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Die Forschungsfahrken 1S3V „Nur dle von der Phantast« beschwingte Forschung ist wahrhaft produktiv." Fr. Nansen. Zunächst einen kurzen Blick in die Vergangenheit. Da, anfänglich versuchte Verfahren, den Eispanzer der Arktis ge waltsam zu durchbrechen, um zu ihrem Kern vorzudringen, hatte sich als aussichtslos erwiesen. (Es ist es auch heut, noch, selbst wenn man die stärksten und modernsten Werzzeuge und Maschinen verwendet.) Da brachte ein Fingerzeig der Natur den jungen Norweger Fridtjof Nansen auf eine neue Methode. Ueberbleibsel der Ausrüstung des bei den Neu- sibirischen Inseln untergegangenen Expeditionsschiffes „Jean- nette" wurden auf einer Eisscholle in Grönland an geschwemmt, waren also so ziemlich quer durch den arktischen Ozean innerhalb dreier Jahre getrieben worden. Nansen baute daraufhin ein kleines Spezialschifs (397 To.), dem Eis pressungen wenig anzuhaben vermochten. Mit diesem Fahr zeuge, „Fram" (Vorwärts") genannt, das von 13 Mann be setzt war, ließ er sich 1893 ungefähr in der Nähe derselben Stelle, wo die „Ieannette" untergegangen u>ar, im Packeis einsricren. Er hoffte, daß die Meeresströmung sein Schiss über den Nordpol und danach ans Land führen werde. Di« Dauer einer solchen Treibsahrt hatte er auf fünf Jahre be rechnet. Als sich aber später zeigte, daß die Eisdrift am Nordpol vorbeiging, verließen Nansen und der Leutnant Jo- hansen das in den treibenden Eisschollen eingefroene Schiff, um zu Fuß den immerhin noch einige hundert Kilometer ent- sernten Nordpol zu erreichen. Vergeblich. Am 86. Grad mußten die beiden kühnen Männer umkehren. Nach ungefähr dreijähriger Reise und nach einer Eisdrist von mehreren tau send Kilometern gelangten sie und das Schiff aus der Region ves ewigen Schweigens (Funkentelegraphie gab es damals noch nicht!) in die norwegische Heimat zurück, und zwar mit großer wissenschaftlicher Ausbeute. Von diesem Tage an war der 35jährige Nansen eine weltberühmte Persönlichkeit. Die Erträgnisse seines Buches über die dreijährige Fahrt durch Nacht und Eis machten ihn auch zu einem reichen Mann. Ein Jahr nach Nansens Heimkehr versuchte der Schwede Andröe den Gedanken Nansens, sich über den Nordpol Hin wegtreiben zu lasten, in anderer Form auszuführen. Er wollte nicht die Meeresströmung, sondern die Luftströmung, die be deutend rascher ist, sich zunutze machen. 1897 stieg er mit feinem Freiballon „Adler" (-1809 Kubikmeter) zusammen mit zwei Gefährten in Spitzbergen auf. Niemals sah man das Fahrzeug und seine Insassen wieder. Zehn Jahre gingen ins Land. Inzwischen hatte die Lenk- barmachung des Ballons gute Fortschritte gezeigt. Der Ameri kaner Wellmann versuchte nun, ebenfalls von Spitzbergen aus, mit seinem Luftschiff „Amerika" (8590 Kubikmeter; 85 ?8) den Nordpol zu erreichen. Sein« Bemühungen scheiterten jedoch gleich im Anfang. Der Gedanke, das Luftschiff in den Dienst der Arktis forschung zu stellen, beschäftigte lebhaft auch den alten Grafen Zeppelin. 1919 erkundete er persönlich, zunächst ohne Luft schiff, die Verhältnisse auf und um Spitzbergen. Jedoch ver hinderten Krieg und ander« Umstände di« beabsichtigt« arktische Luft-Forschungsreise. Erst 1926 zeigte sich wieder ein Luftschiff in der Arktis, «nd zwar ein italienisches, die „Norge" (ca. 19 999 Kubik- Meter; 729 L8). Unter der Führung des Obersten Umberto Nobile gelang es dem kleinen Fahrzeug mit 16 Insassen an Die Eckarksburg ob Eekarksberga Von Walter Bähr. Vorboten des Herbstes, wirbeln an den Fenstern der kleinen Limousine die rote,, Fruchtbüschcl der Ebereschen vorüber. Ver gnügt kichern sie aus dem ernste» Grün der Wipfel, die in Abständen die abgeernteten Felder dem Blick freigcbe». Ab und an ist die gelbe Stoppel schon für die Wintenaal umbrochen. Braunglänzcmde Schalle» harre» der Egge. Nebenan sind golderzig« Garben auf- gcinandell, tröstliche Verheißung baldigen neuen Brotes. Mit hartem Klopsen wühlt sich öer Motor über das dunkle ge teerte Band, das als Landstraße "den Kämmen und Senkungen des nordostlhnrigngischen Hügellandes ausgcleimt ist und zwischen Finne und Saale erstarrt dahin,vellt. Größer werdend, nähert sich aus be- nxüdemn Bergrücken eine unvermutete Erscheinung. Zwischen zwei derben, kantigen Schloten ein Mauerslreifc», breit und langgezogen, weißleuchtcnb vor blcigraucr Wolkenbarre, mit Spuren des Verfalls und der Erneuerung. Was ist das? Eine verlassene Fabrik? Leutelecr, gespenstig vereinsamt? Toskana in Thüringen, ei» Stück San Gimignano? Aber nicht aus den, ivaru, gelbbraune,, Travertin des Südens, aus fahle»,, «usgeblcichtem Mnschelkalkslcin, ist der nächste Eindruck. Die Schlote entpuppen sich als Lstirttürme. gedrungene Bergsriede, der eine beginnt, der andere nicht. Also keine Fabrik, Nückbleibsel eines milteialtcrlichen Weinbaues. Merkzeichen bedrohterer Tag«, auch schönerer (wer weiß cs?>>. die Eckartsburg obcrlmlb des preußischen Kleiiistädtchens Eckarlsverga. Eine weiträumige Anlage, strcbepsleicrgestützte Umasssungs« mauern hinter kalbverschüllctem, ivasserentlccrtem Graben. Ienieits einer neueren steinerne» Brücke ein Torbogen. Zwei Rechtecke ver schiedener Größe aneinandergcsügl, in jedem ein Turm, nicht viel mehr. Vorburg und Hanptburg, grundrißlich erkennbar, erster« klei ner als letztere. Zwischen beiden ein gewölbter Durchlaß, nmleri- scheu Einblick vermittelnd. Einblick in Leere, zu »mfricdlcmc Uaum geformt. Gärtnerisch gcmlidcrle Strenge, fast belmglich geworden. In der isuruptburg, links an die Mauer gelehnt, ebenerdig u»d langgestreckt, ein Gastlmu«. Unromanlische«, erwünschte» Kind un Bord, nicht nur den Nordpol zu überfliegen, sondern sogar den ganzen arktischen Ozean von Spitzbergen bi» Alaska zu über queren (ca. 4299 Kilometer in 71 Stunden). Zwei Jahre später erschien Nobile abermals in der Arktis mit dem etwa gleich großen Schiff „Jtalia". Er führt« zunächst von Spitz bergen eine etwa 69stündige Forschungsfahrt in den östlichen Teil der Arktis aus. Dann trat er die Reise zum Pol an. Nach Ueberfliegung dieses Punktes und nach etwa 57stündiger Fahrtdauer vernichteten unbarmherzige Naturkräfte unweit des Hafens die „Jtalia". Pie wissenschaftliche Ausbeute der Neise dieses Schiffes — es waren drei Gelehrt«, nämlich di« Professoren Vehounek, Malmgren und Pontremoli, an Bord — wird in Buchform vermutlich im Frühjahr 1939 erscheinen, während den Fahrtbericht des Generals Nobile noch vor Weihnachten erscheinen wird. Nobile darf für sich das groß« Verdienst in Anspruch nehmen, wertvolle Pionierarbeit mit Luftschiffen in der Arktis geleistet zu haben. Nun stehen wir bald vor neuen Forschungsgrotztaten de» Luftschiffes in der Arktis, denn im Frühjahr wird der „Graf Zeppelin", wahrscheinlich unter Führung von Dr. Eckener, und unter wissenschaftlicher Leitung Fridtjof Nansens sich im hohen Norden zeigen und voraussichtlich dabei doch wohl auch den Puntk berühren, wo alle Längenkreise unseres Planeten sich schneiden; wo es nur «ine einzig« Himmelsrichtung gibt, näm lich Süden; wo alle Dinge etwa, schwerer wiegen als ander wärts (wegen der Abplattung der Erde) und wo eln einziger Tag und eine einzige Nacht ein ganzes Jahr ausmachen. (Di« jetzt projektierten Fahrtrouten des „Graf Zeppelin" gehen allerdings am Pol vorbei.) Zunächst eine Vorfrage: Sind die Ding«, di« es in der Arktis zu erforschen gibt, dringlich und für unser praktilsches Leben wichtig; lasten sich also die Kosten der Expedition wirk lich rechtfertigen? Zweifellos. Es sei hier nur auf den großen Gewinn hingewiesen, den die Wettervorhersage, die von un schätzbarer Bedeutung für Landwirtschaft und Luftverkehr ist, aus der Arktissorschung ziehen kann. Die Wettergestaltung Europas wird von den Verhältnissen in der Arktis stark be- einflußt. lieqt dockf dort oben eines der soaenannten Aktions zentren. die di« Weiterbildung bestimmen. Di« Zuverlässigkeit unserer Wetterprognosen wird sich bedeutend bessern, wenn wir laufend von zahlreichen Punkten der Arktis aus über Stärke und Richtung des Windes, über Temperatur, Druck und Feuch tigkeitsgehalt der Luft u. a. m. unterrichtet werden. Das ist Bei der Fahrt des „Graf Zeppelin" im Frühjahr 1939 kann es sich also nur um vorbereitend« Arbeiten handeln. Solch« Studienluftreisen werden vermutlich öfter wiederholt werden müssen, ehe man sich über die Bedingungen der Auf stellung und Unterhaltung von Observatorien im Eise der Innerarktis und über di« Abgrenzung der Leistungsfähigkeit von Luftschiffen in jenen Gegenden klar geworden sein wird. Abgesehen von diesen Fragen und den meteorologischen Dingen gibt es natürlich in dem unermeßlichen Gebiet des arktischen Ozeans, besten gefrorene Oberfläche bsiher ja nur wenig« Menschen, und dann stets nur für kurze Zeit, betreten haben, noch ungeheuer viel, ja eigentlich alles zu erforschen. Die Wissenschaftler an Bord des „Graf Zeppelin" werden sich daher vor Zersplitterung hüten mästen. Mit Recht fordert Professor A. Berson, einer der eifrigsten Mitarbeiter der „Aeroarktik": „Nicht viel, ab«r Zuoerlästiges; ooa mults, ,eck multuml" Die Dauer der Frühjahrsexpcdition, deren Kosten die amerikanische Hearst-Preste zu einem guten Teil aufbringt, wird auf 18 bis 25 Tage veranschlagt. Die gesamte Fahrt- länae wird ca. 15 999 bis 18 999 Kilometer betragen. An serer Zeit. Zrvrschen ihm und dem Zinnenturin die Wände eines mehrstöckigen Palas, ohne Zwischendecken und ohne Dach. Wo stand die Kapelle, die Silberkammer, das Kornhaus, das 'Backhaus, das Aintsgebäude; wo war das Pulvergewölbe, wo die Pferdeställe, von denen die Urkunden berichten? Niemand weiß es genau, die Jahrhunderte und die Händ« der Mensch«,, sind zerstörend darüber- hingegongen. Um diese Mauern, diese dachlosen Räume wittert Geheimnis, dunkelt Vermutung, düster! die Sage. In der Turmspitze des großen Bergfrieds sind alte Schriften ausgesunden worden. Im Jahre 1656. Sie waren vermodert, nicht zu entziffern, ungelesen sind sie zerfallen. Ein roinanisches Bogenfenster deutet ans Hobes Alter. Eckart I.. der meißnische Markgraf, der Getreue des Kaisers Otto HI., soll die Burg um 998 erbaut hoben. Auch das ist An nahme, nicht unmittelbar beweisfähig, immerhin nicht unwahr scheinlich. Gewiß ist, daß seine Nachkommen sie besessen, die Kaiser Hein- rei chIV. und Heinrich V. über sie verfügt lmben. Später wechselte sie an die Landgrafen von Thüringen, fiel mit den Wettinern in meißnisch« Hände zurück. Im 15. Jahrhundert hielt Herzog Wil helm von Sachsen und Thüringen seine Eleinahlin Anna, eine Kaisersiochler, hier gefangen, anderer Buhlschait halber, der sich sein Herz zngeneigt hatte. Seit Annas Tod wurde die Burg von ihren fürstlichen Besitzern gemieden, unter anderen auch von den Her zogen von Wcißensels. Der Verfall begann, Preuße» erntete 1815 die Trümmer. Zu den wilden und wechselnden Bildern, die sich dem Geist ausdringen, während der Blick zwischen den Zinnen des großen Bergfrieds hinabgleitet auf die Dächer und in die Höfe der Klein stadt am Burgberge, gesellt sich eine sreundlichere Erinnerung. In, April 1813 reiste Goethe von Weimar nach Teplitz. Sein Sekretär Job» erzählte ihm im AK,gen das Tdürinqerwaldmärch«» von den „semper-vollen" Kannen des aetreucn Eckart. Bei der Rast in Eckartsberga entstand die Meister da lladr vom Wunderbier und den behüteten Kinvcrn. „Verplaudern ist schädlich, verschweigen ist gut: Dann füllt sich das Bier in den Krügen". Es füllt sich auf minder tvundcrbare Weise in der Burgwirtschaft, wo e» nichts schädliches auSzuplaudern gibt. Da einem richtigen Schloß der Sänger nicht mangeln darf, wird der inechanisch« Borde, da» Grammophon, in Tätigkeit gesetzt. den eigentlichen Ausgangspunkten Tromsö tn Norwegen uno Fairbanks in Alaska werden Luftschisfankermasten errichtet. Die Hinreise nach Fairbanks wird am amerikanischen, die Rück reise nach Tromsö am asiatisch-europäischen Rand der Arktis entlang erfolgen, so daß das Polarmeer, das sich uns als ein Mittelmeer darstellt, gewistermaßen umrundet wird. Von Fairbanks aus ist in groß angelegter Schleife eine Er- kundungsfahrt nach dem Kern der Arktis vorgesehen. Wie weit die Pläne in dieser Form tatsächlich tnnegehalten werden könen, wird natürlich von Witterungs- und anderen Um ständen abhängen. An Bord werden sich 45 oder 46 Männer befinden, von denen etwa 39 zur Besatzung gehören. Da noch drei Berichterstatter und Photographen mitfahren, bleiben 12 bis 13 Wissenschaftler übrig, an der Spitze, wie schon er wähnt, der Altmeister der Polarforschung Fr. Nansen. Ein« der wistenschastlich«n Hauptaufgaben dieses Schisses wird e» sein, den sogenannten Schelfrand sestzustellen. Der Meeres boden läuft nämlich vom Ufer aus oft slach weit in den Ozean hinein, van» «rst beginnt ziemlich unvermittelt die Tiessee. Dies» Grenzltnt« (Schrlfrand) soll bei der Hin- und Rückfahrt festgelegt werden So wird die Gestalt de» Beckens des arkti schen Ozean» klarer werden. Diese Feststellungen sind vom fahrend«» Echlff an» mit Hilf« des Behmschen Echo-Lots mög lich, da, dt» T1»t» des Master» ermittelt. Wird bet der Schleifcnfahrt von Fairbanks aus eine Landung auf dem Ei» der Znnerarktis, wie beabsichtigt, tatsächlich möglich, so solle« Messungen der Temperatur, des Salz- und Gasgehaltes de» Wassers in verschiedenen Tiefenlagen, etwa bis zu 2999 Mete« Tiese, vorgenommen werden. Aus den Ergebnisse dieser Mes-t sungen werden sich vermutlich Rückschläge au°f Verlauf und Zu« lammenbana von Meeresströmungen machen lasten. Im Programm sind schließlich noch ausgenommen wordene erdmagnetische, luftelektrische und biologische Beobachtungen, aerologische Feststellungen und photogrammetriscl-e sowie kino matographische Aufnahmen. Die Umriste verschiedener Länder und Inseln sind zum Teil noch nicht genau bekannt. Dies» Lücke soll jetzt ausgefllllt werden. Vermutlich wird ein sehr reichhaltiges Forschungsergebnis mit nach Hause gebracht wer den, doch darf man die Erwartungen nicht überspannen, weil ja die tatsächliche Arbeitszeit in oder über der Arktis nur wenige Tage beträgt. Wir dürfen annehmen, daß die Fahrt glatt und ohne Un fall verlaufen wird. Man überschätzt im allgemeinen die Ge fahren der Arktis. Wahrscheinlich ist das gefrorene Meer weniger tückisch und gefährlich, als die flüssigen Ozeane. Vor sichtshalber werden natürlich alle Maßregeln für den Fall einer Katastrophe von vornherein getroffen^ So werden sich Polar hunde, Schlitten, Boote. 1ransportabl?"Funkstationen, Lebens mittel für drei Monate. Zelte. Waffen und Munition u. a m, an Bord befinden. Auch ein Arzt wird unter den Teilnehmern sein. Die Arktis hat nicht nur außerordentliche Bedeutung süt die praktische Wettervorhersage und für andere Zweige der Wissenschaft, sondern vor allem auch für den Verkehr. Der Weg London—Tokio am europäischen Rand der Artkis entlang ist etwa 3999 Kilometer weniger weit, als der nächstkürzest«^ Ebenso geht die kürzeste Verbindung von Berlin nach Sa« Franziska und von Kanada—Alaska nach Sibirien über de« arktischen Ozean hinweg. Die drei letztgenannten Länder werden wohl eine sehr bedeutsame wirtschaftliche Zukunft vor sich haben. Der schon erwähnte Stesanston sucht nachzuweisen» daß Alaska die größte Fleischkammer der Welt infolge de« Möglichkeit der Renntierzucht werden wird. Die sich Forschern und Pionieren in der Arktis bietenden gewaltigen Aufgabenkomplexe können nur in einmütigem Zu sammenwirken aller Nationen gelöst werden. Möge der Anteil Deutschlands an diesen Leistungen recht hervorragend sein. viu» ksisvee. Eine geschmeidige Stimme schmilzt durch den Raum- „Wenn der weiße Flieder blüht" singt Rictxird Tauber. Darob tauchen die Blicke der Frauen minniger in die Kaffeetassen, den Männern aber leert sich das Bier in den Krügen. Mit sinkendem Abeich erlitten die Bäume lange Schauenfinger. Di« Zweige hängen tiefer herab, scheinen de» Kühler dez Motor» näher heranzuminken. Hupen, rufen im Dunkel über die Landstraße; hoch, tief, kurz, lang, sehr verschiedenstimmig. Lichter blinken, tasten hügelhinauf, talhmab. Die Scheinwerfer sagen scharfgeschnittene Helle Kegel aus der Nacht An einer Biegung springt ein Plakat in den Lichtkreis: „Tapolin pumpt 100« in". Pnnipt laufend Emm. Mark oder Meter, das ist hier dir Frage. Der International« »ucharistisch« Kongreß von Karthago. — vom 7. bis 11. Mai nächsten Jahres wird ia Karthago de« 39. internationale eucharistische Kongreß tagen. Zwar dürft« di» Zahl der Teilnehmer weder an Sidney noch an Chicago heranreichen. Aber er überragt diese beiden vorangegangenen Kongresse durch die geschichtliche Bedeutung des Bodens, auf dem er stattftndet. Ls ist der Boden des Heiligen Augustinus, der Heiligen Monika, der Heiligen Felicitas und Perpetua der Boden, der den Heiligen Ludwig sterben sah. Wenn die Teil nehmer an diesem Kongreß auch nur nach Zehntausenden zählen, nicht wir in Sydney und Chicago nach Hundert- taulenben so werden dt« Vorbereitungen znin Empfang dieser Eäfte doch mit nicht geringer»!« Eifer betrieben. Tunis setz» seine ganze Ehre darein, um dies« Ausgabe in dem gleichen Geist zu läsen wie di« Regierungen von Australien und den vereinigten Staaten. Ohne jedwede konfessionelle Bedenken unterstützt di« französisch« Regierung di« Vorbereitungen und ermutigt tn großzügig« Art di« Bemühungen de» Organ!» lationvkomitees. Sie bat ihren Vertreter bevollmächtigt, sich diesem Komtte» anzuschlichen, an.dessen Spitze der Bey persön lich steht. Der Luster« Prunk, den Australien und Amelika. ihren Gästen zu dielen hatten, soll hier durch Herzlichkeit er setzt werde«. Minister, Staatsbeamte. au»ländisch« Konsuln, Verein«. Katholik««. Mohammedaner. Juden, Ungläubige, all« Nationalitäten und Ralle« sind bereit, an einer Sache mitzu- arbeiten, di« st« al» Psllcht der Allgemeinheit betrachten, und den Fremde» der ganzen W»lt daa ««-re Gesicht »an Tunt« Ml«» !»ü.