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Nummer 2VS — 28. Jahrgang ^rlchelm s ma> n>Sch»n»l. mit den Mulle. Sratt»»,tlag«n .Die WeU'und der Kmdcrbeilage.gr»hm»t'. sowie de» re;ideUa«en »>t. Benno-Biati'. .UnlerhaNung und Willen'. .Die Well der ftrau'. «erzMcher Ralgeber-. Da» «ule Buch' .slsilmrund. ft»«,'. Monailicher «e,ua«vre>» N Mi. einl»>. Bellellqeld. Uftirelnmnmer 18 Sonnabend. ». Tonntagnummer it» S. Ha,chtli»riMeU«r, De.«. D«»c,vr. Drelden. SachWye Donnerslag» 5. September 1S2S >v»rlaa«ort, Dr«»d«a «»»«taenpretle, Die lgrwaltene Beiiljelle N8 S Familien« an,eigen u. Stellenges,„de l»8^. Die Petttreklameüeil». A mn» breit, t Für Anzeigen autzerbalb de» Verbrettungsgebieteft 484 diePetlireNamezeilel.F«^. Brielgeb.»8^. Imgali^ bdberer tSeivalt erlisch! ede Bervllichtung aus vielen,ng sowie iirlllllung v. Anzeiger.Aultrllgen u. Leistung v. Schadenersatz.^ »elchältlicher leU, Len,. Herden. Gelchitfteftell«, Dr,ck «.Verla,, «enuania.«>». lvr Verlag und Druckerei,Filiale Dresden, Dresden.»!. I. Polierilrahe lll. »FernnilSlOIL Poltschecklonto Dresden Hü», «anNonto, «tadtdank Dresden Nr. Sl7>!> Für christliche Politik und Kultur Redaktion der SSchsllchen lvolkSzettnna DreSden-AUjtadl l. Poliersirasie l?. Fernrul MU und itvlL. Wieder in -er Keimal Der begeiflerle Empfang -es .»Graf Zeppelin" in Friedrichshofen Jrle-richshafen, 4 September. Das Luftschiff ..Aras Zeppelin" ist um 6.48 Uhr in Fried- klchshasen glatt gelandet. « * Schon gegen 6 Uhr morgens lsatte dev M'rsch der Massen nach Sem Lustschiffgelänoe begonnen, dessen Ulngebung bald von Tailsenden von Zaungaslen, di« zum Teil aus den Dächern der Nachbarhäuser Posto fahlen, Vicht beseht war. Ein herr licher Sommertag mit wolkenlosem Himmel und strah lendem Soniienscheln war erschienen. Unter den Ehrengästen, die vor dem Verwalttmgsgebände Aufstellung nahmen, bcmerkle Man u. a. Neichsverkehrsmiiiister Dr. Sleger wald, Rcichs- lage-präsidenien Lobe. Botschafter r>. Pcirt,oi!z und Aasfron «iS Vertreter des Auswärtigen Amts und Ves Reichsaußen- ministers Slrcsemann, den bayrischen Miiustervräsidenlen Dr. Held, den badischen Staatspräsidenten Dr. Schmidt, den preußischen Iusli,Minister Dr. Schmidt, den amerikanischen und den japanischen Botsclmster. Besonders ,x>lft reich hatten sich Bertrctcr Württembergs eingesnnde». an ihrer Spitze Staatspräsident Bolz, Justizminister Dr. Beyerle, Finanz minister Dr. Tehlinger, das Präsidium des wurtlembergischeil Landtags und die Rektoren der Hochschulen. Das Luftschiff wurde um 8.24 Uhr gesichtet und überflog, von mehreren Flugzeugen begleitet, unter stürmischen Hochrufen. Böllerschüssen und Glockengeläut das Worstgelänüe, beschrieb hierauf einen Kreis über dem Dack der Lu'ftschisshalle und flog dann zum Sec hinaus 8.40 Uhr erschien das Lustschiff wieder über der Halle und nahm die Landung vor. die glatt von statten ging. Es folgte nun die offiziell« Begrüßung der Schisfsfühning und Besatzung. Zunächst Kietz Graf Bran de n st e i n - Z e p p e l i n , der Schwiegersohn des allen Grasen, das Schiff im Namen des Luftschiffbaus Zeppelin herzlich will kommen. Er beglückwünschte Führung und Besatzung zu dem, was sie auf dieser Fahrt um die Welt für Deutschland wieder geleistet haben. Dem Dank an Dr. Dürr, den Erbauer des „Graf Zeppelin" und an seine Mitarbeiter fügte er den Dank . ^ für die Unterstützung hinzu, die die Neichsregrerung. die Würt- tembergische Stoatsregierung und ferner Rußland, Japan und Amerika, dieser Fahrt zuteil werden liehen. — Die Gräfin Brandenstein-Zeppelin sprach darauf einige bcuvegte Worte, in denen sie ihrer Freude darüber Ausdruck gab. das; der grob« Gedanke ihres Baiers so herrlich verwirklicht worden sei. Darauf nahm Neichsverkeh; Minister Dr. Stegerwald das Wort. Er ries dem „Gras Zeppelin" und seiner Besatzung ein herzliches Willkommen in der Heimat zu. „Sie i>aben", so führte der Minister aus, „eine Tat im höchsten Sinne des Wortes vollbracht, die meilerleben wird, nicht nur in der Ge schichte des Luftverkehrs, sondern in der Geschichte überhaupt. Das deiitsche Bolk hängt mit allen Fasern seines Herzens an diesem Werk und wir alle schützen uns glücklich. Ihnen die Ge fühle der Bewunderung und des Dankes übermitteln zu dürfen, die das deulschc Volk beseelen." Weiter sprachen: De, württembergische Staatspräsident Dr. Bolz für die württembergische Regierung, Direktor Lei sler-Kiep für die Hamburg-Amertka-Linie, und der Stadtschuliheis; von Frieörichshasen. — Die deutsche National hymne, die von der Menge begeistert mitgesuugen wurde, be schloß die Feier. Der Weg. den dns Luftschiff auf der letzten Strecke seiner Fahrt verfolgt hat, ist folgender: bei Kap Finisterre wurde die stxuiische Küste Dienstag 18.13 Uhr erreicht, tt! Uhr wurde La Coruna, 21.30 Uhr Santander überflogen. In der Nacht überquerte dann das Schiff das französische Gebiet: 2.24 Uhr wurde Limoges. 8.20 Uhr Dison überflogen. 7.05 Uhr erreichte das Luftschiff Basel und nahm ostwärts Kurs aus Friedrichshofen. Glückwunsch -er sächsischen Regierung Dresden, 4. September. Ministerpräsident Dr. Bänger hat an den Luftschiffbau „Graf Zeppelin" in Friedrichshofen aus Anlaß der Rückkehr des Luftschiffes „Graf Zebelin" folgendes Telegramm gesandt: Dle sächsische Regierung spricht Führung und Besatzung des Luftschiffes „Graf Zeppelin" herzlichste Glückwünsche zu der glücklichen Vollendung des Weltsluges und Rückkehr in den Heimathafen aus. Dank den hervorragenden Leistungen von Schiss und Besatzung, hat sich „Gras Zeppelin" als das schnellste und schönste Verkehrsmittel der Welt erwiesen. Ministerpräsident Dr. B il n g er. Zehn Jahre Völkerbund Deutschlands Lebensfragen erneuk vor dem Genfer Forum t > lV. II. Ec.s, 3. September. Obgleich die Haager Konferenz bis zum letzten Augenblick die Aufmerksamkeit der politischen Welt absorbierte und die füh renden Staatsmänner von Gens fernhielt, hat sich die nun zehn jährige Maschinerie des Rates und der Versammlung reibungs los eingespielt. Man darf darin ein durchaus positives Anzeichen für die Geltung des Völkerbundes sehen, das von einer weitgehenden äußeren Stabilisierung des Genfer Tribunals zeugt und wenigstens in dem Rahme» die Voraussetzung für ersprießliche politische Arbeit bietet. Daß innerhalb dieses Rahmens der Völkerbundsiat wenig und die Völkerbundsversammlung fast gar keine praktisch greifbaren Resultate geliefert hat, ist nicht Mängeln der Organisation, son dern den politischen Hemmungen zuzuschreiben, welch« hinter den Genfer Delegierten stehen. Es wäre falsch, zu glauben, die diesjährige September- tagung des Völkerbundes würde bloß den Charakter einer Jubtläumskonferenz tragen, auf welcher mit Emphase die posi tiven Resultate der Haager Konferenz gefeiert würden. Gewiß wird eines der Hauptaktiva der Genfer Herbsttagungcii, näm lich die Sonderunterhaltungen znnschen den führenden Delega tionen von Hotel zu Hotel, diesmal weniger als sonst in Er scheinung treten, nachdem vier Wochen lang im Haag Gelegen heit geboten war, Gedanken auszutauschen und Kämpfe auszu tragen. Immerhin gibt es zahlreiche Persönlichkeiten und Län der, welche im Haag nicht vertreten waren oder nicht in Er scheinung traten, und diese werden von den Genfer Möglich keiten ausgiebig Gebrauch mache». Dies gilt vor allem für MacDonald, dessen heutige große Rede gewiß uicht den einzigen Grund seines Hierseins bildet, und der in Gesprächen mit Brland und Stresemann zahlreiche wichtige Probleme der westeuropäischen Politik, Abrüstung, Schiedsgerichts barkeit und Minderheiten, besprechen wird. Für die deutsche Delegation aber wird t» Genf kein Anlaß vor handen sein, auf Haager Lorberren auszuruhen, sondern es wird für sie im Rahmen der gesamten Liquidation des Welt krieges die Aufgabe in den Vordergrund treten, wichtige Zukunstsfragev erneut tu die Debatte zu wer fen. MacDonalds Initiative bezieht sich bekanntlich in erster Linie auf die Frage der S e e a b r ü st u n g, und es stehen für ihn durchaus Amerika und darnach die drei anderen Seemächte Japan, Frankreich und Italien im Vordergrund des Interesses. Es wird die Aufgabe der deutschen Vertreter sei», diese Ab- rüstungsaktion nach den Landrüstungen hin zu er gänzen und zu diesem Zwecke sich die englisch« Unterstützung zu sichern In der Minderheitenfrage sind bekanntlich in Ma drid nur sehr bescheidene Resultate erzielt worden, die es zweifel haft erscheinen ließen, ob die deutschen Vertreter Recht daran taten, diesen Beschlüssen ihre Zustimmung zu geben Die deutsche Oeffentlichkeit hat sich damals mit dlesir Nachgiebigkeit unter der Voraussetzung einverstanden erklärt, daß die Madrider Beschlüsse nur einen ganz kleinen Schritt, aber keiner lei Endlösung auf dem Wege zur Vereinigung des Minderheitenproblems darstellten, mrd die große Gelegenheit, wo die Vertreter von 53 Ländern der Welt versammelt sind, dazu benutzt wird, um inner wertvoller AMeuz zahlreicher kleiner Staaten sowie Englands in energischerer Weise als im Vorjahre dle Mindenheitenfrage vor das Plenum der Versammlung zu bringen Wir müssen vor allem erwarten, daß es diesmal zu formulierten Anträge» an die Versammlung kommt, welche der Minderheitenkonimission Gelegenheit gebe», sich eingehend mit diesem Problem zu befassen und hierüber der Bundesversammlung Bericht zu erstatten. Die deutschen Vertreter, abgekämpft vom Haager Konferenz tisch kommend, finden also eine ganze Menge Arbeit vor, und wir möchten hoffen, daß sie diese gegenüber dem Haager Problem nicht als zweitklassig betrachten. Willkommen» Zeppelin! Mit brausendem Jubel lzat heute eine gewaltig^ Menschenmenge auf dem Flugplatz Friedrichsizafen daft Luftschiff „Graf Zeppelin" empfanden, gas in 20 Ta« gen seine Reise um die Welt vollendet hat. An» 18. August früh 4 Uhr ivar das Luftschiff von Friedrichs- Hafen abgeflogen, am 4. September früh 8 Uhr 48 ist es nach Vollendung seiner Weltfahrt gelandet. Ganz Deutsch land feiert diesen Erfolg mit. Nicht nur die Minister des Reiä>s und der Länder, nicht nur die Tausende auf dem Flugplatz in Frieörichshasen grüßen die glückhaften Weltfahrer — ganz Deutschland grüßte heute den Zepz>e- lin in einmütiger Begeisterung. Selten ist ein Unternehmen, das an und für sich technischer und geschäftlicher Natur war, so zur Sachs eines ganzen Volkes geworden wie die Weltfahrt des Zeppelins. Der Zweck dieser Welisahrt lag einmal auf technischem Gebiet: Es sollte gezeigt werden, daß schon ein Zeppelin von dieser Konstruktion — spätere werden stärker und großer gebaut werden — imstande ist, in vier Etappen den Erdball sicher zu umfliegen. Dis» ser Nachweis ist glänzend gelungen. Die Passagiere des Zeppelins sind einmütig im Lob der sicheren und ange nehmen Fahrt. Es gibt kein Verkehrsmittel, das heute den Zeppelin an Sicherheit überträfe Vor allem: Es gibt kein schnelleres Verkehrsmittel. Die Ueberguerung des europäisch-asiatischen Kontinents in 100 Stunden, des Stillen Ozeans in 78 Stunden und die Rekordsahrt van Lakehurst nach Friedrichshasen sind Leistungen, die; von keinem anderen Verkehrsmittel überboten werden können. Diese technische Leistung hat auch eine große wis senschaftliche Bedeutung. Insbesondere der Flttg über den asiatischen Kontinent, über bisher kaum er forschte Gebiete hat Gelegenheit gegeben, nianche An nahmen der Wissenschaft hinsichtlich der Höhen asiatische Gebirge und des Laufes einzelner Flüsse richtigzustellen. Das Luftschiff bietet für die wissenschaftliche Erforschung unbekannten Landes einen unvergleichlich ruhigen und sicheren Beobachtungsstand. Dabei ist zu hrücksichtigen, daß die erwähnten wissenschaftlichen Feststellungen aus der Weltfahrt nur Rebenergebnisse waren. Mit der von Nansen geplanten Novdpolsahrt wird im nächsten Jahrs Aum ersten Male eine Zeppelinsahrt ganz in den Dienst der geographischen Forschung gestellt werden. Dr. Eckener, der Führer des Luftschiffes „Graf Zeppelin" auch auf öieser Fahrt, ist vorläufig in Amerika geblieben. Seine Aufgabe ist es jetzt, aus dem Nachweis der technischen Leistungsfähigkeit des Zeppelins di« wünschbaren geschäftlichen Folgerungen zu ziehen. Man weiß, daß in Deutschland und Amerika — trotz aller Sympathie für die sportliche Leistung des Zeppelins — in weiten Kreisen Zweifel hinsichtlich der Rentabilität von Verkehrsflügen mit Zephlin-Luftschiffeii geherrscht haben. Die Weltfahrt wird auch iu dieser Beziehung manchen Skeptiker bekehrt haben. Die Verhandlungen, die Dr. Eckener gegenwärtig mit dem Präsidenten Milch« sield von der Goodyear Tire and Rubber Company führt» haben den Zweck, die Grundlagen für die ersten Zezipe- lin-Verkehrslinien zu schaffe». Auch mit interessierten japanischen Kreisen wird verhandelt. Eckener denkt zu- näcl>st an eine Linie Los Angeles—Honolulu (Hawai- Inseln), weiter an eine Zeppelin-Verbindung zwischen Nord- und Südamerika und an eine Linie Tokio—Berlin. — Dieses Programm erscheint schon weit genug ge spannt. Die Voraussetzung für seine Durchführurtg ist zunächst der Bau einer Anzahl von Zeppelinen, die einen regelmäßigen Fährverkehr zu leisten imstande sind. An geblich besteht der Plan, zunächst je zwei Zeppeline in Deutschland und Amerika zu bauen. Die dazu nötige große Werfthalle in Friedric!>shasen ist bekanntlich be reits in Angriff genommen. Mit der Fundierung dieser Pläne wäre der Zeppelin-Luftschiffbau auf Jahre hinaus gesichert. Reich und Länder iverden es sich nicht nehmen lassen, trotz der Beschränktheit ihrer Mittel weiter an diesem Werke mitzuarbeiten. Vielleicht erkennen mir schon in wenigen Jahren, daß Eckeners jetzige Pläne, die uns heute iveit gespannt erscheinen, nur ein Anfang waren. Die Weltsahrt des Zeppelins hat wohl bei allen Kulturvölkern der Erde die Ueberzeugung befestigt, daß Lustschisse vom Zeppelin-Typ das Verkehrsmittel der Die hentig« Nummer enthält den ausführlichen Bericht über di« Arbeitsergebnisse des Katholiken, tagesund die Benag« ..Aerztllcher Ratgebe r".