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Kummer 202 — 28. Jahrgang »rlchrinl «mal mn>r>»ntl. »>t den tlliisir. »ratt«d«ilaa,,i -Dt« »eirund derMnderbetlage.grohmul'. >uwte de»r„lbe»-a»n ,Gt. Benno-Blaii-, .Uiitertzaltun» und Wisse»'. .Di» Well de, Sra«'. «erzMlker Ralgeder'. Da» „nie Nut»'. .^Umrund. slSau'. Monatlicher ve,ng»p,«»» !> Ml. einschl. Beliellaeld. WsNielnummer IO 4. Sonnabend» II, Goimiognninmer itÖ I. -aichtlchrillleilrr! w. L«»e,«,». Drelden. // Sonntag, -en 1. September 1S2S lveela,»,»» , DeeSde» ««,»t,rup»»N», Die laelvalten» PeM^ile!»« < .samtlie«. anzetgen u. Stellenqesnche Die PeNtreNamezeU«. 84nuo breit. I U». s?ür Anzeigen außerhalb de» Verbreitung »gebteie» dieVeiitreNamezeil,».»«^. «rt»ia-b.»O<I. Tlmssiall« HSHerer Oiewail eritschi ,»d« Verdfllchtnng auf LIefernn, sowie, lirfüllnng d. «»zeigen>AuNrüge» u. Leistung v. Schadenersatz,' «elchliltlicher IeU Artur Lenz. Drelden. >eschitft»f»ell«, Dr»<k».iverlag i »rrinanta. «^». skr «erlag und Druckerei. LiUtale Dresden, Dresden-«, l. Pollerslraße l?. gernnitUN»2. Postschecklonlo Dresden »7or. «anlkonio »tadtbanf Dresden Nr. «I7li> Für christliche Politik und Kultur Dresden iUedakttau der «Schlifche» >0»l»»,ri»nua »den»«lli»ad« t. Polterstraße >7. Hernru» MU und »INI2. Vom Saag nach Genf Beginn Ser Ratstagung Viens. itl. August, Reichsaustenminister Dr. Stresemann ivilb skh vom .Haag aus nicht nach Berlin, sondern direlit nach Genf be- sieben, ltln all den ersten Sitzungen der Vollversamnüiing teil» zunehmen. Man erwartet, bas, Macdonatd aus Grund der zwischen den Außenministern getroffenen Bereinlmrungen entiveder ain Dienstag oder am Mittwoch eene große, grund sätzlich gcchallene Erklärnng ch-gebe» wird. In dieser Erklärung soll Macdonald eine allgemeine Uebersicht über die englische Politik gessenüber den Vereinigten Staaten und Frankreich gebe» und zu den Akriistungs- und Minderheitenfragen Stel lung nehmen. Es wird erwartet, das; unmittelbar daraus Slresemann und Briand das Wort ergreifen iverden. Die An wesenheit der Aus;enminisler in (bens wird nur von kurzer Dauer sei». Stresemann dürfte kaum mehr als acht Tage in Genf bleibe» und wird dann nach Berlin zur M'richterstatiung über die Haager Beratungen zurückkehren. Am Freitag mittag wurde die tiN. Ratstagung mit einer Gehetmsitzung eröffnet, in der Verwaltung!,- und Haus haltsfragen erledigt wurden. Daran schloss sich eine öffentliche Sitzung. Den Vorsitz führt der Vertreter Persiens. Alt Khan Aoroughi. Dem Verlauf und dem Ergebnis der Haager Kon ferenz wird von den hler elngetrossenen Abordnungen im aNge- meinen gross« Zurückhaltung entgegsngebracht, jedoch ist man zweifellos überall sehr darüber erfreut, dost In Genf ksin« Fortsetzung der Haager «rbsktsa oorgenommen werden braucht. Par«», »l. August. Dem „Matln" wird aus Gens gemeldet, datz als Kandi daten slir de» Vorsitz in der Bölkerbundüversamwlung der Dele gierte von Tan Salvador, Guerrero, und der belgische Austen,ntnister H q m a n s genannt werden. Der englische Premierminister Mac da nald und die «nglisel-e Delegation für die Bölkeibundsoersammlung werden bei ihrer Durchreise durch Paris. Poincard lm Laufe des heutigen Tages in seiner Wohnung eine» Besuch «bstatten. FlvNen-Kompromitz? Macdonalds Besuch ln Washington London, kl. August. Times berichtet aus Washington: Die Vorkehrungen für den Besuch Macdonalds in den Bereinigten Staaten loerden unter der Annahme getroffen, datz er am t. Oktober in Washington eintrisst. Bo» den sechs Tagen, die er zu bleHlx'u gedenkt, wird er die ersten drei Tage in der Britischen Bot'sct>ast wohnen, die übrigen als (tzast Hoovers im Meisten Haus. — Dem Korrespondenten zufolge werde geglaubt, dost ei» wesent liches Flottenabkommen un»rttt«lbar bevorsteht. Daily Rews berichtet aus Reuyork: Die wichtige amtliche Erklärung, die nächste Woche erwartet wird, ,verde wahrschein lich unter Vermeidung jeden Eingehens aut Einzelheiten dos englisch-ameriliantsch« Einoeriicynie» in gewisse«, allgemeinen Grundsätzen oerkünden, die die Aktion der beiden Mächte auf einer allgemeinen Flottenkonferenz ketten werden. Kerilach - Das finanzielle Kompromiß Schlußsitzung im Kaag . . » I'n Haag. kt. August. In der Sitzung des Finanzausschusses am Freitag kam Pviselxn Deutschland und den fünf Glänbigcrmüchten eine grundsätzliche Regelung für die Uebergangszeit oom Dawes- plUn Voun,zplan zustande. Der Inhalt dieses Abkommens ist fotzender: 7. 1. Die Gläubiger,,,ächte «»erden für di« Uebergangszeit « 1. September nicht mehr deutsche Zahlungen verlangen, als flt nach dem Houngplan zu erhalten habe», d. h. die süns Mächte verzichten aus die Transserierung desjenigen Teiles der Dawes- «K»mitiit«n, der über dt« Poungplanannuitäte« HInausgel,t. 2. Deiilschland leistet bis zur Ratifizierung de», Poung- Ptznes seine Zahlungen iveiler an den R e;x> ration sage nie» Mtß dem Da iw sglan Der Re;x>ralionsage»i crlstsll jedocl» An- Geisung, alle Mas,nat>m«n zu ergreife», um der deutselß.'» Lage Rechnung zu tragen. Die Anweisung geht vom t. Oktober bis zum ÜI. Dezember, falls deg syoungplan «weher in Kraft tritt. Der Reparationsagent kau» »ach dieser Re,ze!u,m Gelder, die er aus dem Dawes plan erhält, zur Berfügung de» Reiches halten. Für den September zählt Deutschland weiter nach dem Däivesplan. Dies ist insofern annehmimr. als tm September die Zahlungen nach dem Dawesplan um ll> Million«» niedriger sind als nach dem jhoungpla». ,'i. Falls der Po»ngplan jcheitern sollte, so wird diese Ab machung hinfällig und Deutschland t>at inneilx'ib non vier Monaten die Summe nach;»,zahlen, die es »»ährend dieser Zei< entsprechend dem Ponngplan »»'Niger gezghlt hat. Dieses Abkommen wird endgültig ln der Tonnabendsltziing des Finanzausschusses zur Annahme gelangen. Bezüglich der Kasten der zahlreichen Ausschüsse zu, Uelxr- leitung des Daioesplanes lu den Poungpla» ist folgende Re;e- lung getroffen worden: Deutschland zählt einmal den 'betrag von g »Millionen Marli, jedoch mit der Maskat»«, das; ettoaige Ueberschiisse zurüctigezahlt n-erden. Eine offen iliche Sctstußsitzung der Konserenz wird nicht stattfinden. Vielmehr wird sich an di« heute vormittag «bgel)altene Sitzung des Fi »an,Mioschusses eine kurze all,p'< Meine, aber nicht äsen iliche Sitzung anschließen. mit der die Konferenz beendet wird. Die politischen Protokolle Haag, k> August. Dt« Protokoll« nnd Abkommen Uber die Rheintandräu- mnng und die Bergleichstommission find am Freitagvormittag in der politischen Kommission der Konferenz durch dte Bertrrter der beteiligten sechs Mächte, England. Frankreich, Belgien, Italien, Deutschland und Japan «iltrrzeichnet worden. Die Sitzung war um ir.IS Uhr zu Ende. Die Unterzeichnung der Protokolle und Abkommen über dle Rhelnkandräumung und die Vergleichskommisston erfolgte unter dem üblichen Zeremoniell in der Sitzung der politischen Kom mission. Dte Sitzung wurde durch den Präsidenten der Kom mission. Ja spar, eröffnet, wonach der Vorsitzende der politi schen Kommission, der englische Austenminister Henderson, den einstimmigen V« schiltst der fünf Mächte Uber dt« Regelung der Vergleichskommisston sowie das Schreiben der drei Vcsetzungsniächte verlas, da» diese In der Frage der end gültigen Räumung de» Rheinlandcs an Dr. Stresemann gerichtet haben. Dieses Schreiben enthält wörtlich den gestrigen Koin- misflonobeschlust über di« Räumung der Rheinland« sowie di« bekannten drei Anhänge, dt« sich aus Fragen technischer Natur beziehen. Dr. Strrsemaun verlas hieraus da» devlsche Auiwort- schrelben, da» dt» Bestimmungen Uber di« Rhelnlandriiumung wiederholt, von dlesen Kenntnis nimmt und ihr« Anna hm« durch Deutschland ouospricht. Der englische Austen minister Henderson verlas sodann das Protokoll über dte sogenannte Vergleichskommission, da« gleichssalls dem gestrigen Beschlich der politischen Kommission entspricht. Die Unterzeiihnung der Abkommen erfolgte hierauf In feierlicher Weise mit einem goldenen Füllsederhaller, der »ach der Unterzeichnung Jaspar, dem Präsidenten der Konferenz, al» Geschenk der Konserenzteilnehmer überreicht wurde und In einer besonderen Ltngravierung das Datum der Unterzeichnung trägt. Nach der Unterzeichnung schüttelten die sechs Führer der Ab ordnungen unter allgemeinem Beifall einander die Hand«. Wie nunmehr erneut bestätigt werden kann, hat die Saar- frage auf der Haager Konferenz keine LS- sung gefunden. Zwtsck-e» der deutschen und der franzS- flschen Abordnung ist lediglich eine Vereinbarung getroffen wor- den, derzufolge zu einem späteren Zeitpunkt Verhandlungen zwecks endgültiger Regelung dieser Frage zwischen beiden Län dern direkt ausgenommen loerden sollen. Die Staatsmänner herben einmal pünlitlich stearbek bet. Am t. September sollte die Laufzeit des UmmK Planes beginnen. Und wirstlich, am Tage vorher findet die Schlußsitzung der Konfere n,z statt, die de» .Pounst-Plan zur Grundlage der Reparationszahlungen gemacht hat. Die Schlußprololrolle sind unterzeichnet, di« Minister, die sich vier Wochen lang erbittert gestritten hatten, schütteln sich freundlich die Hände. Und stehren heim, „mit Man» und Ros; und Wagen". tAlleiu die deutsche Delegation ivar achtzig Köpfe stark: sie mar dis stärkste von allen Delegationen — wahrscheinlich, weil wir das ärmste Land sind.s Als trauernde Hinterblieben-e beklagen die Hoteiivirte van 's Granen hange und Scheve ningen den «llzufrühen Abschied dieser, ach. so einträg lichen Konferenz. Sonst aber wird sich wohl kaum jemand in Europa darüber beklagen, das; das Schauspiel an Hollands Käst» zu Ende ist. Man hat den Nerven der Zuschauer diesmal etwas viel zugemutet. Unter sehr großen Worten war di« Kanferen,; begonnen worden. Bon der endgültigen Be« reiiiignng des Krieges halte nur» gesprochen uird von den Bereinigte» Staaten Europas, für die hier geiuissermaßeil! der Grundstein gelegt würde. Dann aber zogen die Her» reu die festlichen Gewänder aas. taten die schönen Phra» sen ab und Iregannen ein handfestes Geraufe. „Um di« Stürbe des Kuchens", wie sich Here Philipp Snowdeiii, Sozialist und Schanzkanzler Englands, ausdrückte, Schließlich haben die anderen hungrigen Herrschaften der» Drohungen des energischen Engländers naciMgoben untj ihm ein bißchen von ihrPil Kuchen schnitten ül>erlassen. Und da war ans einnral die Einigung da. Denn mit dem werten Teilnehmer, der (um im Bilde zu bleibem den Kuchen backen und bezahlen soll, brauchle man sie» nicht lange aufzuhalien. Der Streit mit Snamden lstn drei Wvct-en gedauert, der Streit mit den deutschen Del« gierten drei Tage. Herr Snowden nämlich Kanüle dro hen, er würde abreisen und die ganze Konserenz in di» Lust sprengen. Die Deutschen konnten so brauchbar» Drohungen nicht aussloßen — sie konnten leider nicht mehr vertst'imlichen, daß sie den Poung-Plan bitter not wendig brauchten. Der Aaung-Pla» ist auf Deutschlands Beranlassung ausgestellt worden. Wir hatxn Revision und Erleichte rung der Jahres,stchlungeii gefordert. So waren wir auf der Haager Konserenz von vornherein in der Lage des Fordernden, der von den anderen etwas erlangen will. So ist auf dieser erleuchteten Konserenz fortwährend mm den Vorteilen des Ponng-Planes für Deutschland ge- spcoei)en worden. Aber »ur sehr wenig van dem unge heuren Opfer, das auch dieser Plan für Deutschland be deutet. Wir mußten sogar das erstaunttche Wart Brianüg hören, der Po»»g-Plaii schätze Deutschlands Leistungs fähigkeit viel zu niedrig ein. Sv erschien es nur natür lich, daß man uns ^tediiiguiige» für die Gewährung die ses so vorteillzaften Planes stellte Gewiß bietet der Vou»g-Plan Vorteile gegenüber dem bisl-er gültigen Daives Pian. Wir haben das nach dem Abschluß der Sachverständigen-Beratungen in Paris mit aller Deutlichkeit betont. Festsetzung der Endsumme, Fortfall der Pfänder, Herabsetzung der Fohres,zahlungen, sind die wichtigste». Demgegenüber stand und steht frei lich der Nachteil, daß inan für einen Teil der deutschen Iahreszahlung de» Transfecschutz ansgehvben Hut Die. sen Nachteil nun hat die Haager Konferenz nicht unerheb lich lnnschürst dadurch, daß sie den ungeschützten Teil der Zahlung von tititt aus 7ü» Millionen Mart» heraufgesetzt hat. — (Pmiessen an den Milliarden freilich, die uns der Poniig-Plaii insgesamt zumutet, ist diese Summe gering. Al>er nicht gemessen am Stande der Reichssinanzen. aus denen künftig die Hauptlast der Re;>a- rationen ruhen wird Aber gerade dieser schlechte Stand unserer Reichssinanzen hat den Entschluß der deutschen Keute: Unterhaltung und Wissen. Die Welt lFUustnerte Wochenbeltage) Turnen, Sport und Spiel Filmrundfchau Berichte über den «akholistentag stehe BeiblakN