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Sächsische Volkszeitung : 09.07.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193007094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300709
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300709
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-07
- Tag 1930-07-09
-
Monat
1930-07
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 09.07.1930
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Notizen Die Nationalsozialisten verstellen sich besser als irgendeine ander« Partei aus die Kunst „(Selb zu machen". Sie verfügen als erste Partei über ein Propagandoflugzeug und haben in diesen Tagen in München in der Brünncr Strass ein eigenes Haus «röfsnet. fBesichtigung sür Parteigenossen: 1 Mark!) Dem Zwecke des Gelderwerbes dient ja wohl auch der umfangreiche Kleidcrhandel dieser Partei. Im ganzen deutschen Reiche haben die Nationalsozialisten sogenannte „Zeug- melstereien" errichtet, di« die Parteigenossen mit den „vorgeschrie- benen" Uniformen versorgen. Die Nationalsozialisten wurden verpslichtet, ihre,, Bedarf nur bei diesen Parteiwarenhäusern zu decken. (Zum Schutz des Mittelstandes und des Gewerbes!) Nur diese liefern ja die „vorschriftsmäßigen" Uniformen Was wird nicht alles vorgeschriebe»! Frontsoldaten, dir ja bekanntlich mit den Uniform- und Grutzoorschriftcn der Etappe immer etivos auf dem Kriegsfuß lebten, können ver gnügt feststellen, daß der alte Geist der Etappe nicht gestorben ,st. Wie wurde doch so ein armer Frontsoldat oft ongeschnairzt, wenn er in der Etappe sich bewegte und dabei die Mütze nicht ganz gerade auf dem Kopfe saß oder das Koppel nicht stramm genug angezogen mar! Dieser Geist lebt munter in Hitlers Partei fort. So erließ die Zeugmeisterei „West" kürzlich folgenden „Befehl": „Die SA-Dienstmütze Hot zivei Finger breit über den Ohren zu sitzen. Die Ohrmuscheln schneiden etwa mit dem unteren Mützenrand ab. Gerader, nicht nach einem Ohr ge neigter Sitz ist erforderlich. Mützen nicht über den Hinterkops ziehen. Mit der Hand vom Kopf zur Nase wtn. kein, um seitliches Verschieben der Mützenmitte zu ver meiden. Das SA-Dienschemd hat links und rechts unten je «inen offenen Schlitz, damit es zum Leibesumfang gut an gepaßt werden kann." Dann folgen noch Abhandlungen über Kragenspiegel, Aermel und Binder, dessen Spitz« unten genau zwischen dem dritten und vierten Knopf des Diensthemdes zu sitzen hat. Aus der Innenseite des Dienschemdes mutz ein unauffälliger Knoten eingenäht werden, über dem dann das Partei abzeichen zu stecken hat. Orden und Ehrenzeichen sind selbstverständlich noch Vorschrift zu tragen. Der Leibriemen muß so fest angezogen werden, daß man „oben einen Finger nur mit einem kleinen Zwang zwischen Leib und Riemen stecken kann". Sanitätstasche und Verbandspäckchen dürfen nicht kehlen. Extrannisormen, Ausgehmützen und ühnlicl>e Mätzchen, die der Soldat in Friedenszeilen so liebte, sind natürlich ver pönt, da ja alles „offiziell" von der Zeugmeisterei geliefert werden muß. Sonst könnte man ja keinen Kleiderhandel treiben. Sonst würden ja — o Graus — vielleicht sogar jüdische Ge- Ick-äste mit nationalsozialistischen Uniformen Handel treiben. — Versteht man jetzt die Aufregung über das Uniformverbot? * Die bekannte Wochenschrift „Das Neue Reich fTyrolia, Wien) berichtet von einem Artikel von Wladimir Soboleivlki in „Vita e Pensicro", in dem es heißt, es sei ein Axiom der marxistisch-leninischen Lehre, daß der W e l t k o in m u n i s- wus nur durch eine allgemeine soziale Unord nung eingesührt werden könne. Die „unmittelbare Aktion" beziehe sich zunächst auf die Zerrüttung der Familie, des wirt schaftlichen und staatlichen Organismus der Station, dann aber aus die proletarische Diktatur. Diese Unordnung suchen die Bolschewiken durch methodiscl)« und erdachte Lügen, die von der „Tatz" dem Moskauer Radio und von den in der ganzen Welt verstreuten Geheimagenten verbreitet werden, ja sogar durch Hondelsdumpings, durch Export und Verkauf zu unlauteren Konkurrenzpreisen zu erreichen. Gegenwärtig versendet Nuß. land 170 000 Tonnen Petroleum nach Indien, 10 000 nach den Bereinigten Staate», 714 000 nach England, 234 000 nach Aegyp ten, 47 000 nach Persien, somit nach Ländern, die selbst an der Weltproduktion an Petroleum beteiligt sind. Finnland und Polen sind von einem Holzdumping bedroht, Jugoslawien van einem Eierdumping. Deutschland mußte sich vor -er Zündholz, «inflchr durch «in Monopol schützen und auf dem englischen Markte ist kürzlich russisch« Steinkohle mit der engliscl)en in Konkurrenz getreten. Viel intensiver wird aber die Verbreitung der kommu nistischen Doktrin betrieben. Zentralsüdamcrilia ist davon stark durchsetzt. Frankreich und Zentraleuropa beherbergen zahl reiche „Zellen" und Moskauer Spione, die Balkanholbinsel macht kräftige Abwehranstrengungen, in England dürste der Leninismus durch den neuen Handelsvertrag Fortschritte machen, in Spanien ist nach dem Sturz« Rioeras di« komniu- nistische Partei in Abhängigkeit von der Tritten Intcrnationalc wieder erstanden und hat im Mürz bereits eine National- konsercnz abgehalten. — Holland hingegen hat sich diesen Um trieben verschlossen: rs hat vor kurzem der Vertreterin der Sowjets in Oslo und seinerzeitigen Gesandten in Mexiko unter „Bote des deutschen Volkes (Bon unserem Vertreter.) O.l. Wien. 8. Jutt. Vier Jahrhunderte hatte die staatliche Verbundenheit zwi schen Oesterreich und Ungarn gedauert. Diese Ehe war nicht immer glücklich. Die Namen Nakoczyi und Kossuth be weisen dies. Sie wurden in Wort und Lied verewigte Symbole. Mögen auch Zeiten der Entspannung zwischen den beiden Reichshälsten vorgckommen sein — die Entspannung war die Ausnahme, der Zwist die Regel. Insbesondere waren die letz ten zwei Jahrzehnte durch Kämpfe ausgesiillt, welche die beiden Reichshülsten miteinander ausfochten. Agrarprogramme, ge meinsame Notenbank, gemeinsames Zollgebiet, gemeinsame Armee, Armeesprack>e und Embleme pflasterten den Weg, auf dem mühsam das alte Neichsgnnze dahinholperte. Als daher in den furchtbaren Novembertagen des Jahres 1910 das dynastische Band zerschnitten wurde, das allein die äußerliche Verbindung der beiden Reichshälften herstellte, war das Aushören der Ge meinsamkeit zwangsläufig und wurde daher als Erlösung emp funden. Hüben und drüben. In den ersten Nachkriegsjahren war das Verhältnis zwi schen den beiden voneinander unabhängig gewordenen Staaten keineswegs ungetrübt. Wir wollen alte Wunden nicht auf- reißcn: die Unzukömmlichkeiten sind ehrlich und endgültig be reinigt. Am 10. April 1923 schloß der Kanzler Seipel einen österreichisch-ungarischen Frcundschaftsvertrag ab, sür den Kanzler Schober im Venediger Protokoll Herbst 1921 die Vor bedingungen geschaffen hatte. An die Stelle unglücklicher Ver bundenheit zrveier einander widerstrebender Staaten lvar da durch die Basis für die Freundnachbarlich>it zweier Anrainer geschaffen. Was früher auseinanderstrebte, weil es miteinander verkettet war, strebte nun zusammen, weil der freie Wille es wünschenswert erscheinen ließ. Aber noch mehr als dies. Die freiwillig österreich-ungarische Wiederannäherung wurde im ganzen deutschen Volk warm be grüßt. Mächtig hatte sich im gesamtdeutschen Volksraum die Bewegung zur staatlichen Einigung aller deutschen Stämme er hoben. Die Sympathien zu Ungarn aber waren in Reichs« deutschland nicht erloschen. Die gemeinsamem Kämpfe reichs- deutscher und ungarischer Truppen im Weltkrieg lebten in der Erinnerung fort; das gemeinsam vergossen« Blut war ei» stär kerer Klcbestoss, als daß iijn Friedcnvverträge zur Auslösung bringen konnten. Durch die österreich-ungarische Versöhnung wurde der Weg frei zu einem neuerlichen Wiederaufbau rcichs- deutsch-ungarischer Sympathien. Oesterreich stand nicht mehr als Kluft zwischen Reichsdeutschland und Ungarn, sondern war Brücke geworden. Deutschtum und Magyarentum drückten ein ander in freundschaftlicher Gesinnung die Hand. Es ist unverfälschte deutsche O st m a r k p o l i t i k, rvenn nun Kanzler Schober den Weg auf einer derart ge schlagenen Brücke betritt und in Budapest einen Besuch abstat- der Regierung Calles die Einreise verweigert. Die Handels- lroinmer Nenyorks verhält ihre Mitglieder, das des Bolschewis mus verdächtige Personal zu entlassen: das Mitglied der Kom mission für auswärtige Angelegenheiten. Hamilton Fish, betonte neuerdings die Inkompalibilitüt der Anerkennung Sowjctruß- land mit den Traditionen der Bereinigten Staaten, und es wurden auch Maßnahmen gelrossen, um alle ausländischen Kom munisten auszuweisen. Doch zwischen angrcisendcm Bolschewismus und den sich dagegen wehrenden Regierungen breitet sich eine graue Zone der Feigheit, des Skeptizismus, der Gleichgültigkeit und des Agnostizismus aus, die zur ivahren Mitschuldigen der schänd lichen Verfolger wird. Finanzielle Interessen geivisser Gruppen, die noch immer Geschäfte mit den Sowjets zu machen hossen, ideologische und politische Schwächen, srcimanrerischcs Sektierer tum und antiklerikale G e i st e s e i n st e l l u n g bilden die Erklärung sür die bedauerliche Haltung von Männern und Zeitungen anläßlich der letzten Weltproteste. Aus all dem folgert der Bolschewismus die besten Aussichten sür den Sieg seiner internationalen Front. » Es ist gewiß begreiflich, daß die Rheinländer erbittert sind gegen Menschen, die unter dein Schutze der französischen Bajonette die Losrcißung der Rheinlande vom Deutsche» Reiche versucht haben. Sie haben doppelt und dreifach recht, wenn sic tet, zumal die Einladung dazu von Außenminister Valko per sönlich überbracht worden war. Es ist nicht nur nicksts Unge wöhnliches, sondern das Normalste, was es geben kann, für jeden, der wirklich guten Willens ist und nicht in diese Reise etwas hineinlegt oder ihr unterschiebt, was irregeleiteter Phan tasie entsprungen ist. Nach den Reisen in die Hauptstädte der Mächte, nach der Fahrt in die Hauptstadt Reichsdeutschlands, geht nun Kanzler Schober zu den Nachfolgestaaten, ins Neu- Auslakd, ,um dort festzustcllen, daß uns gute Beziehungen ver knüpfen sollen, daß kein Bodensatz zurückblieb aus vergangenen Zeiten. Nicht nur als Kanzler Deutschösterreichs, sondern a l s Bote des ganzen deutschen Volkes übt Schober da durch Verständigungspolitik in des Wortes bester Be deutung. Daß Ungarn gerade der erste Staat in der kommenden Neihensolge ist, begründet sich nicht nur durch den einstmaligen Zusammenhang, sondern auch durch die Tatsache, zuerst von allen Nachfolgestaaten die Einladung Lberbrocht zu haben. Kanzler Schober sährt nach Budapest, um dort zu sagen, daß das durch ihn vertretene Land ein freundschaftlich einge stellter Nachbar Ungarns sein will, Gefühle, welche die Politik Oesterreichs auch gegenüber allen anderen Mächten und Nachbar, staaten beseelen. Kanzler Schober fährt aber auch als deutscher Mann in Ungarns Hauptstadt, gleichsam um nicht nur al» Oesterreicher, sondern als Angehöriger des deutschen Volkes Ungarn zu begrüßen. Durch den Besuch Schobers grüßt nicht nur das selbständige Oesterreich, sondern das ganze deutsch« Volk, die staatlich selbständige, ritterlich Nation der Magyaren. Belhlen über Ungarns Politik Debrcczin, 6. Juli. Ministerpräsident Traf Nethlen hielt am Sonntag hier eine Rede. Einleitend betonte er, daß man von einer Verwirk lichung der europäischen Zollunion noch weit entfernt sei. Die Thronsrage sei unabhängig vom Ausland nur mit dem Parla ment zu lösen. Mit seiner ganzen Macht wende er sich gegen jede gewaltsame Lösung. Ungarn sei zu einer wirt schaftlichen Zusammenarbeit bereit, die noch inniger werden könnte, wenn die Nachfolgestaaten die ungarischen Minderheiten achten würden. Ungarn stehe in Europa nicht mehr allein da. Seine Hauptstütze sei die italienische Freundschaft. Ein Beweis für die Wertschätzung Ungarns auch in England sei seine Reise nach London. Frankreich führe eine verständnisvolle Politik gegenüber Ungarn. Zu Deutschland bestanden die besten Be ziehungen. Es sei auch gelungen, mit Oesterreich zu einer enge ren Freundschaft zu kommen. Für eine stärkerer Teilnahme Ungarns an der europäischen Aufbauarbeit sei Voraussetzung, daß das Ausland von Ungarn keine unmöglichen Dinge verlange. Es dürfe nicht die Versteinerung des Vertrages von Triano», der andcren Friedensvcrträge und einen Verzicht Ungarns aus seine nationalen Ziele verlangen. auf dieses Gesindel wütend sind. Denn ans dessen Kosten kommt die Verurteilung von vielen Hunderten und Tausenden, die entiveüer in sranzösische Gesüngnisse geworfen worden sind, oder die bei Nacht und Nebel über die Grenze gehen und alles Hab und Gut zurücklassen mußten. So erscheint die „Volks justiz" an den Separatisten als menschlich begreiflich, wenn auch nicht entschuldbar. Daß diese Ausschreitungen Deutschlands Ansehen »n Ausland schaden müssen, ist selbst- verständlich. Und was noch bedauerlicher ist: Diese Ausschreitungen sind von radikalen politischen Elementen benutzt worden, um Gefühle persönlichen Hasses zu befriedigen. In Mainz wie in Kaisers lautern sind offensichtlich Kräfte am Werke gewesen, die um jede» Preis Unruhe stiften wollen und die ihre bösartigen Ber. suche überall in Deutschland wiederholen, wo sich ihnen eine Gelegenheit oder Möglichkeit dazu bietet. Kennzeichnend für die Vorgänge ist. daß man auch die Wohnungen und Betriebe solcher Leute veriv ästet hat. die nicht <Lwa als Separatisten bekannt gewesen waren, sondern die im Gegenteil alles getan hatten, um die Sepa ratisten zu bekämpfen. Aber diese Leute waren Zen- trumsleutc und sogar Leute von Zentrumszeitungcn — also waren sie den eigentlichen Urhebern der Ausschreitungen, in ge nügendem Maße verhaßt. Oder umgekehrt: in welchem Lager die Urheber dieser Tumulte zu suchen sind, das ist durch nichts so deutlich und unwiderleglich enthüllt worden, wie durch die Ausschreitungen gegen ZentrumSleute und Zentrumszeitungen. Schobers Besuch in Budapest „Arbeitsgemeinschaft katholischer Künstler" Eine notwendige Gründung. In Berlin hat sich in diesen Tagen eine An,zahl bekannter Architekten, Bildhauer und Maler zu einer Arbeitsgemeinschaft katholischer Künstler zusammengesundcn. Die Grundlage des Zusammenschlusses ist zunächst natürlich die weltanschauliche Ge meinsamkeit: sie ist daneben und vor allem aber auch in der engen Verbundenheit dieser Künstler mit den'ideellen Kräften unserer Zeit zu erblicken. Künstlerische Aktion aus dem Boden der° jungen Bewegtheit unserer Tage ist das geistige Ziel, der bewußte Willen, der in dieser Arbeitsgemeinschaft zu einem ge meinsamen schöpferischen Ausdruck drängt. Gerade in Berlin ist in den letzten Jahren ein reges, von neuzeitlichem Ideengehalt und Stilgefühl erfülltes und be schwingtes sakrales Kunstschassen sichtbar geworden. Christliche Kunst ist in Berlin heute nicht nur ein Name, sondern auch eine Bedeutung. Um so mehr haben die katholischen Künstler, die diesen neuen Ruf der Reichshauptstndt mitgeschcisfen haben, den Wunsch und das Bedürfnis, sich durch einen engen Zu- sammenschluß auch einen engen Zusammenhalt zu geben, «nd dadurch sowohl der katholischen Bevölkerung Berlins zu Zeigen, daß ihre Kiinstlerschast mit ihr in einer Front steht und kämpft, zugleich aber auch aus der katholisckxm Bevölkerung unferxr Stadt die Anregung und den Anreiz zu neuen künstlerischen Aufgaben zu empfangen. Aus dieser Wechsel wirkung zwischen den katholische» Künstlern und dem katholischen Veoölkerungsteil mag dann der ersprießliche Einfluß auf die Entwicklung der Kunst und die künstlerische Ausgestaltung der Berliner katholischen Gotteshäuser noch organisck>er und glanz voller erwachsen, als sie sich bereits in den letzten Jcrhrzehntcn aus dem gemeinsamen Erleben und der gemeinsamen Arbeit er geben habe». Die Arbeitgemeinschast katholischer Künstler Berlins hat vorläuiig, um den persönliche» Kontakt zu vertiefen, periodische abendliche Zusammenkünfte eingerichtet. Schon am ersten Abend ergab sich eine sehr angeregte lebhafte Aussprache, die sofort auch Wege zu sinnvoller fruchtbarer lbemeinickuitsarbeil nufzeigtc. Dieser erste Abend berechtigt darum schon zu vcr Erwartung, daß diese neue Arbeitsgemeinschaft kaHoliicher Künstler ein be deutsamer Faktor im katholischen Leben Berlins werden wird. Max-Klinger-Gcdächtnisfeler. Ans Anlaß des zehnjährigen Todestages Max Klingers vereinigten sich die Freunde des gro ßen Künstlers und Menschen auf Einladung des Museums der Bildenden Künste in Leipzig zu einer Gedächtnisfeier im Ober- lichtsaal des Museums. Das Reauiem für drei Eeili und Kla vier von David Popper, gespielt unter Leitung des Altmeisters Prof. Julius Klengel, eines vertrauten Freundes des Verewig te r, leitete die Feierstunde ein. In Begrüßung der Klingcr- gemeinde betonte sodann der Direktor des Museums, Dr. Teup- scr, das letzte Wort über das künstlerische Vermächtnis Klingers könne noch nicht gesprochen werden. Es sei nicht zu leugnen, daß cs in den vergangenen zebn Jahren sehr ruhig um Max Klingcr geworden sei. Das sei auch nicht verwunderlich. Wie sollte ein Künstler, der mit seinem Werk völlig unzeitgemäß erscheinen mußte, in seiner ganzen Größe erkannt werden. Ein jeder aber, der sich mit Klingers Schaffe» auseinandergesetzl habe, müsse in ihm eine geniale Persönlichkeit erkennen, die von selten leidenschaftlichem Schöpferivillen beseelt war. Diesen große» Genius unter uns lebendig zu erhallen, sei nicht nur vaterftädtische Pietät, sondern eine kulturelle Mission von weit- tragender Bedeutung. Nachdem Konzertsängcr Franz Richard Schmidt zwei der Ernsten Gesänge von Johannes Brahms 'vor getragen hatte, die dieser bekanntlich Max Klinger gewidmet hatte, hielt Prof. Horst Schulze die Gedächtnisrede. Der Redner zeichnete aus persönlichem Erleben im engsten Freundeskreise Klingers ein Bild seiner Persönlichkeit. Mit Klengels Hymnus sür zwölf Celli, der schau vor zehn Jahren am Sarge Klingers ertönt war. fand die Feier ihren Ausklang. Der Dresdner Maler Pol Cassel ist in den Vorstand dcs Dculschen Künslicrbnndes gewählt worden. Die Ausstellung Dresdner Kunst 193» umfaßt 154 Gemälde und 80 Plastiken in Dresden lebender Künstler und gibt einen Ucberblick über das gegenwärtige Kunstschafsen in Dresden. Van Einheimischen und Fremden wird die sehenswerte Ausstel lung lebhaft besucht und das Dnrgebolene mit großem Interesse besichtigt. Die Ausstellung ist geöffnet werktags von 9 bis 0 (Ihr, Sonntags von 10.30 bis 2 Uhr. S1aatllck>es Kunstgcmerbeniuseain Dresden sEIiasslr 3l>. Ausstellung der Werkstatt sür Holzbearbeitung an der Akademie sür Knnsigemerbc und ihres Leiters Professors Theodor Artur Winde: Holzgernt, Platten mit Schnitzerei und Intarsia, Spielzeug, Kasperpnppen. Masken, keramische Arbeite» n. a Geössnel: Sonntags von 10 l Uhr, Dienstags und Donnerstage von 12—7 Uhr, die übrigen Woäienlage von 9—2 Uhr. Ein tritt frei. Iin Theater der Internationalen Hygiene-Ausstellung (Lei tung Aeiine Schönstedtl gastieren am Dienslag, 8. Juli, und Don nerstag. 10. Juli, abends 8.30 Uhr die Illusions Komikd: Her- mcz und Eorlez. Sie sind belrannt als die „Anti Spiritisten". Zauberbünstler, von denen der eine denn Publikum vor Augen führt, wie der andere „cs gemacht" hat. Preise der Plätze 1,50, 1, — und 0,50 Mark. Donnerslag, 10. Juli. 4 30 Uhr nachmillags Vorführung schwedischer Heilgymnastik, Rosei Schmidt (Baut zen). unter dem Motto: „Unsere Winzigen turnen!" Turn übungen von Kindern von 3 bis 6 Jahren. Preise der Plätze 1,— und 0,50 Mark. Sonnabend, 12. Juli, 8.30 Uhr abends, Louise von Westernhagcn mit neuem Programm. Am Flügel Nino Neidbardt Preise 3.—, 2,— und I.— Mark Sonntag, 13. Juli, 8.30 Uhr abends, Wiederholung des Scherzspiels Absurda Comica oder Herr Peler Sguenz. Spielleitung Max Eckhardt. Preise 2, —, 1,50 und 1,— Mark. Die Internationale Hygiene-Ausstellung im mittcldeutscknm Rundfunk. Da es natürlich unnwglick märe, eine Ausstellung von dem Umfang und der Bedenlung der „Inlernationaleii Hygiene-Ausstellung" in einer Darbietung zu erfassen, wird die Milieldculscke Rnndinnk A.-G. mehrsach Reporlagen und Vor- iräge über einzelne wichtige Gebiete bringen. Am Montag, den 14. Juli, ipnch! Dr. Bruno Gebhard, Dresden, eine Reportage aber d:e Gruppe ..Das Kind" aui der Ausstellung. — Am Don nerstag. den 17. Juli, w'rd um 18 Uhi ein Vortrag von Dr. Kurt Schadendort über „Einilnß des Klimas ans die Erholung" ans dem Deutschen Hygiene-Museum, Dresden, übertragen, Deutsche Litcrntur im Anstande. — Die Ilebcrsetznngvrcchtc von Edles Köppens „Heeresbericht" sind vom Hören- Verlag. Verlin-Grnnewald. »ach England und Amerika, die von Eduard S I u ck e n s Noma» „Im Schallen Shake speares" nach der T ! ck e ch o i I v w n k e i verlaust worden.
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