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Die LlNnchTN Ln Spanien Verschwör nz der F eima::r r Di« Negierung des G-.nei! Vereng»er hat sich dazu «ntschloff.n. 'o«m Treiben renubtila.ris.her Mau'hcttxn. bolsch«. wistischer Agitatoren und syndrkalis.-scher Arbeitervercinigungrn ein Ende zu setzen, Echt einigen Wochen brandete durch Span- nien «in« Woge von Streiks. Aujangs, wie namentlich in Andalusien, das k,!n Zndunri.land ist. forderte die Arbei terschaft eine Anpassung der L.lme an die gestiegenen und in folge des Vilutav.rsollcs wei..-r steigenden Lebenshaltungs kosten. Im 'Norden, namentlich in Katalonien traten aber bald unter dem Einfluß des „Sindicato Unico" zu den begründeten winschastlichen Forderungen raditale politische hinzu. Di« Ee- neralslreitparole wurde in mehreren Städten mit mehr oder weniger Ersolg ausgcgeben und es kam zu recht blutigen Zu sammenstößen mit der Polizei und der Gendarmerie. Die Streiks sind zwar überall zusammcngebrochen, aber die poli tisch)« Atmosphäre blieb vergiftet und weiter Kreise bemächtigte sich «in« nervöse Ilurast. Der Oberbürgermeister von Bar celona sah sich veranlaßt, an die Arbeiterschaft einen Aufruf zu richten, in dem er den Ernst der Lage betonte und darauf hinwies, das; die Arbeiterunruhen einer neuen Diktatur den Weg ebnen. Unheilverkündend erschien namentlich die wachsende Macht stellung des Sindicato Unico, das 1923 von General Primo de Rivera gleich nach seinem Staatsstreich aufgelöst wurde. Das Sindicato Unico steht unter anarchistischem Ein fluß (in den Jahren 1922 und 1923 konnten seinen Mitgliedern 752 politische Morde nachgewiesen werden), es scheint aber, daß es sich jetzt von Moskau leiten läßt. Im Jahr« 1 !!23 spielte der Mörder des Ministerpräsidenten Mato, Easaael'as, im Sindicato eine große Rolle, er flüchtete zu den Bolschewiken and wurde dort mit ossenen Armen ausgenommen. Die vom Sini- cato Unico ausgegebene Parole lautet: Kamps gegen die Monarchie, gegen den Kapitalismus, gegen die Kirche und die Religion. In Opposition zum re volutionären Sindicato Unico stz'ht das Sindicato Libre, bas viel gemäßigter ist, wirkliche Arbeiterinteressen in den Vordergrund stellt und von den Moskauer Methoden nichts wissen will. Vorläufig halten sich beide Syndikate »ngesühr die Wage, aber wenn die Negierung weiter den neutralen Zu schauer gespielt Hütte, so wäre cs den bolschewistischen Agenten unschwer gelungen, die Arbeiterschaft weiter zu radikalisiercn. Die Arbeiterunruhen sielen mit einem Anwachsen der republikanischen Bewegung zusammen. Wieder ritt der Don Ouisote, der spanische Republikaner Professor Unamuno, feine Nosinante und predigte der akademischen Jugend das Evangelium eines Pulschcs. Wie der „Heraldo de Madrid" fesistelltc, zerfallen die spanischen Republikaner in nicht weniger als 21 Gruppen und Grüppchen, die untereinander keineswegs einig sind. Um nun dieser Spaltung ein Ende zu machen, hielten die Vertreter der verschiedenen Richtungen kürzlich im Sticrkampsplaß von Madrid eine Versammlung ab. um ein ge meinsames Programm aus.zuarbciten. Es wurden auf rührerische Reden gehalten, der König und General Berenguer wurden als Verbrecher bezeichnet, aber es blieb bei diesen Reden, ohne daß Taten gefolgt wären, denn die Arbeiterschaft hielt sich der Versammlung fern, und die breiten Massen der Bevölkerung dachten gar nicht daran, sich an die Barrikaden treiben zu lassen. Der „El Debatc" stellt fest, daß seit dem Tode Priino de Rioeras in den republikanischen Kreisen das Frei maurer tu m eine bedeutende Rolle spiele. Zahlreiche Professoren und bekannte Journalisten seien in den letzten Wochen den Logen beigetreten, die sich gegen Kirche und Monarchie verschworen hätten. Der Bruder des 33. (höchsten) Grades. Enrique Baren, habe den Freimaurern ihre Pflicht vorgehalten, in der Politik heroonutreten. Freimaurer sind es, die die republi kanische Propaganda auch auf die Armee zu übertragen trachten. Die Negierung des General Bereng..er, die versprochen hatte, die verfassungsmäßigen Freiheiten wiedcrhcrzustellen, die kürzlich die Pressezensur aushob, und der Versammlung- und Redefreiheit leine Hemmungen auferlegen wollte, um nicht in den Ruf zu kommen, die Diktaturmcthoden Primo de Riveras fortzusetzen, sah dem revolutionären Treiben zu, ohne energisch ' einzugreifen, Wohl fanden gleichzeitig machtvolle Veriammlun- gen der Union Monarquica statt, die sich schützend vor den Tbron stellte, aber dadurch wurde der Eindruck der Schwäche nicht verwisch', kmn die Regierung bisher den republikanischen Umtrieben gegenüber zeigte. Es ging ihr ein wenig wie dem Zauberlehrling, der die Geister beschworen hatte und sie nun nicht mehr bannen konnte. Zum Schaden Spaniens schien das Land in endlose Wirren zu fallen, deren Bedeutung, namentlich im Ausland, zum Schaden des spanischen Kredites übertrieben wurde. Jetzt plötzlich ssi das S'-'uer scharf nach rechts gedreht wor den. die soziale Disziplin soll wiederhergestellt und dem revo lutionären Spuk ein Ende gesetzt werden. In einer einzigen Nacht wurden die Hanptunruhestiftcr in allen Stödten Spa niens verhaftet und ins Gefängnis abgeführt. Die Aktion ver lief ohne Störung und ohne daß die Arbeiterschaft oder die Re publikaner deshalb an die Barrikaden gegangen wären Die Regierung hat den Beweis gegeben, daß sie das Heft fest in der .Hand Hat, und daß sie Putsche und Aufruhr nicht dulden wird. Wenn es ihr jetzt noch gelingt, der Finanzkrise erfolgreich ent- gegenzutrcten, so ist die Gefahr einer Revolution beschworen. Moskau besiehtt Feiern Kowno, den 18. Oktober. Wie aus Moskau gemeldet wird, wird im ganzen Gebiet der Sowjetunion der Tag der Erntekollektivicrung unter der Losung „Für die beschleunigte Durchführung der Landkollekti- vicrung" festlich begangen. Ueberall werden Ausstellungen der Kollektivwirtschaften veranstaltet. Der Vorsitzende de» Zen- tralcxckurioausschusses, Kalinin, richtet einen Aufruf an die Vaucrnbevölkerung, in dem er auf die Vorzüge der kollektiven Landücwlrts,Haftung hinweist, die die Möglichkeit der größten Ausnutzung des Bodens gebe. Im Zusammenhang hiermit werden aus allen Teilen des Reiches Berichte Uber einen neuen Zustrom der Bauern in dis Kollektivwirtschaften gebracht. — In Leningrad ist die ersie Schule für die Vorbereitung und Ausbildung der verantwortlichen Leiter der Kollektivwirt schaften erossnet worden. Wie aus Charkow gemeldet wird, Hot sich der Zentralvoll zugsausschuß der ukrainischen kommunistischen Partei in einer besonderen Sitzung mit dem katastrophalen Rückstand in der Ablieferung des Getreides durch die ukrainischen Bauern an den Sinnt beschäftigt und sich auf den Standpunkt gestellt, daß die örtlichen Parteiausschüsse die volle Verantwortung für das Versagen der Brotncrsorgung trage». Nicht weniger als 23 Ve- zirksausschüiscn der Partei ist ein strenger Verweis erteilt worden. Zehn Vorsitzende von Bezirksausschüssen sind ihrer Aemier enthoben und dem Gericht übergeben worden. Es wird ihnen zur Last gelegt, daß sie nicht nur die Brotnblieferung ungenügend vorbereitet »nd dnrchgcsührt, sondern auch mit den sowjetfeindlichen Elemente» paktiert haben. Aus aller Welk Wie aus Oslo gemeldet wird, wurde Bergen von einem schweren Erdrutsch heimgesucht, der durch den Durchbruch eines Ententeichs in der Nähe des Restaurants aus dem Flöjfjeld verursacht wurde. Grosze Erd Massen stürzten auf bebaute Stadtteile nieder. Dabei wurde die Wasserleitung zerstört und große Wassermassen er gossen sich in die bedrohten Stadtteile. Die Straßenbahn mußte den Verkehr einstellen; zahlreiche Bäume wurden ent wurzelt. Auf dem Friedhof wurde u. a. das Grab des be kannten Komponisten Ole Bull schwer beschädigt. Der Eesamt- schaden beläuft sich ans mehrere 100 000 Kronen. Die Deutsch - Russische Luftverkehrsgesell schaft „Deruluft" stellte am 1b. Oktober de» Flugbetrieb zwischen Deutschland und Rußland vorläufig aus meteorologi schen Gründen ein. In diesem Jahre wurde zum ersten Male auf den Strecken zwischen Berlin-Moskau und Berlin—Lenin grad ein fortlaufender Dienst unterhalten, wobei auch Sonntags geflogen wurde, Der ununterbrochene Dienst hat sich so gut bewährt, daß auch im kommenden Jahr ein alltäglicher Dienst unterhalten werden wird. Befördert wurden aus den Dcru- luftstrecken: 2860 Passagiere, 27 145 Kilogramm Post und etwa 60 000 Kilogramm Fracht. Die Passagierfrequenz ist gegen über dem Vorjahre um etwa 12 Prozent, und die Menge der beförderten Post um etwa 80 Prozent gestiegen, dagegen weist die Menge der beförderten Luftfracht «ine Verminderung um etwa 25 Prozent auf. Der Verkehr hat sich regelmäßig und ohne Störungen abgewickelt, irgendwelche Beschädigungen von Flugmnterial sind nicht zu verzeichnen. Die Wiedereröffnung des deutsch-russischen Luftverkehrs ist für Frühjahr nächsten Jahres in Aussicht genommen. * Die Entführte Stahlbcrgs kein« Lappoleut«. Bei den vier im Zusammenhang mit der Verschleppung Stahlbergs Ver hafteten handelt es sich nach polizeilicher Feststellung um Mit glieder des rechtsradikalen Verbandes ehemaliger Frontkämpfer. Obgleich die Verhafteten nicht in direkten Beziehungen zur Lappobewegung stehen, wird darauf hingewlesen, daß durch solche Eewaltmaß,»ahmen auch die Lappobewegung geschädigt wird. rue sranzüstzche Militärfliegerei wurde am Mittwoch wiederum von zwei schweren Flugzeugunglücken betroffen. Ein Militärdoppeldeckcr, der in Chartres zu einem kurzen Uebungsflug aufgesticgen war, stürzte aus bis her unbekannter Ursache ab und ging vollständig in Trümmer. Die beiden Insassen wurden mit lebensgefährlichen Verletzun gen in ein Militärlazarett überführt. Das zweite Unglück ereignete sich bei Marseille und kostet« «mein Flugschüler der dortigen Marinesliegerei das Leben. Deutsche Kunstausstellungen in Jugoslawien. — Die Deutsche Kunstgesellschaft e. V-, die ihr Programm über das M ii s i kt> l i sch e hinaus zu erweitern im Begriff ist. bereitet für das Frühjahr 1931 zwei repräsentative deutsche Kunst ausstellungen in Jugoslawien vor, und zwar in Belgrad und Zagreb. Als Kommissar hat sie den Berliner Kunst, Historiker Dr. Alfred Kuhn gewonnen, der in den letzten Jahren mehrere deutsche Kunstausstellungen im Auslande er folgreich eingerichtet hat. Es unterstützen ihn aus der Künstler schaft Architekt Max Taut und Maler Erich Hecke!. Es wird sich um Gemälde, Graphik, Kunstgewerbe und wahrscheinlich auch um Architekturmodelle handeln. Eine freie Einsendung findet nicht statt. — Wie wir hören, wird in einem gewissen Abstande eine jugoslawische Ausstellung in Berlin folgen, vi« sich sowohl auf moderne Kunst als auch auf Bolkslrmk erstreck«« wird. Dresdner Lichtspiele Im Ufa-Palast ist Emil Iaunings in der Tonfilmkomödie. „Liebling der Götter" zu sehen. Im U.-T. unterhallen weiter aufs beste Lilian Horvey und Willy Fritsch in: „Die Drei von her Tankstelle". Der bezaubernde Alventonfiim „Der Sohn der weißen Berge" mit Luis Trenker läuft eine 3. Woche im Prin zeß-Theater. Das Capitol zeigt die bekannte ,,Dreyfus"-Asfär« mit der erstklassigen Besetzung: Kortner, Grctc Mosheim, Baffer, mann, Liane Haid und Willy Forst sprechen und singen in dem Tonfilm: „Das Lied ist aus!", den das Zentrum zeigt. In den Kammer-Lichtspielen spielen Camilla Horn und Gustav Dicßl in dem Drama „Moral »m Mitternacht" die Hauptrollen. Das Fü-Li bringt den unterhaltenden Tonlilm mit Richard Tauber: „Das lockende Ziel": der Gloria-Palast hat das Tonfilm-Lust spiel: „Komm zu mir zum Rendezvous", auf sein Programm gesetzt. — Beste Unterhaltung govährlcistet das Programm im Li-Mu, das mit dem Tonfilm-Lustspiel „Das Kabinett des Dr. Larifari" und mit dem Afrika-Tonfilm: „Menschen im Busch" aufivortet. Dresdner SchlachkviehmarkI Dresden, 16. Oktober. Auftrieb: 10 Ochsen, 17 Bullen, 20 Kühe, — Färsen, — Fresser. 520 Kälber. 143 Schafe. 5l0 Schweine, zusammen 1220 Schlachttiere. Preise: Rinder. Schafe belanalos. Kälber: a) —. b) 81—87 s135). c) 74-80 i128), d) 65—72 (125), Schweine: a) 57—58 (72), b) 57—58 (71), c) 58 bis 50 (78), d) 55—56 (77). e). f), a) —. Geschäftsgang: Alles langsam. Ueberstand: 30 Kinder, davon 10 Ochsen, 15 Bullen 14 Kühe, außerdem 56 Schafe und 38 Schweine. Aeraniworlilch illr poliUl „ad Feuilleton! llr. >8. DeSczyi „ik UolaleS und Sport: tt.J»hn, illr Anzeige»: F.Bungarh, alle n, Dresden, pouerjirah« >1 Druck und -Verlag: c»erma»1a A.-iL„ Filiale Dresden. nrN, d:c „Lächiachc Aoi-Szciiung" gelangen Vererns-Nachrichren zur NentnniSnalnne aller VereinSiniigiiedcr ! KKlWlMM MM-zenW Lonnlsg, IS. Oklovsr Oktoberkest Unter bkitviricung äsrVracktengrupps /ttmrauscck / 7snr / rcNukpIsttlsr finlali >7.30 DIrr > kez-inn 18 Dlir für Ztimmuntt sorzzt emo OriHnol-bszcernkspclie Veiein 667 Xatlioliken Vollesvereiiivl'. Zttiesen Lonnlsg, 26. Oktober 1S3V »n Nsmmerr iXotel 18. ZMlinxzkeK öeginn 6 Ulir/Linlag 5 Uki'/Lintk-itl 50 ?fg. /Uls Qlsubensgenossen 8inä kerrlick ivill- kommenl Achtung! Aeu eröffne!! fs. Fieiich- ii. Wurstivaren sowie garnierte Platten, ff Ausschnitt u.Flciichsaiat empsiclill pritr V/glttisr. Fleischermitr,, Dresden,AItsrankencrSir.5. VUl' IllNKII 3»68 i-ksispikpen kür 20 H vasccken vir Ikre ^inümpks kür 25 H rollen vir eine pek. älascbo suk lür 30 F sloptsn vir Ikre ^trümpke kür 40 nicken vir neue fülle an kür 60 »Z sstrsn vir Ibnen rieueZoblen ein vollkommen rmsickibsr beim Trszzen. Iextil!iau8 Ztürre 0rs««tsn,W üemlSiüecst«!!!! Eiegr. 1S63 ünnickmsslsils ru vergeben AkÄRl MM erbslten blsturkarbe unck suxencUrmobe obne ru lärben, 8eit 20 Iskren x->änrenc> devskr«. Herr Direktor f. O., Ilanikurx, schreibt: „Vlein Haar Kat völlig seine lrübere färbe vierter er bslten, nächstem es bereits stark erxzrsut vsr.* stäksrss ><o8tsnlos 8snlts», Airnstorl, Ladern kurtker 8traüe30 Opernhaus Sonnabend AnrechlSreihe 8 abende '/, - Nbr Vlo Aaekt st«8 Schicksals Sonntag Außer Anrecht l-vke»xrla (6) Zonnlsg, IS. Oktober nsckmUtsg« 1 Mn- r/. ///nc/efn/s - Sonckerriige rum kennplstr ad Uauplickok: 12.20 u. 12.38 vbr Lekretsrist stes Dresstener ksnnvereins. SAuiviellms Sonnabend Anrechtsreihe 8 Ovr 8turm (8) LVB. Gr. 1 3801-3450 und 10901—11000 Sonntag Aarka lV,8) SVB. Gr. 1, 1701—2000 Die Komööle Freitag abends '/«9 llbr ..Vater sslo «In^e^va sedr «VB- Gr. 1, 4901—5000 und 11001—11050 Sonnabend ..Valsrsvlu «laxes«» »vkr V V«, Gr.1i 5001-5100 und 11051-11100 Aesiöenz-Llieaier Gastspiel Johanna Schubert». llammerlcinger Willy ThuniS Heute und folgende Tage idends s 11hl Oas 1-nnil «Ivs lüledolii» Sonntag auch 4 Uhr BVB.-Karten In den Geschäftsstellen. Ketllral-Llieaier Gast Piel Hanna Rodegg unt Kammer änger Max Reicharl Sonnabend Ole ürvl Allskvllvl v t8> BVB. Gr.! 1 10201—10350 Gr. 2, 351—875 Sonntag 4 und 8 Uhr I»v strel itlvskvtioro