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Sächsische Volkszeitung : 31.08.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192908317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290831
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290831
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-08
- Tag 1929-08-31
-
Monat
1929-08
-
Jahr
1929
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* »«««"NI Sächsische Doikszeilung 81AUÜU, »2» Der Deutsche Katholikentag in Freiburg Eindrucksvoller Beginn (Von uns« rem So „derbt richterstatter.) Freiburg i. Br., 29. August. Die 68. Generalversammlung der deutschen Katholiken I>at am Nlittwoel) ihren Anfang genommen. Es ist sicher kein Zu fall, das; der Deutsche Katholikentag zum vierten Male in Freiburg Einkehr hält. Zivar ist der Vreisgou heute deutsches Grenzlond und Freiburg seine ehrwürdigste Repräsentantin, — aluir dieses Freiburg ist doch gerade mit dem Iratholischen Deutschlaud durch die engsten Ge nie insä-ast strande verluug'ft. Hier in Freiburg liegt das Herz der gesamten deutschen Caritas- atln.it, hier in Freiburg l>at einer der bedeutendsten katholtsel^n Berlage, dessen Leiter, Kommerzienrat Dr. H. Herder, an der Spitze des Lokalkomitces steht, seinen Ditz. Hier in Freiburg werden die Namen bedeutender politischer Führer lebendig, die der katholische Volksstamm in der Süd ive st ecke des Reiches dem Vaterlands in schwersten Tagen gesenkt hat. Man erinnert sich endlich, das; der erste Präsident des ersten deutschen Kaiho- iichentages in Mainz 18-18 ein Freiburger ivar, Franz Joses Ritter von Vuß. Freiburg ist ein idealer Rahmen für einen Deutschen Katholikentag. Allen, die aus der iveiten deutseize» Diaspora in diese Metropole des katholischen 'Badens kommen, geht das Herz auf aus diesem ehrwürdigen 'Mutterboden katholisel>er Kultur. An dieser Stätte wird die katholische Wahrheit über das christliche Familienleben eine ganz luvsondere Betonung er halten, und überall, wo man die katholisäg.' Spraäre versteht, ein nachlialtiges Echo wecken. Hier von der Südwestecke des Reiches aus wird die Stimme des Katholikentages auch weithin Wer die Grenzen zu den Katholiken der Nachbarländer dringen. Degrühungsabend Den offiziellen Beginn der 'lterHandlungen des Katholikentages bildete der Begrühungsabend in der Schivarz- ivaldhalle. 'Musikalische Darbietungen der vereinigten Kirchen chöre Frciburgs umrahmte» die Feier. Der Borsitzende des Lokalkomitees, Gelzeimrat Dr. Her mann Herder, hieß die Riesenversammlung willkommen. Im besonderen galt sein Gruß dem Apostolischen Nuntius Eugen 'stacelli, ferner dem 'Vertreter des aus Gesundheits rücksichten verhinderten Freiburger Er,sbischoss, Generalvikar Prälat Dr. Josef Sester, den hochwürdigsten Bischöfen von Mainz, Speyer und Rottenburg sowie von Omaha <U. S. A.) und den Weihbischöfen von Freiburg und Trier, sowie de» an wesenden Aebten, unter ihnen der Er,zabt von Beuron. Ferner begrüßte der Vorsitzende den Irakische» Staatspräsidenten Dr. Schmitt, Staatssekretär Dr. Trunk, den bayerischen Minister präsidenten Dr. Held, Oberbürgermeister Bender, den Rektor der Freiburger Universität, Dr. Dragendorff, den 'Vorsitzenden des Zentralkomitees, den Fürsten zu Löwenstein, den elze- maligen Reichskanzler Dr. Mary, den Landtagsvizepräsidenten Dr. Porsch. Der Redner erinnerte an die große katholische Vor zeit Freiöurgs, an das Wicken Bernhard non Llairrxrux' eines Albertus Magnus, der katholischen Gelehrten der Freiburger Unirrersilät, ferner eines Erzbischofs von Vicare, unter dem der erste Katholikentag siatlsand, und des Freiherrn von Buß, sowie des Altreichskanzlers von Feh re »buch. Namens des Lokalkomitces wünschte Geheimrat Herder der Tagung einen segensreichen Verlaus. Die Grüße des gesundheitlich behinderten Erzbischofs Dr. Fritz überwachte Prälat Sester. Für den Iradisctzen Staat sprach Staatspräsident Dr. Schmitt, für die Stadt Freiburg, Ober bürgermeister Dr. Bender, für die Universität Freiburg Rek tor Dr. Dragendorff. Besondere Aufmerksamkeit sanüen die Ausführungen des hochwürdigsten Herrn Bischofs Runge, Omaha sUSA.s. der zunächst die Grüße des Zentralvereins der deutsch-» Katholiken Nordamerikas überbrachte und auf die bedeutende Wirksamkeit dieses Vereins auch für das Deutschtum i n A meri K a hinwies. Bischof Runge betonte die Schwierigkeit dieser Deutschtumsarbeit, da man es größtenteils bereits mit der dritten und vierten Generation zu tun habe und die deutsche Zuivauderung durch die neuen Gesetze stark eingeschränkt sei. Der Bischof begrüßte auch den Katholikentag im 'Nanie» der gesamten Katholiken Amerikas. Er müsse feststollen, so sagte er, daß man in Amerika mit der größten Bewunderung de» Katholiken Deutschlands gegenüberstehe. Man bewundere vor allem ihre Geschlossenheit in diesen schweren Nachkriegssohren, ihre Geduld und ihre Enthaltsamkeit im Angesicht so schniercr Leiden, so großer Sorgen und fast uncrträglicl>er Lasten, die den, deutschen Volke aufgebürdet worden seien. Man bewun dere, daß die deutschen Katholiken trotz dieser Lasten unent wegt Weiterarbeiten und auch in dieser schweren Zeit Großes und Nützliches in materieller und in geistiger Hinsicht lzervur- grbracht hätten und es gerade di« Katholiken Deutschlands seien, die sich bemühten, das Volk zu kräftigen und zu stärken und daß es ihre feste und zuversichtliche Hoffming sei, daß einst eine schönere Zukunft ihrem Volke bevorstehe, ivas hauptsäch lich möglich sein werde durch Erlzallung des festen Glaubens und der auf diesem Glauben aufgebauten Sittenlehre. Ponifikalaml im Münster In Unserer Lieben Frau Münster wurde heute morgen 8 Uhr mit einem feierlichen Pontifikalamt zu Ehren de» Heiligen Geiste» die ernste Arbeit der 68. Generalversammlung der deutschen Katholiken begonnen. Taulend« füllten da» wundervolle Gotteshaus, das in seinem Dlütenschmuck eine be sondere Wärme ausstrahlte. Es war eine eindrucksvolle Stunde, als der Abt des kürzlich wiedererstandenen Denediktinerklostcrs Neuburg bei Heidelberg, Adalbert von Neipperg die Kanzel bestieg. Lautlos gebannt lauschte die Masse zu seinen Füßen seinen wohlabgewogenen und feingeformten Gedanken. Vesser konnte der Boden für die verantwortungsvolle Tagung nicht bereitet werden. Die Quadern des alten Münsters schienen mit von dom alten und doch so zeitgemäßen katholischen Elaubensgeist zu rede», den der Prediger vor den Massen ent wickelte. Die Grundgedanken von dieser Predigt verdienen fest gehalten zu werden. Der Katholikentag sei keine Demonstration, keine leere Parabel, sondern wolle ernst« Arbeit leisten. Er wolle dazu helfen, die christliche Familie zu retten, die unter der Schlammslut unserer Zeit unterzugehen drohe. Vielen sei das Elend der christlichen Familie überhaupt nicht bewußt. Viele wollten es nicht sehen, weil sie sich sonst in ihrer Ruhe gestört fühlten. Und doch sei die Not unermeßlich groß. Millionen von Menschen, tausende von Vätern und Müttern lebten ohne Wohnung und ohne jeden Erwerb. Das sei die Kehrseite der modernen Zivilisation. Menschenwille sei oft machtlos zu helfen. Der Geist der Liebe müsse Strahlen des Lichtes in unsere Seele werfen, daß wir durch das Licht des Glaubens wieder die eigene Selbstsucht und Trägheit über winden und wieder die große Not der anderen, besonders der Familien sehen. Wir mußten wieder von heiliger Verant wortung für unsere Brüder und Schwestern erfüllt werden, müßten mit kämpfender Liebe dem großen Elend, in dem sich unser Volk befindet, zu begegnen suchen. Der Katholikentag solle sich hüten, nur in Aussprachen und Resolutionen stecken zu bleiben. Der allmächtige Gott möge aller Herzen entflammen und alles Tote lebendig machen. Wo sei die Familie, die heule no chbemüht sei, sich in der Hand Gottes zu fühlen? Wo die Familie, die sich bewußt sei, daß ein lebendiges Abbild der heiligen Kirche ist? Wo sei die Familie, die sich der heiligsten Aufgabe noch bewußt sei, dem Leib der Kirche neue Glieder zuzufiihrcn? Wo seien die Menschen, die sich bewußt seien, daß st« aus den Tiefen des Glaubens schöpfen müssen. Wir müssen den Heiligen Geist bitten, daß er alle mit seinen Segen erfülle, damit die Vielt aufs neue erlöst werde. Unser persönliches Opfer reiche nicht dazu aus, vollgültig sei nur die unschein bare Opfergabe aus dem Altar. Der Domchor unter Leitung des Domkapellmeisters Geist licher Rat C. Schweitzer sang während des Pontifikalamtes die Messe in e mit Orchester (Op. 169) von Josef Rheinberger und gab durch diese Kunst Zeugnis davon, daß sich auch die heutige Generation dieser Stadt des erhabenen künstlerischen Erbes ver gangener Jahrhunderte würdig zu erweisen bemüht. So steht das geniale Bauwerk des Münsters nicht nur als Zeuge vergangener, glaubensstarker Zeit in dieser Stadt, sondern ist noch heute geisti ger Mittelpunk ihres frisch pulsierenden Lebens, ist in diesen Tagen vor allen Dingen der geistige Mittelpunkt und das Herz der 68. Katholikenversammlunp. Beginn -er Derlrekerlagung Im äußeren Rahmen der Stadt tritt heut« der Katholiken^ tag weniger in die Erscheinung. Der Vormittag und der Nach mittag sind ernsten Beratungen im engeren Kreis« gewidmet. In deji Hörsäle» der neuen Universität hat die Ver- trcterkagung begonnen. In sechs nach Sachgebieten ge trennten Gruppen wird in gemeinschaftlicher Aussprache von Vertretern der katholischen Organisationen und besonders gelade nen Persönlichkeiten über die Rettung der christlichen Familie be raten werden. Frau Eeheimrat Heßberer, M. d. L., Berlin, leitet die erste Gruppe, die sich mit den ethisch-religiösen Aus gaben der Familie befaßt. Ueber di« seelsorglichen Ausgaben in der Familie berät man in der zweiten Gruppe unter Leitung von Pfarrer D r. Könn, Köln. Pater Friedrich Mucker mann leitet di« Grupps „Vildungsausgaben", Universitäis- prosessor H. Weber, Münster, die Gruppe „Familie und mo derne Volkswirtschaft", Weihbischos D r. Mönch, Trier, die Gruppe „sozial-caritative Aufgaben" und Abg. Joos, M. d. R, die sechste wichtige Grupp«, die sich mit den staatsbürgerlichen Ausgaben (Tendenzen zur Erleichterung der Ehescheidung, zur Neugestaltung des Ehe- und Familienrechts zu Reformen des Staatsrecbtes und den bisherigen Wirkungen des Gesetzes gegen Schmutz und Schund) befaßt. Es soll insbesondere erörtert wer« den, inwieweit unter den deutschen Katholiken eine grundsätz liche llebereinstimmung hinsichtlich einer notwendigen und mög-i lichen Kulturgesetzgebung für Ehe und Familie« besteht und wie die im katholischen Volksteil vorhandenen posi^ tiven Willens- und Gestaltungskräfte wirkungsvoller als bisher! eingesetzt und zur Gestaltung gebracht werden können. Von die« sen Beratungen wird für die praktische Seite der deutschen Kalho-t liken in allen Fragen von Ehe ««-.Familie außerordentlich, viel! abhängen. Generalversammlung-erSchulorganifalto« Im Nahmen des Katholikentages lzatte die .Katholische Sch u l o rga n i sa t i o n für Tonnerstagabeno ihr« Gcncralvec» sammlung cinbcnise». Sie wnroe cingclcilct durch eine» Tätig keitsbericht, in den, ». a. auch aus sie Bedeutung der Umgestaltung der Eltcrnbciräte sowie der Lehrerbildung hingewiescn wurde. So da»» sprach der frühere Reichskanzler D r. Marx über „Nen ze i l l i ch e Sch » i s r« g e n". Er sichrte aus, es sei bisher nicht gelungen, die Vestiunnungen der Reichsversassuug über das «Schul wesen in vollem Umsange zur Durchführung zu bringen. Inzwi schen scheine sich eine sehr bcuierkciiSwerle Entwicklung zu voll- zicchen, „no es schicncn Anzeichen dafür vorzuliegen, daß manclre Kreise der Sozialdemokraten die eigentlich wellliche Schule nicht mehr mit demselben Nacliöruck erstrebten, wie bisher. Das möge vielleicht seine» Grund in mannigßichen ungünstigen Erfahrungen haben. Sic man mit der weltliche» Schule gemach« Irabe. Weiter be faßte sich der Redner mit der Frage der Be-deutung der Lehrerbil dung und des Berufsschulwesens. Die Rede wurde ,„il großem Veisaii ausgenommen. Das Lokalkomilee an den Papst Der Sinn -er Tagung Das Lokalkomitee des Freiburger Katholikentages hat, wie bereits mitgeteilt, an den Heiligen Vater eine Adresse gerichtet, in der die Aufgaben und Ziele der Tagung dargestellt werden. Stach einem Hinweise auf die früheren Freiburger Katholiken tage und die an katholischer Tradition so reiäze Geschichte der Stadt wird in der Adresse folgendes ausgeführt: „Eingedenk all dieser Knadenerweise wagen wir es, Euerer Heiligkeit den Gegenstand der Verhandlungen der General versammlung der Katyoliken in Freiburg in tiefster Ehrfurcht zu unterbreiten. Wir richten unsere 'Blicke aus die große» Ge- >ahren, die der christlichen Familie iu der Gegenwart von allen Seiten drohen, und indem wir dabei der Mahnung Leos XIII. gedenken, der durch das Breve „dionin,«?,» lciuit" die Gläubigen wieder hingelenkt hat auf das einzigartige und herrliche Vor bild der heiligen Familie, suchen wir in Einzelberalnngen und öffentlichen Vorträgen zugleich klarzulegen den hohen Wer«, den die Familie durch die sakramentale straft der Ehe empsängt, und die Pflichten, die den Ellern und der Gesellsclzaft daraus er wachsen. Bei den Beratungen soll ins Auge gefaßt werden: di« Vslege der Religion und Sitte im Familienkreis, die besonderen Aufgaben und Mittel der Pfarrielsorge an der Familie, die Vil dungsausgaben, besonders die Schulsrag« und das Elternrecht, die Stellung der Familie innerhalb der moderne» Wirtschail und Gesellschaft, die Ausgaben der Caritas gegenüber der wirtschaft lichen Rot in den Familien, zumal der über ganz Deutschland verbreitete katholische Caritasverdand von unserer Stadt wo sich noch heute besten Hauptleitung und Verwaltung befindet seinen Ausgang genommen mit: schließlich die Pflichte», die sich aus unserer Siellung als Staatsbürger ergeben, um den Verfall der Familienfitte durch die Gesetzgebung nufznlpillen und alle katho lische» Staatsbürger zur gemeinsamen Arbeit aus diesem Ge biete zusammenzuschließen. Die vorgesehenen großen Reden der öffentliche» und ge schlossenen Versammlungen werden handeln: von der Mitarbeit der Laien in der katholischen Aktion, der sakramentalen Weihe der Ehe, dem hohen Sinn und Werl des christlichen Familien lebens: von der Gefährdung der christlichen Familie durch die Propaganda des Unglaubens, durch wirtschaftliche und gesell schaftliche Schäden: von den Erziehungsmethoden der sogenann ten Kinderfreunde, vom Elternrecht auf die Erteilung des Re ligionsunterrichtes auch in den Fortbildungsschulen, und zwar in gemischten Sprachgebieten in der Muttersprache^ vom Familien- leben der Gasthofanaestelltcn, insbesondere auch von der kultu rellen Sendung der Katholiken im Volksganzen. In feierlicher Kundgebung soll zugleich die Treue und Ergebenheit der deut- n Katholiken gegen den Statthalter Christi zum Ausdruck «men. Wir geben un» d«r zuoerstchtlichen Hoffnuna hin, daß durch bl« «eratnna so ernst« und kür da» latbolilch« L«d«> ent- scheidender Fragen nicht nur unsere ralhottschen Bruder un» Schwestern heilsame Ratschläge und sichere Führung für die gemeinsame Arbeit erhalten werden, sondern daß sie anch dem Herzen des Vaters der Christenheit inmitten des Kampfer zwischen Glauben und Unglauben, Sitte und Sittenlosigkeit zum Trost gereichen wird. J'ckem wir Euerer Heiligkeit diese Neratungsgegcnstünd« vorlegen, möchten wir nicht versäumen, des weltgeschichtlichen Ereignisses der Aussöhnung Italiens init dem Heilige» Stuhl« zu gedenken. Wir erinnern uns dabei, daß die leige in Frei« durg abgehaltene Generalversammlung der Katholiken Deutsch lands im Jahre 1888 Seiner Heiligkeit Papst Leo Xllt. ihren Schmerz zum Ausdruck brachte über die Wunden, die damals der Kirche durch die Bestimmungen des Slrasgesetzbuclzes für das Königreich Italien erneut geschlagen wurden, und zugleich die Ueberzeugung aussprach, die auch auf de» andere» Tagun gen zum Ausdruck gebracht wurde, daß die Wiederherstellung der territorialen Souveränität des Heiligen Stuhles für di« Selbständigkeit desselben und für seine volle Freiheit und Un« abhüngigkeit in der Regierung der Kirche eine unabweisbare Notwendigkeit sei, worauf Papst Leo XIII. aniwvriete: „I'cirrc, t:c,n nolrilcw, tui» Inenlunt.-co nignilicmtioncw gumta dlolrin no pvroptui» wilulio suarnnl. int,-,- inola^tias „igno angorvu guilrim uni»,um gorimuu valu-immM,- aWmtui» ob cliutm mri» illum pleliamguo pvricuiii, Ke, Iowa »uatimä, «limieutimwm." 'Alle haben sich nun inzwischen durch Gottes Fügung und die weise, vom Heiligen Geist geleitete Für- sorge Euerer Heiligkeit bie Verhältnisse geivaudelt! Wie glück lich sind wir, uns mit dem gemeinsame» Vater der Christenbeit freue» zu dürfen, daß nun jener seit nahezu 60 Jabren be stehende Zwist zwischen Italien und den, Heiligen Stuhle durch bie Lateranvertrllge vom II. Februar dieses Wahres beigelegt ist und damit die „Römische Frage" eine endgültige Lösung zum Wöhle Italiens und zum Segen der ganzen Christenheit ge sunden hat! Welcher Trost für uns, daß die Generalversammlung der Katholiken Deutschlands zum ersten Male wieder seit Jahre» gerade nun im Jubeljahr tagen kann, in dem Bewußtsein, daß nnnmehr der Heilige Stuhl sich wieder seiner voller Freiheit und Unabhängigkeit erfreuen darf! Dieses Bewußtsein, so hoffen wir, wird unserer Tagung einen außerordeultiche»'An sporn geben. Damit aber unser Beginne» glücklich voranschreite, und zur Festigung und Stärkung der deutschen Katholiken bei trage, bitten wir Euere Heiligkeit, demütig niedersallend, um den Apostolischen Segen. Dr. h. c. Hermann Herder, Geheimer Rat: Dr. Karl Ben. der, Oberbürgermeister; Dr. Emil Göller, Päpstlicher >,aus- prülat, Univ -Prof.: Dr. Karl Hofncr, Bürgermeister: Dr.'h. c. Constantin Brettle, Päpstlicher Haiisprülnt Geistlicher Rat. Stadtdekan: Dr. Benedict Kreutz. Päpstlicher Hausprälat. Prst. sident des Deutschen Laritasverbandes; Dr. h. c. Ferdinand Koos, Präsident: Maria Kuenzer: Dr. Augustin Schuldi». DiözesanprSse»."
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