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Der Kimme! im Februar Was der Februar brinql In Dcuttchlanzg galt der Pctcislaq am 22. Februar als erster Frühlingstag, der das- Ende der kalten Jahreszeit bedeutet, In der Tal lebst cs bmstig nicht an den Zeichen, daß die Natur die Fesseln des Winicrr abznstrcisen beginn!. Die Weiden öffnen ihre Blallknoipen. sie Haseln um ^r!en stäuben, die Schnceglöck- chen beben stirc Kovickien cuivor und Lcbcrbliimchcn und Seidelbast beginnen zu biiiben, 2luch die Tiere erumcken aus ibrcin Winter schlaf. Scheint die Tonne, dann knmincn Tungkäicrchen und Bienen hervor, ja inan kan» schon aus die Sclunetter'iiigLjagd gehen. Frösck>e, Zröten W'aü.rialau-ander werden beivcniich, und die Hechte beginnen zu lai-len Tas: es bergauf und-der Tonne entgcoen gebt, zeigt auch die w-achien e .Zaill der zurücktelirenoe» Vögel Ter erste dieser Früblin,-bole„ ist der Ttar. wenn er auch nicht vor dem 21, zu erscheinen pck-.,, Juni folgen Robraiiimer. :>io'scknvänzchen, Edelfink, Ttorch „ud Wanderfalke, sa ,nitunter stellt sich im Februar auch die Waidsebnepic ein. »»bekümmert »ui die ofsiziclle Vorschrift, die sie erst am Oknlikag« fällig tveröcn läßt. Ein Zeichen, daß der Frühking nabt, in es auch, daß »ns einzelne unserer gefiederten Winlergäsi«, >vic die Nebclkrube, verlassen, ivcil es ihnen schon „süd lich" wird, To frölilich man auch ^iese Früblingsbote» begrüßt, so dürfen sie uns doch nicht darüber hinwegtäusck>en, daß wir vor erst noch mitten i„i Winter neben nnd auch bei günstiger Wetter- gestallung gegen Rückschläge nicht gesichert sind, Aber mag der Fe bruar uns auch nnwirch und kalt kommen, so verreibt man ihm das in dem sicheren Bewußt««:», daß die Tage seiner Viacht gezählt sind. Nach dem Hundertjährigen Kalender soll im Fe bruar das Wetter wie folgt sein: Bis zum 5. Februar sehr kalt;, am 6, Schnee, am 7 sehr kalt, vom 8, bis 10 sehr kalt, den 11, etwas milder, doch immer noch arimmine Käste. die am 12, etwas nachläßt; am 13 und 1l starker Tlurni mit Tchnce uns Kälte, am 15. trüb, am 19. trüb und kalt, am 20 angenehm warm, vom 21, bis 28, Regen, tz Stillegung in Lugau? Die Sozialdemokraten haben im Landtag eine Anfrage eingebracht wegen der geplanten Still legung der Schachtonlage Kaiser-Grube Ser Gciverksckiafl Got- trcseg.'n in Lugau, auf der 685 Arbeiter beschäftigt iverden. Die Ansrager wünschen Auskunft, wie sich die Negierung zu der Stillegung stelle und ivas sie zu tun gedenkt, um die Stillegung zu oe: hindern. tz. Nekordanmeldung zur Klingenthaler Musikoorschule. Zur Musikvorschule an der Musik- und Gewerbeschule in Klin- gcnthal. wtirden in diesen Tagen 180 Kinder im Alter von 9 bis 10 Jahren angemeldek, die sämtlich ausgenommen werden können. Eine so große Zahl von Anmeldungen zur Musikschule rar seit Bestehen derselben nicht zu verzeichnen, tz. 28 Eiiibrück)« zivcier Lehrlinge. In den letzten Mona ten sind in Zwickau in fast allen Schreberaarlenanlagen die Kantinen erbrochen und ihrer Waren Iwraubt worden. Als Täler wurden jetzt ein 15 Jahr« alter Glaserlehrling und ein 16 Jahre alter Elektrikerlehrling ermittelt und festgenommen. Den beiden Burschen konnten insgesamt 22 Kanlineneinbrüche sowie 2 Baubuden- und 4 Kontoreinbrüch« nachgewiesen werden, Eemelncie- unci Ve.'e!n5V/eLen s Archiprcsbytcrat Plauen: Donnerstag, den 13 Februar, Nachm 2 llbr Piarrkonferenz im katholische» Piarrlxiuse Plauen, 8 Psarrcreinweisung In Altenburg (Thür.). Am Sonntag erfolgte die kirchliche Einweisung des vom H, H, Bischof Dr. Schreiber neu ernannten Pfarrers Gustav Palm sbishcr Kaplan an der Hofkirche Dresden) in sein Seelsorgeamt. In feierlichem Zuge wurde er, begleitet vom Kirchenvorstand, den Gemeinde-Deputationen und deren Fahnen in das Gotteshaus geleitet, das die Zahl der Gläubigen kaum zu fasse» vermochte. In bischöflichem Auftrag nahm Erzpriester Plewka-Gera die Einweisung vor, während Erzpriester Neugebauer- Chemnitz die Ernennungsurkunde verlas. In der Einführungs- piedigt gedachte Erzpriester Plewka des allseits verehrten, vor zehn Woche» verstorbenen Pfarrers Kruse, der der Gemeinde Alteuburg lange Jahre hindurch ein vorbildlicher Seelenhirt war. Das erste Meßopfer des neuen Pfarrers in seiner Pfarrkirche wurde weihevoll verschönt durch Gesänge des Kirchcnchors Cäcilia, — Am Nachmittag fand eine eindrucksvolle weltlich« Begrüßungsfeier statt, Sl. Barbara auf der Brücke Die Bürgerschaft von Hegge» im Saucrlande beschloß, auf der neuen Lennebrürke das Standbild der .Heiligen Barbara" nach dom Entwurf des heimischen Künstlers Belke aus Greven brück tu errichten, Das Standbild dieser Heiligen hat für den Industrieort und seine Bevölkerung sinnige Bedeutung; denn die hl. Barbara wird verehrt als Schutzpatronin der Bergleute und Fabrikarbeiter sowie überhaupt aller, die bei Ausübung ihres Berufes von großen Gefahren umgeben sind. Die Herstellungs kosten des Standbildes (rund 2lX)0 Mark) sind zur Hälfte bereits ausgebracht durch freiwillige Spenden der Arbeiterschaft. Der Nest wird bestritten durch die Gemeinde. Aus ihrem tiefsten Stande über dem Wendekreis de» Steinbocks hat sich die Sonne seit dem nstronomischen Winter beginn zu Beginn des Monats Februar um rund sechs Grad nordwärts in der Richtung nach dcm^Aequator bewegt, von dem sie am Monatsschlutz noch um 8)4 Grad entfernt sein wird. Diese Abnahme ihrer südlichen Deklination um insgesamt 9 Grad kommt in dem früheren Aufgang und späteren Untergang des Tagesgestirns anschaulich zum Ausdruck. Am 1. Februar er scheint, berechnet für die geographische Lage von Berlin und dem mittleren Norddeutschland, der Sonnenball morgens um 7 Uhr 51 Minuten über dem Horizont; er verschwindet an diesem Tage um 4 Uhr 49 Minuten nachmittags vom Südwesthimmel. Am 28. Februar dagegen geht die Sonne schon um 6 Uhr 58 Minuten früh aus und um 5 Uhr 40 Minuten nachmittags erst unter. Besonders am Nachmittag macht sich in diesem Monat sie rasche Zunahme der Tageshelle bemerkbar, eine Folge des Unterschiedes zwischen der Stellung der Sonnenscheibe am Him mel und der sogen, mittleren Sonne, nach der man den Stand der Uhren zu richten pflegt. Dieser Unterschied ist im Februar sehr beträchtlich; die Sonne erreicht erst nach zwölf Uhr mitt lerer Zeit»ihren höchsten Stand im Süden, wodurch der Nach mittag wesentlich länger erscheint als der Bormittag. Der Unterschied wird um so größer, je weiter man sich vom 15. Längengrad — dem Meridian, nach dem die mitteleuropäische Zeit berechnet ist — nach Westen entfernt. Während an den Orten unter 15 Grad östlicher Länge die Sonne !m Februar ungefähr um 12 Uhr 14 Minuten kulminiert, erreicht sie an der linken Rheinseite ihren höchsten Stand im Süden erst 30 bis «83 Minuten später. In Ostdeutschland ist das Verhältnis um gekehrt; in Königsberg kulminiert das Tagesgestirn schon um 11 Uhr 52 Minuten, in Gumbinnen um II Uhr 45 Minuten vormittags, wobei die geringen Korrekturen, die sich aus der geographischen Breite der einzelnen Orte ergeben, außer Be tracht gelassen sind Diese machen erst aus sehr weite Ent fernungen hin beträchtliche Unterschiede aus; innerhalb des Tropengiirtels z. B, beträgt die Differenz zwischen der Tag- und Nachtlänge im Sommer und Winter noch nicht einmal zwei Stunden, wogegen in der Nähe der Pole der Unterschied außer ordentlich groß ist. An den beiden Polarkreisen dauert zur Zeit der Sommersonnenwende der Tag, bei der Wintersonnenwende die Nacht volle 24 Stunden. Wie sehr die mathematisch-physikalischen Verhältnisse di« Physiognomie der Himmelskörper bcinflussen, sehen wir an dem äußeren Bilde des uns allernächsten Himmelskörpers, un seres Mondes. Infolge seiner im Verhältnis zur Masse der der Erde geringen Schwere hat er keine eigene Rotation, sondern er wendet uns stets die gleiche Seite zu, woher es kommt, daß sich der Uebergang vom Tag zur Nacht dort nur sehr langsam, nur einmal mährend eines Mondumlauss um die Erde voll zieht, was außerordentlich große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nackt zur Folge hat. Diese werden noch dadurch ge- Dresdner Lichtspiele Ju de» U T - L i ch t s v i el e n wird die Verfilmung des Ro° maucs „stud, med. Helene Will liier" von Vicki Baum ge zeigt, der bekanntlich Probleme der Lebensgcstallung sür die beruss- tätige Akademiker!» behandelt, Ter Film mildert die Härten des Romans und gestaltet di» Handlung geschlossener Olga T s ch e - chowa holl aus der wenig dankbaren Titelrolle heraus, was Kunst und Schönheit vermögen. Das Prinzeß-Theater zeigt den an Spannungs- momenicn reiche» Film „Hochverrat", der nach einem Drama von W. Goldbaum gedreht worden ist. Das Milieu skizziert auf der «inen Teile das üppige Emigrantentum, auf der anderen Teile arm seliges Studentcnlebcn und das Leben in einer Arbcitcrkolonie in Sibirien. Im übrigen behandelt der Film eines der mehrfachen Altenlale gegen den Großfürsten Ktzrill durch Anarchisten. — Gerda Maurus und Gustav Fröhlich sind die Träger der Hauptrolle; ihre Darstcllnngskunst vermitlelt nachhaltigen Eindruck, Den Ufa-Film „Flucht vor der Liebe", den die Kam mer-Lichtspiele zeigen, macht Ienntz Iugo sehenswert, Tie schon oft dagewescne Handlung von dein Mann, der Karriere macht, und dem Mädel, das in Resignation entsagt, ist hineingcstcllt in das bunibewegte Treiben ans Ruinmclvlätzeii. Die gu!« klare Photo graphie trägt «inen gut Teil zur geschlossenen Wirkung des Fil mes bei, Blihnenvollwbund Dresden. Opernhaus: Mittwoch. 5. 2. Vollvorst. Gr. 1 8501—!)000. 92Vl—9500. Gr. 2 1-600; Donnerstag. 6. 2. Gr. 1 2801—2000 . 4251—4300 . 7601—7700. — Schauspielhaus: Freitag. 7. 2. Gr. 1 4951—5100. Gr. .3 1-25, 51-100; Montag. 10, 2, Gr. 1 6701—6750. 8001—8200. — A l C e r l t h e a t c r: Mittwoch. 5. 2. Gr. 1 2001—2200, Gr. 3 I 301—400; Donnerstag, 6. 2. Gr. 1 6801-7100; Freitag. 7. 2 l Gr. 1 1601-1000; Sonnabend. 8. 2. Gr. 1 7901—8000, 8201 bis 8400; Sonniag. 9. 2. Gr. 1 6001-6300, 9151—9200; Montag, I 10. 2, Gr. 1 1—200, 1901—2000, Gr. 2 701—750. — Komödie: wattig verschärft, daß der Mond keine merklichen Spuren vc« Luft und Wasser mehr besitzt, was wiederum eine Folge seiner geringen Masse ist. So ist ein organisches Leben auf unserem Trabanten ähnlich dem auf der Erde nicht denkbar; er bildet eine tote Steinwüste mit mehr als 100 Grad Hitze am Tage und sicherlich mindestens 200 Grad Kälte während der vierzehn tägigen Mondnacht. Seine Hauptphasen fallen im Monat Fe bruar auf folgende Tage; erstes Viertel auf den 6., Vollmond auf den 13., letztes Viertel auf den 20., Neumond aus den 28. d. Monats. Am 12. Februar steht der Trabant in Erdnähe, am 25. in Erdferne. Zum letztenmal finden wir im Februar alle Winter- sternbilder in hoher, günstiger Stellung am Himmel. Der prächtige Orion steht jetzt schon in den frühen Abendstunden in der Nähe des Meridians; auch der Groste und Kleine Hund mit Sirius und Prokyon sind schon früh in günstiger Position, und Sirius erreicht am 1. Februar um 10 Uhr abends seinen höchsten Stand im Süden. In der Reihe der Tterkreisbilder taucht in den späteren Abendstunden schon ein Teil der Jung frau auf. während der Löwe bereits in günstiger Stellung am Osthimmel zu finden ist. Im Nordostcn kommt die wichtige Konstellation des Sommerhimmels, Bootes mit Arkturus, wie der in den Gesichtskreis, und von den Sternbildern der Pol gegend erhebt sich deren bekanntestes, der Große Bär, schon zu größerer Höhe. Die Planetenarmut des diesjährigen Win terhimmels dauert auch im,Februar noch an. Merkur, der sonnennächste Wandelstern, steht um Morgcnhimmel und kann in der ersten Monatshälfte einige Minuten mit bloßem Auge im Siidosten wahrgenommcn werden. Er erreicht am 15. sein« größte westliche Abweichung vom Zentralgestirn, und er wäre länger sichtbar, wenn er nicht südlicher als die Sonne stände, wodurch er trotz verhältnismäßig großem Abstand nur einein viertel Stunden vor der Sonne ausgeht. Venus kommt am 8. Februar in obere Konjunktion mit der Sonne und bleibt diesen Monat noch unsichtbar, Non Anfang März an aber taucht sie als Abendstern am Westhiuimel wieder aus den Son- nenstraklen hervor, um während des kommenden Frühjahrs mit ihrem Glanz den Abendhimmel zu beherrschen. Auch Mars bleibt noch unsichtbar, und nur Jupiter übersi-shlt immer noch alle Gestirne. Immerhin geht er Ende des M-mats schon bald nach Mitternacht unter; aber bis Ende April wi-d er am Nord westhimmel noch bequem zu beobachten sein. Saturn ist an fangs nur eine halbe Stunde oor Tagesanbruch tief im Süd- ostcn zu sehen; die Dauer seiner Sichtbarkeit nimmt nur lang sam zu. Uranus kann bis Ende Februar lief am Westhimmel im Fernrohr noch beobachtet werde»; Neptun siebt am 21. Fe bruar in Opposition zur Sonne und daher die ganze Nacht am Himmel, wo er etwa 10 Dogcnminuten östlich vom Regulus im Großen Löwen mit stärkeren Instrumenten ausgesucht werden kann. Mittwoch, 5. 2, Gr, 1 9M1—9850. Gr. 3 10l —150; Donnerstag, 6. 2. Gr. 1 0851—9900. Gr. 3 151-200; Frcttag, 7. 2, Gr, L 3601—3650. Gr, 3 201—250; Sonnabend. 8. 2. Gr. 1 ,3651 bi» 3700, Gr. 3 251—300; Sonntag. 9. 2, Gr, l 3701—3759. Gr. S 301-350; Montag. 10. 2. Gr. 1 5601—5700. Gr. 3 .351-400. — Residenz-Theater: Mittwoch. 5. 2. Gr. 1 2201—2350; Donnerstag. 6. 2, Gr. 1 6501—6650: Freitag. 7. 2, Gr. 1 6651 bis 6700. 8401-8500; Moniag. 10, 2, Gr, 1 7001—7100. 7501 bi» 7600. — Central Theater: Millwoch. 5, 2. Kr. 1 701 bi« 800. 10551—10600; Donnerstag. 6, 2. Gr, 1 1601-1100. 10601 bis 10650: Freitag. 6. 2. Gr, 1 5301—5100. ,6651-40700: Man- lag. 10. 2. Gr. 1 5401—5500. 10701—10750. — Zn folgende,» Konzerlen können wir unseren Mitgliedern. Karten zum Preis« von 2.30 NM. abgeben: 4. Februar: 3. Pkilhannanisches Kon zen l7 30> Gewcrbckaus: 4. Februar: Kammersängerin Clair« Born und Kammersänger Burg l8> Bereinsßaus; il. Februar: Jubiläumskonzert Kurt Striegler (8) Gewerbehaus. Dresdner Schachlviehmarkt Auftrieb: 162 Ockfen, 296 Bullen. 320 Kickst, 63 Färsen, 20 Fresser. 613 Kälber. 693 Schale, 2976 Schweine, zusammen 5143 Tchlachttiere. Preise: Ockfen: 1. 53-56 sS9). 2. 41-48 (89). b> 1. 37-12 (79). 2. 30-35 (70) c> -. d> - Bulle»: a> 52-56 193), lO 46-50 187), c) 40-15 (82), d> Kühe: a) 46-58 (87-, b) 36-42 (75), c) 28-32 (65), d> 22-26 (63). Färsen: a) 52-57 (99), b) 40—18 (90). Fresser: a> —. Kälber: a) —. L) 75- 81 (126), c> 68-74 (l>9) d) 55-62 (109), c» Schafe: a) 1. —, 2. 65-70 (135), b) 56-62 (126), c) 50-51 (124), d) —. Schweine: a) 83-84 1105), b) 81-82 1105). e) 80 -81 (107). d) 78- 70 (108). «) 76-77 (106), s> -. g) 70-73 (95). Von dem Austrieb sind 474 -Schweine Ausländer, »eberstand: 28 Rin der, davon 7 Ochsen, 14 Bulle», 7 Kühe, außerdem 56 Schale, 11 Schweine. Geschäftsgang: Ringer schlecht <88 Ucbcrstäuder Rinder durften wegen Ausbruchs von Maul- und Klauenseuche nur unter Sperre verkauft werde»), Kälber, Schafe. Sckweine langsam IsabeUa von Aegypten Kaiser Karls d«S Fünsten erst« Jugendliebe. Von Ackim von Arnim. l13. Fortsetzung.) Endlich sagte Bella, daß die Vermählung mit ihrem Vcüe.r nur ihrer Müller, nicht ihr Wille sei. Der Erzherzog beschwor sie jetzt, dem Willen ihrer Mutter nickst so gänzlich nachzugeben. daß sie Lebensglück und Schönheil der Trauer einer unglücklichen Verbin dung hingcbe; von seiner Liebe schwieg er. Bella stotterte, wie es ihr vorgeschriebe» war, daß ihr Vermögen ganz iu der Gewalt dieses reichen Vetters sei, daß sie dem Wunsch ihrer Verwandten sich er geben müsse, insbesondere da sic niemand in der Welt kenne, d«r sie gegen den Zwang derselbe» schützen möchte. Der Erzluwzog ver sicherte ihr jetzl. daß jede Kränkung, di« sic erfahren würde, uner bittlich von ihm bestraft und gerächt werden sollte. Diese Woitc' sühnen eine Liebeserklärung herbei, die nicht nur di« beiden Verklärten, sondern auch die horchende Brak« von einer schweren Last befreite. Wie schwer siel es aber plötzlich aut das Herz der Alten, als Bella, die von o-r Liebe zni» Ersinn',og onrckdrnnge» jcoc Falsch beil verfluchte, ib n zu Füßen fiel nnd ibn bei seiner Liebe beschwor, sie »ich! zu veracl ie», wenn sie ibu betrogen, sie sei nicht, wosür sie sich au icgcbe», die Tochter stirer Inglcilerin. sie fei die Tochter — hier erincklc die rliwmc in einem Träueiisirom. Eaier oer ( .elleuic. sie den Kleinen begleite! batten, trat her ein u»ü meldete -em Eichenog. cr möchte sich in sein Zimmer zu- riicksieben, der Kieiue laste sieb nicht mehr hatten; sie fülirleu ihn durch Umwege i„ dasselbe Haus zurück, woraus sie ih» svrtgeführt, er lialie fick sür lodkrank. Ter Erzherzog sprang fort, cntrüsiet. in seiner ersten Neigung betröge» zu sein Bella ging in das 'Nebenzimmer, weil es in ihrem Gemüte noch von den Blättern nacknegiictc, nackchem der erste Ge- wtttrrschanei verz.meii Ter Kleine ließ sich die Trevvc vom Vinnhäutcr hinanslragen, t>er ängstlich mich der gnäoigcn Frau rief, weil er das End« seines guten Dieiistks fürchtet«. Als Braka kam, ries der Kleine ihr mit schwacher Stimme entgegen, er sei ven der Pest so schwach, daß «r auf seinen Füßen nicht mehr zu stellen vermöge, alles gehe mit ihm herum, er sehe gar nichts mehr, und leinen 0>«danken hinke er mit der Zunge so weit nach, daß er es fast aus den Auge» verloren, was er eben sagen wolle. Vraka stellte sich sehr mitleidig und erschrocken; Bella hatte bei seiner sichtbaren Bläss« einiges Bedauern. „Ach", sagte der Kleine. ..wenn ich nur den Doktor fcstgehal- te» halte, der mir die Pest gleich angesehen, vielleicht weiß er auch ein Mittel dagegen." „O". sprach Braka, „die Pest habe ich oft schon kuriert, ich lege ein Kraut in lauwarmes LLasser, und davon trinkst du alle fünf Ministe» ein« Tasse, so wird alles glücklich vorübergchen." „Schnell, schnell", sprach cr und versank in einen dumpfen Rausch, währenddessen ihn der Bärnbanler anszog und auf das Sofa legte, mit Decken wohl verhüllt. Braka flößte ihm von Zeit zu Zeit eine Tasse heißes Fcnchelwasser ein. wie di« kleinen Kinder zu bekommen pflegen. Entsetzliche Uebelkeitcn erweckien ihn, endlich erleichterte sich di« Natur von dem Uebersluste des Weines, womit die Ehr« des Zutrinkcns sie überfüllt halte: schluchzend und stöhnend sprach er: „Wo mag der Doktor setzt sein, den ich im anderen Hanse sab, wäre der Mann nur zu sinden. er könnte mir wohl noch Helsen, ich luibc so ein Zutrauen zu ihm. da er mir die Krankheit gleich angesehen: macht doch die Tür auf", fuhr cr fort, „es wird hier so heiß." „Die Türe ist verschlossen", sagte Bella, „der Erzherzog ist dort cii'gczogcn." „Der Erzherzog!" bei diesen Worten sprang der Kleine, wie er war. aus dem Belte, konnte sich aber taumelnd nicht Hallen, son- aern sank in Las Waschbecken — „der Erzherzog ist hier, und ich kann ihn nickt um meine HauptmannSstellr ansprcchen, ich versäume mein ganzes Glück, wenn ich sterbe." Der Vernbäuler rollte ihn wieder ins Bett, aber der Klein« weinte bitterlich und jammerte nach dem Arzte, den er unterwegs gesehen. Braka entschloß sich endlich, indem sie ihm versprach, alle Sorg falt anzuwcndc», den Mann zu entdecken, zu Fmu Nietken zu gehe» und durch diesen den Prinzen noch einmal alz Arzt kommen zu lassen. Der Erzherzog zog aber sein Messer gegen dies« Frau un- besohl ihr mit drohender Stimme, ihm zu sagen, was sic von den Fremden »vüßt«. di« vielleicht von einem Feinde sein«S Haus«S zu seinem Verderben gesendet wären. Frau Nielke ließ ohne Rück, halt alle Geheimnisse von sich gehen; sie sagte, daß Braka eine alt« Zigeunerin sei. die sic lange gekannt, daß dies« in einer Nacht mit der schönen Bella und dem Kleinen zu ihr gekommen und sich nach Gent habe fahren lassen, wo sie bekanntlich viel Geld ausaegcben. Ihr Kind sei Bella gewiß nicht, dafür wolle sic stehen, ob aber da» Mädchen ans einem hohe» Hause, dafür wolle sie nicht eiusteben, doch sei es so ihre Philosophie. Geraubt sei das Mädchen aber nicht, denn sie habe mit der Alle» zualeich befehlend und doch mit Liebe gesprochen, unter sich in einer fremden Sprache, die sie sür fran zösisch gehalten. Dies verwandelte die ganze Ansicht des Prinzen, erst glaubt« cr sich in der Falle einer Buhlerin, setzt meinte er ernstlich, daß c» die französische Prinzeß sein könnte, deren Heirat mit ilm, von dem französischen Hofe gegen den Willen seines Großvalcrs betrieben wurde. Es ist bekannt, das, sein späteres politisches Talent in seinen früheren Jahren, di« sich ganz zur körperlichen Ausbildung hin- neigten, wenig durckischicn. er hielt so manches sür möglich, was ein anderer bezweifelt hätte, und Ecnrio war eben mit Adria» zu be schäftigt, um ihm zu raten, cr »abm alio die Bitte, als Arzl wieder zu erscheinen, mit einer gewissen Ehrsurcht an, welche die zitternd« Fmu Nietken sehr überraschte Er machte sich jetzt durch einige Züge mit .Kohle in den Augen brauen und öor der Stirn unkenntlicher und ließ sich in das >i ran kenzimmer führen. Ter Kleine war entzückt, ihn z» kören: O>er Erz herzog befragte ihn sehr ernstlich nach allen Kennzeichen. Der Klein« erzählt« von dem wüste» Kopfschmerz, von der liebeltest, von der gänzlichen Dunkelheit seiner Auge», nnd wie er über sein ganze» Gesicht einen Ausschlag spüre (seine Auge» im Nacken hervorzu- bringen, schämte er sich vor den Leuten, auch lmlte er sich ihrer in der guten Gesellschaft längst entwöhnt): endlich sagte cr, daß er sein ganzes Glück versäume, wen» cr nicht bald hergeslcllt wäre. Ivcil der Erzherzog im Nebenzimmer seinetwegen angckowmen sei und di« Stellen ün neuen Fähnlein wahrscheinlich in diese» Tagen »ergebe: „Ach. lieber Herr Doktor", rief cr in seiner militärische» Be geisterung, „wen» ich so wcgstürbe, hätte mich die Welt nie in dem Glanz und der Herrlichkeit gekannt, wozu meine Abstammung »nd mein Mut mich berechtigen; oft kommt e» mir vor, als tvenn bös« Zauberer d«r wahren Verwandlung meines Lebens «nlgegenstrebrn.* IS-rYrtzu«« sbliit.)