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Wlnlersest -es Sammewerban-es kchlüssel verteilt werden, Ivcrlnend zwei fünftel künftig zu außer» ordentlichen Unterstützungen dienen sollen. Tie Bczirksverbände «Ussen die Genehmigung des Kreisaussäiusses einholen, wenn sie mit ihrer Umlage über 20 Prozent des Gesamtbetrags hinousgchen wollen, der im voraugegangc»«» Nechintiigsjahr den Bezirksgemein- den an Uebcr>veim»«ssieiicrn zugrflosien ist. Tie von gewisser Teile gewünscht« Aushebung der Vcr. koppeln ng zwischen Grund- und Gewerbesteuer ist im Neserenlenenlwurs nicht vorgesehen T«n Wünscl)«» der (hmeinden, die durch Ausgaben sür höhere Schulen stark belastet wert!«», will der Entwurf erfreulicherweise dadurch enlgegenkom- men. daß „Ga st s ch u l b e i t r ä g e" eingesührl werden, damit nicht mehr die umliegende» Olemeindeu von den höhere» Schulen des Haupkortcs prositicrcn. ohne etwas dazu zu zahlen. Auch die Kraftfahrzeug st euer-Verteilung soll neu geregelt werden. Ter Staat soll die eine Hülste erhalten, die Öle'amlheil der Gemcinden 45 Prozent und der Wegebaustoek die restlichen 5 Prozent, Für die Verteilung an die Bezirksverbände >md die bezirkssreien Gemeinde» soll s« zur Hälfte Gebietsgröße und Zahl der 5trastsahrzeuge maßgebend sein. Auch die anderen Spitzenverbände sollen noch zum Entwurf gehört werden, der oller Voraussicht noch noch während der jetzigen LandtagStogung dem Parlament unterbreitet werden wird. vi-rrrlrn unel Umgebung Die Sia-lralswahlen Dresden, 4. Februar, Am Montagabend berieten di« bür- rlichcn Fraktionen des Cladtverordnelenkollegiums über die vorstehend« Neuivahl der unbesoldeten Sladlräte. Es kam ein« vollständige Einigung zustande aus Grund der Clarke der verschiedenen Fraktionen. Es wird ein einheit licher Wahlvorschlag eingereicht iverden. Es sind nur soviel Herren vorgeschlagen worden, als geivählt werden müssen. Ti« Kommunisten dürsten ein Mandat, die Sozialdemokrolen ach! bis neun erhalten, während die übrige» 12—12 Mandate den verschiedenen bürgerliche» Parteien zusallen dürften. Die Demokraten erhalten u. a. Ztvei Sitze gegen bishr einen. Der bürgerliche Wahlvorschlag setzt sich wie folgt zu sammen: Deutsch« Volksportei: Stadlrat Dr. Krüger, Eladtrat Christoph, Cladlral Tietz und Moderegger. — D c u l s ch n a t i o na l e VoIkspartei und Hausbesitz: Cladtrat Vauch, Stadlrat Simmgen und Studicnrat Eichler,— Gruppe Handel, Handwerk und Gewerbe: Stadt- rat Heinz« und Stadtrot Kunte. — N a t i o n a l s o z ia I i st e n: Schriftleiter Koester Heuckenöorf. —Demokratische Par tei: Sladlral Veck und Oberverwaltungsinspektor Eichler. — Die Sozialdemokraten haben beschlossen, wieder ihre bisherige» Vertreter im Stadtrat, die Sladlräte Barthel, Braune, Grase, Friedrichs, Kirchhof, Sander und Dr. Wünsche vorz»schlagen Cladtrat Förster scheidet wegen Wegzugs nach Berlin aus. An seiner Stelle wird Landtagsa'ogeordneler Edel vergeh lagen Aul der sozialdemokratischen Borschlagslifte sosgen dann noch Marlha Hornoff und Tr. Müller. Neubeletzuriq der Disziplinargerichte Dresden, 4. Februar. Tos Gesainlministerium hat dle Neubesetzung der Disziplinargerichte vorgenoininen, die durch Ablauf der Amtsdauer der bisherigen Mitglieder notwendig ge worden mar. F» der .Hauptsache sind die bisherigen Mitglieder wieder ernannt worden. Neu ernannt worden sind: Zum Vor sitzenden des D i s z i p I > n a r h o s s sür den Fustizininister Tr. Man ns seid der bisherige stellvertretende Vorsitzende, Se- natsprüsidcnt lreim Oberlandesgericht Dr. Ulbricht, und für diesen zum slelivertretenden Vorsitzenden der Sberlandes- gerichtsral im Justizministerium Zehr seid. — Ferner wur den ernannt zum Vorsitzenden der D i s z ip l i n a r k a m m c r sür den Ministerialrat, im Justizministerium Tr. Uh sich, der bisherige stellvertretende Vorsitzende Landgerichtsdirektor Sey- fert, Dresden, und sür diesen zum stellvertretenden Vorsitzen den der Landgerichlsdirektor Dehn im Justizministerium. Das neue Umiteigen Tie neuen Umsleigebcsliinmungcn haben sich am gestrigen Montag, dem ersten Werktaize ihres Fukrastrclens, wider Er- ivarten reibungslos eingcführt. Tie Fahrgäste, die beruflich die Straßenbahn regelmäßig benutzen, waren über die neuen M- stimmungen gut unterrichtet und benutzten nach Möglichkeit die Oucnwrbindnngen der Linie 26 zur Abkürzung ihres Fahrt- nnaes. Allerdings wird es auch in den nächsten Tagen noch Vorkommen, daß der Schaffner ans Fahrgäste stößt, die die Vor schrift noch nicht beachtet haben. Fm übrigen gaben die Schaff ner ungewöhnlich bereitwillig Auskunft: jeder Fahrgast, der «inen Umsteiger verlangte wurde angewiesen, in rechtmäßiger Meis« uinzusteigen, Fm übrigen sind zur eingehenden Orientierung des Publi kums von der Direktion der Straßenbahn übersichtliche Dresden. 4 Februar, Tas traditionelle Winterfest des Bonisatius. Samiuelverbandes hat aestcrn abend im Konzerlsaal deS Ausstellungspalasles stattgesunden. Ter Besuch war — trotzdem «in sehr zugkräftiger Vortrog Kaplan Fahsels auf den gleichen Abend fiel — ein recht guter. Ter Ehrenvorsitzende des SammelverbandcS, der österreichische Generalkonsul Generaldirektor Eiselt, begrüßte sie Gäste, Man sah Vertreter aller katholischen Esemeinden und aller katholischen Vereine Dresdens, Die katholische .Psarrgcisttichkcit Dresdens, an der Spitze Erzpriestcr Bodenburg und Propst Seidler, >var fast vollzählig erschienen. Neben dem Ehrenvorsitzenden des Orlsvcrbandes der katholische» Verein«, Oberst a. D. Jäckel, sah man den Vorsitzenden des Ortsvcrbondcs, Apotheker Tränkner, fer ner den Vorsitzenden der Katholischen Schulovganisation sür Sach sen, Kausm, A. H. Mehring, den Vorsitzenden LeS Caritasoerbandes im Bistum Meißen, Rechtsanwalt Dr, Hille, den Zentrumsverlreler im Dresdner Stadtparlamcnt, Stadtv, R, Müller und Exzel lenz v, Jarotzki, — Gegen 8 Uhr erschien, lebhaft begrüßt, Bischof Dr. Ehrist tan Schreiber im Saale. Den ersten Teil des Festabends bildete ein Wohltätig keitskonzert. Unter der künstlerischen Leitung Karl Maria Pembauxs vereinigte» sich vier Dresdner Künstler zu einein ab wechslungsreichen Programm, das neben Werken Max Bruchs, Rossinis und Adams auch der heileren Tonkunst eines Lehar und Strauß diente und mit launigen und lustigen Dichtungen der Sprich, kunst Raum gönnte Bruno Knauer betreute das Adagio des Violinkonzertes tn G-Moll von Bruch mit bestechender, geschmeidi. ger und blitzsauberer Strichtechnik, sowie warmem und beseeltem Ausdruck, während er in der Ungarischen Fantasie von Lehar die Brillanz und Virtuosität seines vornehmen ViolinsPieleS mit Bra vour zur Geltung brachte. Mit der Arie der Rosine aus dem „Bar bier von Sevilla" und dem Dorsschwalben-Walzer von Strauß ent zückte Liescl von Schuch, deren auserlesene Stimmkultnr und sel ten schöner Kolvraliirgcsang über alle technischen Schmicrigkciien triumphierte, di« Zuhörer zu lauter Begeisterung, so daß sie sich zu einer Zugabe einer Komposition von Fricke entschließen niiißte. Er innerungen an Anton Erl weckt« Martin .Krem er mit dem Lied des Postillon von Lonjumeau von Adam. Auch das Tauberiche Ta-Capo-Lied „Gern Hab ich die Frauen geküßt" ous „Pgganini" von Lel;ar machte er sich zunutze. Der stzmpathische Klang seines Tenors und seine geschmackvolle Ausdrucksweise sicherten auch ihm Pläne in olle» Wagen angebracht worden, in die sämtlickp: Straßenbahn- und Krastomnibuslinien eingezeichnet sind. Die Nundbahn 26, die sür das doppelte Umsteigen besondere Be deutung gewonnen Hot ist durch roten Druck hervorgehoben. — Tie friedfertigen Dresdner haben sich also rasci>er als ange nommen damit abgesunden. daß ihnen vorgeschrieben wird, wo sie ein-, aus- und umsteigen dürfen ober müssen. Aukobus mik Anhänger Auf der von der Dresdner Straßenbahn-A.-G, betriebenen Krastomnibuslinie Lenden — Zschachwitz wurde am Dienstag eine Neuerung eingeführt, die in den verkehrs reichsten Stunden bis 8 Uhr und von 16 bis 20 Uhr der Ent, lastung der Autobusse dient. Die Autobusse iverden in den angegebenen Stunden, an Sonnabenden und Sonntagen jedoch bereits von 12 Uhr an, mit Anhängern gefahren, die je 24 Sitz- und 21 Stehplätze enllialten, Ta es sich-bei den An hängern um selbftspurende Wagen handelt, affo um Wagen, die in der Spur des Triebivagens lausen, fft ein ruhiges Fahren auch in den Anhängern gewährleistet. Diese wesentliche Neuerung im Dresdner KraslomnibnSv'erkehr dürfte besonders von der Einwohnerschaft von Leuben-Zschachwitz begrüßt werden. Forderungen christlicher Ellern Dresden, r, Februar, Die Dresdner christlichen Eltcrn- ncreine nahmen in der letzten Zusammenkunft einstimmig eine Entschließung an, in der es u. a, heißt: Die Vczirksverbands- versammlung der christlichen Elternvcreine Groß Dresdens hält die gegenwärtige sächsische Ordnung des Schuljahrbeginnes und der Ferien sür ausreichend. Einer etwaigen Verkürzung der Oster-, Psingst- und Weihnachtsserien zugunsten der weiteren 'Verlängerung der großen Ferien widerspreck)«» wir. Allen Ver suchen, dadurch die hohen christlichen Feste, Ostern, Pfingsten und Weihnachten aus dem Volksbewußtsein zu verdrängen, werden wir schürssten Widerftand entgegensetzen.' — Die für das kommende Schuljahr zwar aus finanziellen Grün den ausgesetzte, ober für die Folge, beabsichtigte Neuord nung der Lernmittel sür den Religionsunterricht lehnen wir ab und widerspreän'n der beabsichtigten Entfernung von Bibel, Katechismus aus säst allen Klassen. herzlichen Beisallsdank der Konzerlbefticher, In schalkhafte Lieben-- Würdigkeit und edelsprachin« Bortranskunst kleidete Greth« Volck« mar die heiteren Dichtungen Ter liebe Gott im Theater, Salzburg — die Hauptstadt von Salzburg, Di« Dankbarkeit. Der Teufel und dos Münchner Mädel, Die Entstehung deS Kusses und Ter stehen- gebliebene Kürassier, so daß sie sür di« beisallssröhliche Zustimmung ebenfalls mit einer Zugabe danken mußte. Am Flügel waltete mit meisterlicher Begleitkunst Karl Maria Pembaur seines Amtes. Nach Abschluß des Konzertprograinmes ergriff Bischof Dr. Schreiber das Wort, um der an ihn gerichteten Bitte nachzu kommen, einige Worte der Dankbarkeit und Aufmunterung zu spre chen, Mit herzlichen Worten würdigte «r die wolffgelungenen Vor träge n»d dankte allen Milwirkcnden, besonders Liesel v Schuch und K, M Pembaur, Gewiß sei die Theologie mancher der Dichter, die zu Wort gekommen seien, nicht ganz einwandfrei; aber di« Dich- ler hätten ja wohl ihre eigene Theologie, Nicht darauf wollen wir sehen, sondern vielmehr Gott danken, daß er Dichter und Künst ler geschossen hat. di« ihm alle Ehre machen, indem sie ihrerseits Schönes schaffen. — Die ganze Veranstaltung des Winterfestes sei hineingebaut in einen schöne», edlen Zweck, Ziel des Sammelver- bandcs sei es. Gelder sür die Erzieht!»« von Waisenkindern und die Pflege von verwahrlosten Kindern zu besckiafse». I» einer Zeit, wo die Flucht vor dem Kinde eine allgemeine Erscheinung ist, wo der Mord des Kindes viele nicht mehr bedrückt, tut es wohl, an einer Veranstaltung teilzunehmen, die dem Kinde gewidmet 'st, — Der Bischof schloß mit dem Wunsche, daß der Eifer sür die Ziel« des Bonifatius-Sammelverbandes ini katholischen Dresden wach erhal ten bleiben und wachsen möge; Gottes Segen werde auf dieser Arbeit ruhen. Damit tvar der erst« Teil des Festes beendet. Das äußere Bild der Veranstaltung wurde jetzt lebhafter bewegt; überall fanden sich Gruppen in reger Unterhaltung zusammen, Bischos Dr. Schreiber, der eigens zu dieser Veranstaltung von Berlin »ach Dresden gekoin- men war, mußte sich bald von der Versammlung verabschieden. — Geschäftige Hände niachlcn die Saalmille frei, »m Raum für den anschließenden Ball zu schasse». Nasch waren di« rings um die entstandene Tanzfläche geordneten Tische besetzt, eine Kapelle nahm auf dem Koiizcrtpodium Platz und bald erklang der erste Walzer. Nun kam die Jugend zu ihrem Recht, und Tanz und fröhliches Ge spräch hielten die Teilnehmer des Festes noch lange beisammen. : Abschledsseier fiir Bischos Tr. Schreiber. Der Ortsverbond der katholisckien Vereine Dresdens veranstaltet am Sonntag, 16, Februar, abends ^8 Uhr im großen Saale des Ausstellungspalastes eine Abschiedsfeier zu Ehre» von Bischof Dr. Schreiber. Sämtliche Eäcilienchöre der Dresdner Gemein den und der Katholische Männergesangverein wirken bei der Feier mit. Die Festrede hat Pros. Tr, Heidnschka über nommen. Alle Katholiken non Groß-Dresde» und Umgebung sind zu der Feier herzlich eiugeladen, ? Dresdcn-Johannstadt (Herz-Jcsu-Psarrci), Am Donners tag dieser Woche, also am 6. Februar, wird abends Punkt 8 Uhr ün Gemeindehaus (Hutlenstraße 7) eine Versammlung der Helfer und Helferinnen der Psarrgcmeinde stattsinden. Wer aus der Gemeind« irgendwie gewillt ist, einige Arbeit im Sinne des Laienapostolatrs zu leisten, ist herzlich «ingeladcn " Vinzeiitinö-Konfcrcnz Tresdeu-Johannstodt. Tie General versammlung findet am Freitag. 7, Februar, um 20 Uhr, Hutten straße 7 (Restaurant „Union") statt Alle tätigen Mitglieder wer den dazu erwartet Aber auch die Förderer der Konsercuz sind herz lich dazu eingeladen Verdichtung der Wagensolge auf der Krastomnibuslinie 17. Ab Mittwoch, den 5, Februar d, I. wird der Verkehr ans der Krastomnibuslinie 17 an Werktagen in den Wage nab st an de» verdichtet, indem von 6,27—7,67 die Wagen zwischen Simson- platz und Mickten in Abständen von 15 Minuten verkehren. : Nachlaßversteigerung des Fllrsorgcamtcs. Mittwoch, den 5, Februar 1020, vormittags von 9 Uhr ab werden Könncritzstroß« 20, Erdgeschoß, zu verschiedenen Nachlässen gehörige Sachen öffent lich versteigert. Darunter befinde» sich n, a, versch Schränke, Aer» tikos, Waschtische. Nachtschränkchen. Nähtische, Kommoden, Spiegel, z, T, Kristall mit Uutersatz, Solas, versch, Wandnbren und Wecker, Stühle, 1 gut erhaltenes Fahrrad, 1 große Anzahl Kopfkissen, Actt- stclkcn mit Malrahen, 1 Schreibtisch mit Aufsatz, große und klein« Tische, lcriicr zahnärztliche Einrichlungsgcgenstände, : Arbeiterentlassungen. Beim städtischen Tiefbauaml sind im Laufe der letzten Wochen 278 Arbeiter vorläufig ent. lassen worden, ferner bei der Straßen reinig nng 42 Ar beiter, Die übrigen 658 Straßenreiniger arbeiten nur noch an fünf Tagen der Woche. Di« Entlassungen sind eine Folge de« überall notwendigen Sparmaßnahmen. —-Der Dresdner Opernball 1SZV , j" Im Rahmen vom Vorjahre <rb>veicl>end. Das äußerlich elegante Bild mar alrer das gleich. Wer ließe sich vom kunst sinnigen Dresden den Opernball entgehen? In seiner Unge zwungenheit verfliegen die Stunden nur zu schnell. Treppauf, treppab, in den Wandelgängen, im Zuschancrraumc, aus der Bühne, hinter der Bühne und in zahlreichen Nebenrüume» flutet die festliche Menge, Ueberall gibt es zu sehen, Ucbergll ist fiir das leiblicl)« Wohl aufs beste gesorgt. Herrlicher Pslan- zenschwuck und prächtige, süßduftende Blumen erhöhen den Reiz, Di« Theaterb«suct>er der Vorabende halten schon einen Vor,ieschivack. Am Tage selbst tollte noch die „Fledermaus" über die Bühne, Dann aber schivang Kurt Striegler den Stab zu dem „M e > sie r- K l i ng e r- V or spie l", das das völlig aus- r-erkoufle Heus in lustiger Laune be,wüßte. In fein humor voller Weise hat Striegler diesen köstliche» Auftakt musikalisch belebt. Der sein« Humor setzte sich sort in „Katharina Hopkins fliegt ins Zauberlan d", Angstlraum zweier Monnenten der Sächsische» Stoatslhealer, versaßt von Georg Kicsau und WaldemarElaegemann, In drolligem Fn-nndDurct>- einander ausgel)«iid von einer flüchtig«» Bekannlsct>ast im „N>imphen1>ad", spukt ein sprühendes Poutpourri von Fragmen ten n>w Otxr- und Scignispielhonssührungen der letzten Spielzeit — soga, die Donkosaken fehlen nicht — belustigend und sliin- wungssördernd vorüber: Striegler als Kar>ellineist«r, Er hard! und ,'kiesau als Spielleiter, das Bühnenbild von Mahnke, Poltz und Brandt, die Trachten von Fanto und die Mitwirkenden, die StaatskapelIe und das ge samte I, iinstlerische Personal von Oper und Schauspiel, — Die Atmosphäre für den ziociten Teil der Nacht ist geschaffen, Fm Orck-esterraume richtet sich das lvall- orchestcr von Max Feie reis ein, während die KazwIIe P I i e tz s ch - M a r k o die ehemalige Festtage besetzt. Um Mit ternacht rusi das Feikreis-Orchester mit einem locken den Fah,-Strauß Walzer die Tanzbeine zu ihrer Pflicht auf. Vier aus der Bühne keinen Platz sindct. versucht im Wandel- gange des ersten Ranges (Kapelle Arthur Grobe) oder im 5, Range sein Glück, Andere Hallen es mit Lukullus und mack>en sich auf die Forschungsreise. Fm Kassensol)er, bei Musik der Kapelle Näsler, kann man sich des Opernball-Soupers be dienen. Eugen Hnsf hat eine Urgnell-Klouse im 4, Range eröffnet. Die Sektgeister verwalten Grete Nickisch. Engenie Aurck Hardt, Antonie Dietrich, Fenny Schasser, Plasch Ke. Burg, Schäffler und ondeie Künstler. Des Weines Lob kann man bei Angela Kolniak, Helen« Jung i» der „Traube-Bar" und bei Ermold und Lange in der „Aß mannshause „er Krone" rühmen. Leckerbissen bietet Slaegemann im „Auflernkeller". Von den einzelnen Rängen kann man in nngestärtcr Muse das prächtige, bunte und frohe Bild genießen. Vorgerückt ist die Zeit. Max Feicreis weiß die Stimmung zu steigern »nd schn ngt unermüdlich den Stab. Das Plietzsch Marko-Orchester wechselt mit ihm ab. Und mit diesem Opernballe haben die Veranstalter (der Reingewinn fließt in die Ruhegeld-, Witiven- und Waisenkassen der darstellenden Mitglieder) für reiche Un terhaltung und 'Abwechslung geschicht Sorge getragen, so daß im raschen Flug« die letzte Stunde angebrochen ist, ^ Otto Hollstein. TtaatSoper. In, 4, S i n s o n i« ko n z e r t der Reihe B stand »tl>c» dem Klavierkonzert in B-Dur von Brahms die I. Sinfonie in F-Moll von Richard Strauß, Ein Werk aus de» jungen Tagen des Nosenkavalierkomponisten, Obnwhl in einer Molltonart geschrieben, bringt sich doch in allen vier Sätzen der epikurische Eliarakter des Straußschcn SckwsscnS immer wieder zur Geltung, Diese Sinfonie wandelt noch stark in eklektisch» iffab- nen, Man trifft musikalische Bekannte a»S Beethovens „Neunter", ous Wagners „Walküre", auch der König Marke spricht zu Anfang eindringliche Worte, Aber das sind keine Nachteile für kompositori schen Schasicnsoeisl;' denn in dem Werke zeigt sich namentlich im zweiten und drillen Satz bereits der wendende Meister, Und sür die Persönlichkeit Strauß' »oerbcn schon hier die eigenwilligen Nbtzlbnmi, die kunstvoll verschlungene Tkematik und das prunkende orchestrale böenmud, Di« Wiedergabe der Sinfonie, durch Hermann K utz schbochs seinschürscnoe und sensitive Fvbrnng und durch die Farbenglut und Kiangpracht der Staatskapelle meisterlich be treut. übte aus die Besucher einen starken Reiz aus, so daß sie reichen Beifall fand In schöner Harmonie'dazu storch das Klavierkonzert von Brahms, dem Earl Friedbergs pianistischt Meisterschaft lebensvolle Gestalt gab. so daß auch ibm begeisterter Dank zuteil wurde. — lst — Staatliches Schauspielhaus. Eilt bissel Wehmut übcrkommt einen, wenn man den ..Raub der Sa b i n e r i n n c n" ohne Alfred Mcpcr, diesen prachtvollen Stricie, der ans der Höbe seines Schaffens von uns ging, wieder einmal sieht, Mau weiß nicbl, ob und in welcher Richtung sich die Thcaterlcitnng nach einem Ersatz sür Mctzcr bemüht. Geschehen möchte etwas. Denn die anschkincnd im Publikum verbreitete Ansicht, daß Paulsen, der jetzt de» Stricse gibt, in dieses Fach hinübcrwechseln sollte, ist irrig, Tas besagt nun freilich noch nicht, daß Paulsen kein guter Stricse sei. Tas ist er sogar ganz bestimmt, Aber die Qualität dazu bezieh er ous seiner hervorragenden Kenntnis des sächsischen Dialekts. Dem „rührenden" Striese bleibt er manches schuldig. Tapir überrascht Paulsen durch die beiden komischen Hanptszcnen, wie er als Onkel die grausige Eleschichte von Luise Miller verzapft und wie er di« Regiesitznng mit dem Autor „leitet". Von Lachsalven tvar das be gleitet. Die zweite Neberraschunn bot Stella David als Köchin Rosa, Sie spricht leicht tschechischen Akzent und rettet dadurch man ches, das ansonsten der'Verstanbung anbeimgesallc» ist. Auch sie ltzitt« enormen Lachcrfolg, Eine hübsch, sür den Schwank säst zu fein ge zeichnete Eharakterstubie gab Schröder als Professor, während Lotte Crnsius dessen unbeschreibliche Angst vor der bessere« Hälfte mit Neberzcngung zu begründe» verstand. Ie » n tz Schos ser mar die kleine Doktorsirau, die im Vorleben ihres Mannes herumschnüffelt, »nd L o t t e G r n n e r die jüngere Schwester, hübsch .»nd appetitlich. Den Doktor spielte Wo hl brück, temperiert und mit Humor, Hofsma«:» war der verlorene Sohn und Schmie- renregisseur. Sonderersolg liatlcn die beide» Szenen de« Weinhänd lers Groß, Kotten kam» ließ darin den cholerischen Urberliner lebendig iverden, Die Neueinstudierung, als FaschingSgabe gedacht, kann sich auch sonst sehen lasse», Joses Gielen hatte kleine Tcrlkrneucrungen gesunden und damit dem Dialog einen Dienst er wiese», Er l>olte außerdem das Stück in die achtziger Jahre des vorige» Jahrhunderts, also in seine Enislchungszcil. verlegt und das war in diesem Falle besonders wirkungsvoll, Ter Jahrgang 1020 schüttete sich aus vor Lache» über diese ..»»mögliche Mode", speziell über den Hute kaum noch glaublichen cul de Paris. Behag lich und gemütlich machte sich dagegen die Dekoration. Dr. CHItz endlich wählte als Zwischenaktsmusik das. was man damals bevor zugte. »nd es zeigte sich, daß solche Zwischenmusiken wirklich stim- mungssördernd waren. Sclprde. daß man sie beute im Unterhaltung», stück nicht mehr kennt! — Es tvar ein Erfolgs Zck.