Wir Bürgermeister und Rathmanne der Stadt Görlitz fügen hiermit iedermänniglich ... zu wissen, welchergestalten Uns von dem Löblichen Gewerck der Tuchmacher allhier beschwerden angezeiget worden ...
Titel
Wir Bürgermeister und Rathmanne der Stadt Görlitz fügen hiermit iedermänniglich ... zu wissen, welchergestalten Uns von dem Löblichen Gewerck der Tuchmacher allhier beschwerden angezeiget worden ...
Untertitel
[Görlitz, den 3. Jan. 1778]
Erscheinungsort
[Görlitz]
Erscheinungsdatum
[1778]
Umfang
[2] Bl.
Sprache
Deutsch
Signatur
L VIII 306.88
Vorlage
Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften Görlitz
ir Bürgermeister und Uath- manne dcr Stadt Görlitz fügen hier- mit iedermänniglich, besonders sämmtlichen Haus - WLrthen und Jnnwohncrn in der Uns anvertrautcn Stadt, und zugehöri gen verschlossenen auch unverschlossenen Vorstädten, zu wissen, welchergestalrcn Uns von dem Löblichen Gewerck Der Tuchmacher allhier beschwerend angezeiget worden: daß sie bey ihrer Handthierung, vornemlich von den Spinnern gar sehr vervortheilet und hintergangen wür den, ja fast zu einer Gewohnheit es werden wollte, daß die Spinner von einem Stück Wolle einige sogenannte Flöden zurück behalten, dem Meister, dem sie spinnen, solches entwenden, und alsdenn zu ihrem eignen Vor theile verkaufen, oder doch sonst in ihren Nutzen verwen den , immaaßen es auch an solchen übelgesinnten Perso nen nicht fehle, welche dergleichen Wolle, oder auch das daraus gesponnene Garn um sehr leichten Preist unter dem wahren Werrhe an sich handeln, und dadurch der Wollespinner und Arbeiter Untreue unterhalten, wodurch es denn geschehe, daß ein rechtschaffener Meister bey allen seinem Flerste und saurer Mühe in großen Schaden, nach und nach aber in'Verlust seines Vermögens gerathe, wel cher gar oft in den gänzlichen Verfall seiner Nahrung auöschlage, dannenhero sie bey Uns, um Obrigkeitliche Beyhülfe und Unterstützung, damit diesem täglich mehr einreissenden Uebel mit Nachdruck Einhalt gethall werde, geziemend angesuchet. Allermaaßen Wir es nun über haupt für eine der größten Obrigkeitlichen Pflichten er kennen, darauf ein wachsames Auge zu haben, daß zu Sicherstellung des gemeinen Wesens die Betrügereyen und