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Nolizen Die nationalsozialistische Illusion, daß cs weniger auf die Cache, di« di« Stärk« der Regierung Brüning ist. als auf Besei tigung der Verfassung, sei es auch auf dem berühmten „legalen" Liege. onkomme. hat in den letzten Tagen niemand stärker zerstört als Mussolini. Herrn Hitlers großes Vorbild. Wenn die Argumente der Nationalsozialisten stimmen würden, dann müßte in Italien das Paradies auf Erden sein. Wenn der irationalsozialistiscl-e Illusionsglaub« auf die Wunder, die allein ^in Sieg bringen soll, zuträfe, mutzten in Italien tagtäglich Wunder geschehen. Denn dort ist die Regierung frei von zxiria- mentarischen Bindungen, dort besitzt Ntussolini alles, ivas die Nationalsozialisten erträumen: ein starkes Heer, neu eroberten Raum und Neporationsompfänge statt Reparationszahlungen. Und doch gefächen keine Wunder. Im Gegenteil, dies alles hat auch Mussolinis Reich nicht davor bewahrt, in die Welt- wirtscl-astskrise hineingcrissen zu werden. Io, nrährend bei uns die Fanfaren des Nationalsozialismus noch hell erklingen, spricht der Altmeister des Faschismus, Benito Mussosini, ge dämpfter als irgendein parlamentarisä>«r Ministerpräsident: „Wir tun unser Möglichstes. ?lber cs darf niemand Wunder erwarten, die nicht einmal Hoovcr als der mächtigste Mann im reichsten Land der Welt zustandegcbracht hat." Damit gibt Mussolini der Wahrlieit die Ehr«. Nur der deutsche Nationalismus stellt sich blind. Das ist die grohe, surchlbare Schuld, die er vor der Geschichte auf sich nimmt, eine ebenso große Schuld, wie sie mit umgekehrten Vorzeichen die jenigen aus sich nahmen, die von der Revolution 1918 Wunder erwarteten. Auch von dem SanierNugsprogramm der Reichs regierung können wir keine Wunder erwarten wie Kinder, die alles leicht und auf einmal erwarten, um ein Wort auszuneh men. das dieser Tage auf dem Kongreß der englischen Lobour- party fiel. Aber etivas anderes envartcn wir davon: Die Ge sundung von der Wurzel, die langsam. alu:r stetig voran schreitet, uns über die Schwierigkeiten dieses Winters hinweghilft, einer besseren Zukunft den Grund legt, uns vor dem Thaos lrenxihrt und die Grundlagen unserer Existenz als Staatsvolk, Wirt- schastsvolk und Kulturvolk rettet. G Der Dundcsvorsitzende des Reichsbanners, Hörsing, hat In einer Rede in Dresden zu Hitlers Aussage im Ofsizicrsprozeß erklärt: Wenn sclzon einmal Köpfe in den Sand rollen werden, wir- das ganz bestimmt anders aussehen, als Herr Hitler sich das gedacht hat. Er wird unter diesen Köpfen dann sehr viel« ihm l>ekannte verzerrte Gesichter sehen. Wenn es schon zum „Rollen" kommt, wird das Reichsbanner feste mitrollen. Das sei Herrn Hitler mit aller Nu!)« aber auch mit allem Ernst gesagt. Sollten die Nazis in die Negierung kommen, so könne sich jeder ausmalen, was uns dann bevorstehe. Kämen sie al>er nicht in die Regierung, so blieben die Verhältnisse nicht, wie sie heute Zügen. Dann würde» ihre Harden durch Deutschland ziehen und «erst recht nersuünm, das Volk zu verpesten. Dann werde es zu einem großen Kampf kommen, der nur am Reichsbanner zer schellen könne. Der Angriff werde nicht von ihm kommen. Glaubten die Nationalsozialisten aber, es angreifen zu können, so werde es ihnen allerdings nicht mit dem Meihwedel ent- gegenkommen. Es werde sie mit densellren Mitteln, mit den selben Methoden und auch nicht mit leeren Händen schlagen — and wenn es sein müsse — auch vernichten. Die trojanischen Helden pflegten sich vor dem Beginn des Kampfes erst einmal ausgiebig zu beschimpfen. Wir glauben nicht, das, man der dcutsä>en Repitblik und Demokratie dient, wenn man den Nationalsozialisten zunächst einmal mit Worten in derselben Weise antwortet, in der sie zu „Kämpfen" pflegen. Wir glauben, daß weder Hörsing noch Hitler das moralische Recht haben, von „rollenden Köpfen" und ähnlichen guten Din gen zu s,«rechen. Ein veraptwort»ngsl>ewnßter Politiker wird sich vor solchen Wendungen hüten. s. Staatliche Kraftwagenvcrwaltunff. Am 22. Oktober d. I. wird eine neue staatliche Kraftwagenlinie Waldheim—Grün- lichtenberg in Betrieb genommen. Die Fahrten werden vorerst nur Mittwochs und Sonnabends ausgeführt. Der Fahrplan dieser Linie ist bereits in dem seit 5. Oktober gültigen Kraftkursbuch, Ausgabe Winter 1080/31 enthalten. * Eine nationalsozialistische Zeitung beschlagnahmt. Die Ausgabe der nationalsozialistischen Zeitung für den Gail Mugoebnra-Anhalt .Der Trommler" vom 12. Oktober, ist tm Auftrag« öes Magdeburger Polizeipräsidenten beschlagnahmt worden. , Gegen Älberfüllung höherer Schulen . Eine Stellungnahme des sächsischen Gewerbekantmerlages Dresden, 15. Oktober. Der Sächsische Mewerbekammertag, der am 8. und 9. Ok tober in Dresden zusammentrat, nahm in eingehender Weise zur Frage der Ueberfüllung der höheren Schulen und der Auswüchse des Berechttgungswesens Stellung. Er hielt die Uebcrfpannung und Unzweckmäßigkeit der Borbildungscmfvrdernngen, die heute im öffentlichen Leben und in der Wirtschaft für viele Berufe ge stellt werden, und das übersteigerte Streben nach sogenannter hökzcrer Bildung für eine ungesunde, in volkswirtschaftlicher Hinsicht höchst bedenkliche Entwicklung. Uni auch in die von den Gewerbckammern vertretenen Kreise den für Schulverwaltun gen, Behörden und alle Wirtschaftszweige bedeutsamen Gedan ken einer maßvollen, zweckmäßigen Bildungs- und Berufsaus lese zu tragen, faßte der Gewerbekammertag folgende Entschlie ßung: Die in Reich und Land gegenwärtig mehr denn je erörterte Fra,ze der ungesunden Ueberfüllung der höheren Schulen, der Hochschulen und der akademischen Berufe, sowie der Auswüchse im Berechtigungswesen veranlaßte auch den Sächsischen Ge werbekammertag zu dem nachdrücklichen Appell an die Berufs stände von Handwerk, Handel und Gewerbe, daß sie sich bei der Auswahl der Berufsangehörigen stärker auf ihre wirtschaftlichen Esszengesetze besinnen und nicht einfach das höhere Schulzeugnis maßgebend sein lassen. Die abgeschlossene Bildung durch die normale Volks- und Berufsschule, die gehobenen Abteilungen der Volksschule, durch die Bollklassen der Berufsschule, durch die Realschule und durch das sonstige reichgcglicdcrte sächsische Wirtschastsschulwesen muß entschieden wieder in erheblicherem Umfange als in den letzten Jahren die richtige Wertung finden. Eine solche Bor- oder jeweils auch Begleitausbildung in der Schule im Verein mit der besonders hoch zu bewertenden prak tischen Ausbildung in der Lehre stellt die zweckmäßigste Be rufsausbildungsgrundlage für die inittelständischen Gewerbe dar. Aus der reichhaltige» Tagesordnung des Kammertages ist noch zu erwähnen, daß Fragen des Berdingungswesens und der Durchführung der Verdingungsordnung für Bauleistungen ver handelt und eingehend über eine Neugestaltung der Gewerbe steuer, eine Umstellung der Mietzinssteuer und über die zweck- , mäßige Einschaltung der Steuersachversländigen aus Hanowerk, Handel und Gewerbe in das Veranlagungsoersahren beraten " wurde. i Kleinarbeit im Bez'rksauss' uh " Am Dienstag hielt der Bezirksausschuß der Amlshaup^ ^ mannsäiaft Dresden im Nathause in E i s e » b e r g - M o r i tz« " bürg eine Sitzung ab. U. a. wurden Gesuche beraten, dB ' eine Aendernng bczw. Aushebung der Richtlinie» bezivecken, in denen der Anteil der Miete in den Richtsätzen der gehobenen Fürsorge festgesetzt ist. Die Linke beantragte, den jetzt gellen- ' den Anteil der Miete um 25 Prozent herabzusetzen öder zum * mindesten die bisherige Praxis beizubehalten und Richtsätze nach den allgemeinen Kosten und nach denen von Ernährung - und Miete nicht zu spezialisieren. Nachdem Amtshauplmann ) Dr. Venus aus die finanziellen Auswirkungen eines solchen Antrags hingewiesen hatte, wurde der Antrag einer Kenn- x Mission, der bisher bestehende Ungerechtigkeiten beseitigen soll, , angenommen. Danach soll auch in Zukunst nach den bisherigen , Richtlinien verfahren werden. — Ferner wurde einem Vor schläge zugcstimmt, ein Gutachten des Lierbandes der Bezirks- verbinde darüber einzuholen, wie hoch die Aufwertungs- , ansprüche der Kreditanstalt Sächsischer Gemeinden gegen eine Reihe von Gemeinden der Amtshauptmannschaft Dresden sich ' belaufen. — Negierungsrat Friedrich wies daraus hin. daß ' zahlreicl)« Gemeinden und gemeiiidlicl>e Kreditausschüsse die Be stimmungen, die vo,n Giroverband bezüglich der Kreditgewäh. rung erlassen worden sind, in unverantwortlicher Weise außer ^ Acht gelassen wurden. Die Amtshaupt,ngnnsclxist hat darauf« ' hin eine Verfügung erlassen, in der darauf aufmerksam gemacht wird, daß die Amishauptmannschaft künftig gegen die verant wortliche» Personen im Dicnststrasivege norgehen und sie auch zivilrechtlich hassbar machen werde. — Schließlich wurde ein Gesuch der Gemeinde Liegau Augustusburg auf Uebernahmt einer Bürgschaft von 870 99» NM. sür die Landparzellicrungs- A.-G. zur Durchführung des Straßenbaues abgelehut. l,eiprig unck Umgebung Das Urteil im Komnrunifkenprozeh Leipzig, 15. Oktober. Im Kommunisten Prozeß wegen der Ostervorgänge in Leip zig wurde am Dienstagnachmittag vom Leipziger Schwurgericht das Urteil verkündet. Es erhielten Bergarbeiter Ha üben- reiß er aus Meuselwitz wegen Totschlags und schweren Auf ruhrs 5 Jahre Zuchthaus und 4 Jahre Ehrenrechtsverlust, Ar beiter Fritz Math cp aus Berlin ein Jahr sechs Monate Ge fängnis, Arbeiter Alfred Bahrs aus Burg uiss> Arbeiter Fritz Prätorius aus Burg wegen Aufruhrs je ein Jahr drei Monate Gefängnis, der Schweizer Heinrich Esser aus Düssel dorf und der Schlosser Jakob Helmstädtcr aus Frankfurt am Main wegen schweren Landfriedensbruchs je ein Jahr drei Monate Gefängnis, Bergmann Wilhelm Deuter aus Biele feld wegen Aufruhrs sieben Monate Gefängnis. Der Maurer Otto Hermann aus Leipzig, Arbeiter Walter Härtig aus Leipzig und Installateur Ernst Schöne aus Magdeburg wurden frcigesprocheu. Schon eine Stunde vor Beginn der Urteilsverkündung stand das Landgerichtsgebände in der Elisenstraße unter starker Polizeibedecknng: ohne vollgültigen Ausweis wurde niemand eingelassen. Als sich vor dem Gebönde immer mehr Menschen ansammelten, und als diese Ansammlungen demonstrativen Cha rakter annahmcn, wurden die Massen zurückgedrängt. Patrouil len, mit Karabinern beivasfnet, begingen die Straße und rie gelten die Zugänge aus den einmündendcn Straßen ab. AIS der llrteilsspruch bekannt wurde, erlönte der Ruf „Nieder, nieder!" und die bekannten kommunistischen Lieder wurden ge sungen. Außer kleineren Zusammenstößen mit der Polizei haben sich Zwischenfälle nicht ereignet; einige Personen wurden sestgenommen. —S Aber 70000 Arbeikslo'e lm Bezirk Leipzig An, 80. September wurden im Bezirk des Leipziger Ar. beilsamtes insgesamt 70 105 Arbeitsuchende gezählt. Davon nxrrcii 52 720 Männer und 17100 Frauen Aus den Stadtbezirk entfallen insgesamt 57 001 Personen, Leipzig-Land stellt 13101 Eriverbslose. Aus Grund des zusätzlichen Nrbeittbeschasfungsprogramms der Neichsregierung wurden in letzter Zeit durch die Reichspost Lcipgger Firmen der Industrie der Steine und Erden, der Metallverarbeitung und des Baugewerbes mit Lieferungen von Kabelschäch'en und dgl. bedacht, deren Ausführung vornehm lich Entlassungen von Arbeitskräften vermieden hat. Infolge Bereitstellung non Reichsmitteln für den Wohnungsbau sind bereits oder werden in nächster Zeit Arbeiten in Angriff ge. nommen, die eine Entlastung des Arbeitsmarktcs bringen sollen. ) Eine neue städtische Bllcherhakle eröffnet. In der Stein straße, im schönen Siidviertel Leipzigs, ist eine neue städtisch« Biicherhalle fertiogcstellt und erössnimgsbereit geworden. Bau kosten und Inneneinrichtnna erforderten zusammen 285 000 Reichsmark. Die .Halle enthält, praktisch und neuzeitlich ein- fferichtet eine Bücherausleihe mit 25 000 Bänden, einen Bücher lesesaal mit 1500 Nachschlagewerken, einen Zeitungslelesaal, ein freundlich eingerichtetes Kinderlesezimmer und einen Vor. trags- »nd Arbeitsraum. — Die in den neuen Räumen unter« oebrachie zweiie städtische Biickerkalle war bisher die bctriebs« stärkste der vier städtischen Büchcrhallen: sie zählt rund MgO aktine Leser und rund 90 000 Entlsihungen ohne die Lesesaal, benuhung zu zählen. Der vermisjle Millionär Roman von «earnöen Balsour Copvrtght 1928 vy Äeorg Müller Verlag A.-V., München Prlnted in Germanh. l67. Fortsetzung.) . «Ich glaube, daß ich ihn bewegen könnte, mit mir zu sprechen, wenn Sie's mich versuchen lassen," sagte Jack. ..Hineinlassen wird «r mich ja wohl nicht, aber vielleicht doch so nah 'rankommen, daß ich ihm zurufen könnte." „Dann gehen Sie um Gottes willen! Mir kommt es ja auf gar nichts mehr an, als nur auf Judy!" zMas soll ich ihm denn sagen?" Morgan schwieg eine Sekunde. Sein Gehirn arbeitete fieberhaft. Er hatte ein« Idee „Sagen Sie ihm, wenn er Judy um drei Uhr morgens herbrächte, würde ich Ihnen zeigen, wie Sie Boyd befreien können. Aber ich werde ihn nicht 'rauslassen, bis ich Judy hi^Habe. Machen Sie ihm das klar, denn ich trau' ihm „Und denken Sie etwa, daß er Ihnen trauen wird?" „Er kann mitkommen und mit seinem Revolver neben Judy stehen bleiben, bis er seinen Herrn sieht." „Nun, versuchen kann ich's ja," sagte Jack. „Aber ich würde Ihnen raten, das Haus inzwischen nicht zu ver lassen." „Sie brauchen nicht zu fürchten, daß Ich ohne Judy ent. fliehe. Um drei Uhr werden Cie mich hier vorsinden. Wenn Cie oder Ihre Leute aber versuchen sollten, vorher hier einzudringen, werden Sie beschossen werden. Run machen Cie, daß Sie hinkommen. Aber noch eins! Wenn Sie Judy um drei Uhr nicht mitbringen, sprenge ich die «lt« Burg und die ganzen Klippen in die Luft!" XXVI. John Fairlelgh, alias Pete Morgan, faß in seinem Studierzimmer, starrte ins ersterbend« Küminseuer und er wartete die letzte Stunde seines Kampfes. Ans der Hasse erklang leise der Schlag einer Uhr: halb drei — des Men schen schwächste Stunde. Fairleigh erschauerte, als ein Hauch der frostigen Nachtluft zu ihm hineindrang, und er warf ein neues Scheit Holz ins Feuer. Dies Abarten war angreifend, aber daran war er gewöhnt und lächelte in grimmig, indem er seinem Gedächtnis freien Sauf ließ. Die Vergangenheit bereute er nicht. Er hatte das Leben mit Nichts begonnen und sich ohne Hilfe durchgeseßt. So glänzend er seine Karten auch gespielt, war die Mög lichkeit einer Entlarvung ihm doch stets bewußt gewesen, wenn sie in den letzten Jahren auch immer mehr in den Hintergrund gerückt war. Und er machte sich keinen Vor wurf daraus, daß ihm das Schicksal schließlich so böse mit- sptelte. Er war ja auch noch nicht zu alt. um wieder von vornanzufangen. Nur der Gedanke an Judith schmerzte wie ein Dolch stoß. Eie war sein Fleisch und Blut, besaß seine Charakter stärke, seinen Stolz, seine Unnachgiebigkeit. Er wußte, daß sie niemals vergessen und ihn aus ihrem Gedächtnis aus löschen würde, wie er es tat, wenn jemand sein Vertrauen getäuscht hatte. Mit einem gewaltsamen Ruck ging er zu einem anderen Eedankengang über und sah nach seiner Uhr. Schon dreiviertel auf drei. Und jetzt fchlug ein Ge räusch aus dem Flur an sein Ohr, und er stand auf und wartete mit steinerner Miene. Die Tür ging auf. und Osborne kam, gefolgt von Stricklands schmächtiger kleiner Gestalt in Ledermantel und Kappe herein. Dicht hinter ihm ging Judy und dicht hinter ihr Jonas, den Revolver schußbereit tu der Hand. Morgan richtete de» Blick auf Strickiand. Er konnte es nicht ertragen, Judys kreideweißes, hohläugiges Gesicht anzusehen. „Sir sind also gekommen," sagte er. „Das war weise von Ihnen." „Wenn Sie's mit Schlichen versuchen, schieß' Ich das Vkidchen tot," knurrte Jonas. „Vater!" sagte Judy mit fester, beherrschter Stimme. „Ja? versetzte er kurz und fast schroff. „Bitte, sag' mir. daß alles dies eine Lüge ist." „Was denn? „Run, daß du Bill und Mollv hier hast, daß du sie ge fangen hältst, und ihr Leben in Gefahr schwebt." „Bedauere, dich enttäuschen zu müssen. Es ist alles wahr." „Aber warum? Ich — ich verstehe nicht —" ihre Stimme bebte. „Und wirst es vielleicht nie, aber ich werde versuchen, es dir auseinanderzusetzen, wenn wir allein sind. Sam, es ist Zeit!" Osborne ging auf das geheime Paneel zu und öff nete es. „Selen Sie so gut, mir zu folgen," sagte Morgan nnd betrat, von Strickland gefolgt, den geheimen Gang. Jonas bedeutete Osborne mit seinem Revolver, vor ihm herzu- gehen. Eine Sekunde lang blieb Judith zaudernd auf der Schwelle stehen, bis Jonas sie unbeholfen beschwichtigend auf die Schulter klopfte. Sie bolte tief Atem und folgte Osborne. Als Jonas seine Riesengestalt bückte, um durch die niedrige Tür zu gehen, trat ein Mann lautlos hinter einer Fenstergardine hervor und ließ einen Totschläger auf seinen Kopf hinabsausen. Stöhnend brach der Ne^rr zu sammen, worauf der Mann ihn beiseite stieß und die Tür zuschlug. Judith blieb stehen und sah sich um. „Jack!" rief sie laut. „Mit Jonas ist irgend etwa» passiert." Als Strickland sich umdrehte, zog Osborne einen R«. volver hervor, und Morgan lächelte.. „Kaltes Blut behalten." rief er zynisch. „Sie w«rd«n sich darüber klar sein, daß Widerstand töricht sein würde. Judith trat mit flammenden Augen vor. „Eilt dein Wort dir nichts?" fragte sie voll schneidender Verachtung. „Tadelst du mich, weil ich, um dich zu retten, alle» riskierte?" entgegnete er. Einen Augenblick schwieg sie. „Wenn du Vlll und Mölln freigibst. will ich versuchen, dich nicht zu tadeln," laate lchli-k-lick. „Ich werde das Versprechen, das ich Strtcklaud gad, genau halten." „Und Jonas?" „Ach was. den sind mir für ein paar Stunden los. Sonst fehlt ihm nichts. Vorwärts. Sam, wir dürfen kein« Zeit veraeuden." (Fortsetzung jogzi -