Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 27.08.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192908273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290827
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290827
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-08
- Tag 1929-08-27
-
Monat
1929-08
-
Jahr
1929
- Links
-
Downloads
- Einzelseite herunterladen (PDF)
- Ganzes Werk herunterladen (PDF)
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nummer 1S7 — 28. Jahrgang »rIGetni »mal wSld.ntI.mil den illustr. Gratisbeilagen .Die »elt'unb derNliiderbellage.Frohmut', lowt, d«n rertbellagen ,Gt. vrimo-BIaU'. »Unterhaltung und Wissen', .Di» Welt der Frau', rier-tiilher Ratgeber'. Da« gute Buch'. »Filmruud. sihau'. Monatlicher Bezug-peet» S Mt. einschl. Bestellgeld. Wtn,elmimmcr 1« Sonnabend- u. Sonntagnummer GV § Hauptschriftleiter, L».». L»«e»t,r. Lrebden. LüchMhe Dienslag, den 27. Augusk 1S2ß «»»>»,«ort, »rebdea lN»z«la«»P rette > Die tgespaUene Pettt,«tl« ««» 4 Famlll««» anjeigen ».Stellengesuche Die Petitrellamezell«. «nun breit. I s». Für Rn,eigen außerhalb de» Rrrbrelt»„g»gebt«t«t 4« z diePetttrellame,e«IeI.!U>F». Brlesgeb.IW^. ImFall» hbherrr Gewalt eritlcht jede Berpllichlung auf Lieferung lowt» Erfüllung v. Rn,eigen-«ustrSgen u. Leistung v. Echabenntatzt »«schriftlicher Leid «rtur Lea,. Dresden. Ootrsseimna VetchäftSstell«, Draika.iverlagi Germania. R^G. für Verlag und Drulkerei,FUtaIe Dresden. Dresden.«. >. Polterslrahe 17. Fernrus2l0I2. Postfchechlonto Dresden r70L Bankkonto: Gtadtbauk Dresden Nr. «171» Für chrislliche PoliNK und Kultur Redaktion der SSchfische« BolkSzettung Dresden-Altstadt 1. Polierstrahe l7. Ferurin 2071t und riML Das Jubiläum -er Schulorganisalion 10 Jahre Landesverband Sachsen Marx in Dresden Dresden. 26. August. Das katholische Dresden hat einen eindrucksreichen Tag erlebt, der für das gesamte katholische Sachsen von hoher Bedeutung war. Die Katholische Schul organisation Deutschlands, Landesverband Sachsen, hat am gestrigen Sonntag in den Räumen des Geiverbe- hauses ihre diesjährige G e n e ra l v e r s a m m l u n g ab gehalten, die im Zeichen des zehnjährigen Jubi läums der Schulorganisation stand. Die Generalver sammlung war aus allen Teilen des Landes gut beschickt. Den Verhandlungen, die nachmittags 2 Uhr unter der Lei tung des Vorsitzenden des Landesverbandes, A. H. M e h - ring, begannen, wohnte der Vorsitzende der Katholischen Cchulorganisation Deutschlands. Reichskanzler a. D. Dr. Marx, und Dr. Ranft von der Zentrale der Katholi schen Schulorganisation in Düsseldorf bei. Die Verhand lungen, in deren Verlauf Dr. Marx mehrmals das Wort ergriff, gaben wertvolle Richtlinien für die Weiterarbeit der Schulorganisation in Sachsen. (Wir werden über den Verlauf dieser Beratungen der Schulorganisation in der nächsten Nummer ausführlich berichten.) Einen machtvollen Ausklang der Generalversamm lung bildete die Kundgebung im grossen Saale des Hewerbehauses am Sonntagabend. Trotz der großen Wärme und des schönen Wetters, die gewiß nicht zum Dersammlungsbesuch ermunterten, waren die Katholiken Dresdens in großer Zahl der Einladung der Schulorgani- sgtion gefolgt. Mehr als 2000 Personen füllten Parkett und Galerie des gewaltigen Saales. Sämtliche katholi schen Gemeinden Dresdens hatten Vertreter entsandt, der Pfarrklerus ivar zahlreich vertreten. Unter den Teilneh mern der Versammlung sah man u. a. den ehemaligen Vorsitzenden der Katholischen Schulorganlsation Sachsens. Herrn Bernlzard Eiümann, Berlin, ferner die Direk toren Berg m a n n und Wittig. die sich um die Bil dung der Katholischen Schulorganisation in Sachsen be sondere Verdienste erworben haben. Vom Landesverband der christlichen Elternvereine waren Landgerichtsdirektor Dr. Hering und Pfarrer Dr. Geißler erschienen, vom .Evangelisch-lutherisclien Schulverein für Sachsen die .Her ren Dr. Krobatschek und Keller. Ihnen allen galt der Gruß des Vorsitzenden, der in kurzen einleitenden Worten an die Bedeutung des Jubiläums der Schulorga- nisation erinnerte. Dann erhielt Reichskanzler a. D. Marx das Wort. — Als er die Rednertribüne besteigt, bereitet ihm die Versammlung eine stürmische Huldigung. Die Dresd ner Katholiken kennen und lieben diesen unseren Führer, der sich in guten und bösen Tagen gerade für die aus dem katholischen Sachsen kommenden Wünsche gern eingesetzt hat und schon manches Mal — vor dem Nolksverein, der Schulorganisation und der Zentrumspartei — in Dresden gesprochen hat. Marx beginnt mit der Versicherung, wie sehr es ihn freue, an dem Jubiläum der Katholischen Schulorganisation Sachsens teilnehmen zu dürfen, und gibt dann in wohlüberlegten, außerordentlich ernsten Worten eine Schilderung der schulpolitischen Lage in Sach sen. Diese Worte werden auch außerlhalb dieses Saales ge hört werden. Als Dr. Marx versichert, daß die katholi schen Eltern heute nach wie vor zur Verteidigung ihrer Rechte bereit sind, stimmt ihm die Versammlung begeistert zu. Die Agitation des Deutschen Lehrervereins, die In Sachsens besonders bedenkliche Formen angenommen hat, unterzieht der Altreichskanzler einer scharfen Kritik. Er stellt fest, daß der Lehrerverein über das Ideal der Ge meinschaftsschule hinweg heute die iveltliche Schule als letztes Ziel proklamiert. Die Feststellung des Grund satzes „Die Kinder gehören den Eltern, nicht den Leh rern!" wird vom Beifall der Versammlung unterstrichen. Warme Worte der Anerkennung widmet Marx der be kenntnistreuen katholischen Lehrerschaft, deren Zusam menwirken mit den Eltern die Grundlage für das Arbeiten der Katholischen Schulorganisation bilde. Zum Schluß werden die großen Aufgaben der Schulorganisation in Gegenwart und Zukunft gezeichnet. — Als Dr. Marx die Trwttne verläßt, durchbraust aufs neue stürmischer Beifall den Saal. Der Vorsitzende Mehring dankt dem Altreichskanz ler mit herzlichen Worten. Er habe den sächsischen Katho liken aus der Seele gesprochen. Die Zusammenarbeit mit Führern wie Marx bedeute nicht nur einen praktischen Vorteil, sondern auch eine Stärkung der moralischen Stoßkraft der Diaspora-Katholiken. — Auf Vorschlag aus der Versammlung wurde die folgende Entschließung zur Annahme gebracht: „AuS Anlaß des zchujährinc» Bestehens de» Katholischen Schulorqanisation Deutschlands im Freistaat« Dachsen sind ,zahl reich Vertreter im Aufträge ihrer Ortsausschüsse mit mehr als 2000 Katholiken von Dresden im großen Saale des Gcwcrbc- hnnseS versammelt. Nach einem grundlegenden Bortrag dcS Gründers und ReichSvorsitieuden der Katholisch» Schulorgani- sation, des Reichskanzlers a. D. Dr. Marx fordert die Versamm lung im Namen aller Katholiken Sachsens baldigst ein Reichs- schulgesetz, das die verfassungswidrigen Zustände auf dem Gebiete des Schulwesens in Sachsen beendigt und den Katholiken das gibt, worauf sie als Staatsbürger eine» Rechtsanspruch haben: Für katholische Kinder katholische Schu len mit treu katholischen Lehrern sowie freiem Religionsunter richt in biblischer (beschichte und Katechismus auch an den Schulen, in denen sie in der Minderheit sind. — Die Bcrsamm lung bittet alle Glanbensbrüder im katholischen Deutschland um Unterstützung der Forderungen der sächsischen Katholiken durch Wort und Tat." Diese Entschließung wirb den zuständigen Stellen übermittelt. — Das Schlußwort in dieser denk würdigen Kundgebung sprach als Vertreter des Diözesan- bischofs, der durch eine seit Wochen festliegende Firmungs reise am Erscheinen verhindert war, Erzpriester Aus der Rede, die Reichskanzler a. D. Wilhelm Rtarx am Sonntagabend anläszlich des zehnjährigen Jubi läums der Schulorganisation gehalten hat, geben wir im folgenden die wichtigsten Stellen im Wortlaut wieder. D.N. An der Erinneruugsfeier an das zehnjährige Bestehen der Katholischen Schntorzzonisation Sachsens teilnehmen zu können, gereicht mir zu ganz besonderer Freud«. Haben doch gerade in Sachsen sich in !>esoliderem Ntasze bewahrte, opferfreudige und verständnisvolle Männer zur rechten Zeit gesunden, die in der für christliche Schule und Erziehung gesahrdrohensten Zeit, näm lich kurz nach dem Umsturz im Winter 191V, die Bildung eitler Schulorganisalion für Sachsen in die .Hand nahmen und zu segensreichen Erfohzen emporzuführeu wühlen. Wir wollen es auch am heutigen Tage uns nicht verlhehlen: Sachsen ist eines der deutschen Länder. In denen die christliche Schule mit am allermeisten In Gefahr steht und der sirien Wachsamkeit und stärksten Verteidigung der christlichen Eltern bedarf. Das sächsische Schukvesen lhat von der schnltechnischen Seite aus betrachtet seit je sich des besten Rufes erfreut. Die sächsische» Schuteinricktiingen waren wohl die zweckmäßigsten und ziveckentsprechendsten von allen Ländern Deutschlands. Der Umsturz von 191b lwtte ober einen solchen Radikalismus auch in der Auffassung ethischer und religiöser Werte zur Folge, doh es für christlich denkende Leute geradezu erschreckend war. Gleich in de» ersten Monaten nach dein Umsturz suchten ungläubig« Fanatiker, mit größtem Ungestüm alles aus Schule und Kindererziehung auszumerzen, was irgendwie an christ- Der Pazifik-Flug vollendet Zeppelin über Amerikas Mftküste. San Franziska, 26. August. (Drahtberich t.) Dir auf der Tarallone-Insel stationierte Marinewartc sichtete da« Luftschiff tbraf Zeppelin »m 6.02 Uhr abends Pazifikzeit <2.02 MEZ.). Wenige Minuten danach wurde das Luftschiff Graf Zrpprlin von dem Prefidio San Franziska direkt auf das „Goldene Tor" z»steuernd gesichtet- Gras Zeppelin überflog das „Goldene Tor" um 6 25 Uhr abends. San Franzisko überflog Gras Zeppelin um 6.45 Uhr abends Paziftkzeit- (Weitere Meldungen scher den Zeppelin-Flug finden unser« Leser auf d«r nächsten Settel) Bodenbnrg. Er dankte der Schulorqanisation für dl< Veranstaltung dieser Kundgebung, dankte den Katholiken Dresdens für ihre starke Anteilnahme an der Versamm« lung. Mit starkem Beifall stimmte ihm die Versammlung zu, als er besonderen Dank den Vertretern der evangeli schen Elternorganisation für ihr Erscheinen aussprach. Mit markigen Worten würdigte der Erzpriester die Verdienste des Altreichskanzlers Marx um das katholische Sachsen, um das deutsche Vaterland und um die Katholische Schul- Organisation. — Den Leitern der Katholischen Schulorga nisation Sachsens, dem Vorsitzenden A. H. Mehring und dem Schriftführer M. Elsner, konnte ec als besondere Anerkennung ihrer Arbeit durch die höchste kirchliche Stelle den Orden „Pro ecrlesia et pontifice" überreichen. Mit dem Wunsch, daß Dr. Marx noch das Zustandekom men eines Neichsschulgesetzes erleben möge, das freie Bahn für die Bekenntnisschule schafft, und in der Hoff nung. daß die Katholische Schularganisation für Sachsen im zweiten Jahrzehnt ihres Bestehens erfolg- und segens reich Weiterarbeiten wird, aufbauend aus die Einmütig keit von Elternschaft, Lehrerschaft und Klerus, schloß der Erzpriester die Versammlung Die Iubiläumsversammlung der Katholischen Schul organisation war in der Tat ein let>endiges Zeugnis für diese Einmütigkeit des katholischen Volkes. Diese Kund gebung entschlossenen Willens wird in der Oefsentlichkeit beachtet werden. Wer die katholischen Schulen in Sacbsen angreifen, wer ihnen ein Stück ihres Charakters nehmen will (und sei es auch »ur den Religionsunterricht in den untersten zwei Klassen) wird sich klar sein müssen, daß er die geschlossene Front aller Katholiken Sachsens gegen sich hat und daß hinter dieser Front das gesamte katholische Deutschland steht. v/k. liehen- Glauben und christliche Silte erinnerte. Plan versalzt« in diesen Kreisen mit größter Sorgfalt die Beratungen der Nationalversammlung in Weimar und geriet in äußerste Be stürzung, als die Beratungen anscheinend eine verfassungsmäßige Währung auch des Rechtes, konsessionelle Schulen zu errichten und die Beibehaltung des Religionsunterrichtes hertiäzuführen schienen. Charakteristisch für den Geist derjenigen Kreise, die damals in Sachsen die politische Macht besaßen, ist ja das be rüchtigte Uebergangsgeseß vom 22. Juni 1919. Man brachte es fertig, daß dieses Gesetz, das entgegen der Verfassung von Weimar di« konfessionslose Schule einführte, den Religions unterricht also für Volksschulen vollständig ausschloß, nach kurz vor dein Inkrafttreten der Reichsr>ersass»ng selbst Rechtskraft erhielt. Es mußte erst der Staalsgcrichlshos für das Deutsche Reich angerufen werden, um iveuigstens den Religionsunterricht nach den Bestimmungen des Artikels 149 der Bersassung als ordentliches Lehrfach in den Volksschulen Sachsens aufrecht zu erhallen. Alle Mittel und Wege wurden auch in den kommen den Monaten und Jahren benutzt, um den in der Minüerlkeit befindlichen Teil des sächsischen Volkes, die Katholiken, in ihrer innersten und wertvollsten He r ze n sa ng el ege »he > t «nzugreisen und auss empfindlichste zu verletzen. Die katholisch Schule, jedenfalls aber der katholische Religionsunterricht, sollte wenn irgend möglich zum Verschwinden gebracht werden. Da aber zeigt« sich der ganze Heldenmut des katholischen Volkes. der katholischen Eltern, der Gott sei Dank immer noch zutage tritt, wenn sie iin Heiligtum ihres Herzens, in ihrer religiösen Ueberzengung durch grausame Maßnahmen der Gesetzgebung oder Verwaltung getroffen werde». Es zeigte sich der große Wert der Schulorganisalion, als sich an vielen Orlen Sachsens die katholischen Ellern, nachdem alle gesetzlichen Nüttel er. schöpft waren und nicht zum Ziele geführt l>atten, entschlossen, in den Schulstrcik eiuzutreten, lim das von ihnen mit Recht so hoä>geschätzte Gut der katholisch» Sc,ule zu reiten. Höchste Anerkennung und wärmster Dank sei auch an dieser Stelle noch einmal dem Beliennermut und der Opscrfreudigkeit der katholischen Eltern ausgesprochen, die damals lieber monale- lang selbst die größten Unannehmlichkeiten uns Verfolgungen aus sich nahmen, als daß sie in dieser Frage ihres Gewissens, da es sich um das köstlichste Gut. das sie besitzen, um ihre Kinder handelt«, auch nur im geringsten ihre Grundsätze auigegglxm Hütten. (Beifall.) Als Leiter d«r Schulorganisation will ich es hier ofient feststellen, daß von keinem Land« Deutschlands so ost der Rat und die Mitwirkung der Zentralstelle in Düsseldorf in Anspruch genoinmen wird, um Eingrlss» der Verwaltung »der der Gesetz, gebung in dl« versassungsmähigen Recht« der katholischen Elter« ad.,«wehren. als gerade von den Katholiken de» Freistaates Die Rede des Altreichskanzlers
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite