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Sächsische Volkszeitung : 11.10.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193010111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19301011
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19301011
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-10
- Tag 1930-10-11
-
Monat
1930-10
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.10.1930
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lo daß cnherein ite sind oerhäl«, rrsteuer- >e Rech, t einem lialtplan Jahres- lerdings Ur 1981, m wohl euerver- ag kurz «nehmen hallplan ztcr wie ten ter- licht mit häng. - zustän- Ieneh » Dres- nigungs- oereinlgl ein Zeit- Namen Notizen afl alte am udenten- )on Der- ifessoren. Die Der ber vlel- udenien- e nitttel- a n, t e s nten aus md Leip- , Dessau, ie Ardclt die vct l)0 Hörer ie Arbeit isammen» schrift tuden« iußerhalb on einem «zeichnet, n in ver weitere ,asten km Uhr. Ita- über die re. Gäste lös ihrer 400 RM. uninission alle ange- rtür beim h hierbei e Wagen öffnet der e Wagen- eifahrcnve gen über- Oen, beim Stratzew vereinigen gewidmet, ein Gebiet weih auch Steigerung gegeniiber- em großen qklopüdisch ng zusam- :in Vüßer- unähnlich, istlerin >Ur Zck- cthalle am veck dieser ne unserer aft; Erzie- rmann - isunk gebe ! im Leip- dsunli vor- w! Bedarf i Sinfonic- > Werke ist icdeutungs- rlavierkon- > glänzenoe iziger Sin- d begleitet, ers Sym» )ewebe sehr teigerungen gen großen iberirdischer is, gang im des Schöp- bedeutender ngt der Be- AchtoliL Die Lebensdauer der Missionäre behandelt ein Aufsah von Pater Joseph Bcrnet in den Pariser „Etudes". In weit höhere,n Grade als die europäischen Kolonisatoren des Laienstandes sind die Missionäre wegen ihrer viel innigeren Berührung mit den Eingeborenen ständig großen gesundheitlichen Gefahren und Schädigungen ausgesetzt. Dazu kommt noch, daß die Missionäre sich oft den schwersten körperlichen Strapazen aussetzen müssen, um ihr apostolisches Werk durchführen zu können. Die Folge davon ist eine verhältnismätzig sehr hohe Sterblichkeit in niedri gen Altersklassen. Auf Grund statistischer Feststellungen von Pater Agostino Gemelli, dem Rektor der Mailänder Herz-Iesu- Universität, legt Pater Dernet dar, datz das Durchschnittsalter, das von den Missionären erreicht wird, um ein Viertel unter dem Durchschnittsalter liegt, das die europäischen Kolonisatoren in den Missionsländern erreichen. Für Afrika lauten die Zahlen besonders ungünstig: die Missionäre gelangen dort zu einem Durchschnittsalter von 48 Jahren, während die europäischen Ko lonisatoren ein solches von 64 erreichen. Nimmt man das Alter, in dem die Missionstätigkeit begonnen wird, mit 25 Jahren an, so dauert das Wirken in der Mission durchschnittlich 23 Jahre. In Asien liegen die Verhältnisse etwas günstiger: das durch schnittliche Todesalter der Missionäre beträgt dort 54 Jahre, das der europäischen Kolonisatoren 66. Mithin währt hier das Mis- sionswirken durchschnittlich 29 Jahre. In den Tropenzonen ster- den die Missionäre durchschnittlich schon mit 46 Jahren (die euro päischen Kolonisatoren mit 63), in den gemätzigten Zonen mit 54 Jahren (die europäischen Kolonisatoren mit 66 Jahren). Eine besondere Stellung nehmen jene Gegenden ein. die ohne organi sierten Sanitätsdienst sind: das durchschnittliche Todesalter der Missionäre ist dort das 45. Lebensjahr, während es in den Ge genden mit organisiertem Sanitätsdienst um 9 Jahre höher liegt. Klima und Mangel an ärztlicher Hilfe sind also die Haupt ursachen des vorzeitigen Todes der Missionäre. Ein groher Teil der Missionspriester erliegt, mangels ärztlichen Beistandes, schon tn den ersten drei Jahren seiner Missionstätigkeit den durch das Klima verursachten Krankheiten. Der Schuldanteil der Freimaurerei am Weltkrieg erfährt eine interessante Bestätigung durch die Tatsache, daß die „Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin" tm Herbst 1927 eine Broschüre veröffentlichte mit dem Titel: „Aus den Pfaden der internationalen Freimaurerei". Dort findet sich folgendes Geständnis über die eigentlichen Veranstalter des Krie ges: „Wir stehen vor der merkwürdigen Tatsache, daß die Welt organisation der internationalen Freimaurerei seit Jahren den gegenwärtigen Vernichtungskrieg gegen Deutschland und Oester reich heraufbeschworen, dem Kriege seine bisherige Ausdehnung gegeben und jeden Versuch einer friedlichen Lösung des Weltkon flikts mit allen Mitteln einer verbrecherischen Propaganda ver hindert hat... Alle Fragen, die bisher noch offen geblieben waren bzw. um nicht den Ereignissen vorauszueilen, mit Rück halt beantwortet werden mußten, lösten sich seitdem im Sinn» einer bewußt unmenschlichen, wollüstig grausamen und uner bittlich zerstörungssüchtigen Politik dieser Weltbürgerschaft von sogenannten Freimaurern. Jetzt sind uns endgültig die Augen geöffnet: diese 99 Prozent aller, die sich auf der Erde „Freimau rer" nennen, werden immer unsere Erzfeinde bleiben." Heute scheint die deutsche Großloge diese Einsicht des Jahres 1917 wie der vergessen zu haben; denn sie sorgt weder dafür, daß die Kriegsschuld der 99 Prozent Freimaurer öffentlich bekannt werde, noch auch hält sie sich in der nötigen Entfernung von denen, die sie 1917 als die Erzfeinde bezeichnet hat. — Für die rege Tätigkeit der Wiener Großloge ist u. a. bezeichnend, daß sie an Raumnot leidet. Sie mußte auf die Suche nach neuen Räumlich keiten gehen und fand diese in den Klubräumen des ehemaligen Wiener Automobilklubs, in einem der vornehmsten Viertel der Stadt. Die internationale Freimaurerliga, die bekanntlich auch am Sitze der Wiener Großloge arbeitet, hat erst kürzlich eine jugoslawische Landesgruppe gebildet und ist jetzt daran, in Pa lästina eine Landesgruppe zu gründen, woraus man annehmen kann, wie stark der jüdische Einfluß in der Wiener Richtung der Freimaurerei ist. Zur Berufsausbildung Im Jahre 1866, in einer Zeit, in der der Gedanke der sachlichen Ausbildung zum Kaufmannsberuf langsam zu reifen begann, wurde die älteste der in Dresden bestehenden Privat- handelssc'n'len. die Klemich'sche Handels-Schule ge gründet. Sie übernahm das Wagnis, auf einem neuen Gebiete aufzubauen. Der Erfolg ist auch nicht ausgeblieben. Zu den da mals die Schule besuchenden freiwilligen Schulbesuchern gesell ten sich im Jahre 1875 die Fortbildungsschulpflichtigen, sür die mit oberbehördlicher Genehmigung eine besondere Abteilung gegründet wurde. Ebenso war sie für die Ausbildung weib licher Kontorkräfte in festgefügten Kursen eine der ersten Schu- len in Deutschland; ihre Einrichtungen dienten mit als Vorbild für die 1906 gegründete Schülerinnen-Abteilung der Städtischen Gewerbeschule, der jetzigen Städtisck-en Mädchen-Gewerbe- und Handelsschule. Das letzte Stück Arbeit bestand im Ausbau der Berufsschule sür junge Mädchen, seitdem im Jahre 1920 für diese der Berufsschulzwang eingeführt worden war. : Erelgnlsse des Tages. Am Donnerstagvormittag gingen einem in Rähnitz wohnhaften 68 Jahre alten Landwirt, als er mit seinem Pferdegespann die Karcherallee durchfuhr, die Pferde durch. Der Landwirt wurde vom Wagen geschleudert und mußte bewußtlos mit Kopfverletzungen in die Diakonissenanstalt ge bracht werden. — Am Mittwochmittag stürzte der Reichsbahn arbeiter Wittig beim Arbeiten an einer Lokomotive ab und brach ein Bein. — Beim Besuch der Hygiene-Ausstellung stürzre am Mittwochnachmittag eine junge Dame in einer Halle so un glücklich. daß sie mit den Armen durch eine Fensterscheibe fiel. Dabei wurde ihr an der einen Hand die Schlagader zerschnitten. Sie mußte nach Anlegung eines Notverbandes ins Krankenhaus gebracht werden. d. Ein Polizeibeamter auf der Straße angeschossen. Am Donnerstag früh gegen 3.10 Uhr wurde in Radeberg der 53 Jahre alte Polizeihauptwachtmeister Johannes Nagel auf der Straße angeschossen. Der Beamte hatte zwei Radfahrer ange halten, die ihre Räder nicht beleuchtet hatten. Als er an den einen, der einen gefüllten Rucksack bei sich hatte, herantrat, gab der andere Radfahrer den Schuß ab. Der Polizeibeamte wurde am linken Oberarm durch Steckschuß verletzt und mußte sich in ärztliche Behandlung begeben. Am Tatort wurde ein Bleigeschoh gefunden, das wahrscheinlich aus einem alten Trommelreoolver stammt. s. Grundsteuer. Am 15. Oktober 1930 ist die Grundsteuer und die gemeindliche Zuschlagsteuer hierzu auf den 3. Termin des Rechnungsjahres 1930 fällig. Die staatliche Grundsteuer be trägt jährlich 3 vom Tausend des am 31. Dezember 1927 gültig gewesenen Einheitswertes, die gemeindliche Zuschlagsteuer 150 vom Hundert der staatlichen Steuer. Ein Viertel dieser Iahres- steuerbeträge ist für den obengenannten Termin zu entrichten. In der Regel entspricht dieser Terminsbetrag den bisher gelei steten Vierteljahrszahlungen. Den Gefallenen zum Ge-öchlnis GesaUenen-Ehrung durch Bischof Dr. Schreiber — Teilnahme des Relchswehrministers Berlin. 9 Ok'ober veute fano in oer »eniner veeresniiye, ver vr. zoyanni» Basilika, di« Weihe des Lccs-Uomo-Gedenkbildes für die ge fallenen deutschen Heeresangehörigen statt. Bei dieser Gelegen heit hielt Bischof Dr. Schreiber folgend« Gedächtnisrede: Fast 12 Jahre sind vergangen seit dem Ende des Welt krieges. Dir Erinnerung an die Opfer, die wir während dem mehr als vierjährigen Ringen gebracht haben, ist mittlerweile stark verblaßt. Aber frisch wie vor 12 und 15 Jahren ist in uns das Gedächtnis an die tapferen Taten, die unsere Krieger im Weltkrieg vollbracht haben. Es sind Taten, die während des Krieges das Staunen der ganzen Welt wachgehalten haben, die nach Beendigung des Krieges in hundert Büchern verherrlicht worden sind, auch in Schriften unserer Kriegsgegner. Dies« Taten bilden eine» der glor reichsten Ruhmesblätter in der Geschichte des deutschen Volkes. Es erübrigt sich, auf Einzelheiten einzugehen. Aber auf den Opsercharaktrr jeder dieser Einzelheiten will ich Hinweisen. Oder war es nicht eine Tat sieghaften Opfers, als der Krieger dem Rufe des Vaterlandes folgend, Haus und Herd, Eltern und Geschwister, die Gattin oder di« Braut, die gewohnten Lebensverhältnisse verließ, um draußen im Feuerregen der Schlacht, unter dem Knattern der Maschinengewehre, unter dem Heulen der Grana ten und dem unheimlichen Surren der Flugzeuge oder in der Enge der Schützengräben, in den Höhlen der Unterstände, auf einfamen Posten, in brennendem Hunger und Durst, nach furcht baren Qualen der Verwundungen sein Leben zu lassen für das Vaterland? Diese schließlich« Hingabe des Lebens für das Vaterland hat jeder unserer gefallenen Krieger vollbracht, sie umstrahlt das Haupt auch der gefallenen Soldaten, zu deren Ehrung wir hier versammelt sind. Wir fragen nach den Beweggründen, aus denen diese Opfertat bei unseren im Weltkrieg gcsallenen Soldaten herausgewachsen ist. Remarque hat in seinem umstrittenen Buche „Im Westen nichts Neues" eine Anzahl von deutschen Soldaten des Welt krieges dargestellt, die nach anfänglicher kurzer Begeisterung, nur unter dem Zwang der militärischen Disziplin, willenlos in das Räderwerk des Krieges eingeklemmt, ohne jede höhere sitt liche oder religiöse Einstellung, getrieben von Hunger und Durst und sexueller Not. in Stunden der Ruhe dumpf hinbrütend über ihrem Schicksal, im Donner der Schlacht mit Raubtier instinkten erfüllt, stets voll Verbitterung gegen die Vorgesetzten, untereinander in derbster Ausdrucksweise im Menschlichen und Allzu-Menschlichcn sich bewegend, den Krieg mitinachten. Ihre Zahl ist gottlob so gering, daß sie für die Beurteilung der Eeisteshaltuna unserer gesamten deutschen Armee im Weltkriege lickt in die Waglckale fällt. In allen anderen deutschen gefallenen Kämpfern Im Welt kriege sind für Vollbringung ihrer Opfertat vor allem zwei mächtige Beweggründe lebendig gewesen: Die Pflichttreue und die Volksverbundenheit. Der Zusammenhang der Kriegsursachen war ihnen ver schleiert. Nur das eine stand ihnen fest, daß die Pflicht gegen über dem Volk und dem Vaterland sie zu den Waffen ries, daß sie vor dem Feind«, auf Posten, im Schützengraben, im Unter, stand, tn der Schlacht unter dem kategorischen Imperativ der Pflicht standen. Dieser Pflicht auch in den schwierigsten Lagen und unter den größten Opfern bis zur Hingabe des Lebens die Treue zu bewahren, war der heilige Wille eines jeden einzelnen, der Entschluß zur unerschütterlichen Treue gegenüber der Pflicht war eines ihrer Leitmotive. In dieser Einstellung wurden sie gefestigt durch einen an deren noch stärkeren Beweggrund: das war das Bewußtsein der Verbundenheit mit dem Volke, für dessen Freiheit und Existenz sie litten und stritten, das war die Liebe zum Vaterland, zur Heimat, z» Haus und Herd, Weib und Kind, zur Braut, zu den Geschwistern, zu den Verwandten, zum ganzen Volke, an deren Grenzen der Feind stand, um mit feinen Millionenhceren Tod und Vernichtung in das deutsche Vaterland zu tragen. Durch diesen Geist der Heimailiebe. ver Familiengemeinschast, der Volksverbundenheit erhielt die Pflichttreue jene starke Festigung, jene hingebungsvolle Ausdauer, jene verklärende Weihe, die wie eine Vision über den brennenden Dörfern und Leichenfeldern der Kriegsschauplätze sich emporhebt. Es mag sein, daß bei vielen Soldaten des Weltkrieges diese edlen Beweggründe der Pflichttreue und Volksvcrbundcnbeit einen rein menschlichen Charakter trugen, ohne Ver bundensein mit der Religion, mit den religiös-sittlichen An schauungen und Strebungen. Aber der Großteil unserer Soldaten im Weltkriege war zweifellos religiös gesinnt, viele von ihnen standen zum Christentum, zur katholische« Kirche. Bei den Kriegern, zu deren Andenken wir uns hier versammelt haben, ist dies bestimmt der Fall gewesen. So war denn ihre Pflichttreue und ihre Volksverbundenheit empor gehoben in die Höhen des Eottesglaubens und der Jenseits« Hoffnung des Christentums, des katholischen Lebens. Wie oft wird ihnen insbesondere das Bild vor Augen gestanden haben, dem wir heute zu ihrem bleibenden Andenken die kirchliche Weihe geben wollen: das Bild des gekreuzigten Er« lösers, um dessen Haupt die Dornenkrone sich windet! Me er sollten sie vor der Vollbringung dieser Opfertat durch ei» Meer von leiblicher und seelischer Not hindurchwnten, wie er sollten viele von ihnen erst nach langen Kreuzesqualen ihren Geist in die Hände des Batergottes zurückgeben. Dieser Aufblick zum Lccs-llomo-Bild. zur Gestalt des leidenden und sterbenden Heilandes, war für sie die stärkst« und unversiegbarste Quell« der Kraft, des Trostes, des Heldenmutes. Diese Vereinigung mit dem Heiland Jesus Christus, der gekommen war, Gotte« Willen zu erfüllen durch den Opfertod zur Erlösung und Be freiung der Menschheit, hebt ihr Ringen und Kämpfen und Sterben für das Vaterland weit empor über die düsteren Niede« rungen, in denen die deutschen Soldaten des Remarque sich be wegen. Diese Gesinnung unserer gefallenen Krieger ist auch die Gewähr für ihr glückliches Endlchicksal. In seelischer Ge meinschaft. mit Gott, mit Christus, mit ihrer Kirche haben sie im Weltkrieg ihre Pflicht getan für des Volkes Sicherheit. In dieser Verbundenheit mit Gott. Christus und der Kirche haben sie ihr Leben gelassen, in dieser Verbundenheit sind sie binübergegangen zu Gott, zu Christus, zur Gemeinschaft der triumphierenden Kirche im Himmel. Uns haben unsere gefallenen Helden das teure Ver mächtnis hinterlassen, daß wir, wie sie, am Volke unsere Pflicht erfüllen, sür das Volk auch zu Opfertaten bereit sind, den Geist der Schicksalsgemeinschaft mit unserem Volke in uns bewahren und nach außen betätigen. Durch ihre Opfertat in Pflichttreue und Volksverbunden heit haben unsere gefallenen Krieger erreicht, daß das deutsche Vaterland von einigen Grenzstrichen im Norden. Osten und Westen abgesehen, deren Verlust uns überaus schmerzlich ist, ungeteilt erhalten blieb. Trotz dieser herrlichen Taten und Ge sinnungen haben sie es aber nicht erreicht, daß dem deutschen Volke das furchtbare Schicksal eines verlorenen Krieges mit allen seinen Folgen erspart blieb. Aus ihren Gräber», aus den Gefilden des Jenseits rufe» sie uns zu: Setzt euch allesamt ein sür das deutsche Volk, da mit es von den Wunden des verlorenen Krieges wieder genese, wendet ihm zu die ganze Krast eurer Opfergesiniiung, eurer Pflichttreue, eurer Volksverbunden heit. Durch Wort, Beispiel und Tat treibt hinaus au» unserem deutschen Volke den Geist der Zwietracht, der Zersplitterung, des Klassenhasses, der ganz entgegengesetzt ist dem Geist der Solidarität, der Ge meinschaft, der Volksverbundenheit. Treibt hinaus aus dem deutschen Volk den Geist der sittlichen Hemmungs losigkeit; schärst vielmehr in euch und in allen Volks genossen den Geist der Pslichttrcue im großen wie im kleinen. Unser deutsches Volk muß in allen seinen Gliedern, in allen seinen Schichten wieder zuriicktchrrn zur Ehrlichkeit, zur Wohlanständigkeit, zur Arbeitsamkeit, zur Wahrhaftigkeit, zu Sparsamkeit, zu strenger Zucht und Sitte. Ohne diese innere Er neuerung ist ein wirtschaftlicher, sozialer, politischer und kul tureller Ausstieg unseres darnicdrrliegendcn Volkes auf die Dauer unmöglich. Diejenigen aber unserer gefallenen Helden, die als gott gläubige und christliche Männer gekämpst haben und gefallen sind, sagen uns noch ein weiteres ernstes Wart. Es ist dieses: Haltet fest am Eottesglauben, an der Jenseits- hofsnung, am Christentum, und bietet alles auf. daß der Geist der Religion und des Christentums in unserem deut schen Volke aller Qrten wieder lebendig werde, wachse und er starke. Denn die Geschichte hat gezeigt, daß in der Religion und rm Christentum die stärksten Quellen der Volkskraft und Volks- gesundung liegen, wofern die Bekenner der Religion und des Christentums wirklich« Tatchristcn sind, die in ihrem privaten und öffentlichen Leben voll und ganz Ernst machen mit dem Christentum! Wir daiiken euch, ihr heldenhaften Krieger, für eure .Zah nungen: wir werden sie befolgen. Wir danken euch für eur». in Pflichttreue und Vaterlandsliebe vollbrachte Opsertat: sie wi.' uns immer leuchtend vor Augen stehen. Wir versichern euch unseres stetigen weihevollen Gedenkens. Ruhet aus im Frieden und in der Freude Gottes. l.eiprig unrl Umgebung Weihe -es Nikisch-Denkmals Leipzig, 10. Oktober. Am Sonntag, den 12. Oktober, um 12 Uhr wird ain Leip ziger Gewandhaus, der Stätte, an der Arthur Nikisch jahrelang gewirkt hat, das Denkmal des unvergeßlichen Gcwandhans- dirigenten feierlich enthüllt werden. Arthur Nikisch, dessen Ge burtstag sich am 12. Oktober zum 75. Male jährt, hatte im Jahre 1895 nach einer glänzenden musikalischen Karriere die Leitung der Gewandhauskonzerte übernommen und bis zu sei nem Tode im Jahre 1922 in unermüdlicher und ruhmvoller Arbeit durchgeführt. Nikischs Name ist untrennbar mit dein Leipziger Gewandhaus verbunden. Acht Jahre nach seinem Tode wird das Denkmal Arthur Nikischs enthüllt. Die Feierlichkeiten werden auch vom Mitteldeutschen Rundfunk übertragen werden. ) Der Fehlbetrag der Ipa. Die Internationale Pelzaus stellung hat einen Fehlbetrag von 720 000 Mark ergeben. Die Garantiezeichner, nämlich die Stadt, der Rauchwarenhandel und die Leipziger Banken zusammen, werden je 300 000 Mark auf zubringen haben. Die Regierung hat nunmehr den Landtag um nachträgliche Genehmigung der Zahlung von 50 000 Mark ge beten und ihn ferner ersucht, sie zu ermächtigen, unter bestimm ten Bedingungen zur endgültigen Abdeckung des Fehlbetrages der Ipa einen weiteren Zuschuß bis zu 120 000 Mark zu leisten. ) Der Zentralverband der Arbeitnehmer öffentlicher Be trieb« und Verwaltungen in Leipzig hatte am Son»ali«»d, den 4. Oktober 1930, aus Anlaß des 10jährigen Bestehens der Ortsgruppe seine Mitglieder und deren Angehörige zu einer schlichten Feier im „Sicbenmännerhaus" eingeladen. Eine statt liche Anzahl Mitglieder waren der Einladung gefolgt. Nach einem einleitenden Ehorgesang wies der Vorsitzende der Orts gruppe Leipzig. Paff, auf die Bedeuiung dieses Tages hin. Der Bezirksleiter, Nowak, Leipzig, schilderte in seine» Aus führungen die Schwierigkeiten, unter denen cs möglich mar die Ortsgruppe zu der Stärke zu bringen, die sie heute darstelle. Die Festrede hielt der Zeniral Vorsitzende Dedenbach an» Köln. Er sprach über die vielen Mühen, aber auch über di« Erfolge, die die christliche Gewerkschaft und besonders der Zen tralverband seit dem Bestehen in Sachsen zu verzeichne« Hilden. Tie christlich« Gewerkschaft stelle heute eine Macht dar, an der keiner achtlos vorübergehen könne. Außer in Leip-ig und in Dresden, ist es gelungen, auch in Halle eine Geschält-:- stelle zu errichten. — Anschließend übermittelten die Vertreter der Bruder-Verbände ihre Glück- und Segenswünsche. Der ge mischte Chor des evangelischen Arbeitervereins lrug durch einige recht eindrucksvolle Lieder zur Verschönerung des Festes bei. Mit dem Wunsche, daß auch im kommenden Jahrzehnt unser Verband sich ivciter ausdehne und mit einem Hoch ani die gesamte christliche Gewerkschaftsbewegung, schloß die Fest veranstaltung ) 7859 ABC-Schiitzen. Für kommende Ostern sind in Leip zig 3868 schulpflichtige Knaben und 3791 Mädchen, also zusam. men 7659 ABC-Schiitzen, angemeldet worden, davon 5421 für den Religionsunterricht und 2092 für den Unterricht in Lebens. Kunde. ) Die Arbeitslosigkeit steigt weiter. In der ersten Scp- lemberhülsie ist die Zahl der Aicheitslosen im Leipziger Bezirk um rund 1309 auf 70 090 gestiegen. Die Zunahme war im Ver hältnis immerhin in diesen 14 Tagen nicht ganz so stark wie im gesamten Reichsgebiet. s. Die sächsischen Heeresgruiidstiicke. Die sächsische Regie rung hat dem Landtag eine Vorlage über die Auseinanderset zung zwischen Sachsen und dem Reich über die Eigentumsver hältnisse an den ehemaligen sächsischen Heeresgrundstücken un terbreitet. Die Vorlage hat bereits dem aufgelösten letzten Land tag Vorgelegen, so daß es nicht nötig ist. die Einzelbeiten dieser Verständigung zwischen Reich und Sachsen zu wiederholen.
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