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Sächsische Volkszeitung : 25.07.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193007257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300725
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300725
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-07
- Tag 1930-07-25
-
Monat
1930-07
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 25.07.1930
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sorgcverbände durch den Landesverbund erfolge. Viele Schwie rigkeiten und Ungerechtigkeiten würden dadurch beseitigt. Die sen Erwägungen trage die Vorlage Rechnung. Abg. Frau Körner sKomm.) begründete Anträge auf ein heitliche Regelung der Richtsätze der Vezirkssücsorgeverbände für ganz Sachsen. Neufestsetzung der Unterstützungssätze und ' Streichung verschiedener Paragraphen des Wohlfahrtspflege- gesehes und der Fürsorgepslichtverordnung. Minister des Innern Richter widersprach diesen Anträgen. Die Frage der Unterstützungssätze sei eingehend geprüft worden. Die Rückerstattungspflicht beruhe auf Reichsrecht. Das säch sische Gesetz enthalte demgegenüber sogar noch Vorteile, die bei Annahme der kommunistischen Anträge wegfallen würden. Was die Heranziehung der Kinder zur Unterstützungspflicht angehe, so sei ausdrücklich bestimmt, dah diese Pflicht nur soweit reiche, wie der standesgemäße Unterhalt der Kinder nicht darunter leide. In der Aussprache wandten sich die Redner der So zialdemokraten und Kommunisten gegen das Gesetz, der sozial demokratische Fraktionsredner auch gegen die kommunistischen Anträge. Von deutschnalionaler Seite wurde die Annahme der Regierungsvorlage befürwortet. — Die Vorlage und die dazu gehörigen Anträge wurden dem Ausschuß überwiesen. Präsident Wecke! schlug dem Hause vor, den Landtag bls Dienstag, den 30. September, zu vertagen. Abg. Renner (Kom.) forderte Fortsetzung der Tagung und Abhaltung einer Sitzung »m kommenden Dienstag. Der Landtag beschloß jedoch, sich bis zum 30. September zu vertagen. Hierauf entstand auf den Tri bünen «in ungeheurer Lärm. Präsident Weckel, der sich nicht mehr verständlich machen konnte, ließ einen der wildesten Schreier von der Tribüne entfernen. Als der Abg. Eber! (Soz.) zur Tribüne hinaufrief: „Ihr seid ja aus der Zentralherbcrge bestellt!", kam es zu einem un glaublichen Durch einander. Die Kommunisten spran gen von ihren Plätzen und drangen aus die Sozialdemokraten ein. Es kam beinahe zu einer Schlägerei. Präsident Weckel sah sich gezwungen, die Sitzung zu unterbrechen. Nach Wiedereröffnung der Sitzung verkündete Präsident Weckel, daß der Aeltestenrat beschlossen habe, die Abgeordneten Nenner, Siegel und Sindermann zu rügen und von der heuti gen Sitzung auszuschließen. Abg. Renner war nicht im Saale anwesend. Siegel und Sindermann verließen den, Saal nicht, worauf Präsident Weckel die Sitzung auf weitere 10 Minuten unterbrach. Nach abermaliger Eröffnung teilte der Präsident mit, daß Abg. Renner einfach, die Abgeordneten Siegel und Sin dermann für 21 Tage von der Sitzung ausgeschlossen sind. Es entstand neuer Lärm bei den Kommunisten. Die Abgeordneten Herrmann und Wehner wurden zweimal zur Ordnung gerufen. Nur langsam trat Ruhe ein. Abg. Herrmann (Kom.) begründete den kommunistischen Antrag, die Regierung zu beauftragen, den Maximal arbeitstag. allgemein auf 7 Stunden festzusetzen, den Arbeitstag für Jugendliche und Frauen, sowie für Bergarbeit unter Tage auf 6 Stunden; ferner die Durchführung des Sieben stundentages in den staatlichen Werken beschleunigt in Angriff zu nehmen und endlich den Gemeinden Anweisung für eine gleiche Maßnahme zu erteilen. Der Ausschuß schlug vor, den Antrag abzulehnen, die Re gierung aber zu beauftragen, bei der Reichsregierung für die alsbaldige Vorlage eines Gesetzes zur Verkürzung der Arbeits zeit einzutreten und die Leitungen der staatlichen Werke zur Einhaltung einer Höchstarbeitszeit von täglich acht Stunden zu veranlassen und auf die Gemeinden im gleichen Sinne einzu wirken. — In diesem Sinne wurde nach kurzer Aussprache be schlossen. 17.40 Uhr wurde die Sitzung geschlossen. Der Landtag geht bis zum 30. September in Ferien. Orrrelrn unä Umgebung Das Kreuz -es Südens am Kimme! von Dresden In dem Stcrnschauspiel „Das Geheimnis des Kreisels Erde", das jetzt jeden Sonntag um 1714 Uhr im Städtischen Planetarium zu Dresden gespielt wird, erleben wir eigenartige Dinge. Wenn der Kreisel Erde rasch weitertaumelt und die Jahr tausende in Sekunde» ablaufen, dann kommt die Horizontebene unserer Heimat in immer andere Lagen zum Gesamthimmels gewölbe und so kommt es dann, dah wir bis jetzt uns bekannte Himmelsstriche vom Südhimmel im Sachsenlande zu sehen be kommen. An dem künstlichen Himmel können wir zur Ab wechslung auch einmal rasch um Jahrtausende rückwärts tau meln, so z. B. aus 3000 Jahre vor Christi Geburt. Um diese Zeit sind an dem heimatlichen Himmel in Dresden ganz beson dere Dinge zu sehen. Himmclswächter, d. h. Polarstern, war damals ein Stern vom Sternbild des Drachen. Tie beiden Himmelswagen fuhren damals deichselrückwärts, aber wunderschön symmetrisch um den Himmelsnordpol. In den langen Winternächten leuchtete dann immer zu gegebener Nachtstunde sim Januar z. B. um die Mit ternachtsstunde) der ganze Horizont unserer Heimat ringsum wie ferner Feuerbrand. Das Helle Band der Milchstraße legte sich ringsum an unserem Gesichtskreise aus, und dann immer «twa 2 Stunden später nach diesem Ereignis erschien, wenn es recht klar war, tief im Süden das Kreuz des Südens, das Wahr zeichen vom Südhimmel von 1930 über dem Horizont von Dresden. Die Sonntags-Vorführung „Das Geheimnis des Kreisels Erde" hat so starken Anklang gefunden, daß am nächsten Sonn tag, den 27. Juli, dieses Stcrnschauspiel zweimal aufgesührt wird, u. zw. um 15.'4 und 1714 Uhr mit allgemein verständlichem Bortrag von Dr. Villinger aus Jena. Aus der Ratssitzung Der Rat genehmigte in seiner letzten Sitzung den Geschäfts bericht der Stadtbank über das Geschäftsjahr 1929 und beschloß, den nach Abschreibungen und Abführung von 250 000 Mark für gemeinnützige Zwecke an die Stadlkasse verbleibenden Rein gewinn von 27 677 M. zur Stärkung der Ausbaurücklage zu ver wenden. Ebenso wurde der Geschäftsbericht der Grundrcntcn- und Hnpothekcn-Anstnlt für 1929 genehmigt und die Uebcrwel- sung des nach Abführung von 50 000 M. für gemeinnützige Zweck:« des Stadthaushalts verbleibenden Ueberschuß von zeichnet ist. ° Der Sporn aus innßivem Gold wiegt mehr als 400 Gramm und ist reich mit Gruben-Email dekoriert. Dank der wundervoll guten Erhaltung wird der Schatz, der wohl in einem großen amerikanischen Museum landen wird, in Zukunft ein klassisches Stück in der Geschichte der Kunst der Bölkcrwande- cungszeit darstellen. Theater un» Musik Hygiene-Ausstellung. Die deutsche Bühne für hy gienische V o l k s b e i e h r u ng. die z. Zt. im großen Aus- ftettnnaslaal gastiert will durch dramatische Darstellung und zwar b-sonders durch das gesprochene Wort über Volkskrank lheuen auintaren. dieser Beziehung geschieht zivar heute aiierhand und der Ausklärungsackeii ist ein ganz wesentliches Znrückgehen so manckier dieser Krankheiten, insbesondere der Syphilis, zu danken, die das am ersten Abend gegebene Ten- denz-Sckiaiispicl „Tie weiße Pest" behandelt. Dennoch liegt nach vieles im Argen und die Fortsetzung der Aufklärungsarbeit kann nur von Nutzen sein. Deshalb muß die Mitwirkung dieser tbeaiislischen Schauspieler dankbar begrüßt werden. Das Stück zeigt die Verhängnisse aus, die aus einem einzigen Fehltritt erwachsen und eine ganze Familie zugrunderichten können. Es weist aber auch de» Weg der Rettung und ivarnt vor dem Kur pfuscher. Tic Szene» sind von F. H. Sch wank-Tel fab sehr ein dringlich und weitab von aller Sensalionsmache gestattet. Die dramatische Spannung ist dabei nicht zu kurz gekommen. Schär feren Umriß der Symptome hätte man noch wünschen mögen, ricrvöse sund hysterische!) Menschen könnten sich sonst leicht piundlvs beunruhigen. Das Stück wurde von den Vertretern der Hanplrollcn Heide Müller-Manger, PH. Müller-Manger. Moria Reickia>dl. Karl Magcrsup;>e, Willi Wanncr gut gespielt und machte sichtlich Eindruck auf das zalreich erschienene Publi kum. Zck. Wiener Deutschmeister-Konzerte im Linckeschen Bad in Dresden. Edi Kugler wird am 28., 2V. und 30. Juli mit seiner bekannten Wiener Deutschmeister Kapelle, bestehend aus 30 unisvrmierten, zum großen Teil ehcm. Angehörigen des Hoch- «nd Deutschmeister-Regiments, ein Gastspiel geben. Ein ganz 89 549 M. satzungsgemüß an die ordentliche Rücklage beschlossen. Der Rat beschloß ferner, den Nachtdien st der Wohl fahr t s p o l i z e i in der Rathauswache zusammenzufassen und die übrigen Wohlfahrtspolizeiwachen vom 18. August ab in der Zeit von 21 bis 7 Uhr geschlossen zu halten. Die Mög lichkeit nächtlicher Hilfeleistung für die Bevölkerung bleibt trotz dem im bisherigen Umfange bestehen. Die Ralhauswache soll mit Kraftwagen ausgerüstet werden. Der DeuNche Skädke!ag in Dresden Am 26. September tritt der Deutsche Städtetag nach drei jähriger Pause in Dresden zusammen, um zu den gegenwärtigen Sorgen der Kommunen Stellung zu nehmen. Die Tagung wird durch ein Referat des Präsidenten des Deutschen Slüdte- tages, Dr Mulert, eingeleitet. Dr. Mulert wird dabei über die Tätigkeit des Deutschen Stüdtetages in den 25 Jahren sei nes Bestehens sprechen. Oberbürgermeister Luppe (Nürnberg) wird über „Arbeitslosenversicherung und Gemeindehaushalt" sprechen. Am 27. September findet ebenfalls in Dresden dis Hauptversammlung des Preußischen Städtetages statt. Im Erholungsheim Schloß Dittersbach bei Dürröhrsdorf, an der Eisenbahnlinie Arnsdorf—Pirna, das für weibliche städtische Angestellte sowie für sonstige weibliche Einwohner oder Familien der Stadt Dresden bestimmt ist, sind von Ansang August 1930 ab Zimmer versügbar. Pensionspreis täglich 3.50 und 4 NM. Der große Park bietet Gewähr für eine gute Er holung, auch ist Dittersbach von ausgedehnten Waldungen um geben. Anmeldungen und Auskunft beim Stiftsamt, Neues Rathaus (Eingang Ringstraße). 4. Obergeschoß, Zimmer Nr. 463. : Eine Wallfahrt nach Wölmsdorf bei Sebnitz ist, wie uns Herr Georg Scholze, Königsbrücker Straße 33, mitteilt, für 3 1. August (Schutzengelscst) geplant. Die Teilnehmer der Wallfahrt treffen sich zu einer Vorbesprechung am Sonntag, 24, August, 16 Uhr im Kolpingshaus. : Zusammenschluß der Rentner. In langen Verhandlungen ist es gelungen, den Dresdner Kleinrentnerverein mit der Orts gruppe Dresden des Landesverbandes Freistaat Sachsen im Deutschen Rcntncrbund zu verschmelzen. Offiziell wurde dieser Zusammenschluß in einer am Dienstag im Westendschlößchen stattgefundenen Versammlung vollzogen. : Unfallchronik. Während des am Mittwochnachmittag hier niedcrgegangencn Regens kam auf der Pfotcnhaucrstraße ein Motorradfahrer infolge der Glätte der Straße zum Sturz und mußte mit einem Beinbruch ins Iohannstädtcr Krankenhaus gebracht werden. — An der Ecke Stern- und Lützowstraße stieß gestern mittag ein Motorradfahrer namens Beutel aus Mickten mit einem Personenauto zusammen, wurde vom Rade geschleu dert und blieb mit einem schweren Schädelbruch liegen. Er wurde ins Earolakrankenhaus gebracht. auf Humor und fröhlichste Wiener Gemütlichkeit eingestelltes Programm mit vielen Ucberraschungen wird jedem Besucher einen Abend ungetrübten Genusses bieten. Die Eintrittspreise sind so niedrig gehalten, daß jedermann diese außerordentliche Gelegenheit benützen kann. Karlen bei F. Ries, Seestr. 21. Staatliches Kupferstichkabinett. Freitag, den 25. Juli 1930, findet nachmittags von bis 1^7 Uhr die nächste amtliche und unentgcttliche Führung durch die Ausstellung „Der Zwinger, seine Entstehung und Geschichte" statt. Dresdner Lichtspiele „Menschen im Busch" ist ein interessanter Afrika- Expedilions-Tonfilm betitelt, der im Capitol mit Recht große Anziehungskraft ausübt. Die Absicht der Hersteller Gulla Pfeffer und Dr. Fr. Dalsheim, das Publikum einen Arbeitstag im Kreis einer Togv-Negerfamilie verleben zu lassen, ist durchaus geglückt. Unmerklich fast gerät man in den Bann der afrikanischen, sonnendurcl)glühten üppigen Landschaft und eines Stammes Menschen, der eigener Gesetzlichkeit, folgt. Mit dem Aufgang der Sonne beginnt das Tagewerk der großen Familie Mcsas; teils in Pflanzungen, teils daheim am Spinn rocken oder am „Herd" wird fleißig geschafft. Ter Mittag vereint die Familienmitglieder beim Essen. Der Nachmittag ist der Hausarbeit gewidmet: Männer weben, Frauen formen ge schickt Kochgeschirr, Kinder üben sich im Spiel. Draußen brennt unbarmherzig die Sonne, Mensch und Tier bevorzugen deshalb den Schatten, den uralte Bäume spenden. Am Abend tanzen Männer, Frauen und Kinder in wilden Rhythmen und schüt telnden Körperbewegungen: seltsamster Kontrast zwisel-en abend ländischer Zivilisation und überlieferter Negerkultur. Die ein zigartige Wirkung des ganzen Werkes wird aber noch erhöht dadurch, daß man alles hört, ivos da geschieht. Zudem gibt der letzte Gv»l>crneur der ehemaligen deutschen Kolonie Togo, der Forscher Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg, in klarer und fesselnder Weise eine Einführung in das ethnologisch sehr wertvolle Forscherwerk. » Die Hal-bandgeschichle der Königin Maria Antoinette, wie sie im Frankreich Ludwigs XVI, zu einer das Königtum auss schwerste kompromitIrrenden Affäre auswuchs, ist einem Der Prozetz gegen die Kygiene-Aiisfkellung Dresden, 24. Juli. Bor der ersten Ferienkammer für Han delssachen beim Landgericht Dresden wurde am Mittwoch über einen Streitfall zwischen dem Chemiker Prof. Dr. v. Kappf, Leiter der Gesellschaft für Säure-Therapie in München, als Klä ger und der Internationalen Hygiene-Ausstellung Dresden als Beklagte verhandelt. In der Ausstellungshalle „Aberglau ben und Bolksgesundheit" hängt ein Bild, aus dem allegorisch dargestellt wird, wie ein Mann im Sumpfe des Aber glaubens versinkt. Ergänzend zu dieser Darstellung führen kleine Täfelchen namentlich eine Reihe von Heilmethoden und Mitteln auf, die in den wenigsten Fällen in exakter Verbindung mit der Wissenschaft stehen, auf die aber vielfach kranke Men schen als Selbsthilfemittel zurückgreifen. Sinnbildlich wird aus dem genannten Bilde der einzig richtige Weg zum Arzt gezeigt. Auf einem der kleinen Täfelchen ist auch die Säurethera- p i e genannt und durch diese Verbindung mit dem Thema „Aber glauben und Volksgesundheit" fühlte sich der Kläger wissen schaftlich und geschäftlich geschädigt, er vertrat den Standpunkt, dah man die Säuretherapie unter den Begriff Aberglaube regi striere. Die Beklagte wandte ein, daß sie den einzelnen Metho den und Mitteln die Heilwirkung nicht abspreche, dagegen warne sie aber davor, diese Mittel ohne ärztliche Beratung und Ueber- wachung anzuwrnden. Ein unlauterer Wettbewerb, den der Kläger in einer von ihm konstruierten Unterstützung der Aerzte erblicke, schalte aus. Da die Vergleichsverhandlungen scheiter- ten, wurde ein neuer Termin auf Anfang August festgelegt. Die Schadenersatzsumme beläuft sich angeblich auf 25 000 Mark. Unfallschutz im Bauernhof -er Ausstellung Wie die Pressestelle -er Lanbwirtschaftskammer mitteitt, ist im Bauernhof der Gruppe Landwirtschaft auf der Inter- nationalen Hygiene-Ausstellung Dresden 1930 zu sehen, in welch einfacher und doch wirksamer Weise der Unfall- schütz sich mit den baulichen, maschinellen und anderen be trieblichen Einrichtungen sowie mit den Forderungen nstrt- schafklicher, schutzsicherer Arbeitsweise vereinigen läßt. An der Unfallverhütung muß jeder im Betrieb Beschäftigte Mitwirken und durch Aufklärung bei seinen Mitarbeitern dieses Verant wortungsgefühl zu verbreiten suchen. Ueberall in der Land wirtschaft sind Gefahrenquellen vorhanden. Dieses wird aus der Gruppe Landwirtschaft der Internationalen Hygiene-Aus stellung besonders einprägsam geschildert. Auch werden Ein richtungen für die erste Hilfe kxu Unfällen gezeigt. Im landwirtschaftlichen Gehöft der Gruppe Landwirtschaft findet am Sonnabend, den 26. Juli, 5 Uhr nachmittags, ein ländliches Fest statt: „Bauernspiel und Bauernspaß". Mit wirkend sind di« Spielgruppe H. Ncdlich-Dresden und die Tanz gruppe G. Nihsche-Hellerau. Derurkettker Wechfelfülfcher Das Gemeinsame Schöffengericht Dresden verhandelte gegen den Fuhrwerksbesitzer W. aus Nadeberg wegen gewinn süchtiger Urkundenfälschung und Betrug. W. hatte im Jahre 1926 die Sanierung einer Futtermittelhandlung übernommen und damit die Einziehung von Außenständen für dieselbe. Die Einziehung der Rechnungen bewirkte er in den. ihm zür Last gelegten Füllen derart, daß er den betreffenden Gutsbesitzern Blankowechsel vorlegte und diese unterschreiben ließ. In die Blanketis setzte er dann weit höhere Beträge ein, als die Rech ming betrug. Er entlockte in weiteren Fällen den Guts besitzern zwecks „Verlängerung" der Zahlungsfrist der Wechsel wiederum Blanketts, die er mit Summen von mehreren tausend Mark widerrechtlich ausfüllte. Die Aussteller der Wechsel, die so unvorsichtig waren, dem Angeklagten die Blankette zu unter schreiben, sind dadurch in sehr schwierige Lage gekommen und haben bedeutende Geldverluste erlitten. Das Gericht verurteilte W. zu einer Gefängnisstrafe von 0 Monaten, sowie 3000 RM Geldstrafe, ersatzweise weiteren 100 Tagen Gefängnis. Ferner wurden ihm auf drei Jahre die bürgerlichen Ehrenrechte aber, kannt. : Im Wasser vom Herzschlag ereilt. Am Dienstagnachmit tag ertrank im Familienbad Mockritz der 8 Jahre alte Sohn eines auf der Portikusstraße wohnhaften Kassenboten im Bei sein seiner Eltern. Die Leiche wurde erst Mittwoch früh gefun den. Nach den Ärztlichen Feststellungen hat das Kind einen Herzschlag erlitten. — Der Schriftsetzerlehrling Fritz Kretzschmar aus Großenhain war mit dem dortigen Schwimm verein nach Coswig gekommen, wo ein Wasserballspiel mit einer anderen Mannschaft ausgetragen werden sollte. Als das Spiel zu Ende war und Kretzschmar bereits das Wasser verlassen hatte, wurde er plötzlich von einem Herzschlag ereilt, der zum sofortigen Tode führte. französischen Tonfilm zugrunde gelegt, der im Ufa--Palast gezeigt wird. Für die deutsche Aufführung hat man dem Werk bis auf wenige Stellen die Dialogszenen genommen, so baß die an sich spannende Handlung (nach einem Roman von Alexander Dumas gestaltet) allzu zerdehnt erscheint. Im allgemeinen aber arbeitete die Regie unter Gaston Ravels gut, besonders die Massenszenen sind äußerst wirkungsvoll. Die Szenen um Kardi nal Roher aber hätten einer sorgfältigeren Bearbeitung bedurft. Bon den Darstellern gefällt besonders Diana Karenne in der Doppelrolle der Maria Antoinette und der Oliva durch aus geglichenes Spiel. d Der neue Tonfilm im Zentrum „Heute Nacht — eventuell" stützt sich auf einige witzige Episoden und nette musikalische Schlager von Fritz Rotier und Robert Stolz. An sonst aber ist das Manuskript ziemlich dürftig und muß durch Wiederholung der gleichen Szenen Im Tanzlokal und Einstreuen von Schlagern lebendig gemacht werden. Der Zuschauer weih schon nach den ersten Szenen, daß das Ehepaar Jürgen — Jenny dichtet heimlich Schlagertexte, die immer gleich mit Banknoten- bündeln honoriert werden, Hans, der Privatgelehrte, schwärmt für Beethoven und erforscht die Papageienkrankheit — am Schluß sich ausgesöhnt in die Arme sinken wird. Und da auch die Rollen ziemlich schablonenhaft gezeichnet sind, bleibt für Johannes Riem ann und Jenny Iugo nicht viel zu tun übrig. Ganz in seinem Element ist dagegen Siegfried Arno als Gigolo-Friseur, gewandt und von jugendhafter Fröhlichkeit Fritz Schulz als Kapellmeister und als dritter im Bunde der zungengewandte Otto Wall bürg. Diese drei sind der Erfolg des Ganzen. Atlantis. Länder. Völker, Reisen. Atlontis-Berlag G. m. b. H„ Berlin. Das Iuliheft der Zeitschrift gibt in emörucks- voller Weise Ausschluß über die Kräfte, von denen die indisck)« Nalionalbewegung getragen wird. Gut- Bilder und Aussätze erzählen von Indern aller Kasten, Religionen und sozialen Stufen. Dann nehmen indische Führer selbst das Wort. u. a. sind Reden von Gokhale, Sastri, Sorojiui. Naidu wiedergegeben Weiler enthält das Heft Ticrgespräche von Nt. Lichnowsky aus dem Tierklub in Monte Carlo und wundervolle Pslanzenaus. nahmen von Ernst Fuhrmann.
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