufmanns Gcoächtniskirche don vornherein u nmögli ch sind. Elsner zurückgelrelen Dresden, 17. Januar. Wie wir erfahre», hat Arüeitsminister Elsner heule offiziell sei» Rücktrittsgesuch eingereicht. Die gefährliche Formel Nachdem jetzt durch amtlick-e Veröffentlichung der Wortlaut der sogenannten Einigungsformel bekannt ge worden ist, läßt sich die Haager Konferenz in einem ihrer wesentlichen Punkte bereits beurteilen. Zur endgültigen Urteilsbildung wird man natürlich die Zusammenstellung aller Einzelheiten abzuwarten haben, über die im Haag noch verhandelt worden ist und die dort entweder neue Formulierungen oder neue Lösungen gefunden haben. Soviel aber kann heute schon gesagt werden, daß der erste Eindruck, den wir haben, durchaus nicht erfreulich ist. Wir haben uns, frei von aller Parteipolitik, und im Gegensatz zu den Ausfällen und Forderungen der sozialistischen Presse sachlich dort mit Herrn Schacht auseinandergesetzt, wo wir glaubten, eine Einmischung in eine rein politische Angelegenheit zu sehen. Das war für uns eine generelle Frage. Seine sachlichen Einwendungen sind von dieser Kritik unberührt geblieben. Wir kennen die Grenzen der politischen Möglichkeiten ganz genau, und wir wissen auch, welchen großen Schwierigkeiten die deutsche Delegation gegenübergesianden hat. Je tiefer man aber in die Ergebnisse der Haager Verhandlungen eindringt, um so mehr muß zum Bewußtsein kommen, daß der aus den Haager Verhandlungen hervorgegangeue Slouug-PIan sich vom Pariser Poung-Plan recht erheblich unte.,cheidet. Wenn damals von der „Liquidierung des Krieges" die Rede war, so hätte inan erwarten müssen, daß eine Frage um Sanktionen überflüssig mar. Wenn weiter davor ge warnt wurde, die an sich schon im Poung-Plan vorhandenen politischen Gesichtspunkte noch weiter auszudehnen, weil dadurch die rein wirtschaftlichen Momente immer mehr erstickt würden, so sind diese Warnungen indessen nicht gerade mit besonderer Sorgfalt beachtet worden. Es wird nach der Rückkehr der deutschen Delegation nötig sein, daß wir uns ganz ernsthast und gewissenhaft mit der neue» Gestaltung des Voung-Planes auseinander setzen, und daß wir die politische Entscheidung, die wir zu fällen haben, auf das sorgfältigste bedenken und abwügen. Denn daß der Voung-Plau an sich außerordentlich schwer durchführbar erscheint, und daß er das deutsche Polt darüber hinaus mit schweren moralischen Hemmungen belastet, ist allen klar. Was jedenfalls über die Einigungsformel bekannt geworden ist. gibt zu a l l e r st ä r k sl c n Bedenken Anlaß. Wir Hallen uns für verpflichtet, dies ohne Rück halt auszusprechen. Es spielt dabei keine Nolle mehr, ob es überhaupt geschickt gewesen ist. die Sanktionsirage zn debattieren, da ja der Boung Plan selbst eigene Ver- fahrungsarten vorsah. Nachdem das jetzt aber geschehen ist. muß leider festgestellt werden, daß rein wirt schaftliche Fragen doch wieder mit mili- tä rischen Methoden verknüpft worben sind. Es wird zwar in das vorgesehene Bersahren der Haager Gerichtshof eingeschaltet: aber dann, wenn der Haager Gerichtshof zugunsten der Gegenseite entschieden hat. wird den Gläubigern die volle Handlungs freiheit eingerüumt. Was uns am allerbedenk lichsten stimmt, ist der Umstand, daß diese Handlung»» freiheit für jede Glüubigprregierung gellen soll, daß also jeder Macht einzeln das Recht einer Sondermaßnnhme eingerüumt wird, und die Mächte nicht inebr geschlossen zu erscheinen brauchen. Wenn das der Sinn der sogenannt.'» Liquidierung des Krieges sein soll, jo dürfte» wir aller dings noch weit vm dieser erträumten Hoffnung entfernt sein, und es ist kein guter Stern, unter dem der Poung- Plan geboren wird. Wir wollen mit unserem endgültigen Urteil bis zur Nückkekr der deutschen Delegation warten, um festzustcllen, was sic uns zu sagen hat. Es erscheint uns jedenfalls eine ganm eindeutige offizielle Interpretation. dU nach unserer Aufsagung schrift lich niederznlegen wäre, notwendig, um uns vor Aus legungen zu schützen, die wir keinesfalls anerkennen könnten. Die deutsche Regierung scheint, soweit hier nach den amtlichen Kommentaren erkennbar ist, aus dem Stand punkt zu stehe», daß die in der Einigungsformel festgesetzt« Handlungsfreiheit nur „im Nahmen des allge meinen Völkerrechtes" zu verstehen sei. Ls wäre — und wir wiederholen unsere Ansicht noch einmal — un bedingt notwendig, daß diese Interpretation zum min deste» deutlich und unmißverständlich fcstgelegt wird. Es will uns jedenfalls scheinen, daß der Boung-Plan noch nicht unter Dach und Fach ist. » Wenn vom Hoog ans in verschiedene!! Blättern nnkontrollierbore Gerüchte über die Berhondlungsfuh rung verbreitet werden, so halten wir es für ange» broch! zn worlen, bis die Delegation sich selbst äußern Dir heulte Niiiimikk enthält das St. Be an »-Blatt, dar SmiulagSdtatt stn die Diözese Meiste,,.