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Gemeinde- und Dereinswesen Pfarrer-Einwelsunq in Dresden-Strehlen Ein Freudentag für die Strehlener katholische Ge meinde war der erste Oktobersonntag, der die Einweisung des neuen Pfarrers, des hochw. Paters Christ mann S. I., brachte. Einem oberhirtlichen Wunsche entsprechend wurde Pater Christmann in besonders feierlicher Weise eingeführt Oie katholische Gemeinde Strehlen und damit auch die Katholiken Dresdens sollten erfahren, dah mit diesem Tage für Strehlen ein neuer Zeitabschnitt begonnen habe, dah Strehlen mit diesem Tage als ein wirklich selbständiges Pfarramt zu gelten hat und aus der vorübergehenden Obhut der hochw. Oblatenpatres der dauernden der hochw. Patres der Gesellschaft Jesu anvertraut worden ist. Erzpriester Pfarrer Bodenburg, dem die Einführung ob lag, betonte dies ganz besonders. In feierlichem Zuge wurde Pater Christmann zum Altäre der festlich geschmückten Turnhalle geführt. Weihgekleidete Mäd chen streuten Blumen und trugen Krone. Stola und Tabernakcl- schlülsel voran. Dann folgten die Geistlichkeit und die Vertreter des Kirchenvorstandes und der Vereine Strehlens. Mit gespann ter Aufmerksamkeit verfolgten die zahlreichen Gottesdienst besucher (die Turnhalle war bis ,-:un letzten Plah geflllltl die verschiedenen Zermonien der feierlichen Einweisung, an deren Schluh der neue Pfarrer seiner Gemeinde den ersten feierlichen Segen erteilte. Die Fe st predigt hielt Erzpriester Pfarrer Boden burg. Er sprach insbesondere über die Aufgaben des Priesters und Pfarrers. Seine markigen, tiefschürfenden und zündenden Worte führten jedem klar vor Augen, mit welchen Schwierigkei ten ein Seelsorger in der Diaspora zu Kämpfen hat und befestig ten wohl in jedem Gemeindemitglied von neuem den Vorlah, unserem Pfarrer treue Hilfsarbeit allezeit zu leisten. — Seit langer Zeit dursten die Strehlener Katholiken wieder einmal ein feierliches Levitenamt erleben. Dem Herrn Pfarrer assistierten zwei Konfratres. Die „Cäcilia" Dresden Strehlen bot in sicherer klangschöner und fein abgcltufter Weise die F-Dur-Messe Nr. 1 von K. M. Pembaur, ein „O salutaris holtia" von Franz Müller und als Einlage „Sei getreu bis in den Tod" von F. Kammler, Freiberg. Mit dem brausenden Lobgesang ..Großer Gott, wir loben dich" klang dieser denkwürdige Gottes dienst aus.. Der Vorsitzende des Gemeindevereins, Herr F. Ko - schstzki, hatte an den Festgottesdienst anschließend die hochw. Herren zu einem Frühstück In den Königshof gebeten zu wel chem außer dem Kirchenoorstand auch die in dem Gemeinde leben Strehlens besonders tätigen Herren Dr. Steinröder, Herold Höhle und Franz Dünnebier, weiterhin die Vor sitzende des Elisabethvereins Frau Goretzky und der 1. Vor sitzende der „Cäcilia" Herr Rudolf Geißler geladen waren. In all den kurzen Begrüßungsansprachen, die von den Vertre tern der verschiedenen Vereine wie des Kirchenvorstandes ge halten wurden, klang Immer wieder durch, dah Strehlen non ganzem Herzen gewillt ist, mit dem neuen Herrn Pfarrer Hand In Hand zu arbeiten und alles daranzusetzen, daß das katholische Leben hier im Südosten Dresdens weiterhin erstarke. Erzprie ster Pfarrer Bodenburg betonte die Notwendigkeit, dah ange sichts der Entwicklung, die Strehlen in der letzten Zeit ge nommen habe, unbedingt in kurzer Zeit ein eigenes Got teshaus erstehen müsse. — Herr Pfarrer Christmann sprach warme Worte des Dankes für die so festlich verlaufene feierliche Einweisung und werbende Worte um Vertrauen zu ihm, der seine ganze Kraft seiner neuen Gemeinde widmen wolle. Ein neuer Abschnitt in der Geschichte des Seelsorgebezirkeg Strehlen und Umgebung hatte begonnen. Möge Gottes Segen allezeit über ihm ruhen! Am Sonntag, den 26 Oktober 1666. abends 7.66 Uhr. findet Im Vereinslokal . Köniashof" eine Begrüßungsfeier zu Ehren des neuen Herrn Pfarrers durch die Gemeinde statt, wozu die Gemeindemitglieder wie werte Gäste und Freunde herzNchst eingeladen werden. D. Dresden. Pfarrkonferenz Dienstag, den 21. Okto- der, nachmittags .6 Uhr in K ö tz sche n b r o da, Borstr. 11. Die Ehrist-Könia-Feier im Nereinshaus. die der Volks, verein für das katholisch« Deutschland. Dresden-Neustadt, am Sonntag, den 16. Oktober, abends 7.66 Uhr. veranstaltet, findet in weiten Kreisen der katholischen Bevölkerung Dresdens größte Beachtung. Leider ist. wie ein Telegramm aus Köln besagt, P. Dionysius Ortsiefer. der die Festrede halten sollte, in- folge schwerer Erkrankung am Erscheinen verhindert. An seiner Stelle wird der als Kanzelredner ebenfalls hochgeschätzte Kapu- zinervater Franz Maria zum Thema: ..Es lebe Christus der König" sprechen. Eine zweite Ansprache hält der H. H General direktor des Vosksbundes der deutschen Katholiken in Böhmen. Dr. Reichenberoer. zum Thema: „Dolksvereins-Iubiläum und wir deutschen Katholiken" Die Veranstaltung umrahmen Rezitationen nnd Oroelvorträge. Jeder Katholik sollte dazu b°itrao-m. daß der Akend sich zu einer machtvollen Kundgebung für Christus den König gestaltet. Kath. Lekrerverband (Sitzung des Geschäftsführenden Aus schusses. Die Sitzung, die. am 16. Oktober stattfand, beschäftigte sich rückblickend mit der sazialpödaaoaischen Tönung de" Lehrer- Verbundes. Der Rpck->ndckccküec>'c berichtete iiber das Sammel- eroebnis zur Studienstiftuno Außer den Einzelspenden, deren Veeöslentlichung uns der Nciummanoel verbietet, gingen ein: Elisabetbnerein Zittau 16 M. Koch. Kalino Wechlelburg 22 M.. Kath. Mönnernere'n Banken "8 M. Landesauslchuk der Schul- oroanisation 166 M. Kath Lelu-erverein Cbemnitz 166 M. (erste Ratet. 6 kath Schule Dresden 21.76 M 7. kath Schule Dres den 66 M (2 Recket. Iunasrauennerein Seckendorf 8 M. Kath. Lehre-merein Wend-ck 16 M ci Ratet. K"ck. Leßn"verein Chem nitz (166 M. (2 Ratet. Mütternerein ^recken-Vieschen 5 M.. Kath. Männernerein Sck'-'o'>'nieckde 86 M. Kath. Lebrerverein Bautzen Sch'rockmalde 166 M ll. Ratet. 1. kath Schule Dres den 66 M. (1 Ratet. Kack .<8ckfckch>cke Drecken 16 M (1. Rates. 1. und -t kath Sckul« gckncka 76 M (1 Ratet. Kath. Lehrer- verein Cbemnitz 27 W t6 Recket. Kalb Kalino Radebera 16 M., Kath. Mütte--nerein Dresden Strielen 26 M. Kack Kc>lino Sei tendorf "6 Rt Katb K-muennerein Seckendorf 18 M . Cäcilien verein Seitendo-ck 16 M . Kath. gebcernere>n Kamenz 78 M.. 6 kath. <a:ck">le Zecken 26 M (2 Ratet. Katb Männe-vereln Hccknitz 16 M. Klocken S' Marienckal 26 M. Kloster St. Ma- rienltern 86 Mark. Kack-gißen pus R->mp ig Mark 1 katholische Schule Dresden 68 Mark (1. Ratet, Katholische Vereine Crimmitschau "6 M. Kath Mücke-meneln Dresden-Job. 16 M, Gelelckckalt . Erhystina" Drecken 86 M. zusammen 6161M M. Allen Katholiken sei ber-lichck gedankt für d>e zahlreichen Spen den. Noch immer werden Säenden zum Aushau der Studien- stistuna gern angenommen lwasilcheckbanto D-ecken Nr. 26766 Katb. Lehrerverband im Kreistags Sachlent. Insbesondere seien die kath. Vereine Sachsens gebeten, der Studienstiftung zuge- 5IU5 cler i-suritr Krik k an der VandesanttraqsskeNe Zittau, 17. Oktober In der letzten Sitzung der Industrie- und Handelskammer Zittau wurde Kckge geführt über die Art der Vergebung öffentlicher Aufträge, soweit es sich um Neichs- aufträge für die einheimische Textilindustrie handelt. Zwar wurde anerkannt, dah die Landesauftragsstelle gewisse Auf träge nach Sachsen brinae. doch stellten derartige Aufträge zum größten Teil Danaergeschenke dar. da die Lieferungspreise, zu denen die Aufträge vergeben wurden, keinen Nutzen, sondern vielfach sogar Schaden brächten. Die Industrie sei zwar an der verfehlten Preisgestaltung nicht ganz schuldlos, doch müsse von den Vergebungsstellen gefordert werden, daß sie die Preise ge nauer prüfen als bisher. Weiter stimmte die Industrie- und Handelskammer einer Eingabe der übrigen sächsischen Handels kammern auf Aufhebung des Gesetzes über den Verkehr mit Grundstücken von 1626 zu — Das Gesetz hat tatsächlich nur noch geringen Wert und verursacht viel überflüssige Verwaltungs arbeit. Im übrigen beschloß die Industrie- und Handelskammer auf Vorschlag ihres Einzelhandelsausschusses an die Kreishaupt mannschaft Bautzen eine Eingabe zu richten, die wünscht, dah die örtlichen Polizeibehörden 6 Sonn- und Festtage und die Kreishauptmannschaft zwei Sonn- und Festtage grundsätzlich freigeben möchten, obne in jedem stakr von neuen das Bedürfnis hierfür zu prüfen. Sollte die Kreishauptmnnnscbaft zustimmen, so brauchte man künftig in jedem Jahr nur die Lage der Sonn dachte Beträge bis Anfang November gütigst überweisen zu wollen. Gemelndefest in Dresden-Plaue«. Am Montag, den 20. Ok'ober feiert die St.-Paulus-Gemeinde im Westendschlöh. chen ihr fünftes Kirchweih, und Gemeindefest. Beginn 26 Uhr. Namhafte Künstler tragen zu einer gediegenen Ausgestaltung des dlbends bei, so Hofkapellmeister K. M. Pembaur. Kam. mersänger Robert Burg und Willy Zwingmann von der Dresdner Philharmonie. Weiter wirken der Gemeinde-Cäcilien verein und der kaiholisckre Männergesangverein mit. Es ist alst in überreichem Maße Gewähr für wirklich wertvolle Darbie« tungen gegeben. Der Reinertrag der Veranstaltung Kommt aus schließlich wohltätigen Zwecken zugute. Eingeladen sind all« Dresdner Katholiken. (Siehe Inserat.) Religiöse Vorträge in Dresden-Löbtau. In der St. Anto niuskirche In Dresden-Löbtau. Bünaustrahe 16, hält am Don nerstag. den 23. Freitag, den 21. und Sonnabend, den 28. Okto ber jeweils 7.86 Uhr abends der H H. Provinzialkommissar Pater Richard O. F. M. religiöse Vorträge. Die Katholiken der Gemeinde Löbtau und der angrenzenden Gemeinden werden auf lckese Abendvorträge besonders nachdrücklich bingewiesen. Dr«sden-N. (Katholische Militärgemeinde). Dienstag, den 21. Oktober. 26 Uhr. Familienabend Im Soldatenhelm. Königs- brllcker Straße 81 (Straßenbahnlinie 7) Dortrag des H. H. Wehrkreispfarrer Klesse über den Katboliksntag In Münster, musikalische Darbietungen. Tanz bis 1 Uhr. Eintritt und Tanz frei! Alle Kackoliken der Militärqemeinde sind hierzu herzlichst eingeladnn Gäste willkommen Der katholische INnqllngsverekn Dr«sden-Ioh. begeht am Sonntag, den 19. Oktober, abends 7.36 Uhr Im Kleinen Saale von Hammers Hotel, sein 2 4. Stiftungsfest. Zur Auflührunq gelangt außer dem Lustspiel ..Nante als Kinder maid" noch ..In der Stunde der Versuchung", ein Schauspiel in 8 Akten. Di« Bausen werden noch durch musikalische Dar bietungen ausgefüllt. Kötzschenkroda. (Ehrist-König-Kapelle. Borstr. 11.) Sonn- taa. den 16 früh 7 36 und 6 86 Uhr hl Messe mit Predigt; nach, mittags 6 Uhr Rosenkranz-Andacht. Dienstag, den 21. Okto ber bis einschließlich Sonnabend, den 25 Oktober finden abends 8 Uhr r e l I g i öse Vorträge statt als Vorbereitung auf das Christ-König-Fest, Patrozinium der Kapelle am 26. Oktober (Hockm Herr lic Hötzel aus Rom) — Wochentags täglich 8 Uhr hl. Messe. Beichtgelegenheit vor jedem Gottesdienst. Schwarzenberg-Wildenau. Sonntag. 19. Oktober: Früh messe 7.36 Uhr: um 6 Uhr Pfarrgottesdienst. Sonnabend von 6 Ubr an Beichtgeleaenheit. Dienstag. Freitag und Sonnabend abend um 7.36 Uhr Rosenkranzandacht. Mittwochabend Sing stunde. Wochentags hl. Messe 615 Uhr. tage festsetzen. Damit soll aber nicht auf das Recht verzichtet werden, in besonderen Ausnahmefällen die Bestimmung der Gewerbeordnung über die Freigabe von insgesamt 16 Sonn tagen voll auszuschöpfen. Der Kleinhandel brauche die Ein nahmen der offenen Sonntage und werde daher immer wieder darum Kämpfen. Kartoffelernte Ein Dauernwogen rattert frühmorgens über die einsam« Landstraße dahin, von zwei schwachen Braunen gezogen E« ist eine lustige Fuhre. Hinter dem Bauer sitzen dicht an dicht Frauen und Mädchen, barhäuptig einige, die meisten mit bunte« .Kopftüchern; sie schwatzen, dah es schallt, und tauschen mit de« wenigen Leuten auf der Straße Scherzwort und Neckerei. Plötzr ckch biegt der Wagen ab, rumelt noch etwas übers Feld und HM dann vor einem großen Kartoffelschlog. Starr und öde liegt das Feld da. mit seinen vertrockneten schwarzen Stauden. Aber verborgen in der Erde liegt reiche« Seien. Das Werk, das nun beginnt, ist hart und schiver und' mühselig. Auf den Knien rutscl>en die Frauen eine neben der anderen voran und holen aus der Erde die Knollen. Langsam rüchen die Reihen vor. Eintönig ist die Arbeit, ober sie wird mit Schwatzen und Lachen getan. Wer säumig »st, wird durch scherzenden Zuruf mehr zu größerem Eifer gemahnt als durch Schelten. Dann und wann gibt es Anlaß zu kurzem Verhalten: Aickgescheuchtes Feldgetier, ein Flugzeug, das hoch oben sein« Bahn zieht, ein Fahrzeug oder ein« Gruppe Wandervögel aus der nahen Straße, mit dencn'Gruß und Zuruf gewechselt wird und dergleichen mehr. Dann gehts wieder weiter mit dem Graben. .Herauslesen und lanasamen Weiterrücken. Hinter den Frauen ober erheben sich, prall und ausgerichtet, die Zeilen der gefüllten Säcke. Der vermisse Millionär Noma« von ««arnden Balsonr Copyright 1923 by Georg Müller V-rlag A.-D., München Prinied In Germany. ^69. Fortietzunq.1 Mvfgan war, Mit einer Hand an der Reeling, stehen geblieben, als Jack ihn anrief. „Sie gewinnen, Strickland", sagte er. „Ich begreif« icht, wie Si« hierhergekommen sind, aber Sie haben ge egt." Ein Revolver knallt«. Jack taumelte, «nd sein Re» «olver fiel krachend aufs Deck nieder. „Hab' schließlich doch GlückI" lachte Morgan. „Leben Sie wohl, Strickland." Dabei schwang er sich üoer di» Reeling. Doch schon ertönt« wieder ein Schuß, Carter war, von, Links gefolgt, auf di« „Schwalbe" herubergesprungen und> 'Jack zur Hilfe geeilt. Ich glaube, ich Hab' ihn, Sir", keucht« er und bückt« sich über Bord. Ein dritter Schuß fiel, von einem halb erstickten Schrei gefolgt und ein Mann brach auf dem Deck zusammen. „Getroffen!" brüllte Binks und schwenkte einen rau chenden Neoolver. „Das ist der Kunde, der auf Sie schoß, >Jack und er zielte gerade sehr niedlich auf Jim, als ich Phoß. Es ist Osborne. Hab' ihn nie leiden können. Don ner und Doria, ist das aufregendl Fein gemacht, Jack, en bißchen vorzeitig ging die Chose los. Es kann erst eben jstach halb Sechs sein. Hallo, da ist Jims Gruß und Heil, alter Sohnl" Jim antwortet nicht, sondern blickte Jack fragend an, „Carter erschoß ihn, als er untertauchte", sagte diefer -ehr ernst. „Es ist so am besten, Jim." ' Jim nickt». „Schlimm verwundet?" sragt« ««, , ^ Tkur leicht, am Arm." un kamen mehr Leut« der Barkass« an Bord und ver- mdks^Lelatwna der..Schwalbe', während Jim.er müdet die Schultern straffte unv sich nach der stavine yin- unterbegab. Er schloß auf, und Judith stand totenblaß, aber gefaßt, vor ihm. Ist alles vorüber?" fragte sie. Jim nickte. „Was wird denn jetzt — „Carter wird dies Schiff in den Hafen zuriickbringen, und wir fahren in der Barkasse nach Jlfracombe." „Und — mein — Vater?" „Er ist tot. Judy." Sie schlug plötzlich beide Hände vors Gesicht, Jim, der kn solchen Momenten immer kein Wort hervorzubringen vermochte, zog sie an sein Herz. Nach einer Weile blickt« sie auf. „Ich bin dankbar, daß er nicht verhaftet worden ist", ägte sie und setzte aufschluchzend hinzu: „Oh, Jim, ich bin o furchtbar müde!" XXVII. „Bill!" - „Hallo!" Im Nu stand er auf den Füßen und rieb sich die Augen. „Ich Hab' irgend etwas gehört, Bill. Es muß jemand draußen sein. Bill ging rasch auf die Tür zu, aber sie war ver schlossen. Jetzt aber vernahm man Stimmen und ein son- oerbares, scharrendes Geräusch. „Sie schieben das Boot hinaus" sagte Molly, und ein Blick auf Bills Gesicht bestätigte ihren Verdacht. „Das bedeutet —Sie verstummte, und auch Bill sprach leine Vermutung nicht aus. Jetzt hörte man das Boot aufklatschend ins Wasser gleiten. Eine Sekunde blieb es still, und dann drehte sich der Schlüssel tm Schloß. Bill riß die Tür auf und starrte eist- auf der Schwell« stehende, schmächtige Gestalt an. „Jack!" murmelt« «r tonlos. Molly rannte auf ihn zu. „Was ist geschehen, Jack?" fragte fie atemlos. Jack betrachtete tkre Gesichter beim matten Schein d,s MLende« Ofen». Bill war sehr mager geworden, ugd di« Linien um seinen Mund hälfen sich v-ryarrer, wayrem» Molly trotz ihrer Blässe strahlend aussah. „Ums Himmels willen, Jack!" flehte Bill. „Wir sind natürlich verloren, aber laß hören! Wie ist zuletzt alle« zugegangen?" „Ihr seid nicht verlorenI" Dis Stimme klang voll und freudig. „Jack erwartet Fairleigh tm Kanal. Es geht alle» glänzend. Ihr Dummköpfe, ich bin ja gar nicht Jack!" Eine Sekunde starrte Molly sie sprachlos an. „Jill!*, schrie sie dann plötzlich auf und fiel ihr um den Hals, wäh» rend Bill mit einem wahren Krach auf den Tisch nieder« sank. „Da brat' mir mal einer 'nen Storch!" murmelte er in die Welt hinein. „Jill, erzähl un« alles? Wo ist Jack? Wie bist du hergekommen? Was macht Jim? Weiß Jack, wo wir sind? Wann habt — „Laß mich doch zu Worte kommen!" lachte Jill. „Es ist 'ne fürchterlich lange und verwickelte Geschichte." „Sagen Sie nur erst eins", mischte Bill sich ein, „Wann werden wir aus diesem verdeubelten Hühnerkoro 'rauskommen?" „Sobald wieder Ebbe ist", sagte Jill rasch. „Das heißt, falls Jack diesen Fairleigh fängt?" „Wird er schon machen. Ist alles vorbereitet." ,,'en braver Kerl! Na, nun lassen Sie also hören." „Als ich zum letztenmal von ihm hörte, saß er in der Green-Straße, wartete auf einen Einbrecher und dacht« darüber nach, wo wohl die Papier« wären", warf Molly ein. . „Na, die fand er, und den Einbrecher kriegte er auch." „Fein! War's vielleicht unser Freund Holtz?" „Nein, sondern seltsamerweise ein alter Bekannter von Jack." „Von Berufs wegen natürlich?" „Nein, ein Kriegskamerad, den Jim nachher au» de« Augen verlor und jetzt als Einbrecher wiedertraf." , «Herrgott! Wieso denn?" lAortsetzung fo-gt.)