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»««me« 33 Sächsische Vollrs?»ei»«n^ » Februar i»3« den G«, nms hei sse. und' 2. Tisch, Sack. r Arbeit Sachse»^ : Itali«, ros. De, rr frai», ink. s schass«» konnte, hohe» Sach» utschem und z» rband» zendst* eschafft Reite, stnale» ert fit, var. dvett» idung. er sil, eister» r den rutsch« >meter -ieger krebs« Wett» alle» rr den urige« >. vo» prung vurd« 140.80 lillle, e Ge» l un» k di« »es „»« ras,« 17, 15 u»pl«l /,8) ^erkauf. »r «lck -2200 r 58, 7100 Ihr lerltz» 9850 vrllc» 0»00 r lckrrt .Hunt« »Inoä vloe SW l, u« 8s tlOO ) Opium bringt Geld England verhindert eine wirksame Bekämpfung -er Rauschgifte Die Beratungen tu Gens (Von unserem Vertreter.) Genf. Aiftang Februar. Wenn man >n ven Zuyörervanken jenes Saales im Genfer Völkerbundshaus sitzt, wo die Beratende Opi um kom» Mission ihre Tagungen zu halten pflegt, und den langwieri gen Beratungen am Hufeisentisch beiwohnt, mutz man immer wieder an eine andere Kommission denken — nämlich an den Vorbereitenden Abrüstungsausschuß und an seine Arbeiten. Beide Gremien haben nicht nur gemeinsam, daß ihre Mitglieder mit schöner Beharrlichkeit auf der Stelle zu marschieren verstehen, sondern darüber hinaus, daß hier wie dort scheinbar versucht wird, etwas abzubauen, abzu- rllstcn, abzutun, gegen das sich die öffentliche Meinung, auf die man bekanntlich heute ebensowenig Rücksicht nimmt wie jemals früher, in fast allen Ländern wendet. Es handelt sich in beiden Kommissionen darum, etwas zu begrenzen — in der einen um die Rüstungen, in der anderen uni die Produktion der Rausch gifte. Aber weder hier miedort siehtman irgend einen greifbaren Erfolg. Diese nicht zu leugnende Tatsack>e erklärt, warum die Opiumkommission immer an die Abrüstungskommission erinnert. Nur, daß den Opiumdebattcn eine interessanter und farbiger zusammengesetzte Zuhörermenge folgt, wenn man von den amerikanischen Misses absieht, die überall dabei sind, wo man „bumLnit>" macht, und die glauben, man könne den Kulis das Opiumrauchen ebenso leicht abge- wöhnen wie ihren Männern den Alkohol. Freilich darf man weder bei der einen noch der anderen Kommission vergessen, daß, wie wir oben schon sagten, scheinbar der Versuch zur Abrüstung, zur Abschaffung von Waffen wie von Rauschgiften gemacht wird. Denn in Wirklichkeit geht es t»n etwas anderes — um eine neue Form des Inter essenkampfes im Rahmen und Mantel jener Phraseologie, die der „Atmosphäre von Genf" angepaßt ist. Was augenblick lich in der Opiumkommission vorgeht, ist ein Beweis dafür. Die Kommission, die sich jedes Jahr im Januar versammelt und bis fin den Februar hinein tagt, beschäftigt sich bei ihrer diesjäh rigen Tagung mit dem Beschluß der Völkerbundsversammlung, «ine allgemeine Konferenz der Länder einzuberufen, die Rausch gifte produzieren und verbrauchen, um so zu einer allgemeinen Feststellung des medizinischen und wissenschaftlichen Bedarfs zu kommen und die Produktion danach einstellcn zu können. Der Vorschlag dazu ging im September von englischer Seite aus, und auch während der Kommissionsberatungen ist der englische Delegierte sein eifrigster Verteidiger. An und für sich läßt sich auch dieser Plan durchaus sympathisch an und steht so aus, als sei er von rein idealistischen Momenten bestimmt. Besinnt man sich aber darauf, daß England einen sehr große»Teil seiner Kolonialausanben z. B. aus dem indi schen Opiumanbau bestreitet, daß außer Indien für den Opium-Welthandel hauptsächlich nur noch Persien und die Türkei (die nicht in der Opiumkommission vertreten sind und ihre Arbeiten völlig ignorieren) in Frage kommen, so sieht man den englischen Vorschlag in etwas anderem Licht als dem der reinen Humanitas. Man sieht in ihm nämlich dann einen Bersuch, durch direkte Verständigung mit den chemischen In dustrien der Welt, soweit sie aus der in diesem Jahr einzuberu« senden Konferenz vertreten find, sich über die ausschließlich« Bevorzugung des indischen Opiummarktes zu einigen, und es ist keine Frage, daß eine Reihe großer Industrien, denen England als Kompensation ander« Vorteile bieten kann, daraus ringehen «erden. In die gleiche Richtung deutet auch die Bemühung mancher Mitglieder der Opiumkommission, immer wieder die Debatte vom eigentlichen Thema, dem Opium, auf die „äerivsls" und anderen Rauschgifte abzulenken, wie in diesen Tagen das Memorandum der ägyptischen Regierung (!) und ihres Vertreters, eines Mannes mit englischem Namen (Rüssel Pascha), der, wie bereits gemeldet, lange und eingehend von den Verwüstungen sprach, die Heroin- und Haschisch-Konsum in Aegypten anrichteten, und davon, daß von 14 Millionen Aegyptern fast eine halbe Million dem Genuß dieser beiden Rauschgifte verfallen sei. Natürlich pflichtete ihm der englische und der indische Vertreter ausdrücklich bei — England scheint überhaupt diesem Memorandum nicht sehr fern zu stehen —. zumal, da der Schmuggel mit beiden Giften fast ausschließlich Schweizer und französischen Firmen zur Last fällt. Gewiß sind diese Dinge verurteilenswert, und niemand wird etwa schweizer oder französische Fabrikanten entschuldigen wollen, die ihre Drogen den ägyptischen Fellahs auf allen möglichen phantasti- n Wegen in ihre Dörfer schmuggeln, — aber man wird en Verdacht nicht los. als werde die Kommission nur deshalb so lange mit Memoranden und Darlegungen über Haschisch und Heroin bcscksiistigt, um den Blick — vom Opium abzulenken. Obschon die Kommission, wie ihr Name sagt, ja doch eigentlich — gerade zur Bekämpfung des Opiumgebrauchs gefchaffen ist. Wie immer auch der Bericht des Ausschusses an den Völker bundsrat, der erst die Einberufung und Zusammensetzung der allgemeinen Konferenz zu beschließen hat, ausfallen möge, und Der neue Kurs in Thüringen Nationalsozialisten als Fachberater im Lolksbildungs- mintstertum Weimar, 3. Februar. Wie von zuständiger Stelle bestätigt wird, hat Slaats- minisler D r. F r i ck als „ehrenamtliche Fachberater" ohne Gehalt den Studienrat Zumckel für das Gebiet des höheren Schulwesens und der Universitäten und den Landtags abgeordneten Lehrer Wächtler für das Volksschul, uni» Berufsschulwesen berufen. Ein dritter Fachberater für das Theaterwesen dürste ebenfalls noch ernannt werden. Diese« Schritt stellt eine Neuheit dar, die bisher verfassungsrechtlich nicht begründet ist und von den übrigen Regierungsparteien bisher nicht gutgeheißen wurde. Die Fachberater sind Par, teigenossen Frickes was auch immer das Resultat dieser Konferenz sein wird — ein« steht fest: Kommt man tatsächlich zu einer Festlegung des Welt bedarfs an Rauschgiften und der dahintcrstehenden Abmachung, daß die verarbeitenden Industrien ihren Bedarf auf dem indischen Opiummarkt decken, so. ist immerhin die Gefahr groß, daß sich dann in den „boykottierten" Ländern, der Türkei und Persien, eigene Industrien anstun und da» dort produzierte Opium verarbeiten und daß dann trotz alle« schönen Morte für die armen Opscr — gar nichts geschehen ist, Sachsen mutz sparen Vermin-erke Dienstreisen Dresden, 4. Februar. Bekanntlich hat Präsident Schieck vom Slaatsrechnungs- hof in seiner viel erörterten Denkschrift zur sächsischen Vcr- waltungsresorm unter anderem kritisiert, daß im Durchschnitt täglich ein hoher Beamter von Dresden nach Berlin gefahren ist. obwohl bekanntlich die sächsische Gesandtschaft in der Reichs- Hauptstadt sehr reichlich besetzt ist. u. a. außer dem Gesandten noch mit drei Ministerialdirektoren. Erfreulicherweise ist diese Kritik Schiecks an der Reiselust mancher höheren Beamte» nicht erfolglos geblieben, zumal sich die gesamte sächsische Presse ohne Unterschied der Partei der Schiecksche» Kritik mit Nach druck angeschlossen hatte. Wie die Sächsisch-Böhmische Korre spondenz von zuständiger Seite erführt, hat die Regierung die Zahl der Dienstreisen nach Berlin aus das unbedingt erforderliche Maß eingeschränkt, so daß von Fahr zu Jahr ein Rückgang der Gesamtzifscr dieser Dienstreisen eingetreten ist. Dieser Rückgang macht in den letzten drei Fahren rund 15 Prozent aus. In den allermeisten Füllen sindet die Rück fahrt noch sm gleichen Tage statt, so daß die Mbcrnachtungs- kosten Wegfällen. Man kann nur dringend wünschen, daß die Regierung, wenn auch infolge der bekannten Abmachungen beim Uebergang der sächsischen Eisenbahn auf das Reich keine Fahrtkosten für diese Dienstreisen entstehen, sie doch noch nreitcr ein,zuschran ken sich bemüht, damit die Arbeiten, die die Ministcrialbeamten in Dresden zu erledigen haben, stets so schnell wie möglich er ledigt werden können und die Klagen ihrer zu langsamen Be arbeitung mancher Dinge in den Ministerien endlich verstum men. Wir wir von unterrichteter Seite erfahren, befaßte sich der Interfraktionelle Ausschuß der sächsischen Regierungsparteien am Montag in einer längeren Sitzung mit der Frage von Sparmaßnahmen, namentlich auch zugunsten der Ge meinden, die entlastet werden sollen. Beschlüsse wurden nicht gefaßt, vielmehr der Regierung nahegeicgt. positive Vorschläge zu machen. Bor allem wurde die Frage der Erhöhung der Altergrenze von 65 aus 68 Jahre für Staats- und Gemeindebeomte erörtert,, eine Maßnahme, durch die nament lich die riesig angcschwollenen Ruhegehaltslasten des Staates und der Gemeinden in ihrem weiteren Wachsrum aufgehalten und schließlich wieder gesenkt werden können In den meisten Fällen sind ja die Beamten bei Erreichung der bisherigen Alters grenze auch noch durchaus arbeitsfähig und arbeiiswiilig. Für die Hochschullehrer besteht in Soeben sei ou seit Fahr und Tag das 68. Lebensjahr als Altersüreu-e. Die Fraktionen werden sich nunmehr mit dieser und den ander» Sparmaßnahmen befasse». Auch die Frage einer Mieterhöhung spukt wieder. Angesichts der traurige» wirlsckaüiicheu Lage eines großen Teils des Volkes wurde der Gedanke allerdings rundweg ab« gelehnt, aber es ist nicht ganz ausgeschlossen, daß die erhöh ten Abgaben der Hauswirte vielleicht aus die Mieter umgelegt werden Es wäre aber dringend zu wünsch"», wenn man auch diesen Plan fallen ließe, da die Wirlschasts'aae Mieterhöhungen, gleichviel unter welchem Namen sie vorgeuomiucn werden, nicht zuläsit. Zum Schluß versuchten die Deutschnotisnalen noch den Vorstoß Dr. Wallners im Rechtsausichuß zur Sprache zu brin gen, aber es zeigte niemand Ne-aung. dies heiße Eisen auzu- rühren. An der Sitzung nahmen übrigens die Nationalsozia listen nicht teil. Reform -es Finanzausgleichs Bekanntlich plant die 'äettnsche Regierung, a „ Landtag einen » e u e » L a » d e s f i >i a u z a » s g 1 e i cb zu unterbreiten. Mit dem Refercuteneiitivurf befaßte fick der Bornaiw des S ä ch i i s ch e n G c in e i n d e i a g e s in seiner Sitzung am letzien Sonnabend. Der Eniwurs bringt beträchtliche Aeiidcruiwen gegeniit er dem jetzigen Zustand. So sollen künftig die B e z i r k s v e r ü ä n d e und die bezirks'reien bhtiiieiiiden zusammen, von den Reichssteiler- überiveisnugen 25 Prozent eibatten gegen bisher 18 Prozent Der Bezirksanteil an der Einkommen- und störpcrschailssteuer soll künf tig zu 80 Prozent nach dei Bevöikeriiugszabl ii»o zu 20 Prozent nach dem Stelicraiiskoiniiien eriecknet ivert-e» iB.soer zu 5a stroz. nach den Einkommen- und zu 50 Prozent nach den störverich.uts- steuer-Rechiniiigsanteilen.) Diele M e l> r z u weis » n g e n get-ei, auf K a st en der B c z i r k S qe m e i n d c n . die entsprechend weniger erkalten. Die Berechnung des Gemeireeante 's an Sei Einkommens« und der Körperschaslssteuer criolcit künstig je zur Hä.sie nach > . n Auskommen uns der Bci'öiker>i»eiszakl lbisder 6u z>, >0 Prozents Wie Kock» der La steuausg l e ich bedacht werden soll, steht zur Zeit noch nickt seit. Bisher erkält er 2 Prozent, der Gemeinde tag hat die Erhöhung Ser Ziiwciiiineicii aus 5 Prozent bcantrazt. Drei Fünftel der Mittel des Stocks solle» nack einem beststiiniten Tibetisches Gefängnis Von Dr. Wikbelm Filchncr. Der Asienforscher Dr. Wilhelm Filchncr hält am 6. Februar tn Dresden einen Vortrag über seine gefahrvolle China- und Tibeterpedition 1025/28. Aus diesem Anlaß brin gen wir aus dem Brich Dr. Filchners über dieses abenteuer liche Unternehmen („Om mani p-rdnie hum" (Ganzleinen 15 Mark) mit Clenehmigung des Verlages F. A. Brockhaus, Leipzig, eine fesselnde Tertprobe zum Abdruck. 9. Oktober. In der Nacht tvar das Thermometer auf —7,1 Krad Celsius gesunken. Die Tagestemperatur hingegen zeigt: im Maximum -st 18,8 Grad Celsius. Wolkenloser, schöner, fast wind stiller Morgen. Noch in der Nacht war Noga von Nga-tschu-ka her etngctroffen mit der Mitteilung, daß der Khampo den Wula für uns bewilligt Me. d. h. die kostenlose Stell»,ig vo» drei Pferden für de» geplanten Ritt nach Nga-tschu-ka. In der Frühe sind die Pferde schon durch die Tibeter der umliegenden Zette heraugebraeht, -und dann geht es zur Provinzhauplsladt. Auch ich, der verdächtige Deutsche, habe zum ersten Male die Erlaubnis, die „Höhle des Löwen" zu betreten. Wir kommen »ach mehreren Kilomeleru Ritt am stattlichen Häuptiingszelt und einem kleine», niederen, aus Stein und Erde erbauten, von einer Mauer eingeschlosseneu Häus chen vorlxi. dem ersten Gebäude dieser Aj^ seit Zalä. Allmählich wird der Verkehr rege. Unzählige kleine, mit Lan- -en bewaffnete Reitertnipps. Karawane» und Fackkerde» ziehe» nach Nga-tschu-ka, wo beute ein Fest mit Tanz im Kloster stattsiu- ldet. -Scho» seit Tage» treffe» von weither Besucher ein. Die Ge ländeaufnahme» werden schwierig. Hlga-tschu-ka*, -dieser wichtige Wegckreuzungspuii'tt. bietet aus der Ferne einen überraschend vor- * Hier münde» außer dem Siuing-lau. den wir hcrgezogen waren und der die bcguemste, allerdings auch die gefährlichste Route darstcllt, noch di« Routen vo» Mambo und Giergundo ein Die mit Rasthäusern versehene, aber sehr bergige Rout« via Tsiamdo, ist die offizielle „Straße" für Kuriere und Mandarine. Hier steht auch ei» besonderes Pserderelais zur Verfügung. Der Weg überKegu Nach Giergundo kann von Maultieren und Jaks begangen werden. teilhaften Anblick. Um «inen ganz in tibetischem Stil monumental ge haltenen Klosterbau und das villeuartige Haus des Kbampo herum gruppieren sich ganz willkürlich die Häuser von Nga-tschu-ka. Sie sin» sämtlich drei bis sechs Meter hoch, von quadratischem oder recht eckigem Grundriß. Außen schien die Fenster, sie münden nach dein Hof hinaus, der von einer hohen Mauer rrmrahmt ist. Die Häuser sind aus Stein erbaut mit ebenem Dachbeiag aus Holz. Faschinen. Steinplatten und mit Lehm verschmiert. Außerhalb der Hofiiiauern sind Seile in der Erde verankert, an denen Jaks, Schafe und Pferde während der Nacht befestigt werden. An die St einsiedl ungen von Nga-tschu-ka schließt sich ein Komplex mit weitverstreuicn Zelten. In Nga-tschu-ka sollen etwa tausend Familien leben. In dein Raum zwischen dem Kloster und der Karawanserei bringen zwei Gebctsmauern. im Abstand von 100 Meier errichtet, den Beweis von der großen Fröimnigkeit der Eingeborenen. Solche Gebctsmauern sind im allgemeinen ein bis zwei Meter hoch, zwei Meter breit und 10 bis 20 Meter lang, können aber auch zuweilen Riescndimensionen annehmen. Aus der Ferne wirken sic daun wie starke Festungswerke. Bei Leb trafen wir später tadellos aus geführte, meterhohe Mauern von Kiiometcriäuge. Tic Mauern sind aus Steinplatten erbaut, die mit heiligen Gebeten oder Götterbild- nissen geschmück! sind. Steimnctze liabcii diese ausgesührt und mit Bemalung versehen. Wenn also der Sturm durch diese, ohne Binde mittel Mifeinandcrgeschichleten Steinplatten fährt, so liest er nach llcberzeugung der glaulnuiSsreudigen Tibeter alle di« auf den Stein platten eingcmcißelten Gebete ab und trägt sic zum Himmel empor. Dort werden sic z»m Seelenheil dessen, der eine solche Gebeismauer errichten ließ, registriert. Eine andere Art von GebclSmaucrn be- stht darin, daß der freie Raum innerhalb einer aus Maniplatteu errichteten Steiiiu-mwalttiug mit Gebetstaseiu willkürlich auSgcsültt wird. Diese Art Ireifeu wir hier in Nga-tschu-ka au. lieber der Mitte dieser 80 Meter langen Mauer ist ein Sleinhäuschen auf gesetzt, das ein« drehbare EiebetSmühle umschließ! Ein anderer religiöser Bau ragt auf der Höbenkiippe jenseits des Flusses auf. ein gewaltiges Ll>a-isa. Unterhalb am Steilbang leuchtet weithin sickftbar in etwa fünf Meter hoher tibetischer Schrift das Gebet „Om mani padme bum", durch Einfügung Heller Steine in den dunklen Ewgrund bcsoiiders bekenntlich gemacht. Nördlich vom Kloster ist auf der untersten Terrasse ein Nonnenktoster — Any-gomba — eöbaut, das ans einem Haupibau besieht, von einer sesluncisariigeii llmnmlliiiig nnist-edc!, stein mä tiches Wesen darf das Klober u»0 seine Umgebung belrctui. Diese Nonnen mit kurzgeschnillencm Haar, uugesähr sechzig an der Zahl, sieben aus einer höhere» Stuic als die meisten tiöctucb.u Frauen, denn ihnen wurde im Kloster Le-eu und Schreibe» i. ehrt Diese Künste beherrscht im allgemeinen nur die vermögende Frau, die sich einen Lehrer batte» kann. Dem einfachen Boik ist es livrigcns gar nicht erlaubt, die wenigen variian-denen Mäoebeuschiiieii zu besuchen Mein Kamerad batte inzwischen in einer Karawanserei ttnter- krm-st gesunden, dem „Hotel" ves Ortes. Von seinem Dach Natter» Gobetswimpel. Das kleine Haus mit Seitenbau und Hos iim- schließt einen Wohnraum für die Familie sowie einen länglichen Raum mit Schlafgelegenheit sur di« Gäste. Der einzige schcme'aiiige Tisch uno einige Eiageren an der Äa»o enthalten Lebensmilte!- vorräte zur Aufbewahrung: Zucker, Reis, getrocknete Früchte. Buk. ler, Nüsse, Tjamba, Tee und Avrikosenbauniöl. Fm Hauptgebniwe nimm! die Küche den größten Raum in Anchriieb. Hier »ent ein aus Lehm errichteter Herd, in den eiserne .steifet eingelassen sind. An der Wand ein Tisch, zu beiden Seite» einige niedrige Sitzleisten, die Tag und Nacht belagert sind. An den Wände» siehe» ans Ge stellen Säcke mit Wolle, lriihenälinliche Vorratskisieii sowie nickt ge reinigte Töpfe und Kessel herum. Das ganze .stlicheninncre ist ver rußt und ganz mit Schmutz überdeckt Der Ranch zielst durci> ein Loch in der Decke ab. In einer Ecke kämmt eine Frau ihrem Ehe» liebsten die Haare und händigt diesem -die dabei vvrgeumdcnen Läute mit iinnachainnttcher Grazie aus. Ctegenüber dem Hotel wiiitl uns das Gesängiiis. ein zwei 'Meier boner. sensterioser Bau aus Bruchstein. Das Iuueie gleicht einem dunklen, niederen Slail. Hier lallen oberhalb des Bodens starke, vierkantige Balken aus. di« im ganzen 18 Toppeilöcber ent halten. In diese Löcher werden naästS die Hand- oder Fußgelenke der liegenden Gefangenen «iiigesührt. Unter Tag sitzen dieie vor der Tür in der Sonne. Füße und Hände sind in Eisen gelegt. Der Verkehr zwischen dem jovialen Eieiäna-niswäricr und den Gefange nen ist recht gemütlich. Nur ein Blick au die Außenwand des Ge fängnisses erinnert uns daran, daß cs doch besser ist. niit dem E<« sängnis kein« nähere Bekanntschaft aiizukiiüpsen. Dort hängen näm lich die an den Ekeleickcn abgelmucnen. «ingetrockneten Hände eine» angeblich wegen Diebstahls Verurteilten.