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Sächsische Volkszeitung : 08.10.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193010083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19301008
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19301008
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-10
- Tag 1930-10-08
-
Monat
1930-10
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.10.1930
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Das Flugzeugunglück in der Keide Ursache noch nicht geklärt Dresden, 7. Oktober. Die eigentliche Ursache des Unglücks konnte bisher noch nicht festgestellt werden. Aus der Aussage der wenigen Augen zeugen — das Flugzeug ist in dem waldigen Gelände der Reichs wehr- und Polizeischietzstände abgestürzt — lätzt sich nur ent nehmen, bah das Flugzeug anscheinend bereits zur Landung auf dem Flugplatz Heller angeseht hatte, als es plötzlich einige tru delähnliche Bewegungen machte. Gleich darauf gelang es offen bar dem Piloten dann wieder, das Flugzeug in normale Lage zu bringen. Unmittelbar darauf erfolgte dann der Absturz. Das Flugzeug mutz fast senkrecht mit der Spitze nach vorn abgestürzt sein, da die an der Absturzstelle stehenden zahlreichen Bäume kaum Beschädigungen aufweisen. Das Flugzeug liegt gerade in der Bahn eines Schietzstandes mit dem Schwanz auf der einen Böschung. Sämtliche Insassen des Flugzeuges haben Schä delbrüche erlitten, da sie offenbar bei dem Absturz nach oben und nach vorn gegen die Metallwände des Flugzeuges ge schleudert worden sind. Die Leichen der Verunglückten weisen teilweise furchtbare Verletzungen auf. Sieben waren sofort tot. Der achte verstarb bereits auf dem Transport. Sämtliche Ver unglückte sind nach der Leichenhalle des Garnisonfriedhofes ge bracht und dort aufgebahrt worden. Ihre Wertsachen wurden von der Polizei sichergestellt. Die Aufräumungsarbeiten an der Unglllcksstelle sind be reits durchgeführt worden. Der rechte Flügel, die Karosserie und der Schwanz des Flugzeuges weisen keine schweren äußeren Be schädigungen auf. Dagegen sind der linke Flügel und der Führer stand schwer beschädigt. Der Motor und die'Spitze des Flugzeu ges haben sich in die Erde eingewühlt. Das Flugzeug bietet innen einen furchtbaren Eindruck. Unter den Toten befinden sich keine Sachsen. Die Verunglückte Frau Wilhelmine Gräfe stammt aus Frankfurt a. M., die Lehrerin Margarete Blümel aus Schweidnitz, der Schriftsteller Dr. Richard Kühnelt ist aus Wien gebürtig. Ebendaher stammt auch der mitverunglückte Kaufmann Paul Foeldes. Der Handlungsgehilfe Hermann Knittel ist aus Grotzenlau gebürtig und zuletzt in Eula-Wil helmshütte wohnhaft gewesen. Der bei dem Unglück mit ums Leben gekommene Handelsschüler PH. William Blackwell ist in Kettering in England geboren. Sein Patz ist in Hongkong ausgestellt worden. Der verunglückte Pilot Pust ist ein alter erfahrener Streckenflieger, der für die Lufthansa bereits mehr als -100 000 Flugkilometer zurückgelegt hat. Der Monteur Her mann Lange stammt aus Jena und wohnte zuletzt in Char- lottcnburg. Ob sich die Ursache des Unglückes noch jemals einwandfrei klären lassen wird, wird von hiesigen Sachverständigen bestrit ten, da niemand von den Inlassen des Flugzeuges noch Aus kunft geben kann. Es wird jedoch der Vermutung Ausdruck ge geben, datz das Flugzeug durch eine Fallböe niedergedrückt und zum Absturz gebracht worden sei. Der Absturz ist aus ver- hältnismähig geringer Höhe erfolgt. Einige Augenzeugen haben ausgesagt, datz sie in den letzten Sekunden vor dem Absturz keine Motorengeräusche mehr gehört hätten. Auch die bereits am Mittag eingetroffene Kommission des Luftfahrtministeriums, der Versuchsanstalt für Luftfahrt und der Deutschen Lufthansa konnte bis zum gestrigen Abend eine ein wandfreie Ursache nicht feststellen. Sie stellte lediglich fest, datz eine Störung des Motors oder irgendein anderer Maschinen- technischer Fehler nicht die Ursache des Abstur zes gewesen sein könne. Die Art, wie die Maschine lag und wie sie zu Bruch gegangen ist, läßt mit Sicherheit daraus schließen, datz das Flugzeug in geringer Höhe in eine Vertikalböe geraten ist, dadurch ins Trudeln kam und ab sackte, bevor sie der Pilot wieder Hochreitzen konnte. Das Tru deln, wie es bei Flugveranstaltungen oft willkürlich ausgeführt wird, ist nur dann gefährlich, wenn die Maschine in geringer Höhe fliegt, da sich die Fallhöhe beim Trudeln nie abschätzen läßt. Das Unglück hätte, so stellt die Untersuchungskommissio« fest, keine so schweren Folgen gehabt, wenn die Passagiere sich alle vorschriftsmäßig an geschnallt hätten. Darüber hinaus sehen die Fachleute in den nicht sehr glücklichen Dresdner Flughafenoerhältnissen einige Momente, die für das Unglück, wenn auch nur indirekt, mttbestimmend gewesen sein könnten. Aus Fliegerkreisen werden wir darauf aufmerksam ge macht, datz die Landungsvcrhültniss« auf dem Flugplatz Heller schon von jeher zu schweren Bedenken Anlatz gegeben haben. Herrscht auf dem Flugplatz Westwind, so mutz der Pilot mit sei ner Maschine über der Heide und dem Prießnitzgrund einen Bogen ausführen, bei dem er höchstens eine Höhe von 100 Metern einhalten kann, wenn die Maschine bei der Landung überhaupt noch innerhalb des Flugfeldes zum Stehen kommen soll. Dabei besteht die Gefahr, datz die Maschine über dem Prießnitzgrund von einer Vertikal-Böe ergriffen wird. Diese Böen entstehen dort besonders deshalb sehr häufig, weil der Auftrieb über der Heide gröher ist als über dem Priehnitzgrund. Durch den Unter schied im Auftrieb gerät der Pilot in die Gefahr, mit seiner Ma schine plötzlich abzusacken. Aus diesen Gründen ist in Flieger kreisen die Landung auf dem Flugplatz Heller bei Westwind schon stets alles andere als angenehm empfunden worden. » Am Dienstag früh wurde die Untersuchung abgeschlossen und die Maschine D 1900 wurde von der Polizei freigegeben. Sie wurde noch am Vormittag nach Berlin verladen. Aus -er Zentrumsparlei Sonntag, den 18. Oktober, nachmittag S Uhr, findet im Neu städter Bahnhof in Dresden eine Sitzung des erweiterten Landesoorslande» statt. Di« Borsitzenden sämtlicher Ortsgruppen werden hier« zu eingeladen und schon heute gebeten, sich diesen Tag frei- zuhalten. Nutzer den wichtigen Organisationsfragen der Landespartek soll auch der neue Reichswahlgesetz-Entwurf besprochen werden, dessen Auswirkungen von größter Tragweite sind. Pfarrer L. Kirsch. Landesvorsitzender. Die Leichen der verunglückten Insassen des Flugzeuges D 1930 sind bisher von der Forstverwaltung nicht freigegeben ivorden. Man rechnet damit, datz dies noch im Laufe des heu tigen Tages geschieht. Die Leichen werden voraussichtlich sämt lich nach den Wohnorten der Verunglückten geschafft werden. vr«5«Ien unci Umgebung Sorgen -es -eukfchen Einzelhandels Dresden, 7. Oktober. Die gegenwärtig hier stattfindende Tagung der Haupt gemeinschaft des Deutschen Einzelhandels wurde gestern in Gegenwart einer großen Zahl von Mitgliedern und Gästen mit einem Begrützungsabend im Belvedere eingeleitet. Nach der Er öffnungsansprache des Vorsitzenden des Dresdner Einzelhandels verbandes, Handelsgerichtsrats Hörichs, Lberbrachte der sächsische Finanzminister Dr. Hedrich den Versammelten die Grüße der Staatsregierung. Er unterstrich dabei besonders die Bedeutung des Handels im allgemeinen, der den Absatz vermittle und neue Produktionsmöglichkeiten schaffe, und wünschte der Tagung einen gedeihlichen Verlauf. Oberbürgermeister Dr. Blüher hieß die Tagung namens der Stadt Dresden in der sächsischen Landes hauptstadt willkommen und schlotz mit einem Hoch auf das Wach sen und Gedeihen des Einzelhandels. Weiter sprachen noch u. a. der geschäftsführenoe Vorsitzende Prof. Dr. Kästner und der Vor sitzende der Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels Grünfeld-Bcrlin, die auch das Problem der Preissenkung be handelten, sowie Oberregierungsrat Dr. Tiburtius vom Vorstand der Hauptgemeinschaft, der besonders die Notwendigkeit des Zu sammenschlusses unterstrich. Dresden in Zahlen Zwei neue Dresdner Stadtbücher. Soeben erscheinen zwei neue Veröffentlichungen des Statistischen Amtes der Stadt Dresden, und zwar das Statistische Jahrbuch unter dem Titel „Dresden in Zahlen 1929" und der Bericht über die Verwaltung der Stadt Dres den 1929. In beiden Fällen ist es auch diesmal gelungen, die Veröffentlichungen schnellstens herauszubringen. Das Statistische Jahrbuch enthält in seinen Zahlenübersichten fast ausnahmslos die Ergebnisse des Jahres 1929. Außerdem sind aber auch wich tige Ergebnisse aus dem Jahre 1930, wie beispielsweise schon die Neichstagswahl vom 14. September 1930, sowie wissenswerte Zahlennachwcise über die Richtzahlon, die Preise, über die Er werbslosenfürsorge, Arbeitsvermittlungen und über den für Dresden so bedeutsamen Fremdenverkehr bis zum Monat Augzrst 1930 enthalten. Im übrigen bietet das Statistische Jahrbuch in seinem ansprechenden äußeren Gewand inhaltlich ein reiches Zahlenmaterial und unterrichtet den Leser eingehend über das Stadtgebiet und die Vevölkcrungsvorgänge, über das Grund eigentum, die Wohnungen und die Bautätigkeit. Uber Erziehung und Bildung, gibt ferner Aufschluß über das Gesundheitswesen und die Wohlfahrtspflege, über die Entwicklung des Verkehrs und vermittelt wichtige Vorgänge aus Gewerbe und Landwirt schaft. Der Verwalt ungsbericht gliedert sich, wie im vori gen Jahre, in 11 Abschnitte. Ein einleitender Aufsatz befaßt sich mit Stadtgebiet und Bevölkerung. Des weiteren gibt das Werk einen genauen Ausschluß über die allgemeine Verwaltung. Fer ner wird in knapper und sachlicher Form über die Zusammen setzung des Stadtverordnetenkollegiums und seine umfangreichen Arbeiten berichtet. Sodann folgen die Berichte über die einzelnen städtischen Aemter. Alles ist darin verzeich- vermeiden mutz, was den echten Herzschlag verraten könnte und was den Eindruck erwecken würde, daß die Geistesarbeit kalt gestellt worden sei. Endlich Komponisten, denen Musik Herzens sache ist. Und so kam es. datz man nicht innerlich leer das Got teshaus verließ. Leer, wie man aus den Konzertsälen gegangen ist. Warmes Leben erblühte sofort aus dem Hymnus für fünf stimmigen gemischten Chor, Orgel, Harfe, Solovioline und Geigenchor „In Ewigkeit" (Werk 23) von Heinrich Scha^ li t. Ein« klangschöne, farbige, geschickt aufgebaute und mit wirksame,, Gegensätzen ausgestattete Tondichtung, die natürlich und gesund empfunden, die Gottlieit fühlend aus der Feder ge flossen ist. Gewaltig in den Mitteln ist der „Bre tonische Totengesang" von Philippine Schick, der die Schrecken des Fegefeuers und das nngstliäM Flehen der Toten in packen, der Vertonung schildert. Nur in den Fehler ist Philippine Schick verfallen, daß sie an die dichterische Grundlage von außen heran- tritt, indem sie alle verfügbaren Möglichkeiten des großen Oräiesters einschließlich der Orgel und der menschlichen Stim men zur Charakterisierung einsetzt und das ganze Tonstück mehr mosaikartig zusammcnsetzt als aus sich heraus oufbaut und steigert. Mit Introduktion, Praeiudium und ?uge für Orgel zeigt sich Hons Uldall alz kontrapunktisch ichercr, eine aparte Thematik. Harmonik und Melodik behcrr. chendcr und in der Klangivelt der Orgel sich trefflich ous- nennendcr Musiker. Den Abend krönte dos „Stabat mater" von Peter Cornelius, dos in Deutschland seine erste Auf. fllhrung erlebte. Es ist ein tief angelegtes, echt religiöses, allen äußeren Effekten aus dem Wege gehendes, in vornehmen Chor satz und edle Orchestcrtcchnik gekleidetes Werk, das trotz einiger Längen auf den Zuhörer einen nachhaltigen Eindruck ausübt. Der berufene und erfahrene Leiter dieser Kirchenmusik war .Karl Maria Pembaur. Die Chöre ließen ein feinfühliges und eindringliches Vorstudium erkennen. Das Orchester sOrchestcrschule der Staatskapelle) erfüllte ausgezeichnet seine Aufgabe, die Solis befanden sich bei Margarethe Thum, Martha Adam. Robert Bröll und Fred Drissen in besten Händen. Vortreffliche Helfersdienste leisteten Willibald Roth, die Dresdner Liedertafel und der Sinfoniechor. Nit bestechender Technik und seinfiihüger Registrierung spielte Karl Hoyer das llldallsche Orgelwerk und zeigte sich auch in dem übrigen Orgelpart als sicherer und erfahrener Musiker. Otto Hollstem. Dresdner Lichtspiele Der Schöpfer des ersten größeren Tonfilmes „Atlantic", E. A. Dupont. hat wiederum einen Tonfilm ernsten Charakters geschaffen, dessen Eindringlichkeit sich niemand entziehen kann. Der gegenwärtig im Capitol lausende Tonfilm „Zwei Welten" ist nicht nur in der Wiedergabe von Bild, Ton und Sprache «in Meisterwerk, sondern auch die Behandlung des konsequent durchgeführten Themas könnte nicht eindringlicher gestaltet sein. Den unlösbaren Konflikt zwischen zwei Welten bringt die Liebe eines jungen österreichischen Offiziers zu einem edlen Mädchen jüdischer Rasse. Den Rahmen bilden Ereignisse in einem polnischen Städtchen im Kriegsjahr 1917. Die erfah renen Väter der beiden jungen Leute wissen nur allzugut. datz die Weltanschauungsgegensätze unüberbrückbar sind. Der Film endet zwar disharmonisch, doch entspricht das völlig der Ent wicklung der Ereignisse und dem wirklichen Leben, das der Film in gewissem Sinne doch widerspiegcln will. Ein Stückchen Pariser Leben mit den bescheidenen Freun den. den Spitzbübereien, dem bißchen Liebe, der Rauferei unter Gleichgesinnten, dem großzügig lächelnden Verzicht, das ist in kurzen Worten der Inhalt eines französischen Tonfilmes „Unterden Dächern von Pari s", der nach einem deut schen Klongsilmsystrm hergestellt ist und gegenwärtig im Ufa- Palast auf beste unterhält. Dieses liebenswürdige, humorvolle und leichtbeschwingte Scherzo hat Rend Clair in der Tat zur Freude der ZusckMier geschrieben. Das Leben unter den Dächern von Paris — oder „Sous les toits de Paris" — ist so einfach, lebendig unteudenziös in fröhlichvcrsöhnendem Licht dorgeslellt. so datz diese klein« Alltaosgeschichte dem Zuschauer zum Erlebnis wird. Ein weiterer Vorzug des Filmes ist. datz man ihn nicht ins Deutsche übersetzte, er hätte nur dadurch ver loren. So versteht ihn jeder, so klar und einfach ist die Hand lung, so ausdrucksvoll die Darstellung. Die neue Toufilmoperctiö in den U. - T. - Lichtspielen „Die drei von ü o r T n n k st e l l c" ist ein lustiges Spiel von sorg loser Jugend, von Glück und Liebe. Drei, dem Ernst des Lebens aus dem Wege gehende junge Männer entschließen sich auf der Suche nach einem Beruf zur Errichtung einer Tankstelle. Die beste Kundin ist alsbald ein fesches Mädel, das alle drei, natiir- net, was in den städtischen Amtsstellen Im Jahre 1929 geschaffen wurde und was in diesem Jahre kommunalpolitisch von Be lang war. : Das Katholische Pfarramt Dresden-Strehlen befindet sich einstweilen in der Wohnung des Pfarrers. Dresden-A. 1, Taschenberg 3. : Gesamtverbandssekretariat für Sachsen! Die Landes geschäftsstelle des Gesamtverbandes der christlichen Gewerkschaf ten für den Freistaat Sachsen, die bisher ehrenamtlich verwaltet wurde, ist ab 1. Oktober wieder hauptamtlich besetzt. Landesgeschäftsführer ist Herr Reimer Mager. Das Büro befindet sich in Dresden-N. 6, Hauptstraße 38, 1., Fernruf 54682. : Die Eingemeindung von Wachwitz genehmigt. Am Sonn- tag fand in Wachwitz über einen Antrag der Gemeindevorord- noten, die Eingemeindung nach Dresden bis zur nächsten Voll ergänzung des Gemeindeverordnetenkollegiums nicht stattfin. den zu lassen, nochmals eine Gemeindebürgerabstimmung statt Von 1016 Stimmberechtigten haben 300 gegen und 27 für den Antrag gestimmt. Das Ministerium des Innern hat daraufhin am Montag die Vereinigung der Gemeinde Wachwitz mit de, Stadt Dresden genehmigt. : Todesfall. Am Sonnabend verstarb im Alter von 76 fah ren Stadtrat a. D. Dr. Körne r. Der Verstorbene war längere Jahre als Stadtrat in Freiberg und als Bürgermeister in Eibenstock tätig. Im Jahre 1896 trat er in das Dresdner Rats- Kollegium ein, um die Leitung der Wohlfahrtspolizei zu über nehmen. Gleichzeitig wurde er auch Vorstand des Militär- und Ouartieramtes. Am 16. Mai 1899 wurde ihm das Stadtbau amt B, das Feuerwehr- und Fouerpolizeiamt, das Brandversiche rungsamt und das städtische Fernsprechwesen übertragen. Aus Anlatz seines 25jährigen Ratsjubiläums am 1. April 1921 wurde Stadtrat Dr. Körner mit der goldenen Ehrendenkmllnze der Stadt Dresden ausgezeichnet. Im Jahre 1922 trat Dr. Körner in den Ruhestand. Dr. Bänger sechzig Jahre alt. Der frühere sächsische Mi nisterpräsident Bänger, der 1914 zum Kammergerichtsrat und 1919 zum Reichsoiiwalt ernannt wurde, übernahm nach dem Kriege die Leitung der deutschvolksparteilichen Organisation in Leipzig und wurde 1920 in den Sächsiscl>en Landtag gewählt. Am 5. Januar 1924 trat er in das Kabinett Heldt als Justiz- minister ein und hat dieses Amt 314 Jahre lang verwaltet. Im Juli 1927 schied Dr. Bänger infolge einer Aenderung ln der Parteikonstellation aus. erhielt aber am 1. Februar 1929 das Volksbildungsministerium übertragen und wurde dann im Juni desselben Jahres zum Ministerpräsidenten gewählt. In den politischen Stürmen, die das zweite Haager Llbkommen umbrau sten, kam das Kabinett Dünger zum Sturze. Dr. Bünger hat den Weltkrieg als Offizier mitgemacht und gehört dem Säch sischen Landtage als Abgeordneter des Wahlkreises Leipzig an. lich heimlich verehren. Auch sie entdeckt bald ihr Herz und in echt weiblicher Art erobert sie sich den Mann ihrer Liebe. Die beiden anderen leisten resigniert Verzicht. Einer Tonfilm- operettc angcpatzte Melodien und Lieder, dazu ein liebenswür- diges Darstcllerensemble mit Willi Fritsch und Lilian Harvey in den Hauptrollen tun ein übriges, um das Publikum bis zun, Schluß in bester Stimmung zu erhalten. Im Prinzeß-Theater läuft der erste Alpentonfilm, der den Titel „Der Sohn der weißen Berge" trägt. Der Held dieses Filmes ist der allen bekannte und beliebte Alpinist Luis Trenker. herrliche Alpenpracht ist der wirkungs- volle Nahmen dieses grotzangelegten Sportsilms. Turn (Luis Trenker) und seine beiden Freunde Corel und Coste vertreten die Farben Deutschlands in den Wintermeisterscliaften der Schweiz in Grindelwald. Durch ein Mißgeschick muß auf Turri verzichtet werden. Ohne ihn ist aber ein Sieg der deutschen Fa,i>cn nicht möglich. Im letzten Moment kann er noch zu dem bedeutungsvollen Langlauf starten. Nun folgt ein atemrauben des Langlaufrennen durch die wunderschöne, weiße Bergwelt, der Höhenunkt des Filmes. Aus diesem Rennen geht schließ lich Deutschland als Sieger hervor, und im Jubel der Tausenden findet Turri seine Christine lMario Solvcg): di« kleine Ameri kanerin Mary (Renate Müller) sieht dem Glück der Bergmen. sehen neidlos zu. — Die anderen Darsteller, die sich gut in den Rohmen des Ganzen «infügten, waren: Berthe Ostyn. Sophie Pagny, Michael v Newlinski. Leo Peukert, Felix Bressart, Jim Garald. Marcel Mermino. Karl Steiner. Emmerich Albert. In der Vorschau sah man die tönende Fox-Wocl)enschau mit der Uebertragung der Tore des Fuhball-Länderspieles Deutsch, land —Ungarn in Dresden. Das alte Problem des Mannes zwischen z,vel Frauen, de» handelt der Film „Ehe in Not", der in den Kammer-Licht. spielen seine Anziehungskraft ausübt. Der Titel hält nicht, ivas er verspricht. Von einer Not der Ehe kann man nicht gut snrechen. wenn zwei reife Menschen sich aegenseitig das Leben scbmer wackren und schlicklich nur aus Pflichtgefühl gegen ihr Kind zusammenbleiben. Gut charakterisiert sind die drei Men schen: der gutmütig-lxrssive Mann (Walter Rilla), die in ihrer Ehe im'.usricdene und dadurch launenhafte Fra» (Elga Brink) und die heiter gütige Evelnn Holt, in der der Mann sein Ideal siebt. Gut tnvisieren weiter in Nebenrollen Alfred Abel und Fritz Kampcrs.
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