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Sächsische Volkszeitung : 12.12.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192912129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19291212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19291212
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-12
- Tag 1929-12-12
-
Monat
1929-12
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 12.12.1929
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Grobe Unterschlagungen im DSD. Dresden, 11. Dezenider. Wie wir zuverlässig erfahre», hat der erste Vorsitzende des Kreises 7 im Deutschen Schwimm- verband, Dr. B u n n e r-Dresden, große Unterschlagungen be gangen. Dr. Dünner hatte sich bei der Sächsischen Wohlsahrte- hilse Kredite in Höhe von 250 000 NM. für Vereine geben lassen, die in Wirklichkeit überhaupt nicht existierten. Das ans diese Weise erlangte Geld hat Dr. Bnnner für sich verwandt. Außerdem hat er sich der schweren Urknndensülschung schuid.g gemacht. Die Gesamthühe der von Dr. Vunner unterschlagenen Gelder läßt sich heute noch nicht iibersehen. Es werden jedoch summen bis zu einer halben Million genannt. Das un er großen Opfern geschaffene Schwimmerheim des Kreises 7 in Dresden wird dem Kreise wahrscheinlich verloren gehen, da der TSV. mit seinem Vermögen sür die Kredite bürgt. Tr Vunner wird heule der Staatsanwaltschast übergeben. Dr. Bnnner ist heute vormittag in Dresden verhaftet worden. Dresdner Ratssitzung An der EIßung de^Gesamtrates am 10. Dezember 1929, nahinen Bürgermeister Dr. Dührer und 36 Ratsmitglieder teil. Zum Bebauungsplan für den Stadtteil Niedergor bitz ivurde ein Fluchtlinienplan über die Verbindung der Rntkowskystraße mit der Uthmannslrahe genehmigt. — Einem Ersuchen der Stadtverordneten, nach Erlaß des neuen Säch- süciien Baugesetzes neue Richtlinien über die Höhe der A »- liegerlei st ungen aufzustellen, bis dahin aber die für den .Oleinivohnungsbau beschlossenen Erleichterungen in weitest gehendem Maße zu gewähren, soll entsprochen »»erden. — Zur Hcrabminderung des Personal- und Vermaltungsauswandes ist beabsichtigt, die beiden Fürsorgekreisstellen Süd- und Seevor- sladt im Güntzhause auf der Gr. Plauenschen Straße zusam- incn zu legen. Zur Vorrichtung der Räume werden 6040 RM. bewilligt. — Im übrigen wurden noch 14 Punkte erledigt. Reichsforschungsgesettsctzatt und LZygieneausskellung Dresden, 11. Dezember. Der Ausschuß Wohnungshygiene der Neichs-Forschungsgesellschaft sür Winschaftlichkeit im Bau- und Wohnungswesen beabsichtigt, sich an der Internationale» Hygiene-Ausstellung Dresden 1030 zu beteiligen. Er will auf der Ausstellung vor allem zeigen, welche wirtschaftlichen und hygienischen Vorteile sich mit bestimmten Aenderungen ^er Raumabmessiingen erzielen lassen. Die erforderlichen Dor- a,beiten werden unter der Leitung des Professors Gins durch geführt. : Gchcimrat lernst Müller ch. Nach längerem Leiden ist der frühere Professor an der Technischen Hochschule Geheimer Hofrat Tr.-Jng. e. h. Ernst Müller, 74 Jahre alt. gestorben. Er stammte aus Crimmitschau, studierte i» Dresden, wurde daun nach Hannover berufen, wo er Professor wurde. Von dort aus kam er an di« Dresdner Hochschule. Seit 1018 war Gcheimrat Müller wisseiischasllichcr Leiter der Technologischen Abteilung des Deuischen Forschungsinstitutes sür Textilindustrie Geheimrat Müller bat zahl reiche wertvolle Farbwerke veröffentlicht. Von 1000 bis 1918 war er Mitglied des Patentamts, von 1001 bis 1027 Mitglied des Stichst, scheu Technischen Rats. t Die Ziele des Mitteleuropa-Instituts. Am Montag, den 16 Dezember, veranstaltet der Verband Sächsischer Industrieller im Huicl Bristol in Dresden einen Vortragsabend, bei welchem Prof. Dr. Hossmann, der Direktor des kürzlich eröffneien Mit- tclcuro;»a-Iiiststutes Dresden, über „Die wirtschaftliche und l'/Elsche Lago der südeuropäischen Staaten und die Ziele des Mitteleuropa-Institutes Dresden" sprechen wird. - Lehrgang für Säuglingspflege an Mädchenberufsschulen. las Ministerium für Volksbildung beabsichtigt, sofern sich eine gcniigende Anzahl von Teilnehmerinnen meldet, vom 16. Januar bis 15. Februar 1030 einen weiteren Lehrgang in Säuglings- pilege sür weibliche Lehrkräfte an den Berufsschulen des Frei- jtnüies Sachsen im Staatlichen Säuglingsheim zu Chcmuitz- Auendorf zu veranstalten. Roturschutigcbict«. Sachsen besitzt trotz seiner großen, dicht ziivmiiienwoliiienden Bevölkerung bereits heute eine große Anzahl Natuuehuhgebicle. denen die Natur unbekümmert von der Kul tur und der Störung durch den Menschen sich weiter entwickeln und cu iilto,, kann. Die bekanntesten sächsischen Naturschutzgebiete sind die Moore bei Earlsfeld und Iohannocorgenstadt. ferner die Moolhäuier Heide ini Marienberger Bezirk. Bekannt ist wciier das Gcorgeu- setder Hochmoor bei Ziunmal'd. die Geisingbergwicscn. die Saitel- bergwicsen, die Hammergüter Oelseugruud und Bicnbos, der Zechcn- smmd bei Obcrwiesenthal, das Ketzerbachtat bei Meißen, die Basel bci Meißen und viele andere mehr. Zur Ernxiteruug dieser Gebiete n.d zur Schaffung neuer Gebiete, zur Erhaltung einer herrlichen Aatur -dienen die Mittel ans der 7. Geldlotterie des Heimalsebutz- buudcs, deren Ziehung bestimmt am 14. und 16. Dezember stattfindct. x.ge zu 1 Mark sind noch bci allen Kollekteuren oder direkt beim Hcimatschutz, DreSdc»-A. 1, Schicßgasse 24, 1. (Postscheckkonto Dresden 15835) erhältlich. Allerlei vom Kalender Am Jahresende hält auch der Kalender für das neue Jahr seinen Einzug in die Familien. Wie die üppige Fülle dieser Druckerzeugnisse beweist, nimmt deren Beliebtheit von Jahr zu Jahr zu. Ihr Schicksal ist aber ein recht verschiedenes. Häufig dient er nach der Lektüre der darin enll-altenen Geschichten und Artikel als. Kinüerspielzcug bis zu seiner völligen Auflösung, häufig verwendet man ihn aber das ganze Jahr als Nach frage- und Eintragebuch für wichtige Ereignisse im Familicu- uud Wirtschaftsleben. Den Bedürfnissen entsprechend erschie nen in neuerer Zeit die Wand- und Abreißkalender, so daß man mit Recht sagen kann: Es ist kein Haus ohne Kalender. Vor der Erfindung der Buchdruckerkunst war es anders. Daß man aber schon in sehr früher Zeit ein Bedürfnis nach Kalendern als Grundlagen für die Zeitrechnung hatte, zeigen die Steinkalender der alten Aegypter und Römer. Es waren dies Steinplatten, in welcher die Monatsnamen und Wochen tage eingemeißelt waren. Nicht immer und überall galt der 1. Januar als Anfang rincs neuen Jahres. Wie das Kirchenjahr mit dem ersten Adventssonntage einsetzt, io begann man früher das bürgerliche Jahr ain 1. April, ein Brauch, der heute noch vielfach besteht. In Deutschland rechnete man zum ersten Male 1313 im Bislum M ü n ster das Jahr von Januar zu Januar, seit 1575 im Bis tum Genf, seit 1581 Im Bistum Metz. Durch die päpstliche Bulle „Inter gravissimas" vom 24. Februar 1582 wurde die allgemeine Einführung des grcgorionisclzen Kalenders ge so» dort. Infolge Abneigung gegen den Papst nahmen aber die Protestanten, Russen, Schiweden u. a. diesen Kalender nicht an, und so kam cs, daß im wirtschaftlichen -wie stoatlich>cn Leben die Daten und Termine nach dein alten und neuen Kalender, dem julianisclien und gregorianischen angegeben wurden, oft auch nur nach einem, wodurch häufig Unstimmigkeiten entstan den. Deshalb einigte man sich nach 170« in Deutschland auf den neuen Kalender, dessen allgemein« Gültigkeit durch; Kai serliche Verordnung vom 7. Juni 1776 bestimmt wurde. An dere Staaten taten Gleich-rs. und so blieb es bis heute. Nur Frankreich tanzte einmal aus der Reihe zur Zeit der große» Schulkonferenz in Zittau Eine Bezirks Vertretrrtagung der Katholischen Sckzul- organisation sür die Südlausitz fand am 3. d. M. im Hotel Weintraube in Zittau statt. Anwesend waren Vertreter aus den Orten Zittau. Königshain, Reichenau, Grunau, Schönseld, Leulcrsdors, Hirschfelde, Seitendorf, Altstadt und Ostritz. In seinem ausführlichen Referat gina der Vertreter der Zen tralstelle. Herr Tr. Ranft, von dem Worte aus: „Wer die Schule hat, hat die Zukunft." Das erkannte schon kein ge ringerer als Ludwig Windthorst, der mit großer Sorge die jetzige» Kämpfe auf dem Gebiete der Schule, voraussah. Der gleiche Gedanke war teilend bei Gründung der Katholischen Schulorganisation, die der Initiative eines Dr. Marx ihr Enl- stehen verdankt. Die gleiche Erkenntnis leitet unsere Gegner bei ihrem Anstürme gegen die konfessionelle Schule. Redner behandelte eingehend die Rechtslage der Schule in der Neichsnerfassuiig. wies hin auf die verfassungs widrige Gründung weltlicher Schulen, namentlich in Preußen. Er behandelte die wiederholten Kämpfe um ein Reichsschul- geletz namentlich um den letzten Entwurf des Ministers Kcu- dcll. Er ging auch des näheren aus die sächsischen Schulver- hültnisie ein und wies darauf hin, wie u. a. auch Sachsen bei dem letzten Ringen um ein Neichsschulgesetz auf den Plan trat, und de Gemeinschaftsschule als herkömmliche Schulart sür sich in Anspruch »ahm. A» Beispielen zeigte Redner, wie die Sozialisten in der Regierung nn>- die günstige Gelegenheit für Einbringung eines neuen Neick-.-ichulgesetzenIwurses abwarten. Eilig haben es nniere Gegner damit nicht, sie gehen in der Vorbereitung gründlich zu Werke. Waren eine Zeitiang die sozialistischer Lehrer vor den Elternräten abgerückt, weil diese das nicht wurden, was man von ihnen erwarlet hatte, so weht jetzt ein anderer Wind „Hinein in die Elternräte" lautet d?e Parole zur Gewinnung der Eltern. Alle sozialistischen Blätter bringen die Kinderzcitschrift der sog. „Kinderfreunde. bewegung". Auf der ganzen Linie «in offen und versteckt sührter Kamp' gegen die konfessionelle Schule, beginnend schon mit der Forderung von obligatorischen Kindergärten. Und bet uns?" Das christliche Volk wiegt sich noch zuviel In Sicherheit, aber mit Unrecht! Vom Gegner müssen wir lerne». Priester, Lehrer und Elternräte müssen zusammen zur Abwehr auslre» len durch planmäßiges Arbeiten in den Ortsausschüssen der Katholischen Schulorganisalion. In regelmäßigen Zusammen künften muß über Fragen des Schulwesens, der Schulvolitik und der Schulpflege beraten werden. Nicht nur um di« Volks schule handelt es sich hierbei, sondern um das ganze Erziehungs problem, vom Kindergarten bis zur höheren Schule. Als besonders empfehlenswertes Mittel die Eltern zur Mitarbeit anzuregen bezeichnete Redner die Einführung von „K la s se n e I te r na b e n de n". ferner die Verbreitung der Elternzeitschrist: Elternhaus. Schule und Kirche. Für die Kin- der wurde die neue Zeitschrift „Frohmut" empfohlen, weich« von der Katholischen Schulorganisation unter Mitarbeit von katholischen Lehrern herausgegeben wird. Den Ortsausschüssen geht die Katholische Schulorganisation zur Hand mit ihren regelmäßig erscheinenden „FUHrerbriesen". Die anschließende Aussprache konnte nur kurz sein, da die Zeit zur Abreise des Herrn Redners schon gekommen war. Sie drehte sich in der Hauptsache um die Einführung der Kin- derzeitschrist. Es wurde daraus hingewiesen, daß an den hie sigen Schulen schon verschiedene andere katholische Zeitschriften von den Kindern, wenn auch zu einem kleinen Teile, gelesen werden. — An den Teilnehmern der Veranstaltung liegt es nun, die glänzenden und vielseitigen Ausführungen des Herrn Dr. Ranft in der praktischen Arbeit auszuwerten. Mögen sich an allen Orten der Südlausitz die berufenen Führer des katholischen Volkes. Priester. Lehrer. Elternräte alsbald zu gemeinsamer zielbewusster Arbeit zusammenünden. Ernst. Fahr! vorsichtig! TrcSdcn, 11. Dezember. In den beiden letzten Tagen haben sich in der Umgebung von Dresden eine große Anzahl von Nerkebrs- unfällen ereignet. — In Pirna wurden am Montagabend kurz »ach 10 Uhr aus der Elbbrücke zwei Nadsabrer von einem überholen de» Personenkraftwagen gestreut und zu Boden geschleudert Sie erlitten so erhebliche Verletzungen daß sich ibre Aufnahme ins Kran kenhaus nötig machte. — Am Dienstagnachmittag gegen 6 Uhr ist an dem schrankenlosen Bahnübergang der Staatsstraße Pirna—H e rr e n l eite ein die Straße vor dem Uebergabezug 8881 kreuzendes Personenauto von der Zugslokomotive erfaßt und schwer beschädigt worden. Der Autolührer. ein Herr Max Conrad aus Dresden, erlist ein« schwere Kovsverlctzung, die aber nicht lebensgefährlich ist Auf der Staatsstraße »ach K esselsdorf stieß am Mouiag- abeud in Flur Comyitz ei» Motorradfahrer aus Tresdeu-Obergorbitz mit dem Anhänger eines Lastkrastwageuzuges zusammen. Der Motorradfahrer stürzte und musste mit erheblichen Verletzungen ins Fricdricbstädter Kraukenl>auS gebracht werden. — Am' der Eiarten straße in Kütz schenk roda fubr Montag abend ein Motorrad mit Beiwagen ans einen Handtafelwagcn auf. Ein 25 Jahre alter Zimmermann, der den Handnmgen führte, wurde zu Boden geschleu dert und erlitt einen Beinbruch, so daß er nach dem Kranlcnhaus in Meißen gebracht werden mußt«. Der Motorradfahrer ist in Richtung Naundorf unerkannt entkommen. — Aus der Stolvcner Straße in Nadeberg wurve a,„ Monlagnachmitlag ein 60 Jahre alter Mann von einen, Lastkraftwagen überfahren und getötet. Die Schuld soll den Verunglückten selbst treffen. Die Christrose Die Christrose oder schtvarze Nieswurz (HcllcboruS uigcr) blüht oft schon um Weihnachten, meist aber zwischen Weihnachten und März. Den Namen Christ- oder Schneerose verdankt sie ja der so früh möglichen Vlütenentfaltung. Das botanische Beiwort Niger — schwarz führt die Nieswurz wegen der schwarzbraunen Färbung des Wurzelstockcs. der etwa bleististdick und innen weiß ist. In die ser seltsamen und seltenen Pflanze finden sich zwei stark wirkende Gifte (Glykosid«), das Hcllcborin und das Hclleborein. Jenes wirkt auf das zentrale Nervensystem, dieses ist ein starkes Herzgift. Die Verdauungsorgane werden in der Weise betroffen, daß nach Spei chelfluß Erbrechen mit Schmerzen im Magen und Darm austrsti. Der Tod kann infolge Hcrzlähmung cintrcten. Helleborein wirkt ähnlich wie das Fingerhutgift Digital!». Wer also schon das Glück hat, einer Christrose zu begegnen, der lasse die Finger davon. In den Gärten Sachsens findet man die Pflanze ihrer Eigenart wegen noch häufig: in einem gesicherten Eckchen führt sie da ihr beschauliches wunderliches Dasein und erfreut ihre Besitzer durch die so ganz un zeitgemäßen Vlütenglöckchen. l-eiprig unci Umgebung Konferenz -er Reichseisenbahndirekkionen Leipzig, 11. Dezember. Die zur Schaffung von Verkehrs maßnaknien von der Reichsbahndircktion Holle nach Leipzig cinberufene Konferenz. Hai am Dienstag begonnen Delegierst fast aller deutscher Reichsbahiidirelnionen und einiger bcnach barter Länder sind zu der Konferenz erschienen. ) Von der Universität. Im Prüfungssaal der Medizin» schcn Fakultät der Universität Leipzig. Augusteum. 2. Stock halten zum Zweck ihrer Habilitation Freitag, den 13. Dewm bcr, 17.30 Uhr. öffentliche Probevorlesungen ab: der frühen Privatdozent an der Universität Jena. Tr. med. v. Hole übe, das Thema „Störungen der Konvergenz und Divergenz" uni anschließend der Assistent der Leipziger Medizinischen Kiinil Tr. med. Hennig über „Entwicklung der Magcnd'agnostig" ) Neue Bücherl,alle. Am Mittwoch. 11. Dezuubee, wird die ucuerbaute 4. städtische Büchcrhalle in Leipzig-Liuöeuau dein Be. triebe übergeben. ) Vom elektrischen Strom getötet wurde in der Eisengießerei von Meier u, Weichelt in der Gieße,itraße ein Ciel'.riker namens Karl Meißner, der bei Rcvaraturarbciten der Starlstromleiwng zu nahe kain und infolge des elektrischen Schlages aus einer Höbe von 6 Meter» von einer Leiter berabstüi ste. Das Urkeil im Delrugsprozetz Frankenskein Leipzig, 11. Dezember. Im Bclrugsprozeß gegen Fran ke »stein und zehn Genossen, der sich vor dem Gemeinsamen Schöffengericht Leipzig in viertägiger Berhandiung abspiclte, wurden gie Angeklagten wegen Betrugs und Urkundenfälschung verurteilt, und zwar Frankenstein zu s e ch s Monaten und Bornemann zu zwei Jahren und drei Monaten Gefängnis, die anderen Angeklagten erhielten Gefängnisstrafen von einer Woche bis zu vier Monaten. Zu den Derhaflunqeu in Grüfenlhal Leipzig, 11. Dezember. Ter in Gräfenlhal auf ein Ge ständnis der Paschold hin verhasteie Dekorationsmaler Zange streitet nach wie vor die ihm zugeschobene Tat ab und führt die Anschuldigungen der Paschold. die eine Freundin seiner Schwester gewesen sei. auf einen Racheakt zurück, über dessen Motive er sich nicht äußert. Nach der Erklärung des Rudol- städter Staatsanwaltes kann Zange erst dann als Mörder be zeichnet werden:' wein, seine Mittäterschaft erwiesen ist. Auch Werner leugnet die ilfm van der Paschoid zugeschobene Beieiii- Nevolution. Am 9. Oktober 1793 führte der Nationaikonvent eine neue Zeitrechnung ein. nach der das Jahr «in 22. Septem ber, dem Anfangstermin des Umsturzes anfangen sollte. 1806 machte Napoleon diesem Kalender ein Ende. Der erste mit beweglichen Lettern gedruckte Kalender gab Gulenberg 1455 heraus. Aber bereits 1439 erschien einer von Johannes von Gmünd, mit zwei geschnitzten Holztafeln hergestellt. Es folgten nun der Ulmer, der Augsburger, der Straßburger, der Erfurter und andere Kalender. Ter erste in Frankreich erschien 1493, der erste hundertjährige 1700. Auch der Inhalt der Kalender wurde immer mehr er weitert, zunächst durch allerlei praktische 0!»stschlüge, durch Prophezeiungen, Rekapitulation der Evcignisse des letzten Jahres u. a. Im 18. Jahrhundert gab man dann die Alma- nache für gebildete Stände, für Damen. Feinschmecker, Talwk- raucher usw. heraus. Auch politischen Motiven wurden die Kalender besonders in Frankreich dienstbar gemacht. Heute ist der Kalender zum Volksbuche geworden, leider ober auch zum Berbreitungsmiltel für liberale und un christliche Tendenzen. Darin liegt eine Gefahr, die im Laufe der Zeit gcivachsen ist und der man durch Erscheinen katho lischer Kalender begegnen will. Daraus ergibt sich für uns die Forderung: Kaufe deinen Kalender nie ohne vor sichtige Auswahl! In ein katholisches Haus gehört nur ein katholischer Kalender! Für die Diözese Meißen ist das der St. Benno-Kalender, der tust den Pfarrämtern und Vertrauensleuten, in Leipzig und Dresden auch bei den katholischen Buchhandlungen zum Preise von 1 RM. zu haben ist. Schenkt euren Lieben zum Iohresrvechsel den St. Bennokalender! R. H—». Ehe un- moderne Zett „Die beste Frau ist die, von der man nicht spricht' — man kann dieses all«, tvahre Sprichwort auch auf die Elze anlvenden und sagen: Stände eS heute gilt um die Elle, dann würde man von ihr nicht so viel spreckzcn und schreiben. Bücher über di« Eh« hat cS im mer gegeben — aber eine so große Literatur, ivic wir sie heule er leben, wohl noch ine. Wir nennen einige Ne»«rsck>cin»ngen. Herma» » P ü h . von dem zivei beachtete sexualpädagogisch« Broschüre» staun»«» („Du und dein Kind" und „Di« schlimmst«» Jahre") schließt diese Reihe ab mit einem Bändchen „Ehe und moderne Zeit" (Verlag des .Katholischen SouinagSblattes, Breslau, 0,85 M.). Auch hier gibt Pütz in brauchbarer "Weise Prak tische Hinweise und grundsätzliche Betrachtungen. Al: Lektüre sür katholische Brautleute ist die Schrift zu empsekieu. — Di« gleiche Einstellung zeigt Dr. F. E. M ay, „Die glückliche Eh e" (Fer. dinaud Schöuingh, Paderborn, kart. 4.50 M.f. Ais „elbischer Lebens« sichrer" bezeichnet das Werk sich im Untertitel. Es ist glcichialis so geschrieben, das; es Brautleuten schon vor der Cbc in die Hand ge geben werde» kann. May beschränkt sich nicht auf eine allgemein« Ucbcrschau. sondern dringt licfer in di« Probleme ein. Er baut auf einer guten Kenntnis der theoretischen, biologischen und mediziui. scheu Literatur über die Ehe auf. Dabei schreibt er allgemein» verständlich und eindringlich. Gesunder Humor belebt an vielen Stellen sein Werk, das sich flüssig liest uno vielen Menschen ein brauchbarer Ratgeber sei» wird. Am meisicn umstritten unter allen Büchern über die Cbe ist gegenwärtig wohl immer noch das Werk des ehemaligen Direktors der Frauukliiuk in Haarlem (Holland). Dr. T h. va » de Velde, „Die vollkommene Ehe". Van de Velde hat diesem seinem ersten B2erk be. kanntlich ein zweites folgen lassen, da-? „die Abneigung in der Ebe behandelt", und nun liegt auch der dritte Baud des großaugelegien Werkes vor: „Die Fruchtbarkeit in der Ehe" (Montana Verlag Benno Konegen, Honv und Leipzig, Ganzleinen 16 M.). Van de Velde macht auch hier den Versuch, ein medizinisches Thema so zu behandeln, daß cs für Acrzte und Laien gleich verständlich ist. Namhafte Mediziner laben diese Möglichkeit schon nach dem Er. scheinen des erst«,, Bandes des Werkes bezweifelt. Und sicher muß zugegeben werden, daß mindestens einige Kapitel dieses dritten Buches nur von Medizinern gelesen werden dürsten. Der andere Vorwurf, den man gegen va» de Velde crbobcn hat, daß seine Bücher unmoralisch seien, wird wobl heut« nicht mehr ausrcchterhallen. Ter holländische Gynäkolog« geht von einer hoben ethischen Auffassung der C<x aus, und das, was er sagt, ist begründet durch eine reictz« medizinische Erfabrung und eine umfassende Kenntnis nicht nur der einschlägigen medizinischen, sondern auch der psychologisÄxn und moraltheologischen Literatur. Wenn der katholische Leser an vielen Stellen nicht mit van de VeldeS Schlußfolgerungen iibercinststnmt, so muß er bedenken, daß van de Velde ja nicht selbst KatboUk ist und wohl nicht in erster Linie sür kathoiisclx Leser schreibt. Aber er wist- digt den Standpunkt der katholische» Morallhcologie in den stritli« gen Fragen (EinpsängniSverbütung, S<l»va»gerschafts»nterbrech»n>),
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