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Das Volksbegehren Kugenberg machr ssch*s leicht — Sächsischer Lan-esausschuh — Reichsgesetze machen keine Wellpoiikik Ter Hugenbcrgsche Neichsousschuß für doS Dolksbepehren gegen Kriegsjchuldlüge und den Boungplan erläßt eine Erklärung des Inhalts, daß seine Vorbcreitunaon für das Volksbegehren nunmehr abesehlossen sind. Gleichzeitig wird der Gesetzentwurf, der dem Volksbegehren zugrundegclcgt werden soll, bckanntgegeben. Er hat folgenden Wortlaut: Gesetz gegen die Versklavung des deutsche» Volkes. § 1. Tie Reichsregierung hat den auswärtigen Mächten nnver- züglich in feierlicher Forin Kenntnis davon zu geben, daß das erzwungene Kriegsschuldanerkcnntnis des Versailler Vertrages der geschichtlichen Mabrbcit widerspricht, auf falschen Voraussetzun gen beruht und völkerrechtlich unverbindlich ist- 8 2. Tic NcichLrcgicrung hat daraus hinzuwirken, daß das Kriegsschuldanerkcnntnis des Art. Ml sowie die Art, 429 und 430 des Versailler Vertrages förmlich außer Kraft gesetzt werden. Sic bat ferner darauf hinzuwirkcn, daß die besetzte» Ge biete nunmehr unverzüglich und bedingungslos sowie unter Aus schluß jeder Kontrolle über deutsches Gebiet geräumt werden, un abhängig von Annahme oder Ablehnung der Beschlüsse der Haager Konferenz. 8 3. Auswärtigen Mächten gegenüber dürfen neue Lasten und Verpflichtungen nicht übernommen werden, die auf dem Kriegs- schuldanerkenntnis beruhen. Hierunter fallen auch die Lasten und Verpflichtungen, die auf Grund der Vorschläge der Pariser Sachverständigen und nach den daraus hervorgchendcn Vereinbarungen von Deutschland über nommen werden sollen. S 4. Reichskanzler und NcichSnrinister sowie Bevollmächtigte des Deutschen Reiches, di« entgegen der Vorschrift des 8 3 Verträge mit auswärtigen Mächten zeichnen, unterliegen den im 8 92 Nr. 3 StGB, vorgesehenen Strafen. 8 5. Dieses Gesetz tritt mit seiner Verkündung in Kraft. Auch in Sachsen hat sich zu diesem Zlvecke der Landcsaus- uß Sachsen für das Deutsche Volksbegehren unter dem Vorsitz es Generals -er Infanterie a. D. Wöllwarth gebildet. Dem Präsidium sind bisher aus den hinter dem Volksbegehren sichen den Verbänden und Parteien folgende Persönlichkeiten beigetreten: Rechtsanwalt Dr. Bcrthold <V. Vaterländische Verbände Sach sens), Oberst a. D- Brückner (Stahlhelm, Landesverband Sachsen), Dr. Fritzsch (Nationalsoz. Deutsche Arbeiter-Partei), Arbeiter sekretär Hartmann (Deutschnat. Arbeitcrbund), Generaldirektor Köllmonn-Leipzig. Sanitätsrat Dr. Kretschmar (Alldeutscher Ver band), Rittergutsbesitzer von Lüttichau (Deutschnat. Volkspartei), Generaldirektor Rockstroh-Heidenau, Gutsbesitzer Scblimpert- (Iunglandbund) und Iabrikdirektor Dr. Wildgrube. In den nächsten Tagen wird der Landcsausschuß mit einem Ausruf an hie Lcsfenllichkeit treten. Man ist eigentlich erstaunt, daß der Ncichsausschuß solange gebraucht hat, bis er diese» Gesetzentwurf, den er selbst die Etp- leitung zu der von ihm erstrebten völligen Umstellung der. deut schen Außenpolitik nennt, der Ocffentlichkeit vorlcgen konnte. Liest sich doch dieses Dokument einer gespielten politischen Naivität wie der Weibnachlswunschzettcl eines unerfahrenen Kindes, das sich keine Gedanken über die Erfüllungsmöglichkcit seiner Ansprüche macht. Man ist besonders enttäuscht bei der Feststellung, daß auch im Beglcitlext des Gesetzentwurfs seitens des Reichsausschus- ses nirgends auch nur der leiseste Versuch gemacht wird, diese Er füllungsmöglichkeit zu prüfen, lieber die außenpolitischen Schwie rigkeiten seines Programms Hilst sich der Ncichsausschuß mit der in ihrer Einfachheit geradezu bestechenden Formel . . kann und muß erreicht werden" hinweg. Hugcnbcrg hätte sich seine politische Arbeit, so leicht er sic sich auch heute macht, doch noch wesentlich erleichtern können, wenn er rechtzeitig in die Politik cingegrisseu hätte. Er hätte ja nur 1918 ein „Gesetz gegen den Verlust des Krieges" durchzudrücken brauchen, um uns all die Schwierig keiten, mit denen wir beute zu kämpfen haben, zu ersparen. So groß auch unser Respekt vor der Gesetzgebung des Reiches ist, so wissen wir doch, daß sich mit einfachen Ncichsgesctzen keine Welt politik machen läßt. Freilich, die Gcdankcngängc derer um Hugenberg reichen nicht so weit. Ihre Ziele sind rein parteipolitischer Natur, Das Taurigc ist nur, daß Lebens- und Ehrensragen unseres Volkes in einer Weise zum innerpolitischcn Kampsobjekt der Parteien gemacht werden, die den wahren Interesse» der Nation nur im höchste» f Matze abträglich sein kann. Vom „Graf Zeppelin Keimkehr UN- neue Pläne — Nach 2vsrün-iger Fahrt in Friedrichshofen Jriedrichshasen, 12. September. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" ist, nachdem es um 17.43 Ilhr Schbisch Gmünd passiert hatte, um 18.54 Uhr über Fried- richshafcn eingetrossen und »ach einer längeren Schleisonfahrt über der Stabt u», t!).20 Uhr glatt gelandet. Die Fahrtdaucr betrug also fast 20 Stunden. „Graf Zeppelin" passierte um 13.40 Uhr Bernburg in Richtung Eisicben. — Das Luftschiff überflog um 14.08 Uhr die Stadt Eislcben-in ziemlich niedriger Höhe. Es setzte seine Fahrt in Richtung Apolda fort, erreichte um 13.03 Uhr Weimar, nachdem es eine Schlcise über dem Kysfhäuser gezogen hotte. Das Luftschiff, das Jena um 13 12. Saaltscld um 13.40 Uhr überflogen hatte, erschien um 13.45 Uhr über Sonneberg und über Koburg um 10 Uhr. Von hier aus gang es nach Lichten- fcts, das um 10.13 Uhr in südlicher Richtung passiert wurde. „Graf Zeppelin" überflog um 10.30 Uhr, von Itzgrund kommend, die Stadt Bamberg. — Das Luftschiff schlug die Richtung noch Erlangen ein. Um 17.10 Uhr überflog cs in niedriger Höhe und sehr rascher Fahrt die Stadt Rothenburg o. d.T. Um 17.20 Uhr kam das Luftschiff bei Crailsheim wieder über württcm- bergisches Gebiet. „Graf Zeppelins" Nordpolfahri Die Vorbereitungen für die große Nordpolfahrt des „Gras Zeppelin", die nach den bisherigen Dispositionen Anfang April nächsten Jahres beginnen sollen, schreitet rüstig fort. Die Stadt Foirbanks, wo dos Luftschiff verankert iverldcn soll, hat setzt mitgeteilt, datz der Landungsplatz sertiggestellt ist und daß voraussichtlich noch in diesem Jahre die Ausstellung des Ankermastes durchgeführt werden soll. Auch die von der Aero Arktik bestellten wissensclzastlichen Instrumente werden noch im Laufe dieses Jahres zum größten Teil vollendet sein, so daß der Einbau in das Lustschiff während des Winters erfolgen kann. Um die sehr wichtige Frage der Aufstellung der zahllosen Meßgeräte klären zu können, wird voraussicht lich Anfang Oktober in Friedrichshasen eine Konferenz der lei tenden Männer der Aero-Arktik mit Dr. Eckener, Kapitän Lehmann und Flemming stattfinden. Fridtjof Nansen will, wie wir erfahren, sich von Genf aus direkt nach Friedrichs. Hosen begeben, um mit Dr. Eckener zusammen eine AnzcHl Fragen zu klären, wobei mau besonders den meteorologisäHl, Verhältnissen im Polargebiet die gröhtc Ausm«rksamk«it widmen wird. In Friedrichshasen Hot man sich mit diesen Dingen bereits sehr eingehend beschäftigt, zumal die Luftschisf- leitung aus dem Schicksal der Nobile-Expedition wertvolle Lehren für ihr Vorhaben ziehen konnte. Während des Win ters und im zeitigen Frühjahr beabsichtigt Nansen dann mit allen Wirtschaftlern, die an der Arktis-Expedition teilnehmen werden, einige große Probeflüge zu machen, die in erster Reihe den Zweck haben, die wissenschaftlichen Registrier- opparate auf ihre Zuverlässigkeit zu prüfen. Auch die Funk station wirb aller Wahrscheinlichkeit noch noch einige Ver besserungen erhalten, da die in der Nähe des Pols austreten- den elektrischen Erscheinungen unter Umstünden Empfang und Sendung vom Schiff aus beeinträchtigen könnten. Bei der Znsaninjenku«ist in Friedrichshafen soll übrigens endgültig die Frage geklärt werden, ob Dr. Eckener die Leitung des „Gras Zeppelin" übernimmt, da die Fahrt und der Aufenthalt in den Eisgcbieten an d e gesamte Besatzung sehr hohe körperliche Anforderungen stellen werden. Kultur, die Ausrottung der Wissenschaft. Aber eines kann ich ihnen nicht verzeihen, nämlich: die Experimente, mit denen sie in der Art wilder Negerstämme das aujwachsende Geschlecht, die Kinder zugrunde richte»! Nicht Achnliä>«s ist jemals, weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart, versucht worden. Eine ganze Generation unseres russischen Volkes wird moralisch und physisch zugrunde gerichtet!" Und so wie es in den Kindergärten aussieht, so ist es in den Volksschulen, den Militärschulen und den Hochschulen. Atheistischer Bcrnichtungszug überall gegen das Christentum in Theorie und Praxis von staatswegen organi siert. Aber weshalb hoben wir an dieser Stelle den Schleier davon weg? Die atheistische Bewegung in Rußland ist auch für uns ein Objekt, gegen dos die Anwendung beguemer Vogelstrauß politik das gefährlichste Unterfangen wäre. Der atheistische Vernichtungszug beschränkt sich durchaus nicht auf das Gebiet der S. U., sondern ist zu einer kommunistisch atheistischen Welt-Propaganda geworden, zentralisiert in dem 192!) in Moskau gegründeten „Amtlichen Institut für die Verbreitung des Atheismus". Eins muß man den Leuten der S. U. zugestehen: Ver- hüllungspolitik treiben sie nicht. .Und da wir dadurch über ihre Vernichlungspläne des Christentums informiert sind, soll ten wir so frühe als möglich geeint und energisch da» gegen ankämpsen. Die freien Schulgemeinden, die Bewegung der K i nb e r f r e u n d e u. a. zeigen uns ja, wohin der links-radikale Weg strebt. Vor mir liegt die Schilderung eines Besuchs im Zeltlager der Kindersreunde auf der Insel Namedy bei Neuwied a. Nh. 24 00 Kinder im Alter, von 8—14 Jahren haben hier eine sozia listische Kinüerrepublik. Sie stammen aus dem Industriegebiet und suchen hier Erholung. Dagegen ist an sich nichts einzu wenden. Aber uns Ichwebt Gretchens Frage an Faust vor: „Wie hast du's mit der Religion?" darüber schreibt der uns vorliegende Artikel eine Episode: „Der Kaplan von Andernach begegnet einem Buben aus der Republik und fragt ihn, ob er getaujt und katholisch ist? Der Bub gibt keine Antwort. Als er ihn ermuntert, stürzen dem Buben die Tränen hervor: „Jetzt darf ich nicht mehr Messe dienen!" Die atheistische Propaganda marschiert auch bei uns, nur vorsichtiger, nicht in Kommißstiefeln sondern in Filzschuhen, Aber sie ist da. Cie arbeitet wenn auch versteckt mit dem sichersten Mittel der Entchristlichung, mit der Untergrabung der Moral. Oder ist es etivas anderes, wenn, wie unser Artikel milteilt. Buben und Mädels gemeinsame Nachtruhestätten haben. „Vom System der reinen Natur und Diesseitsresigion des Sozialismus ist dies konseguent und zielfiihrend. Aber man fragt sich! 18, 10 Kinder, Buben und Mädel, mit all ihren Habfeligkeilen in einem Zelt di« ganze Nacht zusammcn- gezwängt, ist das hygienisch, jst.das anständig?" Wie gesagt, unsere Gesetzgebung bietet einer zu offen anstretendcn Entsitt lichung noch Paroli. Aber wie. wenn Zustände eintreten. die diese Gesetzgebung mit einem Federstrich beiseite schieben, wenn der Kommunismus ungehemmt seinen Feldzug gegen das Christentum aussübren kann durch die atheistische Propaganda, wie sic in der russischen Sowjetrepublik arbeitet! Die Folge wird eine sittliche Verwilderung der Jugend auch bei uns sein und eine daraus entstehende Sittenlosigkeit der zukünftigen Generationen, in deren Lexikon die Begriffe Schamhaftigkeit, Sittlichkeit, ehelich« Treue. Ehe usw. nicht mehr gefunden werden, und damit zusammenhängend Religion und Christen tum verschwinden. Die Vorposten des Atheismus sind am Werke. Caveant consules! H—n. Einstellung Englands zu Frankreich Macdonalds Ansicht. — Wirkliche enge Zusammenarbeit. — Keine anderweitige Allianz» oline Frankreich. Paris, 13. September. Ter Chefredakteur des „Petit Porisien" hatte mit dein Pre mierminister Moc 0 o » old am Tage seiner Abreise von Genf eine Unterredung über die Einstellung Englands zu Frankreich. Auf den Hinweis, daß man in Frankreich aus Grund verschiedener Wohlkundgcbungen und Parlaments«»!», sowie vor allem aus Grund der Vorkommnisse zu Beginn der Haager Konferenz den Eindruck !)abc, die Arbeiterpartei sei mit einer gegen Frankreich gerichteten Einstellung zur Macht gelangt, erklärte Macdonald: „.Nein, niemals gegen Frankreich! Unsere Politik gegenüber Frankreich ist eine Politik wirk! icher enger Zusammen arbeit. Tie von Ihnen erwähnten Kundgebungen entspra chen der in England a»eh in den konservativen Kreise» weit ver breiteten Anscliauung, daß die Politik des britischen Reiches gegen über Frankreich eine Unterordnung darstelle und daß sie einer unabhängigen Stellung Englands Platz machen müsse. Tie Uebcrzcugung, die britische Politik bcsinde sich im Schlepptau Frankreichs, war so stark, daß die Reaktion hiergegen äußerst be denklich hätte werden können. Eine Acndcrung der Methode und der praktischen Stellungnahme war erforderlich, um Großbritan nien mit dem Bewußtsein zu erfüllen, daß seine Zusammenarbeit mit Frankreich freiwillig sei." Durch seinen Ausspruch „Keine Allianzen, keine Entente mehr, das ist eine überholte Einstellung" habe er kategorisch seststcllcn wollen, daß die Haltung der jetzigen Regierung von derjenigen vcr früheren verschieden sei. Die Vor- kricgSallianz sei gegen andere gerichtet gewesen. Nun sei cs aber ei» politischer Grundiatz der Arbeiterpartei, daß die Frenich- schoit von Volk zu Volk keine Spitze gegen irgendein anderes hoben darf, entsprechend dem Geist der Nachkriegszeit. Daher müsst auch die Ausdrucksweist den neuen Zeiten und den neuen I,dccn angepoßt werden. Das sei der Sinn seiner Worte: „Ueberholte Einstellung". Tiefe Worte richteten sich gegen ein überholtes Wort. Er dachte dabei nicht im geringsten an einen Bruch der Freundschaft mit Frankreich. Die Zusammenarbeit mit Frank reich wird keinem Bruch ausgeseht sein, weil die dieser Zusam menarbeit zugrunde liegenden politischen Ziele die gleichen sind. lieber die Beziehungen Englands z» anderen Völkern bciragt, erklärte Macdonald: „Er denke nicht daran, mit irgendeinen« Staat eine Allianz abruschließen, von der Frankreich ausgeschlossen märe, oder die regen Frankreich gerichtet wäre." Zur Haager Konferenz erklärte Macdonald: „Man sollte sich in ««nicre Lage versetze». Wir waren an der äußerste» Grenze »nsercr Beiträge zum Frieden angelangl. Denken Sic an die un geheuren Laste» unserer Schuld gegenüber Amerika, an die uns bcdröngeodc» Wirlschaftsprobleine. an unser Arbeilslostnelcnd nnd on de» Tiuck unserer Steuern. Wir konnten es nicht als gerecht lnnnchmcn daß die Sachverständigen, die dazu keine» Auftrag hatten, dos Abkommen von Svo abändcrlcn. Wir konnten den neuen Sch «den. den nnS der Poungplan znsügtc, nicht dulden. Wir werden ol cs tu», »in die entstandene» Mißverständnisse zu zer streue»." » Zwei russisch« Kriegsschisse gesunken. Noch einem außerordentlich heiligen Sturm in.der Ostsee sollen nach einer Meldung nus Helsingsors vom 12. September, der russisch« Kreuzer Trotz!«« und dos Unterseeboot Wojoiv gesunken sein. Wtockstücke. die an der estnischen Küste angeschivemmt wurden, seien als Teile der beiden russischen Schisse seslgestellt worden. Es wird befürchtet, daß die gesamt« Monnschasi der Kriegs- schisfe umgekonunen ist. Englisch-amerikanische Flottenfragen Gut« Erwartungen. — Konstrenz der Seemächte. — Seeabrüstungsverhandlungen. London, 13. September. Nach der Reuter Meldung aus Washington erklärte Staatssekretär Slimson, die von ihm gestern on den Dotsäzaf- ter Tawes gesandte Note sei nicht von der Art, daß man bereits sagen könnte, sie bringe ein Lritisch-ainerikanisehes Abkommen, immerhin tröge sie zur Erreichung dieses Zieles bei. Auf Grund dieser Note könne der britische Premiier- minister Macdonald daraus vertrauen, daß ein Abkommen zwischen Großbritannien und den Bereinigten Staaten in der Flottensroge erzielt werden wird. Unterstaatssekretär Cotton, der sich bet Stimson befand, erklärte, auf jeden Fall sei die Annäherung zwischen den beiden Nationen so weit vorgeschrit ten, daß Nlacdonald seinen Besuch in den Vereinigten Staaten abstalten könne. — Der Washingtoner Vertreter des Reuter- schcn Büros erfährt von zuverlässiger Seite, daß der britische Vorschlag, die Gesamttonnage der britischen Kreuzerflotte aus 340 000 Tonnen zu bemessen, nicht vollkommen abgelehnt morden sei, es sei ober ein Kompromißvorschlag gemocht worden. Es handele sich um die Frage, wie man den Unter schied zwischen diesen 340 000 Tonnen und den 303 000 Tonnen, auf welche Präsident Hoover das amerika»isä)e Kreuzer programm beschränken möchte, ansgleichen könne. Man glaube, daß sich diese Schwierigkeit dadurch überwinden lasse, daß die Vereinigten Staate» eine größere An,zahl 10 000-Tonnen- Kreuzer erholle» und daß die gesamte amerikanische Kreuzer slotte durch Uebcrlegcnhcit der Geschütze ihre Unterlegenheit an Tonnengehalt ausgleicht. » Neuyork, 13. September. In Meldungen ans Washington wird der Erwartung Ausdruck verliehe», daß nach den Besprechungen zwischen Macdonald und Hoover eine internationale Konferenz der Seemächte im Dezember in London stottsinden könne. Es wird allerdings nicht gesagt, aus welche sachliche» Unter, lagen sich diese amerikanische Erwartung stützt. Anvtlicherscits wird unterstrichen, Amerika werde auch in seinen Gegenvor schlägen für sich 33 10 000-Tonnen-Kreuzer mit einer Ge samt ton «wge von 330 000 Tonnen verlangen, während es England 50 bis 57 6000-Tonnen-Kreuzer von zusammen 339 000 Tonnen zugestehen «volle. Es wird auch nicht der Hinweis untervassen, daß die amerikanische Kreuzerslotte der englischen Kreuzer- flotte trotz deren zahlenmäßiger Stärke überlegen sei. Die Seeabriiskungsverhandlungen London, 13. September. Der Unterschied in der Auffassung Englands und Ameri kas in der Seeabrüstungsfrage scheint nur noch ein geringer zu sein. Der parlamentarische Korrespondent des „Daily Telegraph" glaubt zu wissen, daß es sich nur noch um drei 10 000-Tonnen-Kreuzer mit achtzöllige» Geschützen handele. In gut unterrichteten Kreisen verlaute, daß der neue Vorschlag Amerikas eine Verminderung der von England vorgcschla- genen 15 10 000-Tonnen-Krenzer aus 12 vvrsehe. Do England zur Zeit einschließlich der iin Bau befindlichen Kreuzer 13 Schisse dieser Klasse besitze, würde eine Verminderung d«e Außcrdienststellling eines dieser Schisse erfordern. Nach Mel dungen aus Washington ist man dort der Aufsassung, datz cs Hoor>sr und Macdonald gelingen wird, in persönlicl)«» Ver handlungen ein beide Teile befriedigendes Uebereinkommcn zu finden. Wetterderichl der Dresdner WeNerwarle Witterungsaussichten. Vorwiegend leicht bewölkt, örtlich vorübergehend unbedeutende Niederschläge nicht ausgeschlossen, geringer Temperaturrüchgong, schwach« Winde veränderlicher Richtung -