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doch bei der Präsidentenwahl selbst einen ersten Nuf- rnarsch dieser Rechten verhindert hat? Wirklich, dieser Reichstag ist so reich an merkwürdigen Wandlungen, daß ein neuer Ovid dort den Stoff zu einem ganzen Bande 'neuer „Metamorphosen" finden kannte, Rur einer hat sich nicht gewandelt: Der Kanzler V r ii n i n g. Unbeirrt durch den „Betrieb" der Fraktio nen führt er die von ihm eingeleitete Politik der Sanie rung weiter fort. Hinter ihm steht das einmütige Ver trauen der Zentrumspartei, der geschlossene Wille der Ne gierung und die Autorität des Reichspräsidenten. Gerade die unerschütterliche Ruhe des Kanzlers ist es, die die Opposition zu törichten Ausbrüchen des Zornes treibt. Die Rechte wirft dem Kanzler vor. er paktiere mit der So zialdemokratie, gegen die er doch im Wahlkampf Front gemacht lmbe. Nennt man das „paktieren-, wenn die Sozialdemokratie heute gezwungen ist. die Politik Brü nings als richtig anzuerkennen? Einen solchen „Pakt" würden wir auch mit den Nationalsozialisten schließen—« wenn sie dazu bereit wären. Aber die Nationalsozialisten sind offenbar sehr froh, in der Opposition bleiben zu kön nen und die Vorteile, die das für die Agitation bietet, auszunutzen. Die Regierung hat mit keiner Partei paktiert — sie arbeitet, während die Parteien reden. Wer sie bei dieser Arbeit unterstützt, dessen Hilse wird sie dankbar annehmen, nicht aus Sympathie für links oder rechts, sondern um des Landes und Volkes willen, sür dessen Heil die rasche und uneingeschränkte Durchführung des Sanierungsprogramms dringend erforderlich ist. Ozck. Die Parteien zum Reqierunasproaramm Für und gegen Brüning Berlin, 18. Oktober. Die Aussprache über die Regierungserklärung wurde Sestern durch den Abg. Müller-Franken (Soz.) eröffnet. Abg. Müller-Franken (Soz.) erklärt, die vorliegenden Mist- traucnsunträge seien eigentlich überflüssig, denn die Entschei dung über Vertrauen oder Misstrauen zur Regierung werde bei der dritten Beratung des Schuldentilgungsgcsetzcs fallen. Die Stellung der Sozialdemokratie zu dieser Regierung werde dadurch beeinflusst, dast gegenwärtig Deutschland eine der schwersten Wirtschaftskrisen durchmacht. Wäre es anders, so würden die Sozialdemokraten sehr deutlich ihr Misstrauen gegen Minister wie Schiele und Trcviranus bekunden. Wir haben jetzt zivei Ausienministcr, einen sür jetzt und einen für die Wah len und für den Hausgebrauch. (Heiterkeit.) Auf diesen sollte die Vorschrift angewandt werden: Nach dem Gebrauch tüchtig »» schütteln. (Heiterkeit.) Wir werden uns aber von keiner Partei den Zeitpunkt vor- schrciben lassen, an dem wir zum Angriff gegen dieses Kabinett Vorgehen. In dieser Haltung werden wir bestärkt durch das Auftreten der Dculschnationalcn und der Nationalsozialisten im neuen Reichstag. Der nationalsozialistische Wirtschaftssach verständige hat zur Aushebung der Zinsknechtschaft eine Wirt- schajlsthcoric ausgcarbcitct. die er vollinhaltlich abgcschriebcn hat, und zwar abgcschriebcn aus dem 3. Buch Mosis Kapitel 25. Es ist bezeichnend, das; die Nationalsozialisten ihre Anleihen machen ausgerechnet bei Moses und den Propheten. (Stür mische Heiterkeit.) Der nationalsozialistische Antrag auf Enteignung der Vank- und Vörscnsürstcn ist nicht eingebracht worden, nachdem Herr Hitler beim Vankdirektor v. Staust gesrühstückt hat. (Hört! hört!) Wir werden die Vorlage des von der Regierung an- gekündiglen Resormprogramms abwartcn und behalten uns unsere Stellungnahme dazu vor. Wir müssen aber ver langen, dast diese Vorlage parlamentarisch verabschiedet wird. (Mehrere Nationalsozialisten sind inzwischen in den Saal zurückgekchrt. Einer ruft: „Sic haben das Versailler Diktat unterschrieben!" Abg. Müller- Franken erwidert: Was ich getan habe, habe ich getan kraft Mandats des deutschen Volkes, und das werde ich jederzeit verantworten. Ich wünsche Ihnen (zu den N.-Soz.), dast Sie Ihre Taten auch so verantworten können! (Bestall bei den Soz. und in der Mitte.) Von der Notverordnung betrachten wir einige Teile als unvertretbar, beispielsweise die V ü r g e r a b g a b e. Wir werden im Ausschust unsere Acnderungsanträge stellen. Die vo l eire Aufhebung dieser Notverordnung wäre aber nicht -i ' - wollen, wenn nicht vorher Ersatz geschaffen ist, weil . . .„n> die Arbeitslosenversicherung verloren wäre. In der . -'-int stimmen wir der Erklärung des Reichskanzlers zu. >> .! j„ der Auslandspresse ja auch erklärt, dast ein von id'n g.-'.ckrlcs Deutschland alle Verpflichtungen peinlich genau cnüUen werde. Im Abdruck seines Interviews im „Völkischen Beobachter" hat er freilich diese Sätze weggelassen. (Hört! hört! links.) Wir erwarten von der Regierung ein energi sches Vorgehen gegen die Kapitalvcrschiebung. Wir beantragen zu diesem Zweck die verschärfte Anwendung der schon im Einkommensteuergesetz gegen die Kapitalflucht ent haltenen Bestimmungen. Wir erwarten mit der Regierung, dast die Reparationslasten der deutschen Wirtschaft entsprechend herabgesetzt werden. Diese Entwicklung wird aber nicht be schleunigt durch Siahlhclmparaden. (Lebhafter Beifall b. d. Sozialdemokraten.) Vizepräsident Stöhr übernimmt dann zum ersten Male die Berhandlungslritung. Er erteilt als nächsten Redner das Wort dem Abg. Straffer (Nat.-Soz.). Abg. Straster (Natsoz.) verliest zunächst ein schriftlich sor- muiicrtes Aktionsprogramm der Nationalsozialisten, dessen ein zelne Sätze von den Nationalsozialisten mit lautem Beifalls- Klatsche» ausgeuommeu werden. Der deutsche Nationalsozialis mus. so heisst es darin, ist eine aus dem deutschen Wesen ent standene und mit den deutschen Wesen verbundene eigcustäm- mige Bewegung. Er will au die S-cllc des seit zwölf Jahren bestehenden Systems der Schamlosigkeit, der Korruption und des Verbrechens die sittliche Staatsidec des Bismarck-Reiches wieder setzen. Wir verlangen die Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Lebe». Wir wollen eine deutsche Fahrung ohne judiselieu Geist, ohne jüdische Hintermänner und ohne jüdischen Presse-Einflust. Wir wolle» keinen neue» Krieg, denn ivir wissen, das; Europa und die Welt nur gesunden können, wenn die führenden allen Kulturvölker wieder in sich gesunden. Wir sei-cuen aber den Krieg nicht, 'wenn er das leiste Mittel sei,, sollte, um die deutsche Selbständigkeit und soziale Freiheit wieder herzustelle». — Wir wolle» keine konfessionelle Hetze «nd keine Verfolgung der christlichen Kirche. Die Diener dieser Kirche sollen aber slcts bedenken, dast sie auch der Freiheit der deutschen Nation dienen müssen. — Kavitastlucht ist bei der heutigen Not soviel wie Landesverrat. Wir beantragen, dost Kapitalflucht auch ebenso bestraft wird bis zur letzten Konse quenz des Stranges. Wir haben das tiefste Misstrauen gegen dieses Kabinett und werden darum für jeden Misttrauensantrag stimmen, weil wir die Politik dieses Kabinetts bekämpfen. Daneben haben wir noch persönlicl-e Gründe zum Misstrauen gegen die Regierung. Diesem Kabinett gehört Dr. Wirth gn. der kein anderes Ziel hat als in der Art eines Ton Quixote den Kamps gegen die Windmühle des Nationalsozialismus zu führen. Dann ist da der Außenminister Dr. Lnrtius und schliesslich der Wehr minister Groener, dessen Amasführnng nicht die leiseste Idee deutschen Besreningswillcns erkennen lässt. Groener wird seine Tätigkeit fortscsten im Sinne des Verrats. (Gr. Unruhe in der Mille, Ruse: „Gibt es keinen Ordnungsruf?" — Reichs kanzler Dr. Driiuing erhebt sich und verlässt den Saal. — Am Schluss der Strastcr-Rcde erheben sich die Nationalsozialisten und brecizen händcklatschend in stürmische Heil-Rufe aus. Als Auslari-sskimmen Beruhigung in Paris O ?. Paris. 17. Oktober. Die grasten Pariser ^«lungen haben in letzter Zeit fast sämtlich Conderlorrespondenlen zur Verstärkung ihrer Berliner Korrespondenzen und zur Belebung der Darstellung gesandt. Manchmal führt dies zu starken Verirrungen aus dem Reiche der politischen Schilderung in das impressionistischer Malerei und Phantasie. Heute aber geht aus den ausführlichen Berichten der starke Eindruck hervor, den das Regiernngsprogramm erweckte. Die deutsche Regierungserklärung, deren Inhalt in grasten Zügen nicht überraschen konnte, hat doch in Paris «ine ziemlich allgemeine Beruhigung hervorgerufen. Insbesondere komm! der „Petit Parisien" zu dem Schlust, das; entgegengesetzt der Meinung, di« austerhalb Deutschlands herrscht, die Lösung der winschasilichen Probleme iveit dringender ist, als die der politisckien. und er stellt fest: „auch mus; man mit wirklicher Be friedigung die Ansicht des Kabinetts erkennen, im eigenen Hause Ordnung zu schaffen. Es ist ein ehrlicher und weiser Entschluß. Es bleibt noch übrig, zu sehen, ob die Bewohner des Hauses sich fügen werden". Auch würdigt man den Willen der Reichsregie rung. vor der inneren Sanierung keine unmittelbaren Revisions forderungen bezüglich der Austenzahlungen aufzustellcn. Trotz solcher Erkenntnisse finden die Ausführungen über die Austcnpolitik in Paris natürlich die stärkste Beachtung: Die ab gewogenen Sätze über die Abrüstung und das allgemeine Be streben. die Freiheit Deutschlands, die absolute moralische und materielle Gleichheit zu erreichen, aus dem Munde eines ver antwortlichen Reichskanzlers, der gleichzeitig das Versprechen abgibt, auf friedlichem Wege diesem Ziele entgegenzustreben, besitzen in Paris weit mehr Gewicht, als wenn es Oppositions parteien wären, deren wildes Gebaren lediglich die völlige Ab kehr und Ablehnung Frankreichs hervorruft. Allerdings glau ben gewisic Stimmen der Rechten in Paris immer noch die nustcnpolitischen Forderungen Deutschlands auf die Hitlcrpartci alnckicbcn zu können. Der Kanzler habe unter dem Druck der Neckten deren Formel übernommen, meint St. Bryce, der Alchenpolitiker des „I o u r n a l". Die anderen aber sehen, dast cs nur eine einzige Einheitsfront sämtlicher deutschen Parteien cinschlichlich der Sozialdemokraten gibt, was die austenpolitischen Postulat« betrisst. Pertinax ist soweit Realist, um dies zu er kennen. und er will seine Leser warnen, wenn er die Reichs- regicrung als „kallberecknend" darstcllt. und fügt, dast sie „nur bedächtig erwogene Schritte unternimmt". In den Ausführungen des Regierungs-Programms über die auswärtige Kreditgewährung werden die Worte der Ent täuschung bemerkt, die über die mangelnde Anteil nahme der B. I. Z ausgesprochen ivorden sind. Gerade in Paris hat man bekanntlich aus Anlast der Besprechung der Noten- bankenpräsidcnten versucht, die Unzuständigkeit der B. I. Z. für die Kreditgewährung aus Satzungsgründen darzutun. Die Aussichten der Reichsregiernng auf Gewinnung einer parlamentarisci>e» Mehrheit werden im allgemeinen günstig be urteilt. London, 17. Oktober. Die Nilssiihrungcn. die Reichskanzler Dr Brüning in der Regicruugserllüruug über die Poung.-Zahlungcn machte, werden in der englischen Presse verschiedenartig nusgelcgt. Der „Daily Telegraph" meint, sie bezögen sich ossenbnr aus das Recht Deutsch lands, unter gewissen Bedingungen ein Moratorium für die Zahlungen aus dem Poungplan zu verlangen. Die „Times" sagt, die Ausführungen seien keineswegs klar. Die Erklärung könne man darin suchen, das, die Reichsregiernng zunäck-st ein mal ihre Reformen durchfuhren wolle, erst dann glaube sie einen Tiersuch machen zu können, gewisse Erleichterungen in den Reparationszahlungen zu erlangen. Ehe sie ein Moratorium verlange oder andere Schritte ergreife, wolle die Reichsrcgie- ron den Kommunisten ein Zuruf kommt, rufen die National- sozialisten dreimal mit erhobenen Händen: »Deutschland erwache!" Vizepräsident Stoehr: Mir wir- mitgctcilt, Herr Abg. Straster, dast Sie dem Minister Groener den Vorwurf des Eid bruchs gemacht haben. (Abg. Straster: „Des Verrats!") Ich must Sie dafür zur Ordnung rufen. Während der Rede des Abg. Pieck (Komin.), die in dem üblichen Stile dieser Fraktion gehalten wurde, verlassen die Mitglieder der Regierung den Saal. — Es folgt dann die Rede des Abg. Ioos (Ztr.), die wir an anderer Stelle wiedergegcben haben. Abg. Dr. Obersohren (Dcutschnat. Vp.) betont, dast das deutseiie Volk bei den Wahlen eindeutig eine radikale Abkehr von dem bisherigen System der Innen- und Austenpolitik ver langt Hobe. Die Regierung Brüning habe dem Wahlausgang in keiner Weise Rechnung getragen. Weil die Regierung nicht Mut habe, die Revision des Doung-Planes zu fordern, suche sie der schworen Finanzkrise durch weitere Verschuldung und neue Belastungen zu begegnen. Seine Partei verwerfe deshalb den Saniernngsplan. weis er die Katastrophenpolitik weiter führe, deren Ende das Chaos sein werde. Die Doung Plan Revision nriisse sofort in Angriff genommen merden. Zum Schlust vor- langt der Redner eine Regierungsbildung, die dem Votum de» deutschen Volkes Geltung verschafft. Abg. Dingeldeq <D. Dp): Die Deutschnationalcn. die henk« so eifrig die Revision des Aoung-Plans verlangen, haben vor einem Jahr den Aoung-Plan vor allem mit dem Argument be kämpft, dast er unabänderlich sei. Wie verträgt sich dos mit einander? Es wäre aber gar nicht möglich, heule von Nevi- sionsmöglichkeiten zu sprechen, wenn die Franzosen noch am Rhein ständen. Es ist eine verwerfliche und abscheuliche Me thode. andere zu beschimpfen und herabzumürdigen, obwohl sie mindestens so vaterländisch fühlen wie Sie (zu den National sozialisten). Heute kommt olles darauf o». die aufbauende Zu sammenarbeit der führenden Männer aus dem Lager der Ar beitgeber und Arbeitnehmer zur Uebenvindung der furchtbaren Wirtschaftskrise zu ermöglichen. Wns der Reichskanzler in die ser Beziehung gesagt hat, findet unsere volle Unterstützung. Wir erwarten, dast die Regierung sich van ihrem Wege nicht nbdrän- gen lassen und unbeirrt durch Fraklionseinslüsse den Weg ruhi ger Reformarbeit gehen wird. Weiter kamen die Abgg. Dr. Weber (Slaatspartei) und Leicht (Bayr. Vp.) zu Wort. Es folgte die zweite Beratung der Vereinbarung mit Finnland wegen Aenderung der Butter- und Käsezölle im deulsch finnischen Handelsabkommen. Gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kommunisten wurde das Abkom men in erster und zweiter Beratung angenommen. zur Karizlerreoe Hing anscheinend zunächst einmal den guten Willen Deutschlands Nachweisen, indem sie die Reform durchführe. Maßgebend hier für dürfte die Erwägung sein, das; man erst dann an die Er örterung irgendwelcher Maßnahmen hcranlretcn könne, wenn die wirtschaftliche Lage einen solchen Schritt erfordere. Die Un sicherheit der wirtschaftlichen Entwicklung sei wahrscheinlich die Erklärung für die nicht ganz klare Absassuna des Satzes. * Zum Konkurs des Sächsischen Schwimmkreiscs. Bei der Zwangsversteigerung des Herrn Dr. Bunner gehörende» Grundstückes in der Leisniger Slraste in Dresden wurden von der Neuen Bodengesellschaft in Dresden unter Uebernahme von 20 Hypotheken rund 25 000 Mark geboten. Der Zuschlag wird später erteilt werden. Der Sächsische Schwimmkreis sonne auch andere Hypolhekengläubiger sind dadurch vollständig aus gefallen. * Er wollte 22 000 Mark erpressen. Anjang September erhielt die Reichsbahndireklio» Dresden einen mit gefüljchien Unterschriften versehenen Erpresserbrief, in dem ihr angekün digt wurde, -atz mehrere große Bechnatteulate erfolgen folllen, sofern sie nicht 22 000 Mark in bar an eine Adresse übersende» würde. Die sofort mit Beamten der Kriminalableilung Bautzen in Cölln bei Radibor, ist diesem Ort sollte das Geld hinder- legt werden, aufgenommenen Beobachtungen und Erörterungen führten zur Festnahme eines gewissen A y e. Er hat nach lieber- scndung des gesamten Materials an die Kriminalableilung Miutzcii bei dieser ein Geständnis der hi »gehend abgelegt, dast er die Briese sowohl an die Reichsbahn direkt« on Dresden, wie an den jungen Mann in Cölln bei Radibor geschrieben habe. Aye bestreitet allerdings, d e Absicht gehabt zu habe», allein oder mit anderen irgend ein Eisenbah»altentat auszuführen, cs sei ihm lediglich um die Erlangung von Bargeld gewesen. Aye ist der Staatsanivaltscliaft Bautzen zugesührt worden. " Grobfeuer in einem Sägewerk. Am Freitagabend brach in der Schneidemühle des Sägewerks Ernst Friedrich Dörffcl in Ei den stock ein Feuer aus, das, da es in den Holzvor- räten reiche Nahrung fand, schnell um sich griff. Die Schneide mühle brannte bis auf die Grundmauern nieder. Die Feuer wehr muhte sich fast ausschließlich darauf beschränken, die Nebengebäude zu retten. Das Sägewerk liegt seit einiger Zeit still. Dresdner Börse vom 18. Oktober Uneinheitlich. Wochenschlutz und schwache Auslandskurse ließen ein größeres Geschäft nicht aufkommcn, so daß Kurs abstriche bis 1>L Proz. zu vermerken waren. Am Banken markt lagen Braübank 3 Proz., Darmstädter 2sz! Proz. schwä cher. Freundlicher tendierten Maschinenwerte, von denen Gro- stenhainer 2>L Prozent und Schubert 3 Prozent gewinnen konn ten, während Zittauer Maschinell 2 Proz. einbüstten. Elektri zitätswerte bis auf Wanderer, die 1!^- Proz. höher lagen, un verändert. Brauereien weiterhin fest und lebhaft: Aschassen- burger, Bayrisch und Riebeck ck 3 Proz., Dortmunder ck 2 Pro zent, Nizzi, Radeberger, Reichelbräu und Schöfferhof ck 4 Proz. Von Textilwerten konnten Dittersdorser 5 Proz., Nähzwirn 1^ Proz. profitieren. Chemische Werte gesucht und weiterhin fester. Am Markt der Verschiedenen gewannen Ruschemeyl» 2Z4 Proz.. Uhlmann « Proz., Ktttitzer 5 Proz. und Bereinigt» Zünder 4 Proz. Pnpierwerle ebensnlls freundlich: Dr. Kurz 5 Proz., Mimosa ck 2 Proz., Peniger ck 5 Proz., Phot« und Zellstoff -l- 3 Proz. Am Porzcllanmarkt übcrmogen dt» Kursbesserungen bei Tonröhren und Somag -j- 5 Proz., Del- tener, Kahla und Teichert ck 2 Proz. Im weiteren Verlaus bet stillem Geschäft eher etwas zurückhaltend. Wetterbericht der Dresdner Wetterwarte Witterungsaussichten: Nur zeitweise leicht auffrischend» Winde aus Südost bis Südiveft. Vorwiegend heiter. Nriguntz zu Nebelbildung. Nach kühler Nacht tagsüber beträchtlich« K» wärmunu.