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Sächsische Volkszeitung
- Erscheinungsdatum
- 1930-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193006144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300614
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300614
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-06
- Tag 1930-06-14
-
Monat
1930-06
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung
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Die Frau in Saus und Berus Dresden, 13. Juni. Das Thema des dritten Tages der Frauenwoche in Dres den mar der persönlichen Hygiene gewidmet. In einem Vortrag im Fchtsaal des Deutschen Hygiene-Museums gab Frau Charlotte Miihsam-Werther, Berlin, Mitglied des Reichswirt- schastsrates, Anregungen zur Kultur und Hygiene des städtischen Haushaltes. Ausgehend von der allgemei nen Betrachtung, wie die Frau in jeder Arbeit gleichzeitig Objekt und Subjekt sei, betonte sie die Hygiene alles dessen, was mit dem Haushalt verbunden ist. Im weiteren widmete sie sich ein gehend der Hygiene der Ernährung und der Nahrungs mittel und hob das Lebensmittelgesetz und die Ausführungen zu diesem Gesetz hervor. Im übrigen würdigte sie die Hygiene der Wohnung, der Kleidung und Haushaltsarbeit. — Im folgenden Vortrag gab Geh. Medizialrat Prof. Dr, Straus;, Berlin, auf Grund langer Praxis beachtenswerte Einführungen in „Die Grundlagen der Ernährung". Durch Festlegung des Ernährungsbedarfes, des Eiweißminimums, das er auf 60—80 Gramm sestgelegt sehen möchte, und der Begriff der Verdau lichkeit führte er zu der von ihm grundsätzlich vertretenen For derung der gemischten Ernährung. Er sprach sich gegen die Auswüchse des „Nohkostfanatismus" und der „Vitamiupsychose" aus und schloss seine Ausführungen mit einem Appell an die Frauen, diesen mitbestimmenden Faktor hygienischer Lcbcns- gestaltung grundlegend zu beeinflussen. Ter Nachmittag brachte zunächst einen Vortrag der Land- tagsabgcordnetcn Dr. med. H. Freiin von Walter-Berlin über „Die persönliche Hygiene der Frau im Hinblick aufihre generative Aufgabe". Die Pflege des weib lichen Körpers dürfe in ihrer eigensten Art nicht übertrieben werden. Die Frau und werdende Mutter sollte im allgemeinen ihr gewöhnliches Lebenstempo beibehalten. Sauberkeit, Er nährung und Leibesübungen müssen sich ihm anpassen. Schmie riger sei die Frage bei der berufstätigen Frau, von denen in Deutschland 20 v. H. verheiratet seien. Aus 100 erkrankte Männer kämen 120 bis 130 Frauen. Hier liege auch eine Ur- saclze des Geburtenrückganges. Die Nednerin forderte zum Schluss Selbstbeherrschung der Frau, die der seelischen Erneucrung den Weg ebne. — Au die Landfrauen ivandte sich die nächste Sprecherin Frau Dr. v. Bredow-Nathcnow. die das Thema Hygiene des Landhaushaltes" behandelte. Das Mustergut der Ausstellung sei schlechthin als Ideal eines Landhaushaltes zu betrachten. Aus ihrer reichen Erfah rung gab sie im übrigen den zahlreich anwesenden Landfrauen eine Reihe praktischer Ratschlage, die die Durchführung hygie nischer Grundsätze im ländlichen Haushalt ermöglichen. Bei spiel und Gegenbeispiel im Lichtbild ergänzten die Ausfüh. rungcn. Der Abend brachte schliesslich einen starkbesuchten Vortrag der Vorsitzenden des Verbandes der weiblichen Handels- uni) Büroangeslelllcn, Kath. M üIler . Berlin. Sie sprach über „Die L e b e n sg e sta l t u n g der berufstätigen Fra u" und stützte sich darauf, das; Ordnung im inneren und äußeren Leben, geistige, sittliche und religiöse Formkraft voraussetzt. Das Nüttel und Ziel der berusstätigen Frau werde bestimmt von den wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen von Familie, Volk und Beruf. Die Arbeit deutscher Fraucnberufsvcrbände habe eine wertvolle Untersuchung ülrer die sozialen und wirt schaftlichen Sierhältnisse der berufstätigen Frau eingestellt und die Ergebnisse in einer Broschüre niedergelegt. In prozen tualen, sehr interessanten Zahlen wird darin Ausschluß über Familienstand. Einkommens- und Wahnungsverhällnisse. Unter- slützungsverpslichtungcn der Angestellten und Arbeiterinnen gegeben. Die Vortragende berührte weiter Fragen der Arbeite, zeit, des Urlaub»'. Arbeitsplatz, persönlichen Umgangs. Arbeite. rechts und Arbeitsschutzes. Nach der Berussari>eit sind Ruhe und Entspannung, Licht, Lust, und Sonne nötig. Weiter muß ten Vorbedingungen zur Weiterbildung gesclzassen werden. Uebcrlastung mit Hausarbeit hinderte» aber leider ost daran. Bei den heutigen Wohnungsverhältnissen sei non Wohnkultur wenig zu sprechen. Ordnung und Planinäßigkeit in allem, in Beruf und Freizeit und Gesundheitspflege, seien zu einer glück lichen Lebonsgcstallung notwendig »m nicht zuletzt auch an den Kult u rgü l e rn te i lzuhabe n. Am heutigen Freitag werden Vortrüge zum Thema: „Hygiene der Arbeit" gehalten, der Sonnabend ist dem Thema: „Hygiene der Frei z« i I" Vorbehalten. Katholische Kirche.—^» Dresden. Kath. Hos- und Propsteikirche. Sonntag, den tk. Juni, 11 Uhr: Theresienmesse von Haydn. Graduate: Benl rreator von Kretschmer. Offertorium: O Deus cgo. Leipzig. Kath. Propsteikirche, Weststraße. Sonntag, den 15. Juni, 0.30 Uhr: Missa in G von Köhler <gem. Chor a cap pella!: Offertorium: „Duo Seraphim" <gem. Chor a cappella): Hl. Segen: „Tantum ergo" von Griesbacher. Nachmittag 3 Uhr: Feierliche Vesper mit Falsibordoni von Ignaz Mitterer; „Im provisation" aus der D-Moll Sonate op. 60 von Max Reger für Orgel. Abends 6 Uhr F-Moll Präludium für Orgel von Ioh. Eeb. Vach. Domkirche zu Bautzen. Sonntag. 15. Juni, vorm. 0 Uhr: Missa Panis angelicus von Koenen für stimmigen gemischte» Chor mit Orgelbegleilung: Offertorium Benedictus von Schalter für ^stimmige» gemischten Chor a cappella. Die übrigen Mesz- teile vatikanischer Choral. Vf«5clrn uncl Umgebung Reichslagung -er Schullandheime Dresden, 13. Juni. (Hestern abend wurde im großen Festsaal des Zoo die Tagung der deutschen Schullandheime, die vom 12.—16. Juni vnberaumt ist, mit Begrüßungsansprachen, Aufführungen von Schulgruppen und Vorführung von Lichtbildern aus sächsischen Schullandheimen eröffnet. Unter de» zahlreichen Besuchern sah man als Ehrengäste die Ministerialräte Dr. Reuter, Dr. Wein hold und Dr. Meier, die Oberschnlräle Dr. Wei de n m ü I l er, Dr. Sturm, Hauptman» a. D. Dörffli ri tz e r lRoles Kreuz), Cchulamtsrat 0! udert, Dr. phil. Kallio (Hessingfors), Lehrerverbünde Hygienische Organisation tDeNische Jugend-Herberge). Der Vorsitzende des Ortsaus schusses St. R. N. Troitzsch entbot im Namen der Dresdner Arbeilsgemeinscl)asl den Willkommensgruß. Er wünscht, daß der gegenwärtige strahlende Sonnenschein die gesamte Tagung begünstigen möge. Nach einigen geschäftlichen Mitteilungen durch den Vorsitzenden bringt Ministerialrat Dr. Reuter den Dank des sächsischen Ministeriums für Volksbildung für die Einladung. Dem ReichMind der Schullandheime seien für das Unternehmen beste Erfolge zu wünschen. Die Landheimbcivegung ist im wesentlichen heilte noch als eine S ch u l ge s u ndHe i t s- srage zu betrachten. Die Schüler und Schülerinnen der großen Industriebezirke sollen jährlich einmal hinausgesührt werden dn das Herz der Natur. Sie sollen einmal ausruhcn, entspannen von allen Nöten und Sorgen im Hause, in der Familie und gesund wieder heimkchren. Neben der schulärzt lichen Betreuung steht gleichwertig die Landhcimbewegung. Einen lieberblick darüber bietet die Abteilung in der Hygicnc- ausstellung. Wohl gibt es noch mancherlei Eimvände gegen die Bewegung, aber das Leben in den Landheimen muß anders sein wie in der Schule. Tie Schullandheime sind die rechte Släite für Beobachtung lind Sammlung. Noch mancherlei Mibcil gibt es. um dem Gedanken des Landheimes zum vollen Segen zu verhelfen. 'Noch mancherlei Schwierigkeiten werden z>l überwinde» sein, aber das sächsische Volksbildungsministe rium ist der Ansicht, daß der Landheimgedanke ein guter ist. 'Ans den Worten der übrigen Redner ging hervor, daß die Landhcimlcule mit besonderer Freude aus allen Teilen des Reiches zusammengekommen sind, da Dresden für die Tagung «ine besonders geeignete Stadt sei. Im Landheim soll ernst ge arbeitet und die Jugend gestählt werden, da nur ein gesundes und kräftiges Volk bestehen kann. Auch ans die Charak terbildung soll eingcivirkt werden. In der Schule sei eine Mechanisierung eingetrctcn, die durch das Großstadttempo her- vorgerufen werde. Der Schiller gehe im Steinmeer der Stadt unter. Daher habe die Landheimbewegung eine umso größere Bedeutung: denn die Jugend soll in den Landheimen das Mecha nische überwinden. Der Körper soll ertüchtigen und der ästhe tische Mensch soll gebildet werden. ...Hinaus aus der Stadt!" ist das Molto der Landhcime. Die Landheime geben Hygiene des Unterrichtes. Hygiene des Geistes. Umrahmt wurde der Abend mit netten Musikvorträgcn cincr Mundharmonika Kinderkapelle, einem sinnigen Spiele von Ellen. Geistern, der Erlösung der Barbarine durch den Ritter vom Rosenberg., Gesang, Spiel. Tanz von Kindern der Dürer- schiile und von interessanten Lichtbildern aus dcw sächsischen Schullandheimen. —ist— Einweihung der neue» Kapelle in Rade» bürg. Sonntag. 15. Juni, findet früh 9 llhr die Einweihung der neuen „K apelle zum Heiligen Kreuz" statt. Nach mittags 4 Uhr ist Segensandacht, anschließend Fcstversainmlung im Ratskeller, Marktplatz. Alle Glaubensgenossen sind zu die sen Feiern hcrzlichst eingeladen! s Archipresbyterat Dresden. Dienstag, den 17. Juni, nachm. 3 Uhr c. t.: Prlcsterkonsercnz im Hause Schloß straße 32. Dresden. M i l i t a rg c m e i n d e. Am Fronleich namstage, Donncrslag. 10. Juni, vormittags 9 Uhr. Teilnahme ain Gottesdienste und an der Prozession in der Hoskirche: in der Garnisonkirche ist vormittags 7 Uhr stille hl. Messe. Nackmit tags 3 Uhr. bei schönem Wetter Treffen vor der Garnisonkirche und gemeinschasllicher Spaziergang durch den Prießnitzgrund nach Klotzsche. Daselbst zirka 5 Uhr Andacht in der Kapelle der Klarissen Schwestern, Königsbrücker Straße 26. Um 6 Uhr im „Kurshaus" Kaffee und 7 Uhr Familienabend mit den katho lischen Vereinen von Klotzsche-.Hellerau und dem KKV. Tänz chen bis 11 Uhr. Gäste herzlichst willkommen: Eintritt frei. Mit der Eisenbahn können Sonntagskarten benutzt werden: Tram 7 bis Klotzsche. Kurhaus — Vom 1. Juli bis 30. Septem ber, finden keine F-amilienabendc statt. i Im Gkscllen-Verei,, Dresden-Zentral spricht am Mon tag, den 16. Juni, Dr. Desczyk über „Katholischer Iungmann und Landtagsnxihl". Die zweite Dresdner Wallfahrt findet am Sonntag, 7. September, nach Wölmsdors bei Sebnit; statt. Eine Wallfäh re r v c r s a m m l u n g ist für Sonntag, 24. August. 4 Uhr nach mittags im Kolpingshaus. Känsferstrnße 4, angesetzt. : Christliche Gewerkschaften. Sonnabend, 14. Juni, 15 Uhr Besichtigung des Westkrastwerkcs am Wettincrplatz durch die Mitglieder des christlichen Mctallarbeiterverbandes. Im An schluß an die Besichtigung gegen 17 Uhr Vertrauensmänner- konsercnz in der Geschäftsstelle, Hauptstraße 38, 1. : Todesfall. Nach langem Leiden verstarb Direktor Herbert Oliven im Alter von erst 44 Jahren. Er war der erste Direk tor der vor etwa zwei Jahren errichteten Dresdner Niederlas sung des Warenhauses Hermann Tietz. A.-O. kuokklnuokenei Vnuvkssvken llrescten-K.,potiensti-.1 7 sllev Ki-I fennrul 20711 Lesclimsckvolle, 21012 ssubei-«- Kustüki-ung Zur Belebung -es BuumarlUes Dresden, 13. Juni. Im Anschluß an die Verordnung über die vorläufige Haus- haltsgebnrung im Rechnungsjahr 1030 hat das Finanz ministerium nachstehendes Schreiben an die einzelne» Mi nisterien gerichtet: „Im Hinblick auf die dringende Notwendigkeit, mit allen geeigneten Mitteln die Beschaffung von Arbeit für die zahlrei chen Erwerbslosen in Sachsen zu fördern und zugleich der dac- niederliegenden sächsischen Wirtschaft Aufträge zuzusühre», legi das Finanzministerium besonderes Gewicht daraus, daß nun mehr sofort im Rahmen der verfügbaren Kassenmittel beschleu nigt alle Planungen in Angriff genommen werden, für die nah dem Entwurf des Slnatshaushaltplans für 1030 und den vom Gesamtministerium auf Grund von Art. 44 der Verfassung ge faßten Beschlüssen zur Zeit für bauliche M aßna h m e n lim Bereiche des Wohnungsbaues und der sonstigen Hochbau sowie der Straßen- und Wasserbauverwnltung) oder für die Erteilung sonstiger Aufträge an die Wirtschaft Staatsmittel verousgcwr werden können. . Sollte sich dabei die Notwendigkeit ergeben, über die Beträge hinauszugehen, die durch Vereinbarungen der Ministerien als Geldbedarf der Staatsverwaltung für die Monate Mai, Juni und Juli 1030 sestgestellt worden sind, so bittet das Finanzministerium, vorher mit ihm Fühlung zu neh men. damit die durch solche Abweichungen gegebenenfalls not wendigen Kasscndispositionen rechtzeitig getroffen werden können." * Der neue deutsche Gesandte in Kopenhagen beim König. Der hiesige neue deutsche Gesandte, Freiherr v. Nichthofe », wurde Mittwoch vormittag im Nesidenzschloß Christiansborg voin König zur Uebcrgabe seines Beglaubigungsschreibens in feierlicher Atldienz empsangen. Im Anschluß hieran wurden der Gesandte und Frau von Richthofen von der Königin emp fangen und später im königlichen Wagen wieder nach der deut schen Gesandtschaft zurückgefahren. Die hiesigen Zeitungen sprechen sich sehr freundlich über die Ernennung von Nicht- Hofen aus. Bayerische Kirchenktinsl Ende Mai ist in München die Ausstellung kirchlicher Knnst- 'schähe aus Bayern unter Anwesenheit von Vertretern der Reichsrcgicrung, der bayerischen Landesregierung und der Stadt Miinchcn sowie einer großen Anzahl prominenter Persön lichkeiten des öffentlichen Lcbens und der Kunst feierlichst er- össnct worden. , Die Ausstellung veranstaltet die Stadt München und hat das Protektorat Sr. Eminenz Kardinal von Faulhaber, Erzbischof von München, übernommen. Im Arbeitsausschuß sind folgende Herren: Kcheimrat Dr. Halm. Generaldirektor des Bayr. Nationalmuseums, Direktor Hansstaengl, Direk tor der städt. Kunstsammlungen, Domkavitular Prälat Dr. Hartig. Monsignore Dr. Hoffsmnnn. Hauplkonscrvator nm Landesamt sür Denkmalspflege. Direktor Dr. Hof mann, Di rektor drr Museen und Kunstsammlungen des ehem. Kronautes in Bayern, Dr. Lill, Direktor des Landcsamtes für Denk malspflege und Dr. W i l m. Die Nüttel zur Ausstellung stellte die Stad! München zur Verfügung, außerdem wurde vom füh renden Münchner Kunsthandel ein Karantiefond bereit gestellt. Man beabsichtigte in München im Passionsjahr eine Aus stellung zu veranstalten, die im wesentlichen mit der Obcrnmmer- aaucr Pa'sion in irgend einem ideellen Zusammenl-ang stehen sollt« und wählte als Thema Kirchliche Kunst. Der ursprüng liche Plan, eine umkassendc Ausstellung kirchlicher Kunst, also auch Plastiken und Bilder, zu zeigen, mußte fallen gelassen werden, di die Räumlichkeiten, die nicht nur eine würdige Um rahmung !Ür dies« erlesene Ausstellung abgebcn mußten, sondern auch neben den Ausstellungsmüglichkeiten auch die Sicherheit der ausgestellten Kunstschätzc gewährleistete, nicht gcfündcn wer den konnten. Das bayerische Staatsministerium für Finanzen stellt« in anerkennenswerter Weise die prunknallen Stelnzim« wer der Residenz zur Verfügung, deren Gobelinbehang das Auf. hängen von Bildern nicht gcstatctc. Man faßte daher den end gültigen Entschluß die Ausstellung im Sinn« einer idealen Schatzkammer auszugestaltcn. in der zur Hauptsache Silber und Goldschmicdearbciten kirchlicher Kultgegenstände zur Auf stellung gelangen sollten. Um unserer heutigen auf künstleri schem Gebiet erfindungsarmcn Zeit zu zeigen, was frübere Kunstcpochcn leisten konnten, entschloß man sich nur eine Aus wahl der kervorragcndsten Werke vom achten bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts zu treffen und das schon wenig leistungs- kahig» 19. Jahrhundert, das im wesentlichen die vergangen« Kliiisicpochcn nur kopierte, außer Acht zu lassen. Dabei sollte ferner zum Ausdruck kommen, wie die dein göttlichen Dienst ge weihte Kirchenkunst im allgemeinen und die bayerische Gold- schmiedckunst im besonderen durch oll« diese Iabrhundcrte auf die Kunsientwicklung überhaupt fördernd cinwirkte. Dos unaebenerc Material, das sich in Bauer» und — ans bayrischen Werlstütlen stammend — außerhalb Bayerns be findet. mußte lange gesichtet werden, nm eine Auswahl zu treffe», die dem Zwecke der Ausstellung entspricht, ohne diese zu überladen. Den, rührigen Arbeitsausschuß, besonders dem DoiiEapitular Prälaten Dr. Hartig und Monsignore Dr. Hofsmann ist cs zu verdanken, daß die Auswahl eine nicht nur ganz ausgezeichnete und in ihrer Art einzig dastehende Cainmilung darstcllt. sondern auch, daß allis Schwierigkeiten, die sich beim Zusammentragen dieser Kostbarkeiten und vielfach nncrsctzlict)«» Kunstwerke in den Weg stellte», restlos über wunden wurden. i Daß die Werte der Kunstwerke meist durch das Alter, ihre historische Bedeutung und durch Seltenheit des Kunstgegcn- slandes selbst, nicht ober dnrch materielle Gesichtspunkte her aus (Edelsteine und EdelmctaNc) gebildet werden, ist ein wei terer Zweck, den zu erweisen die Ausslellunqslcituiig beabsichtigt. Denn man stellt sich unter einem Kircixmschaß eine Anhäufung von jnwelcnbesnten Gegenstände» aus Gold und Silber vor, während in WirklicUeit mit ganz geringen Ausnahmen diese kirchlichen Gebraiichsgegenstündc aus irgend einem Metall, meist Kupfer, verfertigt und vergoldet sind. Natürlich finden sich auch Kunstgegenslände aus edelstem Material, doch sind diese in der grosien Minderheit, weil ja durch die Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts an die 99 Prozent der Kirchen schätze aus Edelmetallen vernichtet wurden. Die zur Ausstellung gelangten Gegenstände sind nach Kunst- epochen geordnet in den einzelnen Sälen untergebracht und folgen weitere detaillierte Berichte über jeden einzelnen Saal. O. klaöunj. Ausstellung Dresdner Kunst 1930. Brithlsch« Terrasse. Ter Sächsisclie Kmistvcrein har seine Tore zu seiner großen Soin- merausslellung geössiiet. Ihr Molto „Dresdner Kunst 1030" löst die Frage aus, haben wir heule in Dresden «ine eigne Kunst, die cs beanspruchen kann als «Dresdner Kunst vor -as cinßciiuische und jetzt im Sommer vor allem vor das ausivärtigc Publikum zu lrcieu. Zweifellos haben wir Namen von größtcr Bedeutung in der Ausstellung, wie Feiobauer, Dorsch, Besig. Cassel. Uugcr und nnier den Bildhauern Wrba, Bauch. Wittio u. a.. die ihren eignen Stil gesunden haben und. ihn pflegend, die Tradition „Dresden als Knnsistadl" ansrecht erhalten. Unter den Jüngeren sind es unter vielen anderen Böcksiiegel. Buch- ivaid-Zinnivald. Ebersbach. Franz Frank. Grundig, Guido Hebert, Hegenbarlh, Machowsky, Georg und Hanus Oehme. Schütze. Sperling die schaffen und ringe». Eine eiicheiiliche Linie oder ein einheitlicher Wille ist nicht unter dem 'Namen „Dresdner Kunst" zu verzeichnen. Jeder jlre-bl sür sich. Dein einen wird das sozial«, dem anderen das religiöse Momenl in seiner Kunst zum Problem. Bilder stärkster Realistik hängen neben, solchen vergangener Romantik. Es ist viel Gutes iin Einzelnen in der Ausstellung aber nicht ganz leicht sür den Laien, dem die Ausstellung gilt, sich zu entsäzeiden. T. M—S Ausstellung Galerie Junge Kunst — Guido Hebert. Die Galerie „Junge Kunst" auf der Lüttichaustraße widmet ihren Ausstellungsraum im Juni dein Schaffen Guido Heberts. Guido HeberO- ist Schüler von Prof. Müller und Dorsch. Wollte man aber irgend einen Namen nennen, an dem sich Guido Hebert orientiert haben könnte, so ist es der von Kokoschka. Guido Hebert ist zweifellos einer unserer stärksten Porträiisten in Dresden. Die Ausstellung zeigt eine ausfallende Entwicklung in den letzten fünf Jahren: das Liebespaar 1025 — Selbstbild nis mit Frau 1028 — Frauenbildnis 1030. Interessant ist bei ihm die, Lösung des Doppelporträts — er bevorzugt Bilder von Ehepaaren — und die Gestaltung und Betonung der Hände. Guido Hebert hat sich bereits zu einer ganz bedeutenden Rette entwickelt. Trotzdem kan» man gespannt sein, was seine ge plante Studienreise nach Frankreich sür einen Einfluß auf smn weiteres Schassen haben wird. T M —S Staatliches Kupserslichkabinett. Moniag, de» 16 Juni, fin det von 12 bis 1 Uhr nächste Führung durch die Ausstel lung „Der Zwinger, seine Enlslchung und Geschichte" statt Das Kabinett ist zu Zeit nur suc Teilnehmer an der Füh rung geöffnet.
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