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Sächsische Volkszeitung : 29.11.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192911293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19291129
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19291129
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-11
- Tag 1929-11-29
-
Monat
1929-11
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 29.11.1929
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Zahlkarlen für Dezember Der heutigen Nummer liegen die Zahlkarten für Dezember bei. Wer sie umgehend ausfüllt, ver meidet lästige Mahnungen. Hastpslichiversichcrung in ausreichender Höh« gefordert. Ter Antrag fand in, wesentlich«,, Zustimmung. doch wurde» sür di« Ausstellung des Führerscheines gewisse'Erleichterungen gefordert. Ei» Antrag der sozialdemokratischen Landtagssraktion. nach de», die üanptanitlich besclchstigtcir Fürsorgcärzlc nicht mehr ver pflichtet sein sollen, den ärztlichen Bezirks-Vereinen anzugehörc», lvurbe abgclehnt. Ebenso ein Antrag, bei den sächsischen Gewcrbe- kannnern G e s c l l e n a n S s ch ü s se zu bilden und ein Antrag aus Ctrasverwlgnng des Mg. Sindcrman» (Komm.) wegen einer Pri- vatkiagesache. vrerelen unel Umgebung Die Einziehung der 5-Markscheine Dresden, 28. November. Der Vorstandsrot des Ver- lxindes Sächsischer Industrieller befaßte sich ans Grund inchr- foäwr Anfragen aus Mitglicderkrclse» in seiner letzten Sitzung mir der in den, letzten Jahr stark t» Erscheinung getretenen Einziehung von 5-Markscheinen und der Zunahme der un handlichen 5-Markstücke. Es lagen wiederholt Klagen aus der Industrie über die unhandliche Form der 5 Markstücke, die insbesondere bei Lohn.zaylnngen und der Verwendung von Lohntüten sich unangenehm bemerkbar macht, vor. Der Vor standsrat sprach sich für einen Antrag aus, die 6-Mar'»scheine nicht vollständig aus dem Verkehr ,z» ziehen, wohl aber einen häufigeren Umtausch der Scheine aus hygienischen Gründen rorzunehmen. — Soiveit die Ausprägung von 5-Markstücken durchgeführt werden soll, hält er es für wünschenswert, das; man sür -diese evtl, durch eine andere Legierung eine Form findet, die ihre Verwendung sowohl bei Lohnzahlungen wie auch im Ve«kehr mit der Kundschaft erleichtert und falls bei einer Verkleinerung der Stücke die Gefahr der Verwechslung mit 3- oder 2 Markstücken entstehen sollte, zu erwögen, ob es nicht zweckmäßig ist, durch eine andere Legierung auch diesen «ine andere Form zu geben. Das übliche Bild Verschlechterung der Loge des Industrie- und Handels- kammcrbczlrks Dresden. Dresden, 28. November. Im 3. Vierteljahr 1029 hat sich die Geschäftslage im allgemeinen weiter verschlechtert. Wo eine Belebung sestzustellen ist, muß sie in der Hauptsache auf Saisonenislnsse zurückgesührt werden. Verschärft wurde die Lage vielsach durch Einschränkung der Lagerhal- t» n g seitens der Kundschaft, die jeweils nur für den dringend sten Bedarf mit kurzer Lieferfrist bestellte. Die Klagen über rücksichtslose Ausnutzung und U e b e r sch r e i t u n g der Zahl ungs ziele sind nicht verstummt. Zahlreiche In dustriezweige Klagen über zunehmenden ausländischen Wett bewerb am In- und Auslandsmärkte. Die Verschlechterung der Konjunktur üble auch imiterhm einen empfindlichen Druck auf die Preise aus und führte vielsach zu Verlustgeschäften. Der Abschluß der Haager Konserenz brachte die erwartete Ge- scichftsbelcbnng nicht. Das Gesähtst aus der Leipziger Messe war im allgemeinen noch stiller als man befürchtet hatte. Neue Skratzenbahn-Monalskarken Mit Wirkung ab 1. Dezember werden auf den nicht- städlischen Straßenbahnlinien »ach Coswig, Costmannsdorf, Lausa/Rähnitz und Pillnitz neben der bereits bestehenden Ucbergangsmonatskarte zu 17 NM. zwei neue Uebergangs- monatskartcn eingcsührt. namentlich 1. sür zwei städtische Linien und eine anschließend« nichtstädtische Linie zu 22.00 NM. und 2. für alle städtischen Linien (Netzkarte) und eine anschließende nicht städtische Linie zu 31 NM. Für Karten dickes Geltungsbereiches mußten bisher 20,00 NN!, dcziv. 38 NN!, bezahlt werden. Eine „Frauenwoche" auf der Internationalen Hygiene-Ausstellung Dresden 1930. Dresden, 28. November. Der Landesausschuß Sächsischer Frauenvereine, der seine diesjährig« Hauptversammlung in Chemnitz abhielt, hat auf dieser Tagung den von Vor- standskreisen gemeinsam mit der wissenschastliclie» Ausstel- Inngsleitung vorbesprochenen Plan einer Frauenw'oche einstimmig angenommen. Die Frauenwoche setzt sich zum Ziel, das ans der Ausstellung zusammengetragene Material der wissenschaftlichen Gruppen im allgemeinen und der Gruppe „Die Frau i» Familie und Berus" im besonderen, weitesten Kreisen, vor allem der Frauenwelt, zugängig zu machen. Es ist beabsichtigt, einen auf breitester Basis ausgebauien Ausschuß zusammenzuberufen, der die Vorarbeiten zu dieser Frauenwoche leitet und der es sich zur Ausgabe macht, die Referate der Woche nach allgemeinen Gesichtspunkten auszu wählen und die Wort)« allen Interessenten näherzubringen. Eine Anzahl Kongresse von Frauen organisationcn wird inner halb oder in direktem .zeitlichem Zusammenhang mit der Frauenwoche statthaben. Als Termin für die Frauenwoche ist die Woche nach Psingsten, beginnend mit dem 3. Pfingsttag, in Aussicht genommen. GesaUenen-Ge-üchlnls- un- Keimak-Gedenkfeler Es war eine Stunde ergreifender Trauer, durchzogen von fiesem Heimweh nach der verlorenen Heimat, die die Gefal le nengedächtnis- und Heimatgedenkfeier der hiesigen Orts gruppe des „Deutschen Ostbundes" weihte. Der 1. Vor sitzende, Herr Oberfachschulrat Fratzke hielt die Gedächtnis rede: Diese Feier sei zuerst geweiht dem Gedächtnis der Toten des Weltkrieges, deren Sichopfern für Vaterland und Heimat uns mit Stolz erfüllen solle. Deutschland hat seine Gefal lenen nicht vergessen. Umso schmerzlicher müsse es die Ost- märketz berühren, daß keine Gedenktafel den Opfermut, die Treue der gefallenen Grenzschutz-Kämpfer künde. Es ist des halb ein Gebot der Stunde, das H i n d e n b u rg-M u s e u m für die Ostmark zu scl)afsen. Genommen hat man dem deut- selpm Volke alles. Aber eins sei ihm geblieben: der deutsche Geist. Stete Lieb« zur verlorenen Heimat durchzog auch die Heimatgcdenkrede des Landsmannes Döhring. Voll Weh mut sollen wir der geraubten Heimat gedenken. Nur wer aus der Ostmark vertrieben, rveiß, ivas er verloren habe. Daher sei es erste Pflicht aller deutschen Stämme, den Vertriebenen eine neue Heimat zu geben und auch der genommenen Ostmark zu gedenken. Heimatlieder- und Deklamationen umrahmten in würdiger Weise die weihevolle Feier. : Zahlung der Versichern,igSrentcn. Di« Nachrichtenstelle der Obcrposckircltion teilt mit: Die Pvstanstallen zahle» die Versiche- rnngSrcnten sür Dezember ausnahmsweise bereits am 30. November- : Schleuscngcbüljr. Olm 1. Dezember 1920 ist die zweite Hälfte der sür das NcchnungSjabr 1020 zu zahlenden Schlciisengcbühr sällig. Nach Beschluß der städtischen Körperschaften werde,, für das Rechnungsjahr 1029 (1. April 1029 bis 31. März 103«) 12 NM. sur je 1000 M. des Grundbetragcs erhoben. Der zu zahlende Be trag ist aus de», zugcstcllten Gchührenbeschcid ersichtlich und bei der sür das Grundstück zuständige» Kassenstclle des Stadtstcueramtcs cin- zuzahlcn. : GcwcrbclegitiinationSkartcn sür Reich-deutsche und sür Aus länder, di« sür die Zwecke ihres Gewerbebetriebes persönlich oder durch in ihre» Diensten stehende Reuende Waren auskauscu oder Bestellungen ans Waren suchen wollen, werden — wen» der Nieder- lassnngsort dcS Gewerbebetriebes sich in Dresden befindet — bei de», Gewerbeanit, Neues Nathans, 2. Obergeschoß, Eingang An der Krcnzkirche 5, ausgestellt. Firmcninhaber haben für sich wie für die bei ihnen fest angestelltcn Reisenden die Ausstellung der Gewerbe- legitimationskartc» unter Benützung der beim Gewcrbeamt erhält lichen OlntragSvordrucke und „nier Bescheinigung des AnstcllungS- vcrhällnisses bei dem Gewcrbcamte zu beantragen. Gegen Provision tätige Reisende oder Aufkäufer gelten als selbständig« Gewerbetrei bende und haben den Antrag bei der für ihren Wohnort zuständige» Verwaltungsbehörde, in Dresden bei dem Gewerbeamte, selbst zu stellen. Jedem Ol nt rage ist ein Lichtbild des Karteninhabers (Kopf- größe 111 Zentimeter) bciziifügcn. : Der Hochvcrratsprozch gegen die Arbciterstimmc. Wie die Dresdner kommunistische Arbeiterstimme meldet, hat der 4. Strafsenat des Reichsgerichts ans Antrag des Oberrcichsanwaltcs den Termin der Eröffnung des HauptvcrsabrenS gegen den politischen Redakteur der Arbeiterstämme, Bruno Gol>dha»n»cr. auf 14. Januar 1030 fest gesetzt. Die Verhandlung findet »nier Vorsitz von Neichsgcrichtsrat Lorenz statt. Die Anklage perlritt Rcichsanwalt Dr. Reumann. Als Verteidiger des Angeklagten fungiert Dr. Rolf Helm. Dresden. : Ans der Elbe fcstgefahrcn. In den letzten Tage» ist die Elbe wieder um einige Zentimeter znrnckgegangcn, so daß der Dresdner Pegel auf 106 Zentimeter unter Null steht. Hierdurch ist die Schiff fahrt stark behindert, zumal das Herbstgeschäst infolge des niedrigen WasserslvndeS in diesem Jahr« spät begonnen hat. Olm Mittwoch e» eignete es sich, daß im Joch der Marienbrücke ein hinter dem Rad, dampfer „Schwarzburg" der Neuen Deutsch-Böhmischen Elbeschiff. fahrts-A.-G. hängender Privatkahn mit 1,1« Tiefgang auf Grund geriet. Trotz der Anstrengungen des Raddampfers gelang cS nicht, den Kahn rvieder flottzumachen, erst naciHem sich der Personen, dampser „Mühlberg" vorgelegt halte, war es möglich, den Kahn ah. zuschleppe,r. Oln der Albcrtbrücke geriet der Schleppzug nochmals auf Grund. Erst durch Festmachen von Drahtseilen an Land und Winden von den Fahrzeugen aus bekam man die Kfihne frei. Kaufäiännische Berufsausbildung Dresden, 28. November. Die Geschäfts- und Verkaufs« beratnng der Sächsischen Einzelhandels-Gesellschaft nahm Mil!« August ihre Vortragstätigkeit wieder auf. Wiederum nmren die Vorträge über „Verkaufspsychologie" und „Stimmungs. training", die Dr. Scharf abhiclt und die Kurse des Dr. Steck. Han über „Zulässige und unzulässige Reklame" und „Einzel handel und Arbeitszeit" vom Einzelhandel besonders bevor, zugt. Ungefähr 900 Angehörige des Einzelhandels haben seit Mitte August bis jetzt an den Veranstaltungen der Geschälts und Verkaussberatung teilgenommen. U. a. machte auch der Drogtstenvereln zu Dresden, der Eisenhändler-Verband, di« Einzelhandelsverbande Mittwcida und Wurzen und auch da» Arbeitsamt Dresden von der Einrichtung der Geschäfts- und Verkaufsberatung Gebrauch. Erfreulicherweise ' Zeigten auch die Einzelhanüclsangestellten von sich aus reges Interesse für die Fragen, die ihre Berufsausbildung betreffen. So hatte der Gewerkschoftsbund der Angestellten Dr. Scharf eingeladen, an drei Abenden über Verkaufspsychologie zu sprechen. Ausnutzung -er Winkermonake für bauliche Innenarbeiken Vom Landcsausschuß des Sächsischen Handwerks wirb uns u. a. geschrieben: Der derzeitige Niedergang der wirtschaftliche,! Konjunktur und die erschreckende Zunahme der Arbeitslosigkeit miij- sen mit großer Besorgnis erfüllen. Unter der Ungunst der Vcrhäll- nlsse leiden besonders schwer die verschiedene» Zweige des Bau, handwcrkS. Ein großer Teil der Betriebe im Baugewerbe und in den Bauncbengcwcrbcn liegt brach, so daß die bcrussaugchörlocn Arbeitnehmer zum überwiegende» Teile der Arbeitslosigkeit anbei,,:, falle». Gerade die kommenden Monate bieten besonders günstige Gelegenheit, durch die neben Tischlern. Glasern, Ofensetzern zahl» reiche weitere Hondwerkszweig«, beispielsweise Klempner, Installa teure, Schlosser, Maler, Tapezierer, Maurer. Zimmerer »sw. iin Minier mehr beschäftigt sein würde». Nus diesem Wege kann auch zur Milderung der ArbcllSlosigkcit bcigctrageii werde», wodurch wiederum die die Wirtschaft bcornckendc Arbeitslosenversicherung eist- lastet werden, könnle. Es werden deshalb alle in Frage kommenden Auftrags- und Bcschasfungsstclle», die öffentlichen private» Bau herren und Auftraggeber gebclen, die baulichen Jnnenarbeltc,, und Jnstandsetzungsarbeiten „ach Möglichkeit in den kommenden Wim ° monaie» durchzuführen. damit eine bessere Verteilung der Olrbei t- anftrüge im Sinne eines Ausgleiches der Konin^iktnr- und Sai sonschwankungen ermöglicht wird. Dies« Olrbcilsvcrieilnng wn.'e auch den verschiedenen Erlasse» des Neichsarbcits- und Neichsn-itt- schastSministcrs, sowie der Nachgeordneten Sicllcn, ö-ämt« liebe Aufträge, insbesondere Jnncnarbciicn. Wiederherstellung:- m:d Jnstandsetzuiigsarbeitcn möglichst in der kälicrc» Jahreszeit a -gs führen, entspreche». : Verhängnisvoller Waffe,rfnnd. In Flur Pennrich fan den einig« kleine, auf einer Schnttablagerstelle spielende Kinder einen alle» Trommelrevolver. Der achtjährige Knabe Poll« ck nahm die Blasse mit heim. Olbcnds gegen 7 Uhr hörte dessen Mutter, wie der Junge an irgend etnxrs herumhämmertc. Plötzlich krachte ein Schuß. Es handelte sich rnn jene Schußwaffe, di« durch einen Hammerschlag zur Entladung gekommen war und in der übrigens noch mehr scharfe Patronen steckten. Das Geschoß drang dem Kinde in de» Leib. Schwerverletzt wurde der kleine Polleck nach dem Frci- talcr Stadtkrankcnhause übcrgcsührt. Bei der Operation mußte ei» Stück Darm eulfcrnt werde». Es gelang, das Geschoß hcrans- zuzichcn. s. Kein Darlehen dcS sächsischen Staates bei der Arbeiterbank. Bekanntlich hatte sich die sozialdemokratische Arbcticrbank vor einiger Zeit bereit erklärt, dein Freistaat« Sachsen einen Kredit von einige» Millionen Mark zur Verfügung zu stellen, um die Inangriffnahme des von der SPD. im Landtag beantragte» Arbeitsbeschaffung^ Programms zu ermöglichen. Wie wir jetzt hierzu erfahren, sind d e eingcleitetcn Schritte abgebrochen worden, da die Bank sür ihr Dar lehen 11 Prozent Zinsen forderte. gezogen und die Lippen fest aufcinandcrgepreßt. Kenia blickte sic feindselig an. Es schien ihm, daß er in alter Augen lächerlich geworden war, weil das Geschenk hier i» seiner Anwesenheit verlaust wurde. Er blickte traurig auf den Bären. Das große, kühne, kluge, geschickte Tier war von einer zufälligen Kugel ge storben, damit eine listige, kalte Person einige Geldscheine er handelt. „Wozu haben Sie das getan?" fragte er Maria, als st« zu dem Schlitten zurückgingen. „Das ist doch ein Vorurteil, Kenln. Ist es nicht gleich gültig, ob Ihr Geschenk bei mir in der Tasche oder als Teppich unter meinen Füßen liegt?" „So, ja . . sagte kalt Kenln und fühlte, daß dieses Mäd chen ihm schon fern und fremd war. Er mast sie von der Seite mit einem Nlick, dann bückte er sich, vackte ein« Handvoll Schnee und rieb sich damit ha? Gesicht und die Hände. Aus den Konzerlsälen Lieder- und Duetten-Abend. Einen wohlgclungcnc», anrcgen- den Lieder- und Duelle,i-Oll^end gaben am Montag Katlmrtna K i r ck h c i >n und Rudolf Sehmalnancr gemeinsam im Kiinst- terhaific. Rnkols Sck malnancr ist als guter Liedcrsänger längst anerkannt. Mit seiner weichen, wohlgepfieglc» „nd geschmackvoll behandelten Stimme und durchdachten, temperamentvolle» Vortrag iang er Lieder von Hugo Wolf, jedem ausgeprägten Eharakter ver leihend. Katarina Kirchhein, trat ihn: erfolgreich zur Seile. Sie besitzt eine weiche Siinnnc von svmvathijchcm Timbre, infolge guter Schulung in allen Lagen sicher und leicht de,» Wille,, der Sän- gcrin gehorchend. OlnSgezeichnelc Atcmtcchnik befähigt die Sängerin, die längsten Phrasen hemmungslos durchzusühren. Irr einige,, Lie dern von Noberk Schumann zeigte sic außerdem tief« Einsühlnngs- und statte Gestaltungskraft. A» Duetten sangen beide Künstler de» Liedcrzpktus „Briese zweier Liebenden" vo» Wilhelm Rinkens und DolksliedevDnette. bearbeitet von Willy Henmaim. Karl Maria Pembanr lieh den Sänger» seine seine, anschmicgcnde Bcglei- luiigsknnst. —u. Palme,«garte». Ollice H o e ß l e r - B l n l b n c r hatte sich zu ihre», Liederabend eine Reich vo» Schumann, und Brahms- liedcrn ansgcwählt, die keine große Slimmsülle voranssetzcn. Die Leipziger Sängerin versteht, gestützt ans eine sorgfältige und gc- wissenhafie Schulung, aus diele,> Liedern mit einer klaren und lieb lichen Tongebung weiche und zarte Stimmungen hcrauszuschälc». Auch tu der Etestaltiingskrast stellte sic sich auf anmutige Färbungen ein. Für Hugo Wolf reichen jedoch diese Mttcl nicht genügend «ns. Die Künstlerin fand - warme,, Beifall. In Fritz Weitzmann stand ihr nickt nur ein geschmackvoller Begleiter zur Seite, sondern auch ein tüchtiger Pianist, der in der Ballade (G-Moll) vo» Ehopin und in -den „Fantasien im Bremer Ratskeller" vo» W. Nicmann neben ausgezeichneten technische,, Qualitäten e>„ stark cmpsmidcncs und farbig gestaltendes AnSdrncksvcnnögcii bekundete. Auch ihm war reicher Beifall beschiedcn. —ist— Woliltätlgkreitslronzert. Zugunsten des Kinderheims Ma ri cnsti ft der Psarrgcmeinde St. Joseph, Dresden-Pie- scl)«ii, hatte der unermüdlich tätige Anstaltsleiter, Herr R. E l s- ner, sür Dienstagabend zu einem Wohltätigkeits konzert eingeladen. Die Vorlragsfolge mies einen eigens für diesen Abend verfaßten Prolog und Musikstücke sür Cello, Klavier und Gesänge auf. Da das Programm die Namen von Künstlern, die in der Genreimde und weit darüber hinaus wohl bekannt sind, aufzählte, konnte sich das Konzert eines regen Besuches erfreuen.- Es wurde ourchiveg außerordentlich ge nußreiches Können geboten. Den Tonnen Fron Bulang, Frau Hönicke, Fräulein Bcrbig, sowie Herrn Paul Posselt und dem Anstaltsleiter. Herrn Rudolf Elsner, die in selbstloser Weise ihr reiches Können zur Verfügung stellte», gebührt aufrichtiger Dank dafür. Mögen sie, sowie alle För derer des Maricnstiftcs überzeugt davon sein, dos, sie Bestre bungen unterstützen, die dringend, wie kaum andere in der Gegenivarl, der Förderung n-crt sind. Konzert für Arbeitslose im Gcwcrbchanse. Nach der Begrü ßung gibt Dr. Handrick Ausdruck seincr Freude über den zahl reichen Besuch und dankt allen denen, di« das schöne Programm er möglicht tmbe», insbesondere Dr. Ehitz, Jol>nr»a Kögel und Tr Kreiser. Dr. Kreiser verweist in seinen einführenden Worten auf die Vertreter der vorklafsischen Richtung, mit denen in den, ersten Konzert die Reihe eröffnet wurde. Der heutige Abend bringt de» Ucbergang zu den Klassikern: Haydn, Mozart, Ltecthoven. Die Künste dieser mittleren Zeit znfischc» der primitiven und der spätere» moderne», stich bereits im Besitz aller wesentlichen Mittel jiir den seelischen Ausdruck. Später ergaben sich »ut »och ergän zende Mittel, die sogar zur Ilcbcrwuchcrung führten. Man erblicke in den Werken immer den Spiegel der Zeit, in der sic entstanden waren. Während in der vorklassischcir Zeit in den einzelnen Sätze» nur eine einzigeSlimmnng scstgchalten wnrde, wurde Order klassisclpn- Zeit das mehrsachc Wechseln und Umschlagen der Stimmung fühl bar. I» der vorklassischcir Zeit ist »och, größere Ruhe vorhanden, die klassische dagegen zeigt sich bereits nervöser und nnrnhiger. J„ ihr Ivird das subjektive persönliche Empfinden verfeinert. Ei>n Hin- wcnden zur mehr ideal menschlich gefärbten Hallnng tritt ein. MO einer kurzen Charakterisierung HaydnS und seincr Sinfonien, Mc- zarts, dem Lichtgcnins, und Friedemann Bachs, der die Brücke vo» der vorklassischcn Zeit zur »eueren geschlagen hat. schließt Dr. Krei ser seine leicht verständlichen Ausführungen. Unter der gewandte» und umsichtigen Leitung von Florenz Werner gaben hieraus Werke von Friedemaun Bach sSinsonia in D-Moll), Josef Haydn („Nun beut die Flur" aus der „Schöpfung"), Mozart (Violiukonzeit in D-Dur), 5 Lieder von Mozart und Joses Haydns Symphonie in D-Dur einen lebensvollen Einblick in die klassische Mnsikcpoche. Jo- l>anna Kögel, die durch einen sauber geschulte» Koloratursopran interessierte, Konzertmeister Koch, dessen technisch treffliches, sür Mozart jedoch etwas zu beschwertes Violinspiel ei» charakteristisches Bild des Violinkonzerts gab, Dr. Arthur Chih, der der Sängerin ein scinsühliger Begleiter >var, und die Dresdner Philhar monie. die den orchestralen Teil sehr wacker bestritt, halsen zin» eindrucksvolle» Gelinge» dieses Olbcnds wesentlich mit. Allen Mit- wirkendcn wurde reicher DankcLbcifall gespendet. —Ist- Thea Wertes Uebungsabende ihrer Gcsangsstudierenden sind immer kleine Feste. Man hat bei dieser Gcsangsmeistcriii nie den Eindruck des Schülerhasten oder Dilletantiscl,«». Die Programme, von vorbildlicl)er Kürze, sind aut ausgeivählt »nd dem Individuellem der Schüler angepatzt. Eine kleine Ent gleisung war nur der Vortrag von Schumanns zartem Ton- gebtlde des Heineschrn Textes „Du bist wie eine Blume". Sllfrcd Stoelzel ist ein junger Draufgänger, dem da» „Wanderlied" viel besser liegt als Lyrik. Sehr reizend in ihrer gesanglichen Anmut wirkte Thilde Adle, die im Duett mit Alfred Stoelzel und in einem Tanzlied« Zukunstshossnung versprach. Das Beste von Ihr war aber „Marias Wiegenlied" von Reger. Ren unter den ganzen Kunstbestissenen ivar Hilde gard Ktihncl, ein Talent mit Bühnenbegobung, was sie besonders mit der Arie der Marie au» dem „Waffenschmied"
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