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Sächsische Volkszeitung : 16.07.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193007161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300716
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300716
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-07
- Tag 1930-07-16
-
Monat
1930-07
-
Jahr
1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 16.07.1930
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Kygiene-MWon -er Völker Die Kyglene-Organisakjon -es Dölkerbunves in Dresden Eine Zusammenkunft von Direktoren von Hygiene schulen ist von der Hygiene-Organisation des Völker bundes einberufen worden und tagt von heute ab in den Räu men des Deutschen Hygiene-Museums in Dresden bis einschließ lich Donnerstag. Die Zusammenkunft findet statt im Anschluß an eine ähn liche Veranstaltung, die im vergangenen Mai in Paris abKhal- ten wurde. Auf der Tagesordnung der jetzigen Zusammenkunft sind von besonderem Interesse die folgenden Punkte: 1. Die Be deutung der praktischen, nicht minder wie der theoretischen Unterweisung der Medizinstudierenden in den Fragen der öffent lichen Gesundheitspflege und der sozialen Medizin und sozialen Hygiene. 2. Die Erteilung von Fortbildungskursen in öffent licher Gesundheitspflege, sozialer Medizin und sozialer Hygiene an praktische Aerzte, ferner an das im Gesundheitsdienst tätige ärztliche und technische Personal und das Hilfspersonal. Zu dieser Zusammenkunft sind eingeladen worden Direk toren von Hygieneschulen und Spezialisten aus den folgenden Ländern: Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritan nien, Italien, Japan, Jugoslawien, Oesterreich, Polen, Portugal, Spanien, Tschechoslowakei und den Vereinigten Staaten. Rumänien auf -er Hyriene-Ausflellunq Die rumänische Abteilung auf der Internationalen Hygiene- Ausstellung wird durch das Gesundheitsministerium in Bukarest unter Heranziehung des Hygiene-Instituts und des Soziologi schen Seminars veranstaltet, wöbet die Professoren Dr. Me- zincescu und Dr. Gusti in hervorragendem Maße mitge wirkt haben. Jede Koje enthält außer Statistiken auch eine Reihe Diapositive. Besonders der Kinderpflege sind eine Reihe Bilder gewidmet. Den Heilbädern Rumäniens ist eine weitere Abteilung Vorbehalten. Entlang der Karpathen sind durch die großen Salzablagerungen große Solbäder entstanden, während das Donaudelta und das Siebenbürgische Hochland Moor- bzw. radiumhaltige Bäder aufzuweisen haben. In seiner prachtvollen Farbenzusammenstellung wirkt besonders das Material des Soziologischen Seminars. Eine Bauernstube aus dem Dorfe Dragus bringt das Typische der rumänischen Bauern stuben. Äygiene im fernen Osten Aus dem großen Schatz persönlicher Erfahrungen ent wickelte gestern in einem Vortragsabend der Hygiene-Akademie Dresden der bekannte Asienforscher Walter Stötzner «in anschauliches Bild von den primitiven hygienischen Verhält nissen der ostosiatischen Länder. Hygienische Bedürfnisse un- medizinische Erfahrungen stehen besonders bei alten Volks, stammen im fernsten Zipfel Chinas aus erschreckend niedriger Stufe. Tie Körper dieser Menschen kommen ihr Leben lang mit Wasser kaum in Berührung. Bei Erkrankungen verlassen sie sich meistens auf die Mackst ihrer „Schamane" und „Scha- maninnen", die durch zeremonielle Tänze und Beschwörungen die krankheitbringenden Geister zu vertreiben haben. Aehnliche Verhältnisse sind bei den Mongolen und Tibetanern anzutrefsen. Diese große Wasserscheu erklärt sich aber daraus, daß das in den dortigen Gebieten vorhandene See- und Grund wasser außerordentlich salz- und säurehaltig ist. Do aber jeg- liche Nah r u n g s m i t t e l h yg i e ne bei der Bevölkerung der genannten Länder fehlt, sind diese Völker allmählich zum Aussterben verurteilt. — Auch m dem alten Kulturreich China liegen die Verhältnisse nicht viel besser. Lediglich in einigen wenigen internationalen Häfen hat die Bewegung neuzeitlicher Gesundheitspflege Eingang und Verwirklichung gefunden. In den übrigen Gebieten herrschen für europäische Begriffe kauin glaubliche Zustände, denen auch die enorm hohe Säuglings sterblichkeit zuzuschreiben ist. Die Verwendung von Heilmit teln entspringt größtenteils abergläubischen Motiven. Einen Gegensatz dazu bilden die Japaner, die ihrem Leben die moderne Hygienewissenschast in weitestgehendem Maße zugrunde legen. Es ist deshalb nicht verwunderlich, daß dos japanische Volk in den letzten Jahren um rund eine Mil lion ongewachsen ist. Auch die Koreaner legen großen Wert aus körperliche Sauberkeit, hoben sich dabei aber vielfach noch nicht von abergläubischen Vorstellungen befreien können. — Die Zuhörer folgten mit regem Interesse den interessanten Aussührungen des Redners. Der Vortrag zeigte, w:e weit Europa auf hygienischem Gebiet voran ist, ließ zugleich aber erkennen, welch dringende Mission noch zu erfüllen ist. Dersasfungsseier Das Gesamtministerium hat zur würdigen Begehung des Perfassungstages am 11. August folgendes angeordnet: 1. Die staatlichen Dienstgebäude und die im wesentlichen «us Staatsmitteln unterhaltenen Stistungsgebäude haben am 11. August in den Reichs- und Landesfarben zu flaggen. Die Gemeindebehörden werden angewiesen, auf eine entsprechende Beslaggung der übrigen öffentlichen und privaten Gebäude hin zuwirken. Wegen der Beslaggung der öffentlichen Schulen am Bersassungstag und am Tage der Versassungsseier in den Schu len wird aus die Verordnung des Ministeriums für Volksbil dung und des Wirtschastsministeriums vom 27. Juni 1930 (Ver ordnungsblatt des Ministeriums für Volksbildung S. 66) hin gewiesen. 2. Die Staats- und Gemeindebehörden im Lande werden aufgefordert, am 11. August Verfassungsseiern zu ver anstalten. An allen Orten, die Sitz mehrerer Behörden sind, haben sich die Vorstände dieser Behörden unverzüglich aegen- seitig ins Benehmen zu setzen, um möglichst gemeinsame Vor kehrungen für eine würdige äußere Gestaltung der Feier zu treffen. Bei der zeitlichen Festsetzung der Feier ist tunlichst aus den Vormittagsgottesdienst Rücksicht zu nehmen. Zu den Fei ern sind, soweit möglich, Vertreter aller Beoölkerungsschichten, insbesondere die Organisationen der Arbeitgeber und Arbeit nehmer, die Industrie- und Handelskammern, die Gewerbekam mern, die Landwirtschaftskammer und ihre Kreisdirektionen, die Innungen, sowie die Beamten- und Angestelltenverbände »inzuladcn. vr«L«Irn unä Umgebung Durchsührungsbefkimninngen zur erhöhten Umsatzsteuer Dresden, 15. Juli. Die Industrie- und Handelskammer Dresden begutachtete m einem Bericht an das Wirtschoftsministerium die inzwischen in Kraft getretene Verordnung über Aenderung der Durchfüh rungsbestimmungen zum Umsatzsteuergesetz (erhöhte Umsatz steuer). Sie trat unbedingt für Wiederaushebung der Sonder umsatzsteuer ein, weil gegen sie so schwere volkswirtschaftliche Bcdenlien sprechen und ihre Durchführung auf so erhebliche sach liche und technische Schwierigkeiten stößt, daß auch die best« Durchführungsverordnung nicht imstande ist, die Fehler dieser Condeisteuer auch nur einigermaßen wieder auszugleichen. Un beschadet dieser grundsätzlichen Stellungnahme forderte die Kammer dringend, daß von den sehr schweren Strafbestim mungen des Gesetzes nur wenig Gebrauch gemacht und eine Ministerialversügung erlassen wird, wonach solche Gcsetzes- verstöße. die auf He ungewöhnlichen Schwierigkeiten der Ge setze ecke so lg ring zurückzufiihren sind, von Herr Finanzbehörden nachsichtig zu behandeln sind. Der Nachwuchs im Kan-werk Nach einer soeben erschienenen Uebcrficht der Gewerbe- Kammer Dresden gab es im Jahre 1929 im Kammerbezirk ins gesamt 20 991 Lehrlinge. Die Gesellenprüfung haben 5931 junge Menschen mit Ersolg bestanden. Einen starken Anteil an der Lchrlingszahl hat die Gruppe Bau- und Baunebengewerbe mit zusammen 1842. Dem Nahrungs- und Genußmittelgewerbe widmeten sich 2657, dem Holz- und Schnitzstoffgewerbe 2596 und dem Beklcidungs- und Reinigungsgewerbe 1739. Das Eisen- «nd Mclallgewerbe weist in seinen 26 Untergruppen die höchste Lehrlingszahl mit 6112 auf, während das Textilgewerbe mit 27 Lehrlingen an letzter Stelle steht. — Zur Meisterprüfung haben sich 1105 Gesellen gemeldet, die von 897 bestanden wurde. : Wiener Kinder In Dresden. 19 Schüler der öster reichischen Bundcserzichungsanstalt Wiener-Neustadt weilten dieser Tage unter Führung ihrer Lehrer in der Landesschule. Die österreichischen Gäste besichtigten die Sehenswürdigkeiten von Dresden und Umgebung, statteten der Hygiene-Ausstellung einen Besuch ab und verbrachten auch einen Abend in der Oper. — Zu gleicher Zeit weilten eine Anzahl von sächsischen Schü lern in der Bundcserziehungsanstolt Wien-Breitensee und brachten unauslöschliche Eindrücke aus der alten Kaiserstadt an der Donau heim. Aus Ausflügen besichtigten sie das bei der Stadt Deutsch-Altcnburg an der Donau gelegene alte Carnun tum, sowie das 2000 Meter hoch gelegene Plateau der Raxalpe. : Uralzesf nach Dresden übergefiihrt. Wie wir erfahren, ist der durch die Raiffeiien Affäre bekanntgewordene russische Staatsangehörige Alexander Uralzesf, der kürzlich in Berlin aus Grund einer Betrugsanzeige einer Dresdner Firma in Berlin verhaftet wurde, von dort nach Dresden übergefiihrt worden. Er befindet sich zurzeit in der Gefangenenanstalt I in Unter- suchungshast. Dos Ermittlungsverfahren, mit dem Staatsanwalt Dr. Stesfan betraut worden ist, soll außerordentlich umfangreich sein. : Ereignisse des Tages. Gestern mittag fiel in einer auf der Wilischstraße gelegenen Fabrik photographischer Artikel eine Friktionspresse um und traf eine 25jährige Arbeiterin. Diese erlitt erhebliche Verletzungen an den Beinen und mußte ins Iohannstädter Krankenhaus gebracht werden. — Als vor mittags aus der Fürstenstraße eine Frau in ihrer Wohnung mit einem kleinen Hund spielte, kam plötzlich ein großer Hund zur Türe herein und stürzte sich auf den kleinen Hund. Als die Frau die beiden Tiere trennen wollte, brachte ihr der große Hund schwere Bisse an Oberarm und Unterschenkel bei. so daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Die Wohlfahrts polizei ordnete eine Untersuchung des Hundes auf Tollwut an. : Wohnungseinbrecher an der Arbeit. In den vergangenen Nächten ist es in Dresden zu einer größeren Zahl von Woh nungseinbrüchen gekommen. Reiche Beute machten die Diebe in einer Erdgcschoßwohnung in der Liliensteinstraße, wo sie Wertsachn für 9000 Mark, darunter eine Perlenkette, Mit nahmen. Einen Schaden von etwa 1700 Mark Hot ein Woh- nvngsinhaber in der Mozartstraße zu beklagen. Ihren Garüerobe- bedarf deckten die Diebe in einer Wohnung in der Winckelmann- stroße, von wo Kleidungsstücke im Werte von etwa 1000 Mark verschwunden sind d. Scheunenbrand. Am Montagmorgen brannte in Bahra bei Langenhennersdorf die zum Hickmannschen Sägewerk ge hörende Scheune vollständig nieder. Größere Vorräte an Heu und Stroh wurden mitvernichtet. Die Brandursache ist noch un bekannt. d. Abgelehnte Eingemeindung. Am Sonnlag fand in Klein sedlitz wegen der langumstrittenen Frage der Ein gemeindung von Kleinsedlitz nach Heidenau ein Bürgerschafts- eutscheid statt Von 421 Stimmberechtigten stimmten 212 gegen und 123 für die Eingemeindung. Die Eingemeindung ist sonnt aboelehnt. Der Ferienreijeoerkehr Die Reichsbahndirektion Dresden teilt mit: Der bisherig« Ferienreiseverkehr war stark, aber etwa» schwächer im Ver- gleiche zum Vorjahre. Er hat sich durchaus reibungslos abge wickelt. Die Feriensonderzüge wiesen eine gute Besetzung auf. Neben diesen wurden in Dresden Hauptbahnhof 47 abfahrcnde und 32 ankommende, in Dresden-Neustadt 45 abfahrende und 37 ankommende, in Leipzig 42 abfahrende und 43 ankommende. in Chemnitz 6 abfahrende und 5 ankommende Entlastungszüge abgefertigt. Neubezeichnung -er GendarmerieVienWeNen Das Minstierium des Innern erläßt eine Verordnung sibec Bezeichnung der Gendarmeriedienststellen, in der u. a. bestimmt wird: Die Gendarmeriedienststellen führen in Zukunft einheit lich die Bezeichnung Gendarmerieposten. Das Land- gcbiet, das durch den Gendarmerieposten betreut wird, heißt Gendarmeriebezirk. Die Gendarmeriedienststelle in Bodenbach Tetschen behält die Bezeichnung Gcndarmcrie-Grenz- komissariat. Die nachstehenden Gendarmerieposten führen neben der Bezeichnung Gendarmerieposten noch die Bezeichnung Grenzstelle: Reichenau/Markersdors Hermsdarf, Zittau, Groh- schönau/Warnsdorf, Ebersbach (Sa.), Krippen ^Schöna (Sächs. Schweiz), Moldau, Reitzenhain, Bärenstein/Weipert, Iohann- georgenstadt, Klingenthal, Bad Brambach/Voitersreuth. Die Freuden einer Landpartie werden oft durch über raschende Regengüsse gestört. Sehr schmerzlich wird dann emp funden, wenn das Schuhwerk nicht wasserdicht ist. Erkältungen sind die Folgen. Machen Sie deshalb Ihre Schuhe durch sach gemäße Pflege wasser- und wetterfest. Büdo-Luxus, diese Edel creme, gibt den Schuhen neben wunderbarem Hochglanz die nötige wetterfeste Wachsschicht für die Regentage. Das Leder wird weich und wasserdicht und der Fuß bleibt .trocken. Ver langen Sie beim Einkauf deshalb ausdrücklich BUdo-Luxüs. internationale Tressen der europäischen Schauspielerwelt von Finnland bis Frankreich, von England bis Jugoslawen auch eine völkcrversöhnende Bedeutung haben kann, und nicht nur für die Teilnehmer an dieser Tagung, sondern auch für ihre Heimat. Schon haben tschechische Schauspieler mitgeholfen, die Einrciseschikanen auszuräumen, die den an deutsche Bühnen der Tschechoslowakei engagierten deutschen Künstlern bereitet wur den: und seit dem Bestehen der internationalen Union hat es in Paris mehr deutsche Gastspiele gegeben als je vorher. Man , darf also wirklich sagen, daß auch dieser Zusammenschluß für die heute so viel geforderte Völkerversöhnung gute Früchte trägt. Schließlich darf wohl auch noch gesagt werden, daß der Berichterstatter in seinem Ordenskieide, der Pater unter den Schauspielern, für die Wiener eine recht interessante Persönlich keit war: und vielleicht war es für manche Kongreßteilnehmer — ich denke dabei besonders an die Skandinaven — kein Un glück, auch einmal den so oft falsch beurteilten katholischen Or densmann gerade bei einer solchen Kulturtagung aus der Nähe kcnnenzulernen. Die Leipziger Gewan-Haus-Konzerle Tie Geivanühaus-Konzerte des kommenden Winters be ginnen am 9. Oktober. Neben Bruno Walter und Dr. Karl Straub« iverdcn als Gastdirigenten erscheinen: Dr. Wilhelm Furlwängler, Eugen Iochum und Otto Klemperer. — Zur Ur aufführung gelangen: Pfitzners Chorfantasie „Das dunkle Reich", eine Symphonie von Sekles und eine Orchester-Suite von Toch. Von neueren Werken sind weslxrhin zu nennen: Siczniceli, Tragische Geschichte: Korngold, Suite „Viel Lärm um nichts": Mussorgsky-Ravel, Bilder aus einer Ausstellung: Wctz- der. Assisi: Kluhmann, Passacaglia: Evdmann, Klavierkonzert. — Tie Chorkonzert-Programme enthalten: Brahms' Deutsches Requiem. — Als Solisten der Anrechts-Konzerte wurden bisher ver- lichtei: Adelheid Armhold, Paul Bender, Hilde Ellger, Riga inster, Maria Ipogiin, Maria Müller, Julius Patzak, Alfred Paulus, Telia Reinhardt. Hermann Schey, Heinrich Schlus- »«» (Gesang), Alexander Borowsky, Eduard Erdmann, Edwin Fischer, Wilhelm Kempff, Frederic Lamonö, Max Pauer (Kla vier): Adolf Busch, Cecil.a Hansen, Carl Münch (Violine). — Solistcn-Mcnde werden veranstaltet für Sigrid Onegin und Aehudi Mcnuhin. Es steht der Arbeitsplan der Philharmonischen Konzerte aus. Vor einiger Zeit ging das Gerücht, wonach die Leipziger^ Mirag beabsichtigte, daß Leipziger Sinfonie orchester und das der Mirag zu verschmelzen. Damit zusam menhängend strebte der Rundfunk an, das öffentliche Chor- Icben der Stadt (vor ollem den Riedelverein) ebenfalls in dauernde Verpflichtung zur Sicherstellung der Geldlage zu nehmen. Genaueres konnte bis jetzt noch nicht sestgcstelll werden. Das ein« indes steht fest, daß der Rundsunk einen maßgebenden Einfluß aus das ösjentliche Musikleben genom men hat. Dresdner Lichtspiele Im Ufa-Palast wird ein Werk des Film Studios 1929 vorgeführt: „Menschen am Sonntag". Der Film, der ausdrücklich als Versuch bezeichnet wird, will zeigen, wie junge Menschen in der Großstadt Berlin den Sonntag verleben. Zu diesem Zweck hat man fünf junge Leute, die noch nie vor einer Kamera gestanden hatten und heute wieder ihrem Beruf nach gehen, für die Hauptrollen gewonnen. Der Versuch darf als ge lungen bezeichnet werden: eine Folge zwangloser und lebens wahrer Bilder ist so entstanden, die zeigen, wie tatsächlich viele Menschen heute ihren Sonntag verbringen. Ein Ausflug nach Nikolassee, Schwimmen. Wandern, Picknick mit Grammophon nebst Liebelei im Grünen. Diese Menschen denken selbstver ständlich nicht daran, am Sonntag in die Kirche zu gehen. Sie denken an keine geistige Erholung von ihren ungeistigen Be rufen. So wird der Film zum mitleidlos gezeichneten Kultur dokument: er beweist, daß der Sonntag seinen ursprünglichen Sinn. Tag der seelischen Erhebung zu sein, für von den Er- müdungs- und Rauschgiften der Großstadt verdorbenen Men schen völlig verloren hat. Die Fürsten Hof-Licht spiele bringen ab Dienstag, den 15. Juli, den deutschen Ton- und Sprcchsilm „Das Rhein- landmäoel" zur Vorführung. Ein Film, so recht nach dem Her zen ocs Publikums: Studentenleben der Vorkriegszeit i» Bonn wird geschildert, der Kölner Karneval zieht über die Leinwand und der ganze Film ist erfüllt vom Zauber der Rhcinlandpoesie — Die Gloria-Palast-Licht spiele verlängern die mit großem Beisail ausgenommene Ton-Sprech- uns Gesangsfilm- Posse „Wien, du Stadt der Lieder" mit Charlotte Ander, Igo Sym, Max Hansen und Siegfried Arno zunächst bis mit Don- ncrstag, den 17. Juli. Beide Filme sind für Jugendlich erlaubt. Auch im Li - Mu beherrscht der überaus kurzweilige Ton film „Wien, du Stadt der Lieder" das Programm. Wer einige Stunden unbeschwerten Humors, gepaart mit Wiener und Ber liner Sangfreudigkeit erleben will, versäume diesen Film nicht. AusftrAungstheater. Im Theater am Platz der Nationen auf der Internationalen HygienerAusstellung (künstlerische Lei. tung Nenne Schönstedt) gibt es am Donnerstag, den 17. Juli eine interessante Aufführung von Adolf Eberhard Thiele „Die Ahrsdorscr Frau", ein ergötzlicher Kurpfuscher-Schwank, Spiel leitung. Nenne Schönstedt selbst. Die Aufführung wirs am Sonntag, den 20. Juli, 20.30 Uhr, wiederholt werden. Preise der Plötze 2,—, 1,60, 1 Mark. Am Sonnabend, den 19. Juli, 16.30 Uhr. Mo-eschu „Die Mode im Juli", an der eine Reihe von bekannten Dresdner Firmen beteiligt sind. Mitwirkende: Erich Fiedler uno Wolf Kersten von der Komödie sowie der Pretsck)-Kapelle. Preise der Plätze: 2,50, 1,50 und 1 Mark. Anekdoten zur Reisezeit Wenn einer eine Reis« lut. „Venedig ist doch herrlich?* fragt Frau Bottchen. — „Wir haben nicht viel gesehen, es war gerade Ueberschwemmung", erklärte Frau Dollbrägen. Das Handtuch. Ein Reisender bekommt in einer kleinen Pension ein Zimmer. Von der Bahn gekommen, will er sich die Hände waschen, findet aber kein Handtuch vor. Er ruft die Wir tin und diese erklärt: „Bei uns »st das nicht üblich. Wenn wir uns die Hände gewaschen haben, halten wir sie zum Fenster hinaus, bis sie trocken sind, um Wäsche zu sparen." — Daraus der Reisende: „Liebe Frau, ein Glück, daß ich kein Sitzbad ge nommen habe."
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