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Das Erbe der Wildnis Roman von Jane Vrey Copyright bh Th. llnaur Nachf., Berlin <2. Fortsetzung.) Naab kehrte an das Feuer zurück, sein Schatten ragte ni gigantischen Umrissen vor dem weißen Zeltdach eines Planwagens. Ruckweise Windstöße zerfetzten das Feuert es brüllte und prasselte und zischte, die reglosen Gestalten bald beleuchtend, bald in phantastische Dunkelheit hüllend, Hare zitterte, vielleicht von der kalten Lust, vielleicht vor wachsender Angst. I.« Westen lag die Wüste, eine un durchdringliche, schwarze Leere, iin Vordergrund reckte die düstere Bergwand ihre zackigen Gipfel bis zu den Sternen empor. Zur Rechten erhob sich die Hügelkuppe, ihre Fcls- zacken und die verkümmerten Zedern auf ihrem Gipfel ragten in unheimlicher Silhouette empor. Plötzlich er spähte Hares flüchtiger Blick eine dunkle Gestalt. Er sali gespannt hin. Die Gestalt bewegte sich langsam, tauchte hinter der Kuppe hervor und zeichnete sich gegen die Klar heit des Himmels deutlich ab. Er sah sie genau, merkte, daß sie ganz nahe sei, und atmete schwer, als die windgepeitschte Mähne und der Schweif, der hagere Körper und die ein zelne Feder sich zu dem unverkennbaren Umriß eines indi anischen Reiters auf seinem Mustang zusammenschlossen. „Sehen Sie!" flüsterte er dem Mädchen zu. „Sehen Sie, ein berittener Indianer, dort auf der Kuppe — da, er ist verschwunden — nein, ich sehe ihn wieder. Aber das ist ein anderer. Sehen Sie! Noch mehr." Er hielt in ateniloser Spannung inne und betrachtete ängstlich die Reihe berittener Indianer, die im Gänsemarsch über die Kuppe zogen und dann in der Finsternis den Blicken ent schwanden. Nur ein leises Geklapper und das eigentüm liche Geräusch unbeschlagener Hufe auf steinigem Boden verliehen diesm schattenhaften Zug Wirklichkeit. „Navajos", sagte Marita. „Die Navajos!" wiederholte Hare. „Ich habe in Lund von ibnen gehört: „Wüstenfalken" nannten sie die Leute, schlimmer als Piutes. Müssen wir nicht die Männer alar mieren? Eie — Sie haben keine Angst?" „Nein." „Aber die Navajos sind den Weißen feindlich gesinnt." „Nicht ihm." Sie zeigte auf die stämmige Gestalt, die tm Schein des Lagerfeuers stand. „Ach — ich erinnere mich. Dieser Cole sprach von freundlich gesinnten Navajos. Sie müssen ganz in der Nähe sein. Was bedeutet das?" „Ich weiß es nicht genau. Ich glaube, sie sind da drau ßen in den Zedern und warten." „Warten? Worauf?" „Vielleicht auf ein Signal." „Man hat sie also erwartet?" wot" es nicht: >cn vermute es nur. Früher ritten wir oft nach White Sage und Lund: jcj t n r n .h selten, und wenn es geschieht, dann scheinen immer des Nachts die Navajos in der Nähe des Lagers zu sein. Uno unter Tags reiten sie über die Hügel nebenher. Ich glaube, Vater Naab weiß es." „Ihr Vater setzt viel für mich aufs Spiel. Er ist ein guter Mensch. Wie soll ich iynt meine Dankbarkeit be weisen." ,,^)ch nenne ,yn Vater Naab, aber er ist nicht mein Vater." „Eine Nichte also oder eine Enkelin?" „Nein, ich bin nicht mit ihm verwandt. Vater Naab hat mich in seiner Familie grrchgezogen. Meine Mutter war eine Navajo, mein Vater ein Spanier." „Ah?!" rief Hare. „Als Sie aus dem Wagen kamen, hielt ich Sie für eine Indianerin, aber als Sie zu reden begannen — Sie reden so gut — niemand würde sich träumen lassen —" „Die Mormonen sind gebildete Menschen und unter richten die Kinder, die sie großziehen", sagte sie, als er verlegen innehielt. Er wollte sie fragen, ob- sie ihrer Religion nach Mor monin sei, aber die Frage kam ihm allzu neugierig und überflüssig vor. Sein Interesse war erwacht; er merkte plötzlich, daß ihm ihre leise Stimme Freude machte: sie klang ihm so seltsam, wie er noch nie eine Frauenstimme gehört hatte. Und er wollte sie genauer betrachten. Aber er hatte nur Zeit, einen forschenden Blick auf ihr gerades, scharfgeschnittenes Profil zu werfen, als sie sich umdrehte und ihn mit erschreckten Augen ansah, mit Augen schwarz wie die Nacht. Diese Augen blickten gleichsam durch ihn hindurch und Uber ihn hinaus. Eie hob die Hand und neigte sich langsam in den Wind und flüsterte: „Horchen Sie." Hare hörte nichts als das Kläffen der Koyoten und den Wind im Salbei. Er sah jedoch, wie die Männer am Lagerfeuer sich erhüben, um nach Norden zu blicken, wie die Frauen in den Wagen kletterten und die Leinwand klappen zumachten. Mit allem Mut, den er aufbieten. konnte, bereitete er sich auf die Ankunft der Banditen vor.' Er wartete, spitzte die Ohren, um einen Ton zu erhaschen. Sein Herz pochte hörbar wie eine gedämpfte Trommel, und einen endlosen Augenblick lang schienen seine Ohren taub für jedes andere Geräusch. Dann fegte ein stärkerer Wind stoß heran und brachte ein rhythmisches Hufgetrappel mit. Die Spannung war zu Ende. Hare fühlte, wie ein Stein von seinem Herzen fiel. Einerlei, wie sein Geschick sich ge stalten würde, es mußte nun bald entschieden sein. Das Geräusch schmoll zu einem klappernden Lärm an. Eine schwarze Masse wälzte sich über den Rand des umschatteten Kreises, stürmte ins Licht und hielt inne. August Naab warf bedächtig etn Bündel dürren Holzes auf das Lagerfeuer. Die Flammen zuckten empor, ver breiteten weitbin ibren raten Schein. ..Wer da?" rief er. „Freunde, Mormonen, Freunde", war die Antwort. „Steigt ab — Freunde — und kommt ans Feuer." Drei Reiter näherten sich dem Vordergrund, die andern, etwa acht oder zehn, blieben im Schatten zurück, ein stummer Truv». Hare sank gegen den Fels zurück. Er kannte den vordersten dieser Reiter, obgleich er ihn nie gesehen hatte. „Dene". flüsterte Marita und bestätigte seine unwill. kllrlicb« Befürchtung. Die Nähe des stattlichen Banditen erfüllte Hare mit einem nervösen Interesse. Die Bilder „böser" Männer, die er früher einmal hier und dort gesehen hatte, wurden wieder lebendig, nun, da er das glattrasierte Gesicht, den jugendlich geschmeidigen Körper, die kalte, achtlos gleich gültige Miene betrachtete. Denes Augen glitzerten, während er seine Handschuhe auszog und den Sand aus ihnen her- ausllopsle; und ohne diesen raschen, wilden Blick würde seine gemächlich freundliche Art jeden Verdacht entwaffnet haben. „Sind Sie der Mormone Naab?" fragte er. „August Naab — der bin ich." „Wasserloses Lager, wie? Pferde müde, schätze ich. Freilich, ein sandiger Weg. Wo sind denn die andern?" „Cole und seine Leute wollten noch heute nacht nach White Sage kommen, sie reisen mit leichtem Gepäck: ich habe schwere Wagen." „Sie würden wohl niemals lügen, Naab?' „Ich habe noch nie gelogen." „Haben Sie von 'nein jungen Kerl gehört, der in Lund war — ein blasser Bursche — sicher lungenkrank?" „Ich hörte, daß man ihn in Lund irrtümlich für einen Spion gehalten hat und daß er gegen Bane zu ge flüchtet ist." „Und auf dieser Seite von Lund habt ihr nichts »o« ihm gesehen?^ „Nein." „Irgendwelche Indianer?" „Ja." Der Bandit sah ihn forschend an. Augenscheinlich wollte er von den Navajos sprechen: die Art, wie er bet Naabs offener Antwort rasch den Kopf zurückwarf, ließ das vermuten. Aber er besann sich eines andern und zog lang sam die Handschuhe an. „Eines Tages komme ich Sie besuchen, Naab. Bin noch nie in dieser Gegend gewesen. Höre, daß Sie gutes Wasser, gute Rinder haben. Und noch etwas. Ich habe dieses kleine Navajomüdel gesehen, das Sie bei sich haben, ich Hütte nichts dagegen, sie mal wiederzusehen." August Naab schürte mit dem Stiefel das Feuer za hellerer Glut. „Ja, schönes Weideland", erwiderte er dann, den Blick auf Dene geheftet. „Schönes Wasser, schönes Vieh, schönes Gros. " ^ ' (Fortsetzung folgt.) Nsform-vsttsn:, ad 10.00 4uf!ogematratren ad 9.00 8t»klmatratrst> . ab SSV btsseingdetton. Klnderdotton. . Unterbetten :. 8toppltevkon. Settckeckern 8vblaf»ofa. ob 68.00 ob 19.5U ob 8.00 ab SSO kfd. ad 1.80 . ab 80.00 Eigens kolstsrwarsn-kadrik Vivano ab 40.00 diaobtsekränicotisn, Inletts, NoSbaatkisson, 2!vrklsrsn unä Llnsobläglgo» in rissiger ^urwakl Im be kannten 8porla!gesckäft UNLSOLDISIA" »«chmit: »»Inndnrrt,. 27. lisirlltlller ktsrkt 1.1. Kachelösen sind eine Pracht tn nllc» Laiben. Kamine. Nessel. jtüchenofen. Herde Mil Mid ohne Warmwasscrberciiung für Bad imd Anlwaschiilche mit Walchgelegen- hciten. 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SennoXsiencSsr 1S31 Oie868 I<3cd8ckl3gewerk 18t ein wertvoller keitretg 211 6er urnknngreielien fubil3nni83U8g3be: 10 )3dre 6i8tum lVleiüen Drn je6ein kntlioliken 6ie Hn8cli3kkung ru errnöglicken, k3t 8icd 6er Verl36 trotr: 6e8 grelleren Vrnf3nxle8 ent8cdlo88en, 6en Prei8 von klVl. 1.— wie bi8ker ru bel388en. krkSItlicl» in stten MsrrSmtsrn, in üen kst»,. ksnMungvn un«I im Vsrlsg «»er Qormsnls A.V., kllisls Orerclvn-tt., I»olierttrsks 17. ttermsnn klvlknsr i. ?3 >Verk8t3tten kür ^/oknung8kun8t un6 63uti8cklerei m. b. 16. Orsrüvn-L». 2S, virkenkslner Llrskv 3 kerr>8precder KIr. 11258 kurkükruns von weiten sNer Art KNAUL »AANL erbatten dlatarlarbe unck 1uxsenckkri8c.be obne 2u lärben. Seit 20 Isbren glänrenck bewäkrt. ickerr Direktor L. 0., Hamburg, sobreibt: „i^ein Haar bst völlig seine trübere b'srbe wiecker er- balisn, nackckem es bereits stark ergraut war." ktSlioro» kostenlos Sanltas, 2irnckort, Lavern kurtber StraüeZU il überall Vertreter gosuobt zurrintcrbringungdcrGel- der von ca. 15 Geldgebern kinsmbüi-o Spsnetsu, Moritzstr. !. verrsttunNen jecle^ Art Ueverkükrun«en sucli mittels Urattuksqens siberrielimon ve bester Hiislakrung ru ckeo vom Kat «i Dresden festgesetzten Dsriipreisen stieb siis allen stticktl scben Xrsnkenbtbiserri, Kliniken uscv. Vi'eullnvi' «ekisülvimiis-kiistsltkn hssimkskr Nm See 26 ksutrner 8trake 37 ftklikill MN. MZS. rms lmkül Sonnlaes eeüffnel von vorm. » bi.8 nactim. 6 UNr dtaekt-rennrut 207 57 kuliale: llacksbslil. Scbumannslr.I l. ferlimlibtledeliiM tivsetessse - Vserickeeun-ien I krsbllenkmälvr ia allen t»t»In»i't«n, sowie ksl»Ml»M M tlliiW Mtlilitt riiiiik.ilisiisilil' ?eruruk 27S41 Lrieäriobetr. 64 Nm't MWll M limil! 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