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Sächsische Volkszeitung : 11.02.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193002113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300211
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300211
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-02
- Tag 1930-02-11
-
Monat
1930-02
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.02.1930
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itz Dresden en Unter» i In der :r Drest». en: „Do se, sicher eims der i. Kosten nrichtung nur elkvo nuno der erichteten — Die ilso jeder ritik der c>os Ent- leichzeitig r Anliauj uß bC M. chwirrte» igt einen . Keiner er sein", »er sein", über ihre > andere sind wir rlomobile Marken, n. Dazu ich«, dos, Ford" ist icworden, fen dafür in große, rnü lang, neu Hin» mit den es Aus» »eilen ist, geworden te. immlung ,r slarker Grave ießhüsls- spurlos , sei auf it Stolz bcgou- bane» er Krie cht. Pos', n „Ko. dost der ü tungen enschast» ,en Fa» n Jahr ng. de« ge Her« Herren nüeder edauern !ing des Ouarta! ftMsts- n g der ar Im :rn de» ß stellte 1 eine» »d sieht auuar bi» lisch« und 1 gelangt. rotz allem coße Ver« l Bildern ,es Iahr- mantisch« entdecken, inde Ent» zu seinen o. wie er heit. In g deutlich der heut einfachen impreßio- gsvoll ist zann erst »richs des r stizzen. e er zum achrzchnt« i Bildern rt" „Das i Bildern nstlerisch« in meichh- ese. rein« de, soviel , oie ein > glücklich os ist es, , damals, ksurar. Freiburg as jüngst« :l Linzen. alle» Ge- ) Die Leipziger vezirkstaaswahlen. Die Beziikstags- «ahlen. Di« Bezirkstagsivahlen in Leipzig sinden am 17- Fe bruar statt. ) Durch eigene Unvorsichtigkeit in den Tod. In Markran städt kam die 36 Jahre alte Ehefrau eines Zurichters, als sie im Waschhaus beschäftigt war. der Kesselfeuerung zu nahe, so daß die Kleidung von einer hcrausschlagendcn Flamme in Brand gesetzt iviirde. Ihr Mann, der ans ihre Hilserufe hcrbcicilt«. fand sie in Flamme» gelMt. Die Frau ist ihren schweren Araiidverletzungen im TiakonissenhauS in Leipzig erlegen. — Ein ähnlicher Unglücks- sall ereignete sich in Zweenfurth bei Borsöors. Hier hatte eine Frau beim Reinemachen eine alte Zahnbürste in den Ose» gesteckt. Die Bürste verbrannte mit einer Stichflamme, die eine am Ösen stehende Benzinslasche znr Erp'osion brachte. Die Frau erlitt schwere Brand wunden und muhte dem Krankenhaus St. Jakob ziiaeiiihrt werden. ) Eine Gutsbesitzerin und ihr Sohn als Brandstifter. Tie Ori- schast Grohkugel bei Schkeuditz war durch eine Reihe von Brandstistungen in grohc Aufregung versetzt worden. Rach einem Brande beim Gutsbesitzer Stange kam die Ehefrau dcz Guts besitzers in Verdacht-, sie wurde auch ln Hast genommen, »msite aber wegen manoelnder Beweise wieder entlaßen werden. Die Verdachts. Moment« haben sich jetzt so verstärkt, dah erneute Deruehinunoen zur Verkostung der Frau Stange und ihres tlijährigen Sohnes führten. Beide wurde,, dem lft'<crsuch„nosg«kängnis Halle zugesüi'rt. ) Anfechtung «Ines Todesurteils Im M-ederausnaKmever- sahre». Der Zimmerer Solcwski. der vom Schwurgericht wegen der Ermordung der Honstochtcr Erna Bölkel in Klein-Miltitz zum Tode verurteilt und dessen Renftion vom Reichsgericht ver worfen worden mar. welche Strafe ober in lebenslängliche Zucht hausstrafe nmgemondelt worden ist, betreibt dos Wiederauf nahmeverfahren. Er sucht zwei Zeugen. z,vei Bahn- bozw. Postbeamte, di« ihn seiner Ansicht nach zur Zeit des Mordes ge sehen haben müssen, lieber dos Wiederaufnahmeverfahren ist noch keine Entschließung gefaßt worden. Oiemnik. Dvicksu, PIsuen Zur Festnahme -er Lohnqeldräuber Zwickau, 1V. Februar. Ueber die Festnahme der 3 Zwik- kiaucr Lohngeldrüiiber wirb noch folgendes bekannt: Auf die richtige Fährte kam das Kriminalamt durch einen Hamburger Schifter, der In Antwerpen Cchifterkreisen mit den drei Zwickauer Räubern unbekannterweise zusammcngckommen war und gezecht halte. Als der Schiffer nach Hamburg zurückkehrte sah er an ösfenlliche» Anschlogstellen die Zwickauer Plakate mit de,, Photographien und machte der Polizei sofort Mitteilung. Dadurch gelang es die veriorcngegongene Spur wieder aufzri- nehmcn. Es wurde scstgesteilt. daß die Räuber sich am Tage i» Anliverpcner Kneipen aushicltcn und nachts regelmäßig ver- 'chwanden. Die beiden Brüder Schynia gingen einfach und chlicht, während das Hauvt der Bande. Bernhardt, oder wie er ich seht nennt, Milos'den feinen Mann spielte. Er hatte die !wlden Schymas völlig« in seiner Gewalt und den Löwenanteil der Beute aus die Seite gebracht. Alle drei reisten im Auslande unter falschem Romen, da ste verschied-ne falsche Ausweis papiere bei sich führten. Das Geld hatten sie in der Nähe vrn Antwerpen bei einer Frau, einer angeblichen Bekannten Bernhardts, beiseite gebracht. Ausbau -er Jugendfürsorge Ein neues Klndererholungsheirrr mik angegliederier Jugendherberge der Slabl Leipzig tz. Brandstifter am Werk. In Meinersdorf brannte» WohuIpiuS und Scheune des Gutsbesitzers Neukirchuer sowie die Scheune des Gutsbesitzers Voael vollständig nieder. ES liegt in beide» Fälle» B r a n d st i i I » » a vor. Eine dritte Brandlegung wurde In der Scheune des Besitzers Uhlmann verursacht. Außer den Wirlschmstsgeräten und Mobiliar ist auch ei» Pferd den Flammen zum Ovscr gefallen. tz. Ei» „schwerer" VeilchrSuufall. Eine Kraftdroschke aus Altenburg halte den Auftrag, eiue 500 Psuud schwere Dame nach eine,» Eiasiiwf in Gerings Walde zu bringen, damit sic dort, wie augekündigt, auftretcn konnte. In einer Kurve bei GcringS- walde kam der Wagen i»8 Nutschen und stürzte in den Straßen graben. Die Dame konnte nur mit großer Mühe aus dem Wagen herauZgebracht werden. Sie war mit leichten Hautabschürft,ngen davougekommen. jz. Diebstäh'e beim Zwickauer Elknverk. Die Kriminal polizei in Zwickau hat ermittelt, daß schon seit Fahren von einigen beim Städtischen Elektrizitätswerk beschäftigten Mon teuren fortlaufend zun, Teil erhebliche Metallöiebftäöle lregangen worden waren. Das entwendete Material wurde hauptsächlich an Rohprodukte,ihändler verkauft. Ais Täter konnten bis setzt 7 Monteure des Werkes und zwei früher dort beschäftigte Mon teure sowie zivei Arbeiter festaestellt werde». Wegen Hehlerei werden sich auch 6 hiesige Geschäftsleute zu verantworte» haben, außerdem ein Angestellter des Werkes rvegen Betruges und Ur kundenfälschung. Bisher wurden 8 Personen sestgcnommen. Leipzig, 10. Februar. Am Sonntag wurde in Gegenwart von Vertreiern der städtischen Körperschaften, der Kreishaupt- mannschast Leipzig und der Iugendoerbände das neue Kinder- crholungsheim des Jugendamts Leipzig, das mit einem Land schulheim und einer Jugendherberge verbunden ist. in Klinga bei Naunhof eingeweiht. Anfang 1929 hatte der Rat der Stadt Leipzig das Blei- chertsche Rittergut mit Herrenhaus und Gärtner«, zum Preise von 100 090 NM. erworben. Während das Rittergut unter die Verwaltung des Güteramts gestellt worden ist. ist das Herren- Haus zum Betriebe eines Kindererholungsheims her- gerichter. In diesem Heim sollen Kinder im Alter von 6 bis 11 Fahren »ntcrgebracht werden. Mit seiner Errichtung ist eine Lücke in der Leipziger Erholungssürsorge geschlossen worden, weil bisher Kinder, die nach durchgemachter längerer Krank heit reisennfühig waren, nicht geeignet untergebracht werden I,minien. Es stehen für 95 Kinder genügend kleinere Räum« zu Schlafzimmern zur Verfügung. Daneben sind Sviel- und Togcsräume, sowie besondere Speiseräume vorhanden. Das Haus wird von einem 5 Hektar großen, mir herrlici^n Blumenanlagen und teilweise mit Wald bewachsenen Park umschlossen. Das innerhalb der Parkanlagen etwas tiesergelegene Wirtschaftsgebäude ist zu einer Jugendherberge um gebaut wordden. Die Autogarogen sind zu Tages- und Speise raum. der Automaschraum zu einem Lesezimmer, die Auto schlossern zu einem besonderen Spielzimmer, die Rolle.und der Plätlraum zu einer schönen Hellen Küche und die ehemalige Waschküche zu einem Brausebad mit Warm- und Kaltwasser geworden. In der Fugcndherberge können 53 Jugendliche in heizbaren Räumen untergebrach, werben: außerdem stehen noch 30 Notlager im obere» Stockwerk zur Verfügung. Die Her berge ist vorbildlich und ganz nach den Richtlinien des Neicks- verbandes für deutsche Jugendherbergen hergestcllt worden. Sie wird auch als Leivziger Landschulheim vcrivendet. ferner zu Freizeitkurseu für jugendliche Erwerbslose und als Ferien aufenthalt für Jugendliche zur Verfügung gestellt werden. Fn beiden Häusern ist genügend Raum für Angestellte. Hauspersonal und den Hausvater mit dem erforderlichen Reben- gelaß vorhanden. Für beide Heime stehen eine große eigene Spielwiese, eigener Waid und zivei unweit gelegene große Bade teiche zu ständiger Verfügung. Für den Um- und Ausbau de» Herrenhauses und zur Einrichtung des Kinderheimes ivaren 81 600 RM. erforderlich, während die Jugendherberge einen Aus- wand von 41500 RM. verursach! hat. Siaaksbeihilfen für werdende Mütter <N) In einzelne» sächsischen Zeitungen ist berichtet morden, daß die Staatsbeihilien für werdende Mütter in Zukunft weg sallen sollen. Der Freistaat Sachse» hat bisher als einziges deutsclzes Land gewerblich tätigen Arbeiterinnen, die in den letzten Wochen vor der Niederkunft ihre Arbeit aussetzten, eine Beihifte gemährt, d,e das Wochengeld der Krankenkasse bi» zur volle» Höhe des Lohnbelrages ergänzte. Nachdem die im Haushaltplan für 1929 hierfür vor gesehenen Mittel erschöpft sind, war es mi, Rücksicht aui die schwere Lag« der Staatssinanzcn und aus die Notwendigkeit, zunächst die freiwillig übernommenen Ausgaben einzuschränken, nicht mehr möglich, die Leistungen >m bisherigen Umsang« voll ausrecht zu erhalten. Nach dem Reichsgosetz vom 16. Juli 1927 haben Arbeiterinnen dos Recht, sechs Wochen vor der Nieder. Kunst die Arbeit auszusetzen, ohne daß ihnen deshalb vom Ar. beitgeber gekündigt werden darf. Zum Nutzen der iverdenden Mütter. m,e des Nachwuchses, schien erforderlich, daß von diesem Recht möglichst Gebrauch gemacht wurde. Die finanzielle Bei hilfe des sächsischen Staates sollte den iverdenden Müttern einen wirtschaftlichen Anreiz gewähren, das Recht aui Niederlegung der Arbeit auszui,ätzen. De bisherige sächft'ä)« Verordnung sah vor. daß den verdenden Müttern während der ganzen Dauer der Wochengeldzahiung <4 Wocheus die Beihilfe gewährt wurde. Nunmehr iverden 14 Tage nach Eintritt der Krankenkassen die Staatsbeihilfen gezahlt. Eie kommt daher einer werbenden Mutter gerade in den letzten Wochen vor der Niederkunst zugute. Das Gesamtministerium hat beschlossen, auch für das neue Rechnungsjahr zur Fortführung dieser bevölkerungspolitisch und ge werbe hygienisch gleich bedeutsamen Maßnahme in dem er wähnten eingeschränkten Umfang die Mittel erneut zur Ver fügung z» stelle». «LIM tz. KassenrSubcr vor Gericht. Vor dem Gemeinsamen Schösseu- gcrickt in Zwickau hafte» sich der 27 Jahre alte Arbeiter H. 29. a„8 Glaucha,,, der 27 Jahre alle Bergarbeiter E. A. „ich der be rüchtigte Schwerverbrecher Rudolf Weiß wegen einer Reihe von Einbruchsdiebstühlen zu verantworie». Insgesamt standen »c»u vollendete und zwei vcrsnchie Diebstähle meist in Gemeindeämtern zur Verhandlung. Aus das Konlo von Weiß kam außerdem der Ucbersail i,„ Neuschöuburgcr Gcmemdcamt am 21. Jul, 1929 W. wurde wegen schweren Diebstahls in 8 Fällen und versuchten Dieb- stabls zu 2't- Iabre» Gefängnis, Weiß wegen schwere» Niicksalldieb- stahls i» 9 Fälle,, und schweren Raubes zu 10 Jahren Zuchthaus und Ablaß wegen schweren Diebstahls zu 5 Monaten und 2 'Woche» Gciäiignis verurteilt Weiß wird Ivabricheiulich nach der Tschecho slowakei auSgciicsert werde», wo er sich wegen Raubmordes ft, drei Fällen z» ucrauiworten bai. tz. Autounglück. In der Näbe der EZasiwirlschaft Weiliubähe in der Haukcnbergcr Straße in C b e >n » i tz ncriei eiue Kraftdroschke ins Sägender» und stürzte in de» Straßengraben. Die vier Fahr gäste erftiten zum Teil ickwere Verletzungen. Einer von ihnen mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Der Führer des Wagens kam mit leichte» Prellungen davon. Die Kraftdroschke wurde zer trümmert. 5Iu5 «Irr l.3U5i1r l. Elternabend der Domschule Bautic». Die Domschul« hielt am 9. Februar im Scbulsaaie eine» gut besuchte» Elternabend ab. Drs 4. Schulsahr (Mädchen) bol unter dem Motto „Die Jahres zeiten in Wort und Lied" Ausichnitle aus der Jahresarbeit. In Gedichten und Liedern und Neigen zeigten die Mädchen, ivas sie !m Gcsaintiiiitcrrichte der beide» letzten EZrundschuftaßre erarbeitet bat ten. Oberlehrer Schwappe, der Klassenlehrer, hatte aus die Vor bereitung Niel Mühe verwendet, der reiche Beifall der Zuhörer war ihm und den tapferen Mädels ver-dienter Lolin. An de», Abend kam auch der ucuaugeschaftte Schul! lügcl zum ersten Male zu Ge hör. vier Mädchen des 4. SchuliabrcS zeigten ibr Können. Tic Ein nahme des Abends stoß der Flügelkasse z». Schulleiter Oberlehrer Werab führte im Anschlüsse a» seine Begrüßungsworte aus, wie die Lehrerschaft mit dieser Aufrührung neue Wege versuch! habe. „M die Eltern a» dcr Schularbeit teiluebnien zu lassen. Zugleich wies er emv'cbieud aui den Elternabend des 9. März hin, an de,,, Mädchen und Knaben der Obertlaiic ihr Können zeigen walle». — Am 8. Februar konnte Lebrer Adler die 25 Wiederkehr des TaocS sc,er», seitdem er als ständiger Lehrer an dcr Doinichulr wirkt. DaS Kollegium beglückwünschte teuren Mitarbeiter. und auch die 1. Mädcheultassc leierte Kren Klassenlehrer mit Lied, Won und Nlliiueusveude. , el. l. Schadenfeuer. Beim Kochen von Bohnerwachs entstand am Freitagabend in einem Gebäude ans der Mnsk.inrr Straße ein Brand, dessen Bekämpfung sieb außerordentlich schwierig gestaltete. Der Feuerwehr gelang es Zwar »ach kurzer Zeit, das Feuer mit Trockenlöscher» zu ersticken, doch wurde großer Maieriatich'dcn an- gerichtct. Auch dcr Gebäudeichaden ist erbeblich. — Am Sonnabend w»rd« in Scknaub übel , B. das Anweieu des Landwirt» Franz Maaz durch ein Scl-'dcinener vernichtet Da? Vieh konnte gerettet werden, doch iiel ein großer Tei! de? Mobiliars den Flammen z»m Opier Bei den Löicharbeftc» erlitt dcr Feuerwehr» man» Anton Endlcr ans Schnaubübel einen Herzschlag der zum so fortige» To^e inbrte l. Tödlicher Betriebsunfall. A!S dcr .96 Iabre all- Lokomotiv führer Eduard Bulle mit einiacn Arbeitern damit bchrbäftwt ivar^ in der Rabe von Koichenbera Klcftchalmichienen aui den An» bänocr eines Lastkraftwagens z» laden, ger eien, als 'ich der Wagen in Bewegung setzte, die Schienen ins Rutschen. B»"e. der aui dein Wagen laß, wurde hernntergcichlcndcrt und von einer Sck-'cne an den Kopi getrauen. Bulle wurde io schwer verletzt, daß der Tod „ach >"g"i"en An-'cnhi'ck-'i r>"'rgft Unzerbrechlich«, leicht biegsame Schallplatte,, werde» neuer» dings aus einem elastischen Material der I. G Farbeinndustrie* A.-lsi. hergestcllt. Die Platten stnd nur etwa !, Millimeter sta-k. so daß etwa ein halbes Dutzend solcher Platten in Gewicht und Umfang dem einer SchoUackplatte glrfthkvmmt. Da die Platten mit abgestumpften Nabeln bespielt werden, werden si? dermaßen wenig abgenutzt dos; bei ziveibnnderlmr'.igor Wieder» gäbe eines Musikstückes kaum eine Abnutzung bemerkbar ist» wogegen die Schellackplntte unter gleichen Umstünden völlig ab gespielt ist. «, t Richard Dehmel 2« seinem 10. Todestag . . «nd tahn ihn Blüte nur um Blüte pflücken und nicht oie Dornen ihm di« Stirn zerstechen." Der wahre Dichter ist Mund seiner Zeit. Ihm gibt Gott »n sagen, was wir leiden. Aus ihn lasten nicht bloß die Nöte seines Selbst, sondern das Schicksal seiner Generation. „Hüten Cie sich vor der Weltschmerzelei, die aus Kunst ein Privatvläsier für desparate Snobs machen möchte! Wer nicht glaubt daß rr der Welt oder Menschheit eine Gottesbotschaft zu bringen hat, und daß die Welt es wert ist, sie zu empfangen, der ist kein Dichter von Eottesgnaden". Mit diesen Worten an R. Eoc- ring gibt uns Richard Dehmel den Schlüssel zu seiner noch heute viel umstrittenen, von manchen gar verworfenen Dichtung. „In einsamen Nächten wenn ich mit heißen Augen über die Dächer Berlins sehe, „nd die tausend Spitzen und Zacken der dunklen Stadt auf die funkelnd« Ewigkeit weisen wenn ich ein schmelzendes Erz bin unter dem glühenden Odem der unerforkchlichen Inbrunst: ja. dann lieb ich euch alle möcht ich euch alle umarmen." In solcher Hingabe wurde Dehmels Dichtung das Gesäß der Gedanken, Wünsche, Irrun gen und Wirrungen des ausgehenden 19. und anfangenden 20. Jahrhunderts. Nicht zuletzt beweisen es auch die zwei Bände Briefe, die seine Frau nach seinem Tode ausgewahlt Hut, wie scharf und unbeirrbar Dehmel gesehen, ja. gewittert hat, was in der Zeit lag. So hat es schon Josef Winckler für ,chie Werkleute auf Haus Nyland" in die Elückwunschadresse zu Dehmels 50. Geburtstag geschrieben: „Ihre Dichtung be- deutet das Gewissen der Zeit. Keiner lebt, der wie Sie die volle Tragweite seiner Epoche von innen heraus erfaßte, der alle Kämpfe Aengste und Zuversicht«» der modernen Seele so liebevoll miterlebte, der so ganz inbrünstiges Kind seiner Zeit ist. in Zweifel wie Glauben, Schmerzen wie Wonnen, daß er «ls ihr Prophet vor der Zukunft bestehen kann." Dehmels Dichtung ist also eine Bekenntnisdichtung. Nicht weil er die jeweilige Konjunktur ausgenutzt hatte, sinken wir in ihr nacheinander alle Kunstrichtungen seit den 80er Jahren; sie ist der Spiegel, in dem Aufleuchten die Welten eines Nietzsche und Marx, der Zola. Ibsen und Strindbcrg, der Tolstoi und Dostojewski, des Naturalismus und des Symbo lismus. Und, auf den Gehalt hin gesehen: wie jene Zen sich sehnte nach der Harmonie zwischen Körper und Seele und diese Harmonie auf ein« neue Art wähnte finden zu können durch Bejahung von Leidenschaft und Gebot, so wollte auch Dehmel zugleich genießen und verzichten, das Slchauslebcn anerkenne« als die Grundlage des Pflichtgefühls." Denn das ist es. was wir lernen und uns eingcstehen wollen: eine sinnliche Sittlich keit, eine neue Rückkehr zur Natur. „Erst wenn der Geist von jedem Zweck genesen und nichts mehr wissen will, als seine Triebe, dann offenbart sich ihm das weise Wesen verliebter Torheit: die große Liebe." „Ich will nicht zähmen meiner Glut heißhungrig Ele ment," sagt er ohne Trotz; „denn nicht über sich, denn nicht außer sich nur noch in sich sucht die Allmacht der Mensch, der dem Schicksal gewachsen ist." Dir Lust weckt die Kraft des- halb sein Gebet: „Und führe uns in Versuchung," Triebselig verkündet er: „Noch hat keiner Gott erflogen, der vor Gottes Teufel flüchtet." Keine Frage, ein solcher Optimismus ist unvereinbar mit dem Christentum, das weiß um den durch die Erbsünde ver derbten Willen des Menschen. Man mag auch Hinweisen auf Sätze in Dehmels Religion — und als Religion wollte rr seine Dichtung verstanden wißen — die im eigentlichen Wort- stnn Gott lästern. Doch man sollte ebensowenig übersehen, was Dehmel an Gustav Falke schrieb: „Warum suchen sich denn die Leute immer bloß die Seiten des Buches aus, wo ich — wie Sie sagen 4- „Maulwurf" bin? Ich habe ja doch auch genug als „Tagraubvogel" gedichtet." Dehmel gibt zu: „Unter meinen mindestens fünfhundert Gedichten befinden sich einige, die sich in unverheuchelter Art mit den brutalen In stinkten des menschlichen Geschlechtslebens befaßen." Indes er fügt hinzu: „Es sind im ganzen höchstens zehn, aber ge- wisse Leute scheinen nur immer gerade diese bei mir zu sehen" — ohne zu beachten, daß der Dichter sich doch „über die Tier heit Hinausringen will". Vor allem rechtfertigte Dehmel seine Leidenschaften nicht, wie es Mode war. mit irgendeinem „Naturgesetz". Er weist diesen naturwissenschaftlichen Pessi mismus weit ab: „Der handelnde Mensch, mit dem Glauben an den Sinn seines Handelns, trotz aller Vererbung «nd Anpassung," das ist seine Losung. Vor allem aber sollten wir nicht verkennen, baß auch wohl keiner tiefer, schmerzvoller als Dehmel erfahren hat. wie schver der von ihm geforderte Kampf des ringenden Menschen ist. wie tragisch, ja sieglos dieses: . . du sollst in deinen Lüsten nach Seele dürsten wie nach Blut, »nd sollst dich müh'n von Herz zu Herz aus dumpfer Sucht zu lichter Glut." Als Wahn hat er erleben mäßen, was die Gesellschafts- moral als Ideal hinstellt: mit zwei, ja drei auf sehr verschie dene Art aeliebte« Frauen lualeick leben »u können. Mit dieser erschütternden Erkenntnis sprach ichon er bas Urteil über unsere Zeit, Keren Zusammenbruch wir erst heule allgemein jpiiren. Auch da war Dehmel Opfer der Zeit, daß er für sein« Sehnsucht kein Ziel finken tonnte. Mit fthme,zvoller Harte schrieb er in sein Kriegstagebuch: „Ich bin nun 52 Jahr- alt. Wenn ich mich auf den Kops stelle: 25. Was hob ich nu« eigentlich getan zwischen 25 und 52? 'Nichts weiter, als daß ich der Menichenwelt sagte, was sie unter allen Umstanden ist: ei« ungeheures Kampfspiel von Zwieivältigkeiten. zwtichen dcne« nur eins die ersekmte Eintracht stiftet: Goltergebenheit, ihr armer Teufel." Müde legte er 1916 das Schwert leies Lebens kampfes nieder: „Schließlich ist cs nicht meine, sondern Gotte« Sache, was aus dem deutschen Geist einerseits und dem Mei» schengeist andererseits werden soll — der Geist weht, wohin er will." Nichts hält er von den Beglücknngsreden der iozinlle stischen Revolution: .Keine Aenderung äußerer Zustände kan« die Menschheit glücklicher machen: das erreichen wir. wenir es überhaupt in öftrer Welt erreichbar ist. nur durch die lang« same Läulerumz unseres innersten Dichtens »nd Trachtens.^ Wer gewohnt ist, immer nur auf -en Dichter des . Z» rng". der „Venus Socio", des „Nrbeitsmanns". „Vierter Klasse"? hinzuweisen, übersehe doch den Bers nicht: „Empor aus deinem Rausch! Mitleid glüh ab! Laß dir die Kraft nicht von Gefühlen beugen! Hinab! Laß deine Sehnsucht Taten zeugen! Empor, Gehirn! Hinab, Herz! Aus! Hinab!" Ergreifend, wie dieser Wandel des Denkens auch das Ge sicht des Dichters umgcformt hat. Auf einem Studentenbild leuchtet ihm der Trotz aus den kühnen Augen und höhnischer Spott zieht die Mundwinkel nach unten. Im Jahre 1919. sa berichtet ein Teilnehmer. Julius Bab, stand er „als Sprecher deutschen Gewissens" in dem getäfelten Raum des Berliner Volksbiihnenthcaters als ei» Mann „dessen Gesicht still, gütig! und weise geworden, noch alle Spuren überstandener Stürm« zeigte." Auf seinem Sterbebett bekannte er: „Ich bin ur» sprünglich lein guter Mensch gewesen, aber ich habe gut wer den wollen, weil es doch das Größte ist, und ich glaube, ich bin doch rin ziemlich guter Mensch geworden heute. Co war Richard Dehmel mehr als nur der „Dichter uns«« rer Zcitsecle". Er nahm sie i» sich aus. um, sie überwinden^ zu befreien. , S. >V.
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