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Sächsische Volkszeitung : 12.12.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192912129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19291212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19291212
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-12
- Tag 1929-12-12
-
Monat
1929-12
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 12.12.1929
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keuermeer über üem Ilaracaibosee Der OEltsolrer ^rrvnnt — Di« kluel>t «I«r 8«!»iEk« —» ^in« krszHviiräis« k^krincliunz El Lvt» (Veaezvela), tm November. Auf der Rückreise von El Lubo, dem jüngsten Kamp der Lrnezuelan Oil Conzetzion Limited, fuhr ich mit einem Rad. Kämpfer seltenster Bauart über den Maracaibosee. Er war rin breiter, alter Kasten mit einem niederen, roststarrenden Schorn stein, der den Fahrgästen den Rauch unbarmherzig in das Gesicht spuckte. Er hatte Bananen geladen, und jedes Winkelchen war mit dieser grünlichen, leise duftenden Fracht angefüllt. Sogar auf Deck lagen ganze Berge und welkten in der schrägen, aber immer noch unerträglich Heist niederbrennenden Sonne. Der Kapitän war ein Venezueler, rin dunkclhäutiger, ge schwätziger, kleiner Mann mit pechschwarzem, gekraustem Wollhaar, das jedoch an den Schläfen schon merklich grau schimmerte. Er war einmal Peon bei einer Petroleumgesellschast gewesen. Als er erfuhr, dast ich Kampbotz in Concepcion sei, liest er mich nicht mehr los Er lud mich zum Essen ein, das aus einem offenen Holzkohlcnfeuer am Hinterdeck zubereitet wurde. Als wir uns schon Maracaibo näherten, brach die Dunkel heit herein. Der Zug der Tanker und Oeldampser begann und wurde immer dichter. Ein vielstimmiges Sirenengeheul und das Schrillen der Dampspfeifen erfüllte die Luft. Da flammte auf einmal aus der Dunkelheit, in der nur noch die roten Signallichter der Tanker wie kleine unruhige Pünktchen aufglühten und dahinzogen, eine mächtige, schwefel gelbe. grelle Stichflamme auf. Eine Feucrgarbc folgte, sie schoß wie eine hochstämmige Palme mit breiten, fächerartigen Blättern in den Himmel empor. Im gleichen Augenblick neigte sie sich, zerstob in tausend Funken und Feuerchen, und brach auf den See nieder. Aber anstatt zu verlöschen, wuchs der zuckende, un heimlich gelbe Brand auf dem Wasser wieder an, verbreiterte sich immer mehr und fraß strahlenförmig nach allen Himmels richtungen in die Nacht hinein, so dast cs aussah, als würde der ganze See zu brennen beginnen. Es flackerte auf, unwahrschein lich gelb, ging steil in die Höhe, fiel wieder in sich zusammen und zerspristte in zuckende, züngelnde Feuerbündcl. „Ein brennender Oeltanker!" Der Kapitän stürmte zum Steuermann und liest den Kurs wenden. Das Feuer auf dem See fräst immer weiter. Unser Schiff, das Verdeck, der Schorn stein,' die Bananenberge waren taghell erleuchtet. Ein ganz feiner, staubartiger Nustregen rieselte auf uns herab. Da sagt« der Kapitän: „Mir tun di« armen Kerle leid, die auf dem Tanker waren. Die sind längst verkohlt und spüren keinen Knochen mehr, wenn sie nicht die Explosion selber in Stücke ritz. Denn jedes Schiff, das in der Näh« ist, reißt sofort das Steuerrad herum. Nur weg, weit fort von diesem höllischen Flammenherd. Löschen kann man nicht, retten kann man nichts. „Das Oel brennt auf dem Wasser, wie — na, wie Oel!" Nach einer Viertelstunde sank das Feuer in sich zusammen. Die brennenden Zungen schrumpften ein, bröckelten ab, er loschen. Doch der seine Rustregen hörte noch längere Zeit nicht auf. Und auf einmal sah ich wieder rie roten Signallichter der Oeltanker, die gleich uns Maracaibo ansteuerten. Dort erfuhr ich, daß es „v. 8.16" aus Willemstadt, ein Oel- tankcr der Dutch Shell Company, gewesen war, dessen schauer liches Ende ich mitangesehen hatte. Die Ursache des Brandes wurde niemals aufgeklärt. Als ich in Concepcion ankam, freute ich mich am aller- meigen aus ein ruhies Brausebad, das ich während meiner Ab wesenheit nirgends hatte haben können. Kaum war ich in meinem Bungalow, warf ich die Kleider ab, untersuchte das Zementbassin, ob sich inzwischen giftige Skorpione eingenistet hätten, und drehte den Messinghahn aus. Das Wasser tat wohl. Es war noch kühl und frisch, da cs die Sonne in der ossen durch das Kamp führenden Leitung noch nicht allzu sehr erhitzt hatte. Später, um die Mittagszeit herum, war ein Bad unmöglich, weil das Wasser fast kochend aus der Brause kommt. Aber jetzt tropfte es noch erfrischend über meine vor Hitze und Schweiß entzündete Haut. Ich begann Kopf und Gesicht anzuseisen. Da fühl« ich zwischen Händen und Haaren einen merkwürdigen klebrigen Widerstand. Dt« Seife griff nicht. Das Wasser rann ölig von mir ab. Ich wußte, woran ich war. Ich sprang aus dem Zementbecken und trocknete vorsichtig meine Augen. Ich besah mich im Spiegel. Ich war von großen und kleinen Oelflecken über und über bedeckt und sah aus wie -in prächtiger Tiger. Ich mutzte mir. anstatt mich abkühlen zu können, aus der Küche siedend heitzes Wasser bringen lassen, um vom Petroleum, das wie Pech an den Haaren und am ganzen Körper klebte, wieder halbwegs frei zu werden. Wie konnte ich wißen, daß, gerade einige Tage vor meiner Ankunft, aus dem 106 Kilometer weit entfernten Rio Palmar Wasser ge pumpt worden war? Da «ine eigene Leitung nicht vorhanden ist, wird von Zeit zu Zeit die Hauptpetroleumleitung freigemacht, und in den Rohren, in denen sonst da« Oel fkiellt r'"nt da« Waller in die riesigen Wassertanks von Concepcion. Aber auch dieses Wasser ist nur für die Dampskesselanlagen verwandbar. Zu Trink zwecken mutz es abgekocht werden und verliert dennoch seinen unangenehmen Beigeschmack nach Oel niemals ganz. Reinigte man es noch einmal, kondensierte man es und kühlte man es mit Eis, wurde der Oelgeruch wohl schwächer, dafür aber ver spürte man den säuerlichen Blechgeschmack der Kesselwände. Ob wohl mir oftmals die Zunge vor Durst am Gaumen klebte, schüttete ich meistens nach dem ersten Zug mein Glas eher aus, bevor ich es hinunterwürgte. Mich ekelte im wahrsten Sinne des Wortes. Und wenn die Zahl der Whiskysäufer gerade in den Petroleumseldern ungewöhnlich hoch ist und mancher be gabt« Techniker nach einigen Jahren Lagerleben zum willen losen Sklaven des Dämon Alkohol wird, daran ist wohl, ab gesehen von einer gewitzen Kamppsychose, zum Großteil das schlechte, beinahe ungenießbare Trinkwasser schuld. Denn es ist in den ersten Tagen, nachdem es gepumpt wurde, so sehr mit Oel vermischt, daß es nicht einmal als Badewatzer verwendbar ist und nicht nur mir, sondern auch manckxem schönen, wasserstoffblonden Lockenkops einer eitlen Amerikanerin unan genehme Ueberraschungen brachte. Als ich mit der rechten Hand in meinen Bademantel fuhr, spürte ich ein juckendes Kribbeln, ein kühles Etwas. Erschreckt schüttelte ich den Arm und aus dem Nermel fiel ein großer, fast 40 Zentimeter langer „Lienpie" (Hundertfüstler). Er gleicht den Tausendfüßlern, die ich von Europa her kannte, in seinem Aussehen, nur ist er bedeutend gefährlicl>er als dieser. Sein Bitz ist nicht gerade lebensgefährlich, erzeugt jedoch eine ge rötete, böse Geschwulst, die ärztlicher Behandlung bedarf. Er hält sich mit Vorliebe in alten Kleidern auf, und oft kann einem unvermutet dieser ungebetene East begegnen, wenn man ein längere Zeit nicht benutztes Eewandstück wieder verwenden will. Weil nun gerade von giftigen Tieren die Rede ist: Vene zuela, das mit seinem Reichtum an Oel der Menschheit un geheuren Nutzen bringt, aber auch, wenn es zu Krieg und Massenmord verwendet wird, entsetzliches Elend bringen kann, erzeugt eine andre, wasserklare, unscheinbare Flüssigkeit, die zum Segen der dort wohnenden Menschen geworden ist. Das ist das Lurarina, ein Gegengift gegen Schlangenbiß. Ich konnte zum erstenmal seine heilende Wirkung beob achten, als ich mit einigen Personen in den Dschungel gegangen war, um für unser Wohnkamp Kakteen auszuhcben, und einer meiner Leute von einer giftigen Viper gebissen wurde. Der Mann schrie auf, erblaßte, wand sich in Krämpfen und fiel hin. Seine Lippen wurden blau. Die Augen standen schauerlich ver dreht weit offen. Ich hielt ihn für verloren. Ich konnte nichts anderes tun, als ihn auf Anraten meiner Peone in meinen Wagen zu nehmen und zu unserm Lagerarzt ins Kampambula- torium zu transportieren. Der Doktor nahm aus einer Kassette eine scharfe Nadelspitze, füllte sie aus einem Fläschchen und gab ihm eine Injektion unter die Haut. Nach kaum fünf Minuten schlug der Peon, der schon Starr krampf hatte, wieder die Augen auf. Seine natürliche Gesichts farbe kehrt« langsam zurück. Nun goß ihm der Arzt einige Tropfen de, geheimnisvollen Flüssigkeit «ach zwischen die Ly, pen. Und nach einigen Stunden ging der Mann wieder an sei«, Arbeit, al« ob nicht» gewesen wäre. Lurarina halt« ihn »«rettet. Diese» Llexl«, wurde um di« Jahrhundertwende von Juan Ealas Rieto. «ine« Kolumbianer, erfunden. Keule ist «» in Venezuela und Ko lumbien so verbreitet, daß Giftschlangen kaum mehr gefürchtet werden. Sein« Anwendung, um sich gegen Schlangenbitze zu immu nisieren, ist äußerst einfach. Man nimmt es durch zwanzig Tag« hindurch täglich dreimal ein und macht sich zu gleicher Zeit Ein impfungen unter di« Haut, an Brust, Händen und Füßen. Wenn man Lurarina in der Hand verreibt, kann man jede Schlange, jeden Skorpion, jeden Lienpie anfatzen und fangen, sie werden niemals beißen. Ich sah das einzige Heilmittel, da» gegen den Biß wutkranker Tiere existert. G Der äeutseke Kunäkunk als irtsel»ak1skaIctor Daß eine sich derart an die breite Oesfentlichkcit wendend» Institution, wie es der Rundfunk ist, mit stets aufmerksamer und oft herber Kritik ihrer Hsinanzgebarung zu rechnen hcch besonders wenn sie eine Monopolstellung einnimmt, ist verstand, lich und berechtigt. Umso erfreulicher ist es deshalb, dast di« Neichs-Nundfunkgesellschaft genaue Unterlagen über die finan zielle Seite des abgelaufenen Rundsunkjahrcs veröffentlicht. Diese Mitteilungen kommen etwas spät, denn es handelt sich j» um das Geschäftsjahr 1828, aber bei behördlichen Abrechnungen und Etats ist man an solche Verspätungen ja gewöhnt. Schicest, lich mutz doch irgendwo ein Ausgleich der beinahe unmetzbaren Geschwindigkeit der elektrischen Welle gefunden werden! Wir erfahren, daß die zehn deutsch» Sendegesellschasten rund Millionen Mark an Teilnehmergebühren eingenommen haben, außerdem 0,5 Millionen Mark aus sonstigen Quellen (Reklame, Beteiligungen an Sendezeitschristen u. dgl.). Gesamtausgaben aller Gesellscl>afte», einschließlich der Reichsrundfunkgesellschast, betragen 28,8 Millionen Mark, di« laufenden Abschreibungen 1.7 Millionen Mark: an Dividenden wurden 282 000 Mark, an Tantiemen 114 000 Mark gezahlt. Die verbleibenden 1,1 Millionen wurden als Rücklage verwendet. Unter den Ausgaben nehmen die Programmkosten, die die Ge hälter der festangestellten, am Programm beteiligten Künstle« einschlicßen, mit 12,2 Millionen Mark zwar den größten Pro zentsatz ein während die Vcrwaltungskvsten 6 Millionen Morh Betriebskosten 4,8 und Steuern 1,7 Millionen Mark ausmactzcn. Trotzdem must man aber der Meinung sein, dast die Veruml« tungskosten im Verhältnis zu den Programmkosten viel z» hoch sind. Denn cs ist zu bedenken, daß die Gehälter der Re gisseure. Ansager, Intendanten, Konzertmeister usw. natürlich schon in den Programmkosten enthalten sind, und daß die Ver- waltungskosten die reine Verwaltungsarbeit betreffen. Es wa s wirklich zweckmäßig, wenn versucht würde, den bürokratu.Am Posten der Ausgaben zugunsten der Programmkosten zu ver ringern. Die Ncichs-Rundfunkgcsellschast hat 4.1 Millionen M. verbraucht, was als mäßig anzusehcn ist, da auf sie nickst nur die gesamten Kosten des Deutschlandsenders entfallen, sondern außerdem wissenschaftliche Arbeiten gefördert werden müssen, Ausstellungen und Werbung graste Summen verschlingen und die technischen Unkosten der zahlreichen Uebcrlragungen sehr er heblich sind. 2eit8cki'!ften WestermannS Monatshefte. Aus dem Inhalt des TezeoOer- hesteS: Johannes Lippmann, der Maler des Odenwaldes. (Alst echt farbigen Abbildungen nach Gemälden des Künstlers.) — BO.rl Frau Mode sich zur Beständigkeit? (Mit zehn farbigen Abbild!,ngc, nach Zeichnungen von Lore Sänke.) — Hausmusik.von einst — Sonnenstrahlen und Quarzlampen. — Im übrige,, weife» zahlreich« geschmackvolle Abbildungen auf das WcihnachlSsest hin. Die Bcrgftadt. Verlagsort Breslau. Aus dem Inhalt tut DezemberhcstcS: Rings um den WeihuaclstSbaum. (Mi! nenn Al» bildu-ngcn.) — Die deutschen Ausgrabungen in Trier an der M'el- (Mit sechs Abbildungen.) — Jdvll im Moor. — Unter dem stmq des Südens. — Von deutsche,, Bauten. — Sinnige Weihnackl?« gcdichte, UnlcrhallungSartikel und gute Bilder ergänzen den Jurist. bleues vom kückermsrkt Friedrich Griese, Sohn seiner Mutter. Geschichte eines Kindes. (Ganzleinen 6 Mark.) Buchausstattung von Prof. Steiner, Prag. Carl Schüncmann. Verlag. Bremen. — Griese gestaltet den primitiven Menschen, der noch eins ist mit der Natur und ihren großen und einfachen Gesetze», er zeigt ihn !„ seiner Abhängigkeit von dem Kreisläufe der Jahreszeiten, zeigt den tiefen Sinn seiner bäuerlichen Arbeit und sei» geheimes Wissen und Ahnen um mystische Kräfte und Zusammenhänge des Blutes. „Sohn seiner Mutter" zeigt, wie di« Verflochtenheit mit der Familie dos Schicksal des Mensche» bestimmt Vater und Mutter, ja die Reihe der Ahnen biz hinauf zur Urinullei des Geschlechts, geben dem Kinde sein bestimmtes seelisches Erbgut, Schlauheit oder Dumpfheit, Schwcrfinn oder Heiterkeit mit. Ein tiefer Ronran. der ernste Leser fordert. Venn Hur in Rom. Erzählung aus der Zeit des Caligula von Georg Bründl. (Halbleinen 4 Mark.) Verlag Joses Kösel u. Friedrich Pustet, München. — Kaum jemals hat ein Buch wichen Anklang gesunden wie der vor 30 Jahren erschienene Roman „Den Hur" vo„ Lewis Wallace. Die ergreifenden Geschehnisse jenes der Weltliteratur aiigehörcndcn Buches haben jetzt Georg Bründl zu einer Fortsetzung gereizt. „Den Hur in Nom" spielt zu ciucr Zeit, die den grausigen Irrsinn der Tyrannen Caligula und Nero sah. Bei, Hi», jetzt ei» reicher in Nom lebender Kaufherr, must auf Bcfebl Ealigulas wieder die Zügel der Rcunpscrdc in die Häirde nehme». Er besiegt Ealigulas weltberühmtes Neuupscrd Juciialus, ein Pferd, das gclegcutiich eines Bachanals von dem trunkenen Kaiser zum „Konsul von Rom" ernannt wurde. Ben Hur zielst sich dadurch den .Hast dcS Tyrannei, zu. läßt sich dadurch aber nicht be irre», als Schutzhcrr der erste» christlichen Gemeinden in Rom tätig zu sein. Bründl hat ein weuia stark nach einer Vorlage gearbeitet, aber di« Freunde des alten Romans werden auch an dieser neuen Fortscbuug Geschmack linde». Die Schulmeisterkinder. Dom Leben um ein Dorfschul- Haus, von Franziska Hager. Verlag Kösel u. Pustet, München Ganzleinen 5 RM.). — Wer kennt nicht Franziska Hägers Buch der „Dorsschullchrer", jene Apotheose des deutschen Echul- hauses, die den Namen der Verfasserin bekonntgemacht Hot weit Wer Deutschland hinaus? Aehnlich gehalten ist das Buch „Die Schulmeisterkinder". Ellernhaus und Heimat sind die starken Triebkräfte oll ihres Sä-affens. Es wäre aber falsch, das Buch in dem engen Rahmen um ein Schulhaus sehen zu wollen, vielmehr zeigt Franziska Hager die Segensström« auf, die sich «ms dem Lehrerhous« erglesen, verwebt «in fesselnde» Bild deutscher Kultur vom Ende des 19. Jahrhunderts hinein und geleitet uns mit ihrem Vater, einem begnadeten Musiker, in die Welt der Kunst bis zu Auto» Bruckner, Stradal und an deren Großen. Selten bekommt man ein Buch zur Hand, das mit soviel Gefühlsglut geschrieben, das so echt und tief empfun den, wie dieses jüngste Buch der Hager. —c. * Römisches Sonntagsmeßbuch, lateinisch und deutsch. Mit lit. Erklärungen. Im Anschluß an das Meßbuch von Anselm Schott O. S. V. hat Pater Pius Bihlmcycr O. S. B. dieses praktische Sonntagsmcßbuch heransgegcben. Es enthält lateinisch und deutsch die Messen aller Sonn- und Festtage des Kirchenjahres, wie auch aller Feste, die die Sonutagsmesse verdrängen können. Weiter einige Messen für besondere Anlässe urrd am Schluß Gebet« zum Privat« gebrauch. Der Verlag Herder hat dem Meßbuch eine würdige Aus stattung gegeben, so daß cs ein willkommenes Weihnachtsgeschenk darstellt. Die Feldherrnkunft des Lebens, Ein« Willcnsschule, von Prof. Joh. Sartorius, Verlag Fcrd. Schöningh. Paderborn (Ganz leinen 4,80 M). — Unter den Erziehung-Michern nimmt schon lange „Die Feldherrnkunst" eine geachtete Stellung ein. Daß sic nicht erfolglos ihre Wanderung in die Welt getan hat, beweist oi« notwendig gewordene 3. Auslage. Das will ettvas sagen bei solchen Büchern. An Hand von Beispielen aus dem Leben großer Männer zeigt der Verfasser, was der Wille vermag. Er bleibt nicht lehrhaft, sondern weiß den Stofs interessant und fesselnd zu verarbeiten, so daß man selbst als Erwachsener gern in dem herrlichen Buche liest. Eine Jugend, die sich solch eine,, Wegweiser erwählt, muß für Ideale begeistert werden, muß durch Arbeit an sich selbst edel und tüchtig werden, tüchtig für die Anforderungen in Staat und Kirche in Schule und Haus. Wer der Jugend diene» will, der schenke dieses Buch, der lege es auf de» Gabentisch. Lehrer und Geistliche finden darin eine große Anzahl von wertvolle» Beispielen der Ausschiuük- kung des Unterrichts in Religio» und Geschichte. Ei» daucrwertigcs Sammelwerk ist nach langjähriger Vor arbeit soeben mit der Fertigstellung des zweiten Bandes „Zitaten lexikon" zum Abschluß gekommen. Dieses Werk bietet in säst 800 Seiten Kleindruck rund 5000 planmäßig ansgewählte Zitate über die wichtigsten Fragen der Kultur, ein ivahres Vademecum der katholischen Lebens- und Weltaussassung. ein zeitnotivendigcs, aus autoritativste Stimmen sich stützendes Korrektiv gegenübcr der plan mäßigen Volschewisierung fast aller Religions-, Kultur-, RechtS- und Stttlichkeitsbegrifs«. es bieter bündige Aufklärung über hunder- terlei „Probleme" unserer modernen Ueber. und Unkultur, einen Wegweiser für Wahrheitsuchend«. stärkste Motive für «ine Wieder erweckung lau und schläfrig gewordener Katholiken. Trost und > m Mut für die der Kirche treu Gebliebene». Jeder der beiden Bwv! ist in sich abgeschlossen und auch einzeln (in Karl.-Eiub. 4M Muck, in Ganzleinen 5.60 Mark) erhältlich. Handbuch des guten Tones und der seine» Sitte von K von Frauken. 60 verbesserte Auslage. (Ganzleinen 5 M) Me« Hcsses Verlag, Brliu-Schöucbcrg 1 — Bücher haben ih-c Stuck, sale! — Wenn ein Buch ülier den gute» Ton in kurzer Zeit e!»< Auslage von 300 <60 Exemplaren erlebt, so ist dies ein Bcweu so wohl für das Bedürfnis dieses Buches, als auch sür seine Güo. Zweifellos sind guter Ton und einwandfreies Benehmen gerade in unserer Zeit erstrebenswerter denn je Unter den zahlreichen Buckem der gleichen Art verdient das vorliegend« mit an erster Stelle ge nannt zu werden. Kein Alter, kein Stand, keine Lebenslage ist un berücksichtigt gelassen. Das Buch ist praktisch, zuverlässig und eignct sich auch zu Geschenkzwccken. DaS gelbe Gartenbuch, von Elly Peterseu, Verlag Knorr u Hirth, München, 380 Seiten, geheftet 4 M. — Dieses auße,ordent lich praktische und wertvolle Buch behandelt zuerst die »otweudieea Gartenarbeiten, ohne die nu„ einmal kein Nutzen zu erreichen ist. Nach dem allgemeinen Teil zeigt uns die Verfasserin Auszucht und Pflege aller Blumen-, Obst- und Gemüsesortc» aus dem Garten. Ei» leicht übersichtlicher Arbeitskalender. verteilt au> die einzelnen Monate, beschließt das nützliche Buch. Kunstmaler Pclersc» staiiete daz Buch aus mit 7 farbigen Tafeln und 125 Zeichnungen. Das Buch verdient als wahres Volksbucb weiteste Verbreitung wen» seiner vielen Vorzüge. ^ G. Der Sächsische Funk (Verlag Hugo Nediin. Dresden. A.j bringt im Heft 50 einen bemerkenswerten Aussatz über „Funk technik am Südpol". Er stützt sich auf die Versuche, die der Nadiotechniker Ing. Hanson mit dem unter den Namen Osiss bekannten Instrument, das nach. Art des Oszillographen rrer. nrandt wird, gemacht hat. Weiter enthält das Heft eine ein gehende Würdigung der Darbietungen des mitteldeutschen Sen ders. ein weiterer Teil ist der Unterhaltung gewidmet. Funk. (Sachsenprogramm.) Verlag Weidmannsche Buckp handlung. Berlin SW. 68. Im 48 Heft ist die Würdigung K. W. Wagners, des Trägers der Goldenen Heinrich-Herh- Medaille von besonderem Interesse. — In der Abteilung Frauen- und Jugendfunk, die zum ersten Male der Zeitschrift angeglredert ist. kommen Ursula Scherz und Wilhelm Komad Gomoli in Aufsätzen grundsätzlicher Natur zu Wort. In Erör terung des kommenden und vergangenen Wocheupragramni» sind Abbildungen verschiedener Künstler, u. a. K. NI. Pcm» vaur und Elena Gerhardt dem Text beigegeben.
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